Klinik Lengg: Einblick in die Welt der neurologischen
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Klinik Lengg: Einblick in die Welt der neurologischen
GZA/PP 8048 Zürich 79. Jahrgang Donnerstag, 21. August 2014 Nr. 34 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Klinik Lengg: Einblick in die Welt der neurologischen Erkrankungen Die Klinik Lengg gewährte am Samstag Einblick in ihre Tätigkeiten. Der im April eröffnete Trakt für Neurorehabilitation mit seinen Mitmachstationen war Anziehungspunkt für eine grosse Besucherschar. Béatrice Christen Ines Fonkou findet es schön, dass es im Quartier so ruhig ist. Foto: R. Wyss Sonnenberg: Flüchtlinge sind im Quartier angekommen Im Januar brachte die Asyl Organisation Zürich (AOZ) im Mehrfamilienhaus an der Ecke Sonnenbergstrasse/ Jupitersteig rund 80 meist anerkannte Flüchtlinge unter. Das gefiel nicht allen: Zum einen wollten einzelne Anwohner schlicht nicht, dass Flüchtlinge im Quartier der guten Steuerzahler wohnten, und wehrten sich mit einer Petition dage- gen. Das Thema beschäftigte. Ganz anders heute. Wie ein Besuch vor Ort zeigt, ist im Mehrfamilienhaus am Zürichberg der Alltag eingekehrt: Die Kinder besuchen die Schule, die Eltern gehen einer Beschäftigung nach und fühlen sich «im Quartier zu Hause», wie die Kamerunerin Ines Fonkou sagt. (rwy.) Mehr zum Thema auf Seite 11 In der Klinik Lengg werden Menschen, die sich nach einem Unfall oder einem Schlaganfall in einer neurologischen Rehabilitation befinden, und Patienten mit Epilepsie individuell betreut und behandelt. Im Rahmen der offenen Tür hatten Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, hinter die Kulissen zu schauen und einen Teil des Klinikalltags an einigen «Mitmachstationen» zu erleben. Auf dem beschilderten Rundgang befand sich, neben anderen Stationen, die Ganganalyse, ein Ort, an dem das Gangbild getestet werden konnte. An der Kletterwand mit den farbigen Griffen wurden die Tritt- und Griffsicherheit geprüft. Blutzuckerund Blutdruckmessen stand an diesem Tag ebenfalls auf dem Programm. Genauso wie die Ernährungsberatung, die Fingerstimulation und die Messung der Hirnströme. Im Zentrum für Schlafmedizin stauten Neurologie zum Anfassen: An der Kletterwand wird klar, ob die Trittund Griffsicherheit eines Menschen gut ist. Foto: Béatrice Christen sich die Besucher und auch das Armlabor mit den Therapiecomputern, an denen normalerweise Neurorehabilitationspatienten ihre Feinmotorik trainieren, war ein Anziehungspunkt. Die Besucher erhielten an diesem Tag auch Einblick in das Leben der von Epilepsie betroffenen Menschen und deren Herausforderungen im Alltag. Behandlung nach Schlaganfall Patienten mit neurologischen Erkrankungen – zum Beispiel nach einem Schlaganfall – werden regelmässig ei- nem Training unterzogen. Dessen Therapien sind streng und dauern oft lange Zeit. Der «Züriberg» hat mit dem leitenden Arzt der Neurorehabilitation, Christian Sturzenegger gesprochen und einiges über die Betreuung solcher Patienten erfahren. Ein zweites Gespräch hat mit einem Betroffenen stattgefunden, der sich nach einem Schlaganfall und einem stationären Aufenthalt in der Klinik Lengg nach und nach erholt und inzwischen dort ambulant therapiert wird. Seite 20 Wahlgewinner Widerstandskämpfer Wahlbeobachterin Filippo Leutenegger und Raphael Golta amten schon über 100 Tage als Stadtrat. Leutenegger als Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartments.und Golta als Vorsteher des Sozialdepartements. Was wollen sie erreichen? Seite 4 Cioma Schönhaus hat in Berlin gelebt und im Zweiten Weltkrieg im Untergrund gekämpft – auch als Passfälscher. In Witikon erzählt er am Samstag, wie er mit seinem Velo flüchtete und um ein Haar in die Fänge der Nazis geriet. Seite 8 Doris Fiala engagiert sich als Nationalrätin für die FDP in Bern. Die Zürcherin amtet aber auch im Europarat in Strassburg. Für die OSZE und den Europarat hat sie die Wahlen in der Türkei mit beobachtet. Ihr Bericht auf Seite 13 Foto: C. Dettling Im Seefeld wird schön «gefestet» Viel Spiel, Sport und Spass am diesjährigen Riesbachfest. Nach einem verregneten Auftakt kam am Samstag und Sonntag schönes Festwetter. Die Organisatoren sind mit dem Riesbachfest 2014 zufrieden. Seite 9 2 Stadt Zürich Nr. 34 AKTUELL 21. August 2014 «Man geht an ein Festival, um Neues zu entdecken» Am Zürich Open Air vom 28. bis 31. August werden viele Künstler aus dem Indie-, Rock- und Elektrobereich das Gelände bei Glattbrugg in eine Pilgerstätte verwandeln. Die Programmverantwortliche Marion Meier erzählt, auf welche Bands sie sich besonders freut. Wettbewerb: 4-Tages-Pässe zu gewinnen Gratis ans Zurich Open Air und Morcheeba, Paolo Nutini, Warpaint und viele, viele mehr live erleben? Nichts leichter als das. Interessierte rufen die unten stehende Nummer an Freitag, 22. August, zwischen 14 und 14.15 Uhr (und nur dann) an. Viel Glück und Spass am Zürich Open Air! Fabian Moor Marion Meier, was gehört alles in Ihren Aufgabenbereich als Programmverantwortliche? Vieles. Wie es der Name schon sagt, erstelle ich das Programm und buche die Bands. Ich organisiere, wo die Künstler übernachten, kümmere mich um Reisepläne und stelle sicher, dass mit der Backline alles klappt. Wann und mit welchen Ambitionen beginnt man, Anfragen zu verschicken? Das ist sehr unterschiedlich, aber grundsätzlich gilt: Nach dem Festival ist vor dem Festival. Einige Künstler versucht man sogar über ein Jahr im Voraus zu verpflichten, während andere kurz vor dem Festival noch Anfragen schicken. Es gibt Bands, die schon früh ihren Tourkalender füllen, andere eher später. In den letzten Jahren hat es sich so entwickelt, dass man immer früher mit dem Anfragen beginnen muss. Zudem spielt es auch noch eine Rolle, ob es für eine Grup- Telefon 044 913 53 96 Marion Meier hat das Programm des Zurich Open Air gestaltet. pe überhaupt möglich ist, am entsprechenden Datum in die Schweiz zu kommen. Wer gerade nicht auf Tour ist, oder zum Beispiel durch Amerika tourt, wird für ein einziges Konzert nicht in die Schweiz kommen. Meine Arbeit gleicht ein bisschen einem Puzzlespiel: Ich muss aus den verfügbaren Teilen ein möglichst schönes Gesamtbild zusammenstellen. Das Line-up deckt ein weites Spektrum an musikalischen Stilrichtungen ab. Ist es möglich, eine Zielgruppe für das Zürich Open Air zu definieren? Schwierig. Jedes Festival hat ein Profil. Wir bewegen uns im Bereich von Indie, Rock und Elektro und sprechen somit natürlich vor allem Leute an, denen diese Art von Musik gefällt. Unter dem Co-Lead vom Stadtzürcher Finanzvorstand Daniel Leupi wird morgen in Bern die Konferenz der Städtischen Finanzdirektoren gegründet. Als wirtschaftliche Lokomotiven der Schweiz sind die Städte und städtischen Gemeinden auf eine stabile und berechenbare Finanz- und Steuerpolitik angewiesen, schreibt die Stadt Zürich in einer Mitteilung. Mit einer Konferenz der städtischen Finanzdirektorinnen und Finanzdirektoren (KSFD) wollen die Städte des- halb ihren finanz- und steuerpolitischen Anliegen besser Gehör verschaffen. Die KSFD wird eine Sektion des Schweizerischen Städteverbands bilden. Die Gründungsversammlung findet morgen Freitag in Bern statt – im «Amboss-Zangen-Saal». Dieser Name entbehrt nicht einer gewissen Symbolik, werden doch den Städten immer mehr Ausgaben vom Bund und von den Kantonen übertragen, mit bisher wenig Mitspracherecht. Die Stadt Zürich mit einem Budget von jährlich über 8 Milliarden Franken hat viele nicht abgegoltene Zentrumsfunktionen zu übernehmen, von den umliegenden Kantonen wie auch von der Eidgenossenschaft. (ls.) Foto: Charles Schnyder Junge CVP fordert Staatskunde Die Junge CVP Kanton Zürich hat die rund 1000 gesammelten Unterschriften für ihre Staatskunde-Petition der Staatskanzlei des Kantons Zürich übergeben. Sie ist überzeugt, dass nur wer den Staatsaufbau und seine eigenen politischen Rechte kennt, diese Rechte auch in Anspruch nehmen will. Sie fordert deshalb, dass der Kanton seinem Bildungsauftrag gerecht wird und das Interesse der Jugendlichen mit einem praxisbezogenen und interessanten Staatskundeunterricht weckt. Fazit: Die Einführung eines separaten und praxisnahen Faches «Staatskunde» an allen Zürcher Schulen der Sekundarstufe und mindestens eine Wochenlektion Staatskunde während eines Semesters. (pd./pm.) Foto: zvg. Vorwiegend sind dies junge Erwachsene, aber viele Bands haben auch Fans, die bereits älter sind. Grundsätzlich ist ein Festivalgänger jemand, der gerne etwas mit Freunden unternimmt und die gute Stimmung und Musik geniesst. Einige Leute beschwerten sich darüber, dass die Line-ups der letzten Jahre zu gedrängt gewesen seien und die Auftritte zum Teil sehr kurz waren. Was sagen Sie dazu? Wir haben von vielen Leuten gehört, dass sie lieber mehr Bands möchten. Das ist Geschmackssache, denke ich. Zudem ist es normal, dass Bands an Open Airs zwischen 60 und 90 Minuten spielen. Dies hat auch mit der Geschichte der Band zu tun: Wer nur ein Album auf dem Markt hat, kann ANZEIGEN Städtische Finanzdirektoren gründen Konferenz-Vereinigung Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. kaum länger als eine Stunde auftreten. Gibt es persönliche Erfolgsgeschichten oder Frustmomente für das Line-up dieses Jahres? Frustmomente gibt es immer dann, wenn man lange an einer Band dran ist, zuversichtlich ist, dass es klappt und dann doch eine Absage bekommt. Das Gegenteil kommt leider fast nicht vor. Natürlich freut man sich über einige Zusagen mehr als über andere, doch dies ist normal. Wie fest beeinflusst die kommerzielle Erwartung das Line-up? Es gibt Festivals, die bereits ausverkauft sind, bevor sie das Line-up überhaupt veröffentlichen. Dies hat den Nachteil, dass Fans, die extra wegen bestimmter Bands ans Open Air gehen möchten, gar keine Tickets mehr bekommen. Da wir als junges Festival aber noch nicht zu dieser Sorte gehören, kommt es natürlich drauf an, wer bei uns auftritt. Wie gesagt, man muss aus den verfügbaren Bands versuchen, die Besten für sich zu gewinnen. Dieses Jahr konkurrenzieren wir zum Beispiel mit dem «Electric Picnic», welches am selben Wochenende in Irland stattfindet. Wir haben zwar einige gemeinsame Acts, doch einige haben uns auch – aufgrund eines Auftrittes am «Picnic» – abgesagt. Auf was freuen Sie sich persönlich am meisten? Leider werde ich am Festival selber nur wenig Zeit haben, mir Bands anzuschauen. Ich freue mich aber unglaublich auf die experimentelle Rockband Warpaint, die für mich eines der allerbesten Alben dieses Jahres herausgegeben hat. Ich habe viele Youtube-Videos gesehen und wollte sie unbedingt am Festival haben, was uns dann auch gelang. Auch «Flume» oder «Woodkid» werden Hammershows bieten. «Morcheeba» gehören zu meinen absoluten Highlights. Natürlich freue ich mich auch auf Acts, die ich noch nicht so gut kenne, denn ich finde es wichtig, dass man an Festivals nicht nur die Musik hört, die man schon kennt: Ein Festivalticket ist wie eine Wundertüte, in der man immer etwas Neues entdecken kann. Mehr Infos: www.zurichopenair.ch. Züriberg AKTUELL Nr. 34 21. August 2014 3 APROPOS . . . IN KÜRZE Kunsthaus Annemarie Schmidt-Pfister Von August 2014 bis Januar 2015 werden die pyramidalen Glasdächer über dem von Karl Moser 1910 erbauten Teil des Kunsthauses saniert. Die originale Unterkonstruktion aus Streben und Trägern wurde noch nie erneuert. Für Museumsbesuchende ändert sich wenig. Der Zugang ins Kunsthaus und in die Oberlichtsäle bleibt gewährleistet. Auf die Gefahr hin, dass ich es mir mit 55 Prozent der Zürcher ZunftMannen verderbe, wage ich es, nach 43 Jahren erneut für ein Frauen-Ja zu plädieren. 55 Prozent der Zürcher Zünfter sollen sich nämlich in einer internen Umfrage gegen die Teilnahme der Frauenzunft am Sechseläuten-Umzug ausgesprochen haben. So weit, so gut. Oder auch ungut – je nach Einstellung! Ganz sicher ungut sind jedenfalls die Kommentare einzelner Zünfter dazu: «Sollen die doch am 1. Mai mitlaufen!», äusserte sich einer. «Die Weiber mögen uns end- Bahnhofstrasse Mit dem Ersetzen der Tramgleise zwischen Uraniastrasse und Schweizergasse am Wochenende vom 30./31. August endet die letzte Sanierungsetappe in der Bahnhofstrasse. Die Arbeiten beginnen am Freitagabend um 21 Uhr und dauern rund um die Uhr bis am Montagmorgen, 5 Uhr. Wochentags fahren ab 21 Uhr keine Trams mehr im Baustellenbereich. Elefantenbulle Der Elefantenpark des Zoo Zürich hat einen weiteren Mitbewohner erhalten: Aus Heidelberg ist letzte Woche der knapp 10-jährige Asiatische Elefantenbulle Thai angereist. Er wurde im Jahr 2004 im Tierpark Hagenbeck in Hamburg geboren. Thai wird vorerst im Hintergrundbereich des neuen Elefantenparks, der für die Haltung von zwei Bullen ausgelegt ist, einquartiert und wird dort zunächst für vier Wochen die Quarantänestation beziehen. Limmatschwimmen Erstmals in seiner Geschichte muss das Limmatschwimmen auf das Ersatzdatum zugreifen. Die Wetterprognosen lassen am nächsten Samstag keine Durchführung zu. Zwei Parameter müssen erfüllt sein: Das ist einerseits die Wassertemperatur von 21 Grad, andererseits die maximale Abflussmenge von 110 Kubikmeter bei der Messstelle Letten. Das Verschiebedatum ist Samstag, 30. August 2014. Fussballnachwuchs Im Rahmen von Footeco Zürich, dem Nachwuchsförderungsprojekt des Fussballverbands für die 11- bis 14-Jährigen, verstärkt das Sportamt des Kantons Zürich seine Unterstützung für die Nachwuchsförderung im Fussball. In das Projekt fliessen neu jährlich 200 000 Franken aus dem Sportfonds. Es kommt den über 800 Mädchen und Knaben zugute, die derzeit in der Region Zürich ihr Talent in den Footeco-Stützpunkten und -Teams entwickeln. Seeüberquerung Die Stadtzürcher Seeüberquerung findet diesen Sommer definitiv nicht statt. Die Temperaturen sind für die sichere Durchführung des Breitensportanlasses zu tief. In der dreissigjährigen Geschichte der Seeüberquerung ist der Anlass nur viermal ausgefallen: 1999, 2005, 2007, 2014. Die Seeüberquerung 2015 findet am Mittwoch, 1. Juli, statt. Ja – aber zünftig bitte Eine Touristin erfährt beim Rundgang mit einem iPad-Guide mehr über die Schlacht bei Murten. Foto: zvg. Landesmuseum zieht positives Fazit: iPad-Guides sind sehr beliebt Caroline Dettling Vor gut einem Jahr hat das Landesmuseum einen iPad-Guide auf Mandarin eingeführt. Dies, um den Museumsrundgang für die zahlreichen asiatischen Besucherinnen und Besucher zu erleichtern. Während 40 Minuten führen Heidi und Alpöhi in der chinesischen Landessprache durch das Museum. «Das Programm hat sich bewährt, denn die 30 Geräte werden rege benutzt», sagt Serge Hediger vom Schweizerischen Nationalmuseum. Für je fünf Franken kann man sie mieten. Am 6. März liess sich auch die chinesische Botschafterin Xu Jinghu mit dem iPad durch das Landesmuseum navigieren. «Sie war sehr angetan von dem Rundgang», so Hediger. 