Klinik Lengg: Einblick in die Welt der neurologischen

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Klinik Lengg: Einblick in die Welt der neurologischen
GZA/PP 8048 Zürich
79. Jahrgang
Donnerstag, 21. August 2014
Nr. 34
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Klinik Lengg: Einblick in die Welt
der neurologischen Erkrankungen
Die Klinik Lengg gewährte
am Samstag Einblick in ihre
Tätigkeiten. Der im April
eröffnete Trakt für Neurorehabilitation mit seinen
Mitmachstationen war
Anziehungspunkt für
eine grosse Besucherschar.
Béatrice Christen
Ines Fonkou findet es schön, dass es im Quartier so ruhig ist.
Foto: R. Wyss
Sonnenberg: Flüchtlinge sind
im Quartier angekommen
Im Januar brachte die Asyl Organisation Zürich (AOZ) im Mehrfamilienhaus an der Ecke Sonnenbergstrasse/
Jupitersteig rund 80 meist anerkannte Flüchtlinge unter.
Das gefiel nicht allen: Zum einen
wollten einzelne Anwohner schlicht
nicht, dass Flüchtlinge im Quartier
der guten Steuerzahler wohnten, und
wehrten sich mit einer Petition dage-
gen. Das Thema beschäftigte. Ganz
anders heute. Wie ein Besuch vor Ort
zeigt, ist im Mehrfamilienhaus am
Zürichberg der Alltag eingekehrt: Die
Kinder besuchen die Schule, die Eltern gehen einer Beschäftigung nach
und fühlen sich «im Quartier zu Hause», wie die Kamerunerin Ines Fonkou sagt. (rwy.)
Mehr zum Thema auf Seite 11
In der Klinik Lengg werden Menschen, die sich nach einem Unfall
oder einem Schlaganfall in einer neurologischen Rehabilitation befinden,
und Patienten mit Epilepsie individuell betreut und behandelt.
Im Rahmen der offenen Tür hatten Besucherinnen und Besucher die
Möglichkeit, hinter die Kulissen zu
schauen und einen Teil des Klinikalltags an einigen «Mitmachstationen»
zu erleben. Auf dem beschilderten
Rundgang befand sich, neben anderen Stationen, die Ganganalyse, ein
Ort, an dem das Gangbild getestet
werden konnte.
An der Kletterwand mit den farbigen Griffen wurden die Tritt- und
Griffsicherheit geprüft. Blutzuckerund Blutdruckmessen stand an diesem Tag ebenfalls auf dem Programm. Genauso wie die Ernährungsberatung, die Fingerstimulation
und die Messung der Hirnströme. Im
Zentrum für Schlafmedizin stauten
Neurologie zum Anfassen: An der Kletterwand wird klar, ob die Trittund Griffsicherheit eines Menschen gut ist.
Foto: Béatrice Christen
sich die Besucher und auch das Armlabor mit den Therapiecomputern, an
denen normalerweise Neurorehabilitationspatienten ihre Feinmotorik
trainieren, war ein Anziehungspunkt.
Die Besucher erhielten an diesem
Tag auch Einblick in das Leben der
von Epilepsie betroffenen Menschen
und deren Herausforderungen im
Alltag.
Behandlung nach Schlaganfall
Patienten mit neurologischen Erkrankungen – zum Beispiel nach einem
Schlaganfall – werden regelmässig ei-
nem Training unterzogen. Dessen
Therapien sind streng und dauern oft
lange Zeit.
Der «Züriberg» hat mit dem leitenden Arzt der Neurorehabilitation,
Christian Sturzenegger gesprochen
und einiges über die Betreuung solcher Patienten erfahren.
Ein zweites Gespräch hat mit einem Betroffenen stattgefunden, der
sich nach einem Schlaganfall und einem stationären Aufenthalt in der
Klinik Lengg nach und nach erholt
und inzwischen dort ambulant therapiert wird.
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Wahlgewinner
Widerstandskämpfer
Wahlbeobachterin
Filippo Leutenegger und Raphael Golta amten schon über
100 Tage als Stadtrat. Leutenegger als Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartments.und Golta als Vorsteher
des Sozialdepartements. Was wollen sie erreichen?
Seite 4
Cioma Schönhaus hat in Berlin gelebt und im Zweiten Weltkrieg im Untergrund gekämpft – auch als Passfälscher. In Witikon erzählt er am Samstag, wie er mit seinem Velo flüchtete
und um ein Haar in die Fänge der Nazis geriet.
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Doris Fiala engagiert sich als Nationalrätin für die FDP in
Bern. Die Zürcherin amtet aber auch im Europarat in Strassburg. Für die OSZE und den Europarat hat sie die Wahlen in
der Türkei mit beobachtet. Ihr Bericht auf
Seite 13
Foto: C. Dettling
Im Seefeld wird schön «gefestet»
Viel Spiel, Sport und Spass am diesjährigen Riesbachfest. Nach einem
verregneten Auftakt kam am Samstag und Sonntag schönes Festwetter.
Die Organisatoren sind mit dem Riesbachfest 2014 zufrieden.
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Stadt Zürich
Nr. 34
AKTUELL
21. August 2014
«Man geht an ein Festival, um Neues zu entdecken»
Am Zürich Open Air vom 28.
bis 31. August werden viele
Künstler aus dem Indie-,
Rock- und Elektrobereich
das Gelände bei Glattbrugg
in eine Pilgerstätte verwandeln. Die Programmverantwortliche Marion Meier erzählt, auf welche Bands sie
sich besonders freut.
Wettbewerb:
4-Tages-Pässe
zu gewinnen
Gratis ans Zurich Open Air und
Morcheeba, Paolo Nutini, Warpaint und viele, viele mehr live
erleben? Nichts leichter als das.
Interessierte rufen die unten stehende Nummer an Freitag, 22.
August, zwischen 14 und 14.15
Uhr (und nur dann) an. Viel Glück
und Spass am Zürich Open Air!
Fabian Moor
Marion Meier, was gehört alles in Ihren
Aufgabenbereich als Programmverantwortliche?
Vieles. Wie es der Name schon sagt,
erstelle ich das Programm und buche
die Bands. Ich organisiere, wo die
Künstler
übernachten,
kümmere
mich um Reisepläne und stelle sicher,
dass mit der Backline alles klappt.
Wann und mit welchen Ambitionen beginnt man, Anfragen zu verschicken?
Das ist sehr unterschiedlich, aber
grundsätzlich gilt: Nach dem Festival
ist vor dem Festival. Einige Künstler
versucht man sogar über ein Jahr im
Voraus zu verpflichten, während andere kurz vor dem Festival noch Anfragen schicken. Es gibt Bands, die
schon früh ihren Tourkalender füllen,
andere eher später. In den letzten
Jahren hat es sich so entwickelt, dass
man immer früher mit dem Anfragen
beginnen muss. Zudem spielt es auch
noch eine Rolle, ob es für eine Grup-
Telefon 044 913 53 96
Marion Meier hat das Programm des Zurich Open Air gestaltet.
pe überhaupt möglich ist, am entsprechenden Datum in die Schweiz
zu kommen. Wer gerade nicht auf
Tour ist, oder zum Beispiel durch
Amerika tourt, wird für ein einziges
Konzert nicht in die Schweiz kommen. Meine Arbeit gleicht ein bisschen einem Puzzlespiel: Ich muss aus
den verfügbaren Teilen ein möglichst
schönes Gesamtbild zusammenstellen.
Das Line-up deckt ein weites Spektrum
an musikalischen Stilrichtungen ab. Ist
es möglich, eine Zielgruppe für das Zürich Open Air zu definieren?
Schwierig. Jedes Festival hat ein Profil. Wir bewegen uns im Bereich von
Indie, Rock und Elektro und sprechen somit natürlich vor allem Leute
an, denen diese Art von Musik gefällt.
Unter dem Co-Lead vom
Stadtzürcher Finanzvorstand Daniel Leupi wird
morgen in Bern die Konferenz der Städtischen
Finanzdirektoren gegründet.
Als wirtschaftliche Lokomotiven der
Schweiz sind die Städte und städtischen Gemeinden auf eine stabile
und berechenbare Finanz- und Steuerpolitik angewiesen, schreibt die
Stadt Zürich in einer Mitteilung. Mit
einer Konferenz der städtischen Finanzdirektorinnen und Finanzdirektoren (KSFD) wollen die Städte des-
halb ihren finanz- und steuerpolitischen Anliegen besser Gehör verschaffen. Die KSFD wird eine Sektion
des Schweizerischen Städteverbands
bilden. Die Gründungsversammlung
findet morgen Freitag in Bern statt –
im «Amboss-Zangen-Saal». Dieser
Name entbehrt nicht einer gewissen
Symbolik, werden doch den Städten
immer mehr Ausgaben vom Bund
und von den Kantonen übertragen,
mit bisher wenig Mitspracherecht.
Die Stadt Zürich mit einem Budget
von jährlich über 8 Milliarden Franken hat viele nicht abgegoltene Zentrumsfunktionen zu übernehmen, von
den umliegenden Kantonen wie auch
von der Eidgenossenschaft. (ls.)
Foto: Charles Schnyder
Junge CVP fordert Staatskunde
Die Junge CVP Kanton Zürich hat die rund 1000 gesammelten Unterschriften für ihre Staatskunde-Petition der Staatskanzlei des Kantons
Zürich übergeben. Sie ist überzeugt, dass nur wer den Staatsaufbau und
seine eigenen politischen Rechte kennt, diese Rechte auch in Anspruch
nehmen will. Sie fordert deshalb, dass der Kanton seinem Bildungsauftrag gerecht wird und das Interesse der Jugendlichen mit einem praxisbezogenen und interessanten Staatskundeunterricht weckt. Fazit: Die
Einführung eines separaten und praxisnahen Faches «Staatskunde» an
allen Zürcher Schulen der Sekundarstufe und mindestens eine Wochenlektion Staatskunde während eines Semesters. (pd./pm.)
Foto: zvg.
Vorwiegend sind dies junge Erwachsene, aber viele Bands haben auch
Fans, die bereits älter sind. Grundsätzlich ist ein Festivalgänger jemand, der gerne etwas mit Freunden
unternimmt und die gute Stimmung
und Musik geniesst.
Einige Leute beschwerten sich darüber,
dass die Line-ups der letzten Jahre zu
gedrängt gewesen seien und die Auftritte zum Teil sehr kurz waren. Was sagen
Sie dazu?
Wir haben von vielen Leuten gehört,
dass sie lieber mehr Bands möchten.
Das ist Geschmackssache, denke ich.
Zudem ist es normal, dass Bands an
Open Airs zwischen 60 und 90 Minuten spielen. Dies hat auch mit der Geschichte der Band zu tun: Wer nur
ein Album auf dem Markt hat, kann
ANZEIGEN
Städtische Finanzdirektoren
gründen Konferenz-Vereinigung
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
kaum länger als eine Stunde auftreten.
Gibt es persönliche Erfolgsgeschichten
oder Frustmomente für das Line-up dieses Jahres?
Frustmomente gibt es immer dann,
wenn man lange an einer Band dran
ist, zuversichtlich ist, dass es klappt
und dann doch eine Absage bekommt. Das Gegenteil kommt leider
fast nicht vor. Natürlich freut man
sich über einige Zusagen mehr als
über andere, doch dies ist normal.
Wie fest beeinflusst die kommerzielle
Erwartung das Line-up?
Es gibt Festivals, die bereits ausverkauft sind, bevor sie das Line-up
überhaupt veröffentlichen. Dies hat
den Nachteil, dass Fans, die extra
wegen bestimmter Bands ans Open
Air gehen möchten, gar keine Tickets
mehr bekommen. Da wir als junges
Festival aber noch nicht zu dieser
Sorte gehören, kommt es natürlich
drauf an, wer bei uns auftritt. Wie
gesagt, man muss aus den verfügbaren Bands versuchen, die Besten für
sich zu gewinnen. Dieses Jahr konkurrenzieren wir zum Beispiel mit
dem «Electric Picnic», welches am
selben Wochenende in Irland stattfindet. Wir haben zwar einige gemeinsame Acts, doch einige haben uns
auch – aufgrund eines Auftrittes am
«Picnic» – abgesagt.
Auf was freuen Sie sich persönlich am
meisten?
Leider werde ich am Festival selber
nur wenig Zeit haben, mir Bands anzuschauen. Ich freue mich aber unglaublich auf die experimentelle Rockband Warpaint, die für mich eines der
allerbesten Alben dieses Jahres herausgegeben hat. Ich habe viele Youtube-Videos gesehen und wollte sie
unbedingt am Festival haben, was
uns dann auch gelang. Auch «Flume»
oder «Woodkid» werden Hammershows bieten. «Morcheeba» gehören
zu meinen absoluten Highlights. Natürlich freue ich mich auch auf Acts,
die ich noch nicht so gut kenne, denn
ich finde es wichtig, dass man an Festivals nicht nur die Musik hört, die
man schon kennt: Ein Festivalticket
ist wie eine Wundertüte, in der man
immer etwas Neues entdecken kann.
Mehr Infos: www.zurichopenair.ch.
Züriberg
AKTUELL
Nr. 34
21. August 2014
3
APROPOS . . .
IN KÜRZE
Kunsthaus
Annemarie
Schmidt-Pfister
Von August 2014 bis Januar
2015 werden die pyramidalen
Glasdächer über dem von Karl
Moser 1910 erbauten Teil des
Kunsthauses saniert. Die originale Unterkonstruktion aus Streben
und Trägern wurde noch nie erneuert. Für Museumsbesuchende
ändert sich wenig. Der Zugang
ins Kunsthaus und in die Oberlichtsäle bleibt gewährleistet.
Auf die Gefahr hin, dass ich es mir
mit 55 Prozent der Zürcher ZunftMannen verderbe, wage ich es,
nach 43 Jahren erneut für ein
Frauen-Ja zu plädieren. 55 Prozent
der Zürcher Zünfter sollen sich
nämlich in einer internen Umfrage
gegen die Teilnahme der Frauenzunft am Sechseläuten-Umzug ausgesprochen haben. So weit, so gut.
Oder auch ungut – je nach Einstellung! Ganz sicher ungut sind jedenfalls die Kommentare einzelner
Zünfter dazu: «Sollen die doch am
1. Mai mitlaufen!», äusserte sich einer. «Die Weiber mögen uns end-
Bahnhofstrasse
Mit dem Ersetzen der Tramgleise
zwischen
Uraniastrasse
und
Schweizergasse am Wochenende
vom 30./31. August endet die
letzte Sanierungsetappe in der
Bahnhofstrasse. Die Arbeiten beginnen am Freitagabend um 21
Uhr und dauern rund um die Uhr
bis am Montagmorgen, 5 Uhr.
Wochentags fahren ab 21 Uhr
keine Trams mehr im Baustellenbereich.
Elefantenbulle
Der Elefantenpark des Zoo Zürich
hat einen weiteren Mitbewohner
erhalten: Aus Heidelberg ist letzte
Woche der knapp 10-jährige Asiatische Elefantenbulle Thai angereist. Er wurde im Jahr 2004 im
Tierpark Hagenbeck in Hamburg
geboren. Thai wird vorerst im
Hintergrundbereich des neuen
Elefantenparks, der für die Haltung von zwei Bullen ausgelegt
ist, einquartiert und wird dort zunächst für vier Wochen die Quarantänestation beziehen.
Limmatschwimmen
Erstmals in seiner Geschichte
muss das Limmatschwimmen auf
das Ersatzdatum zugreifen. Die
Wetterprognosen
lassen
am
nächsten Samstag keine Durchführung zu. Zwei Parameter müssen erfüllt sein: Das ist einerseits
die Wassertemperatur von 21
Grad, andererseits die maximale
Abflussmenge von 110 Kubikmeter bei der Messstelle Letten. Das
Verschiebedatum ist Samstag, 30.
August 2014.
Fussballnachwuchs
Im Rahmen von Footeco Zürich,
dem Nachwuchsförderungsprojekt des Fussballverbands für die
11- bis 14-Jährigen, verstärkt das
Sportamt des Kantons Zürich seine Unterstützung für die Nachwuchsförderung im Fussball. In
das Projekt fliessen neu jährlich
200 000 Franken aus dem Sportfonds. Es kommt den über 800
Mädchen und Knaben zugute, die
derzeit in der Region Zürich ihr
Talent in den Footeco-Stützpunkten und -Teams entwickeln.
Seeüberquerung
Die Stadtzürcher Seeüberquerung
findet diesen Sommer definitiv
nicht statt. Die Temperaturen
sind für die sichere Durchführung des Breitensportanlasses zu
tief. In der dreissigjährigen Geschichte der Seeüberquerung ist
der Anlass nur viermal ausgefallen: 1999, 2005, 2007, 2014. Die
Seeüberquerung 2015 findet am
Mittwoch, 1. Juli, statt.
Ja – aber zünftig bitte
Eine Touristin erfährt beim Rundgang mit einem iPad-Guide mehr über die Schlacht bei Murten.
Foto: zvg.
Landesmuseum zieht positives Fazit:
iPad-Guides sind sehr beliebt
Caroline Dettling
Vor gut einem Jahr hat das Landesmuseum einen iPad-Guide auf Mandarin eingeführt. Dies, um den Museumsrundgang für die zahlreichen asiatischen Besucherinnen und Besucher zu erleichtern. Während 40 Minuten führen Heidi und Alpöhi in der
chinesischen Landessprache durch
das Museum.
«Das Programm hat sich bewährt,
denn die 30 Geräte werden rege benutzt», sagt Serge Hediger vom
Schweizerischen
Nationalmuseum.
Für je fünf Franken kann man sie
mieten. Am 6. März liess sich auch
die chinesische Botschafterin Xu
Jinghu mit dem iPad durch das Landesmuseum navigieren. «Sie war
sehr angetan von dem Rundgang», so
Hediger.
65 000 fremdsprachige Besucher
Umgesetzt wurde das iPad-Konzept
in Zusammenarbeit mit Schweiz Tourismus. So wissen auch die Destinationsmanager in Asien von dem angebotenen Programm. Noch im selben
Jahr wurden iPad-Guides auf Russisch und Japanisch entwickelt. Ganz
zur Freude der ausländischen Besu-
cher. Von den jährlich knapp 200 000
Museumsbesuchern sind ein Drittel
Touristen aus aller Welt.
Neu: Guide für Gehörlose
Das Landesmuseum möchte sein Angebot auch für Menschen mit Behinderung attraktiv gestalten. Ein Grossteil der Ausstellungen ist deshalb
rollstuhlgängig. Das Museum besitzt
zudem zwei hauseigene Rollstühle.
Die neuste Entwicklung ist ein Guide
für Gehörlose. Begleitet von einem
iPad in Gebärdensprache können sie
sich frei durch die Ausstellungen bewegen.
AUS DEM GEMEINDERAT
Mehr Freude an eigener Tradition haben
Der Schweizer Nationalfeiertag ist
seit 1291 eine alte Tradition. Die
Franzosen und Italiener feiern ihn
ausgelassen. Und wir? Fehlt uns der
Stolz? Kürzlich wollten die jungen
Sozialisten aller Ernstes verbieten,
dass Schweizer Fahnen am 1. August
gehisst werden sollen. Dies gehöre
sich nicht, man solle lieber der
Kriegsopfer gedenken, war offenbar
die Begründung.
Muss sich dies gegenseitig ausschliessen, und was hat dies mit unseren Traditionen zu tun?
Wenn ich im Ausland bin, erhalte
ich durchwegs positive Feedbacks
über die Schweiz. Viele gratulieren
uns zur direkten Demokratie und
würden offenbar viel darum geben,
tauschen zu können. Anders ertönen
die Voten jedoch manchmal im Gemeinderat. Dass wir unser Licht unter den Scheffel stellen, ist wohl auch
eine Tradition. Doch es kann auch zu
viel des Guten sein. So beispielsweise
wenn unsere Volksvertreter die demokratischen Entscheide nicht wirklich nach aussen tragen.
Ich habe kürzlich einen Test gemacht, «Sind Sie ein Bünzli»?, und
habe dabei nur die Mindestpunktzahl
erreicht. Mich haben auch schon
Leute gefragt, warum ich in einer
bürgerlichen Partei sei, ich sei doch
«so ganz anders». Hat man von gewissen Parteien veraltete Vorstellungen oder gar Vorurteile? Auch in Parteien mit klaren Parolen gibt es hof-
«In den letzten Jahren
stellte ich auch in
gewissen Zürcher In-Bars
fest, dass regionale
Schweizer Produkte wieder
voll im Trend sind»
fentlich eine Bandbreite an Meinungen. Gerade den Städtern tun meines
Erachtens gewisse bürgerliche Anreize sehr gut.
