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H isto r ie, Ben ennung, Defin ition
ADHS
Zappelphilipp
Nervöse Konstitution
Hy permetamorphose
Neurasthenie
Konstitutioneller Charakterfehler
„ADHS lieg t vo r, wenn unauf me rk same s
und impu lsiv es V erh alte n mit od er ohn e
d eu tlich e H yp erak tiv itä t ausg eprä g t is t,
n ich t d e m A lter und En tw ick lung sstand
en tspr ich t und zu Störung en in den
s o z i a len
B e zug ss y s te me n ,
der
W ahrneh mu ng und im Leistung sb ereich
von Schu le und Beruf führ t. “
„H yp erk inetisch e Stö rung en sind dur ch
ein
dur chg ehend es
Mu ster
von
Un aufmerksamk e it,
Üb erak tiv ität
und
I mpu ls iv itä t gek ennz e ichn e t, d a s in e in e m
für
den
En tw ick lungsstand
des
Betroff enen
abnorme n
Au smaß
s itu a tion sübe rgr e ifend
a uf tr itt.
D ie
Störung beg inn t im Alter von 6 Jahr en
und
so l l te
in
min d es t en s
zwei
L eb ensb er e ic hen / S itua tionen ( z. B. in
d er S chu le, in der F amilie, in d er
Un tersu chung ssitu a tion)
kon stan t
a uf tr e ten .“
(Leitlin ien d er Deu tsch en Gesellsch aft
f ü r S o z i a lp ä d ia tr i e u n d Jug en d me d iz in ,
Stand 02 /2001 gü ltig b is 10 /2007)
(Leitlin ien d er Deu tsch en Gesellsch aft
für K ind er- und Jug endp sych iatr ie und p sycho th er ap ie, Stand 05 /2003 gü ltig b is
05 /2008)
I CD-10
Schwer erziehbare Kinder
Störenfried in Familie und Schule
Frühkindliche Hirnschädigung
Behinderung
Entwicklungsstörung
Verhaltensstörung
DS M-IV
Minimale cerebrale Dysfunktion
MCD
Hy pies
Hy perkinetisches Syndrom – HKS – Attention Deficit Disorder – ADD – ADD-H – Attention
Deficit/Hyperactivity
Disorder
–
ADHD
–
ADS
-
Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom
Hy perkinetische Störung – Aufmerksamkeits-Defizit/Hyperaktivitäts-Störung – ADHS ...
–
POS
–
L e i ts ym p tom e
K ind er un d J ugend liche
Erwa chsene
Trifft nicht zu, wenn ...
(vg l. DS M-IV; ICD-10; Leitlin ien )
(vg l. Krause u. Krause 2005, 38 ff.; Neuhaus
2005, 56 ff.)
(vg l. Neuhau s 2005, 56 ff.)
Unaufmerksamkeit
a. Beachtet oft Einzelheiten nicht genau oder macht Mangelnde Konzentration beim Durchlesen schriftlicher
Flüchtigkeitsfehler bei schulischen Aufgaben, bei der Arbeitsanweisungen, Verträgen, Unfähigkeit bei
Arbeit oder bei anderen Tätigkeiten
mündlichen Anweisungen konzentriert zu bleiben, bis
Anweisung verinnerlicht ist, sinnerfassendes Lesen
erschwert.
b. Hat oft Mühe, längerfristig aufmerksam zu sein bei Erhöhte Ablenkbarkeit oder rascher Wechsel der
Arbeit oder Spiel
Tätigkeit bei Routine-Aufgaben oder subjektiv
Langweiligem oder Uninteressantem; Gleichrangigkeit
von Wichtigem und Unwichtigem.
c. Scheint oft nicht zuzuhören, wenn direkt Ausblenden der Umgebung, da häufig mit eigenen
angesprochen
Gedanken
beschäftigt
oder
oft
noch
von
Vorkommnissen beeindruckt, die schlecht gelungen
sind.
d. Führt oft Anweisungen nicht vollständig aus oder Unvollständige Erfassung von Anweisungen, schnell
beendet Arbeiten in der Schule, zuhause oder am Gefühl der Überforderung, weil Arbeit nicht gegliedert
Arbeitsplatz
nicht
(nicht
verursacht
durch werden kann, schneller Wechsel zu interessant
oppositionelles Verhalten oder weil die Anweisungen erscheinenden Tätigkeiten.
nicht verstanden wurden)
e. Hat oft Mühe, Aufgaben und Tätigkeiten planvoll Mangelhafter Überblick bei Organisation und
abzuwickeln
Planungsabläufen, da Prioritäten nicht gesetzt werden
können, Wichtiges und Unwichtiges wird nicht beachtet,
Kleben am Detail, kein angemessenes Zeitgefühl, Leben
im „Hier und Jetzt“.
