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Titel:
Die Macht der Wahrnehmung
Quelle:
www.naturundheilen.de
Ausgabe:
02/2009
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Die Macht der Wahrnehmung:
Wie unsere Gedanken unsere Gene steuern
Interview mit Dr. Bruce H. Lipton
Jahrzehntelang dachten wir, die Gene seien für unser Schicksal verantwortlich.
Diese Annahme scheinen die Forschungsergebnisse des amerikanischen
Zellforschers Dr. Bruce Lipton zu widerlegen. Denn seinen Erkenntnissen zufolge
wird unser physisches Dasein nicht allein von unseren Genen festgelegt.
Vielmehr beeinflusst die Wahrnehmung unserer Umwelt, welche Gene aktiviert
werden. NATUR & HEILEN sprach mit dem Wissenschaftler Dr. Bruce H. Lipton
auf der „Meisterschaftskonferenz für Wissenschaft und Spiritualität“ in Hamburg.
Sein Werk „Intelligente Zellen“ (englischer Titel: „The Biology of Belief“) gewann
2006 den nationalen amerikanischen Buchpreis in der
Kategorie
Naturwissenschaft.
NATUR & HEILEN: Ihren Forschungserkenntnissen zufolge birgt die Doppelhelix
im Zellkern nicht die Antwort auf alle Fragen des Lebens. Welchen Einfluss haben
aber die Gene auf unsere Gesundheit?
Bruce Lipton: Gene sind keine Autisten, die munter vor sich hin produzieren. Genau
genommen tun sie eigentlich gar nichts. Sie werden nur gelesen. Dieser Leseprozess
wird von Signalen aus der Umwelt gesteuert. Dies können beispielsweise Hormone
sein, die signalisieren: Jetzt wird ein bestimmtes Protein gebraucht. Erst dann wird die
entsprechende Proteinsynthese in Gang gebracht. Die entsprechenden Signale
wiederum stammen aus unserem Gehirn und werden durch unsere geistigen Aktivitäten
ausgelöst. Das bedeutet: Der Geist regiert die Zellgemeinschaft. Wir sind also nicht
Opfer unserer Gene! Das ist ermutigend, weil wir uns unsere DNS nicht ausgesucht
haben, und gleichzeitig erschreckend, denn durch diese Erkenntnis kommt wieder
Eigenverantwortung mit ins Spiel, wo wir sie schon längst von uns geschoben hatten.
Erwartungshaltungen beeinflussen die Gesundheit
N&H: Bedeutet dies, dass wir gesünder bleiben bzw. schneller genesen, wenn wir
erwarten, dass es klappt?
Bruce Lipton: Lange Zeit dachten Zellbiologen, unser physisches Dasein würde allein
von unserer DNS bestimmt. Auch für eine Reihe chronischer und maligner Krankheiten
machte man das Erbgut verantwortlich. Doch eigentlich sind nur maximal zwei Prozent
der Krankheiten genetisch bedingt. Denn ob gewisse Gene in Aktion treten oder nicht,
hängt von der Reaktion eines Menschen auf gewisse Umwelteinflüsse ab.
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Deshalb ist es geradezu fatal, dass sich so viele Menschen für krankheitstechnisch
festgelegt halten. Über ihre negative Erwartungshaltung rufen sie nämlich unter
Umständen den bösen Bruder des Placebo-Effekts herbei: den Nocebo-Effekt. Das
bedeutet: Ist die Erwartung, eine Krankheit zu bekommen, groß, kann sie die
befürchteten Beschwerden geradezu auslösen. Hält sich der Mensch überdies für
unheilbar krank, kann diese Überzeugung sogar bewährte Medikamente außer Kraft
setzen und bis hin zum Tod führen. Umso wichtiger ist es also, endlich mit dem
überholten Dogma des genetischen Determinismus, der Festlegung, aufzuräumen. Wir
sind keine biochemischen Maschinen, die von Genen gelenkt werden. Gene bilden
lediglich physische Vorlagen für die Proteine, aus denen unsere Zellen und Gewebe
zusammengesetzt werden. Das ist vergleichbar mit dem Entwurf eines Architekten – ein
Modell, mehr nicht. Erst durch das Ablesen dieser Vorlage wird die darin enthaltene
Information nützlich.