Neutralität ist unsere Stärke, damit haben wir mit jahrelanger humanitärer Hilfe schon sehr vielen Krisenländern helfen können. Wären wir
nicht stark, könnten wir auch den
Nachbarnländern keine Hilfe mehr
leisten. Und wir können stolz sein,
dies haben wir an der WM diesen
Sommer gezeigt, und unsere Nati hat
auch grandios gespielt. Ist es Zufall,
dass die stolzen Deutschen gewonnen
haben, zumal bekanntlich auch viel
mentale Stärke zum Sieg dazugehört?
Nationalstolz hat zuletzt mit Rassismus zu tun. Jeder befürwortet eine
gesunde Durchmischung. Aber wenn
z.B. der Ausländeranteil an der städtischen Schule in gewissen Kreisen 90
Prozent beträgt, entsteht bei gewissen
Schweizer Eltern ein Unverständnis,
die ihre Kinder aus der Klasse nehmen. Klassenverhältnisse wie in den
USA können nicht das Ziel sein. Das
gut bewährte, dualistische Volksschulkonzept gilt es zu bewahren. Daher sind auch gewisse Schulreformen
klar zu überdenken.
In den letzten Jahren stellte ich
auch in gewissen Zürcher In-Bars
fest, dass regionale Schweizer Produkte wieder voll im Trend sind. Ich
gehe selber gern und oft im Quartierladen einkaufen. Natürlich braucht
Zürich auch eine Langstrasse, aber
genauso unsere alten Beizen und
Traditionen, der Mix macht es aus,
Urchigkeit wird wieder trendy.
Fazit: Damit unsere nationale und
regionale Vielfalt auch weiterhin bestehen kann, brauchen wir gesunde
Rahmenbedingungen und vor allem
Freude an unseren Traditionen. Dafür stehe ich gerne ein, nach innen
und nach aussen.
Nina Fehr Düsel,
Gemeinderätin SVP 7+8
In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat»
schreiben Volksvertreter aus den Kreisen
7 und 8 ab heute wöchentlich einen Beitrag. Dazu bekommen alle im Stadtparlament vertretenen Parteien dieses Wahlkreises neu Gelegenheit.
lich einmal in Ruhe lassen!» ein anderer. «Wir müssten kühn genug
sein, uns dem Fanatismus der
Frauen zu widersetzen» – so der
Stossseufzer eines Dritten. Und besonders fromm der Wunsch eines
Vierten: «Wenn schon, dann nur
Ordensfrauen, die ihr Keuschheitsgelübde auch einhalten!» Was diese
Männer wohl alles so erleben im
Umgang mit ihren Frauen?
Während Meisen, Schmiden
und Constaffel-Herren den Frauen
wohlgesonnen sind, finden sich die
Widerparts bei Weggen, Widder,
Kämbel, Riesbach, Drei Königen
und Wollishofen, Hard, St. Niklaus
und Witikon. Mag sein, dass die
Reaktion bei den Kämbel-Zünftern
noch verständlich ist – die haben
schliesslich schon Kamele, was sollen da noch Frauen? Aber bei allen
andern? Liebe Zürcher Miteidgenossen: Vergessen, dass die Hohe
Frau von Fraumünster einst die
mächtigste Zürcherin war und der
Stadtsäckel bei ihr in besten Händen? Und dass allein schon dieser
Verdienste wegen ein freundliches
Ja Anerkennung und Wertschätzung wäre? Oder liegt der Grund
für das Nein vielleicht gerade darin,
dass die gestrenge Herrschaft der
Frauen damals eben nicht vergessen ist? Irgendwie kommt mir das
doch sehr bekannt vor: Ja, ja, ja
haben wir Frauen vor gut 40 Jahren gebeten, gefleht, gefordert –
nein, nein, nein war jahrelang die
Antwort der Männer. Bis das Frauenstimmrecht 1971 schliesslich
doch eingeführt wurde. Ist seither
die Welt untergegangen? Zugegeben: Besser geworden ist sie auch
nicht. Aber wenigstens gerechter.
Oder sollen wir Euch, liebe
Zünfter, beim nächsten Sechseläuten statt Blumensträusschen am
Umzug Keuschheitsgürtel überreichen? Als Werbung für ein zünftiges Ja?
Grosser Flohmarkt
in Hottingen
Zwei Jahre lang wurden von den
Hottinger Bewohnern Artikel gesammelt und an die Kirchgemeinde Zürich-Hottingen gespendet. Am Freitag, 29., und Samstag, 30. August, ist
es nun so weit: Der Flohmarkt im
Kirchgemeindehaus Hottingen findet
statt. Beim Durchstöbern der Stände
kann man Bücher, CDs, Schallplatten,
Spielsachen und vieles mehr entdecken. Besucher können sich auch mit
Würsten, Hotdogs, Kuchen und weiteren Leckereien verköstigen. Der Erlös des Flohmarkts geht an «Tel. 143,
Die Dargebotene Hand» und an einen
Kindergarten in Marokko. (dea.)
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Stadt Zürich
Nr. 34
21. August 2014
POLITIK
Leutenegger will Probleme anpacken
Stadtrat Filippo Leutenegger legt viel Wert auf
Bürgernähe. Bereits hat er
einiges in der ganzen Stadt
bewegt. Er will aber auch
das Kostenbewusstsein
weiter verbessern.
Pia Meier
Stadtrat Raphael Goltas Sparmassnahmen stiessen auf Interesse.
Foto: pm.
Sparen bei Krippenplätzen,
aufstocken bei Sozialdetektiven
Stadtrat Raphael Golta will
den Ausbau von subventionierten Krippenplätzen
aus Spargründen stoppen.
Er fordert aber mehr
Sozialdetektive. Mit
diesen Aussagen sorgte
er für Schlagzeilen und
für Kopfschütteln bei
den Linken.
Pia Meier
«Kaum im Amt, setzt Golta den Rotstift bei den Krippen an»: Mit dieser
Schlagzeile im «Tages-Anzeiger»
sorgte der neue Stadtrat Raphael Golta, Vorsteher des Sozialdepartements, für Kopfschütteln bei den Linken. Aussagen wie «Man habe sich
über den Sparvorschlag gewundert»
bis zu «Wer bei den Krippen spart,
missachtet den Willen der Bürgerinnen und Bürger» waren die Reaktionen der Linken. Die Juso Stadt Zürich fährt gegen diese Sparpläne des
neuen Stadtrats auf ihrer Homepage
mit hartem Geschütz auf. Oliver
Heimgartner,
Vorstandsmitglied,
meint dazu: «Golta macht mit seinen
bürgerlichen Sparplänen nicht nur
sich selber, sondern auch die SP unglaubwürdig.» Golta hatte bei seiner
Medienkonferenz «100 Tage im Amt»
festgehalten, dass er den geplanten
Ausbau an subventionierten Krippenplätzen stoppen will, denn die Stadt
habe schon viel investiert in Krippen.
Jetzt, wo sie mehr auf ihre Finanzen
achten müsse, habe sie für einen
weiteren Ausbau kein Geld mehr. 1,4
Millionen Franken will Golta damit
sparen. Dies sei sein Beitrag, damit
die Stadt ab 2017 keinen Verlust
mehr schreibt, obwohl er diese bedaure. Im Wahlkampf hatte Golta
noch beteuert, nicht bei den
Schwächsten sparen zu wollen.
Mehr Sozialdetektive
Die «NZZ» setzt ihren Fokus mehr
auf die von Golta gewünschte Aufsto-
ckung der Sozialinspektoren. Golta
hielt anlässlich der Medienkonferenz
fest, dass er im Gemeinderat mehr
Sozialdetektive beantragen werde.
Sein Vorgänger Martin Waser scheiterte mit demselben Vorhaben Ende
2013 bei der Budgetdebatte im Gemeinderat. Trotz der damals breiten
Ablehnung will sich Golta erneut für
eine Aufstockung starkmachen. Eine
Stelle will er schaffen, um die bisherigen Sozialdetektive zu unterstützen,
denn der Pendenzenberg sei gross.
Weitere 60 Prozent verlangt er, um die
Dienstleistung Sozialdetektive an weitere Gemeinden zu verkaufen. Mit diesen hatte die Stadt bereits Absprachen
getroffen, musste diese allerdings sistieren, weil das Parlament keine Stellen bewilligte. Die Dienstleistungen für
andere Gemeinden würden kostendeckend erbracht, betonte Golta. Leistungsvereinbarungen bestehen zurzeit
mit Adliswil, Dietikon, Oberengstringen und dem Kanton Glarus. Ab 2015
würden wieder Dietlikon, Langnau
a. A., Opfikon, Regensdorf und Winterthur dazukommen.
Wunschdepartement
Dem derzeit laufenden Versuchsbetrieb des Asylverfahrenszentrums des
Bundes sicherte Golta seine volle Unterstützung zu. Der Stadtrat sei nach
wie vor daran interessiert, ein längerfristig angelegtes Zentrum auf
dem Duttweilerareal zu ermöglichen.
Weiter wies Golta drauf hin, dass
Wege gefunden werden müssten, die
Finanzierung von Soziallasten gerechter zu verteilen. Es dürfe hier
kein Wettbewerb herrschen, unter
den Gemeinden brauche es mehr Solidarität. Golta stellte in Aussicht,
sich in seiner Aufgabe als Sozialvorsteher der Stadt Zürich in die Diskussion um die Soziallastenverteilung
einzubringen.
Mehrfach betonte Golta, dass das
Sozialdepartement sein Wunschdepartement sei. Eine Tour von der
Sargproduktion im ergänzenden Arbeitsmarkt über die Notschlafstelle
bis zum neuen Strichplatz habe ihm
dessen Vielfalt vor Augen geführt.
400 Lernende bei der Stadt
400 junge Erwachsene
haben am Montag ihre
Lehre bei der Stadt
begonnen. Stadtrat
Daniel Leupi begrüsste sie.
Am vergangenen Montag um 7.45
Uhr ging es los. Die Devise lautete:
Startnummern fassen und gemeinsam die Stadt Zürich und die Verwaltung entdecken. Ein sogenannter
«Lion-Parcours» führte die jungen
Leute in 40 Gruppen im Stil einer
Schnitzeljagd durch verschiedene
Quartiere der Stadt. Eine ausgeklügelte Logistik stellte sicher, dass sich
die Lernenden erst am Schluss in der
Pädagogischen Hochschule wieder
sahen.
Nach dem Mittag begrüsste Stadtrat Daniel Leupi die jungen Leute als
Finanzvorstand und oberster Personalchef der Stadt Zürich. Anschliessend erhielten sie einen Überblick
über die Organisation und die vielseitigen Aufgaben der Stadtverwaltung
Zürich.
Als Höhepunkt des städtischen
Begrüssungstags formierten sich die
400 Lernenden zu einem riesigen
Standbild in den Farben der Stadt
Zürich. Abgeschlossen wurde der Tag
mit einem Ballonwettbewerb und den
vielen Wünschen für die eigene Lehrzeit. (pd./pm.)
An seiner Bilanz als neuer Vorsteher
des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements präsentierte Stadtrat Filippo
Leutenegger den Medien zahlreiche
konkrete Beispiele seiner Aktivitäten
während der ersten hundert Tage,
wie die Erhaltung der Unterführungen zum See in Wollishofen, Velosofortmassnahmen
am
Seebecken,
Bäume/Veloweg beim Beckenhof,
Baustelleninfo für Autofahrer, Erhaltung von «Züri wie neu», Eliminierung von Mikroverunreinigungen im
Wasser, Metallrückgewinnung aus
Kehrichtschlacke, Innovation beim
Lärmschutz und Dialog Altstetten.
Auch bei Örbi suchte er nach einer
Lösung. Dieser geht ans Stadtteilsekretariat Kleinbasel.
Pragmatisch handeln
«Starke Anliegen der Menschen sind
mir wichtig und bei Rückmeldungen
müssen wir neu prüfen und halt allenfalls das Konzept ändern», betonte
Leutenegger. Er wolle in allen Bereichen pragmatisch handeln. So kam
er zum Schluss, dass sich die Bevölkerung mit Recht gegen Teilschliessungen von Unterführungen unter
Filippo Leutenegger.
Foto: pm.
dem Mythenquai wehrt. «Diese sind
praktisch für Familien und ältere
Menschen», hielt er fest. Diese bleiben nun nicht nur erhalten, sondern
werden saniert und sicherer gestaltet. Zudem soll die Gruppe von zehn
unterschiedlichen Bäumen bei der
Roten Fabrik auf Wunsch der Nachbarschaft stehen bleiben. Nur Bäume, die den Zugang zum Seeufersteg
behindern, werden gefällt. Neben
Wollishofen sieht Leutenegger auch
beim Bahnhof Tiefenbrunnen die
Notwendigkeit, das Quartier und den
Bahnhof besser an den See anzubinden. Er unterstützt deshalb das Projekt «Marina Tiefenbrunnen».
Leutenegger äusserte sich auch
nicht negativ über den bestehenden
Masterplan Velo. «Er ist ein gutes Instrument, um die Infrastruktur für
den Veloverkehr zu verbessern.»
Leutenegger ist die Velorouten am
See mit seiner Familie abgefahren.
Seit dem 4. August sind daher Sofortmassnahmen im Bau. Zwischen
Landiwiese und GZ Wollishofen wird
eine Lücke geschlossen, beim Hafen
Enge ist eine Trottoirüberfahrt erstellt, die Ein- und Ausfahrt beim
Parkplatz Zürihorn wird neu organisiert, Signalisation und Markierungen
werden verbessert und Beläge erneuert, insbesondere beim Arboretum.
Bei den Baustelleninformationen
will Leutenegger klarere Angaben für
Autofahrer über Ende und Zweck der
Arbeiten. Die Bevölkerung soll weiterhin Schäden bei «Züri wie neu»
melden können, trotz verwaltungsinterner Bedenken. Tempo 30 ist für
ihn vor allem auf Quartierstrassen eine sinnvolle Massnahme. Er setzt
aber auf alternativen Lärmschutz an
der Quelle. So sollen neue Belagsarten geprüft werden. Zudem unterstützt Leutenegger das Vorhaben von
Lidl Schweiz, künftig Nachlieferungen an die Stadtzürcher Filialen mit
Elektrolastwagen auszuführen.
Allgemein will Leutenegger Probleme nicht aufschieben. Ein Beispiel
ist das umstrittene Projekt für eine
Umleitung des Trams 2 über den
Bahnhof Altstetten. Beim Dialog Altstetten fand Leutenegger eine konfliktreiche Situation vor. Mit der raschen Neuorganisation der Prozessleitung und der Moderation gelang
ihm eine Entkrampfung. «Das umstrittene Projekt für eine Umleitung
des Trams 2 über den Bahnhof Altstetten ist kaum durchführbar. Nun
gilt es vor allem, Lösung zu finden.»
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STELLEN
Züriberg
AKTUELL
VEREINE
Urs Fehr skizziert
seine Pläne fürs
Gewerbe Zürich Ost
Als neuer Präsident des Gewerbevereins Zürich-Ost möchte ich mich für
das Vertrauen der Mitglieder des Gewerbevereins Zürich Ost in mich
herzlich bedanken. Meine Schwerpunkte in der Vorstandsarbeit werden zunächst folgende Punkte sein:
• Lehrlingsbetreuung: Dies ist aus
meiner Sicht ganz wichtig, damit wir
auch in Zukunft eine sehr geringe Jugendarbeitslosigkeit haben. Unser
neues Vorstandsmitglied Thomas Düsel wird dieses Projekt betreuen und
eventuell einzelne Mitglieder in dieser Angelegenheit kontaktieren.
• Verkehrspolitik: Die Verkehrspolitik der Verwaltung ist in meinen Augen nicht gewerbefreundlich. Da wir
im Vorstand zwei Gemeinderäte haben, wovon einer in der zuständigen
Kommission Einsitz hat, sind wir
hier an der Quelle.
• Öffentlichkeitsarbeit: Wir müssen
in den Medien mehr Präsenz markieren. Wir werden im Vorstand darüber diskutieren, wie wir dies am
besten anpacken.
Sollten Sie ein Anliegen oder auch
Kritik haben, zögern Sie bitte nicht,
mir diese mitzuteilen. Nur wenn ich
eine Rückmeldung habe, kann ich
auch reagieren. Ein kurzes Beispiel:
Ein Gewerbler (Gartenunternehmer)
arbeitet für die Stadt Zürich. Die
Stadt teilte ihm mit, dass sie in Zukunft die Aufträge an Grün Stadt Zürich geben werde. Ich konnte dies in
der Finanzkommission zur Sprache
bringen, und so wie es aussieht, wird
die Stadt dies nochmals überdenken.
Ich freue mich zusammen mit meinem Vorstand darauf, mich für Sie
einzusetzen. Urs Fehr, Präsident Gewerbeverein Zürich-Ost, Präsident
SVP 7 + 8, Gemeinderat 7 + 8
Urs Fehr präsidiert den Gewerbeverein Zürich Ost.
Foto: zvg.
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Nr. 34
21. August 2014
5
«Und plötzlich waren es 42 Jahre»:
Ursina Muzsnyai gibt ihren Kiosk auf
Er gehört zum Hirslanden
Quartier wie der Deckel auf
den Kochtopf: Der kleine
und feine Kiosk von Ursina
Muzsnyai. 42 Jahre hat sie
ihn mit Herz und Seele
geführt. Per Ende Jahr
räumt Ursina Muzsnyai
ihren nostalgischen Laden
an der Forchstrasse.
Caroline Dettling
Auf der anderen Strassenseite sieht
sie die zwei Männer im Halbdunkeln
stehen. Es ist halb sieben, Feierabend. Zeit, die Produkte ausserhalb
des Kiosks in den Laden zu bringen.
Doch schon beim ersten Gang nach
drinnen passiert es: Die zwei Männer
stehen hinter ihr und setzen sie mit
einem Schlag auf den Hinterkopf ausser Gefecht. Sie schafft es gerade
noch, sich am Bücherregal festzuhalten. Alleine kann sie sich nicht mehr
auf den Beinen halten. Die Täter räumen die Kasse leer und verlassen
fluchtartig den Laden, die verletzte
Frau alleine zurücklassend.
Schon bald ein Bild der Vergangenheit: Ursina Muzsnyai in ihrem geschichtsträchtigen Kiosk.
Foto: C. Dettling
«Achtung, Überfall!»
Ursina Muzsnyai erzählt von ihrem
ersten Überfall, als wäre es jemand
anderem passiert. Es ist ja auch
schon eine Weile her. Und in der
Zwischenzeit haben sich die Tätlichkeiten gehäuft. Über zehn Mal wurde
die Bündnerin in ihrem Kiosk überfallen, ausgeraubt und mit einer Pistole oder einem Messer bedroht.
«Einmal hat mir eine junge Frau
Pfefferspray in den Hals gesprüht
und mit einem Handgriff über den
Theken alles Geld in der Kasse eingesteckt.» Doch von all dem liess sich
Ursina Muzsnyai nicht beirren. Jeden
Tag, ja sogar direkt nach den Überfällen, stand sie frühmorgens auf und
öffnete ihren Kiosk an der Forchstrasse 193. Sechs Tage die Woche,
42 Jahre lang.
Und bald wird Ursina Muzsnyai
80 Jahre alt. Auf die Frage, warum
sie denn nicht schon lange aufgehört
habe mit der Arbeit am Kiosk sagt
sie: «Ich hatte einfach keine Lust,
aufzuhören. Und dann ist Jahr um
Jahr vergangen, und plötzlich waren
es 42.» Es seien wohl die netten Leute im Quartier und die abwechslungs-
reiche Arbeit, die sie so lange am
Kiosk gehalten haben. Das Wort «Ferien» ist Ursina Muzsnyai fremd. In
der langen Zeit machte sie gerade
einmal Urlaub, dann nie wieder. «Es
kommt mir gar nicht mehr in den
Sinn, Ferien zu machen.» Umso besser für die Leute aus dem Quartier.
Für den schnellen Einkauf ist Ursina
Muzsnyai stets zur Stelle. Und hat es
etwas nicht im Laden, so wird es, sofern möglich, bestellt.
Die Kiosk-Welt wandelt sich
Doch die Zeit habe sich stark verändert. «Damals waren die Leute froh,
wenn sie nicht in die Stadt gehen
mussten. Heute ist das nicht mehr
so.» Es habe viele junge Leute mit
Babys im Quartier, wo es eine Zeit
lang überhaupt keine Kinder gab. Es
rauche praktisch niemand mehr Pfeife, was früher doch sehr oft vorkam.
Vom «Blick» verkaufe sie heute noch
fünf Stück, damals waren es um die
dreissig. Und das Lebensmittelinspektorat sei auch komplizierter geworden. Auf den Kaugummis suchen
sie nach dem Verfalldatum und ver-
Was passiert mit
der Liegenschaft?
Die renovationsbedürftige Liegenschaft an der Forchstrasse 193 ist
seit 1933 im Besitz der Stadt Zürich. Wann mit der Renovation
des Gebäudes begonnen wird, ist
laut Jürg Keller von der Liegenschaftsverwaltung noch unklar.