... „eine Sache oder Person subjektiv sehr wichtig, neu,
spannend, interessant oder herausfordernd ist.“
Hyperfokussierung.
... es sich um Game-Boy- und Computer-Spiele,
Fernsehen oder digitales Arbeiten handelt, das schnell
geht. Starke Konzentration und absolute Faszination
beim Fernsehen und bei Lieblingsspielen.
... etwas „in irgendeiner Form stark subjektiv
auffordernd“ ist und „ein gutes Gefühl weckt“. Dann
wird aus weiter Entfernung alles gehört und „alles sehr
gut behalten“.
... „die Anweisung, die betreuende Person oder die
Arbeit fasziniert.“
... andere in Notsituationen sind oder seine Hilfe ist
gefragt.
f. Vermeidet, übernimmt nur ungern oder verweigert oft Mangelnde Fähigkeit zu gliedern und zu strukturieren,
Aufgaben, die anhaltende Konzentration erfordern (z. B. Abhängigkeit von Tagesform und Stimmung, schnell
in der Schule oder bei den Hausaufgaben)
eintretende Überforderung, häufiger Stimmungswechsel
nach Erfahrung der Abwertung durch andere, verhindert
konstantes Arbeiten, dadurch oftmals Abwertung der
eigenen Person oder Selbstbezichtigungen, Gefühl
„vieles sowieso nicht zu schaffen“.
g. Verliert oft Dinge, die für Aufgaben und Tätigkeiten Kein Erinnerungsvermögen für Handlungen, starke
notwendig sind (z. B. Spielzeug, Hausaufgabenheft, Reizoffenheit, deshalb oft Verlieren oder Verlegen von
Schreibstifte, Bücher oder Werkzeug)
Schlüsseln
usw.,
keine
Erinnerung
an
Ausgangssituationen, deshalb ständig der Eindruck,
durcheinander zu sein und sich in unvorhergesehener
Situation zu befinden.
h. Wird oft leicht abgelenkt durch unwesentliche Reize
Starke Reizoffenheit und hohe Ablenkbarkeit, schlecht
steuerbare Konzentration.
i. Ist oft vergesslich bei Alltagstätigkeiten
Hohe Reizoffenheit, eigentlich Geplantes wird nicht
erinnert oder schnell vergessen, Angefangenes wird
immer wieder unterbrochen und nicht zu Ende geführt,
Arbeiten werden nicht kontrolliert, aus Angst vor dem
Vergessen wird alles gesammelt, Andenken sollen die
Erinnerung an Situationen bewahren.
... die Aufgabe möglichst sofort oder zeitnah belohnt
wird, wenn es „gerecht“ zugeht, wenn die Erfahrung
von Selbstzweifel und Abwertung vermieden wird und
Vertrauen aufgebaut werden kann.
... es sich um Lieblingssachen handelt,
geheimnisvolle Tätigkeiten oder verbotene Dinge.
oder
... etwas neu und spannend ist.
... feste Regeln gelten, wenn Rituale etabliert werden
und nachvollziehbare Strukturen im verlässlichen
Rahmen vorgegeben sind.
Hyperaktivität
a. Zappelt oft mit Händen und Füßen oder windet sich Wippen mit den Füßen, Trommeln mit den Fingern,
auf dem Stuhl
Verknoten der Beine, Nägelkauen, lebhafte Mimik,
ausgeprägtes Gestikulieren.
b. Verlässt oft den Sitzplatz im Klassenzimmer oder in Ausgeprägte Geschäftigkeit, Unbehagen in engen
anderen Situationen, bei denen sitzen bleiben erwartet Räumen, Wartezimmern, Kino, Flugzeugen, kann
wird
„erzwungene körperliche Ruhe nicht ertragen“.
c. Rennt oft herum oder klettert überall hoch in Hantieren mit Stiften, Schlüsseln, Handy, getriebenes
unpassenden Situationen (bei Jugendlichen oder Herumlaufen, Hektisieren, Berufe mit viel Bewegung
Erwachsenen kann sich dies lediglich in einem Gefühl und Abwechslung, wechselnden Geschäftspartnern,
der Ruhelosigkeit äußern)
viele Reizquellen.
... die Situation fesselnd ist.
... eine extreme Reizsituation zu einer intensiven
Konzentrationsleistung führt, das wird als angenehm
erlebt.
d. Hat oft Mühe, bei Spiel oder Freizeitaktivitäten keine
Geräusche zu machen
e. Ist oft umtriebig oder benimmt sich oft wie von einem
Motor angetrieben
f. Redet oft übermäßig viel
Laute Beschäftigungen, laute Musik, Extrem-Sportarten, ... wenn etwas fasziniert. Dann ist absolutes Versinken
Bungee-Jumping, Motorrad-Fahren, Drachenfliegen.
möglich. Hyperfokussierung.