65 000 fremdsprachige Besucher Umgesetzt wurde das iPad-Konzept in Zusammenarbeit mit Schweiz Tourismus. So wissen auch die Destinationsmanager in Asien von dem angebotenen Programm. Noch im selben Jahr wurden iPad-Guides auf Russisch und Japanisch entwickelt. Ganz zur Freude der ausländischen Besu- cher. Von den jährlich knapp 200 000 Museumsbesuchern sind ein Drittel Touristen aus aller Welt. Neu: Guide für Gehörlose Das Landesmuseum möchte sein Angebot auch für Menschen mit Behinderung attraktiv gestalten. Ein Grossteil der Ausstellungen ist deshalb rollstuhlgängig. Das Museum besitzt zudem zwei hauseigene Rollstühle. Die neuste Entwicklung ist ein Guide für Gehörlose. Begleitet von einem iPad in Gebärdensprache können sie sich frei durch die Ausstellungen bewegen. AUS DEM GEMEINDERAT Mehr Freude an eigener Tradition haben Der Schweizer Nationalfeiertag ist seit 1291 eine alte Tradition. Die Franzosen und Italiener feiern ihn ausgelassen. Und wir? Fehlt uns der Stolz? Kürzlich wollten die jungen Sozialisten aller Ernstes verbieten, dass Schweizer Fahnen am 1. August gehisst werden sollen. Dies gehöre sich nicht, man solle lieber der Kriegsopfer gedenken, war offenbar die Begründung. Muss sich dies gegenseitig ausschliessen, und was hat dies mit unseren Traditionen zu tun? Wenn ich im Ausland bin, erhalte ich durchwegs positive Feedbacks über die Schweiz. Viele gratulieren uns zur direkten Demokratie und würden offenbar viel darum geben, tauschen zu können. Anders ertönen die Voten jedoch manchmal im Gemeinderat. Dass wir unser Licht unter den Scheffel stellen, ist wohl auch eine Tradition. Doch es kann auch zu viel des Guten sein. So beispielsweise wenn unsere Volksvertreter die demokratischen Entscheide nicht wirklich nach aussen tragen. Ich habe kürzlich einen Test gemacht, «Sind Sie ein Bünzli»?, und habe dabei nur die Mindestpunktzahl erreicht. Mich haben auch schon Leute gefragt, warum ich in einer bürgerlichen Partei sei, ich sei doch «so ganz anders». Hat man von gewissen Parteien veraltete Vorstellungen oder gar Vorurteile? Auch in Parteien mit klaren Parolen gibt es hof- «In den letzten Jahren stellte ich auch in gewissen Zürcher In-Bars fest, dass regionale Schweizer Produkte wieder voll im Trend sind» fentlich eine Bandbreite an Meinungen. Gerade den Städtern tun meines Erachtens gewisse bürgerliche Anreize sehr gut. Neutralität ist unsere Stärke, damit haben wir mit jahrelanger humanitärer Hilfe schon sehr vielen Krisenländern helfen können. Wären wir nicht stark, könnten wir auch den Nachbarnländern keine Hilfe mehr leisten. Und wir können stolz sein, dies haben wir an der WM diesen Sommer gezeigt, und unsere Nati hat auch grandios gespielt. Ist es Zufall, dass die stolzen Deutschen gewonnen haben, zumal bekanntlich auch viel mentale Stärke zum Sieg dazugehört? Nationalstolz hat zuletzt mit Rassismus zu tun. Jeder befürwortet eine gesunde Durchmischung. Aber wenn z.B. der Ausländeranteil an der städtischen Schule in gewissen Kreisen 90 Prozent beträgt, entsteht bei gewissen Schweizer Eltern ein Unverständnis, die ihre Kinder aus der Klasse nehmen. Klassenverhältnisse wie in den USA können nicht das Ziel sein. Das gut bewährte, dualistische Volksschulkonzept gilt es zu bewahren. Daher sind auch gewisse Schulreformen klar zu überdenken. In den letzten Jahren stellte ich auch in gewissen Zürcher In-Bars fest, dass regionale Schweizer Produkte wieder voll im Trend sind. Ich gehe selber gern und oft im Quartierladen einkaufen. Natürlich braucht Zürich auch eine Langstrasse, aber genauso unsere alten Beizen und Traditionen, der Mix macht es aus, Urchigkeit wird wieder trendy. Fazit: Damit unsere nationale und regionale Vielfalt auch weiterhin bestehen kann, brauchen wir gesunde Rahmenbedingungen und vor allem Freude an unseren Traditionen. Dafür stehe ich gerne ein, nach innen und nach aussen. Nina Fehr Düsel, Gemeinderätin SVP 7+8 In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat» schreiben Volksvertreter aus den Kreisen 7 und 8 ab heute wöchentlich einen Beitrag. Dazu bekommen alle im Stadtparlament vertretenen Parteien dieses Wahlkreises neu Gelegenheit. lich einmal in Ruhe lassen!» ein anderer. «Wir müssten kühn genug sein, uns dem Fanatismus der Frauen zu widersetzen» – so der Stossseufzer eines Dritten. Und besonders fromm der Wunsch eines Vierten: «Wenn schon, dann nur Ordensfrauen, die ihr Keuschheitsgelübde auch einhalten!» Was diese Männer wohl alles so erleben im Umgang mit ihren Frauen? Während Meisen, Schmiden und Constaffel-Herren den Frauen wohlgesonnen sind, finden sich die Widerparts bei Weggen, Widder, Kämbel, Riesbach, Drei Königen und Wollishofen, Hard, St. Niklaus und Witikon. Mag sein, dass die Reaktion bei den Kämbel-Zünftern noch verständlich ist – die haben schliesslich schon Kamele, was sollen da noch Frauen? Aber bei allen andern? Liebe Zürcher Miteidgenossen: Vergessen, dass die Hohe Frau von Fraumünster einst die mächtigste Zürcherin war und der Stadtsäckel bei ihr in besten Händen? Und dass allein schon dieser Verdienste wegen ein freundliches Ja Anerkennung und Wertschätzung wäre? Oder liegt der Grund für das Nein vielleicht gerade darin, dass die gestrenge Herrschaft der Frauen damals eben nicht vergessen ist? Irgendwie kommt mir das doch sehr bekannt vor: Ja, ja, ja haben wir Frauen vor gut 40 Jahren gebeten, gefleht, gefordert – nein, nein, nein war jahrelang die Antwort der Männer. Bis das Frauenstimmrecht 1971 schliesslich doch eingeführt wurde. Ist seither die Welt untergegangen? Zugegeben: Besser geworden ist sie auch nicht. Aber wenigstens gerechter. Oder sollen wir Euch, liebe Zünfter, beim nächsten Sechseläuten statt Blumensträusschen am Umzug Keuschheitsgürtel überreichen? Als Werbung für ein zünftiges Ja? Grosser Flohmarkt in Hottingen Zwei Jahre lang wurden von den Hottinger Bewohnern Artikel gesammelt und an die Kirchgemeinde Zürich-Hottingen gespendet. Am Freitag, 29., und Samstag, 30. August, ist es nun so weit: Der Flohmarkt im Kirchgemeindehaus Hottingen findet statt. Beim Durchstöbern der Stände kann man Bücher, CDs, Schallplatten, Spielsachen und vieles mehr entdecken. Besucher können sich auch mit Würsten, Hotdogs, Kuchen und weiteren Leckereien verköstigen. Der Erlös des Flohmarkts geht an «Tel. 143, Die Dargebotene Hand» und an einen Kindergarten in Marokko. (dea.) 4 Stadt Zürich Nr. 34 21. August 2014 POLITIK Leutenegger will Probleme anpacken Stadtrat Filippo Leutenegger legt viel Wert auf Bürgernähe. Bereits hat er einiges in der ganzen Stadt bewegt. Er will aber auch das Kostenbewusstsein weiter verbessern. Pia Meier Stadtrat Raphael Goltas Sparmassnahmen stiessen auf Interesse. Foto: pm. Sparen bei Krippenplätzen, aufstocken bei Sozialdetektiven Stadtrat Raphael Golta will den Ausbau von subventionierten Krippenplätzen aus Spargründen stoppen. Er fordert aber mehr Sozialdetektive. Mit diesen Aussagen sorgte er für Schlagzeilen und für Kopfschütteln bei den Linken. Pia Meier «Kaum im Amt, setzt Golta den Rotstift bei den Krippen an»: Mit dieser Schlagzeile im «Tages-Anzeiger» sorgte der neue Stadtrat Raphael Golta, Vorsteher des Sozialdepartements, für Kopfschütteln bei den Linken. Aussagen wie «Man habe sich über den Sparvorschlag gewundert» bis zu «Wer bei den Krippen spart, missachtet den Willen der Bürgerinnen und Bürger» waren die Reaktionen der Linken. Die Juso Stadt Zürich fährt gegen diese Sparpläne des neuen Stadtrats auf ihrer Homepage mit hartem Geschütz auf. Oliver Heimgartner, Vorstandsmitglied, meint dazu: «Golta macht mit seinen bürgerlichen Sparplänen nicht nur sich selber, sondern auch die SP unglaubwürdig.» Golta hatte bei seiner Medienkonferenz «100 Tage im Amt» festgehalten, dass er den geplanten Ausbau an subventionierten Krippenplätzen stoppen will, denn die Stadt habe schon viel investiert in Krippen. Jetzt, wo sie mehr auf ihre Finanzen achten müsse, habe sie für einen weiteren Ausbau kein Geld mehr. 1,4 Millionen Franken will Golta damit sparen. Dies sei sein Beitrag, damit die Stadt ab 2017 keinen Verlust mehr schreibt, obwohl er diese bedaure. Im Wahlkampf hatte Golta noch beteuert, nicht bei den Schwächsten sparen zu wollen. Mehr Sozialdetektive Die «NZZ» setzt ihren Fokus mehr auf die von Golta gewünschte Aufsto- ckung der Sozialinspektoren. Golta hielt anlässlich der Medienkonferenz fest, dass er im Gemeinderat mehr Sozialdetektive beantragen werde. Sein Vorgänger Martin Waser scheiterte mit demselben Vorhaben Ende 2013 bei der Budgetdebatte im Gemeinderat. Trotz der damals breiten Ablehnung will sich Golta erneut für eine Aufstockung starkmachen. Eine Stelle will er schaffen, um die bisherigen Sozialdetektive zu unterstützen, denn der Pendenzenberg sei gross. Weitere 60 Prozent verlangt er, um die Dienstleistung Sozialdetektive an weitere Gemeinden zu verkaufen. Mit diesen hatte die Stadt bereits Absprachen getroffen, musste diese allerdings sistieren, weil das Parlament keine Stellen bewilligte. Die Dienstleistungen für andere Gemeinden würden kostendeckend erbracht, betonte Golta. Leistungsvereinbarungen bestehen zurzeit mit Adliswil, Dietikon, Oberengstringen und dem Kanton Glarus. Ab 2015 würden wieder Dietlikon, Langnau a. A., Opfikon, Regensdorf und Winterthur dazukommen. Wunschdepartement Dem derzeit laufenden Versuchsbetrieb des Asylverfahrenszentrums des Bundes sicherte Golta seine volle Unterstützung zu. Der Stadtrat sei nach wie vor daran interessiert, ein längerfristig angelegtes Zentrum auf dem Duttweilerareal zu ermöglichen. Weiter wies Golta drauf hin, dass Wege gefunden werden müssten, die Finanzierung von Soziallasten gerechter zu verteilen. Es dürfe hier kein Wettbewerb herrschen, unter den Gemeinden brauche es mehr Solidarität. Golta stellte in Aussicht, sich in seiner Aufgabe als Sozialvorsteher der Stadt Zürich in die Diskussion um die Soziallastenverteilung einzubringen. Mehrfach betonte Golta, dass das Sozialdepartement sein Wunschdepartement sei. Eine Tour von der Sargproduktion im ergänzenden Arbeitsmarkt über die Notschlafstelle bis zum neuen Strichplatz habe ihm dessen Vielfalt vor Augen geführt. 400 Lernende bei der Stadt 400 junge Erwachsene haben am Montag ihre Lehre bei der Stadt begonnen. Stadtrat Daniel Leupi begrüsste sie. Am vergangenen Montag um 7.45 Uhr ging es los. Die Devise lautete: Startnummern fassen und gemeinsam die Stadt Zürich und die Verwaltung entdecken. Ein sogenannter «Lion-Parcours» führte die jungen Leute in 40 Gruppen im Stil einer Schnitzeljagd durch verschiedene Quartiere der Stadt. Eine ausgeklügelte Logistik stellte sicher, dass sich die Lernenden erst am Schluss in der Pädagogischen Hochschule wieder sahen. Nach dem Mittag begrüsste Stadtrat Daniel Leupi die jungen Leute als Finanzvorstand und oberster Personalchef der Stadt Zürich. Anschliessend erhielten sie einen Überblick über die Organisation und die vielseitigen Aufgaben der Stadtverwaltung Zürich. Als Höhepunkt des städtischen Begrüssungstags formierten sich die 400 Lernenden zu einem riesigen Standbild in den Farben der Stadt Zürich. Abgeschlossen wurde der Tag mit einem Ballonwettbewerb und den vielen Wünschen für die eigene Lehrzeit. (pd./pm.) An seiner Bilanz als neuer Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements präsentierte Stadtrat Filippo Leutenegger den Medien zahlreiche konkrete Beispiele seiner Aktivitäten während der ersten hundert Tage, wie die Erhaltung der Unterführungen zum See in Wollishofen, Velosofortmassnahmen am Seebecken, Bäume/Veloweg beim Beckenhof, Baustelleninfo für Autofahrer, Erhaltung von «Züri wie neu», Eliminierung von Mikroverunreinigungen im Wasser, Metallrückgewinnung aus Kehrichtschlacke, Innovation beim Lärmschutz und Dialog Altstetten. Auch bei Örbi suchte er nach einer Lösung. Dieser geht ans Stadtteilsekretariat Kleinbasel. Pragmatisch handeln «Starke Anliegen der Menschen sind mir wichtig und bei Rückmeldungen müssen wir neu prüfen und halt allenfalls das Konzept ändern», betonte Leutenegger. Er wolle in allen Bereichen pragmatisch handeln. So kam er zum Schluss, dass sich die Bevölkerung mit Recht gegen Teilschliessungen von Unterführungen unter Filippo Leutenegger. Foto: pm. dem Mythenquai wehrt. «Diese sind praktisch für Familien und ältere Menschen», hielt er fest. Diese bleiben nun nicht nur erhalten, sondern werden saniert und sicherer gestaltet. Zudem soll die Gruppe von zehn unterschiedlichen Bäumen bei der Roten Fabrik auf Wunsch der Nachbarschaft stehen bleiben. Nur Bäume, die den Zugang zum Seeufersteg behindern, werden gefällt. Neben Wollishofen sieht Leutenegger auch beim Bahnhof Tiefenbrunnen die Notwendigkeit, das Quartier und den Bahnhof besser an den See anzubinden. Er unterstützt deshalb das Projekt «Marina Tiefenbrunnen». Leutenegger äusserte sich auch nicht negativ über den bestehenden Masterplan Velo. «Er ist ein gutes Instrument, um die Infrastruktur für den Veloverkehr zu verbessern.» Leutenegger ist die Velorouten am See mit seiner Familie abgefahren. Seit dem 4. August sind daher Sofortmassnahmen im Bau. Zwischen Landiwiese und GZ Wollishofen wird eine Lücke geschlossen, beim Hafen Enge ist eine Trottoirüberfahrt erstellt, die Ein- und Ausfahrt beim Parkplatz Zürihorn wird neu organisiert, Signalisation und Markierungen werden verbessert und Beläge erneuert, insbesondere beim Arboretum. Bei den Baustelleninformationen will Leutenegger klarere Angaben für Autofahrer über Ende und Zweck der Arbeiten. Die Bevölkerung soll weiterhin Schäden bei «Züri wie neu» melden können, trotz verwaltungsinterner Bedenken. Tempo 30 ist für ihn vor allem auf Quartierstrassen eine sinnvolle Massnahme. Er setzt aber auf alternativen Lärmschutz an der Quelle. So sollen neue Belagsarten geprüft werden. Zudem unterstützt Leutenegger das Vorhaben von Lidl Schweiz, künftig Nachlieferungen an die Stadtzürcher Filialen mit Elektrolastwagen auszuführen. Allgemein will Leutenegger Probleme nicht aufschieben. Ein Beispiel ist das umstrittene Projekt für eine Umleitung des Trams 2 über den Bahnhof Altstetten. Beim Dialog Altstetten fand Leutenegger eine konfliktreiche Situation vor. Mit der raschen Neuorganisation der Prozessleitung und der Moderation gelang ihm eine Entkrampfung. «Das umstrittene Projekt für eine Umleitung des Trams 2 über den Bahnhof Altstetten ist kaum durchführbar. Nun gilt es vor allem, Lösung zu finden.» ANZEIGEN STELLEN Züriberg AKTUELL VEREINE Urs Fehr skizziert seine Pläne fürs Gewerbe Zürich Ost Als neuer Präsident des Gewerbevereins Zürich-Ost möchte ich mich für das Vertrauen der Mitglieder des Gewerbevereins Zürich Ost in mich herzlich bedanken. Meine Schwerpunkte in der Vorstandsarbeit werden zunächst folgende Punkte sein: • Lehrlingsbetreuung: Dies ist aus meiner Sicht ganz wichtig, damit wir auch in Zukunft eine sehr geringe Jugendarbeitslosigkeit haben. Unser neues Vorstandsmitglied Thomas Düsel wird dieses Projekt betreuen und eventuell einzelne Mitglieder in dieser Angelegenheit kontaktieren. • Verkehrspolitik: Die Verkehrspolitik der Verwaltung ist in meinen Augen nicht gewerbefreundlich. Da wir im Vorstand zwei Gemeinderäte haben, wovon einer in der zuständigen Kommission Einsitz hat, sind wir hier an der Quelle. • Öffentlichkeitsarbeit: Wir müssen in den Medien mehr Präsenz markieren. Wir werden im Vorstand darüber diskutieren, wie wir dies am besten anpacken. Sollten Sie ein Anliegen oder auch Kritik haben, zögern Sie bitte nicht, mir diese mitzuteilen. Nur wenn ich eine Rückmeldung habe, kann ich auch reagieren. Ein kurzes Beispiel: Ein Gewerbler (Gartenunternehmer) arbeitet für die Stadt Zürich. Die Stadt teilte ihm mit, dass sie in Zukunft die Aufträge an Grün Stadt Zürich geben werde. Ich konnte dies in der Finanzkommission zur Sprache bringen, und so wie es aussieht, wird die Stadt dies nochmals überdenken. Ich freue mich zusammen mit meinem Vorstand darauf, mich für Sie einzusetzen. Urs Fehr, Präsident Gewerbeverein Zürich-Ost, Präsident SVP 7 + 8, Gemeinderat 7 + 8 Urs Fehr präsidiert den Gewerbeverein Zürich Ost. Foto: zvg. ANZEIGEN Nr. 34 21. August 2014 5 «Und plötzlich waren es 42 Jahre»: Ursina Muzsnyai gibt ihren Kiosk auf Er gehört zum Hirslanden Quartier wie der Deckel auf den Kochtopf: Der kleine und feine Kiosk von Ursina Muzsnyai. 42 Jahre hat sie ihn mit Herz und Seele geführt. Per Ende Jahr räumt Ursina Muzsnyai ihren nostalgischen Laden an der Forchstrasse. Caroline Dettling Auf der anderen Strassenseite sieht sie die zwei Männer im Halbdunkeln stehen. Es ist halb sieben, Feierabend. Zeit, die Produkte ausserhalb des Kiosks in den Laden zu bringen. Doch schon beim ersten Gang nach drinnen passiert es: Die zwei Männer stehen hinter ihr und setzen sie mit einem Schlag auf den Hinterkopf ausser Gefecht. Sie schafft es gerade noch, sich am Bücherregal festzuhalten. Alleine kann sie sich nicht mehr auf den Beinen halten. Die Täter räumen die Kasse leer und verlassen fluchtartig den Laden, die verletzte Frau alleine zurücklassend. Schon bald ein Bild der Vergangenheit: Ursina Muzsnyai in ihrem geschichtsträchtigen Kiosk. Foto: C. Dettling «Achtung, Überfall!» Ursina Muzsnyai erzählt von ihrem ersten Überfall, als wäre es jemand anderem passiert. Es ist ja auch schon eine Weile her. Und in der Zwischenzeit haben sich die Tätlichkeiten gehäuft. Über zehn Mal wurde die Bündnerin in ihrem Kiosk überfallen, ausgeraubt und mit einer Pistole oder einem Messer bedroht. «Einmal hat mir eine junge Frau Pfefferspray in den Hals gesprüht und mit einem Handgriff über den Theken alles Geld in der Kasse eingesteckt.» Doch von all dem liess sich Ursina Muzsnyai nicht beirren. Jeden Tag, ja sogar direkt nach den Überfällen, stand sie frühmorgens auf und öffnete ihren Kiosk an der Forchstrasse 193. Sechs Tage die Woche, 42 Jahre lang. Und bald wird Ursina Muzsnyai 80 Jahre alt. Auf die Frage, warum sie denn nicht schon lange aufgehört habe mit der Arbeit am Kiosk sagt sie: «Ich hatte einfach keine Lust, aufzuhören. Und dann ist Jahr um Jahr vergangen, und plötzlich waren es 42.» Es seien wohl die netten Leute im Quartier und die abwechslungs- reiche Arbeit, die sie so lange am Kiosk gehalten haben. Das Wort «Ferien» ist Ursina Muzsnyai fremd. In der langen Zeit machte sie gerade einmal Urlaub, dann nie wieder. «Es kommt mir gar nicht mehr in den Sinn, Ferien zu machen.» Umso besser für die Leute aus dem Quartier. Für den schnellen Einkauf ist Ursina Muzsnyai stets zur Stelle. Und hat es etwas nicht im Laden, so wird es, sofern möglich, bestellt. Die Kiosk-Welt wandelt sich Doch die Zeit habe sich stark verändert. «Damals waren die Leute froh, wenn sie nicht in die Stadt gehen mussten. Heute ist das nicht mehr so.» Es habe viele junge Leute mit Babys im Quartier, wo es eine Zeit lang überhaupt keine Kinder gab. Es rauche praktisch niemand mehr Pfeife, was früher doch sehr oft vorkam. Vom «Blick» verkaufe sie heute noch fünf Stück, damals waren es um die dreissig. Und das Lebensmittelinspektorat sei auch komplizierter geworden. Auf den Kaugummis suchen sie nach dem Verfalldatum und ver- Was passiert mit der Liegenschaft? Die renovationsbedürftige Liegenschaft an der Forchstrasse 193 ist seit 1933 im Besitz der Stadt Zürich. Wann mit der Renovation des Gebäudes begonnen wird, ist laut Jürg Keller von der Liegenschaftsverwaltung noch unklar. Die Stadt Zürich werde versuchen, für die anderen Geschäfte in derselben Liegenschaft eine geeignete Lösung zu finden, sodass diese während der Renovationsarbeiten, wenn auch eingeschränkt, geöffnet bleiben können. (dea.) geben bei jeder Gelegenheit horrende Bussen. Ist es der fehlende Sinn für Altehrwürdiges oder ein Loch in der Kasse, weswegen dieses Kontrollorgan dermassen pingelig ist? Darüber können wir nur spekulieren. Mit ihrem Kiosk ist Ursina Muzsnyai älter und auch weiser geworden. Von Trickbetrügern, die ab und zu reinschauen, lässt sie sich nicht linken. Bemerkt sie eine Verwirrungstaktik des Gegenübers, knallt sie die Kasse zu und sagt: «Jetzt ist Schluss!» Kiosk-Schliessung Ende Jahr Man weiss eben nie, wer zu der alten Holztür am Zürichberg hereinspaziert. Eines Tages kam sogar ein Mann vom Schweizer Fernsehen herein und lud Ursina Muzsnyai zu einer Sendung ein. Sie besitze gar keinen Fernseher und habe überhaupt nicht gewusst, wer dieser Aeschbacher war. «Das erste Mal habe ich ihn gesehen, als wir uns in der Sendung gegenübersassen.» Zuerst wollte sie gar nicht gehen, liess sich dann aber doch noch überzeugen und: «Es war besser, als ich erwartet habe», schmunzelt sie. Per Ende Jahr schliesst Ursina Muzsnyai ihren Kiosk. Was sie mit so viel Freizeit machen wird? «Ich werde auf alle Fälle nicht einfach in der Stube sitzen.» Die Pensionierung müsse man planen, damit man auch etwas zu unternehmen wisse. 