Die Stadt Zürich werde versuchen, für die anderen Geschäfte
in derselben Liegenschaft eine geeignete Lösung zu finden, sodass
diese während der Renovationsarbeiten, wenn auch eingeschränkt, geöffnet bleiben können. (dea.)
geben bei jeder Gelegenheit horrende
Bussen. Ist es der fehlende Sinn für
Altehrwürdiges oder ein Loch in der
Kasse, weswegen dieses Kontrollorgan dermassen pingelig ist? Darüber
können wir nur spekulieren. Mit ihrem Kiosk ist Ursina Muzsnyai älter
und auch weiser geworden. Von
Trickbetrügern, die ab und zu reinschauen, lässt sie sich nicht linken.
Bemerkt sie eine Verwirrungstaktik
des Gegenübers, knallt sie die Kasse
zu und sagt: «Jetzt ist Schluss!»
Kiosk-Schliessung Ende Jahr
Man weiss eben nie, wer zu der alten
Holztür am Zürichberg hereinspaziert. Eines Tages kam sogar ein
Mann vom Schweizer Fernsehen herein und lud Ursina Muzsnyai zu einer
Sendung ein. Sie besitze gar keinen
Fernseher und habe überhaupt nicht
gewusst, wer dieser Aeschbacher
war. «Das erste Mal habe ich ihn gesehen, als wir uns in der Sendung gegenübersassen.» Zuerst wollte sie gar
nicht gehen, liess sich dann aber
doch noch überzeugen und: «Es war
besser, als ich erwartet habe»,
schmunzelt sie.
Per Ende Jahr schliesst Ursina
Muzsnyai ihren Kiosk. Was sie mit so
viel Freizeit machen wird? «Ich werde auf alle Fälle nicht einfach in der
Stube sitzen.» Die Pensionierung
müsse man planen, damit man auch
etwas zu unternehmen wisse.
6
Stadt Zürich
Nr. 34
21. August 2014
AKTUELL
Hinreissendes Stück über das Leben
AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND
Im 30. Monti-Programm
«bonjour la vie» lässt das
Artistenensemble das Universum der heutigen Bohemiens aufleben und erzählt
deren Geschichten.
Circus Monti setzt seinen Anspruch,
alljährlich ein Gesamtkunstwerk in die
Manege zu bringen, in der 30. Saison
verstärkt fort: Das 23-köpfige Künstlerensemble um die Monti-Familie
Muntwyler inszeniert Geschichten der
heutigen Bohémiens. Es wird gesungen und getrunken, gefeiert und getrauert, philosophiert und gedichtet.
Auf nächtlichen Boulevards, in engen
Mansarden und in belebten Cafés entstehen mitreissende Szenen wie auch
verträumte, melancholische Momente.
Auf dem Seil, am Trapez, als Kontorsionistin, mit einer Hand-aufHand-Darbietung oder einer einzigartigen Besenjonglage: Balancierend,
jonglierend, tanzend und fliegend sorgen die Artistinnen und Artisten in ihren Spezialdisziplinen für Höhepunkte. Unter ihnen auch der preisverwöhnte Venezolaner Aimé Morales
auf dem Roue Cyr oder die MontiSprosse Tobias und Johannes Muntwyler, die mit rasanter Diabolo-Kunst
Die BVK ist nun
selbstständig
Mit dem Eintrag der Verselbstständigung in das Handelsregister ist die
BVK endgültig von einer Verwaltungsabteilung der kantonalen Finanzdirektion zu einer selbstständigen juristischen Person geworden. Es
sind keine Rechtsmittel eingegangen.
Die Finanzdirektion ist erfreut, dass
der von allen Beteiligten mit grossem
Aufwand angepackte Verselbstständigungsprozess planmässig beendet
werden konnte. Sie ist überzeugt,
dass die BVK sehr gut aufgestellt ist
und dass sie in Zukunft für alle angeschlossenen Arbeitgeber eine starke,
agile Partnerin in der beruflichen
Vorsorge sein wird, wie die Finanzdirektion mitteilt. Der Deckungsgrad
der BVK habe sich seither – begünstigt auch durch die Einmaleinlage des
Kantons und das freundliche Klima
an den Börsen – entsprechend erfreulich entwickelt. (pd./pm.)
Kein Stress beim Zügeln
dank guter Planung
Ihr Markenzeichen sind die Handorgeln: Das Duo «Kapelle Sorelle».
und einer selten gesehenen, komischen Illusionsdarbietung begeistern.
Auch das Duo Kapelle Sorelle (Charlotte Wittmer und Ursina Gregori) gestaltet die Inszenierung mit seinem
verschrobenen Humor prägend mit.
Ein wichtiges Element ist zudem die
Musik: Die sechs Musiker sind im
Bühnenbild zentral platziert und bewegen sich immer wieder mit den Artistinnen und Artisten durch das Geschehen in der Manege. (pd./mai.)
27. August bis 11. September auf dem
Sechseläutenplatz. Vorführungszeiten und
Reservation auf www.circus-monti.ch.
F.: zvg.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 5x 2 Tickets für
die Vorstellung des Zirkus Monti
vom Mittwoch, 3. September,
20.15 Uhr. Wer gewinnen will,
schickt bis 25. August eine Mail
mit Betreffzeile «Circus Monti»
an: [email protected] oder
eine Postkarte an: Lokalinfo AG,
Wettbewerb Zirkus Monti, Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich.
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
Umzug ohne Stress ist dank rechtzeitiger Planung möglich: Wichtig
ist, dass der ausziehende Mieter
rechtzeitig den Wohnungsabgabetermin mit dem Vermieter festlegt und
bestätigt. Mieter und Vermieter
müssen sich im Klaren sein, dass
sich eine Wohnungsabnahme nicht
schnell in 10, 15 Minuten erledigen
lässt. Je nach Wohnungsgrösse dauert eine Abnahme 1 bis 1,5 Stunden,
bei grossen Wohnungen oder Einfamilienhäusern sogar mehr. Daher ist
unbedingt genügend Zeit einzuplanen.
Die Reinigung wird ebenfalls gerne unterschätzt und oft zu spät in
Angriff genommen. Auch diese kann
aufwendiger sein als vermutet. Denn
nur eine umfassende und gründliche
Reinigung führt zum Erfolg und
wird von allen akzeptiert. Je nach
Grösse einer Wohnung oder eines
Hauses kann es von Vorteil sein, ein
Putzinstitut mit dem Reinigen der
Wohnung zu beauftragen.
Ist während der Mietzeit etwas
kaputt gegangen, ist es sinnvoll,
wenn der Mieter dies gleich repa-
Foto: zvg.
riert oder instand stellt. Kleinere
Mängel können meistens selber behoben werden. Für grössere Mängel
sollte, ebenfalls frühzeitig, ein Fachmann beauftragt werden.
Hans Barandun, Leiter
Verwaltung/Bewirtschaftung,
Hauseigentümerverband Zürich
Hauseigentümerverband Zürich, Albisstrasse 28, 8038 Zürich, Tel. 044 487 17 00.
Kanton unterstützt
Fussballnachwuchs
«Ein schöner
Abschied»
Der erfolgreichste Langstreckenläufer
der Schweiz hat seine Karriere mit
einem eindrücklichen Lauf beendet.
Bei seinem 27. und letzten Marathon
lief Viktor Röthlin an den Europameisterschaften in Zürich auf den 5.
Rang. Dabei präsentierte sich der
bald 40-Jährige einmal mehr als zuverlässiger Teamleader: Zusammen
mit Tadesse Abraham (9.) und Christian Kreienbühl (23.) holte der Europameister von 2010 in der Teamwertung die Bronzemedaille.
Entlang der Strecke durch die
Zürcher Innenstadt feuerten ihn
Tausende Fans in roten Vik-T-Shirts
lautstark an. «Ich kann mir nichts
Schöneres vorstellen zum Abschied,
als diese Bronzemedaille», freute sich
Röthlin nach dem Zieleinlauf auf dem
Bürkliplatz, «denn dieses Team ist
die Zukunft.» (ho.)
Hans Barandun.
Publireportage
In roten Fanshirts feuert das Publikum Viktor Röthlin an.
Foto: ho.
Im Kanton Zürich steht jährlich fast
eine Million Franken für die Förderung des sportlichen Nachwuchses
zur Verfügung. Damit koordiniert das
kantonale Sportamt die Zusammenarbeit der verschiedenen Partner und
leistet Beiträge an anerkannte Nachwuchsleistungszentren. Nun stellt er
seine Nachwuchsförderung für den
Fussball, der mit 900 Jugendlichen
den Hauptharst der anerkannten
2500 Sporttalente des Kantons ausmacht, mit der Unterstützung von
«Footeco Zürich» neu auf, wie das
kantonale Sportamt mitteilt. «Footeco
Zürich» (Fussball, Technik, Koordination) ist ein vor drei Jahren gestartetes
Nachwuchsförderungsprojekt
des Fussballverbandes für die 11- bis
14-Jährigen.
In
der
gesamten
Schweiz spielen auf dieser Altersstufe
jeder dritte Knabe und jedes zwanzigste Mädchen Fussball. (pd./pm.)
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IMMOBILIEN
KLEINANZEIGEN
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Wohnungen
Junges Paar sucht erschwingliche
Eigentumswohnung.
Angebote unter Chiffre 5, Lokalinfo AG
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich.
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Unterricht / Kurse
Fortlaufende Feldenkrais-Kurse
Donnerstag früher Abend: 18.45 – 19.45 Uhr
Kursort: Englischviertelstrasse 42, 8032 Zürich
Telefon 043 268 54 86
Fitness/Gesundheit
Work-Life-Balance dank Shiatsu
bei R. Hobi, Streulistrasse 2
Termine und Infos: 079 485 84 87
[email protected], www.hobisbest.ch
Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr.
5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo
AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate
sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr,
bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text
bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder
Wortzwischenraum).
❏ Freizeit/Ferien
❏ Unterricht/Kurse
❏ Fitness/Gesundheit
❏ Musik/Unterhaltung
❏ Diverses
❏ Fahrzeuge
Name/Vorname:
Strasse:
PLZ/Ort:
Telefon:
❏ Wohnungen
❏ Möbel/Antiquitäten
Züriberg
AKTUELL
Forchstrasse wird
wegen Gleisbau
zeitweise gesperrt
Nun montieren Bauarbeiter die
neuen Tramgleise in der Forchstrasse. Bereits von Montag, 18.
August, auf Dienstag, 19. August,
und von Mittwoch, 20. August,
auf heute Donnerstag, 21. August,
musste die Forchstrasse stadteinwärts im Abschnitt Russenweg
bis Mühlehaldenstrasse jeweils
von 23 bis 5 Uhr für den Verkehr
gesperrt werden.
Nun folgt noch die letzte Baunacht: von heute Donnerstag, 21.
August, auf Freitag, 22. August.
Die signalisierte Umleitung erfolgt
via Lenggstrasse – Südstrasse –
Zollikerstrasse, wie das Tiefbauamt mitteilt. (zb.)
LESERBRIEF
Aussergewöhnlicher
1. August im Klus Park
Die 1.-August-Feiern im Klus Park
haben Tradition, aber der diesjährige
Referent liess die über 400 Gäste
noch aufmerksamer zuhören, als
man es gewohnt war. Aldo C. Schellenberg, der Kommandant der
Schweizer Fliegertruppen, schlug die
grossen und kleinen Zuhörer in seinen Bann, hatte er doch das Thema
«Unser Fünfliber» gewählt – und dies
entpuppte sich als ideal.
Der Fünfliber ist nicht nur das
grösste gültige Münzstück auf dem
Kontinent Europa, sondern er ist
auch ein Sinnbild für unsere kleine
Nation, welche sich inmitten der
grossen Welt behauptet. Die Schweiz
hat schon früh gemerkt, dass eine eigene Währung nicht ein Mittel von
Abschottung ist, sondern dass eine
eigene, starke Währung als Zahlungsmittel die beste Brücke für gute
Geschäfte ist. Dank der Lateinischen
Münzunion – sie dauerte effektiv von
1865 bis zum Ersten Weltkrieg – zirkulierte der Franken frei in Frankreich, Belgien, Italien und Griechenland.
Der Fünfliber steht für Bescheidenheit und Einigkeit. Wenn es unserem Land gelingt, jeden 2. Franken
im Ausland zu verdienen, wenn es
unserem Land gelingt, 23 Prozent
ausländischer Wohnbevölkerung zu
integrierten, dann heisst dies, dass
wir Spitzenreiter in der Integration
und nicht in der Abschottung sind.
Ein Land kann aber nur dann
richtig in die Zukunft gehen, wenn
seine Bürger nicht nur Steuern bezahlen, sondern auch bereit sind, in
der Gemeinschaft ehrenamtliche Ämter zu übernehmen: Gemeinden,
Kantone und die Eidgenossenschaft
brauchen Menschen, die bereit sind,
ihre Kraft einzusetzen. Ein Land
muss sich immer wieder neu bewähren, jede Generation ist dazu aufgerufen.
Das Klusfest am 1. August zeigt
damit auch ein Bild einer kleinen
Schweiz, in der die Älteren an den
Tischen sitzen, die ganze Kleinen mit
ihren Eltern am «Blasio-GumpiSpiel» sich vergnügen und dann alle
zusammen unten auf der grossen
Wiese gemeinsam am grossen Feuer
stehen. Die mittelgrossen Kinder hingegen senden – stellvertretend für
Jung und Alt – die Ballon-Kerzen mit
den besten Wünschen für die Zukunft
in den Nachthimmel.
Herzlichen Dank der Leiterin des
Klus Parks, Susy Lussy, und ihrem
Team, welche einmal mehr das Beste
gaben: eine perfekte Organisation mit
Herz und Kompetenz.
Walter G. Finkbohner, Zürich
Nr. 34
21. August 2014
7
El Niño zeigt (noch) keine Auswirkungen
Es ist wohl das bedeutsamste Klimaphänomen
der Welt. Riesige Gebiete
der Erde spüren seine gewaltigen Auswirkungen.
Die Rede ist von El Niño
im tropischen Pazifik.
Silvan Rosser
Ein El Niño lässt die klimatischen Bedingungen in einer Region innert weniger Monate vom Normalzustand ins
extreme Gegenteil kippen: Über den
Trockengebieten der südamerikanischen Pazifikküste gehen sintflutartige Regenfälle nieder. In den Feuchtgebieten von Südostasien und Australien herrscht plötzlich staubige
Dürre. Das Klimaphänomen ist sogar
auf globaler Skala messbar. So steigt
die durchschnittliche Lufttemperatur
der Erde während eines El Niño um
einige Zehntelgrad an.
Ein El Niño zeichnet sich durch eine Warmwasseranomalie im tropischen Pazifik vor der Küste Südamerikas ab.
Eine Kopplung mit der Atmosphäre kehrt die typische Zirkulation um: Über dem zentralen und östlichen Pazifik steigt dann warm-feuchte Luft auf, während über Indonesien trockenes Hochdruckwetter herrscht.
ENSO ist das, was man spürt
Bereits Ende letzten Jahres verdichteten sich die Hinweise auf einen bevorstehenden El Niño in diesem Jahr.
Das anstehende El-Niño-Ereignis
zeigt aber, wie komplex die Wechselwirkungen zwischen Ozean und Atmosphäre sein können. Denn El Niño
bezeichnet eigentlich nur die positive
Abweichung des oberflächigen Meerwassers vor der südamerikanischen
Küste im tropischen Pazifik. Die
spürbaren Auswirkungen bringen
aber eine Kopplung dieser Anomalie
mit der atmosphärischen Zirkulation.
Ein El Niño, wie er im Lehrbuch
steht, ist eigentlich ein positiver ENSO (El Niño Southern Oscillation).
Während El Niño für die Abweichung
in der Meeresoberflächentemperatur
steht, erklärt die Southern Oscillation
die Veränderung in der atmosphärischen Zirkulation, also die spürbare
Änderung der Witterung. Interessanterweise beeinflussen sich die beiden
Protagonisten gegenseitig in unterschiedlicher Weise und können sich
mit Rückkoppelungseffekten verstärken oder abschwächen. Sobald die
Meeresoberflächentemperatur
im
östlichen tropischen Pazifik mehr als
0,5 Grad übertemperiert ist, spricht
man von einem El Niño. Dieser
Schwellenwert wurde im jüngsten Ereignis erstmals im April 2014 über-
Im aktuellen El-Niño-Ereignis ist jedoch auch der Westpazifik rund um Indonesien und Australien deutlich zu
warm, sodass bisher keine atmosphärische Kopplung stattgefunden hat.
Quelle der Grafiken: NOAA
schritten. Da sich die Anomalie im
Juni und Juli aber etwas abschwächte, wird der Schwellenwert zurzeit
leicht unterschritten. Die Etablierung
eines starken El-Niño-Ereignisses
wird heuer also von einem Faktor erschwert. Doch durch welchen?
Positive Rückkoppelung
Normalerweise sorgt im zentralen
und östlichen Südpazifik ein ausgeprägtes Hochdruckgebiet für starke
Ostwinde über dem tropischen Pazifik. Während es an der Pazifikküste
Südamerikas meist trocken ist, nehmen die über das Meer streichenden
Passatwinde grosse Mengen an Wasserdampf auf und transportieren sie
bis nach Neuguinea und Indonesien.
Über dem warmen tropischen Westpazifik rund um Indonesien steigen
die feuchten Luftmassen unter Bildung eines Tiefdruckgebiets auf und
lösen in dieser Region heftige Regenfälle aus. Ist jedoch der tropische Ostpazifik während eines El Niño besonders warm, schwächt sich das sonst
so mächtige südpazifische Hochdruckgebiet deutlich ab. Als Folge davon dreht sich das Zirkulationsmuster um und führt zusätzliches Warmwasser in Richtung südamerikanischer Küste, sodass sich der El Niño
verstärkt. An der südamerikanischen
Küste wird das kalte antarktische
Auftriebswasser grossflächig durch
dieses Warmwasser überdeckt. Die
Ausbreitung von Warmwasser im
Südostpazifik schwächt das südpazifische Hochdruckgebiet zusätzlich,
was ein noch stärkerer Abbau des
südpazifischen
Hochdruckgebiets
nach sich zieht. Das gesamte Phänomen dieser Kopplung zwischen Ozean und Atmosphäre und die Zirkulationsumstellung stellt die El Niño
Southern Oscillation (ENSO) dar.
So warm wie nie
Im aktuellen El-Niño-Ereignis funktioniert jedoch diese Kopplung nicht
erwartungsgemäss und geht nur
schleppend voran. Im wöchentlichen
ENSO-Blog der NOAA wird die Situa-
tion genauestens untersucht und dokumentiert. So zeigt sich, dass der
Pazifik zurzeit nicht nur im tropischen Ostpazifik äusserst warm ist,
sondern starke positive Anomalien
praktisch den gesamten Pazifik bedecken. Und genau dies könnte der
Grund sein für die gebremste El-Niño-Entwicklung in diesem Jahr.
Trotzdem rechnen die kurzfristigen Klimamodelle mit einem mässigen ENSO-Ereignis im kommenden
Herbst und Winter 2014/15. Durch
den allgemein schon seit Monaten
sehr warmen Pazifik, welcher mit
seiner ungeheuren Grösse rund ein
Drittel der gesamten Erdoberfläche
ausmacht, erreichte die globale
Durchschnittstemperatur
zwischen
Mai und Juli neue Höchstwerte. Seit
Messbeginn Mitte des 19. Jahrhunderts war es global noch nie so
warm. Auf das Schweizer Klima
scheint El Niño keinen direkten Einfluss zu nehmen. Dennoch ist es
denkbar, dass sich El-Niño-Signale
bis nach Europa ausbreiten können.
Geschichten aus einer anderen Welt
über 4000 A4-Seiten mit Zeichnungen und Texten dokumentiert hat
und laufend weiterentwickelt. Auf
diesen Seiten und in den davon inspirierten Arbeiten gibt es einen unglaublichen Erzählstrang, der den
Betrachter in eine ganz eigene Welt
entführt, fesselt oder auch zum Nachdenken anregt.
Die Galerie Katz Contemporary widmet ihre neue
Ausstellung dem Zürcher
Künstler Patrick Graf.
Auf Kunstinteressierte
wartet ein Ausflug in eine
farbenfrohe Welt voller
Fantasie und Humor.
Unter dem Titel «Das Volk der östlichen Hochebene von Tandoor» sind
Werke in Öl und Acryl, Radierungen
und Holzschnitte, sowie Objekte, die
einer imaginären Welt entstammen,
zu sehen. Eine raumgreifende Installation im Untergeschoss der Galerie
ist so präsentiert, dass die Besucher,
Archäologen gleich, in die Welt des
Tandoorvolks hinuntersteigen und
eintauchen können. Die fantastische
Landschaft der Tandoor-Hochebene
offenbart sich mitsamt ihren Bewohnern und deren Schamanen, die auch
die zweidimensionalen Arbeiten bevölkern.