Hektik und ruheloses Hasten von Aktion zu Aktion,
Versuch, ständig mehrere Arbeiten gleichzeitig zu
erledigen, starke innere Unruhe, Erlebnishunger, alles
auf einmal statt eins nach dem anderen, alles sofort,
kann nicht entspannen durch Nichtstun.
Schnelle, undeutliche, laute, aggressiv wirkende
Sprechweise, vom Hundertsten zum Tausendsten,
langwierige
Monologe
in
Gesprächen,
diskussionserprobt.
Impulsivität
g. Platzt oft mit der Antwort heraus, bevor Fragen Neigung zu vorschnellem Reagieren, oft Rechtfertigung
komplett gestellt sind
und Entschuldigung für eigenes Verhalten, sofortiges
Äußern von Ideen aus Angst vor dem Vergessen, „innere
Bremse“ fehlt, „Small talk“ wird als langweilig
empfunden.
h. Hat oft Mühe zu warten, bis er/sie an der Reihe ist
Wird schnell ungeduldig, neigt zu Spontanverhalten und
reagiert sofort, charakteristische Unruhe und aggressive
Ungeduld
beim
Autofahren,
in
Staus
und
Warteschlangen, „betroffene Mütter leiden unter der
langsamen Auffassungsgabe ihrer Kinder“.
i. Unterbricht oder stört oft andere (mischt sich z. B. in Mischt sich ungefragt in alles ein, kann nicht delegieren,
Unterhaltungen oder Spiele ein)
macht am liebsten alles selbst.
... „jemand Beeindruckendes klar und deutlich Stopp
signalisiert.“
... eine Situation oder Reizkonstellation
beeindruckt, dann herrscht absolute Ruhe.
. .. Prä na ta le s – Sä ugling – Kle inkind – S ch u lk ind – Jug end lich e – Ado les ze nz – Er wa ch se ne ...
. .. Er wach sen e – Prä nata les – Säug ling – Kleink ind – Schulk ind – J ug end liche – Ado leszenz ...
Positives
Ressourcen
stark
Beg leite rsch einungen
h yp erak tiv
ADHS
hypoak tiv
W ahrneh mu ng sstörung en
LRS, D yskalku lie
V erweig erung shaltung
Teilleis tungsstörung en
Lernd ef izite
LRS, D yskalku lie
Schu langst
Mis s erfo lgse r lebn iss e
Aggr essiv itä t
En ttäu schung und Fru s t
Äng s te, Zwänge, Selbstv er letzung
Inn er e V erun sich erung
N ega tiv es Se lbs tw er tg efüh l
Einn ässen, Einko ten
Kopf- und Bau ch sch me r zen
Oppo sition elles V erh alte n
Rück zug und Regr ession
Psychoso matisch e Beschw erden
Selbstw er tkr ise
E s ss törung
Einn ässen
Kopf- und Bauch s ch me r zen
Pan ik a ttacken, Burn out, Angststörung en
Leg a le und illegale Drog en
Bord erline-Struk tu r
Disso zialität
d epressiv e Ep isod en
K r i mi n a l i t ä t
(vg l. S im chen 2003, 27)
Th erapieziele und Therap ieansä tze
Multifaktorielle Erklärungsmodelle
Neurobiologie
Genetik
Familie
Schule
Therapieziele
1.
Soziale Integration
2.
Verbesserung der Eltern-Kind-Beziehung
3.
Genügend stabiles Selbstwertgefühl
4.
Gewährleistung einer begabungsentsprechenden Schul- und
Berufsausbildung
(vgl. Leitlinien)
Pharmakotherapie
Klassische Therapieansätze
lösungsorientierte und verhaltenstherapeutische Ansätze
problemorientierte Ansätze
Zitierte Literatur
Krause, K-H. und J. (2005): ADHS im Erwachsenenalter. Die
Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung bei Erwachsenen. 2. Aufl. Stuttgart: Schattauer.
Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft ADHS der Kinder- und Jugendärzte e.V. In:
http://www.ag-adhs.de/public/ag/leitlinie.html, zugegriffen am 23.02.2006.
Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –
Psychotherapie. In: http://www.uni-duesseldorf.de/WWW/AWMF/11/028-019.htm, zugegriffen am 03.08.2005.
Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin, in:
http://www.uni-duesseldorf.de/WWW/AWMF/11/071-006.htm, zugegriffen am 03.08.2005.
Neuhaus, C. (2005): Lass mich, doch verlass mich nicht. ADHS und Partnerschaft.
2. Aufl. München: dtv.
Simchen, H. (2003): Die vielen Gesichter des ADS. Begleit- und Folgeerkrankungen
richtig erkennen und behandeln. Stuttgart: Kohlhammer.

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