6 Stadt Zürich Nr. 34 21. August 2014 AKTUELL Hinreissendes Stück über das Leben AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND Im 30. Monti-Programm «bonjour la vie» lässt das Artistenensemble das Universum der heutigen Bohemiens aufleben und erzählt deren Geschichten. Circus Monti setzt seinen Anspruch, alljährlich ein Gesamtkunstwerk in die Manege zu bringen, in der 30. Saison verstärkt fort: Das 23-köpfige Künstlerensemble um die Monti-Familie Muntwyler inszeniert Geschichten der heutigen Bohémiens. Es wird gesungen und getrunken, gefeiert und getrauert, philosophiert und gedichtet. Auf nächtlichen Boulevards, in engen Mansarden und in belebten Cafés entstehen mitreissende Szenen wie auch verträumte, melancholische Momente. Auf dem Seil, am Trapez, als Kontorsionistin, mit einer Hand-aufHand-Darbietung oder einer einzigartigen Besenjonglage: Balancierend, jonglierend, tanzend und fliegend sorgen die Artistinnen und Artisten in ihren Spezialdisziplinen für Höhepunkte. Unter ihnen auch der preisverwöhnte Venezolaner Aimé Morales auf dem Roue Cyr oder die MontiSprosse Tobias und Johannes Muntwyler, die mit rasanter Diabolo-Kunst Die BVK ist nun selbstständig Mit dem Eintrag der Verselbstständigung in das Handelsregister ist die BVK endgültig von einer Verwaltungsabteilung der kantonalen Finanzdirektion zu einer selbstständigen juristischen Person geworden. Es sind keine Rechtsmittel eingegangen. Die Finanzdirektion ist erfreut, dass der von allen Beteiligten mit grossem Aufwand angepackte Verselbstständigungsprozess planmässig beendet werden konnte. Sie ist überzeugt, dass die BVK sehr gut aufgestellt ist und dass sie in Zukunft für alle angeschlossenen Arbeitgeber eine starke, agile Partnerin in der beruflichen Vorsorge sein wird, wie die Finanzdirektion mitteilt. Der Deckungsgrad der BVK habe sich seither – begünstigt auch durch die Einmaleinlage des Kantons und das freundliche Klima an den Börsen – entsprechend erfreulich entwickelt. (pd./pm.) Kein Stress beim Zügeln dank guter Planung Ihr Markenzeichen sind die Handorgeln: Das Duo «Kapelle Sorelle». und einer selten gesehenen, komischen Illusionsdarbietung begeistern. Auch das Duo Kapelle Sorelle (Charlotte Wittmer und Ursina Gregori) gestaltet die Inszenierung mit seinem verschrobenen Humor prägend mit. Ein wichtiges Element ist zudem die Musik: Die sechs Musiker sind im Bühnenbild zentral platziert und bewegen sich immer wieder mit den Artistinnen und Artisten durch das Geschehen in der Manege. (pd./mai.) 27. August bis 11. September auf dem Sechseläutenplatz. Vorführungszeiten und Reservation auf www.circus-monti.ch. F.: zvg. Wettbewerb Lokalinfo verlost 5x 2 Tickets für die Vorstellung des Zirkus Monti vom Mittwoch, 3. September, 20.15 Uhr. Wer gewinnen will, schickt bis 25. August eine Mail mit Betreffzeile «Circus Monti» an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG, Wettbewerb Zirkus Monti, Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. Umzug ohne Stress ist dank rechtzeitiger Planung möglich: Wichtig ist, dass der ausziehende Mieter rechtzeitig den Wohnungsabgabetermin mit dem Vermieter festlegt und bestätigt. Mieter und Vermieter müssen sich im Klaren sein, dass sich eine Wohnungsabnahme nicht schnell in 10, 15 Minuten erledigen lässt. Je nach Wohnungsgrösse dauert eine Abnahme 1 bis 1,5 Stunden, bei grossen Wohnungen oder Einfamilienhäusern sogar mehr. Daher ist unbedingt genügend Zeit einzuplanen. Die Reinigung wird ebenfalls gerne unterschätzt und oft zu spät in Angriff genommen. Auch diese kann aufwendiger sein als vermutet. Denn nur eine umfassende und gründliche Reinigung führt zum Erfolg und wird von allen akzeptiert. Je nach Grösse einer Wohnung oder eines Hauses kann es von Vorteil sein, ein Putzinstitut mit dem Reinigen der Wohnung zu beauftragen. Ist während der Mietzeit etwas kaputt gegangen, ist es sinnvoll, wenn der Mieter dies gleich repa- Foto: zvg. riert oder instand stellt. Kleinere Mängel können meistens selber behoben werden. Für grössere Mängel sollte, ebenfalls frühzeitig, ein Fachmann beauftragt werden. Hans Barandun, Leiter Verwaltung/Bewirtschaftung, Hauseigentümerverband Zürich Hauseigentümerverband Zürich, Albisstrasse 28, 8038 Zürich, Tel. 044 487 17 00. Kanton unterstützt Fussballnachwuchs «Ein schöner Abschied» Der erfolgreichste Langstreckenläufer der Schweiz hat seine Karriere mit einem eindrücklichen Lauf beendet. Bei seinem 27. und letzten Marathon lief Viktor Röthlin an den Europameisterschaften in Zürich auf den 5. Rang. Dabei präsentierte sich der bald 40-Jährige einmal mehr als zuverlässiger Teamleader: Zusammen mit Tadesse Abraham (9.) und Christian Kreienbühl (23.) holte der Europameister von 2010 in der Teamwertung die Bronzemedaille. Entlang der Strecke durch die Zürcher Innenstadt feuerten ihn Tausende Fans in roten Vik-T-Shirts lautstark an. «Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen zum Abschied, als diese Bronzemedaille», freute sich Röthlin nach dem Zieleinlauf auf dem Bürkliplatz, «denn dieses Team ist die Zukunft.» (ho.) Hans Barandun. Publireportage In roten Fanshirts feuert das Publikum Viktor Röthlin an. Foto: ho. Im Kanton Zürich steht jährlich fast eine Million Franken für die Förderung des sportlichen Nachwuchses zur Verfügung. Damit koordiniert das kantonale Sportamt die Zusammenarbeit der verschiedenen Partner und leistet Beiträge an anerkannte Nachwuchsleistungszentren. Nun stellt er seine Nachwuchsförderung für den Fussball, der mit 900 Jugendlichen den Hauptharst der anerkannten 2500 Sporttalente des Kantons ausmacht, mit der Unterstützung von «Footeco Zürich» neu auf, wie das kantonale Sportamt mitteilt. «Footeco Zürich» (Fussball, Technik, Koordination) ist ein vor drei Jahren gestartetes Nachwuchsförderungsprojekt des Fussballverbandes für die 11- bis 14-Jährigen. In der gesamten Schweiz spielen auf dieser Altersstufe jeder dritte Knabe und jedes zwanzigste Mädchen Fussball. (pd./pm.) ANZEIGEN IMMOBILIEN KLEINANZEIGEN KLEINANZEIGEN Wohnungen Junges Paar sucht erschwingliche Eigentumswohnung. Angebote unter Chiffre 5, Lokalinfo AG Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich. KLEINANZEIGEN Unterricht / Kurse Fortlaufende Feldenkrais-Kurse Donnerstag früher Abend: 18.45 – 19.45 Uhr Kursort: Englischviertelstrasse 42, 8032 Zürich Telefon 043 268 54 86 Fitness/Gesundheit Work-Life-Balance dank Shiatsu bei R. Hobi, Streulistrasse 2 Termine und Infos: 079 485 84 87 [email protected], www.hobisbest.ch Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr. 5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr, bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder Wortzwischenraum). ❏ Freizeit/Ferien ❏ Unterricht/Kurse ❏ Fitness/Gesundheit ❏ Musik/Unterhaltung ❏ Diverses ❏ Fahrzeuge Name/Vorname: Strasse: PLZ/Ort: Telefon: ❏ Wohnungen ❏ Möbel/Antiquitäten Züriberg AKTUELL Forchstrasse wird wegen Gleisbau zeitweise gesperrt Nun montieren Bauarbeiter die neuen Tramgleise in der Forchstrasse. Bereits von Montag, 18. August, auf Dienstag, 19. August, und von Mittwoch, 20. August, auf heute Donnerstag, 21. August, musste die Forchstrasse stadteinwärts im Abschnitt Russenweg bis Mühlehaldenstrasse jeweils von 23 bis 5 Uhr für den Verkehr gesperrt werden. Nun folgt noch die letzte Baunacht: von heute Donnerstag, 21. August, auf Freitag, 22. August. Die signalisierte Umleitung erfolgt via Lenggstrasse – Südstrasse – Zollikerstrasse, wie das Tiefbauamt mitteilt. (zb.) LESERBRIEF Aussergewöhnlicher 1. August im Klus Park Die 1.-August-Feiern im Klus Park haben Tradition, aber der diesjährige Referent liess die über 400 Gäste noch aufmerksamer zuhören, als man es gewohnt war. Aldo C. Schellenberg, der Kommandant der Schweizer Fliegertruppen, schlug die grossen und kleinen Zuhörer in seinen Bann, hatte er doch das Thema «Unser Fünfliber» gewählt – und dies entpuppte sich als ideal. Der Fünfliber ist nicht nur das grösste gültige Münzstück auf dem Kontinent Europa, sondern er ist auch ein Sinnbild für unsere kleine Nation, welche sich inmitten der grossen Welt behauptet. Die Schweiz hat schon früh gemerkt, dass eine eigene Währung nicht ein Mittel von Abschottung ist, sondern dass eine eigene, starke Währung als Zahlungsmittel die beste Brücke für gute Geschäfte ist. Dank der Lateinischen Münzunion – sie dauerte effektiv von 1865 bis zum Ersten Weltkrieg – zirkulierte der Franken frei in Frankreich, Belgien, Italien und Griechenland. Der Fünfliber steht für Bescheidenheit und Einigkeit. Wenn es unserem Land gelingt, jeden 2. Franken im Ausland zu verdienen, wenn es unserem Land gelingt, 23 Prozent ausländischer Wohnbevölkerung zu integrierten, dann heisst dies, dass wir Spitzenreiter in der Integration und nicht in der Abschottung sind. Ein Land kann aber nur dann richtig in die Zukunft gehen, wenn seine Bürger nicht nur Steuern bezahlen, sondern auch bereit sind, in der Gemeinschaft ehrenamtliche Ämter zu übernehmen: Gemeinden, Kantone und die Eidgenossenschaft brauchen Menschen, die bereit sind, ihre Kraft einzusetzen. Ein Land muss sich immer wieder neu bewähren, jede Generation ist dazu aufgerufen. Das Klusfest am 1. August zeigt damit auch ein Bild einer kleinen Schweiz, in der die Älteren an den Tischen sitzen, die ganze Kleinen mit ihren Eltern am «Blasio-GumpiSpiel» sich vergnügen und dann alle zusammen unten auf der grossen Wiese gemeinsam am grossen Feuer stehen. Die mittelgrossen Kinder hingegen senden – stellvertretend für Jung und Alt – die Ballon-Kerzen mit den besten Wünschen für die Zukunft in den Nachthimmel. Herzlichen Dank der Leiterin des Klus Parks, Susy Lussy, und ihrem Team, welche einmal mehr das Beste gaben: eine perfekte Organisation mit Herz und Kompetenz. Walter G. Finkbohner, Zürich Nr. 34 21. August 2014 7 El Niño zeigt (noch) keine Auswirkungen Es ist wohl das bedeutsamste Klimaphänomen der Welt. Riesige Gebiete der Erde spüren seine gewaltigen Auswirkungen. Die Rede ist von El Niño im tropischen Pazifik. Silvan Rosser Ein El Niño lässt die klimatischen Bedingungen in einer Region innert weniger Monate vom Normalzustand ins extreme Gegenteil kippen: Über den Trockengebieten der südamerikanischen Pazifikküste gehen sintflutartige Regenfälle nieder. In den Feuchtgebieten von Südostasien und Australien herrscht plötzlich staubige Dürre. Das Klimaphänomen ist sogar auf globaler Skala messbar. So steigt die durchschnittliche Lufttemperatur der Erde während eines El Niño um einige Zehntelgrad an. Ein El Niño zeichnet sich durch eine Warmwasseranomalie im tropischen Pazifik vor der Küste Südamerikas ab. Eine Kopplung mit der Atmosphäre kehrt die typische Zirkulation um: Über dem zentralen und östlichen Pazifik steigt dann warm-feuchte Luft auf, während über Indonesien trockenes Hochdruckwetter herrscht. ENSO ist das, was man spürt Bereits Ende letzten Jahres verdichteten sich die Hinweise auf einen bevorstehenden El Niño in diesem Jahr. Das anstehende El-Niño-Ereignis zeigt aber, wie komplex die Wechselwirkungen zwischen Ozean und Atmosphäre sein können. Denn El Niño bezeichnet eigentlich nur die positive Abweichung des oberflächigen Meerwassers vor der südamerikanischen Küste im tropischen Pazifik. Die spürbaren Auswirkungen bringen aber eine Kopplung dieser Anomalie mit der atmosphärischen Zirkulation. Ein El Niño, wie er im Lehrbuch steht, ist eigentlich ein positiver ENSO (El Niño Southern Oscillation). Während El Niño für die Abweichung in der Meeresoberflächentemperatur steht, erklärt die Southern Oscillation die Veränderung in der atmosphärischen Zirkulation, also die spürbare Änderung der Witterung. Interessanterweise beeinflussen sich die beiden Protagonisten gegenseitig in unterschiedlicher Weise und können sich mit Rückkoppelungseffekten verstärken oder abschwächen. Sobald die Meeresoberflächentemperatur im östlichen tropischen Pazifik mehr als 0,5 Grad übertemperiert ist, spricht man von einem El Niño. Dieser Schwellenwert wurde im jüngsten Ereignis erstmals im April 2014 über- Im aktuellen El-Niño-Ereignis ist jedoch auch der Westpazifik rund um Indonesien und Australien deutlich zu warm, sodass bisher keine atmosphärische Kopplung stattgefunden hat. Quelle der Grafiken: NOAA schritten. Da sich die Anomalie im Juni und Juli aber etwas abschwächte, wird der Schwellenwert zurzeit leicht unterschritten. Die Etablierung eines starken El-Niño-Ereignisses wird heuer also von einem Faktor erschwert. Doch durch welchen? Positive Rückkoppelung Normalerweise sorgt im zentralen und östlichen Südpazifik ein ausgeprägtes Hochdruckgebiet für starke Ostwinde über dem tropischen Pazifik. Während es an der Pazifikküste Südamerikas meist trocken ist, nehmen die über das Meer streichenden Passatwinde grosse Mengen an Wasserdampf auf und transportieren sie bis nach Neuguinea und Indonesien. Über dem warmen tropischen Westpazifik rund um Indonesien steigen die feuchten Luftmassen unter Bildung eines Tiefdruckgebiets auf und lösen in dieser Region heftige Regenfälle aus. Ist jedoch der tropische Ostpazifik während eines El Niño besonders warm, schwächt sich das sonst so mächtige südpazifische Hochdruckgebiet deutlich ab. Als Folge davon dreht sich das Zirkulationsmuster um und führt zusätzliches Warmwasser in Richtung südamerikanischer Küste, sodass sich der El Niño verstärkt. An der südamerikanischen Küste wird das kalte antarktische Auftriebswasser grossflächig durch dieses Warmwasser überdeckt. Die Ausbreitung von Warmwasser im Südostpazifik schwächt das südpazifische Hochdruckgebiet zusätzlich, was ein noch stärkerer Abbau des südpazifischen Hochdruckgebiets nach sich zieht. Das gesamte Phänomen dieser Kopplung zwischen Ozean und Atmosphäre und die Zirkulationsumstellung stellt die El Niño Southern Oscillation (ENSO) dar. So warm wie nie Im aktuellen El-Niño-Ereignis funktioniert jedoch diese Kopplung nicht erwartungsgemäss und geht nur schleppend voran. Im wöchentlichen ENSO-Blog der NOAA wird die Situa- tion genauestens untersucht und dokumentiert. So zeigt sich, dass der Pazifik zurzeit nicht nur im tropischen Ostpazifik äusserst warm ist, sondern starke positive Anomalien praktisch den gesamten Pazifik bedecken. Und genau dies könnte der Grund sein für die gebremste El-Niño-Entwicklung in diesem Jahr. Trotzdem rechnen die kurzfristigen Klimamodelle mit einem mässigen ENSO-Ereignis im kommenden Herbst und Winter 2014/15. Durch den allgemein schon seit Monaten sehr warmen Pazifik, welcher mit seiner ungeheuren Grösse rund ein Drittel der gesamten Erdoberfläche ausmacht, erreichte die globale Durchschnittstemperatur zwischen Mai und Juli neue Höchstwerte. Seit Messbeginn Mitte des 19. Jahrhunderts war es global noch nie so warm. Auf das Schweizer Klima scheint El Niño keinen direkten Einfluss zu nehmen. Dennoch ist es denkbar, dass sich El-Niño-Signale bis nach Europa ausbreiten können. Geschichten aus einer anderen Welt über 4000 A4-Seiten mit Zeichnungen und Texten dokumentiert hat und laufend weiterentwickelt. Auf diesen Seiten und in den davon inspirierten Arbeiten gibt es einen unglaublichen Erzählstrang, der den Betrachter in eine ganz eigene Welt entführt, fesselt oder auch zum Nachdenken anregt. Die Galerie Katz Contemporary widmet ihre neue Ausstellung dem Zürcher Künstler Patrick Graf. Auf Kunstinteressierte wartet ein Ausflug in eine farbenfrohe Welt voller Fantasie und Humor. Unter dem Titel «Das Volk der östlichen Hochebene von Tandoor» sind Werke in Öl und Acryl, Radierungen und Holzschnitte, sowie Objekte, die einer imaginären Welt entstammen, zu sehen. Eine raumgreifende Installation im Untergeschoss der Galerie ist so präsentiert, dass die Besucher, Archäologen gleich, in die Welt des Tandoorvolks hinuntersteigen und eintauchen können. Die fantastische Landschaft der Tandoor-Hochebene offenbart sich mitsamt ihren Bewohnern und deren Schamanen, die auch die zweidimensionalen Arbeiten bevölkern. Patrick Graf ist ein Geschichtenerzähler und Fantast. Die Arbeitsweise Verknüpft mit «Gasträume 2014» Blick in Patrick Grafs Atelier. F.: zvg des 33-jährigen Künstlers beruht auf der Vermischung von Werk und Alltag, Fiktion und Realität. Seine Bilder, Zeichnungen, Tagebücher und die meist aus Karton gebauten Installationen entsteigen einem eigenen Universum. Seit 1999 arbeitet er an der Geschichte des Ypsilon’schen Zeitalters rund um den verrückten Dr. Y., das er in Buchform auf bereits Das Tandoor’sche Paralleluniversum wird auch im Rahmen von «Gasträume 2014 – Kunst auf öffentlichen Plätzen Zürichs» im Alten Botanischen Garten lebendig. Während der eigens für den Anlass konzipierte Performance «Tandoor-Hohepriester-Besuch» entführt eine aufwendig kostümierte Truppe des Tandoorvolks die Gäste von der Galerie zum Palmenhaus des Alten Botanischen Gartens, um dort einen Ritus zu vollziehen. Dieser bezieht auch das Publikum mit ein. (mai.) Vernissage: Donnerstag, 28. August, ab 18 Uhr, Performance um 19.30 Uhr. Finissage: Samstag, 25. Oktober, mit Performance um 16 Uhr. Galerie Katz Contemporary, Talstr. 