Patrick Graf ist ein Geschichtenerzähler und Fantast. Die Arbeitsweise
Verknüpft mit «Gasträume 2014»
Blick in Patrick Grafs Atelier.
F.: zvg
des 33-jährigen Künstlers beruht auf
der Vermischung von Werk und Alltag, Fiktion und Realität. Seine Bilder, Zeichnungen, Tagebücher und
die meist aus Karton gebauten Installationen entsteigen einem eigenen
Universum. Seit 1999 arbeitet er an
der Geschichte des Ypsilon’schen
Zeitalters rund um den verrückten
Dr. Y., das er in Buchform auf bereits
Das Tandoor’sche Paralleluniversum
wird auch im Rahmen von «Gasträume
2014 – Kunst auf öffentlichen Plätzen
Zürichs» im Alten Botanischen Garten
lebendig. Während der eigens für den
Anlass konzipierte Performance «Tandoor-Hohepriester-Besuch» entführt eine aufwendig kostümierte Truppe des
Tandoorvolks die Gäste von der Galerie
zum Palmenhaus des Alten Botanischen Gartens, um dort einen Ritus zu
vollziehen. Dieser bezieht auch das Publikum mit ein. (mai.)
Vernissage: Donnerstag, 28. August, ab 18
Uhr, Performance um 19.30 Uhr. Finissage: Samstag, 25. Oktober, mit Performance um 16 Uhr. Galerie Katz Contemporary, Talstr. 83, 8001 Zürich. Öffnungszeiten: Di–Fr 11–18 Uhr, Sa 12–16 Uhr.
Wissenswertes über Fledermäuse
gibt es an der «Bat Night». Foto: zvg
«Bat Night» soll
Fledermäusen helfen
Zum 18.Mal findet die Internationale
Nacht der Fledermäuse mit schweizweit mehr als 50 Exkursionen, Ausstellungen und Standaktionen mit
vielen flatterhaften Aktivitäten statt –
die meisten am letzten Augustwochenende vom 29. bis 31. August.
Wie jedes Jahr seit 18 Jahren laden
die Schweizerische Koordinationsstelle für Fledermausschutz (KOF)
und Fledermaus-Fachpersonen zu einer Vielfalt an Anlässen ein, um der
Öffentlichkeit die faszinierende Welt
der Fledermäuse und den Fledermausschutz näher zu bringen. (zb.)
Detaillierter Veranstaltungskalender unter
www.fledermausschutz.ch.
8
Züriberg
Nr. 34
21. August 2014
AKTUELL
Er fälschte Pässe und rettete Leben
Badi Allenmoos
feiert am Samstag
75-jähriges Bestehen
Cioma Schönhaus erzählt
am Samstagnachmittag in
der Neuen reformierten Kirche in Witikon von seinem
Leben als jüdischer Widerstandskämpfer während
des Zweiten Weltkriegs.
Das «Möösli» feiert sein 75-jähriges
Bestehen. Am 23. August zahlen, wie
anno dazumal, Erwachsene nur 30
Rappen, Kinder und Jugendliche 15
Rappen Eintritt. Zudem warten Attraktionen auf die Badegäste.
Das Bad Allenmoos war 1939 anlässlich der Landesausstellung eröffnet worden. Als eines der ersten Freibäder der Stadt Zürich gilt es als Prototyp eines «Volksbades» mit parkähnlichem Charakter. Die Becken im
Allenmoos sind von den Architekten
Max Hägeli und Werner Moser nicht
konventionell rechteckig, sondern unregelmässig zugeschnitten, sozusagen
als Zürichsee-Ersatz. Grund ist die
neue Körperkultur der 1920er und
1930er Jahre. Bewegung, gesunde Ernährung, moderne Hygiene sollten in
der breiten Bevölkerungsschicht bekannt gemacht werden. Diese Idee
löste einen Bauboom von Freibändern
aus. Typisch für diese «Volksbäder»
sind die grosszügig konzipierten Anlagen. Gartenarchitekt Gustav Ammann
konzipierte die Parklandschaft des
Freibades Allenmoos als Naturpark.
Dies war richtungsweisend für künftige Anlagen. Sein Park ist heute im Inventar der schützenswerten Gärten
und Anlagen enthalten. Das Parkbad
ist seit seiner Eröffnung zu einem
wichtigen Zentrum im Quartier geworden, ein eigentlicher Treffpunkt.
Das Festprogramm:
• 9.00 Beachvolleyballturnier Swiss
Volley Region Zürich
• 9.15 Hatha-Yoga-Lektion
• 10.30 Breakdance-Workshop für
mit B-Boy Brazilero
• 11.00–17.00 Blasio Spielaktion
• 12.00–16.00 Spielmobil
• 12.30 Synchronschwimm-Show der
Limmat-Nixen
• 13.00 Kinderzirkus Robinson
• 14.00 Wasserball-Exhibition des
Wasserballclubs, Stadtmannschaft
• 15.00 Zirkusanimation mit dem
Kinderzirkus Robinson
• 16.00 Turmspring-Show
• 17.00
Street-Dance-Vorführung
Showgruppe Funky Crew
• 17.30 Synchronschwimm-Show der
Limmat-Nixen
• 20.00–23.00 Abendschwimmen mit
der Band MaraMar (pm.)
Rebecca Wyss
Cioma Schönhaus’ Buch «Der Passfälscher» liest sich wie ein Abenteuerroman: eine jüdische Spionin, in
die er als Jugendlicher verliebt war
und vor der er sich während des
Zweiten Weltkriegs nur knapp noch
aus dem fahrenden Tram retten
konnte; Deutsche, die ihm unter Lebensgefahr immer wieder geholfen
haben und, ach ja: Er selbst überlebt
als Passfälscher im Untergrund die
NS-Zeit in Berlin. Die unglaublichen
Erzählungen sind wahr. Es sind
Zeugnisse eines Teufelskerls, eines
Überlebenskünstlers, der 60 Jahre
nach den Ereignissen alles zu Papier
gebracht hat und nun am Samstag,
23. August, in Witikon in der reformierten Kirche davon erzählt.
Allein in Berlin
Schönhaus wusste früh vom Massenmord an den Juden. Ein Soldat hatte
ihm Anfang der Vierzigerjahre erzählt, dass es in Polen Krematorien
gebe, in denen Juden verbrannt würden. Cioma nahm die Nachricht
ernst. Anders seine Eltern. Diese
winkten ab: So etwas Grausames
konnte nicht wahr sein.
1942 wurden sie in einen Transportwagen nach Polen verfrachtet.
Ihr Sohn sah sie nie wieder. Dass er
überlebte, war ein Zufall. Auch er
stand auf der Liste der Gestapo.
Dank eines Antrags seines Chefs in
der Waffenfabrik, in der er arbeitete,
konnte er jedoch in Berlin bleiben.
Allein in der einst von seiner Familie
und deren Freunden belebten Wohnung. Bei der Arbeit in der Waffenfabrik blieb es nicht. Bald machte sich
der gelernte Grafiker mit seinen Fähigkeiten anders nützlich: als Passfälscher. Rund 200 jüdischen Verfolgten
verhalf er zu einem neuen Dokument
und damit wohl zur Bewahrung vor
dem KZ. Dies mit Hilfe der «Beken-
Cioma Schönhaus erinnert sich gut an die Erlebnisse während des Zweiten Weltkriegs.
nenden Kirche», die sich in jener Zeit
gegen den Nationalsozialismus engagierte.
Dort hinterliessen wagemutige
Deutsche ihre Papiere in Opferstöcken. Schönhaus wechselte anschliessend die Fotos der Deutschen
mit solchen von Juden aus, die dadurch eine «arische» Identität erhielten. Mittlerweile war er in den Untergrund abgetaucht. Nicht erwischt zu
werden, war oberstes Gebot, zumal
es lebenswichtig war. So wechselte er
ständig seine Unterkünfte. Wenn er
keine neue Bleibe fand, übernachtete
er in seinem Segelboot, von dem aus
er ein Bombardement aus der Luft
hautnah miterleben musste; er und
das Boot blieben unversehrt.
Das risikoreiche Leben im Untergrund – die Gefahr durch jüdische
Spione, «Greifer», verraten zu werden, war allgegenwärtig – nahm ein
jähes Ende. Die deutschen Behörden
hielten ihn für einen Spion und liessen ihn steckbrieflich suchen. Schönhaus zögerte nicht und flüchtete: Mit
einem Fahrrad und einem selbst gefälschten Wehrpass fuhr er im Herbst
1943 von Berlin über Stuttgart in die
Schweiz. Dort fand er Unterstützer,
unter anderem den bekannten
Schweizer Theologen Karl Barth.
«Wohl dank ihm durfte Cioma Schönhaus in der Schweiz bleiben, obwohl
zu jenem Zeitpunkt bereits die meisten Juden an der Grenze zurückgeschickt wurden», sagt Daniel Zöbeli,
der die Veranstaltung vom 23. August mitinitiiert hat.
Cioma Schönhaus ist ein Mann,
der sich nicht verstecken will. Er
spricht über seine Erlebnisse zur Zeit
des Holocausts, auch mit 92 Jahren
noch. Dies kam Zöbeli, Pfarrerin Renate Bosshard-Nepustil und Hagen
Worch sehr entgegen, als sie ihn zum
Gespräch in die Kirche Witikon einluden. Schönhaus sagte sofort zu. Seine
Bedingung: Sie mussten den Transport von seinem Wohnort Biel-Benken nach Zürich organisieren. «Das
war für uns kein Thema», wie Zöbeli
betont. «Die Chance, einen der letzten Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs berichten zu hören, ist uns das
wert.» Spätestens in zehn Jahren
werde man wohl nur noch aus Ge-
Foto: D. Plüss
schichtsbüchern erfahren, was sich
damals zugetragen hat.
Keine religiöse Veranstaltung
Die Idee, den Zeitzeugen einzuladen,
kam Zöbeli nach der Lektüre des ersten der zwei Bücher von Schönhaus,
«Der Passfälscher». Das Buch riss
den eifrigen Leser derart mit, dass er
bei der Arbeit seinem Kollegen Hagen Worch davon erzählte. Dieser ist
Kirchenpfleger der Reformierten Kirche Witikon und begeisterte seine
Vorstandskollegen und die Pfarrschaft für die Idee eines solchen Anlasses. Obwohl der Anlass in einer
Kirche stattfinde, sei es primär vor
allem eine historische und keine religiöse Veranstaltung, betont Zöbeli.
Nach einer kurzen Einführung des
Gastes würden sie ihn auf Schlüsselstationen seines Lebens ansprechen
und ihn fragen, welche Lehren er aus
seinen Erlebnissen ziehe.
Veranstaltung mit Cioma Schönhaus: 23.
August, 16 Uhr, Neue reformierte Kirche
Zürich-Witikon, Witikonerstrasse 286.
Verschiebedatum für die Jubiläumsfeier:
Sonntag, 24. August.
ANZEIGEN
Neu wird die Post durchgehende Öffnungszeiten haben, Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr und Samstag
von 9 bis 12 Uhr. Der Postomat an
der Poststelle Zürich 33 Oberstrass
wird entfernt. Die nächsten Postomaten für den Bargeldbezug ausserhalb
der Öffnungszeiten befinden sich am
Schaffhauserplatz, an der ETH oder
am Unispital. Aufgrund des Umzugs
ist die Filiale am Samstag, 23. August, geschlossen.
Über die Kosten des Umzugs in
die neue Filiale wollte die Schweizerischen Post auf Anfrage keine Zahlen nennen. (dea.)
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Ro
Durchgehende Öffnungszeiten
So
Bald ist Schluss mit Gitterstäben,
Granit und Scheiben am Postschalter.
Am Montag, 25. August, wird die
Poststelle Zürich 33 Oberstrass eingeweiht. Die neue Postfiliale befindet
sich an der Universitätsstrasse 102
und ermöglicht ihren Kunden einen
kinderwagenfreundlichen und rollstuhlgängigen Zugang. Um mit der
modernen Zeit zu gehen, bedient die
Post nun auch in Oberstrass ihre
Kunden an vier offenen Schaltern.
tz
Neue Poststelle
Oberstrass eröffnet
Güntensperger Storen
beim Kreuzplatz, 8032 Zürich
Tel. 044 252 78 05
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Züriberg
RIESBACHFEST
Nr. 34
21. August 2014
Afrikanische Stimmung im Festzelt: Die Kinder von «café au lait» singen im Chor zusammen mit ihrer Gesangslehrerin Flora Luvualu.
9
Fotos: Caroline Dettling
Riesbachfest bietet mehr als Bier und Wurst
Ein buntes Programm, Aktivitäten und kulinarische
Köstlichkeiten lockten viele
Besucher an das diesjährige
Riesbachfest. Die Veranstalter zeigten sich zufrieden.
Caroline Dettling
«Wegkommen vom reinen Bratwurstund Bierfest, das war unser Ziel», betont GZ-Leiter Markus Kick. Mit einem attraktiven Programm und vielen kulturellen Angeboten wurde dies
vollends erreicht. Ob man durch den
Flohmarkt schlenderte, Ballone in die
Luft stiegen liess, Konzerte von diversen Bands genoss oder sich an Parteiständen informierte. An Aktivitäten fehlte es nicht. Auch das Essensangebot war immens. Von normalen
Bratwürsten über Paella, Fischknusperli bis chinesische Spezialitäten,
an diesem Quartierfest hatte man eine grosse Auswahl.
Regnerischer Startschuss
Mit der Country-Band The Black Barons eröffnete das Riesbachfest am
Freitagabend. Leider begann es kurz
vor Festbeginn zu regnen. «Dafür
blieben wir den Rest des Wochenen-
GZ-Leiter Markus Kick und Quartiervereinspräsident Urs Frey grillieren.
des vom Regen verschont», freut sich
OK-Präsident Urs Egger. Natürlich
waren die Veranstalter auf Regen
vorbereitet. Die diversen Bands und
Tanzgruppen konnten sich auf einer
Bühne im grossen Festzelt ausleben.
So auch «orientbeatz» mit ihren orientalischen Bewegungen.
Am Samstagnachmittag heizte die
Kindertanzgruppe «café au lait» mit
ihrer Tanzperformance den Zuschauerinnen und Zuschauern so richtig
Beim Schachturnier im Gemeinschaftszentrum ist Konzentration gefragt.
ein. Die Kinder tanzten und sangen
in ihren bunten Kleidern zu afrikanischer Trommelmusik. Das Publikum
genoss die Vorstellung und klatschte
tüchtig in die Hände.
Am Abend folgte dann die Vorstellung der grösseren Kinder der
Tanzgruppe. Der ebenfalls für Samstag angesagte Zauberer «Cyrano» fiel
krankheitshalber aus. Eine KinderCapoeira-Gruppe brachte dem Publikum am frühen Samstagabend den
Die neuen Bewegungsgeräte finden bei allen Anklang.
brasilianischen Tanz-Kampfsport etwas näher.
Bewegung in allen Facetten
Auf
dem
Generationenspielplatz
konnten Besucher einen Bewegungsparcours ausprobieren. Vier AussenBewegungsgeräte und ein Bodentrampolin sollten das Element «Bewegung» in allen Facetten zeigen.
Für Unterhaltung sorgten auch die
übergrossen Spiele und die Hüpf-Gi-
raffe, welche am Samstag für die Kinder aufgestellt wurden. Um andererseits aufzuzeigen, wie es ist, wenn
man sich nicht frei bewegen kann,
wurde von der Elternorganisation Insieme ein Rollstuhlparcours betrieben. Auch schach- und jassbegeisterte Personen kamen am Riesbachfest
nicht zu kurz. In den Räumen des
Gemeinschaftszentrum
Riesbach
konnten sich die Spieler messen und
am Turnier teilnehmen.
Gewerbeverein Seefeld ehrt die besten Lehrlinge des Quartiers
Der Gewerbeverein Seefeld hat die
erfolgreichsten Lehrlinge prämiert.
Präsidentin Susanne Brunner gratulierte ihnen am Samstag im Rahmen des Quartierfests für ihre Leistungen und wünschte einen guten
Start ins Berufsleben. Als Preis
durfte der Gewinner, Albert Gashi,
ein Sportvelo entgegennehmen.
Dieses wurde von Velo Elsener und
dem Gewerbeverein Seefeld gesponsert. Albert Gashi schloss seine
Lehre als Detailhandelsfachmann
bei der Amag Automobil- und Motoren AG, Utoquai, mit der Note 5,3
ab. Die Zweit- und Drittplatzierten
bekamen einen GewerbevereinGoldtaler im Wert von 200 beziehungsweise 100 Franken. (zb.)
Susanne Brunner (r.) und die Geehrten: Albert Gashi (Amag), Felix Wyttenbach (Schreinerei Ernst), Maria Gaspare (Apotheke Höschgasse). F: zvg.
10
Stadt Zürich
Nr. 34
21. August 2014
AUTOMOBIL
James Bonds neuestes Hightech-Gadget
Eine Woche mit einem Aston Martin Vanquish Volante verzerrt die automobile
Realität. Nicht nur, dass
man nach diesen royalen
Tagen weder den exklusiven
Luxus noch die brachiale
Kraft des Zwölfzylinders
missen möchte. Tragischer
noch ist der Verlust des
Doppel-Null-Status.
Majestät. Der Klang des Sechsliters
geht durch Mark und Bein und macht
süchtig. Wem das für die Fahrt zu
viel des Edelmuts erscheint, hält einfach den rechten Daumen von der
Sporttaste am Multifunktionslenkrad
fern. Dann arbeitet der V12 mit Understatement und für die Passagiere
kaum hörbar. Aktiviert der Fahrer
dagegen den Sportmodus, brabbelt
und schreit der Zwölfzylinder, als
hätten die Ingenieure mindestens einen Schalldämpfer an der Abgasanlage vergessen. Dann lässt er im Umfeld von 50 Metern und mehr jeden
an seiner Zündfolge teilhaben. Mehr
Musik kann man aus Oktanzahlen
kaum rausholen.
Mathias Wohlfeld
Innen ist alles vom Feinsten. Der
drehfreudige V12-Saugmotor hängt
spontan am Gas und ist, ganz in der
Manier von James Bond, nie um eine
Antwort verlegen.
Welche Assoziationen ein Aston
Martin heute auslösen würde, hätten
nicht einige der edlen Sportwagen
Karriere als Dienstwagen bei James
Bond gemacht, bleibt Spekulation.
Denn auch beim Anblick des jüngsten
Meisterwerks der Engländer schwebt
das Flair des charismatischen Doppel-Null-Agenten sofort mit über der
energiegeladenen Gestalt des neuen
Vanquish Volante. Als legitimer
Nachfolger des DBS, mit dem 007 alias Daniel Craig zweimal die Welt gerettet hat, führt auch der offene Vanquish die aggressiv-elegante Linienführung des Bond-Cars stilsicher in
Richtung modernen Supersports.
573 PS warten im Alu-Chassis
Neue Sphäre des Cabrio-Fahrens
Im Aston Martin Vanquish Volante fühlt man sich dem Charisma von 007 nah. Das Verdeck öffnet oder
Fotos: zvg.
schliesst in 14 Sekunden bis zu einer Geschwindigkeit von 45 Stundenkilometern vollautomatisch.
Mit der offenen Version ihres neusten
Gran Turismo hat Aston Martin 2013
ihre Modellvielfalt vergrössert und
nebenbei den Olymp des Cabrio-Fahrens in eine neue Sphäre verschoben.
Wie das Coupé gleicht der Volante einer formvollendeten, charismatischen Skulptur, der man sich mit
Ehrfurcht nähert. Daran ändert auch
das Stoffdach nichts.
Optisch geizt der Vanquish weniger mit seinen Reizen als ein DB9,
lässt die Vermutung seiner Potenz
mit einem mächtigen Frontsplitter,
Seitenschwellern und einem Heckdiffusor aus Sichtkarbon zur Gewissheit
werden. Vorne zeigt er den durchdringenden Blick des DB9, hinten bedient er sich der Stilistik des limitierten Supersportlers ONE-77. Seine
charismatische Mischung aus Dyna-
mik, Kraft und Exklusivität umgibt
ihn wie eine Aura royaler Ästhetik
der Unantastbarkeit.
