Das Referendariat in NRW I. Ausbildungsvorschriften

Transcription

Das Referendariat in NRW I. Ausbildungsvorschriften
NRW
Das Referendariat in NRW
I. Ausbildungsvorschriften
- Juristenausbildungsgesetz
-
Juristenausbildungsordnung
II. Einstellungs- und Ausbildungsgerichte
An die Präsidentin des
Oberlandesgerichts Düsseldorf
Cecilienallee 3
40474 Düsseldorf
http://www.olg-duesseldorf.nrw.de/index.php
Mit den Ausbildungs - Landgerichten:
Düsseldorf
Duisburg
Kleve
Krefeld
Gladbach
Wuppertal
An den Präsidenten des
Oberlandesgerichts Hamm
Heßlerstraße 53
59065 Hamm
http://www.olg-hamm.nrw.de
Mit den Ausbildungs - Landgerichten:
Arnsberg
Bielefeld
Bochum
Detmold
Dortmund
Essen
Hagen
Münster
Paderborn
Siegen
An den Präsidenten des
Oberlandesgerichts Köln
Reichenspergerplatz 1
50670 Köln
1/5
NRW
http://www.olg-koeln.nrw.de
Mit den Ausbildungs - Landgerichten:
Aachen
Bonn
Köln
III. Von der Bewerbung bis zur Einstellung
Einstellungskriterien
Voraussetzung ist ein bestandenes 1. Staatsexamen. Eine feste Grenze gibt es nicht, aber
wenn das Examen schon zu lange zurückliegen sollte, muss der Bewerber ggf. nachweisen,
dass noch ausreichende juristische Kenntnisse vorhanden sind.
Ansonsten gilt das Windhundprinzip: Es zählt ausschließlich das Datum der Anmeldung
Bewerbungsunterlagen
Die OLGe stellen auf ihren Internetseiten Vordrucke zur Verfügung http://www.olg
koeln.nrw.de
die
auszufüllen sind. Als Bewerbungsunterlagen sind bei dem Gericht, bei dem man sich bewerben
möchte, einzureichen:
· eine öffentlich beglaubigte Ablichtung über das Bestehen der ersten juristischen
Staatsprüfung
· einen unterschriebenen tabellarischen Lebenslauf
· eine beglaubigte Ablichtung des Personalausweises sowie ggf. weitere
Personenstandsurkunden
· vier Lichtbilder
· jeweils eine Erklärung zur Staatsangehörigkeit, zu Schulden sowie zu anderen Gesuchen
um Aufnahme in den Referendardienst
· eine Erklärung zu Vorstrafen
· eine Erklärung zum Gesundheitszustand
· ggf. eine Wehrdienst- oder Zivildienstbescheinigung
· schließlich ist zu einem späteren Zeitpunkt ein Führungszeugnis (Belegart „O“) nachzureiche
n
Zusätzlich kann der Bewerber Termin- und Ortswünsche angeben, die allerdings nicht
unbedingt berücksichtigt werden.
Das Verfahren nach der Bewerbung
Eingangsbestätigung mit unverbindlicher Mitteilung darüber, wann man voraussichtlich in den
Referendardienst eingestellt wird. Die angegebene Wartezeit kann sich jedoch maßgeblich
verkürzen, wenn andere Bewerber einen ihnen angebotenen Referendarplatz ablehnen oder
ihre Bewerbung komplett zurückziehen. Gehen nach der eigenen Bewerbung weitere
Bewerbungen ein, die aufgrund eines Härtefalls vorrangig berücksichtigt werden, so kann sich
die Wartezeit u. U. auch nochmals verlängern.
2/5
NRW
Ein konkretes Angebot auf einen Referendarplatz an einem Landgericht erhält man erst ca. 8 10 Wochen vor dem für den Bewerber vorgesehenen Einstellungstermin. Verbunden ist das
Angebot mit einer Fristsetzung, bis wann man sich für oder gegen diesen Referendarplatz
entschieden haben muss.
Bei Annahme: Nimmt man dieses Angebot an, so tritt man zu dem genannten Zeitpunkt in den
Referendardienst ein.
Bei Ablehnung:
Bei den OLG Düsseldorf und Köln führt die Ablehnung zu einer Rückstufung in der Warteliste
zurück auf das Datum der Ablehnung Das
OLG Hamm ver
langt eine Neubewerbung mit allen Unterlagen, wobei eine Bewerbung erst nach einer
Sperrfrist von 6 Monaten
möglich ist.
Anstellung und Vergütung
Statuts „öffentlich-rechtliches Ausbildungsverhältnis“.
Grundvergütung 971,18 €
Weihnachts- und Urlaubsgeld Vermögenswirksame Leistungen Familienzuschlag 111,60 €
IV. Ablauf (vom ersten Tag bis zum Examen)
Der erste Tag / Dresscode
Vorbemerkung:
Euer „Lieblings-“Ansprechpartner“ im gesamten Referendariat wird die Referendarabteilung der
Stammdienststelle sein. Von dieser erhaltet Ihr vor Beginn des Referendariats eine Nachricht, in
der mitgeteilt wird, wann und wo Ihr Euch einzufinden habt. Meist ist dies das Landgericht.
Einen festgelegten Ablauf gibt es nicht, allerdings Erfahrungswerte:
Nach einer offiziellen Begrüßung werden meist die Formalia abgehandelt, das heißt, man wird
förmlich in das „öffentlich-rechtliche Ausbildungsverhältnis“ aufgenommen und zur
Verschwiegenheit verpflichtet. Danach wird der AG-Leiter für die Zivilrechtsstation vorgestellt.
Die AG beginnt i. d. R. mit dem Kennenlernen der Referendarskollegen durch eine
Vorstellungsrunde.
Ob danach schon sofort der erste Unterricht erfolgt, ist von Landgericht zu Landgericht (und
von AG-Leiter zu AG-Leiter) sehr unterschiedlich. Um nicht dumm aufzufallen, empfiehlt es sich
schon, rein Vorsorge halber mit Schreibutensilien und Schönfelder bewaffnet zu sein.
Schließlich noch ein Wort zum Dresscode:
Heute reicht es vollkommen, „normal“ gekleidet zu erscheinen, also mit Hemd / Bluse und einer
ordentlichen Jeans. Dennoch: nach einem abgeschlossenen Studium kann – je nach innerer
Einstellung – der Beginn des Referendariats schon etwas Besonderes bedeuten. Das darf sich
dann für einen selbst auch in der Kleidung widerspiegeln, muss aber nicht…
3/5
NRW
Die einzelnen Stationen / Dresscode
Vorbemerkung:
Euer „Lieblings“Ansprechpartner“ im gesamten Referendariat, die Referendarabteilung der
Stammdienststelle, lenkt und leitet Euch mittels „Zuteilungen“ durch die Ausbildung. Vor Beginn
der jeweiligen Stage erhaltet Ihr eine Mitteilung über den nächsten Ausbildungsabschnitt, wer
der Ausbilder ist und wann und wo man sich bei diesem einzufinden hat.
Nochmals Dresscode:
Natürlich ist jeder selbst für sich verantwortlich und wird in ordentlicher Kleidung (Hemd, Bluse,
normale Jeans) keinen Schiffbruch erleiden. Gleichwohl wird an Sitzungstagen schon erwartet,
dass „Mann“ Anzug und die Dame Vergleichbares trägt. Schließlich sitzt man neben einem
„Spruchkörper“
1. - 5. Monat: Zivilrechtsstation
- Die ersten 4 Wochen ein Einführungslehrgang (4 Tage die Woche, je nach Landgericht)
- danach 1 x wöchentlich Arbeitsgemeinschaft und sonst Zuweisung und Ausbildung bei
einem ordentlichen Gericht in Zivilsachen
6. - 8. Monat: Strafrechtsstation
- Die ersten 2 Wochen Einführungslehrgang
- danach 1 x wöchentlich AG und i. d. R. Zuweisung und Ausbildung bei einem
Staatsanwalt, evtl. aber auch bei einem Strafrichter
9. - 11. Monat: Verwaltungsstation
- 1 x wöchentlich AG bei der Bezirksregierung; Ausbildung bei einer Kommunalverwaltung
(Stadt, Kreis, Bezirksregierung);
- Alternativ: Auslandsaufenthalt bei einer Botschaft, die Ausbildung bei einer Handels- oder
Handwerkskammer, Studium in Speyer etc.
12. – 20. Monat: Anwaltsstation
- Eine Woche Einführungslehrgang durch die örtlich zuständige RA-Kammer
- Danach: 1 x wöchentlich Fortgeschrittenen-AG (alle drei Rechtsgebiete) und Ausbildung
bei einem Anwalt, den man sich selbst sucht
- Alternativ: eine Station bis zu 3 Monate in der Rechtsabteilung eines Unternehmens
im 21. Monat: schriftliches Examen
22. - 24. Monat: Wahlstation
Freie Ausbildung - Hauptsache ist, dass die Ausbildung annähernd etwas mit Juristischem zu
tun hat. Die Ausbildungsstelle muss man sich selbst suchen. In dieser Station sind vor allem
Auslandsaufenthalte möglich und beliebt.
ca. im 5. Monat nach den Klausuren
die mündliche Prüfung beim LJPA in Düsseldorf
V. Das schriftliche Examen
4/5
NRW
Allgemeines
Umfang:
Dauer:
Inhalt:
Hilfsmittel:
8 Klausuren
(4 Zivilrechts-, 2 Strafrechts- und 2 Ö-RechtsKlau
Innerhalb von 2 Wochen am Anfang des 21. Ausbildungsmonats.
In der Regel Urteile oder andere gerichtliche Entscheidungen, häufig aber a
Zugelassen sind
7 Kommentare
(Palandt, Thomas/Putzo,
kein
F
VI. Die mündliche Prüfung
Im Anschluss an die Klausuren folgt im 5. Monat danach dann die abschließende mündliche
Prüfung
. Die
Prüfung findet immer beim Landesjustizprüfungsamt in Düsseldorf statt.
Inhalt: Aktenvortrag, auf dem man sich am Tag selbst in einem separaten Raum vorbereitet
sowie ein fächerübergreifendes Prüfungsgespräch.
Dies ist ein selbst aufbauendes Verzeichnis. Bitte meldet uns, wenn sich etwas verändert hat.
Abweichungen oder Änderungen bitte melden
5/5

Documents pareils