83, 8001 Zürich. Öffnungszeiten: Di–Fr 11–18 Uhr, Sa 12–16 Uhr. Wissenswertes über Fledermäuse gibt es an der «Bat Night». Foto: zvg «Bat Night» soll Fledermäusen helfen Zum 18.Mal findet die Internationale Nacht der Fledermäuse mit schweizweit mehr als 50 Exkursionen, Ausstellungen und Standaktionen mit vielen flatterhaften Aktivitäten statt – die meisten am letzten Augustwochenende vom 29. bis 31. August. Wie jedes Jahr seit 18 Jahren laden die Schweizerische Koordinationsstelle für Fledermausschutz (KOF) und Fledermaus-Fachpersonen zu einer Vielfalt an Anlässen ein, um der Öffentlichkeit die faszinierende Welt der Fledermäuse und den Fledermausschutz näher zu bringen. (zb.) Detaillierter Veranstaltungskalender unter www.fledermausschutz.ch. 8 Züriberg Nr. 34 21. August 2014 AKTUELL Er fälschte Pässe und rettete Leben Badi Allenmoos feiert am Samstag 75-jähriges Bestehen Cioma Schönhaus erzählt am Samstagnachmittag in der Neuen reformierten Kirche in Witikon von seinem Leben als jüdischer Widerstandskämpfer während des Zweiten Weltkriegs. Das «Möösli» feiert sein 75-jähriges Bestehen. Am 23. August zahlen, wie anno dazumal, Erwachsene nur 30 Rappen, Kinder und Jugendliche 15 Rappen Eintritt. Zudem warten Attraktionen auf die Badegäste. Das Bad Allenmoos war 1939 anlässlich der Landesausstellung eröffnet worden. Als eines der ersten Freibäder der Stadt Zürich gilt es als Prototyp eines «Volksbades» mit parkähnlichem Charakter. Die Becken im Allenmoos sind von den Architekten Max Hägeli und Werner Moser nicht konventionell rechteckig, sondern unregelmässig zugeschnitten, sozusagen als Zürichsee-Ersatz. Grund ist die neue Körperkultur der 1920er und 1930er Jahre. Bewegung, gesunde Ernährung, moderne Hygiene sollten in der breiten Bevölkerungsschicht bekannt gemacht werden. Diese Idee löste einen Bauboom von Freibändern aus. Typisch für diese «Volksbäder» sind die grosszügig konzipierten Anlagen. Gartenarchitekt Gustav Ammann konzipierte die Parklandschaft des Freibades Allenmoos als Naturpark. Dies war richtungsweisend für künftige Anlagen. Sein Park ist heute im Inventar der schützenswerten Gärten und Anlagen enthalten. Das Parkbad ist seit seiner Eröffnung zu einem wichtigen Zentrum im Quartier geworden, ein eigentlicher Treffpunkt. Das Festprogramm: • 9.00 Beachvolleyballturnier Swiss Volley Region Zürich • 9.15 Hatha-Yoga-Lektion • 10.30 Breakdance-Workshop für mit B-Boy Brazilero • 11.00–17.00 Blasio Spielaktion • 12.00–16.00 Spielmobil • 12.30 Synchronschwimm-Show der Limmat-Nixen • 13.00 Kinderzirkus Robinson • 14.00 Wasserball-Exhibition des Wasserballclubs, Stadtmannschaft • 15.00 Zirkusanimation mit dem Kinderzirkus Robinson • 16.00 Turmspring-Show • 17.00 Street-Dance-Vorführung Showgruppe Funky Crew • 17.30 Synchronschwimm-Show der Limmat-Nixen • 20.00–23.00 Abendschwimmen mit der Band MaraMar (pm.) Rebecca Wyss Cioma Schönhaus’ Buch «Der Passfälscher» liest sich wie ein Abenteuerroman: eine jüdische Spionin, in die er als Jugendlicher verliebt war und vor der er sich während des Zweiten Weltkriegs nur knapp noch aus dem fahrenden Tram retten konnte; Deutsche, die ihm unter Lebensgefahr immer wieder geholfen haben und, ach ja: Er selbst überlebt als Passfälscher im Untergrund die NS-Zeit in Berlin. Die unglaublichen Erzählungen sind wahr. Es sind Zeugnisse eines Teufelskerls, eines Überlebenskünstlers, der 60 Jahre nach den Ereignissen alles zu Papier gebracht hat und nun am Samstag, 23. August, in Witikon in der reformierten Kirche davon erzählt. Allein in Berlin Schönhaus wusste früh vom Massenmord an den Juden. Ein Soldat hatte ihm Anfang der Vierzigerjahre erzählt, dass es in Polen Krematorien gebe, in denen Juden verbrannt würden. Cioma nahm die Nachricht ernst. Anders seine Eltern. Diese winkten ab: So etwas Grausames konnte nicht wahr sein. 1942 wurden sie in einen Transportwagen nach Polen verfrachtet. Ihr Sohn sah sie nie wieder. Dass er überlebte, war ein Zufall. Auch er stand auf der Liste der Gestapo. Dank eines Antrags seines Chefs in der Waffenfabrik, in der er arbeitete, konnte er jedoch in Berlin bleiben. Allein in der einst von seiner Familie und deren Freunden belebten Wohnung. Bei der Arbeit in der Waffenfabrik blieb es nicht. Bald machte sich der gelernte Grafiker mit seinen Fähigkeiten anders nützlich: als Passfälscher. Rund 200 jüdischen Verfolgten verhalf er zu einem neuen Dokument und damit wohl zur Bewahrung vor dem KZ. Dies mit Hilfe der «Beken- Cioma Schönhaus erinnert sich gut an die Erlebnisse während des Zweiten Weltkriegs. nenden Kirche», die sich in jener Zeit gegen den Nationalsozialismus engagierte. Dort hinterliessen wagemutige Deutsche ihre Papiere in Opferstöcken. Schönhaus wechselte anschliessend die Fotos der Deutschen mit solchen von Juden aus, die dadurch eine «arische» Identität erhielten. Mittlerweile war er in den Untergrund abgetaucht. Nicht erwischt zu werden, war oberstes Gebot, zumal es lebenswichtig war. So wechselte er ständig seine Unterkünfte. Wenn er keine neue Bleibe fand, übernachtete er in seinem Segelboot, von dem aus er ein Bombardement aus der Luft hautnah miterleben musste; er und das Boot blieben unversehrt. Das risikoreiche Leben im Untergrund – die Gefahr durch jüdische Spione, «Greifer», verraten zu werden, war allgegenwärtig – nahm ein jähes Ende. Die deutschen Behörden hielten ihn für einen Spion und liessen ihn steckbrieflich suchen. Schönhaus zögerte nicht und flüchtete: Mit einem Fahrrad und einem selbst gefälschten Wehrpass fuhr er im Herbst 1943 von Berlin über Stuttgart in die Schweiz. Dort fand er Unterstützer, unter anderem den bekannten Schweizer Theologen Karl Barth. «Wohl dank ihm durfte Cioma Schönhaus in der Schweiz bleiben, obwohl zu jenem Zeitpunkt bereits die meisten Juden an der Grenze zurückgeschickt wurden», sagt Daniel Zöbeli, der die Veranstaltung vom 23. August mitinitiiert hat. Cioma Schönhaus ist ein Mann, der sich nicht verstecken will. Er spricht über seine Erlebnisse zur Zeit des Holocausts, auch mit 92 Jahren noch. Dies kam Zöbeli, Pfarrerin Renate Bosshard-Nepustil und Hagen Worch sehr entgegen, als sie ihn zum Gespräch in die Kirche Witikon einluden. Schönhaus sagte sofort zu. Seine Bedingung: Sie mussten den Transport von seinem Wohnort Biel-Benken nach Zürich organisieren. «Das war für uns kein Thema», wie Zöbeli betont. «Die Chance, einen der letzten Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs berichten zu hören, ist uns das wert.» Spätestens in zehn Jahren werde man wohl nur noch aus Ge- Foto: D. Plüss schichtsbüchern erfahren, was sich damals zugetragen hat. Keine religiöse Veranstaltung Die Idee, den Zeitzeugen einzuladen, kam Zöbeli nach der Lektüre des ersten der zwei Bücher von Schönhaus, «Der Passfälscher». Das Buch riss den eifrigen Leser derart mit, dass er bei der Arbeit seinem Kollegen Hagen Worch davon erzählte. Dieser ist Kirchenpfleger der Reformierten Kirche Witikon und begeisterte seine Vorstandskollegen und die Pfarrschaft für die Idee eines solchen Anlasses. Obwohl der Anlass in einer Kirche stattfinde, sei es primär vor allem eine historische und keine religiöse Veranstaltung, betont Zöbeli. Nach einer kurzen Einführung des Gastes würden sie ihn auf Schlüsselstationen seines Lebens ansprechen und ihn fragen, welche Lehren er aus seinen Erlebnissen ziehe. Veranstaltung mit Cioma Schönhaus: 23. August, 16 Uhr, Neue reformierte Kirche Zürich-Witikon, Witikonerstrasse 286. Verschiebedatum für die Jubiläumsfeier: Sonntag, 24. August. ANZEIGEN Neu wird die Post durchgehende Öffnungszeiten haben, Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr und Samstag von 9 bis 12 Uhr. Der Postomat an der Poststelle Zürich 33 Oberstrass wird entfernt. Die nächsten Postomaten für den Bargeldbezug ausserhalb der Öffnungszeiten befinden sich am Schaffhauserplatz, an der ETH oder am Unispital. Aufgrund des Umzugs ist die Filiale am Samstag, 23. August, geschlossen. Über die Kosten des Umzugs in die neue Filiale wollte die Schweizerischen Post auf Anfrage keine Zahlen nennen. (dea.) sc n re ch Ei nb ru ra pa Re el m La tu ns le en ad lll hu n re to en or st en nn Ro Durchgehende Öffnungszeiten So Bald ist Schluss mit Gitterstäben, Granit und Scheiben am Postschalter. Am Montag, 25. August, wird die Poststelle Zürich 33 Oberstrass eingeweiht. Die neue Postfiliale befindet sich an der Universitätsstrasse 102 und ermöglicht ihren Kunden einen kinderwagenfreundlichen und rollstuhlgängigen Zugang. Um mit der modernen Zeit zu gehen, bedient die Post nun auch in Oberstrass ihre Kunden an vier offenen Schaltern. tz Neue Poststelle Oberstrass eröffnet Güntensperger Storen beim Kreuzplatz, 8032 Zürich Tel. 044 252 78 05 guentensperger-storen.ch Züriberg RIESBACHFEST Nr. 34 21. August 2014 Afrikanische Stimmung im Festzelt: Die Kinder von «café au lait» singen im Chor zusammen mit ihrer Gesangslehrerin Flora Luvualu. 9 Fotos: Caroline Dettling Riesbachfest bietet mehr als Bier und Wurst Ein buntes Programm, Aktivitäten und kulinarische Köstlichkeiten lockten viele Besucher an das diesjährige Riesbachfest. Die Veranstalter zeigten sich zufrieden. Caroline Dettling «Wegkommen vom reinen Bratwurstund Bierfest, das war unser Ziel», betont GZ-Leiter Markus Kick. Mit einem attraktiven Programm und vielen kulturellen Angeboten wurde dies vollends erreicht. Ob man durch den Flohmarkt schlenderte, Ballone in die Luft stiegen liess, Konzerte von diversen Bands genoss oder sich an Parteiständen informierte. An Aktivitäten fehlte es nicht. Auch das Essensangebot war immens. Von normalen Bratwürsten über Paella, Fischknusperli bis chinesische Spezialitäten, an diesem Quartierfest hatte man eine grosse Auswahl. Regnerischer Startschuss Mit der Country-Band The Black Barons eröffnete das Riesbachfest am Freitagabend. Leider begann es kurz vor Festbeginn zu regnen. «Dafür blieben wir den Rest des Wochenen- GZ-Leiter Markus Kick und Quartiervereinspräsident Urs Frey grillieren. des vom Regen verschont», freut sich OK-Präsident Urs Egger. Natürlich waren die Veranstalter auf Regen vorbereitet. Die diversen Bands und Tanzgruppen konnten sich auf einer Bühne im grossen Festzelt ausleben. So auch «orientbeatz» mit ihren orientalischen Bewegungen. Am Samstagnachmittag heizte die Kindertanzgruppe «café au lait» mit ihrer Tanzperformance den Zuschauerinnen und Zuschauern so richtig Beim Schachturnier im Gemeinschaftszentrum ist Konzentration gefragt. ein. Die Kinder tanzten und sangen in ihren bunten Kleidern zu afrikanischer Trommelmusik. Das Publikum genoss die Vorstellung und klatschte tüchtig in die Hände. Am Abend folgte dann die Vorstellung der grösseren Kinder der Tanzgruppe. Der ebenfalls für Samstag angesagte Zauberer «Cyrano» fiel krankheitshalber aus. Eine KinderCapoeira-Gruppe brachte dem Publikum am frühen Samstagabend den Die neuen Bewegungsgeräte finden bei allen Anklang. brasilianischen Tanz-Kampfsport etwas näher. Bewegung in allen Facetten Auf dem Generationenspielplatz konnten Besucher einen Bewegungsparcours ausprobieren. Vier AussenBewegungsgeräte und ein Bodentrampolin sollten das Element «Bewegung» in allen Facetten zeigen. Für Unterhaltung sorgten auch die übergrossen Spiele und die Hüpf-Gi- raffe, welche am Samstag für die Kinder aufgestellt wurden. Um andererseits aufzuzeigen, wie es ist, wenn man sich nicht frei bewegen kann, wurde von der Elternorganisation Insieme ein Rollstuhlparcours betrieben. Auch schach- und jassbegeisterte Personen kamen am Riesbachfest nicht zu kurz. In den Räumen des Gemeinschaftszentrum Riesbach konnten sich die Spieler messen und am Turnier teilnehmen. Gewerbeverein Seefeld ehrt die besten Lehrlinge des Quartiers Der Gewerbeverein Seefeld hat die erfolgreichsten Lehrlinge prämiert. Präsidentin Susanne Brunner gratulierte ihnen am Samstag im Rahmen des Quartierfests für ihre Leistungen und wünschte einen guten Start ins Berufsleben. Als Preis durfte der Gewinner, Albert Gashi, ein Sportvelo entgegennehmen. Dieses wurde von Velo Elsener und dem Gewerbeverein Seefeld gesponsert. Albert Gashi schloss seine Lehre als Detailhandelsfachmann bei der Amag Automobil- und Motoren AG, Utoquai, mit der Note 5,3 ab. Die Zweit- und Drittplatzierten bekamen einen GewerbevereinGoldtaler im Wert von 200 beziehungsweise 100 Franken. (zb.) Susanne Brunner (r.) und die Geehrten: Albert Gashi (Amag), Felix Wyttenbach (Schreinerei Ernst), Maria Gaspare (Apotheke Höschgasse). F: zvg. 10 Stadt Zürich Nr. 34 21. August 2014 AUTOMOBIL James Bonds neuestes Hightech-Gadget Eine Woche mit einem Aston Martin Vanquish Volante verzerrt die automobile Realität. Nicht nur, dass man nach diesen royalen Tagen weder den exklusiven Luxus noch die brachiale Kraft des Zwölfzylinders missen möchte. Tragischer noch ist der Verlust des Doppel-Null-Status. Majestät. Der Klang des Sechsliters geht durch Mark und Bein und macht süchtig. Wem das für die Fahrt zu viel des Edelmuts erscheint, hält einfach den rechten Daumen von der Sporttaste am Multifunktionslenkrad fern. Dann arbeitet der V12 mit Understatement und für die Passagiere kaum hörbar. Aktiviert der Fahrer dagegen den Sportmodus, brabbelt und schreit der Zwölfzylinder, als hätten die Ingenieure mindestens einen Schalldämpfer an der Abgasanlage vergessen. Dann lässt er im Umfeld von 50 Metern und mehr jeden an seiner Zündfolge teilhaben. Mehr Musik kann man aus Oktanzahlen kaum rausholen. Mathias Wohlfeld Innen ist alles vom Feinsten. Der drehfreudige V12-Saugmotor hängt spontan am Gas und ist, ganz in der Manier von James Bond, nie um eine Antwort verlegen. Welche Assoziationen ein Aston Martin heute auslösen würde, hätten nicht einige der edlen Sportwagen Karriere als Dienstwagen bei James Bond gemacht, bleibt Spekulation. Denn auch beim Anblick des jüngsten Meisterwerks der Engländer schwebt das Flair des charismatischen Doppel-Null-Agenten sofort mit über der energiegeladenen Gestalt des neuen Vanquish Volante. Als legitimer Nachfolger des DBS, mit dem 007 alias Daniel Craig zweimal die Welt gerettet hat, führt auch der offene Vanquish die aggressiv-elegante Linienführung des Bond-Cars stilsicher in Richtung modernen Supersports. 