Preis/Leistung: HERVORRAGEND

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Preis/Leistung: HERVORRAGEND
Januar 2011
"Optisch nobel auftretender
Regallautsprecher mit erstklassigen
akustischen Fähigkeiten"
Quantum 1003
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Hübsche Optik
Dynamisches Klangbild
Tadelloses Impulsverhalten
Sehr günstiger Preis
Preis/Leistung: HERVORRAGEND
Quantum 1003
“Regallautsprecher Magnat Quantum 1003 edle Universaltalente zum fairen Kaufpreis
Einführung
Für einen Paarpreis von rund 1100 EUR kann der anspruchsvolle Stereohörer, der eine hochwertige Box mit geringem Platzbedarf sucht, auf die
brandneue Magnat Quantum 1003 zurückgreifen. Der in schwarzem (mit
schwarz gebeiztem Nussbaum, hochglanzlackiert, als Seitenteile) oder
weißem Hochglanzlack (mit nussbaum-natur-hochglanzlackierten Seitenteilen) lieferbare Lautsprecher ist als 2-Wege-Bassreflexkonstruktion ausgeführt und bringt eine Dauerbelastbarkeit von satten 140 Watt mit.
Kurzzeitige Leistungsspitzen von bis zu 220 Watt sind für die Box mit 90 dB
Wirkungsgrad (2,8 V/1 m) kein Problem. Die Quantum 1003 ist für
Impedanzen von 4 bis 8 Ohm ausgelegt und weist einen Frequenzgang von
28 bis 75000 Hz auf. Mit 11,2 kg ist sie recht schwer geraten, die Abmessungen betragen (BxHxT) 230 x 360 x 315 mm. Ob der Schallwandler im
Praxistest überzeugt und ob der 170 mm Tiefmitteltöner sowie der 25 mm
Hochtöner ganze Arbeit leisten, steht in unserem Bericht.
Faithless, Best of Faithless, CD 2, Track 1: „Insomnia”: Die spezielle Version
dieses Albums mit sehr aufwändigem sowie facettenreichem Aufbau zu
Beginn stellt die beiden Quantum 1003 kaum vor Probleme. Jeder neu
hinzukommende Effekt wird klar und räumlich herausgearbeitet, sogar der
recht harte Bass wird korrekt wiedergegeben. Die Box neigt nicht zum
störenden Nachschwingen – stets werden auch kurze Effekteinlagen
präzise-impulstreu dargestellt. Die feine Verteilung im Hörraum untermauert das ausgezeichnete Auflösungsvermögen. Die Übergange zwischen den
einzelnen Frequenzbereichen gelingen beinahe nahtlos, minimale Schwächen finden sich selten nur beim Übergang vom Mittel- in den Hochtonbereich.
Andrea Bocelli, CD „Andrea“, Titel 2: „L’Attesa“: Mit sensibler Musik wissen
die Magnat-Boxen gekonnt umzugehen. Sehr schön werden vokale Details
hervorgehoben, der sehr präzise, exakt getimte Bass ist auch in diesen
Preisklassen nur selten anzutreffen. Fein und differenziert werden auch hintere musikalische Ebenen wiedergegeben, die Trennung von Stimmen und
Instrumenten ist hervorragend. Die Streicher fügen sich harmonisch und
homogen ins gesamte Klangbild ein. Gern kann auch mit höherem Pegel
genossen werden – die Quantum 1003 meistern die Hürde hoher Lautstärke
souverän und komprimieren weder im Bass- noch im Hochtonbereich.
Tonal recht neutral ausgelegt, bringen sie die Emotionalität dieses Stücks
auf natürliche Art und Weise zur Geltung.
Verarbeitung und Technik
Die Quantum 1003 rechtfertigt ihren Kaufpreis schon durch die exklusive
Optik, gerade das weiße Hochglanzfinish zusammen mit dem NussbaumNatur-Holzwangen, die ebenfalls hochglänzend lackiert sind, wirkt sehr
schick. Die Spaltmaße sind gering, auch die Chassis sowie der rückseitige
Bassreflexport sind sauber und hochwertig eingepasst. Das Bi-AmpingTerminal ist hinsichtlich der Ausführung absolut der Preisklasse angemessen.
Der doppelwandige Seitenwangenaufbau soll durch die nicht konstante
Materialdicke auch Gehäuseresonanzen reduzieren. Der Gehäusedeckel ist
für maximale Steifigkeit doppelwandig in Sandwichkonstruktion ausgeführt.
Der Hochtöner setzt zur Vermeidung von Interferenzen auf eine eigene
Kammer, in der er arbeitet.
