Praxistest: Kompressoren auf dem Prüfstand

Transcription

Praxistest: Kompressoren auf dem Prüfstand
Praxistest: Kompressoren auf dem Prüfstand
Schneider Profimaster 300-50 W, Kaeser Premium 350/40 D und Classic mini 210/10 W
Universal einsetzbar. Leicht. Leistungsstark. Von
solch einem Werkzeug träumt jeder – Druckluftwerkzeuge kommen dieser Vorstellung sehr
nahe . Wenn man die nötige Luft zur Verfügung
hat! Doch wie groß müssen Kompressoren sein?
Was unterscheidet verschiedene Aggregate? Wie
viel Luft liefern sie tatsächlich? Der folgende Test
liefert eine solide Grundlage für die Kaufentscheidung, durch nachvollziehbare, praxisnahe Tests.
ablesen kann. Dennoch ist der Druckminderer gut
gegen Stöße geschützt. Auffällig ist sein großer
Druckluftkühler, der sich wie eine Schlange um
das ebenfalls große Kühlgebläse windet – der
Hersteller erwartet offenbar jede Menge Wärmeentwicklung.
Der Druckminderer stellt sich schnell als ein Gerät
Die Testkandidaten
Aus der Klasse der großen Handwerkerkompressoren treten an: Kaeser Premium 350/40 D gegen den Schneider Profimaster 300-50 W. Beide
Kompressoren sind für den professionellen Handwerkereinsatz gedacht. Beide kommen im gelben
Gewand daher. Erste Unterschiede treten bereits
beim Auspacken zu Tage. Der Kaeser Kompressor wiegt mit 59 kg ein gutes Stück mehr als der
Schneider mit 40 kg. Doch wird er auch wesentlich
mehr leisten? Es bleibt abzuwarten. Als Kontrastprogramm nimmt ein „Winzling“ an diesem Test
teil: der Kaeser Classic mini 210/10 W, mit 29 kg
sehr schwer für seine Größe.
Schlangenförmiger Luftkühler beim großen Kaeser.
Der Premium 350/40 D von KAESER
Exzellente Regeleigenschaften hat dieser Druckminderer.
Der Premium 350/40 D von KAESER
Der Premium 350/40 D kommt mit großen Rädern
– bei dem Lebendgewicht von rund 60 kg sind
diese auch ein Muss. Seine Instrumente sind so
angeordnet, dass man sie problemlos im Stehen
mit exzellenten Regeleigenschaften heraus. Sehr
gut die Reaktion auf Druckschwankungen und die
Präzision, mit der der eingestellte Druck gehalten
wird. Der Luftfilter ist ebenso hochwertig. Nach
dem Öffnen der beiden Halteklammern wird ein
Luftfilter sichtbar, der an ein Motorrad erinnert.
Grobstaub prallt direkt an dem Einlassgitter ab.
Seite 1 von 9
© 2004 werkzeugforum.de
Angetrieben wird das Aggregat von 400 V Drehstrom. Der Kompressor ist mit einem 40 l Kessel
ausgestattet und liefert laut Herstellerangaben
285 l/min. Der empfohlene Verkaufspreis liegt bei
999,- Euro.
Laut Prospekt sind die Kessel der Premiumserie
im Inneren beschichtet. Um so erstaunlicher, dass
beim Entfernen der Kondensatablassschraube
die Gewindegänge sind blank, um eine korrekte
(„luftdichte“) Verklebung mit der Ablassschraube
sicherzustellen. Folglich entsteht hier Korrosion;
dies ist aus unserer Sicht ein „Schönheitsfehler“,
der die Lebensdauer des Behälters nicht beeinträchtigt.“
Das riesige Gebläse streicht ungelenkt über das
Aggregat – Auf diese Weise hofft man das „Hitzköpfchen“ – den Verdichter – kühlen zu können.
Ein auffälliges Schild warnt vor dem heißen Bauteil – zu Recht, wie wir noch sehen werden.
Öffnet man den Verdichter, so treten die Ventile zu
Tage. Sie sind dafür verantwortlich, den Luftstrom
durch den Verdichter zu regeln. Automatisch öffnen und schließen sie sich durch den Luftstrom.
Blick auf den Luftfilter des Kompressors von KAESER.
„Hitzköpfchen“ Der Verdichter wird sehr heiß!“
Ventile des Premium 350/40 D im Einbauzustand.
Beim Kaeser legt man an dieser Stelle offenbar
Wert auf Qualität! Ähnlich einem Automotor hat
der Kaeser Ventilsitze, die aus der Grundplatte
hervorstehen. Aufgrund der Ventilsitze und der
straff sitzenden Ventilplättchen kann man wohl
auf eine hohe Lebenserwartung setzten.
Rost auf dem Kondensatablassventil des grossen Kaesers.