573 PS warten im Alu-Chassis Neue Sphäre des Cabrio-Fahrens Im Aston Martin Vanquish Volante fühlt man sich dem Charisma von 007 nah. Das Verdeck öffnet oder Fotos: zvg. schliesst in 14 Sekunden bis zu einer Geschwindigkeit von 45 Stundenkilometern vollautomatisch. Mit der offenen Version ihres neusten Gran Turismo hat Aston Martin 2013 ihre Modellvielfalt vergrössert und nebenbei den Olymp des Cabrio-Fahrens in eine neue Sphäre verschoben. Wie das Coupé gleicht der Volante einer formvollendeten, charismatischen Skulptur, der man sich mit Ehrfurcht nähert. Daran ändert auch das Stoffdach nichts. Optisch geizt der Vanquish weniger mit seinen Reizen als ein DB9, lässt die Vermutung seiner Potenz mit einem mächtigen Frontsplitter, Seitenschwellern und einem Heckdiffusor aus Sichtkarbon zur Gewissheit werden. Vorne zeigt er den durchdringenden Blick des DB9, hinten bedient er sich der Stilistik des limitierten Supersportlers ONE-77. Seine charismatische Mischung aus Dyna- mik, Kraft und Exklusivität umgibt ihn wie eine Aura royaler Ästhetik der Unantastbarkeit. Wer sich für einen Vanquish Volante entscheidet, sitzt, wo immer er vorfährt, im Mittelpunkt des Geschehens. Gebettet in sportliche Sitze, die mit feinstem Leder in Rautensteppung bezogen und mit farblichen Nähten abgesetzt sind, erscheint nur noch ein Parkplatz vor dem Casino Royal als angemessen. Fünf Lederarten in über 30 verschiedenen Farben sowie 40 Garne bietet Aston Martin an, um individuelle Wünsche der Kunden im Interieur zu verwirklichen, das natürlich in Handarbeit ausstaffiert wird. Wie es sich für eine Luxus-Lounge gehört, findet sich im Vanquish nichts, was auch nur an- satzweise hektisch oder profan anmuten könnte. Stattdessen wird sportliche Noblesse aus Leder, Metall und Glas bis in die kleinste Naht zelebriert und bei Bedarf auch mit SichtKarbon inszeniert. Das Design der flach gezogenen Mittelkonsole ist ebenfalls vom ONE-77 inspiriert und kommt mit vier klassischen Drehreglern und Tastenfeldern aus, die in der Art eines Touchscreens auf leichte Fingerberührung reagieren, um von der Klimaautomatik über die 1000 Watt starke Audioanlagen von Spezialist Bang & Olufsen bis zur Sitzheizung sämtliche Funktionen und Fahrzeugeinstellungen zu steuern und zu konfigurieren. Die schnell agierende Sechsgangautomatik von ZF bedient der Fahrer hingegen über die bewährten vier Drucktasten am oberen Ende der Mittelkonsole, in deren Mitte der kleine Schacht für den Zündschlüssel sitzt. Vier weitere Tasten am unteren Ende der Konsole steuern die elektronischen Fahrhelfer und die Warnblinkanlage. Sound geht durch Mark und Bein Wie bei Aston Martin üblich, gleicht der Start des Zwölfzylinders einem Ritual. Steckt der mit einem Glasaufsatz veredelte Zündschlüssel in seinem Fach und hat der Fahrer den Fuss auf der Bremse, steht dem V12-Gewitter nichts mehr im Weg. Ein Druck auf den gläsernen Schlüssel, und das riesige Triebwerk meldet sich mit Gebrüll zum Dienst seiner 573 PS bei 6750 Touren feuert der Vanquish ab, bei 5500 Umdrehungen erreicht er sein maximales Drehmoment von 620 Newtonmetern. Für den Sprint von null auf Tempo 100 lässt sich der Volante 4,3 Sekunden Zeit, also etwa so lange, wie James Bond für einen Wodka Martini braucht. Erst bei 295 Stundenkilometern übt er sich in Bescheidenheit, laut Tacho soll noch mehr gehen. Durch die Transaxle-Bauweise verteilt das Cabriolet sein Gewicht zu 51 und 49 Prozent auf die Vorderund Hinterachse nahezu ideal und liegt in der Hand wie ein kompakter Sportwagen. Wie das Coupé hat auch der Volante ein Aluminium-Chassis sowie eine Karosserie aus Karbon. Trotz zusätzlicher Versteifungen bringt er nur neun Kilogramm mehr Gewicht auf die Waage als der geschlossene Vanquish. Für die sportliche Gangart tippt sich der Fahrer freilich selbst via Schaltpaddels durchs Getriebe. Die direkte und agile Lenkung arbeitet feinfühlig, die Karbon-KeramikBremsen vernichten die Geschwindigkeit so spielerisch, wie der Motor sie freisetzt. Seine Länge von rund 4,7 Metern und das Gewicht von 1,8 Tonnen fühlt man dem Vanquish Volante kaum an. Das Potenzial, mit ihm die Welt retten zu können, hingegen schon. Näher kann man dem Doppel-Null-Status schliesslich nicht kommen. Ein Nimbus, der unbezahlbar und nur bei einem Aston Martin im Preis inbegriffen ist. Der startet übrigens bei 307 500 Franken. Luxus im Lexus Obwohl der Lexus GS 300h keine Konkurrenz zu fürchten braucht, ist die sportliche Vollhybrid-Limousine nur selten anzutreffen auf Schweizer Strassen. dene Nachfrage: Die Besserbetuchten wollen ihren privilegierten Status in der Regel mit einer der drei deutschen Nobelmarken dokumentieren. Wer einen Blick über die eigene Nase hinaus wagt und in einem aktuellen Lexus Platz nimmt, sieht sich schnell eines Besseren belehrt. Peter Lattmann Elektrisch in der Stadt unterwegs Edles Ambiente im Innenraum mit Head-up-Display. Fahrgenuss pur: Der Lexus GS 300h F Sport bewegt sich flüsterleise und umweltschonend. Toyotas Edelmarke wird hierzulande unterschätzt. F: zvg. Mehr als eine halbe Million Lexus rollen jährlich aus den modernen Produktionsstätten in Japan und Nordamerika, doch nur etwa 1000 Einheiten kommen in derselben Zeitspanne in die Schweiz. Die vielseitige Premiummarke von Toyota findet nicht aus ihrem Schattendasein heraus, obwohl ihre Modelle seit je höchsten Ansprüchen genügen und es ihnen vor allem in den Bereichen Technik und Ausstattung nicht an Innovationen mangelt. Da im Weiteren auch die Verkaufspreise, das Fahrverhalten und die Formensprache absolut konkurrenzfähig sind, gibt es praktisch nur eine Erklärung für die eher beschei- Die seit Anfang Jahr angebotene Hybridlimousine GS 300h lässt es an nichts fehlen. Rein elektrisch setzt sie sich fast lautlos in Bewegung und schafft es in diesem umweltfreundlichen Modus locker durch die ganze Stadt. Ist auf der Autobahn oder auf kurvenreichen Passstrassen etwas mehr Power gefragt, leiten ein 2,5-Liter-Vierzylinderbenziner sowie ein zugeschalteter Elektromotor in Kombination mit einem stufenlosen CVTAutomatikgetriebe eine Gesamtleistung von 223 PS auf die Hinterräder. Die Fahrt von Winterthur ins Engadin ist im GS 300h dank des harmonischen Hybridsystems und der über jeden Zweifel erhabenen Fahreigenschaften völlig stresslos in knapp drei Stunden zu bewältigen, und das mit einem für diese Klasse bescheidenen Durchschnittsverbrauch von wenig mehr als fünf Litern Benzin für 100 Kilometer. Der Zeitgewinn im Vergleich zu dem auf dieser Achse besonders langsamen öffentlichen Verkehr ist ebenso beeindruckend wie die Minderkosten, wenn zwei oder mehr Personen an Bord sind. Fürstlich sind die Platzverhältnisse in der zweiten Reihe trotz der beeindruckenden Fahrzeuglänge von 4,85 Metern allerdings nicht. Die coupéartige Linienführung mit der geringen Höhe von 1,45 Metern fordert ihren Tribut. Gleiches gilt auch für das auf 482 Liter beschränkte Gepäckraumvolumen. Grossgewachsene tun deshalb gut daran, die komfortablen, elektrisch verstellbaren und vorzüglich Halt bietenden Vordersitze für sich zu beanspruchen. Modernste Assistenzsysteme Vorbildlich eingerichtet und damit auch für längere Reisen geeignet ist der Arbeitsplatz am Lenkrad. In der vierten GS-Generation haben ein farbiges Head-up-Display, ein leicht bedienbares Navigationssystem sowie Spurhalte-, Rückfahr-, Licht- und Sicherheits-Assistenten Einzug gehalten. In der dynamischen F-Sport-Version mit variablem Fahrwerk, Leder- ausstattung und Aluminiumapplikationen sind die kleinen Helfer im fairen, im Vergleich zu den deutschen Anbietern günstigen Basispreis von 84 900 Franken bereits inbegriffen, in den bis 20 000 Franken günstigeren Varianten sind sie mit Aufpreisen verbunden. Interessante Alternativangebote in dieser vielenorts unterschätzten Lexus-Baureihe sind mit denselben Aussenmassen die Sechszylindermodelle GS 450h mit 350 PS und der auf allen vier Rädern angetriebene GS 350 mit 317 PS. Noch bessere Chancen für eine weitere Verbreitung der Edelmarke werden dem RX-Nachfolger NX eingeräumt, der im Herbst in den Handel kommt. Züriberg HINTERGRUND Skepsis ist Wohlwollen gewichen Vor einem halben Jahr zogen rund 80 Flüchtlinge an die Sonnenbergstrasse 19. Trotz anfänglicher Kritik im Quartier ist es ruhig und friedlich ums Haus. Status und Arbeitserlaubnis Rebecca Wyss Die Sonne brennt auf den Asphalt nieder, auf dem Trottoir fahren Kinder in kurzen Hosen mit Kickboards ihre Runden durchs Quartier, und hin und wieder bleiben Spaziergänger für einen Schwatz auf der Strasse stehen. Genau das gefällt den Bewohnerinnen und Bewohnern der Unterkunft an der Ecke Sonnenbergstrasse/Jupitersteig: «Diese Ruhe gibt uns Kraft», sagt ein Eritreer. Er und seine Frau wohnten davor mit den Kindern in einer anderen Asylunterkunft. Sie teilten dort mit ihnen fremden Asylsuchenden eine grössere Wohnung. Drei Jahre lang. «Der Lärm der vielen Leute machte vor allem meiner Frau zu schaffen», sagt er weiter. Die Folge: Ihr psychischer Zustand verschlechterte sich. Eine Belastung für die ganze Familie. Der Umzug bewirkte schliesslich eine Besserung: «Hier fühlt sie sich viel wohler, es geht aufwärts.» Dies ist nicht zuletzt auch auf die Wohnungsbelegung zurückzuführen, wie Djuna Bertschinger, Sozialarbeiterin des Fachbereichs Wohnen der Asyl Organisation Zürich (AOZ), betont. Rund um das Asyl-Mehrfamilienhaus ist es ruhig geworden. Fotos: rwy zialarbeiterin. «Schliesslich werden sie gemäss Statistik voraussichtlich in der Schweiz bleiben und hier beruflich später ihren Weg gehen müssen.» Von der anfänglichen Stimmungsmache gegen die Flüchtlinge ist am idyllischen Zürichberg nichts mehr zu spüren. Im Gegenteil. Breite Unterstützung Langes Warten auf den Asylentscheid zermürbt Der Belegungsplan der AOZ sieht zwei Personen pro Zimmer vor. Bei grösseren Wohnungen kommt es somit vor, dass sich mehrere Familien eine Wohnung teilen. Dies führt auch schon mal zu Konflikten. Nicht so am Zürichberg. «Hier hatten wir noch nie Schwierigkeiten.» Das grosse Haus teilen sich Familien und Einzelpersonen aus Somalia, Kamerun, Äthiopien, Eritrea, Afghanistan und Syrien. Obwohl sie aus unterschiedlichen Ländern mit je eigenen Religionszugehörigkeiten und Sprachen stammen, respektiert man sich, wie der eritreische Bewohner sagt. Schliesslich lebt man nicht nur im gleichen Haus, oft teilt man ähnliche Schicksale von Flucht, Vertreibung oder Gewalt. Die Folge ist manchmal ein Trauma, das sich laut Bertschinger durch die unsichere Asylsituation Die Bewohnerinnen und Bewohner der Sonnenbergstrasse befinden sich in unterschiedlichen Phasen des Asylprozesses. Rund zwei Drittel von ihnen haben einen Schutzstatus erhalten: entweder eine Flüchtlingsanerkennung (Ausweis B) oder eine vorläufige Aufnahme (Ausweis F). Rund ein Drittel der Bewohner befindet sich in einem laufenden Verfahren und wartet auf den Asylentscheid (Ausweis N). Vorläufig aufgenommene Personen sowie anerkannte Flüchtlinge haben in der Schweiz einen uneingeschränkten Zugang zum Arbeitsmarkt. Gemäss Asylgesetz können Asylsuchende mit Status N vorübergehend eine Arbeitsbewilligung erhalten, sofern dies die Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage zulassen. Im Kanton Zürich ist es laut AOZ jedoch aktuell fast unmöglich, eine Arbeitsbewilligung zu erhalten. (rwy.) Die Nachbarinnen Ursula Kohlbacher und Claudia Bott (r.) helfen mit. verstärken kann. «Besonders schlimm ist es, wenn die Betroffenen lange auf einen Asylentscheid warten müssen», sagt Bertschinger (siehe Kasten). Djuna Bertschinger ist nicht nur zum Plaudern zum Mehrfamilienhaus gekommen. Sie und ihre Arbeitskollegin treffen sich mit afghanischen Jugendlichen, die ohne ihre Eltern in die Schweiz kamen und seit Kurzem den obersten Stock bewohnen – als Wohngemeinschaft. Gemeinsam erarbeitet sie mit den sieben Jungs die Hausregeln, was heisst: Die Jugendlichen erhalten ein Mitbestimmungsrecht – eine Ausnahme, wie Bertschinger betont. «Wir wollen, dass sie sich einbringen und Verantwortung übernehmen.» Tagsüber besuchen sie an der städtischen Fachschule Viventa einen Berufsvorbereitungskurs für fremdsprachige Jugendliche. Mit der einmaligen Chance einer WG-Wohnung wolle man den jungen Männern die Möglichkeit geben, in Ruhe lernen zu können, sagt die So- «Uns boten noch nie so viele Anwohner als Freiwillige ihre Unterstützung an», sagt Djuna Bertschinger. Nachbarinnen und Nachbarn unterstützten die Flüchtlinge bei der Organisation von Möbeln, sammelten Kleider oder helfen immer wieder beim Deutschlernen. Zu ihnen gehören auch die beiden Anwohnerinnen Ursula Kohlbacher und Claudia Bott. Sie besuchen regelmässig zwei Eritreerinnen, um mit ihnen zu plaudern – auf Deutsch. Kohlbacher weiss: «Die Frau beaufsichtigt meist die Kinder, während der Mann arbeitet (siehe Kasten). Die Frauen kommen weniger unter die Leute und lernen so weniger rasch Deutsch.» Nach einer Erklärung für ihr Engagement muss Kohlbacher nicht lange suchen. Sie sei Rentnerin und wolle sich nützlich machen. «Als ich von der Beschwerde aus dem Quartier las, dachte mir: Jetzt helfe ich erst recht.» Nr. 34 21. August 2014 11 AUF EIN WORT Rebecca Wyss «Flüchtlingsfamilien ziehen auf den Zürichberg», «Aufregung wegen Flüchtlingsfamilien», «Asyl mit Seesicht» – im Januar sorgte die Unterbringung der rund 80 Flüchtlinge und Asylsuchenden im Mehrfamilienhaus an der Ecke Sonnenbergstrasse/ Jupitersteig für Aufruhr im medialen Blätterwald. Einige Medien berichteten von zu spät informierten Nachbarn, andere von einzelnen Anwohnern, die gegen den Umzug der Flüchtlinge an den «noblen» Zürichberg Stim- Die Panikmache war umsonst mung machten. Ein Besuch vor Ort heute zeigt: Die Panikmache war umsonst. Am Zürichberg herrscht Ruhe, nach wie vor. Neu ist im Quartier die Welle der Solidarität, die die Stimmungsmache losgetreten hat. Der Schuss ging also nach hinten los. Anstelle sich lauthals gegen die Unterbringung zu wehren, engagieren sich Frauen und Männer aus dem Quartier aktiv, aber ohne grosses Aufsehen, um den Familien oder Einzelpersonen und in jedem Fall bedürftigen Menschen zu helfen. Der von «Blick» salopp betitelte «Geldadel» gibt der Gesellschaft also etwas zurück. Zu Recht, wie sich in den letzten Monaten gezeigt hat. Die Flüchtlinge verhalten sich so, wie es Menschen eben tun. Sie sind Mütter, Väter, Ehemänner und Ehefrauen, Angestellte und eben Nachbarn. Sie verlassen morgens das Haus, gehen einer Beschäftigung als Küchenhilfe, Aufräum- oder Reinigungshilfe nach, kaufen in den gleichen Läden ein wie alle anderen auch und winken zurück, wenn sie gegrüsst werden. Auch wenn wir sie nicht gerufen haben – in dem Sinne, wie einst Max Frisch über die Arbeitermigranten schrieb –, dürfen wir nicht vergessen: Geflüchtet sind Bedürftige unterschiedlichster Herkunft, gekommen sind Menschen. Sich auf die faule Haut legen, ist nicht ihre Sache Ines Fonkou wohnt mit ihren Kindern im Flüchtlingshaus. In der Schweiz fühlt sich die ehemalige oppositionelle Aktivistin aus Kamerun wohl – und sicher. ten, dem Vater ihrer Zwillinge. Bekannte hätten ihr erzählt, er sei tot – eine Falschinformation. Sie traf ihn ein Jahr, nachdem sie in die Schweiz gekommen war. Die Kinder stehen an erster Stelle Rebecca Wyss Stolz, wenn auch halb verborgen unter ihrer zurückhaltenden Art, steht Ines Fonkou ins Gesicht geschrieben. Etwas scheu, aber mit einem Lächeln auf den Lippen öffnet sie die Tür ihres Reichs im Untergeschoss des Hauses und führt die Besucherin durch die schmale Küche in das kleine Wohnzimmer. Ein himmelblaues Sofa, ein Kunstfaserteppich und Spielsachen schmücken den sonst schmucklosen Raum. Sie sei sehr glücklich, dass sie mit den zwei Töchtern alleine eine Wohnung Ein seltenes Bild: Ines Fonkou in einer ruhigen Minute auf dem Sofa. habe. «Das ist wirklich sehr schön.» Die Kinder könnten so ungestört spielen: «Das ist mir wichtig.» Die Frauen, mit denen sie in der vorherigen Asylunterkunft zusammengewohnt habe, hätten sich daran gestört, wenn die Kleinen spielten. An ihrer Unterbringung im Haus am Zürichberg gefällt ihr die Ruhe, die man sich innerhalb des Hauses gegenseitig lässt. «Wenn man aber eine Frage hat, hilft man sich gegenseitig.» Vor mehr als zwei Jahren kam die 28-Jährige in die Schweiz. Orientierungslos, schwanger und auf der Suche nach ihrem Freund, ihrem Liebs- «Als ich aber in der Schweiz ankam, war ich plötzlich ganz alleine», sagt sie heute. Dennoch ist sie froh, in der Schweiz Zuflucht gefunden zu haben. Hier muss sie nicht um ihr Leben fürchten. Oder um das ihrer Mutter oder ihres Bruders, mit denen sie bis zur Flucht zusammenwohnte. Anders in Kamerun. Als aktives Mitglied einer oppositionellen Studentenorganisation lebte die Wirtschaftsstudentin in ständiger Angst. Nicht zuletzt, weil die Polizei oder polizeiähnliche Gruppierungen bei Oppositionellen immer wieder «Hausbesuche» abstattete und je nach Laune den Vater, Bruder oder Cousin mitnahmen. Nicht alle kehrten nach Hau- se zurück. «Was mit manchen passiert ist, weiss niemand.» In der Schweiz hat Ines Fonkou andere Sorgen. Ihre Töchter halten sie auf Trab, wie sie sagt. «Die Kleinen werden nie müde!», ruft sie aus und lacht wiederum aus vollem Herzen. Die junge Mutter arbeitet tagsüber im Restaurant des Alterszentrums Kluspark. Dort hilftt sie dem Personal. Nach der Arbeit holt sie jeweils die Kinder von der Krippe ab und widmet sich ganz ihnen. Die Abwechslung von ihrem Muttersein tue ihr gut. «Auch wenn es anstrengend ist. Ich bin einfach froh, etwas zu tun zu haben.» Herumsitzen ist nicht ihre Sache, wie sie betont. «Das kann ich nicht.» Für die Zukunft wünscht sich Ines Fonkou nur eines: «Ich will, dass meine Kinder einmal eine gute Ausbildung erhalten.» Den Wunsch für ihre Zukunft äussert sie wiederum nur zögerlich, fast scheu: «Eine Ausbildung zur Pflegerin wäre schön.» 