Zellen sind intelligente kleine Lebewesen
N&H: Ist die DNS nicht die Steuerungszentrale jeder Zelle?
Bruce Lipton: Gelesen wird die DNS nur dann, wenn die Zelle ein entsprechendes
Signal empfängt. Die Rolle des Erbmaterials wurde deshalb in der Vergangenheit
überschätzt. Man sprach ihm die Funktion eines Steuerungsorgans zu, ähnlich unserem
Gehirn. Tatsächlich zeigen Zellen intelligentes Verhalten. Isoliert man sie im Labor und
gibt sie in eine Glasschale, suchen sie nach Nahrung, flüchten vor Giftstoffen und
kommunizieren sogar mit anderen Zellen. Doch der Zellkern hat mit dem intelligenten
Verhalten der Zellen nichts zu tun. Ich habe in einer Studie den Zellkern entfernt und die
Zellen daraufhin beobachtet. Wäre der Kern dem Gehirn gleichwertig, hätten sie nach
seiner Entfernung sterben müssen. Doch das Gegenteil war der Fall. Sie schwammen
weiter umher und behielten ihre komplexen Verhaltensweisen bei. Sie lebten tatsächlich
noch bis zu zwei Monate weiter und starben schließlich nur an einem Mangel an
Proteinen, die durch den normalen Verschleiß verloren gegangen waren und ohne
Erbinformation nicht ersetzt werden konnten. Das bedeutet: Der Zellkern ist weder
unmittelbar lebensnotwendig, noch für das intelligente Verhalten der Zellen
verantwortlich. Er entspricht also nicht dem Gehirn. Doch was ist er dann? Die Aufgabe
des Zellkerns ist die Reproduktion von Proteinen mit Hilfe von Genen. Damit entspricht
er unseren Reproduktionsorganen, den Keimdrüsen! Die Aufgabe des Zellkerns ist die
der männlichen Hoden oder weiblichen Eierstöcke.
N&H: Wenn der Zellkern lediglich unseren Reproduktionsorganen entspricht, wo
liegt dann die zentrale Steuerungseinheit einer Zelle?
Bruce Lipton: In anderen Versuchen wurde die Zellmembran, also die „Haut“ der Zellen
entfernt. Dabei starben die Zellen sofort. Das bedeutet, dass die Membran unmittelbar
überlebenswichtig für eine Zelle ist. Über ihre Membran nimmt sie nämlich ihre
Umgebung wahr und reagiert auf sie. Dazu benutzt sie sogenannte Rezeptor-EffektorProteine auf ihrer Oberfläche. Diese funktionieren wie Schalter, die Signale aus der
Umwelt so umwandeln, dass deren Information an das Innere der Zelle weitergeleitet
werden kann. Bindet sich ein Signal an einen Rezeptor, ändert dieser seine Form und
koppelt sich an das Effektor-Protein. Letzteres sendet dann ein Signal an das Innere
der Zelle, wo es auf das Chromosom einwirken kann. Die Erstellung eines Proteins ist
komplett abhängig vom Signal, das auf die Zelle einwirkt. Dieses bestimmt die
Aktivierung eines Gens. Das Gen selbst hat keinerlei Kontrolle!
Die Wahrnehmung steuert die Genaktivität
Nachdem uns nun fünfzig Jahre lang erzählt wurde, dass die Gene unser Leben
bestimmen, stellt sich nun die Frage: Was steuert unsere Gene? Seit der Entdeckung
der DNS wurde uns eingetrichtert, dass wir ihrer Macht unterliegen. Doch es ist nicht
der Autoschlüssel, der die Fahrt kontrolliert. Es ist die Person, die ihn umdreht. Wird
eine Gen-Wirkung benötigt, gibt es ein Signal aus der Umwelt.