Wer sich für einen Vanquish Volante entscheidet, sitzt, wo immer er
vorfährt, im Mittelpunkt des Geschehens. Gebettet in sportliche Sitze, die
mit feinstem Leder in Rautensteppung bezogen und mit farblichen
Nähten abgesetzt sind, erscheint nur
noch ein Parkplatz vor dem Casino
Royal als angemessen. Fünf Lederarten in über 30 verschiedenen Farben
sowie 40 Garne bietet Aston Martin
an, um individuelle Wünsche der
Kunden im Interieur zu verwirklichen, das natürlich in Handarbeit
ausstaffiert wird. Wie es sich für eine
Luxus-Lounge gehört, findet sich im
Vanquish nichts, was auch nur an-
satzweise hektisch oder profan anmuten könnte. Stattdessen wird
sportliche Noblesse aus Leder, Metall
und Glas bis in die kleinste Naht zelebriert und bei Bedarf auch mit SichtKarbon inszeniert. Das Design der
flach gezogenen Mittelkonsole ist
ebenfalls vom ONE-77 inspiriert und
kommt mit vier klassischen Drehreglern und Tastenfeldern aus, die in der
Art eines Touchscreens auf leichte
Fingerberührung reagieren, um von
der Klimaautomatik über die 1000
Watt starke Audioanlagen von Spezialist Bang & Olufsen bis zur Sitzheizung sämtliche Funktionen und
Fahrzeugeinstellungen zu steuern
und zu konfigurieren.
Die schnell agierende Sechsgangautomatik von ZF bedient der Fahrer
hingegen über die bewährten vier
Drucktasten am oberen Ende der
Mittelkonsole, in deren Mitte der kleine Schacht für den Zündschlüssel
sitzt. Vier weitere Tasten am unteren
Ende der Konsole steuern die elektronischen Fahrhelfer und die Warnblinkanlage.
Sound geht durch Mark und Bein
Wie bei Aston Martin üblich, gleicht
der Start des Zwölfzylinders einem
Ritual. Steckt der mit einem Glasaufsatz veredelte Zündschlüssel in seinem Fach und hat der Fahrer den
Fuss auf der Bremse, steht dem
V12-Gewitter nichts mehr im Weg.
Ein Druck auf den gläsernen Schlüssel, und das riesige Triebwerk meldet
sich mit Gebrüll zum Dienst seiner
573 PS bei 6750 Touren feuert der
Vanquish ab, bei 5500 Umdrehungen
erreicht er sein maximales Drehmoment von 620 Newtonmetern. Für
den Sprint von null auf Tempo 100
lässt sich der Volante 4,3 Sekunden
Zeit, also etwa so lange, wie James
Bond für einen Wodka Martini
braucht. Erst bei 295 Stundenkilometern übt er sich in Bescheidenheit,
laut Tacho soll noch mehr gehen.
Durch die Transaxle-Bauweise
verteilt das Cabriolet sein Gewicht zu
51 und 49 Prozent auf die Vorderund Hinterachse nahezu ideal und
liegt in der Hand wie ein kompakter
Sportwagen. Wie das Coupé hat auch
der Volante ein Aluminium-Chassis
sowie eine Karosserie aus Karbon.
Trotz
zusätzlicher
Versteifungen
bringt er nur neun Kilogramm mehr
Gewicht auf die Waage als der geschlossene Vanquish.
Für die sportliche Gangart tippt
sich der Fahrer freilich selbst via
Schaltpaddels durchs Getriebe. Die
direkte und agile Lenkung arbeitet
feinfühlig,
die
Karbon-KeramikBremsen vernichten die Geschwindigkeit so spielerisch, wie der Motor
sie freisetzt.
Seine Länge von rund 4,7 Metern
und das Gewicht von 1,8 Tonnen
fühlt man dem Vanquish Volante
kaum an. Das Potenzial, mit ihm die
Welt retten zu können, hingegen
schon. Näher kann man dem Doppel-Null-Status
schliesslich
nicht
kommen. Ein Nimbus, der unbezahlbar und nur bei einem Aston Martin
im Preis inbegriffen ist. Der startet
übrigens bei 307 500 Franken.
Luxus im Lexus
Obwohl der Lexus GS 300h
keine Konkurrenz zu fürchten braucht, ist die sportliche Vollhybrid-Limousine
nur selten anzutreffen auf
Schweizer Strassen.
dene Nachfrage: Die Besserbetuchten
wollen ihren privilegierten Status in
der Regel mit einer der drei deutschen Nobelmarken dokumentieren.
Wer einen Blick über die eigene
Nase hinaus wagt und in einem aktuellen Lexus Platz nimmt, sieht sich
schnell eines Besseren belehrt.
Peter Lattmann
Elektrisch in der Stadt unterwegs
Edles Ambiente im Innenraum mit
Head-up-Display.
Fahrgenuss pur: Der Lexus GS 300h F Sport bewegt sich flüsterleise und
umweltschonend. Toyotas Edelmarke wird hierzulande unterschätzt. F: zvg.
Mehr als eine halbe Million Lexus
rollen jährlich aus den modernen
Produktionsstätten in Japan und
Nordamerika, doch nur etwa 1000
Einheiten kommen in derselben Zeitspanne in die Schweiz. Die vielseitige
Premiummarke von Toyota findet
nicht aus ihrem Schattendasein heraus, obwohl ihre Modelle seit je
höchsten Ansprüchen genügen und
es ihnen vor allem in den Bereichen
Technik und Ausstattung nicht an Innovationen mangelt.
Da im Weiteren auch die Verkaufspreise, das Fahrverhalten und
die Formensprache absolut konkurrenzfähig sind, gibt es praktisch nur
eine Erklärung für die eher beschei-
Die seit Anfang Jahr angebotene Hybridlimousine GS 300h lässt es an
nichts fehlen. Rein elektrisch setzt sie
sich fast lautlos in Bewegung und
schafft es in diesem umweltfreundlichen Modus locker durch die ganze
Stadt. Ist auf der Autobahn oder auf
kurvenreichen Passstrassen etwas
mehr Power gefragt, leiten ein 2,5-Liter-Vierzylinderbenziner sowie ein
zugeschalteter Elektromotor in Kombination mit einem stufenlosen CVTAutomatikgetriebe eine Gesamtleistung von 223 PS auf die Hinterräder.
Die Fahrt von Winterthur ins Engadin ist im GS 300h dank des harmonischen Hybridsystems und der
über jeden Zweifel erhabenen Fahreigenschaften völlig stresslos in
knapp drei Stunden zu bewältigen,
und das mit einem für diese Klasse
bescheidenen
Durchschnittsverbrauch von wenig mehr als fünf Litern Benzin für 100 Kilometer. Der
Zeitgewinn im Vergleich zu dem auf
dieser Achse besonders langsamen
öffentlichen Verkehr ist ebenso beeindruckend wie die Minderkosten,
wenn zwei oder mehr Personen an
Bord sind.
Fürstlich sind die Platzverhältnisse in der zweiten Reihe trotz der beeindruckenden Fahrzeuglänge von
4,85 Metern allerdings nicht. Die
coupéartige Linienführung mit der
geringen Höhe von 1,45 Metern fordert ihren Tribut. Gleiches gilt auch
für das auf 482 Liter beschränkte Gepäckraumvolumen. Grossgewachsene
tun deshalb gut daran, die komfortablen, elektrisch verstellbaren und
vorzüglich Halt bietenden Vordersitze
für sich zu beanspruchen.
Modernste Assistenzsysteme
Vorbildlich eingerichtet und damit
auch für längere Reisen geeignet ist
der Arbeitsplatz am Lenkrad. In der
vierten GS-Generation haben ein farbiges Head-up-Display, ein leicht bedienbares Navigationssystem sowie
Spurhalte-, Rückfahr-, Licht- und Sicherheits-Assistenten Einzug gehalten. In der dynamischen F-Sport-Version mit variablem Fahrwerk, Leder-
ausstattung und Aluminiumapplikationen sind die kleinen Helfer im fairen, im Vergleich zu den deutschen
Anbietern günstigen Basispreis von
84 900 Franken bereits inbegriffen,
in den bis 20 000 Franken günstigeren Varianten sind sie mit Aufpreisen
verbunden. Interessante Alternativangebote in dieser vielenorts unterschätzten Lexus-Baureihe sind mit
denselben Aussenmassen die Sechszylindermodelle GS 450h mit 350 PS
und der auf allen vier Rädern angetriebene GS 350 mit 317 PS. Noch
bessere Chancen für eine weitere
Verbreitung der Edelmarke werden
dem RX-Nachfolger NX eingeräumt,
der im Herbst in den Handel kommt.
Züriberg
HINTERGRUND
Skepsis ist Wohlwollen gewichen
Vor einem halben Jahr zogen rund 80 Flüchtlinge an
die Sonnenbergstrasse 19.
Trotz anfänglicher Kritik
im Quartier ist es ruhig
und friedlich ums Haus.
Status und
Arbeitserlaubnis
Rebecca Wyss
Die Sonne brennt auf den Asphalt
nieder, auf dem Trottoir fahren Kinder in kurzen Hosen mit Kickboards
ihre Runden durchs Quartier, und hin
und wieder bleiben Spaziergänger
für einen Schwatz auf der Strasse
stehen. Genau das gefällt den Bewohnerinnen und Bewohnern der Unterkunft an der Ecke Sonnenbergstrasse/Jupitersteig: «Diese Ruhe gibt uns
Kraft», sagt ein Eritreer. Er und seine
Frau wohnten davor mit den Kindern
in einer anderen Asylunterkunft.
Sie teilten dort mit ihnen fremden
Asylsuchenden eine grössere Wohnung. Drei Jahre lang. «Der Lärm
der vielen Leute machte vor allem
meiner Frau zu schaffen», sagt er
weiter. Die Folge: Ihr psychischer Zustand verschlechterte sich. Eine Belastung für die ganze Familie. Der
Umzug bewirkte schliesslich eine
Besserung: «Hier fühlt sie sich viel
wohler, es geht aufwärts.» Dies ist
nicht zuletzt auch auf die Wohnungsbelegung zurückzuführen, wie Djuna
Bertschinger, Sozialarbeiterin des
Fachbereichs Wohnen der Asyl Organisation Zürich (AOZ), betont.
Rund um das Asyl-Mehrfamilienhaus ist es ruhig geworden.
Fotos: rwy
zialarbeiterin. «Schliesslich werden
sie gemäss Statistik voraussichtlich in
der Schweiz bleiben und hier beruflich später ihren Weg gehen müssen.» Von der anfänglichen Stimmungsmache gegen die Flüchtlinge
ist am idyllischen Zürichberg nichts
mehr zu spüren. Im Gegenteil.
Breite Unterstützung
Langes Warten auf
den Asylentscheid zermürbt
Der Belegungsplan der AOZ sieht
zwei Personen pro Zimmer vor. Bei
grösseren Wohnungen kommt es somit vor, dass sich mehrere Familien
eine Wohnung teilen. Dies führt auch
schon mal zu Konflikten. Nicht so am
Zürichberg. «Hier hatten wir noch
nie Schwierigkeiten.» Das grosse
Haus teilen sich Familien und Einzelpersonen aus Somalia, Kamerun,
Äthiopien, Eritrea, Afghanistan und
Syrien.
Obwohl sie aus unterschiedlichen
Ländern mit je eigenen Religionszugehörigkeiten und Sprachen stammen, respektiert man sich, wie der
eritreische Bewohner sagt. Schliesslich lebt man nicht nur im gleichen
Haus, oft teilt man ähnliche Schicksale von Flucht, Vertreibung oder Gewalt. Die Folge ist manchmal ein
Trauma, das sich laut Bertschinger
durch die unsichere Asylsituation
Die Bewohnerinnen und Bewohner der Sonnenbergstrasse befinden sich in unterschiedlichen Phasen des Asylprozesses. Rund zwei
Drittel von ihnen haben einen
Schutzstatus erhalten: entweder
eine
Flüchtlingsanerkennung
(Ausweis B) oder eine vorläufige
Aufnahme (Ausweis F). Rund ein
Drittel der Bewohner befindet sich
in einem laufenden Verfahren und
wartet auf den Asylentscheid (Ausweis N). Vorläufig aufgenommene
Personen
sowie
anerkannte
Flüchtlinge haben in der Schweiz
einen uneingeschränkten Zugang
zum Arbeitsmarkt. Gemäss Asylgesetz können Asylsuchende mit
Status N vorübergehend eine Arbeitsbewilligung erhalten, sofern
dies die Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage zulassen. Im Kanton
Zürich ist es laut AOZ jedoch aktuell fast unmöglich, eine Arbeitsbewilligung zu erhalten. (rwy.)
Die Nachbarinnen Ursula Kohlbacher und Claudia Bott (r.) helfen mit.
verstärken
kann.
«Besonders
schlimm ist es, wenn die Betroffenen
lange auf einen Asylentscheid warten
müssen», sagt Bertschinger (siehe
Kasten).
Djuna Bertschinger ist nicht nur
zum Plaudern zum Mehrfamilienhaus
gekommen. Sie und ihre Arbeitskollegin treffen sich mit afghanischen Jugendlichen, die ohne ihre Eltern in
die Schweiz kamen und seit Kurzem
den obersten Stock bewohnen – als
Wohngemeinschaft. Gemeinsam erarbeitet sie mit den sieben Jungs die
Hausregeln, was heisst: Die Jugendlichen erhalten ein Mitbestimmungsrecht – eine Ausnahme, wie Bertschinger betont. «Wir wollen, dass
sie sich einbringen und Verantwortung übernehmen.» Tagsüber besuchen sie an der städtischen Fachschule Viventa einen Berufsvorbereitungskurs für fremdsprachige Jugendliche.
Mit der einmaligen Chance einer
WG-Wohnung wolle man den jungen
Männern die Möglichkeit geben, in
Ruhe lernen zu können, sagt die So-
«Uns boten noch nie so viele Anwohner als Freiwillige ihre Unterstützung
an», sagt Djuna Bertschinger. Nachbarinnen und Nachbarn unterstützten die Flüchtlinge bei der Organisation von Möbeln, sammelten Kleider
oder helfen immer wieder beim
Deutschlernen. Zu ihnen gehören
auch die beiden Anwohnerinnen Ursula Kohlbacher und Claudia Bott.
Sie besuchen regelmässig zwei Eritreerinnen, um mit ihnen zu plaudern
– auf Deutsch.
Kohlbacher weiss: «Die Frau beaufsichtigt meist die Kinder, während
der Mann arbeitet (siehe Kasten). Die
Frauen kommen weniger unter die
Leute und lernen so weniger rasch
Deutsch.» Nach einer Erklärung für
ihr Engagement muss Kohlbacher
nicht lange suchen. Sie sei Rentnerin
und wolle sich nützlich machen. «Als
ich von der Beschwerde aus dem
Quartier las, dachte mir: Jetzt helfe
ich erst recht.»
Nr. 34
21. August 2014
11
AUF EIN
WORT
Rebecca Wyss
«Flüchtlingsfamilien ziehen auf
den Zürichberg», «Aufregung
wegen
Flüchtlingsfamilien»,
«Asyl mit Seesicht» – im Januar
sorgte die Unterbringung der
rund 80 Flüchtlinge und Asylsuchenden im Mehrfamilienhaus
an der Ecke Sonnenbergstrasse/
Jupitersteig für Aufruhr im medialen Blätterwald. Einige Medien
berichteten von zu spät informierten Nachbarn, andere von
einzelnen Anwohnern, die gegen
den Umzug der Flüchtlinge an
den «noblen» Zürichberg Stim-
Die Panikmache
war umsonst
mung machten. Ein Besuch vor
Ort heute zeigt: Die Panikmache
war umsonst. Am Zürichberg
herrscht Ruhe, nach wie vor.
Neu ist im Quartier die Welle
der Solidarität, die die Stimmungsmache losgetreten hat.
Der Schuss ging also nach hinten
los. Anstelle sich lauthals gegen
die Unterbringung zu wehren,
engagieren sich Frauen und
Männer aus dem Quartier aktiv,
aber ohne grosses Aufsehen, um
den Familien oder Einzelpersonen und in jedem Fall bedürftigen Menschen zu helfen. Der von
«Blick» salopp betitelte «Geldadel» gibt der Gesellschaft also
etwas zurück. Zu Recht, wie sich
in den letzten Monaten gezeigt
hat. Die Flüchtlinge verhalten
sich so, wie es Menschen eben
tun. Sie sind Mütter, Väter, Ehemänner und Ehefrauen, Angestellte und eben Nachbarn. Sie
verlassen morgens das Haus, gehen einer Beschäftigung als Küchenhilfe, Aufräum- oder Reinigungshilfe nach, kaufen in den
gleichen Läden ein wie alle anderen auch und winken zurück,
wenn sie gegrüsst werden.
Auch wenn wir sie nicht gerufen haben – in dem Sinne, wie
einst Max Frisch über die Arbeitermigranten schrieb –, dürfen
wir nicht vergessen: Geflüchtet
sind Bedürftige unterschiedlichster Herkunft, gekommen sind
Menschen.
Sich auf die faule Haut legen, ist nicht ihre Sache
Ines Fonkou wohnt mit ihren Kindern im Flüchtlingshaus. In der Schweiz fühlt
sich die ehemalige oppositionelle Aktivistin aus
Kamerun wohl – und sicher.
ten, dem Vater ihrer Zwillinge. Bekannte hätten ihr erzählt, er sei tot –
eine Falschinformation. Sie traf ihn
ein Jahr, nachdem sie in die Schweiz
gekommen war.
Die Kinder stehen an erster Stelle
Rebecca Wyss
Stolz, wenn auch halb verborgen unter ihrer zurückhaltenden Art, steht
Ines Fonkou ins Gesicht geschrieben.
Etwas scheu, aber mit einem Lächeln
auf den Lippen öffnet sie die Tür ihres
Reichs im Untergeschoss des Hauses
und führt die Besucherin durch die
schmale Küche in das kleine Wohnzimmer.
Ein himmelblaues Sofa, ein Kunstfaserteppich und Spielsachen schmücken den sonst schmucklosen Raum.
Sie sei sehr glücklich, dass sie mit den
zwei Töchtern alleine eine Wohnung
Ein seltenes Bild: Ines Fonkou in einer ruhigen Minute auf dem Sofa.
habe. «Das ist wirklich sehr schön.»
Die Kinder könnten so ungestört spielen: «Das ist mir wichtig.» Die Frauen,
mit denen sie in der vorherigen Asylunterkunft zusammengewohnt habe,
hätten sich daran gestört, wenn die
Kleinen spielten. An ihrer Unterbringung im Haus am Zürichberg gefällt
ihr die Ruhe, die man sich innerhalb
des Hauses gegenseitig lässt. «Wenn
man aber eine Frage hat, hilft man
sich gegenseitig.»
Vor mehr als zwei Jahren kam die
28-Jährige in die Schweiz. Orientierungslos, schwanger und auf der Suche nach ihrem Freund, ihrem Liebs-
«Als ich aber in der Schweiz ankam,
war ich plötzlich ganz alleine», sagt
sie heute. Dennoch ist sie froh, in der
Schweiz Zuflucht gefunden zu haben.
Hier muss sie nicht um ihr Leben
fürchten. Oder um das ihrer Mutter
oder ihres Bruders, mit denen sie bis
zur Flucht zusammenwohnte. Anders
in Kamerun. Als aktives Mitglied einer
oppositionellen Studentenorganisation
lebte die Wirtschaftsstudentin in ständiger Angst.
Nicht zuletzt, weil die Polizei oder
polizeiähnliche Gruppierungen bei
Oppositionellen immer wieder «Hausbesuche» abstattete und je nach Laune den Vater, Bruder oder Cousin mitnahmen. Nicht alle kehrten nach Hau-
se zurück. «Was mit manchen passiert
ist, weiss niemand.» In der Schweiz
hat Ines Fonkou andere Sorgen. Ihre
Töchter halten sie auf Trab, wie sie
sagt. «Die Kleinen werden nie müde!»,
ruft sie aus und lacht wiederum aus
vollem Herzen.
Die junge Mutter arbeitet tagsüber
im Restaurant des Alterszentrums
Kluspark. Dort hilftt sie dem Personal.
Nach der Arbeit holt sie jeweils die
Kinder von der Krippe ab und widmet
sich ganz ihnen. Die Abwechslung von
ihrem Muttersein tue ihr gut. «Auch
wenn es anstrengend ist. Ich bin einfach froh, etwas zu tun zu haben.»
Herumsitzen ist nicht ihre Sache, wie
sie betont. «Das kann ich nicht.»
Für die Zukunft wünscht sich Ines
Fonkou nur eines: «Ich will, dass meine Kinder einmal eine gute Ausbildung erhalten.» Den Wunsch für ihre
Zukunft äussert sie wiederum nur zögerlich, fast scheu: «Eine Ausbildung
zur Pflegerin wäre schön.»
12
Züriberg
Nr. 34
AKTUELL
21. August 2014
Vor der Einhausung: Eifrige Suche
nach archäologischen Fundstücken
Am Standort der geplanten
Einhausung Schwamendingen finden zurzeit archäologische Untersuchungen
statt. Nach heutigem
Kenntnisstand haben diese
aber keinen Einfluss auf die
weitere Projektplanung.