12 Züriberg Nr. 34 AKTUELL 21. August 2014 Vor der Einhausung: Eifrige Suche nach archäologischen Fundstücken Am Standort der geplanten Einhausung Schwamendingen finden zurzeit archäologische Untersuchungen statt. Nach heutigem Kenntnisstand haben diese aber keinen Einfluss auf die weitere Projektplanung. Am Standort der geplanten Einhausung Schwamendingen befindet sich eine Kulturlandschaft, die seit Jahrtausenden gewachsen ist. Aufgrund der lokalen Topografie sowie angesichts der aktuellen Fundstellenverteilung besteht die Möglichkeit, dass unbekannte archäologische Überreste gefunden werden könnten. Deshalb werden zurzeit archäologische Untersuchungen durchgeführt. Abriss Amag-Gebäude Das Bundesamt für Strassen (Astra) betont, dass beim Amag-Gebäude, heute Werkerei Schwamendingen, an der Ueberlandstrasse infolge der Einhausung Schwamendingen aus Projektsicht nur das Vordach entfernt werden muss. Ein Abriss des Gebäudes sei nicht notwendig. Allerdings wird zurzeit davon ausgegangen, dass die Amag an dieser Stelle ein neues Projekt verwirklichen will. Der Boden wird nach archäologischen Fundstücken durchsucht. Kenntnisstand keinen Einfluss auf die weitere Projektplanung und damit auf den Baubeginn der Einhausung Schwamendingen haben», betont Berger. Die Einhausung Schwamen- Kein Einfluss auf Projektplanung eigneten Zeitpunkt wieder aufgenommen. «Auch wenn bei den Sondierungsgrabungen archäologische Fundstücke zum Vorschein kommen sollten, so wird das nach heutigem Archäologische Untersuchungen im Rahmen von grossen Bauprojekten sind nichts Aussergewöhnliches. «Sie werden jeweils frühzeitig eingeleitet, um allfällige Rettungsgrabungen vor dem eigentlichen Baubeginn durchführen zu können», hält Marcel Berger, Bereichsleiter des Bundesamts für Strassen (Astra), Filiale Winterthur, fest. Die Untersuchungen wurden am 11. August gestartet. Innerhalb von zwei Tagen wurden elf Sondierschnitte angelegt und untersucht. Dabei sind keine archäologischen Befunde oder Fundstücke geborgen worden. Aufgrund der durchnässten Böden sind die weiteren Arbeiten mittlerweile eingestellt worden und werden erst zu einem späteren, ge- Noch wurde kein archäologischer Funde entdeckt. Fotos: astra/zvg. «Auf dem städtischen Areal im Guggach – teils Zone W3, teils Erholungszone – sind bis zur geplanten Überbauung mit einer Wohnsiedlung temporäre Zwischennutzungen für ungefähr vier Jahre vorgesehen», teilt Jürg Keller, Vizedirektor der Liegenschaftenverwaltung der Stadt Zürich, auf Anfrage mit. Der Geländeteil, welcher aktuell noch in der Erholungszone liege und deshalb rekultiviert werde, stehe aber bis 2016 für Zwischennutzungen nur beschränkt zur Verfügung. «Auf den übrigen in der Bauzone liegenden Fläche stehen Quartiernutzungen wie Freizeit- und Spielflächen im Vordergrund», so Keller. Diese würden in den kommenden Wochen mit den interessierten Organisationen konkretisiert. Denkbar sei ergänzend eine Nutzung durch Kreative. Die Liegenschaftenverwaltung kann sich rund 30 Nutzende wie zum Beispiel Grafik-, Architektur-, Näh-, Malateliers und dergleichen vorstellen. Für eine solche Nutzung werde zurzeit eine Machbarkeitsstudie Rahmenbedingungen und Kosten für das Aufstellen der Container geprüft, hält Jürg Keller gegenüber dem «Züriberg» fest. (pm.) Programm ANZEIGEN & Mishmash ist unterwegs im Zoo • 10.30–11.20: Pipifax und Wal- Pia Meier Das alle zwei Jahre stattfindende Zürcher Zoofäscht ist die Sommernachtsgala in der Deutschschweiz. Es ist ein exklusiver, gesellschaftlicher Event, zu dem sich eine illustre Schar Platz für Spass und Spiel • 10–14 Uhr: Das Clown-Duo Nic Am 23. August von 10 bis 14 Uhr findet im Zoo Zürich das Zoofäschtli für Kinder im Alter bis 12 Jahre statt. Zahlreiche Attraktionen sorgen für Spannung. Zürcher Zoofäscht dingen ist auch Teil der Ausstellung «Unterirdisch – das Spektakel des Unsichtbaren» im Museum für Gestaltung. Diese zeigt ein Querschnittmodell der Einhausung. Sie illustriert exemplarisch die vielfältige Nutzung auf verschiedenen Ebenen: das unterirdische Tramsystem unter der Autobahn mit dem darüber liegenden Ueberlandpark auf der Einhausung. Allgemein können im Museum für Gestaltung Fotos, Videos, Grafiken, Pläne und Modelle von bedeutenden zeitgenössischen Bauwerken betrachtet werden. Es werden verschiedene Führungen, Spaziergänge in den Untergrund und spezielle Veranstaltungen für Kinder angeboten. Die Ausstellung «Unterirdisch – das Spektakel des Unsichtbaren» ist bis am 28. September geöffnet, Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr sowie am Mittwoch von 10 bis 20 Uhr. (pd./pm.) Der Weinbergtunnel, ein Teil der Durchmesserlinie, ist fertig und in Betrieb genommen worden. Es braucht folglich den Installationsplatz und den Schacht als Zugang zum Weinbergtunnel nicht mehr. Die SBB will deshalb das Areal Brunnenhof beim Radiostudio nun Ende Jahr der Stadt Zürich zurückgeben. Die Stadt sieht nachher verschiedene Zwischennutzungen vor. Zoo-Fäscht Zoofäschtli: Ein Erlebnis für Kinder 2008 öffnete der Zoo anlässlich des Zoofäschts zum ersten Mal seine Tore gratis für alle Kleinen bis zu 12 Jahren. Spiele, Wettbewerbe, Rätsel und «tierischen Spass» bescherten den jungen Gästen aus der ganzen Region Zürich ein eigenes kleines Zoofäscht und ein unvergessliches Erlebnis. Nach diesem Erfolg wurde das Zoofäschtli als kleiner Bruder am Tag des Zoofäschts etabliert. Neben den Attraktionen und exklusiven Führungen (siehe Kasten nebenan) erhält jedes Kind ein Bhaltis, ein T-Shirt mit dem Yak darauf sowie ein Getränk und Znüni. Alle Kinder, die am Malwettbewerb mitmachen, erhalten ausserdem kleine Preise, die jeweils vom Zoo gestiftet werden. Der 1. Preis ist zum Beispiel ein Jahresabonnement für den Zoo Zürich. Neuer Raum für Gärtner und Kreative – dank Durchmesserlinie Köbi Kuhn machte die Teilnahme am Zoofäschtli viel Freude. Fotos: zvg. von rund 1000 geladenen Gästen und Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Kultur zu einem einmaligen Ambiente auf dem Zooareal ein Stelldichein gibt. Das Zürcher Zoofäscht leistet als Benefizveranstaltung einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der Tierwelt und zur Unterstützung des Zoo Zürich. Im Zoofäscht-Komitee sind Persönlichkeiten wie Bernhard Blum, Sophia Buhofer, Thomas Limburg, Daniel Lüscher, Andreas Messerli, Simona von Orelli, Daniela Spuhler, Christoph Richterich, Désirée Weber und Jürg Welti. www.zoofaescht.ch Auch der Zoodirektor (M.) freut sich über das Interesse der Kinder. demar, Märchenkonzert für Kinder im Alter von 3 bis 7 Jahre • 12.00–12.30: Kinder-Zauberer Selim Tolga • 13.00: Verlosung ZoofäschtliWettbewerb Kinderführungen/Mini-Trekking • 10.00–11.00 und 11.45–12.45: Mit Zooführern geht es auf Entdeckungsreise durch den Zoo. Die beliebtesten Tiere wie Löwen oder Elefanten werden besucht. Treffpunkt: Zoolino • 10.00–11.00 und 12.00–13.00 Uhr: Beim Mini-Trekking geht es auf eine Exkursion in den Zoo. Begleitet werden sie dabei von Lamas und Alpakas. Die Kinder lernen die Tiere kennen und erfahren Näheres über deren Lebensweise. Treffpunkt: Zoolino Tierpräsentationen • Bei den verschiedenen Tieranlagen zeigen die Tierpfleger das Verhalten der Tiere und geben Hintergrundinformationen. Sie ermöglichen eine Begegnung zwischen Tier und Mensch. Malwettbewerb • Alle Teilnehmer können sich am Malwettbewerb beteiligen. Anmeldung für die Kinderführungen und das Mini-Trekking auf www.zoo.ch/zoofaeschtli www.kindersport2hand.ch Kinder Sp rt s e c o n d h a n d www.kindersport2hand.ch Züriberg AKTUELL Nr. 34 21. August 2014 13 Noah, drei Pinguine und Gott in der Kiste In einem kunterbunten Musical setzten sich Kinder der Kirchgemeinden Balgrist und Witikon spielerisch mit der biblischen Geschichte auseinander. einstudiert und in bloss einer Ferienwoche ihre Bühnenrollen eingeübt. Hochprofessionell wurde in der kirchlichen Kreativwerkstatt von morgens bis spätnachmittags gearbeitet, zwischen den Proben in Gruppen aber auch viel gespielt, gebastelt und geplaudert. Die Kinder – Zweitkindergärtler bis Fünftklässler – lernten dabei nicht nur Lieder und Texte, sondern auch einander besser kennen, und es entstanden neue Freundschaften über die Alters- und Gemeindegrenzen hinweg. Lena Schenkel Obwohl die Geschichte der Arche Noah fast jedem Kind bekannt sein dürfte, hat man sie so bestimmt noch nie vernommen: Um sich beim Besteigen des Schiffs in Zweierreihen nicht von ihrem dritten Gspänli trennen zu müssen, beschliessen zwei Pinguine, dieses in einer Kiste an Bord zu schmuggeln. Als die Aktion aufzufliegen droht, gibt sich der blinde Passagier frech als Stimme des Allmächtigen respektive Gott in Pinguingestalt aus und allerlei Wirren nehmen ihren Lauf. Die offenkundig wenig bibeltreue Erzählung «An der Arche um Acht» von Ulrich Hub setzt sich heiter-spielerisch mit theologischen Fragen, etwa jener nach der Existenz Gottes, auseinander – ideal für eine Kindermusical-Adaption, dachten sich Christoph Strebel und Renate Bosshard-Nepustil, Pfarrer und Pfarrerin der Kirchgemeinden Balgrist und Witikon, und spannten im Rahmen einer Sommerferienaktion zusammen. Kirchgemeinden im Bühnenfieber Die Arche Noah, der Regenbogen und drei Pinguine: Szene aus dem Kinder-Musical. Fotos: Lena Schenkel Musicalstars innert Wochenfrist Um das Stück auf die Kirchenbühne zu bringen, waren dann aber bei Gross und Klein erhebliche Anstrengungen und viel Leidenschaft gefragt. An nur vier Samstagen vor den Ferien hatten die 47 Kinder die 11 Lieder Es geht los: Die Arche ist bereit. Schüler im Element: Es wird getanzt, gelernt, gelacht. Foto: Christof Pfister Ebenso motiviert wie die Kleinen arbeitete sich auch das rund zwanzigköpfige Organisationsteam aus Kirchgemeindeangestellten und Freiwilligen in seine Parts ein: Da half es, dass der Pfarrer auch ein passionierter Musiker und die Katechetin eine bühnenerprobte Tanzpädagogin ist. Das um sich greifende Bühnenfieber gab allen die Gelegenheit, in eine neue Rolle zu schlüpfen: Der Sigrist wurde zum Schreiner, sein Auszubildender zum Lichttechniker und Mütter zu Schneiderinnen und Köchinnen. Alle investierten sie viel Zeit und Herzblut in das Projekt. Als die Kinder vergangenen Freitagabend endlich wieder das tun durften, was ihnen einhellig am meisten Spass bereitet habe – «auf der Bühne stehen» –, dankten ihnen Angehörige und Gemeindemitglieder in der vollbesetzten Kirche Balgrist ihr enormes Engagement mit manchen Lachern, vielen «Jöhs» und grossem Applaus. Bleibt zu hoffen, dass das Bühnenfieber dort bald wieder grassieren wird. AUS DEM EUROPARAT Türkei: Freie Wahlen, doch krass unfairer Wahlkampf Soeben ist eine schweizerische Delegation mit Nationalrätinnen und Nationalräten aus der Türkei zurückgekommen. Als Beobachter haben sie für den Europarat die Wahlen in der Türkei überwacht. Doris Fiala* «Wir müssen auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber haben, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie zu beseitigen.» Diese Aussage eines deutschen Nachkriegspolitikers beschäftigte und begleitete mich anlässlich der Wahlen in der Türkei vom 10. August. Zwei Schweizerinnen und ein Schweizer von insgesamt 103 Wahlbeobachtern – beauftragt vom Europarat und der OSZE – nahmen die Wahlen vom 10. August in der Türkei genauer unter die Lupe. Sie sollten damit einen Beitrag für freie und faire Wahlen und folglich zur Demokratisierung der Türkei leisten. ANZEIGEN Auf Einladung reisten Wahlbeobachter aus 33 Ländern in das geostrategisch, auch für die Schweiz, sehr wichtige Land. Skandalöse Ungleichheit der Wahlkampfmittel Erstmals konnten Türkinnen und Türken ihren Präsidenten direkt wählen. Auch 70 000 der noch nicht bei uns in der Schweiz eingebürgerten Türkinnen und Türken hatten die Möglichkeit, Einfluss in ihrem Heimatland zu nehmen. Erdogan, Ihsanoglu und Demirtas waren die Namen jener Männer, die zur Wahl standen. Die Bevölkerung zeigte sich bereits im Vorfeld ohne Illusionen. Zu sehr hatten sie erleben müssen, wie skandalös unfair die Wahlkampagne organisiert, bzw. mit wie viel mehr Finanzmitteln Erdogan Wahlkampf betrieben hatte. Bürger und Bürgerinnen waren heiss darauf, sich mit uns auszutauschen, sich zu beschweren und den Kampf dahingehend zu führen, dass es zum zweiten Wahlgang kommen sollte, als Warnung an den Favoriten, wie sie sag- «Ein Diktator sei er, schimpfte man. Die Pressefreiheit sei nicht gewährleistet. Gewaltentrennung gebe es nicht. Unbequeme Journalisten würden noch immer riskieren, ihren Job zu verlieren, oder gar ins Gefängnis gesteckt.» ten, als Zeichen dafür, dass Erdogan sich diese Ungleichheit der Mittel nie mehr erlauben sollte. Ein Diktator sei er, schimpfte man. Die Pressefreiheit sei nicht gewährleistet. Gewaltentrennung gebe es nicht. Unbequeme Journalisten würden noch immer riskieren, ihren Job zu verlieren, oder gar ins Gefängnis gesteckt. Der Mangel an Transparenz sei grotesk. Wir würden auf Neu-Deutsch sagen: Es gibt in der Türkei keine «Checks and Balances»Liberale, säkulare und gut gebildete Kreise waren frustriert vor und nach den Wahlen in der Türkei. An der Demo zugunsten Erdogans, knapp vor den Wahlen, wurden die weit über 50 000 Teilnehmenden säuberlich getrennt: Männer links, Frauen rechts. Erdogans Plan jedoch, so viel Wähleranteile zu gewinnen, dass rasch Parlaments-Neuwahlen hätten ausgerufen werden können, hoffend, dass eine überwältigende Mehrheit die Opposition ausschalten und eine neue Verfassung in Kraft hätte treten können – dies mindestens ist nicht geglückt. Die Wahlen als solche waren frei. Die Wahlkampagne Erdogans krass unfair. Doch Oppositionelle machen sich Mut mit aufmüpfigen Aussagen, wie zum Beispiel dieser: «Wenn Du denkst, Du seist zu klein Was ist der Europarat? Der Europarat hat nichts zu tun und ist nicht zu verwechseln mit dem Europaparlament der Europäischen Union (EU). Er wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zur Friedenssicherung im Grossraum Europa gegründet. 47 Länder gehören dem Europarat an, auch die Schweiz seit 1963. Ziel ist die Demokratisierung der Länder, die Förderung der Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte. (zb.) und unbedeutend, um Einfluss zu nehmen, dann stell Dir vor, ins Bett zu gehen mit einer surrenden Stechmücke im Schlafzimmer!» * Doris Fiala ist FDP-Nationalrätin und Aussenpolitikerin für die Schweiz, wohnhaft in Zürich 2, früher im Kreis 7. Doris Fiala ist Inhaberin einer Agentur für Öffentlichkeitsarbeit und Präsidentin der Schweizer Delegation am Europarat. 14 Stadt Zürich Nr. 34 21. August 2014 Eine Bank für die Zürcherinnen und Zürcher Die Bank Sparhafen Zürich AG existiert seit über 160 Jahren. Sie kennt ihre Kunden persönlich und erarbeitet für sie individuelle Lösungen. Zudem bietet sie ein einzigartiges Produkt an, von dem hauptsächlich Leute über 50 profitieren. Unauffällig und etwas abseits des Trubels, aber doch sehr zentral, liegt sie. Die Bank Sparhafen Zürich AG (BSZ) hat ihren Sitz in einem historischen Gebäude an der Fraumünsterstrasse 21, unweit des Paradeplatzes. Die Bank wurde 1850 als Verein gegründet mit dem Zweck, auch kleinen Leuten die Möglichkeit zu geben, einen Notbatzen fürs Alter auf die Seite zu legen. Der Gründer Johannes Girsberger wollte mit dieser liberalen Lösung die sozialen Notstände in der Zeit der Frühindustrialisierung lindern. Da die Sparguthaben über die Jahrzehnte stetig anstiegen, wandelte sich die Sparkasse bald in eine Genossenschaftsbank. Und das ist sie bis zum heutigen Tag geblieben. Zur BSZ Genossenschaft gehören die Aktiengesellschaften Bank Sparhafen Zürich AG und BSZ Immobilien AG. Die Bank hält sich heute noch an traditionelle Werte wie Tüchtigkeit, Verlässlichkeit, Engagement, Solidarität, aber auch Erfindergeist und Weitblick. Sie hat ihre Unabhängigkeit immer bewahrt, auch in turbulenten Zei- te und Lösungen anbieten. Bescheiden und klein geblieben, erbringt die Bank erstklassige Leistung. Bei Bedarf zieht sie Spezialisten aus ihrem Netzwerk hinzu und garantiert so hochprofessionelle Gesamtlösungen. Sie sieht sich als Bank der Zürcher Bevölkerung. Auch in stürmischen Zeiten navigiert sie sicher durch die Wogen des wirtschaftlichen Auf und Ab. Sie bleibt ihren Werten treu. Werte, die sich über Jahrzehnte, ja über bald zwei Jahrhunderte bewährt haben. Hypothek 50+ bietet finanziellen Spielraum im Alter Schalterhalle der Bank Sparhafen Zürich AG. ten. So ist die Bank Sparhafen eine Bank des Mittelstandes geblieben, die am besten mit den Adjektiven, «klein, aber fein» beschrieben werden kann. Breite Produktepalette und etwas mehr Wirkt die Bank von aussen eher unscheinbar, überrascht sie die Besucher innen mit einer angenehm hellen und modernen Empfangshal- Drei Fragen an Reto Kyburz, Direktor der Bank Sparhafen Zürich AG Was unterscheidet die Bank Sparhafen von anderen Banken? Mit einem verwalteten Vermögen von gut 350 Millionen und Ausleihungen von rund 400 Millionen Schweizer Franken sind wir eine kleine Bank. Dies wollen wir auch bleiben. Wir sind eine unabhängige Bank mit einem Kundenstamm, der langsam, Reto Kyburz. aber stetig gewachsen ist. Wir sind sicherheitsorientiert und fühlen uns dem Kunden genauso verpflichtet wie dem Aktionär bzw. den Genossenschaftern. Trotzdem bieten wir innovative Produkte an, die auf dem Markt gut ankommen. ANZEIGE Auf welche Werte setzen Sie? Bei der Bank Sparhafen pflegen wir traditionelle Werte wie Tüchtigkeit, Einsatz, Engagement und Solidarität. Wir bieten unseren Kunden massgeschneiderte Lösungen. Dies ist möglich, weil wir fast alle persönlich kennen. Es ist uns wichtig, über die Lebensumstände unserer Kunden informiert zu sein, nur so können wir sie ganzheitlich beraten. Bei uns ist der Kunde ein Individuum, nicht eine Nummer. Auf was sind Sie besonders stolz? Viele unserer Kundinnen und Kunden sind schon seit