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Das Gen aktiviert sich nicht aus sich selbst heraus, genauso wenig wie ein Auto auf
einmal beschließt, alleine loszufahren.
Die Aktivität der Gene wird von Signalen gesteuert. Und die kommen aus unserem
Gehirn. Dieses nimmt Informationen aus der Umwelt auf, wertet sie aus und erteilt
aufgrund dessen Befehle. Die zellulären Rezeptor-Effektor-Schalter nehmen die
Kommandos des Gehirns wahr und leiten sie ans Innere der Zelle weiter. Das bedeutet:
Unsere Wahrnehmung kontrolliert unsere Biologie. Wie wir die Welt sehen, steuert
unsere physischen Reaktionen. Wenn wir also die Wahrnehmung unserer Welt
verändern, verändern wir damit auch unsere Genaktivität. Die Erkenntnisse haben
weitreichende Konsequenzen für unsere Gesundheit und unser Verhalten. Denn die
Überzeugung, wir seien störanfällige biochemische Maschinen, die durch unsere Gene
gesteuert werden, weicht der Erkenntnis, dass wir machtvolle „Erschaffer“ unseres
Lebens und unserer Welt sind. Sehr bekannt in diesem Zusammenhang ist der
Placebo-Effekt. Patienten erhalten eine Tablette ohne medizinischen Wirkstoff und
gesunden allein dadurch, dass sie an die Wirkung des Präparates glauben. Man könnte
dies als eine erwünschte psychosomatische Reaktion bezeichnen. Der Placebo-Effekt
ist kein Hokuspokus. „Wenn wir die Wissenschaft dahinter verstehen, dann wird er zu
einer Technologie“, so versichert der Zellbiologe.
Auch Schwingungen sind Signale!
N&H: Und wie funktioniert diese Technologie?
Bruce Lipton: Irgendwie hat es die Biologie und mit ihr die Medizin versäumt, die
mittlerweile über 80 Jahre alten Erkenntnisse der Quantenphysik in ihre
Erklärungsmodelle zu integrieren. Die Quantenphysik hat nämlich gezeigt, dass wir
nicht nur auf stoffliche Einflüsse reagieren. Auch rein energetische Reize werden von
unserem Körper aufgenommen und verarbeitet. Die Rezeptorproteine auf der
Zelloberfläche – vergleichbar mit winzigen Antennen – empfangen nicht nur physische
Signale wie Hormone, sondern auch Schwingungsfelder wie Licht, Klang und
Radiowellen. Tritt in der energetischen Umgebung einer Zelle eine Schwingung auf, die
mit den Antennen in Resonanz steht, verändert sich die Ladung des Proteins und der
Rezeptor verändert seine Form. Schwingungsfrequenzen können also Zellen genauso
beeinflussen wie physische Signalstoffe.
Durch den „wissenschaftlichen Materialismus“ sind wir allerdings fixiert auf stoffliche
Signale.
N&H: Wie genau beeinflussen nicht-stoffliche Reize bzw. Schwingungen unser
Wohlbefinden?
Bruce Lipton: Jedes Gewebe verfügt über eine eigene, spezifische Energiesignatur,
erkranktes anders als gesundes. Diese wird beispielsweise bei der Mammographie
sichtbar gemacht. Energiesignaturen bewegen sich durch den Körper wie Wellen auf
einem See. Dabei kommt es zu Interaktionen mit anderen Wellen, die sich verstärkend
oder abschwächend auswirken können. Phasengleiche Wellen verstärken sich
gegenseitig. Das passiert zum Beispiel, wenn eine Opernsängerin einen Ton singt, der
mit einem Kristallglas in Resonanz ist. Hält sie den Ton längere Zeit, platzt das Glas,
weil die Energie zu stark geworden ist. Im Körper spürt man verstärkende Wellen,
indem man sich energiegeladen und beschwingt fühlt. Umgekehrt können
phasenverschobene Wellen die Energie unserer Zellen abschwächen. Unsere
Gedanken sind ebenfalls nichts anderes als wellenförmige Energie und können so die
Proteinproduktion der Zelle direkt aktivieren oder hemmen. Das bedeutet: Gedanken
steuern unsere Zellen genauso wie physische Medikamente. Achten Sie deshalb
darauf, wie Sie Ihre mentale Energie einsetzen! Das Gehirn kontrolliert das Verhalten
der Körperzellen. Dieser wichtige Punkt sollte berücksichtigt werden, wenn wir die
Zellen unserer Organe und Gewebe für unseren Gesundheitszustand verantwortlich
machen.