Am Standort der geplanten Einhausung Schwamendingen befindet sich
eine Kulturlandschaft, die seit Jahrtausenden gewachsen ist. Aufgrund
der lokalen Topografie sowie angesichts der aktuellen Fundstellenverteilung besteht die Möglichkeit, dass
unbekannte archäologische Überreste gefunden werden könnten. Deshalb werden zurzeit archäologische
Untersuchungen durchgeführt.
Abriss
Amag-Gebäude
Das Bundesamt für Strassen (Astra) betont, dass beim Amag-Gebäude, heute Werkerei Schwamendingen, an der Ueberlandstrasse infolge der Einhausung
Schwamendingen aus Projektsicht nur das Vordach entfernt
werden muss. Ein Abriss des Gebäudes sei nicht notwendig. Allerdings wird zurzeit davon ausgegangen, dass die Amag an dieser
Stelle ein neues Projekt verwirklichen will.
Der Boden wird nach archäologischen Fundstücken durchsucht.
Kenntnisstand keinen Einfluss auf die
weitere Projektplanung und damit
auf den Baubeginn der Einhausung
Schwamendingen haben», betont
Berger. Die Einhausung Schwamen-
Kein Einfluss auf Projektplanung
eigneten Zeitpunkt wieder aufgenommen. «Auch wenn bei den Sondierungsgrabungen
archäologische
Fundstücke zum Vorschein kommen
sollten, so wird das nach heutigem
Archäologische Untersuchungen im
Rahmen von grossen Bauprojekten
sind nichts Aussergewöhnliches. «Sie
werden jeweils frühzeitig eingeleitet,
um allfällige Rettungsgrabungen vor
dem eigentlichen Baubeginn durchführen zu können», hält Marcel Berger, Bereichsleiter des Bundesamts
für Strassen (Astra), Filiale Winterthur, fest. Die Untersuchungen wurden am 11. August gestartet. Innerhalb von zwei Tagen wurden elf Sondierschnitte angelegt und untersucht.
Dabei sind keine archäologischen Befunde oder Fundstücke geborgen
worden. Aufgrund der durchnässten
Böden sind die weiteren Arbeiten
mittlerweile eingestellt worden und
werden erst zu einem späteren, ge-
Noch wurde kein archäologischer Funde entdeckt.
Fotos: astra/zvg.
«Auf dem städtischen Areal im Guggach – teils Zone W3, teils Erholungszone – sind bis zur geplanten Überbauung mit einer Wohnsiedlung temporäre Zwischennutzungen für ungefähr vier Jahre vorgesehen», teilt
Jürg Keller, Vizedirektor der Liegenschaftenverwaltung der Stadt Zürich,
auf Anfrage mit. Der Geländeteil,
welcher aktuell noch in der Erholungszone liege und deshalb rekultiviert werde, stehe aber bis 2016 für
Zwischennutzungen nur beschränkt
zur Verfügung. «Auf den übrigen in
der Bauzone liegenden Fläche stehen
Quartiernutzungen wie Freizeit- und
Spielflächen im Vordergrund», so
Keller. Diese würden in den kommenden Wochen mit den interessierten Organisationen konkretisiert.
Denkbar sei ergänzend eine Nutzung durch Kreative. Die Liegenschaftenverwaltung kann sich rund
30 Nutzende wie zum Beispiel Grafik-, Architektur-, Näh-, Malateliers
und dergleichen vorstellen.
Für eine solche Nutzung werde
zurzeit eine Machbarkeitsstudie Rahmenbedingungen und Kosten für das
Aufstellen der Container geprüft, hält
Jürg Keller gegenüber dem «Züriberg» fest. (pm.)
Programm
ANZEIGEN
& Mishmash ist unterwegs im Zoo
• 10.30–11.20: Pipifax und Wal-
Pia Meier
Das alle zwei Jahre stattfindende
Zürcher Zoofäscht ist die Sommernachtsgala in der Deutschschweiz. Es
ist ein exklusiver, gesellschaftlicher
Event, zu dem sich eine illustre Schar
Platz für Spass und Spiel
• 10–14 Uhr: Das Clown-Duo Nic
Am 23. August von 10 bis
14 Uhr findet im Zoo Zürich
das Zoofäschtli für Kinder
im Alter bis 12 Jahre statt.
Zahlreiche Attraktionen
sorgen für Spannung.
Zürcher Zoofäscht
dingen ist auch Teil der Ausstellung
«Unterirdisch – das Spektakel des
Unsichtbaren» im Museum für Gestaltung. Diese zeigt ein Querschnittmodell der Einhausung. Sie illustriert
exemplarisch die vielfältige Nutzung
auf verschiedenen Ebenen: das unterirdische Tramsystem unter der
Autobahn mit dem darüber liegenden
Ueberlandpark auf der Einhausung.
Allgemein können im Museum für
Gestaltung Fotos, Videos, Grafiken,
Pläne und Modelle von bedeutenden
zeitgenössischen Bauwerken betrachtet werden. Es werden verschiedene
Führungen, Spaziergänge in den Untergrund und spezielle Veranstaltungen für Kinder angeboten.
Die Ausstellung «Unterirdisch –
das Spektakel des Unsichtbaren» ist
bis am 28. September geöffnet,
Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17
Uhr sowie am Mittwoch von 10 bis
20 Uhr. (pd./pm.)
Der Weinbergtunnel, ein Teil der
Durchmesserlinie, ist fertig und in
Betrieb genommen worden. Es
braucht folglich den Installationsplatz
und den Schacht als Zugang zum
Weinbergtunnel nicht mehr. Die SBB
will deshalb das Areal Brunnenhof
beim Radiostudio nun Ende Jahr der
Stadt Zürich zurückgeben. Die Stadt
sieht nachher verschiedene Zwischennutzungen vor.
Zoo-Fäscht
Zoofäschtli: Ein Erlebnis für Kinder
2008 öffnete der Zoo anlässlich des
Zoofäschts zum ersten Mal seine Tore
gratis für alle Kleinen bis zu 12 Jahren. Spiele, Wettbewerbe, Rätsel und
«tierischen Spass» bescherten den
jungen Gästen aus der ganzen Region
Zürich ein eigenes kleines Zoofäscht
und ein unvergessliches Erlebnis.
Nach diesem Erfolg wurde das Zoofäschtli als kleiner Bruder am Tag
des Zoofäschts etabliert.
Neben den Attraktionen und exklusiven Führungen (siehe Kasten nebenan) erhält jedes Kind ein Bhaltis,
ein T-Shirt mit dem Yak darauf sowie
ein Getränk und Znüni. Alle Kinder,
die am Malwettbewerb mitmachen,
erhalten ausserdem kleine Preise, die
jeweils vom Zoo gestiftet werden. Der
1. Preis ist zum Beispiel ein Jahresabonnement für den Zoo Zürich.
Neuer Raum für
Gärtner und Kreative –
dank Durchmesserlinie
Köbi Kuhn machte die Teilnahme am Zoofäschtli viel Freude.
Fotos: zvg.
von rund 1000 geladenen Gästen und
Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Kultur zu einem einmaligen
Ambiente auf dem Zooareal ein Stelldichein gibt. Das Zürcher Zoofäscht
leistet als Benefizveranstaltung einen
wertvollen Beitrag zur Erhaltung der
Tierwelt und zur Unterstützung des
Zoo Zürich. Im Zoofäscht-Komitee
sind Persönlichkeiten wie Bernhard
Blum, Sophia Buhofer, Thomas Limburg, Daniel Lüscher, Andreas Messerli, Simona von Orelli, Daniela Spuhler, Christoph Richterich, Désirée Weber und Jürg Welti.
www.zoofaescht.ch
Auch der Zoodirektor (M.) freut
sich über das Interesse der Kinder.
demar, Märchenkonzert für Kinder im Alter von 3 bis 7 Jahre
• 12.00–12.30: Kinder-Zauberer
Selim Tolga
• 13.00: Verlosung ZoofäschtliWettbewerb
Kinderführungen/Mini-Trekking
• 10.00–11.00 und 11.45–12.45:
Mit Zooführern geht es auf Entdeckungsreise durch den Zoo. Die
beliebtesten Tiere wie Löwen
oder Elefanten werden besucht.
Treffpunkt: Zoolino
• 10.00–11.00 und 12.00–13.00
Uhr: Beim Mini-Trekking geht es
auf eine Exkursion in den Zoo.
Begleitet werden sie dabei von
Lamas und Alpakas. Die Kinder
lernen die Tiere kennen und erfahren Näheres über deren Lebensweise. Treffpunkt: Zoolino
Tierpräsentationen
• Bei den verschiedenen Tieranlagen zeigen die Tierpfleger das
Verhalten der Tiere und geben
Hintergrundinformationen.
Sie
ermöglichen eine Begegnung zwischen Tier und Mensch.
Malwettbewerb
• Alle Teilnehmer können sich
am Malwettbewerb beteiligen.
Anmeldung für die Kinderführungen und das Mini-Trekking auf
www.zoo.ch/zoofaeschtli
www.kindersport2hand.ch
Kinder Sp rt
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Züriberg
AKTUELL
Nr. 34
21. August 2014
13
Noah, drei Pinguine und Gott in der Kiste
In einem kunterbunten
Musical setzten sich Kinder
der Kirchgemeinden Balgrist
und Witikon spielerisch mit
der biblischen Geschichte
auseinander.
einstudiert und in bloss einer Ferienwoche ihre Bühnenrollen eingeübt.
Hochprofessionell wurde in der
kirchlichen Kreativwerkstatt von
morgens bis spätnachmittags gearbeitet, zwischen den Proben in Gruppen aber auch viel gespielt, gebastelt
und geplaudert.
Die Kinder – Zweitkindergärtler
bis Fünftklässler – lernten dabei nicht
nur Lieder und Texte, sondern auch
einander besser kennen, und es entstanden neue Freundschaften über
die Alters- und Gemeindegrenzen
hinweg.
Lena Schenkel
Obwohl die Geschichte der Arche
Noah fast jedem Kind bekannt sein
dürfte, hat man sie so bestimmt noch
nie vernommen: Um sich beim Besteigen des Schiffs in Zweierreihen
nicht von ihrem dritten Gspänli trennen zu müssen, beschliessen zwei
Pinguine, dieses in einer Kiste an
Bord zu schmuggeln. Als die Aktion
aufzufliegen droht, gibt sich der blinde Passagier frech als Stimme des
Allmächtigen respektive Gott in Pinguingestalt aus und allerlei Wirren
nehmen ihren Lauf.
Die offenkundig wenig bibeltreue
Erzählung «An der Arche um Acht»
von Ulrich Hub setzt sich heiter-spielerisch mit theologischen Fragen, etwa jener nach der Existenz Gottes,
auseinander – ideal für eine Kindermusical-Adaption,
dachten
sich
Christoph Strebel und Renate Bosshard-Nepustil, Pfarrer und Pfarrerin
der Kirchgemeinden Balgrist und Witikon, und spannten im Rahmen einer Sommerferienaktion zusammen.
Kirchgemeinden im Bühnenfieber
Die Arche Noah, der Regenbogen und drei Pinguine: Szene aus dem Kinder-Musical.
Fotos: Lena Schenkel
Musicalstars innert Wochenfrist
Um das Stück auf die Kirchenbühne
zu bringen, waren dann aber bei
Gross und Klein erhebliche Anstrengungen und viel Leidenschaft gefragt.
An nur vier Samstagen vor den Ferien hatten die 47 Kinder die 11 Lieder
Es geht los: Die Arche ist bereit.
Schüler im Element: Es wird getanzt, gelernt, gelacht.
Foto: Christof Pfister
Ebenso motiviert wie die Kleinen arbeitete sich auch das rund zwanzigköpfige Organisationsteam aus Kirchgemeindeangestellten und Freiwilligen in seine Parts ein: Da half es,
dass der Pfarrer auch ein passionierter Musiker und die Katechetin eine
bühnenerprobte Tanzpädagogin ist.
Das um sich greifende Bühnenfieber
gab allen die Gelegenheit, in eine
neue Rolle zu schlüpfen: Der Sigrist
wurde zum Schreiner, sein Auszubildender zum Lichttechniker und Mütter zu Schneiderinnen und Köchinnen. Alle investierten sie viel Zeit und
Herzblut in das Projekt.
Als die Kinder vergangenen Freitagabend endlich wieder das tun
durften, was ihnen einhellig am
meisten Spass bereitet habe – «auf
der Bühne stehen» –, dankten ihnen
Angehörige und Gemeindemitglieder
in der vollbesetzten Kirche Balgrist
ihr enormes Engagement mit manchen Lachern, vielen «Jöhs» und
grossem Applaus. Bleibt zu hoffen,
dass das Bühnenfieber dort bald wieder grassieren wird.
AUS DEM EUROPARAT
Türkei: Freie Wahlen, doch krass unfairer Wahlkampf
Soeben ist eine schweizerische Delegation mit Nationalrätinnen und Nationalräten aus der Türkei zurückgekommen. Als Beobachter
haben sie für den Europarat
die Wahlen in der Türkei
überwacht.
Doris Fiala*
«Wir müssen auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber haben, die
die Demokratie gebrauchen wollen,
um sie zu beseitigen.» Diese Aussage
eines deutschen Nachkriegspolitikers
beschäftigte und begleitete mich anlässlich der Wahlen in der Türkei vom
10. August. Zwei Schweizerinnen und
ein Schweizer von insgesamt 103
Wahlbeobachtern – beauftragt vom
Europarat und der OSZE – nahmen
die Wahlen vom 10. August in der
Türkei genauer unter die Lupe. Sie
sollten damit einen Beitrag für freie
und faire Wahlen und folglich zur Demokratisierung der Türkei leisten.
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Auf Einladung reisten Wahlbeobachter aus 33 Ländern in das geostrategisch, auch für die Schweiz, sehr
wichtige Land.
Skandalöse Ungleichheit
der Wahlkampfmittel
Erstmals konnten Türkinnen und
Türken ihren Präsidenten direkt wählen. Auch 70 000 der noch nicht bei
uns in der Schweiz eingebürgerten
Türkinnen und Türken hatten die
Möglichkeit, Einfluss in ihrem Heimatland zu nehmen.
Erdogan, Ihsanoglu und Demirtas
waren die Namen jener Männer, die
zur Wahl standen. Die Bevölkerung
zeigte sich bereits im Vorfeld ohne Illusionen. Zu sehr hatten sie erleben
müssen, wie skandalös unfair die
Wahlkampagne organisiert, bzw. mit
wie viel mehr Finanzmitteln Erdogan
Wahlkampf betrieben hatte. Bürger
und Bürgerinnen waren heiss darauf,
sich mit uns auszutauschen, sich zu
beschweren und den Kampf dahingehend zu führen, dass es zum zweiten
Wahlgang kommen sollte, als Warnung an den Favoriten, wie sie sag-
«Ein Diktator sei er,
schimpfte man. Die
Pressefreiheit sei nicht
gewährleistet.
Gewaltentrennung gebe es
nicht. Unbequeme
Journalisten würden noch
immer riskieren, ihren Job
zu verlieren, oder gar ins
Gefängnis gesteckt.»
ten, als Zeichen dafür, dass Erdogan
sich diese Ungleichheit der Mittel nie
mehr erlauben sollte. Ein Diktator sei
er, schimpfte man. Die Pressefreiheit
sei nicht gewährleistet. Gewaltentrennung gebe es nicht. Unbequeme Journalisten würden noch immer riskieren, ihren Job zu verlieren, oder gar
ins Gefängnis gesteckt. Der Mangel an
Transparenz sei grotesk. Wir würden
auf Neu-Deutsch sagen: Es gibt in der
Türkei keine «Checks and Balances»Liberale, säkulare und gut gebildete
Kreise waren frustriert vor und nach
den Wahlen in der Türkei. An der Demo zugunsten Erdogans, knapp vor
den Wahlen, wurden die weit über
50 000 Teilnehmenden säuberlich getrennt: Männer links, Frauen rechts.
Erdogans Plan jedoch, so viel
Wähleranteile zu gewinnen, dass
rasch Parlaments-Neuwahlen hätten
ausgerufen werden können, hoffend,
dass eine überwältigende Mehrheit
die Opposition ausschalten und eine
neue Verfassung in Kraft hätte treten
können – dies mindestens ist nicht geglückt. Die Wahlen als solche waren
frei. Die Wahlkampagne Erdogans
krass unfair. Doch Oppositionelle machen sich Mut mit aufmüpfigen Aussagen, wie zum Beispiel dieser:
«Wenn Du denkst, Du seist zu klein
Was ist
der Europarat?
Der Europarat hat nichts zu tun
und ist nicht zu verwechseln mit
dem Europaparlament der Europäischen Union (EU). Er wurde
nach dem Zweiten Weltkrieg zur
Friedenssicherung im Grossraum
Europa gegründet. 47 Länder gehören dem Europarat an, auch
die Schweiz seit 1963.
Ziel ist die Demokratisierung
der Länder, die Förderung der
Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte. (zb.)
und unbedeutend, um Einfluss zu
nehmen, dann stell Dir vor, ins Bett
zu gehen mit einer surrenden Stechmücke im Schlafzimmer!»
* Doris Fiala ist FDP-Nationalrätin und
Aussenpolitikerin für die Schweiz, wohnhaft in Zürich 2, früher im Kreis 7. Doris
Fiala ist Inhaberin einer Agentur für Öffentlichkeitsarbeit und Präsidentin der
Schweizer Delegation am Europarat.
14
Stadt Zürich
Nr. 34
21. August 2014
Eine Bank für die Zürcherinnen und Zürcher
Die Bank Sparhafen Zürich AG existiert seit über 160 Jahren. Sie kennt
ihre Kunden persönlich und erarbeitet für sie individuelle Lösungen.
Zudem bietet sie ein einzigartiges
Produkt an, von dem hauptsächlich
Leute über 50 profitieren.
Unauffällig und etwas abseits des Trubels, aber
doch sehr zentral, liegt sie. Die Bank Sparhafen
Zürich AG (BSZ) hat ihren Sitz in einem historischen Gebäude an der Fraumünsterstrasse
21, unweit des Paradeplatzes. Die Bank wurde
1850 als Verein gegründet mit dem Zweck, auch
kleinen Leuten die Möglichkeit zu geben, einen
Notbatzen fürs Alter auf die Seite zu legen. Der
Gründer Johannes Girsberger wollte mit dieser
liberalen Lösung die sozialen Notstände in der
Zeit der Frühindustrialisierung lindern.
Da die Sparguthaben über die Jahrzehnte stetig anstiegen, wandelte sich die Sparkasse bald
in eine Genossenschaftsbank. Und das ist sie
bis zum heutigen Tag geblieben. Zur BSZ Genossenschaft gehören die Aktiengesellschaften
Bank Sparhafen Zürich AG und BSZ Immobilien AG. Die Bank hält sich heute noch an traditionelle Werte wie Tüchtigkeit, Verlässlichkeit,
Engagement, Solidarität, aber auch Erfindergeist und Weitblick. Sie hat ihre Unabhängigkeit immer bewahrt, auch in turbulenten Zei-
te und Lösungen anbieten. Bescheiden und
klein geblieben, erbringt die Bank erstklassige Leistung. Bei Bedarf zieht sie Spezialisten
aus ihrem Netzwerk hinzu und garantiert so
hochprofessionelle Gesamtlösungen. Sie sieht
sich als Bank der Zürcher Bevölkerung. Auch in
stürmischen Zeiten navigiert sie sicher durch
die Wogen des wirtschaftlichen Auf und Ab. Sie
bleibt ihren Werten treu. Werte, die sich über
Jahrzehnte, ja über bald zwei Jahrhunderte
bewährt haben.
Hypothek 50+
bietet finanziellen
Spielraum im Alter
Schalterhalle der Bank Sparhafen Zürich AG.
ten. So ist die Bank Sparhafen eine Bank des
Mittelstandes geblieben, die am besten mit den
Adjektiven, «klein, aber fein» beschrieben werden kann.
Breite Produktepalette und etwas mehr
Wirkt die Bank von aussen eher unscheinbar,
überrascht sie die Besucher innen mit einer
angenehm hellen und modernen Empfangshal-
Drei Fragen an Reto Kyburz, Direktor der Bank Sparhafen Zürich AG
Was unterscheidet die
Bank Sparhafen von
anderen Banken?
Mit einem verwalteten
Vermögen von gut 350
Millionen und Ausleihungen von rund 400
Millionen
Schweizer
Franken sind wir eine
kleine Bank. Dies wollen
wir auch bleiben. Wir
sind eine unabhängige
Bank mit einem Kundenstamm, der langsam,
Reto Kyburz.
aber stetig gewachsen
ist. Wir sind sicherheitsorientiert und fühlen
uns dem Kunden genauso verpflichtet wie
dem Aktionär bzw. den Genossenschaftern.
Trotzdem bieten wir innovative Produkte an,
die auf dem Markt gut ankommen.
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Auf welche Werte setzen Sie?