Jahrzehnten, gar seit mehreren Generationen mit unserer Bank verbunden. Das ist die grösste Auszeichnung, die es für eine Bank gibt. Darauf sind wir stolz. Foto: kst. le. Genauso gepflegt wie die Schalterhalle sind die Beratungszimmer im ersten und zweiten Stock. Der Ton ist persönlich, die Mitarbeitenden kennen ihre Kundinnen und Kunden. Wie jedes Finanzinstitut bietet die Bank Sparhafen eine breite Produkte- und Dienstleistungspalette: verschiedene Spar- und Anlagemöglichkeiten mit der nötigen Beratung. Der Zahlungsverkehr wird durch Quick-Aufträge und E-Banking erleichtert. Das Hauptgeschäft der Bank Sparhafen sind jedoch Hypotheken jeder Art. Die Bank analysiert die Lage ihrer Kunden eingehend und findet mit ihnen zusammen die geeignete Lösung. Ein einzigartiges Produkt ist die Hypothek 50+, welche Menschen über 50 mehr finanziellen Spielraum verschafft: ein innovatives Angebot für Personen mit unerwartetem Kapitalbedarf im Alter. Diese Finanzierungslösung stellt das Engagement der Bank Sparhafen für ihre Kundinnen und Kunden unter Beweis (siehe Kasten). Engagiert und gut verankert Die Bank ist in der Region Zürich gut verankert; sie ist durch Mund-zu-Mund-Propaganda gewachsen. Ihre Kunden sind vor allem Privatpersonen und kleine bis mittlere Unternehmen, die meist über Jahrzehnte, oft über Generationen bei der Bank Sparhafen bleiben. Die Bank pflegt die persönliche Begegnung und den Austausch mit ihren Kunden, sie interessiert sich für den Menschen hinter dem Kontoinhaber. Sie kennt seine persönlichen Verhältnisse und kann ihm deshalb massgeschneiderte Produk- Ein Produkt, auf das die Bank Sparhafen besonders stolz ist, heisst «BSZ Hypothek 50+». Dies ist nicht eine Hypothek im üblichen Sinne, sondern ein Kredit, der es Kunden über 50 ermöglicht, ihren finanziellen Spielraum zu erhöhen. Die Bank Sparhafen ist eine der wenigen Banken, die eine solche Finanzierung anbietet. Das Geld kann für einen Pflegefall, Ausbildungskosten, einen Erbvorbezug oder zur Überbrückung eines Arbeitsausfalls benutzt werden. Als Sicherheit dient eine Liegenschaft, die bis zu 65 Prozent belehnt werden kann. Die Bank Sparhafen gewährt diese Finanzierung auch dann, wenn die Belastungen für Zinsen und Nebenkosten einen Drittel des Einkommens übersteigen. Natürlich plant sie die Finanzierung im Detail und stellt einen Finanzplan auf, welcher jährlich überprüft wird. Der Kunde muss den Kredit nicht zurückzahlen, so lange die Belehnung 65 Prozent nicht übersteigt. Wenn er die Zinsen nach Ausschöpfung von 65 Prozent Belehnung nicht mehr bezahlen kann, greift die Bank auf die Massnahmen zurück, die sie im Vorfeld mit dem Kunden definiert hat. Die Liegenschaft oder ein anderer wertvoller Besitz wird verkauft, oder der Schuldner sucht zusammen mit seinen Kindern nach einer Lösung. Die Bank prüft jede Möglichkeit, um dem Kunden oder der Kundin zu helfen, den Engpass zu überwinden. Dieses Produkt zeigt, wie die Bank Sparhafen ihre Aufgabe auf dem Finanzplatz Zürich wahrnimmt: Etwas persönlicher, etwas näher, etwas solidarischer mit den Menschen, die ihr geholfen haben, diese Bank aufzubauen und zu entwickeln. Stadt Zürich Nr. 34 21. August 2014 Mediterranes Flair im urbanen Garten zaubert Ferienstimmung herbei Mediterrane Pflanzen zaubern Ferienstimmung in den Garten oder auf den Balkon. In warmen Sommern blühen sie üppig und verströmen ihre Düfte. Über die Wintermonate dagegen stellen sie ihre Besitzer vor einige Herausforderungen. baum oder Zitrusgewächse gewässert werden. Es gilt hier wie für fast alle Pflanzen: Lieber einmal zu wenig giessen, als zu viel. Auf den Gartenschlauch oder einen Rasensprinkler sollte man dabei verzichten, denn sonst werden die empfindlichen Blätter nass. Auch Staunässe ist bei mediterranen Pflanzen unbedingt zu vermeiden, da sonst die Wurzeln faulen und die Pflanze eingeht. Nur besonders durstige Pf lanzen wie die Engelstrompete oder Oleander können auf eine Unterschale gestellt werden, die das abfliessende Wasser aufnimmt und für weiteren Bedarf zur Verfügung stellt. Karin Steiner Der Bougainvillea mit seinen grell violetten Blüten, der Olivenbaum, der silbern in der Sonne glänzt, der Oleander mit seiner weissen, roten oder rosafarbenen Blütenpracht, der Rosmarinbusch, der seinen Duft verbreitet oder das Zitrusbäumchen, dessen farbige Früchte einen wohltuenden Kontrast zu den dunkelgrünen Blättern bildet – kein Zweifel, mediterrane Pflanzen haben einen ganz eigenen Charme. Wer einen sonnigen, vor Regen geschützten und gegen Süden gerichteten Platz auf dem Balkon oder im Garten besitzt, kann mit dem nötigen Fachwissen an diesen schönen Pflanzen jahrelang Freude haben. In warmen, eher trockenen Sommern blühen sie ebenso reich wie ihre Geschwister im Süden. Die Bougainvillea zum Beispiel ist eine üppig blühende Balkonpflanze, die pflegeleicht und für Anfänger geeignet ist – sofern der Standort warm, sonnig und vor Regen geschützt ist. Beliebt ist auch der immergrüne Oleander, der von Juni bis weit in den September hinein blüht. Richtig überwintern Richtig giessen Mediterrane Pflanzen kommen aus warmen, sonnenverwöhnten Gebieten, wo es eher selten regnet. Das sollte auch beim Giessen berücksichtigt werden. Das heisst, erst wenn die Erde wirklich trocken ist, sollten Oliven- Oleander ist hierzulande eine der beliebtesten mediterranen Balkonpflanzen. Foto: kst. Wer schon einmal im Winter am Mittelmeer war, weiss, dass es auch hier durchaus zu Frost kommen kann, ohne dass im Allgemeinen die typischen Pflanzen einen Schaden davontragen. Allerdings kommen mediterrane Pflanzen nicht mit grossen Schneemassen und wochenlangem Dauerfrost klar, wie er oft bei uns herrscht. Deshalb sollte man die Pflanzen vor dem Frost ins Gewächshaus, in den Wintergarten oder die Garage holen. Geeignet ist ein heller Standort, an dem die Temperaturen nicht über 10 Grad ansteigen. Während des Winters sollte man sie immer erst dann giessen, wenn die Erde trocken ist. Sind die Pflanzen nicht immergrün, sondern laubabwerfend, kann der Überwinterungsraum auch dunkel sein. Ab Anfang Februar kann man sie wieder hell und warm stellen. Sobald neue Blätter erschienen sind, werden sie wieder normal gedüngt und gegossen. Milde Winter überstehen robuste, grosse Pflanzen auch im Freien. Doch dann sollten sie an eine geschützte Hauswand gestellt werden. Das Blattwerk sollte abgedeckt und die Kübel mit Folie dick eingepackt werden, damit die Wurzeln nicht einfrieren. Das würde den Tod der Pflanze bedeuten. ANZEIGE CLIENTIS ZÜRCHER REGIONALBANK Stockwerkeigentum – ein Kauf mit Folge(koste)n Nicht nur die konstant tiefen Zinsen und die schwindenden Landreserven verhelfen dem Stockwerkeigentum zu anhaltender Beliebtheit. Nebst erschwinglichen Erstehungskosten und einem moderaten Pflegeaufwand sprechen noch viele weitere Gründe für die Erfüllung des Traums von den eigenen vier EigentumswohnungsWänden! Trotz der berechtigten Vorfreude lohnt es sich, einiges vor dem Kauf genau abzuklären. lungen zu erfüllen oder Sie das entsprechende Budget noch aufstocken müssen. Mit der Unterzeichnung des Kaufvertrags und der Begründungsurkunde ist der formale Grundstein zum Wohneigentum gelegt. Mindestens so entscheidend für die positive Fortsetzung des Traums vom Wohneigentum sind haltbare Spielregeln für das Zusammenleben mit Ihren zukünftigen Nachbarn unter einem Hausdach und die Tragbarkeit, das heisst, der Aufwand für Zinsen, Amortisationen und Nebenkosten sollte 35 Prozent Ihres Bruttoeinkommens nicht übersteigen. Der Kaufpreis ist das eine... Bei einer Bestandesimmobilie ist ein besonderes Augenmerk auf die Bausubstanz zu richten. Denn stehen kurz nach dem Wohnungserwerb unumgängliche werterhaltende Investitionen am Gebäude an, werden diese der gesamten Eigentümerschaft anteilsweise belastet. Erkundigen Sie sich, damit solche Vorhaben nicht zur finanziellen Überbelastung Ihrerseits führen. Bei einem Neubau ist der Baubeschrieb sorgfältig zu studieren. In ihm wird – manchmal leider wenig eindeutig – formuliert, Rolf Häusler ist Individualkundenberater bei der Clientis Zürcher Re- ...die zukünftigen Nebenkosten gionalbank in Zürich. Foto: zvg. das andere wie und in welchem Kostenrahmen die diversen Arbeitsgattungen ausgeführt werden. Prüfen Sie selber, ob die einzelnen Budgets – insbesondere für Küche, Bäder und Böden – realistisch sind und ausreichen, Ihre eigenen Vorstel- Im Reglement für Stockwerkeigentümer werden die Anteile jedes Eigentümers an den Verwaltungs-, Hauswartungs- und Unterhaltskosten der gemeinschaftlichen Gebäudeteile und auch die Höhe der Einlagen in den Liegenschaften-Erneuerungsfonds definiert. Dasselbe Dokument hält zudem die Rechte und Pflichten über die alltägliche Nutzung fest. Dabei geht es beispielsweise um diejenige des Gartens, der Tiefgarage und weiterer Gemeinschaftsräume. Ebenso enthält es Vorschriften über die Haustierhaltung bis manchmal gar hin zur Art der zulässigen Bodenbeläge. Ein harmonisches Zusammenleben in einer Eigentümergemeinschaft verlangt auch innerhalb der Reglementsbestimmungen nach Toleranz. Denn die eigene Lebensweise wie auch diejenige der Nachbarn geht trotz heute üblich hoher Bauqualität nicht immer unsichtbar und lautlos an den Mitbewohnern vorüber. Doch mit Diplomatie und Anstand wird die Freude am eigenen Heim überwiegen. Clientis Zürcher Regionalbank Goethestrasse 18 www.zrb.clientis.ch Telefon 044 250 64 00 Bitte berücksichtigen Sie bei Ihren Einkäufen unsere Inserenten 15 16 Züriberg Nr. 34 21. August 2014 MARKTPLATZ Quartierladen Paradiesli zeigt sich im neuen Kleid Die Zukunft des Bioladens Paradiesli im Seefeld scheint nachhaltig gesichert. Der BachserMärt engagiert sich. Foto: Jeannette Gerber Wasser – für einmal nicht in Regenform Wenn die Temperaturen stimmen – ja wenn sie diesen Sommer einmal stimmen –, wird der Sechseläuten- platz von Kindern in Beschlag genommen. Sie geniessen das Wasserspiel in vollen Zügen. (zb.) Der legendäre Bioladen Paradiesli im Seefeld ist seit 1982 bekannt und geschätzt. Der BachserMärt übernahm Mitte 2013 den Betrieb und führt ihn im Sinn und Geist der Gründerinnen weiter. In Kooperation mit der Genossenschaft Paradiesli (www.genossenschaft-paradiesli.ch) sind die Kundinnen und Kunden Teil des Betriebs und helfen mit, den Laden zu entwickeln und im Quartier weiter zu verankern. Die Genossenschafter und die Vermieterschaft haben 2014 einen umfassenden Umbau des in die Jahre gekommenen Ladens ermöglicht. Seit diesem Montag, 18. August, präsentiert der BachserMärt Paradiesli an der Seefeldstrasse 29 ein grosses Sortiment an regionalen und biologischen Lebensmitteln in einem neuen und einzigartigen Quartierladen-Ambiente. Das Ladenteam unter der Leitung von Bianca Thut freut sich, die Quartierbevölkerung im Laden zu bedienen. Im BachserMärt Paradiesli werden zudem Lernende im sozialpädagogisch begleiteten Rahmen ausgebildet. Der BachserMärt Paradiesli ist Partnerbetrieb des Lehrbetriebsverbunds www.axisBildung.ch. (zb.) An der Badenerstrasse 171 eröffnet am gleichen Tag der BachserMärt Kalkbreite als Nachbar zum brandneuen Kino Houdini und Café Bebek in der Genossenschaft Kalkbreite. (zb.) Mehr Infos unter www.BachserMaert.ch. daniel irniger bauspenglerei spenglerarbeiten blitzschutzanlagen flachbedachungen asylstrasse 14 8032 zürich tel. 044 251 14 06 Anschlussprobleme? – Wir helfen! Ihr kompetenter Elektro-Partner für Stark- und Schwachstromanlagen sowie Telefonanlagen für Privat- und Geschäftskunden ELEKTRO-ANLAGEN Forchstrasse 50, 8032 Zürich Telefon 044 383 22 89 Qualität aus Leidenschaft W W W.ARTISANCHRONOMETRIE.CH Ihr Partner für gelungene Werbung im Quartier! Roman Küttel Dora Lüdi Tel. 044 709 913 17 53 00 03 Stadt Zürich Nr. 34 21. August 2014 17 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Gern dabei: Die SP-Nationalräte Jacqueline Badran und Martin Naef. Sextherapeutin Dr. Ruth Westheimer lässt sich von Flötistin Andrea Lötscher, Freundin von Intendant Michael Häfliger, in die Geheimnisse des Konzerts einweihen. Musik für die Psyche der VIPs Regisseur Peter Luisi, der mit «Schweizer Helden» den Publikumspreis gewann, mit Filmfachfrau und Kulturmoderatorin Monika Schärer und Regisseurin Barbara Miller (r.). Zürcher VIPs in Locarno Das Dîner Politique von Produzentin Ruth Waldburger (Präsidentin der Gruppe Autoren, Regisseure und Produzenten) hat am Filmfestival Locarno Tradition. Dabei waren Stadtpräsidentin Corine Mauch, die im August stets eine Woche Tessin geniesst, Ständerat Felix Gutzwiller (in himmelblauer Freizeithose), die Zürcher Nationalräte Jacqueline Badran, Bastien Girod, Thomas Hardegger, Maja Ingold und Martin Naef. Ambitiöse Forderung von Cinésuisse: jährlich 20 Millionen Franken mehr für den Schweizer Film. Damit will die Branche die Standortförderung stärken. Aktuelles Beispiel: Beim Film «Sils Maria», der auch im Zürcher Stadthaus spielt, wurde die Stadthaus-Szene in einem Berliner Hotel gedreht. Zürich sei, so hörte man, nicht an einer Kooperation interessiert gewesen. Von den Zürcher Filmschaffenden waren Andrea Staka (mit «Cure» im internationalen Wettbewerb), Paul Riniker («Usfahrt Oerlike» ab Januar in den Kinos), Sabine Gisiger (Weltpremiere Filmporträt Irvin D. Yalom), Christian Frei («Sleepless in New York»), Viktor Giacobbo und Peter Luisi, der für «Schweizer Helden», den Publikumspreis erhielt, anwesend. Regisseur Christian Frei (links), Präsident Schweizer Filmakademie, Corinna Marschall, Geschäftsführerin Media Desk Suisse, und Daniel Waser, Präsident Zürcher Filmstiftung. Ständerat Felix Gutzwiller unterhält sich mit Regisseurin Sabine Gisiger. Wenn Musik in der Luft liegt, sind Zürichs Zelebritäten gerne dabei. Bei der festlichen Eröffnung von Lucerne Festival unter dem Motto «Psyche» liess sich die Prominenz zu BrahmsKlängen die Seele streicheln. Bundesrat Ueli Maurer überbrachte die Grussadresse aus Bern. Tochter Sidonia Maurer ist eine begabte Geigerin. Kispi-Chefchirurg Martin Meuli hätte sich auch eine Karriere als Opernsänger vorstellen können. Jörg G. Bucherer ist Konzertsponsor. Zu Ehren des verstorbenen Claudio Abbado erhob man sich. Jetzt hat der 35-jährige lettische Shootingstar Andris Nelsons die Stabführung. Bundesrat Ueli Maurer besuchte die Eröffnung mit Tochter Sidonia. Aus dem OP ans Konzert: Chirurgenpaar Claudia und Martin Meuli. Mags gern melodiös und im Takt: Unternehmer Thomas Schmidheiny. Friends-Musical-Olympus-Präsidentin Ljuba Manz mit Marco Conte. Musikliebhaber und Mäzen Jörg G. Bucherer mit Isabel Zumtobel. Paul Riniker arbeitet zurzeit an seinem neuen Film «Usfahrt Oerlike». Valerie Fischer (Cobrafilm) zusammen mit Poto Wegener, Direktor Swissperform. ANZEIGEN GROMOD Damenmode Grösse 40 – 66 Tel. 043 399 94 71 • Fax 043 399 94 72 Dessous und Bademode Telefon 043 399 93 18 Gromod gekleidet bringt Freude und Komplimente Sommerausverkauf 8041 Zürich, Leimbachstrasse 56/58 (beim Bahnhof Leimbach) P vorhanden Öffnungszeiten: Di – Fr 10.00 –13.00 Uhr, 14.00 –18.30 Uhr Do: Abendverkauf bis 20.00 Uhr Sa: 10.00 –16.00 Uhr Montag geschlossen 8 Jede Woche das Neueste und Aktuellste aus dem Quartier: www.lokalinfo.ch 18 Züriberg Nr. 34 21. August 2014 Veranstaltungen & Freizeit Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region BUCHTIPP Donnerstag, 21. August 20.00 «La Balera – Tanz auf dem Wasser»: Minus 8: Last Night A DJ Saved My Life. www.barfussbar.ch. Barfussbar, Stadthausquai 12. Uhr, Sa 12 bis 16 Uhr. Art Forum Ute Barth, Kartausstrasse 8. 17.00–19.00 Vernissage: «Semina Rerum» Irène Preiswerk, Nives Widauer, «Axis» neue Werke. Ausstellung bis 18. Oktober. Museum Rietberg, Gablerstrasse 15. 17.00–20.00 Vernissage: Malerei und Objekte von Francesco Bonanno. Ausstellung bis 10 Oktober. Öffnungszeiten: Di bis Fr 11 bis 18 Uhr, Sa 11 bis 14 Uhr. Jedlitschka Gallery, Seefeldstrasse 52. 17.30 Geologische Stadtführung: «Bausteine in Zürich – Trends durch die Jahrhunderte». www.focusterra.ethz.ch. ETH Zürich focusTerra, Sonneggstrasse 5. 18.00 Vernissage: Prof. Silvain Guignard, «Japanische» Kunst, und Salome Lippuner, «Urushi Lacke». Finissage: Sonntag, 7. September, 11 bis 16 Uhr. Kronen Galerie, Froschaugasse 3. 18.00–19.00 Abendführung: Pflanzen der Schönheit, mit Melanie Ranft. Botanischer Garten, Zollikerstrasse 107. 18.30–20.00 Öffentlicher Vortrag: «Anti-Aging für Gelenke – fit bis ins hohe Alter!». Prof. Dr. med. Christoph Erggelet, Facharzt für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates, FMH. Eintritt frei. Anmeldung erforderlich: [email protected] oder 043 268 70 70. Privatklinik Bethanien, Toblerstrasse 51. 19.00–21.00 Öffentlicher Vortrag: «Das Leben des Propheten Mohammad(saw), ein Vorbild für alle».Eintritt frei. Mahmud Moschee, Forchstr. 323. 20.00 «True Love»: Theaterproduktion des Zürcher Theater Touché. Reservationen: [email protected]. www.theater-touche.ch. Theater Stok, Hirschengraben 42. Montag, 25. August Freitag, 29. August 12.30–13.00 Kunst am Montagmittag: Kunstbetrachtung im Rahmen der Ausstellung «Annelies Štrba. Madonnen». Führung durch die Ausstellung Konstanze Forst-Battaglia. Graphische Sammlung der ETH, Rämistrasse 101. 