Tieftmitteltöner und Hochtöner sind ebenfalls konstruktiv aufwändig ausgeführt. Beim Tiefmitteltöner sorgt der großzügig belüftete, solide Druckgusskorb für das Vermeiden von Kompressionseffekten. Die neuartige
Membrangeometrie hat die Aufgabe, die kontrollierte Abstrahlung von
Biegewellen zu ermöglichen, was eine verbesserte Breitbandigkeit mit sich
bringt ("Controlled Flexing Cone"). Der Hochtöner aus der f-max Signature
Baureihe hat eine besonders breite Sicke, damit Frequenzen oberhalb der
20 kHz besser abgestrahlt werden. Diese werden zwar vom menschlichen
Gehör nicht direkt wahrgenommen, gehen aber als sogenannte Oberwellen
in die Struktur des wahrgenommenen Gesamtklangs ein. Die massive
Alufrontplatte des Hochtöners mit Kurzhorn sorgt für eine verbesserte
Gehäuseankopplung und verringert störende Gehäusevibrationen. Auch die
Frequenzweiche mit Trafokernspulen und hochwertigen Kondensatoren für
lange Haltbarkeit passt zum Gesamtanspruch. Im Inneren ist die 1003
komplett Oehlbach-verkabelt.
Insgesamt machen Verarbeitung und Technik für diese Preisklasse einen
erstklassigen Eindruck.
Gesamtnote in Relation zum Kaufpreis: Hervorragend.
Klang
Snap, Cult of Snap, CD 2, Track 2 „The Power“: Dynamisch machen sich
die beiden Quantum beim Dancefloor-Klassiker ans Werk und überzeugen
mit stimmigen Gruppenlaufzeiten. Der Abstrahlwinkel ist so beschaffen,
dass eine Klangcharakteristik geboten wird, die leichten Monitorcharakter
aufweist und so eine Anwinkelung in Richtung des Zuhörers sinnvoll
erscheinen lässt. Im klassischen Stereodreieck hinterlassen die Quantum
einen hervorragenden Eindruck, der sich am besten mit dem folgenden
Satz beschreiben lässt: Hier ist eine komplette Box entstanden, es kommt
nur selten der Wunsch nach dem Support eines aktiven Subwoofers auf.
Sicherlich ist der maximale Tiefgang allein schon durch die Abmessungen
beschränkt, für eine derartige Konstruktion aber kann man mehr als
zufrieden sein, zumal der Bass auch sehr präzise und klar auftritt.
Within Tempatation, CD „The Heart of Everything“, Track 1: „ The Howling“:
Hier begeistert die Quantum 1003 – der plötzliche Dynamiksprung zu
Beginn des Stücks kommt so gut zur Geltung, dass man sich dabei ertappt,
nach einer deutlich größeren Box Ausschau zu halten. Überhaupt ist die
Souveränität, die der Magnat-Schallwandler an den Tag legt, auf SpitzenNiveau. Hier gibt es teurere Standlautsprecher, die die Wege, welche von
der 1003 beschritten werden, nicht mitgehen können. Tiefe und Weite der
präsentierten Bühne können gleichermaßen überzeugen. Die Stimme der
Sängerin ist stets exakt zu orten. Die Instrumente, die mit aggressivem
Touch gespielt werden, kommen exzellent zur Geltung, ohne dass die
vokalen Elemente an Ausdruckskraft einbüßen. Der Klang löst sich sehr
schön vom Lautsprecher – vorausgesetzt, der Zuhörer sitzt im Stereodreieck und ist nicht zu weit von den Boxen entfernt. Wir empfehlen die
Quantum 1003 für Hörräume zwischen gut 12 und rund 25 Quadratmeter.
Der Wirkungsgrad ist prima, aufgrund der hohen akustischen Talente der
Quantum raten wir aber, einen entsprechend hochwertigen Verstärker
einzusetzen.
Laura Brannigan, CD „Self Control“, Titel-Stück: Auch mit dem Topsong
verschiedener 80er Jahre Partys haben die beiden 1003 keine Schwierigkeiten. Präzise und schwungvoll wird der Rhythmus herausgearbeitet, die
Konturen der E-Gitarre erscheinen wie greifbar und gehen eine gekonnten
Synthese mit den restlichen Instrumenten ein. Räumlich wird wiederum eine
tolle Leistung auf die Beine gestellt – eine hohe Klarheit geht einher mit
einer lobenswerten Dichte.
Insgesamt hat uns noch nie eine Magnat-Konstruktion so überzeugt wie
die Quantum 1003. Sie zeigt sich bei nahezu allen Arten von Musik stets
von ihrer besten Seite und beeindruckt durch die enorme Pegelfestigkeit,
die auch bei dauerhaft gehobener Hörlautstärke eine schier unerschütterliche Souveränität garantiert. Die authentische und nie aufgesetzt erscheinende Räumlichkeit und das hervorragende Auflösungsvermögen sind
auch zu loben. Wichtig ist, dass man die Box auf den Zuhörer etwas
anwinkelt. Zudem sollte der Schallwandler nicht direkt an der Wand
aufgestellt werden. Wir empfehlen einen Mindestabstand von ca. 1 Meter.
Fazit
Die Quantum 1003 gehört unter Berücksichtigung des
Preis-/Leistungsverhältnisses derzeit zu den besten Regallautsprechern auf dem deutschen Markt.
Schon die noble Optik begründet den grandiosen Testerfolg, der
allerdings erst nach Bewertung der erstklassigen akustischen Qualitäten
feststeht: Mit hoher Auflösung, hervorragender Räumlichkeit, toller Dynamik
und hoher Pegelfestigkeit zeigt der Schallwandler viele Talente, überlässt
Schwächen aber manchem Konkurrenten: Auch bei Wirkungsgrad und
klanglicher Harmonie bleiben kaum Wünsche offen.”