Bei der Bank Sparhafen pflegen wir traditionelle Werte wie Tüchtigkeit, Einsatz, Engagement und Solidarität. Wir bieten unseren
Kunden massgeschneiderte Lösungen. Dies
ist möglich, weil wir fast alle persönlich kennen. Es ist uns wichtig, über die Lebensumstände unserer Kunden informiert zu sein,
nur so können wir sie ganzheitlich beraten.
Bei uns ist der Kunde ein Individuum, nicht
eine Nummer.
Auf was sind Sie besonders stolz?
Viele unserer Kundinnen und Kunden sind
schon seit Jahrzehnten, gar seit mehreren Generationen mit unserer Bank verbunden. Das ist die grösste Auszeichnung,
die es für eine Bank gibt. Darauf sind wir
stolz.
Foto: kst.
le. Genauso gepflegt wie die Schalterhalle sind
die Beratungszimmer im ersten und zweiten
Stock. Der Ton ist persönlich, die Mitarbeitenden kennen ihre Kundinnen und Kunden.
Wie jedes Finanzinstitut bietet die Bank Sparhafen eine breite Produkte- und Dienstleistungspalette: verschiedene Spar- und Anlagemöglichkeiten mit der nötigen Beratung. Der
Zahlungsverkehr wird durch Quick-Aufträge
und E-Banking erleichtert. Das Hauptgeschäft
der Bank Sparhafen sind jedoch Hypotheken
jeder Art. Die Bank analysiert die Lage ihrer
Kunden eingehend und findet mit ihnen zusammen die geeignete Lösung. Ein einzigartiges Produkt ist die Hypothek 50+, welche Menschen über 50 mehr finanziellen Spielraum
verschafft: ein innovatives Angebot für Personen mit unerwartetem Kapitalbedarf im Alter.
Diese Finanzierungslösung stellt das Engagement der Bank Sparhafen für ihre Kundinnen
und Kunden unter Beweis (siehe Kasten).
Engagiert und gut verankert
Die Bank ist in der Region Zürich gut verankert; sie ist durch Mund-zu-Mund-Propaganda
gewachsen. Ihre Kunden sind vor allem Privatpersonen und kleine bis mittlere Unternehmen,
die meist über Jahrzehnte, oft über Generationen bei der Bank Sparhafen bleiben. Die Bank
pflegt die persönliche Begegnung und den Austausch mit ihren Kunden, sie interessiert sich
für den Menschen hinter dem Kontoinhaber.
Sie kennt seine persönlichen Verhältnisse und
kann ihm deshalb massgeschneiderte Produk-
Ein Produkt, auf das die Bank Sparhafen
besonders stolz ist, heisst «BSZ Hypothek
50+». Dies ist nicht eine Hypothek im üblichen Sinne, sondern ein Kredit, der es
Kunden über 50 ermöglicht, ihren finanziellen Spielraum zu erhöhen. Die Bank
Sparhafen ist eine der wenigen Banken,
die eine solche Finanzierung anbietet.
Das Geld kann für einen Pflegefall, Ausbildungskosten, einen Erbvorbezug oder
zur Überbrückung eines Arbeitsausfalls
benutzt werden. Als Sicherheit dient eine
Liegenschaft, die bis zu 65 Prozent belehnt werden kann. Die Bank Sparhafen
gewährt diese Finanzierung auch dann,
wenn die Belastungen für Zinsen und Nebenkosten einen Drittel des Einkommens
übersteigen. Natürlich plant sie die Finanzierung im Detail und stellt einen Finanzplan auf, welcher jährlich überprüft wird.
Der Kunde muss den Kredit nicht zurückzahlen, so lange die Belehnung 65 Prozent
nicht übersteigt. Wenn er die Zinsen nach
Ausschöpfung von 65 Prozent Belehnung
nicht mehr bezahlen kann, greift die Bank
auf die Massnahmen zurück, die sie im
Vorfeld mit dem Kunden definiert hat. Die
Liegenschaft oder ein anderer wertvoller
Besitz wird verkauft, oder der Schuldner
sucht zusammen mit seinen Kindern nach
einer Lösung. Die Bank prüft jede Möglichkeit, um dem Kunden oder der Kundin zu
helfen, den Engpass zu überwinden.
Dieses Produkt zeigt, wie die Bank
Sparhafen ihre Aufgabe auf dem Finanzplatz Zürich wahrnimmt: Etwas persönlicher, etwas näher, etwas solidarischer
mit den Menschen, die ihr geholfen haben,
diese Bank aufzubauen und zu entwickeln.
Stadt Zürich
Nr. 34
21. August 2014
Mediterranes Flair im urbanen Garten zaubert Ferienstimmung herbei
Mediterrane Pflanzen zaubern
Ferienstimmung in den Garten oder
auf den Balkon. In warmen Sommern
blühen sie üppig und verströmen
ihre Düfte. Über die Wintermonate
dagegen stellen sie ihre Besitzer vor
einige Herausforderungen.
baum oder Zitrusgewächse gewässert werden.
Es gilt hier wie für fast alle Pflanzen: Lieber
einmal zu wenig giessen, als zu viel. Auf den
Gartenschlauch oder einen Rasensprinkler
sollte man dabei verzichten, denn sonst werden die empfindlichen Blätter nass. Auch Staunässe ist bei mediterranen Pflanzen unbedingt zu vermeiden, da sonst die Wurzeln faulen und die Pflanze eingeht. Nur besonders
durstige Pf lanzen wie die Engelstrompete
oder Oleander können auf eine Unterschale
gestellt werden, die das abfliessende Wasser
aufnimmt und für weiteren Bedarf zur Verfügung stellt.
Karin Steiner
Der Bougainvillea mit seinen grell violetten
Blüten, der Olivenbaum, der silbern in der
Sonne glänzt, der Oleander mit seiner weissen, roten oder rosafarbenen Blütenpracht,
der Rosmarinbusch, der seinen Duft verbreitet oder das Zitrusbäumchen, dessen farbige
Früchte einen wohltuenden Kontrast zu den
dunkelgrünen Blättern bildet – kein Zweifel,
mediterrane Pflanzen haben einen ganz eigenen Charme. Wer einen sonnigen, vor Regen geschützten und gegen Süden gerichteten
Platz auf dem Balkon oder im Garten besitzt,
kann mit dem nötigen Fachwissen an diesen
schönen Pflanzen jahrelang Freude haben. In
warmen, eher trockenen Sommern blühen sie
ebenso reich wie ihre Geschwister im Süden.
Die Bougainvillea zum Beispiel ist eine üppig
blühende Balkonpflanze, die pflegeleicht und
für Anfänger geeignet ist – sofern der Standort warm, sonnig und vor Regen geschützt ist.
Beliebt ist auch der immergrüne Oleander,
der von Juni bis weit in den September hinein
blüht.
Richtig überwintern
Richtig giessen
Mediterrane Pflanzen kommen aus warmen,
sonnenverwöhnten Gebieten, wo es eher selten regnet. Das sollte auch beim Giessen berücksichtigt werden. Das heisst, erst wenn
die Erde wirklich trocken ist, sollten Oliven-
Oleander ist hierzulande eine der beliebtesten mediterranen Balkonpflanzen.
Foto: kst.
Wer schon einmal im Winter am Mittelmeer
war, weiss, dass es auch hier durchaus zu
Frost kommen kann, ohne dass im Allgemeinen die typischen Pflanzen einen Schaden davontragen. Allerdings kommen mediterrane
Pflanzen nicht mit grossen Schneemassen und
wochenlangem Dauerfrost klar, wie er oft bei
uns herrscht. Deshalb sollte man die Pflanzen
vor dem Frost ins Gewächshaus, in den Wintergarten oder die Garage holen. Geeignet ist
ein heller Standort, an dem die Temperaturen
nicht über 10 Grad ansteigen. Während des
Winters sollte man sie immer erst dann giessen, wenn die Erde trocken ist.
Sind die Pflanzen nicht immergrün, sondern
laubabwerfend, kann der Überwinterungsraum auch dunkel sein. Ab Anfang Februar
kann man sie wieder hell und warm stellen.
Sobald neue Blätter erschienen sind, werden
sie wieder normal gedüngt und gegossen.
Milde Winter überstehen robuste, grosse
Pflanzen auch im Freien. Doch dann sollten sie
an eine geschützte Hauswand gestellt werden.
Das Blattwerk sollte abgedeckt und die Kübel
mit Folie dick eingepackt werden, damit die
Wurzeln nicht einfrieren. Das würde den Tod
der Pflanze bedeuten.
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Nicht nur die konstant tiefen Zinsen und die schwindenden Landreserven verhelfen dem Stockwerkeigentum zu anhaltender
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gelegt. Mindestens so entscheidend für die positive Fortsetzung
des Traums vom Wohneigentum
sind haltbare Spielregeln für das
Zusammenleben mit Ihren zukünftigen Nachbarn unter einem
Hausdach und die Tragbarkeit,
das heisst, der Aufwand für Zinsen, Amortisationen und Nebenkosten sollte 35 Prozent Ihres
Bruttoeinkommens nicht übersteigen.
Der Kaufpreis ist das eine...
Bei einer Bestandesimmobilie ist
ein besonderes Augenmerk auf
die Bausubstanz zu richten. Denn
stehen kurz nach dem Wohnungserwerb unumgängliche werterhaltende Investitionen am Gebäude
an, werden diese der gesamten
Eigentümerschaft anteilsweise belastet. Erkundigen Sie sich, damit
solche Vorhaben nicht zur finanziellen Überbelastung Ihrerseits
führen. Bei einem Neubau ist der
Baubeschrieb sorgfältig zu studieren. In ihm wird – manchmal leider wenig eindeutig – formuliert,
Rolf Häusler ist Individualkundenberater bei der Clientis Zürcher Re- ...die zukünftigen Nebenkosten
gionalbank in Zürich.
Foto: zvg.
das andere
wie und in welchem Kostenrahmen die diversen Arbeitsgattungen ausgeführt werden. Prüfen Sie
selber, ob die einzelnen Budgets
– insbesondere für Küche, Bäder
und Böden – realistisch sind und
ausreichen, Ihre eigenen Vorstel-
Im Reglement für Stockwerkeigentümer werden die Anteile jedes Eigentümers an den Verwaltungs-,
Hauswartungs- und Unterhaltskosten der gemeinschaftlichen
Gebäudeteile und auch die Höhe
der Einlagen in den Liegenschaften-Erneuerungsfonds definiert.
Dasselbe Dokument hält zudem
die Rechte und Pflichten über die
alltägliche Nutzung fest. Dabei
geht es beispielsweise um diejenige des Gartens, der Tiefgarage
und weiterer Gemeinschaftsräume. Ebenso enthält es Vorschriften über die Haustierhaltung bis
manchmal gar hin zur Art der zulässigen Bodenbeläge.
Ein harmonisches Zusammenleben in einer Eigentümergemeinschaft verlangt auch innerhalb
der
Reglementsbestimmungen
nach Toleranz. Denn die eigene
Lebensweise wie auch diejenige
der Nachbarn geht trotz heute üblich hoher Bauqualität nicht immer unsichtbar und lautlos an den
Mitbewohnern vorüber. Doch mit
Diplomatie und Anstand wird die
Freude am eigenen Heim überwiegen.
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15
16
Züriberg
Nr. 34
21. August 2014
MARKTPLATZ
Quartierladen Paradiesli
zeigt sich im neuen Kleid
Die Zukunft des Bioladens
Paradiesli im Seefeld
scheint nachhaltig gesichert. Der BachserMärt
engagiert sich.
Foto: Jeannette Gerber
Wasser – für einmal nicht in Regenform
Wenn die Temperaturen stimmen – ja wenn sie diesen
Sommer einmal stimmen –, wird der Sechseläuten-
platz von Kindern in Beschlag genommen. Sie geniessen das Wasserspiel in vollen Zügen. (zb.)
Der legendäre Bioladen Paradiesli im
Seefeld ist seit 1982 bekannt und geschätzt. Der BachserMärt übernahm
Mitte 2013 den Betrieb und führt ihn
im Sinn und Geist der Gründerinnen
weiter. In Kooperation mit der Genossenschaft Paradiesli (www.genossenschaft-paradiesli.ch) sind die Kundinnen und Kunden Teil des Betriebs
und helfen mit, den Laden zu entwickeln und im Quartier weiter zu verankern.
Die Genossenschafter und die
Vermieterschaft haben 2014 einen
umfassenden Umbau des in die Jahre
gekommenen Ladens ermöglicht. Seit
diesem Montag, 18. August, präsentiert der BachserMärt Paradiesli an
der Seefeldstrasse 29 ein grosses
Sortiment an regionalen und biologischen Lebensmitteln in einem neuen
und einzigartigen Quartierladen-Ambiente.
Das Ladenteam unter der Leitung
von Bianca Thut freut sich, die Quartierbevölkerung im Laden zu bedienen. Im BachserMärt Paradiesli werden zudem Lernende im sozialpädagogisch begleiteten Rahmen ausgebildet. Der BachserMärt Paradiesli ist
Partnerbetrieb des Lehrbetriebsverbunds www.axisBildung.ch. (zb.)
An der Badenerstrasse 171 eröffnet am gleichen Tag der BachserMärt
Kalkbreite als Nachbar zum brandneuen Kino Houdini und Café Bebek
in der Genossenschaft Kalkbreite.
(zb.)
Mehr Infos unter www.BachserMaert.ch.
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E-Mail: [email protected]
Gern dabei: Die SP-Nationalräte
Jacqueline Badran und Martin Naef.
Sextherapeutin Dr. Ruth Westheimer lässt sich von Flötistin Andrea
Lötscher, Freundin von Intendant Michael Häfliger, in die Geheimnisse
des Konzerts einweihen.
Musik für die Psyche der VIPs
Regisseur Peter Luisi, der mit «Schweizer Helden» den Publikumspreis
gewann, mit Filmfachfrau und Kulturmoderatorin Monika Schärer und
Regisseurin Barbara Miller (r.).
Zürcher VIPs in Locarno
Das Dîner Politique von Produzentin
Ruth Waldburger (Präsidentin der
Gruppe Autoren, Regisseure und Produzenten) hat am Filmfestival Locarno Tradition. Dabei waren Stadtpräsidentin Corine Mauch, die im August stets eine Woche Tessin geniesst,
Ständerat Felix Gutzwiller (in himmelblauer Freizeithose), die Zürcher
Nationalräte Jacqueline Badran,
Bastien Girod, Thomas Hardegger,
Maja Ingold und Martin Naef.
Ambitiöse Forderung von Cinésuisse: jährlich 20 Millionen Franken
mehr für den Schweizer Film. Damit
will die Branche die Standortförderung stärken. Aktuelles Beispiel:
Beim Film «Sils Maria», der auch im
Zürcher Stadthaus spielt, wurde die
Stadthaus-Szene in einem Berliner
Hotel gedreht. Zürich sei, so hörte
man, nicht an einer Kooperation interessiert gewesen.
Von den Zürcher Filmschaffenden
waren Andrea Staka (mit «Cure» im
internationalen Wettbewerb), Paul
Riniker («Usfahrt Oerlike» ab Januar
in den Kinos), Sabine Gisiger (Weltpremiere Filmporträt Irvin D. Yalom),
Christian Frei («Sleepless in New
York»), Viktor Giacobbo und Peter
Luisi, der für «Schweizer Helden»,
den Publikumspreis erhielt, anwesend.
Regisseur Christian Frei (links), Präsident Schweizer Filmakademie,
Corinna Marschall, Geschäftsführerin Media Desk Suisse, und Daniel
Waser, Präsident Zürcher Filmstiftung.
Ständerat Felix Gutzwiller unterhält sich mit Regisseurin Sabine
Gisiger.
Wenn Musik in der Luft liegt, sind
Zürichs Zelebritäten gerne dabei. Bei
der festlichen Eröffnung von Lucerne
Festival unter dem Motto «Psyche»
liess sich die Prominenz zu BrahmsKlängen die Seele streicheln. Bundesrat Ueli Maurer überbrachte die
Grussadresse aus Bern. Tochter Sidonia Maurer ist eine begabte Geigerin. Kispi-Chefchirurg Martin Meuli
hätte sich auch eine Karriere als
Opernsänger vorstellen können. Jörg
G. Bucherer ist Konzertsponsor. Zu
Ehren des verstorbenen Claudio
Abbado erhob man sich. Jetzt hat
der 35-jährige lettische Shootingstar
Andris Nelsons die Stabführung.
Bundesrat Ueli Maurer besuchte
die Eröffnung mit Tochter Sidonia.
Aus dem OP ans Konzert: Chirurgenpaar Claudia und Martin Meuli.
Mags gern melodiös und im Takt:
Unternehmer Thomas Schmidheiny.
Friends-Musical-Olympus-Präsidentin Ljuba Manz mit Marco Conte.
Musikliebhaber und Mäzen Jörg G.
Bucherer mit Isabel Zumtobel.
Paul Riniker arbeitet zurzeit an seinem neuen Film «Usfahrt Oerlike».
Valerie Fischer (Cobrafilm) zusammen mit Poto Wegener, Direktor
Swissperform.
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(beim Bahnhof Leimbach)
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vorhanden
Öffnungszeiten:
Di – Fr 10.00 –13.00 Uhr, 14.00 –18.30 Uhr
Do: Abendverkauf bis 20.00 Uhr
Sa: 10.00 –16.00 Uhr Montag geschlossen
8
Jede Woche
das Neueste und Aktuellste
aus dem Quartier:
www.lokalinfo.ch
18
Züriberg
Nr. 34
21. August 2014
Veranstaltungen & Freizeit
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
BUCHTIPP
Donnerstag, 21. August
20.00 «La Balera – Tanz auf dem Wasser»: Minus 8:
Last Night A DJ Saved My Life. www.barfussbar.ch. Barfussbar, Stadthausquai 12.
Uhr, Sa 12 bis 16 Uhr. Art Forum Ute Barth, Kartausstrasse 8.
17.00–19.00 Vernissage: «Semina Rerum» Irène
Preiswerk, Nives Widauer, «Axis» neue Werke.
Ausstellung bis 18. Oktober. Museum Rietberg,
Gablerstrasse 15.
17.00–20.00 Vernissage: Malerei und Objekte von
Francesco Bonanno. Ausstellung bis 10 Oktober.
Öffnungszeiten: Di bis Fr 11 bis 18 Uhr, Sa 11 bis
14 Uhr. Jedlitschka Gallery, Seefeldstrasse 52.
17.30 Geologische Stadtführung: «Bausteine in Zürich – Trends durch die Jahrhunderte». www.focusterra.ethz.ch. ETH Zürich focusTerra, Sonneggstrasse 5.
18.00 Vernissage: Prof. Silvain Guignard, «Japanische» Kunst, und Salome Lippuner, «Urushi Lacke». Finissage: Sonntag, 7. September, 11 bis 16
Uhr. Kronen Galerie, Froschaugasse 3.
18.00–19.00 Abendführung: Pflanzen der Schönheit, mit Melanie Ranft. Botanischer Garten, Zollikerstrasse 107.
18.30–20.00 Öffentlicher Vortrag: «Anti-Aging für
Gelenke – fit bis ins hohe Alter!». Prof. Dr. med.
Christoph Erggelet, Facharzt für Orthopädische
Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates, FMH. Eintritt frei. Anmeldung erforderlich: [email protected] oder 043 268
70 70. Privatklinik Bethanien, Toblerstrasse 51.
19.00–21.00 Öffentlicher Vortrag: «Das Leben des
Propheten Mohammad(saw), ein Vorbild für alle».Eintritt frei. Mahmud Moschee, Forchstr. 323.
20.00 «True Love»: Theaterproduktion des Zürcher Theater Touché. Reservationen: [email protected]. www.theater-touche.ch. Theater
Stok, Hirschengraben 42.
Montag, 25. August
Freitag, 29. August
12.30–13.00 Kunst am Montagmittag: Kunstbetrachtung im Rahmen der Ausstellung «Annelies
Štrba. Madonnen». Führung durch die Ausstellung Konstanze Forst-Battaglia. Graphische
Sammlung der ETH, Rämistrasse 101.
16.00–21.00 Grosser Flohmarkt: Verkauf von Büchern, CDs, Schallplatten, Raritäten, Kitsch, Bildern, Spielsachen und Haushaltsartikeln. Angeboten werden Getränke und Verpflegung. Der Erlös geht dieses Jahr an «Die dargebotene Hand»
(Nr. 143) und an einen Kindergarten in Marokko,
den die Kirchgemeinde Hottingen unterstützt.
Kirchgemeindehaus Hottingen, Asylstrasse 36.
19.30 Konzert: Ursula Lörtscher (Sopran) und Sylvie Haug (Klavier) spielen unvergessliche Melodien der Meister der Operette des 19. und 20.
Jahrhunderts. Apéro nach dem Konzert. Kollekte
zugunsten der Musikerinnen. Wohnheim Mühlehalde, Witikonerstrasse 100.