16.00–21.00 Grosser Flohmarkt: Verkauf von Büchern, CDs, Schallplatten, Raritäten, Kitsch, Bildern, Spielsachen und Haushaltsartikeln. Angeboten werden Getränke und Verpflegung. Der Erlös geht dieses Jahr an «Die dargebotene Hand» (Nr. 143) und an einen Kindergarten in Marokko, den die Kirchgemeinde Hottingen unterstützt. Kirchgemeindehaus Hottingen, Asylstrasse 36. 19.30 Konzert: Ursula Lörtscher (Sopran) und Sylvie Haug (Klavier) spielen unvergessliche Melodien der Meister der Operette des 19. und 20. Jahrhunderts. Apéro nach dem Konzert. Kollekte zugunsten der Musikerinnen. Wohnheim Mühlehalde, Witikonerstrasse 100. 20.00 «True Love»: Theaterproduktion des Zürcher Theater Touché. Reservationen: [email protected]. www.theater-touche.ch. Theater Stok, Hirschengraben 42. Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt: Zeitgeschichte spannend erzählt Der britische Journalist Owen Matthews erzählt in «Winterkinder» die Geschichte seiner Familie über drei Generationen. Sein Grossvater Boris Bibikow, ein begeisterter Parteifunktionär in der Ukraine, fiel den Säuberungen Stalins zum Opfer. Die Mutter des Autors, Mila, erlebte eine entbehrungsreiche Kindheit in sowjetischen Waisenhäusern. Nicht einfacher wird ihr Leben im Moskau des Kalten Krieges durch die Liebe zu Owens Vater, einem Engländer. Matthews schildert anhand seines FamilienSchicksals zugleich die Geschichte Russlands auf eindrucksvolle Weise. Darüber hinaus geht er der Frage nach, wie Willkür, bittere Armut und ideologischer Fanatismus jahrzehntelang einen ganzen Kontinent beherrschen konnten – Fragen, die angesichts der Spannungen an Aktualität leider nichts eingebüsst haben. Owen Matthews kam 1971 in London zur Welt und studierte Geschichte in Oxford. Seine Karriere als Journalist begann er in Bosnien. 1995 ging er nach Moskau und schrieb von dort als freier Korrespondent. Heute lebt er mit seiner Familie in Istanbul. 12.00–20.00 Ausstellung: Bilder und Schmuck von Stefanie Anrig. Mit Apéro. Ausstellung bis 24. August. Öffnungszeiten: Fr, Sa 12 bis 20 Uhr; So 12 bis 18 Uhr. Kronen Galerie, Froschaugasse 3. 13.00–17.00 Sonderausstellung: «Wunderbare Objektgeschichten». Öffnungszeiten: Di bis So von 13 bis 17 Uhr. Bis 19. Oktober. Kulturama, Englischviertelstrasse 9. 18.00 Vernissage: Ausstellung von Hanna Werner «dergestalt dargestellt». Querflöte Elsbeth Strebel und Irene Buttrick. Ausstellung bis 6. September. Öffnungszeiten: Mo 14.15 bis 17.45, Mi 14 bis 18 Uhr, Do 8 bis 11.30 Uhr, Sa 14 bis18 Uhr. Galerie Visarte (Kabinett), Schoffelgasse 10. 18.00–19.30 Tomatendegustation: Dabei können rund 50 verschiedene Tomatensorten auf ihren Geschmack getestet werden. Zudem verraten die Profis der Stadtgärtnerei im Rahmen einer Führung ihre Tipps und Tricks zum erfolgreichen Anbau der Pflanzen auf dem Balkon und im Garten. Weitere Informationen: www.bioterra.ch/zuerich. Stadtgärtnerei, Sackzelg 25/27 25. Freitag, 22. August 17.00–20.00 «Line-up # 05»: Finissage. Gruppenausstellung. Jedlitschka Gallery, Seefeldstr. 52. Sonntag, 24. August Owen Matthews: «Winterkinder». Graf Verlag. 35.90 Franken. Milieuschilderung des Nachkriegs-Wien In «Donnerstags bei Kanakis» porträtiert Elisabeth de Waal das Wien der Nachkriegszeit. Im Zentrum stehen drei jüdische Emigranten, die nach Wien zurückkehren. Theophil Kanakis ist ein reicher Geschäftsmann, der sich hier vor allem amüsieren will. Kuno Adler dagegen hat den Abzug der Alliierten abgewartet, um aus dem ungeliebten amerikanischen Exil heimkehren zu können. Die naive achtzehnjährige Marie-Therese ist die Tochter einer in den USA lebenden österreichischen Aristokratin. Die drei treffen schliesslich im Salon Kanakis aufeinander. Der Roman wurde aus dem Nachlass der Autorin Elisabeth de Waals veröffentlicht, die selbst auf ein bewegtes Leben zurückblicken kann. Auf die Welt kam sie 1899 in Wien als älteste Tochter von Viktor von Ephrussi und der Baroness Emmy Schey von Koromla. Sie studierte Philosophie, Rechtswissenschaft und Ökonomie. Lange Zeit lebte sie in Paris und in der Schweiz. Die Milieuschilderungen sind stark autobiografisch gefärbt, und der Leser erfährt, wie die Zurückkehrenden von den «Dagebliebenen» aufgenommen wurden. Elisabeth de Waal: «Donnerstags bei Kanakis». Paul Zsolnay Verlag. 31.90 Franken. Mittwoch, 27. August 20.00 «True Love»: Theaterproduktion des Zürcher Theater Touché. Reservationen: [email protected]. www.theater-touche.ch. Theater Stok, Hirschengraben 42. Donnerstag, 28. August 13.00–17.00 Sonderausstellung: «Wunderbare Objektgeschichten». Öffnungszeiten: Di bis So von 13 bis 17 Uhr. Bis 19. Oktober. Kulturama, Englischviertelstrasse 9. 17.00–20.00 Vernissage: Ausstellung von Ana Pais Oliveira. Preisträgerin des Förderpreises für Künstler. Öffnungszeiten: Mi bis Fr 11 bis 18.30 Samstag, 30. August 10.00–15.00 Grosser Flohmarkt: Verkauf von Bü- chern, CDs, Schallplatten, Raritäten, Kitsch, Bildern, Spielsachen und Haushaltsartikeln. Angeboten werden Getränke und Verpflegung. Der Erlös geht dieses Jahr an «Die dargebotene Hand» (Nr. 143) und an einen Kindergarten in Marokko, den die Kirchgemeinde Hottingen unterstützt. Kirchgemeindehaus Hottingen, Asylstrasse 36. 10.00–13.00 Flohmarkt Fluntern: Nur bei trockenem Wetter. Verschiebedatum: 13. September. Weitere Infos: Yumiko Toh Kollmer, Susenbergstrasse. 63, 8044 Zürich, 044 272 31 82, y.toh@ bluewin.ch. Schulhaus Fluntern (Pausenplatz), Hochstrasse 118. 10.30–16.00 Sommerfest: Flohmarkt und Marktstände aller Art. Unterhaltung mit Blasmusik, Alleinunterhalter und Rätseltisch. Verpflegung mit Gourmetstand, gratis «Hörnli + Ghackets», Grillwürste und Pommes frites. Kinderprogramm mit Clown, Hüpfburg, Parcours, Schminken und Ponyreiten. Alterszentrum Hottingen, Freiestrasse 71. 11.00–15.00 Finissage: Ausstellung von Marion Duschletta (Malerei). Galerie Kunst im West, Hardturmstrasse 121. 16.00 Floh- und Produktemarkt: Kaffee und Kuchen. Angebote für Kinder und Jugendliche. Musikalische Unterhaltung mit Duo Lucky Boys. Ab 19 Uhr: Gschwellti und Chäs, Grilladen und Salate, Doppelrahm Meringues. Vorstellung des neuen Kulturprojekts «Kirche Corserey» (FR). Musik und Tanz, open-end. Kath. Erlöserkirche (Kirchplatz), Zollikerstrasse 160. 16.30–17.00 Japanisches Biwa-Konzert: Im Rahmen der Ausstellung von Prof. Silvain Guignard, «Japanische» Kunst, und Salome Lippuner, «Urushi Lacke». Kronen Galerie, Froschaugasse 3. 20.00 «True Love»: Theaterproduktion des Zürcher Theater Touché. Reservationen: [email protected]. www.theater-touche.ch. Theater Stok, Hirschengraben 42. Sonntag, 31. August 11.00–14.00 Familien-Brunch: Grosses Buffet à discrétion. Anmeldung erwünscht: 044 414 03 26. Alterszentrum Klus Park, Asylstr. 130. 17.00 «True Love»: Theaterproduktion des Zürcher Theater Touché. Reservationen: [email protected]. Theater Stok, Hirschengraben 42. 20.00 «La Balera – Tanz auf dem Wasser»: Pipo: funky affaires – mono records. www.barfussbar.ch. Barfussbar, Stadthausquai 12. Montag, 1. September 12.30–13.00 Kunst am Montagmittag: Kunstbetrachtung im Rahmen der Ausstellung «Annelies Štrba. Madonnen». Meet the artist. Begegnung mit Annelies Štrba. Graphische Sammlung der ETH, Rämistrasse 101. ANZEIGEN Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 22 776 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.62/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktionsleitung: Andreas J. Minor (ajm.), [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Elke Baumann (eb.), Silvan Rosser (ros.), Manuel Risi (mr.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Dora Lüdi, Tel. 044 709 17 00, [email protected] Roman Küttel, Tel. 044 913 53 03, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: NZZ Print, Schlieren Züriberg Veranstaltungen & Freizeit Simon Tanner, «Le moment nihiliste», 2013. Fotos: zvg «Aktion Schöner Wohnen» zum Abschied Entdecken, verlieben, erwerben, mit nach Hause nehmen – das verspricht die «Aktion Schöner Wohnen» vom 21. bis 31. August in der Photobastei. Am 31. August wird die Photobastei Geschichte sein. Das Hochhaus für Fotografie am Paradeplatz hat als Zwischennutzung intensive und erfolgreiche acht Monate mit über 300 Ausstellungen auf sieben Etagen sowie 90 Eigen- und Fremdveranstaltungen hinter sich. Zu den Mietern der insgesamt 1500 Quadratmeter grossen Ausstellungsfläche gehörten Museen, Galerien, Foto- und Bildagenturen, Hoch-, Berufs-, Fachhochschulen und vor allem Einzelfotografen. Bis Ende August werden voraussichtlich rund 100 000 Besucherinnen und Besucher die Stufen zu den Ausstellungen erklommen haben. Die letzten zehn Tage vor der Schliessung lädt die Photobastei nun zum Jagen und Sammeln von Foto- René Gröbli, «Dampfende Lok», 1949. grafien ein. Angeboten werden Hunderte von Werken, die Fotografen aus der ganzen Schweiz der Photobastei gestiftet haben – darunter bekannte Namen wie René Gröbli, Reto Camenisch, Judith Stadler, Giorgio von Arb, Sylvan Müller, Nicolas Winter und viele andere mehr. Doch schöner wohnt nur, wer schnell ist, denn wer sich verliebt und zuschlägt, nimmt das Bild gleich mit. Die Aktion bietet die Bilder zu einem einheitlichen, einer Kaskade folgenden Tagespreis an: Am ersten Tag der Aktion, dem 21. August respektive dem 10. Tag vor dem Aus der Photobastei, kostet jedes Bild 1000 Franken, am 9. Tag vor Projektende dem 22. August kosten die Bilder noch 900 Franken, danach 800 Franken, 700 Franken etc., bis ein Bild am letzten Tag der Photobastei, am 31. August, schliesslich für 100 Franken zu haben ist. Der Erlös der Aktion geht zur Tilgung des drohenden Defizits an die Photobastei. Am Sonntag, 31. August, ist das Hochhaus für Fotografie dann Vergangenheit – und dank der Aktion hoffentlich aus dem Schneider, wie Initiator Romano Zerbini hofft. Er sucht übrigens bereits neue Räume für die Fortführung seines Projekts. (pd./mai.) Vernissage: Donnerstag, 21. August, Punkt 18 Uhr, Photobastei, Bärengasse 29, 8001 Zürich, 4. Stock. Aktion bis 31. August, Di–So 12–21 Uhr. Kauf nur gegen Barzahlung vor Ort, keine Kreditkarten. Vorschau: www.photobastei.ch/schoenerwohnen.html. GEMEINSCHAFTSZENTREN Quartiertreff Hirslanden GZ Witikon Altstadthaus Forchstrasse 248, 8032 Zürich Telefon 043 819 37 27 www.qth.ch Brunch: So, 31. Aug., ab 10 Uhr. Anmeldung erwünscht. Offenes Strickatelier mit Rosette Meier: je Di 14 bis 16 Uhr, kostenlos. Mittagessen für Gross und Klein: täglich ab 12 Uhr, in der Cafeteria oder im Garten. Witikonerstrasse 405, 8053 Zürich Französisch-Konversation: ab Mi, 27. Aug., 9 bis 10.30 Uhr. Anmeldung unter 044 390 13 77. Abseilen vom Loorenkopfturm: Sa, 6. Sept., für Boys und Girls ab 11 Jahren. Anmeldung bis 27. August. Quartiertreff Kreis 1 Obmannamtsgasse 15 8001 Zürich [email protected] Neumarktfest: Mi, 27. Aug., 14 bis 17 Uhr, Plakate gestalten. Sa, 30. Aug., Freiwillige für Einsätze im Stundentakt kommen am Mi, 27. Aug., zum Helferapéro. GZ Hottingen Gemeindestrasse 54, 8032 Zürich Telefon/Fax 044 251 02 29 www.gz-zh.ch/8 Das Musikfenster: So, 24. Aug., 17 Uhr, im Hottingersaal, Gemeindestrasse 54. Reservation: Telefon 044 363 01 77. Neue Kurse Eltern-Kind-Singen: Ab 4. Sept., Do 9.20 bis 10.05 oder 10.15 bis 11 Uhr im Pflegiraum, Klosbachstr. 118, Zürich. GZ Riesbach Seefeldstrasse 93, 8008 Zürich Telefon 044 387 74 50 E-Mail [email protected] www.gz-zh.ch/13 Grill: jeden Mittwoch (ausser Schulferien) 18.30 bis 22 Uhr. Quartiertreff Fluntern Voltastrasse 58, 8044 Zürich Tel. 043 244 92 74 www.lokal-fluntern.ch Bastellabor für Schulkinder: Fr, 22. Aug., 14.30 bis 17.30 Uhr. Mütterberatung: Di, 26.8., 10–12 Uhr. Anlaufstelle Kinderbetreuung im Kinderhaus Artergut Klosbachstrasse 25, 8032 Zürich Telefon 044 251 47 20 www.stadt-zuerich.ch/kinderbetreuung Kinderhaus Artergut: Di 16.30 bis 18.30 Uhr, Mi und Do 13 bis 16 Uhr. Ref. Kirche Hottingen, Asylstr. 36: erster Do im Monat 14 bis 15.30 Uhr GZ Riesbach, Seefeldstrasse 93: jeden zweiten Do 9.30 bis 11.30 Uhr. Ref. Kirche Witikon, Heilighüsli 9: letzter Di im Monat 14 bis 15.30 Uhr. Nr. 34 21. August 2014 19 20 Züriberg Nr. 34 21. August 2014 HINTERGRUND Die Klinik Lengg ersetzt die EPI-Klinik In der Klinik Lengg steht der Mensch im Mittelpunkt. Hier werden sämtliche Leistungen der bisherigen EPIKlinik und neu die Abteilung für neurologische Rehabilitation stationär und ambulant koordiniert. Die Klinik befindet sich auf dem Areal der Schweizerischen Epilepsie-Stiftung. Béatrice Christen Anfang April hat die Klinik Lengg ihren Betrieb aufgenommen und bietet als Kompetenzzentrum für Neurologie medizinische Dienstleistungen in den Bereichen Epileptologie und Neurorehabilitation an. Die Klinik Lengg hat die Leistungen der bisherigen EPI Klinik übernommen. Gleichzeitig wurden für die Neurorehabilitation neue Angebote geschaffen. Kompetenzen gebündelt Das nun zusätzlich integrierte Zentrum für ambulante Rehabilitation (ZAR) rundet das Angebot im ambulanten Bereich ab. Die Klinik Lengg wird getragen von der Schweizerischen Epilepsie-Stiftung und der Stiftung Zürcher Höhenkliniken Wald und Davos. Bisher gab es im Raum Zürich zu wenig Angebote für Neurorehabilitation. Diesem Umstand wurde durch die zusätzlichen stationären Neurorehabilitationsbetten in der Klinik Lengg entsprochen. Zurzeit stehen 22 Betten inklusive der notwendigen Nebenräume zur Verfügung. Anfang September kommt eine zweite Station hinzu. Die Klinik besitzt dann insgesamt 44 Betten. Behandelt werden einerseits Patienten mit einer Epilepsie, andererseits im Zentrum für Neurorehabilitation Patienten aus dem gesamten Spektrum der Neurologie, insbesondere nach Schlaganfall, Schädelhirntrauma, Hirntumoren, oder auch mit chronischen neurologischen Erkrankungen wie Parkinson oder Multipler Sklerose. Hightech: Fachpersonal sitzt vor den Überwachungsgeräten, die Daten der Patienten auf Bildschirmen darstellen. hat mir viel gebracht. Ich habe dort nicht nur Bekanntschaften geschlossen, sondern auch Freunde gefunden», freut er sich. «Ich fühle mich gut betreut» Der 89-jährige Ralph Meier aus Witikon war Patient in der Klinik Lengg. Der «Züriberg» hat ihn besucht und einen distinguierten Herrn angetroffen, der – obwohl im Moment noch auf den Rollator angewiesen – mental bei guter Gesundheit ist. «Der Schlaganfall hat mich Anfang Mai mitten in der Nacht getroffen», erzählt er. «Nach einem kurzen Aufenthalt im Spital Zollikerberg wurde ich in die Klinik Lengg verlegt», fährt er fort. «Ich bekam ein wunderschönes Zimmer und fühlte mich dort geborgen. Die ärztliche Betreuung und die Pflege waren individuell und sehr persönlich.» Ralph Meier war links gelähmt und musste sich in der Folge verschiedenen Therapien unterziehen. «Ich musste vieles wieder lernen, auch am Rollator zu gehen», berichtet er. «Nach sechs Wochen durfte ich die Klinik verlassen und nach Hause zurückkehren. Da meine Frau und ich im Erdgeschoss wohnen, können wir den Alltag gemeinsam gut bewältigen. Zweimal in der Woche fahren wir mit dem Rotkreuz-Fahrzeug in die Klinik Lengg zur Ergo-, Physiound Sporttherapie.» Ralph Meier ist ein aufgeschlossener Mensch. Er spielt bereits wieder Klavier und bewegt sich mithilfe des Rollators sicher in der Wohnung. «Die Musik ist mein Lebenselixier. Vor Kurzem besuchten wir ein Konzert in der Tonhalle. Es war ein wun- Fotos: Béatrice Christen Mensch im Mittelpunkt Mediziner Christoph Sturzenegger (rechts) ist Leitender Arzt, hier zusammen mit einem Patienten. derschöner Abend», freut er sich. Er mache täglich Fortschritte, erzählt er. Ja, er hätte noch viel Geduld und sei zuversichtlich, dass er irgendwann wieder ohne Rollator unterwegs sein werde, betont der ehemalige Finanzchef, der sich für vieles im Leben interessiert. So spiele er Schach online und möge auch den Sport. «Ich bin sprachbegabt, sehr kommunikativ und mag den Kontakt mit Menschen. Der Aufenthalt in der Klinik Lengg Ralph Meier schwärmt von der Klinik Lengg. Der «Züriberg» hat sich gefragt, was dort so besonders sei. Christian Sturzenegger, Chefarzt der Abteilung für Neurorehabilitation sagt dazu: «Ein gut eingespieltes Team aus Therapeuten, Pflege, Sozialberatung und Ärzten sind wichtige Grundpfeiler für eine individualisierte und erfolgreiche Rehabilitation von neurologischen Patientinnen und Patienten. Ziel ist es, dass diese eine möglichst hohe Selbstständigkeit und damit auch Lebensqualität zurück erlangen. Die Zentrums- und Wohnortsnähe ermöglicht es, dass Betroffene die Rehabilitation nahe ihrem gewohnten Umfeld und bei ihren Angehörigen durchführen können.» Modernste Therapiemöglichkeiten In Bezug auf die medizinische Kompetenz betont Christian Sturzenegger: «Wir können auf die langjährigen Erfahrungen der Epileptologie der EPIKlinik und der Neurorehabilitation der Zürcher Höhenklinik Wald aufbauen, um den Patienten die modernsten Therapiemöglichkeiten anzubieten.» Ralph Meier hatte einen Schlaganfall. Nun geht es ihm wieder besser. Er schwärmt von der Klinik Lengg. Klinik Lengg AG, Bleulerstrasse 60, 8008 Zürich, Tel. 044 387 81 11. Weitere Infos unter www.kliniklengg.ch.