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Limitierende Glaubenssätze in der Kindererziehung vermeiden
Unser Geist regiert also den Körper, und zwar bis in die letzte Zelle hinein. Dies kann
auf bewusste Weise geschehen oder aber über das Unterbewusstsein. Auf der
bewussten Ebene können wir wählen, ob und wie wir auf Umweltsignale reagieren
wollen. Doch sobald wir unaufmerksam sind, ergreift das Unterbewusstsein die Regie.
Dieses ist angefüllt mit Glaubenssätzen, die seit frühester Kindheit dort gespeichert
wurden. Kleine Kinder beobachten ihre Umgebung genau und speichern das
Weltwissen ihrer Eltern direkt in ihr Unterbewusstsein ab. So werden die
Verhaltensweisen und Überzeugungen ihrer Eltern zu ihren eigenen. Sind die Eltern
beispielsweise davon überzeugt, dass man vor Spinnen Angst haben muss, werden
ihre Kinder diese Annahme übernehmen. Das Gleiche gilt übrigens auch für
Mathematikprüfungen. Kindliche Gehirne schwingen größtenteils in einer sehr tiefen
Frequenz, die sie besonders aufnahmefähig macht, ähnlich einem Hypnosezustand.
Dies hat zur Folge, dass Botschaften, die wir an unsere Kinder schicken, direkt als
Tatsachen abgespeichert werden. Das Problem dabei ist, dass in diesem Alter
ankommende Informationen nicht bewertet, sondern undifferenziert als Wahrheit
übernommen werden. So können verbale Übergriffe das Verhalten und das Potential
eines Menschen ein Leben lang untergraben. Denken Sie an zwei kleine Schüler, von
denen der eine vermittelt bekam, er sei ein Taugenichts, während dem anderen gesagt
wurde, er könne alles erreichen, wenn er nur wolle. Wer von beiden wird in der Schule
besser abschneiden?
N&H: Eltern können also für ihre Kinder viel tun, indem sie deren Glauben an ihre
Selbstheilungskräfte stärken!
Bruce Lipton: Ja! Gene weisen auf das Potential eines Menschen hin, nicht auf sein
Schicksal. Wir sollten deshalb darauf verzichten, unseren Kindern unnötige Ängste und
einschränkende Überzeugungen einzuimpfen. Ein Mensch, der sich selbst für robust
hält und an seine Selbstheilungskräfte glaubt, wird unbewusst durch seine
Gedankenkraft Gene aktivieren, die ihn in dieser Annahme bestätigen. In diesem Sinne
sind wir Schöpfer unseres Lebens.
N&H: Dr. Lipton, wir bedanken uns sehr herzlich für dieses Gespräch!
Deborah Weinbuch
Literaturempfehlung:
- Bruce Lipton: Intelligente Zellen. Wie Erfahrungen unsere Gene steuern. KOHA Verlag
2006. 14,95 €. ISBN 978-3936862881
Foto Bruce Lipton
Bildunterschrift
Dr. Bruce H. Lipton lehrte als Zellbiologe an der medizinischen Fakultät der Universität
von Wisconsin und arbeitete als Forscher an der medizinischen Fakultät der Stanford
Universität. Schon 1982 begann er die Prinzipien der Quantenphysik auf seine
Zellforschungen anzuwenden. Seine Erkenntnisse über die Zellmembran machten ihn
zum Pionier der neuen Wissenschaft und Epigenetik.
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