20.00 «True Love»: Theaterproduktion des Zürcher Theater Touché. Reservationen: [email protected]. www.theater-touche.ch. Theater
Stok, Hirschengraben 42.
Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt:
Zeitgeschichte
spannend erzählt
Der
britische
Journalist Owen
Matthews erzählt
in
«Winterkinder» die Geschichte
seiner
Familie über drei
Generationen.
Sein Grossvater
Boris Bibikow, ein begeisterter Parteifunktionär in der Ukraine, fiel
den Säuberungen Stalins zum Opfer. Die Mutter des Autors, Mila, erlebte eine entbehrungsreiche Kindheit in sowjetischen Waisenhäusern. Nicht einfacher wird ihr Leben im Moskau des Kalten Krieges
durch die Liebe zu Owens Vater,
einem Engländer. Matthews schildert anhand seines FamilienSchicksals zugleich die Geschichte
Russlands auf eindrucksvolle Weise. Darüber hinaus geht er der
Frage nach, wie Willkür, bittere Armut und ideologischer Fanatismus
jahrzehntelang einen ganzen Kontinent beherrschen konnten – Fragen, die angesichts der Spannungen an Aktualität leider nichts eingebüsst haben. Owen Matthews
kam 1971 in London zur Welt und
studierte Geschichte in Oxford. Seine Karriere als Journalist begann
er in Bosnien. 1995 ging er nach
Moskau und schrieb von dort als
freier Korrespondent. Heute lebt er
mit seiner Familie in Istanbul.
12.00–20.00 Ausstellung: Bilder und Schmuck von
Stefanie Anrig. Mit Apéro. Ausstellung bis 24. August. Öffnungszeiten: Fr, Sa 12 bis 20 Uhr; So 12
bis 18 Uhr. Kronen Galerie, Froschaugasse 3.
13.00–17.00 Sonderausstellung: «Wunderbare Objektgeschichten». Öffnungszeiten: Di bis So von
13 bis 17 Uhr. Bis 19. Oktober. Kulturama, Englischviertelstrasse 9.
18.00 Vernissage: Ausstellung von Hanna Werner
«dergestalt dargestellt». Querflöte Elsbeth Strebel
und Irene Buttrick. Ausstellung bis 6. September.
Öffnungszeiten: Mo 14.15 bis 17.45, Mi 14 bis 18
Uhr, Do 8 bis 11.30 Uhr, Sa 14 bis18 Uhr. Galerie
Visarte (Kabinett), Schoffelgasse 10.
18.00–19.30 Tomatendegustation: Dabei können
rund 50 verschiedene Tomatensorten auf ihren
Geschmack getestet werden. Zudem verraten die
Profis der Stadtgärtnerei im Rahmen einer Führung ihre Tipps und Tricks zum erfolgreichen Anbau der Pflanzen auf dem Balkon und im Garten.
Weitere Informationen: www.bioterra.ch/zuerich.
Stadtgärtnerei, Sackzelg 25/27 25.
Freitag, 22. August
17.00–20.00 «Line-up # 05»: Finissage. Gruppenausstellung. Jedlitschka Gallery, Seefeldstr. 52.
Sonntag, 24. August
Owen Matthews: «Winterkinder». Graf Verlag. 35.90 Franken.
Milieuschilderung
des Nachkriegs-Wien
In «Donnerstags
bei
Kanakis»
porträtiert Elisabeth de Waal das
Wien der Nachkriegszeit.
Im
Zentrum stehen
drei
jüdische
Emigranten, die
nach Wien zurückkehren. Theophil
Kanakis ist ein reicher Geschäftsmann, der sich hier vor allem
amüsieren will. Kuno Adler dagegen hat den Abzug der Alliierten
abgewartet, um aus dem ungeliebten amerikanischen Exil heimkehren zu können. Die naive achtzehnjährige Marie-Therese ist die
Tochter einer in den USA lebenden
österreichischen Aristokratin. Die
drei treffen schliesslich im Salon
Kanakis aufeinander. Der Roman
wurde aus dem Nachlass der Autorin Elisabeth de Waals veröffentlicht, die selbst auf ein bewegtes
Leben zurückblicken kann. Auf die
Welt kam sie 1899 in Wien als älteste Tochter von Viktor von
Ephrussi und der Baroness Emmy
Schey von Koromla. Sie studierte
Philosophie,
Rechtswissenschaft
und Ökonomie. Lange Zeit lebte sie
in Paris und in der Schweiz. Die
Milieuschilderungen sind stark autobiografisch gefärbt, und der Leser erfährt, wie die Zurückkehrenden von den «Dagebliebenen» aufgenommen wurden.
Elisabeth de Waal: «Donnerstags bei Kanakis». Paul Zsolnay Verlag. 31.90 Franken.
Mittwoch, 27. August
20.00 «True Love»: Theaterproduktion des Zürcher Theater Touché. Reservationen: [email protected]. www.theater-touche.ch. Theater
Stok, Hirschengraben 42.
Donnerstag, 28. August
13.00–17.00 Sonderausstellung: «Wunderbare Objektgeschichten». Öffnungszeiten: Di bis So von
13 bis 17 Uhr. Bis 19. Oktober. Kulturama, Englischviertelstrasse 9.
17.00–20.00 Vernissage: Ausstellung von Ana Pais
Oliveira. Preisträgerin des Förderpreises für
Künstler. Öffnungszeiten: Mi bis Fr 11 bis 18.30
Samstag, 30. August
10.00–15.00 Grosser Flohmarkt: Verkauf von Bü-
chern, CDs, Schallplatten, Raritäten, Kitsch, Bildern, Spielsachen und Haushaltsartikeln. Angeboten werden Getränke und Verpflegung. Der Erlös geht dieses Jahr an «Die dargebotene Hand»
(Nr. 143) und an einen Kindergarten in Marokko,
den die Kirchgemeinde Hottingen unterstützt.
Kirchgemeindehaus Hottingen, Asylstrasse 36.
10.00–13.00 Flohmarkt Fluntern: Nur bei trockenem Wetter. Verschiebedatum: 13. September.
Weitere Infos: Yumiko Toh Kollmer, Susenbergstrasse. 63, 8044 Zürich, 044 272 31 82, y.toh@
bluewin.ch. Schulhaus Fluntern (Pausenplatz),
Hochstrasse 118.
10.30–16.00 Sommerfest: Flohmarkt und Marktstände aller Art. Unterhaltung mit Blasmusik, Alleinunterhalter und Rätseltisch. Verpflegung mit
Gourmetstand, gratis «Hörnli + Ghackets», Grillwürste und Pommes frites. Kinderprogramm mit
Clown, Hüpfburg, Parcours, Schminken und Ponyreiten. Alterszentrum Hottingen, Freiestrasse
71.
11.00–15.00 Finissage: Ausstellung von Marion
Duschletta (Malerei). Galerie Kunst im West,
Hardturmstrasse 121.
16.00 Floh- und Produktemarkt: Kaffee und Kuchen.
Angebote für Kinder und Jugendliche. Musikalische Unterhaltung mit Duo Lucky Boys. Ab 19
Uhr: Gschwellti und Chäs, Grilladen und Salate,
Doppelrahm Meringues. Vorstellung des neuen
Kulturprojekts «Kirche Corserey» (FR). Musik und
Tanz, open-end. Kath. Erlöserkirche (Kirchplatz),
Zollikerstrasse 160.
16.30–17.00 Japanisches Biwa-Konzert: Im Rahmen
der Ausstellung von Prof. Silvain Guignard, «Japanische» Kunst, und Salome Lippuner, «Urushi
Lacke». Kronen Galerie, Froschaugasse 3.
20.00 «True Love»: Theaterproduktion des Zürcher Theater Touché. Reservationen: [email protected]. www.theater-touche.ch. Theater
Stok, Hirschengraben 42.
Sonntag, 31. August
11.00–14.00 Familien-Brunch: Grosses Buffet à discrétion. Anmeldung erwünscht: 044 414 03 26.
Alterszentrum Klus Park, Asylstr. 130.
17.00 «True Love»: Theaterproduktion des Zürcher Theater Touché. Reservationen: [email protected]. Theater Stok, Hirschengraben 42.
20.00 «La Balera – Tanz auf dem Wasser»: Pipo: funky affaires – mono records. www.barfussbar.ch.
Barfussbar, Stadthausquai 12.
Montag, 1. September
12.30–13.00 Kunst am Montagmittag: Kunstbetrachtung im Rahmen der Ausstellung «Annelies
Štrba. Madonnen». Meet the artist. Begegnung
mit Annelies Štrba. Graphische Sammlung der
ETH, Rämistrasse 101.
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Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 22 776 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.62/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktionsleitung: Andreas J. Minor (ajm.),
[email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Elke Baumann (eb.), Silvan Rosser (ros.),
Manuel Risi (mr.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Dora Lüdi, Tel. 044 709 17 00,
[email protected]
Roman Küttel, Tel. 044 913 53 03,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich,
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
[email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: NZZ Print, Schlieren
Züriberg
Veranstaltungen & Freizeit
Simon Tanner, «Le moment nihiliste», 2013.
Fotos: zvg
«Aktion Schöner Wohnen» zum Abschied
Entdecken, verlieben, erwerben, mit nach Hause
nehmen – das verspricht die
«Aktion Schöner Wohnen»
vom 21. bis 31. August in
der Photobastei.
Am 31. August wird die Photobastei
Geschichte sein. Das Hochhaus für
Fotografie am Paradeplatz hat als
Zwischennutzung intensive und erfolgreiche acht Monate mit über 300
Ausstellungen auf sieben Etagen sowie 90 Eigen- und Fremdveranstaltungen hinter sich. Zu den Mietern
der insgesamt 1500 Quadratmeter
grossen Ausstellungsfläche gehörten
Museen, Galerien, Foto- und Bildagenturen, Hoch-, Berufs-, Fachhochschulen und vor allem Einzelfotografen. Bis Ende August werden voraussichtlich rund 100 000 Besucherinnen und Besucher die Stufen zu den
Ausstellungen erklommen haben.
Die letzten zehn Tage vor der
Schliessung lädt die Photobastei nun
zum Jagen und Sammeln von Foto-
René Gröbli, «Dampfende Lok», 1949.
grafien ein. Angeboten werden Hunderte von Werken, die Fotografen aus
der ganzen Schweiz der Photobastei
gestiftet haben – darunter bekannte
Namen wie René Gröbli, Reto Camenisch, Judith Stadler, Giorgio von
Arb, Sylvan Müller, Nicolas Winter
und viele andere mehr.
Doch schöner wohnt nur, wer
schnell ist, denn wer sich verliebt
und zuschlägt, nimmt das Bild gleich
mit. Die Aktion bietet die Bilder zu einem einheitlichen, einer Kaskade folgenden Tagespreis an: Am ersten Tag
der Aktion, dem 21. August respektive dem 10. Tag vor dem Aus der
Photobastei, kostet jedes Bild 1000
Franken, am 9. Tag vor Projektende
dem 22. August kosten die Bilder
noch 900 Franken, danach 800 Franken, 700 Franken etc., bis ein Bild
am letzten Tag der Photobastei, am
31. August, schliesslich für 100 Franken zu haben ist. Der Erlös der Aktion geht zur Tilgung des drohenden
Defizits an die Photobastei.
Am Sonntag, 31. August, ist das
Hochhaus für Fotografie dann Vergangenheit – und dank der Aktion hoffentlich aus dem Schneider, wie Initiator Romano Zerbini hofft. Er sucht übrigens bereits neue Räume für die
Fortführung seines Projekts. (pd./mai.)
Vernissage: Donnerstag, 21. August, Punkt
18 Uhr, Photobastei, Bärengasse 29, 8001
Zürich, 4. Stock. Aktion bis 31. August,
Di–So 12–21 Uhr. Kauf nur gegen Barzahlung vor Ort, keine Kreditkarten. Vorschau:
www.photobastei.ch/schoenerwohnen.html.
GEMEINSCHAFTSZENTREN
Quartiertreff Hirslanden
GZ Witikon
Altstadthaus
Forchstrasse 248, 8032 Zürich
Telefon 043 819 37 27
www.qth.ch
Brunch: So, 31. Aug., ab 10 Uhr. Anmeldung erwünscht.
Offenes Strickatelier mit Rosette Meier: je Di 14 bis 16 Uhr, kostenlos.
Mittagessen für Gross und Klein: täglich ab 12 Uhr, in der Cafeteria oder
im Garten.
Witikonerstrasse 405, 8053 Zürich
Französisch-Konversation: ab Mi, 27.
Aug., 9 bis 10.30 Uhr. Anmeldung
unter 044 390 13 77.
Abseilen vom Loorenkopfturm: Sa, 6.
Sept., für Boys und Girls ab 11 Jahren. Anmeldung bis 27. August.
Quartiertreff Kreis 1
Obmannamtsgasse 15
8001 Zürich
[email protected]
Neumarktfest: Mi, 27. Aug., 14 bis 17
Uhr, Plakate gestalten. Sa, 30. Aug.,
Freiwillige für Einsätze im Stundentakt kommen am Mi, 27. Aug., zum
Helferapéro.
GZ Hottingen
Gemeindestrasse 54, 8032 Zürich
Telefon/Fax 044 251 02 29
www.gz-zh.ch/8
Das Musikfenster: So, 24. Aug., 17
Uhr, im Hottingersaal, Gemeindestrasse 54. Reservation: Telefon 044
363 01 77.
Neue Kurse Eltern-Kind-Singen: Ab 4.
Sept., Do 9.20 bis 10.05 oder 10.15
bis 11 Uhr im Pflegiraum, Klosbachstr. 118, Zürich.
GZ Riesbach
Seefeldstrasse 93, 8008 Zürich
Telefon 044 387 74 50
E-Mail [email protected]
www.gz-zh.ch/13
Grill: jeden Mittwoch (ausser Schulferien) 18.30 bis 22 Uhr.
Quartiertreff Fluntern
Voltastrasse 58, 8044 Zürich
Tel. 043 244 92 74
www.lokal-fluntern.ch
Bastellabor für Schulkinder: Fr, 22.
Aug., 14.30 bis 17.30 Uhr.
Mütterberatung: Di, 26.8., 10–12 Uhr.
Anlaufstelle
Kinderbetreuung
im Kinderhaus Artergut
Klosbachstrasse 25, 8032 Zürich
Telefon 044 251 47 20
www.stadt-zuerich.ch/kinderbetreuung
Kinderhaus Artergut: Di 16.30 bis
18.30 Uhr, Mi und Do 13 bis 16 Uhr.
Ref. Kirche Hottingen, Asylstr. 36: erster Do im Monat 14 bis 15.30 Uhr
GZ Riesbach, Seefeldstrasse 93: jeden
zweiten Do 9.30 bis 11.30 Uhr.
Ref. Kirche Witikon, Heilighüsli 9: letzter Di im Monat 14 bis 15.30 Uhr.
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HINTERGRUND
Die Klinik Lengg ersetzt die EPI-Klinik
In der Klinik Lengg steht
der Mensch im Mittelpunkt.
Hier werden sämtliche Leistungen der bisherigen EPIKlinik und neu die Abteilung für neurologische Rehabilitation stationär und
ambulant koordiniert. Die
Klinik befindet sich auf
dem Areal der Schweizerischen Epilepsie-Stiftung.
Béatrice Christen
Anfang April hat die Klinik Lengg ihren Betrieb aufgenommen und bietet
als Kompetenzzentrum für Neurologie medizinische Dienstleistungen in
den Bereichen Epileptologie und
Neurorehabilitation an. Die Klinik
Lengg hat die Leistungen der bisherigen EPI Klinik übernommen. Gleichzeitig wurden für die Neurorehabilitation neue Angebote geschaffen.
Kompetenzen gebündelt
Das nun zusätzlich integrierte Zentrum für ambulante Rehabilitation
(ZAR) rundet das Angebot im ambulanten Bereich ab. Die Klinik Lengg
wird getragen von der Schweizerischen Epilepsie-Stiftung und der Stiftung Zürcher Höhenkliniken Wald
und Davos. Bisher gab es im Raum
Zürich zu wenig Angebote für Neurorehabilitation. Diesem Umstand wurde durch die zusätzlichen stationären
Neurorehabilitationsbetten in der Klinik Lengg entsprochen.
Zurzeit stehen 22 Betten inklusive
der notwendigen Nebenräume zur
Verfügung.
Anfang
September
kommt eine zweite Station hinzu. Die
Klinik besitzt dann insgesamt 44 Betten. Behandelt werden einerseits Patienten mit einer Epilepsie, andererseits im Zentrum für Neurorehabilitation Patienten aus dem gesamten
Spektrum der Neurologie, insbesondere nach Schlaganfall, Schädelhirntrauma, Hirntumoren, oder auch mit
chronischen neurologischen Erkrankungen wie Parkinson oder Multipler
Sklerose.
Hightech: Fachpersonal sitzt vor den Überwachungsgeräten, die Daten der Patienten auf Bildschirmen darstellen.
hat mir viel gebracht. Ich habe dort
nicht nur Bekanntschaften geschlossen, sondern auch Freunde gefunden», freut er sich.
«Ich fühle mich gut betreut»
Der 89-jährige Ralph Meier aus Witikon war Patient in der Klinik Lengg.
Der «Züriberg» hat ihn besucht und
einen distinguierten Herrn angetroffen, der – obwohl im Moment noch
auf den Rollator angewiesen – mental
bei guter Gesundheit ist. «Der
Schlaganfall hat mich Anfang Mai
mitten in der Nacht getroffen», erzählt er. «Nach einem kurzen Aufenthalt im Spital Zollikerberg wurde ich
in die Klinik Lengg verlegt», fährt er
fort. «Ich bekam ein wunderschönes
Zimmer und fühlte mich dort geborgen. Die ärztliche Betreuung und die
Pflege waren individuell und sehr
persönlich.»
Ralph Meier war links gelähmt
und musste sich in der Folge verschiedenen Therapien unterziehen.
«Ich musste vieles wieder lernen,
auch am Rollator zu gehen», berichtet er. «Nach sechs Wochen durfte ich
die Klinik verlassen und nach Hause
zurückkehren. Da meine Frau und
ich im Erdgeschoss wohnen, können
wir den Alltag gemeinsam gut bewältigen. Zweimal in der Woche fahren
wir mit dem Rotkreuz-Fahrzeug in
die Klinik Lengg zur Ergo-, Physiound Sporttherapie.»
Ralph Meier ist ein aufgeschlossener Mensch. Er spielt bereits wieder
Klavier und bewegt sich mithilfe des
Rollators sicher in der Wohnung.
«Die Musik ist mein Lebenselixier.
Vor Kurzem besuchten wir ein Konzert in der Tonhalle. Es war ein wun-
Fotos: Béatrice Christen
Mensch im Mittelpunkt
Mediziner Christoph Sturzenegger (rechts) ist Leitender Arzt, hier zusammen mit einem Patienten.
derschöner Abend», freut er sich. Er
mache täglich Fortschritte, erzählt er.
Ja, er hätte noch viel Geduld und sei
zuversichtlich, dass er irgendwann
wieder ohne Rollator unterwegs sein
werde, betont der ehemalige Finanzchef, der sich für vieles im Leben interessiert. So spiele er Schach online
und möge auch den Sport. «Ich bin
sprachbegabt, sehr kommunikativ
und mag den Kontakt mit Menschen.
Der Aufenthalt in der Klinik Lengg
Ralph Meier schwärmt von der Klinik
Lengg. Der «Züriberg» hat sich gefragt, was dort so besonders sei.
Christian Sturzenegger, Chefarzt der
Abteilung für Neurorehabilitation
sagt dazu: «Ein gut eingespieltes
Team aus Therapeuten, Pflege, Sozialberatung und Ärzten sind wichtige
Grundpfeiler für eine individualisierte und erfolgreiche Rehabilitation von
neurologischen Patientinnen und Patienten.
Ziel ist es, dass diese eine möglichst hohe Selbstständigkeit und damit auch Lebensqualität zurück erlangen. Die Zentrums- und Wohnortsnähe ermöglicht es, dass Betroffene die Rehabilitation nahe ihrem
gewohnten Umfeld und bei ihren Angehörigen durchführen können.»
Modernste Therapiemöglichkeiten
In Bezug auf die medizinische Kompetenz betont Christian Sturzenegger:
«Wir können auf die langjährigen Erfahrungen der Epileptologie der EPIKlinik und der Neurorehabilitation
der Zürcher Höhenklinik Wald aufbauen, um den Patienten die modernsten Therapiemöglichkeiten anzubieten.»
Ralph Meier hatte einen Schlaganfall. Nun geht es ihm wieder besser. Er schwärmt von der Klinik Lengg.
Klinik Lengg AG, Bleulerstrasse 60, 8008
Zürich, Tel. 044 387 81 11. Weitere Infos
unter www.kliniklengg.ch.