Rost und rostige Partikel sichtbar wurde (siehe
Abbildung). Hierzu die Stellungnahme des Herstellers Kaeser: „Die Gewindetiefe der Muffe ist
ca. 3 mm länger als die Gewindelänge der Ablassschraube. Somit kommen einige Gewindegänge
der Muffe direkt mit dem Kondensat in Kontakt;
Laut Prospekt sind die Ventilplättchen aus Edelstahl. Der Test mittels eines Magneten ergab
jedoch, dass es sich nicht um Edelstahl handeln
konnte, da die Plättchen magnetisch sind. Hierzu
der Hersteller Kaeser: „Die Einkaufsbezeichnung
des Materials der Ventilzungen lautet „gehärteter,
fein weiß polierter, schwedischer Bandstahl“ Es
ist kein klassischer Edelstahl. Hier werden wir die
Formulierung „Edelstahl“ in unseren Unterlagen
präzisieren.“
Seite 2 von 9
© 2004 werkzeugforum.de
In 5 S
beim
hahns Luft aus dem Kessel abgelassen. Um das
Aggregat möglichst realistisch zu belasten wurde
nur soviel Luft abgelassen, dass der Kompressor im Dauerlauf lief, der Kesseldruck jedoch bei
konstanten 7 Bar lag. Hierbei erwärmte sich das
Aggregat mächtig. Gemessen wurden die Lufttemperatur im Kessel und die Temperatur am Zylinderkopf. Bei letzterer wurde allerdings an einer
dem Gebläse abgewandten Seite gemessen.
Schnell steigt die Zylinderkopftemperatur an.
Bereits nach fünf Minuten sind siebzig Grad überschritten nach etwa acht Minuten wird die Endtemperatur von 85 Grad erreicht. Etwas verzögert
steigt die Kesseltemperatur an. Sie erreicht mit
einem Maximalwert von rund 30 Grad einen Wert,
der für die riesige Dimension des Kühlers doch
erstaunlich hoch ist. Vielleicht wäre es doch eine
Ventilplättchen ausgebaut.
Der Premium 350/40 D im Praxistest
1. Druckaufbau
Als erster Test wurde die Füllung des Kessels gemessen. Zunächst im warmen, später auch im
betriebswarmen Zustand. Hierbei baut sich der
Druck sehr gleichmäßig auf. Fast linear steigt der
Kesseldruck an – erstaunlich, da das Aggregat
gegen immer mehr Widerstand ankämpfen muss.
Ein Unterschied zwischen warmem und kaltem
Aggregat konnte nicht festgestellt werden.
Anbringung des Temperatur Sensors.
Diagramm: Temperaturverlauf im Dauerlauf
Diagramm: Druckaufbau im Kessel.
2. Dauerlauf
gute Idee, den Luftstrom durch eine Verkleidung
gezielt auf Kühler und Zylinderkopf zu führen.
In einem weiteren Test wurde mittels eines Kugel-
3. Stichsäge
Seite 3 von 9
© 2004 werkzeugforum.de
Dieser Vorgang wurde über mehrere Zyklen gemittelt. Die sich so ergebende relative Einschaltdauer ist ein Maß dafür, wie viel Luft das Aggregat
tatsächlich liefert. Je geringer die Einschaltdauer
ist, desto mehr Luft liefert das Aggregat während
des Laufes. Bei 3 Bar Druck lief der Kompressor
29,3% einer Periode, bei 4 Bar waren es 32,8 %.
Insgesamt kann man sagen, dass der „große
Kaeser“ ein solides und sehr gut gebautes Gerät
mit ausgezeichneter Ausstattung ist.
Härtefall Stichsäge: Hoher Luftbedarf und 6,3 Bar
Druck.
Als weiterer Test sollte der Kompressor eine Druckluftstichsäge antreiben. Der Hersteller Kaeser gibt
hierzu einen Maximaldruck von 6.3 Bar vor. Leider
konnte selbst dieser große Kompressor die nötige
Luft nicht liefern – der Kesseldruck sank beständig. Erst nach Reduktion des Druckes auf 5 Bar
konnte der Kesseldruck gehalten werden. Es erstaunt doch sehr, welche unglaubliche Menge Luft
ein kompaktes Werkzeug wie eine Druckluftsäge
verbraucht.
Der Profimaster 300-50 W von
Schneider Druckluft
4. Spritzpistole
Eine wichtige Anwendung der Druckluft ist das
Lackieren. Um den Luftverbrauch bei diesem
Arbeitsgang zu simulieren, wurde eine Kaeser
Der Profimaster 300-50 W von Schneider Druckluft.
Der Schneider Profimaster 300-50 W kommt im
Mäntelchen ins Haus. Sein Gebläse ist unter einer
großen Plastikabdeckung verborgen. Diese sorgt
anders als beim Vergleichsgerät von Kaeser für
einen gut geführten Luftstrom über Motor und
Verdichter.
Öffnet man die Verkleidung, so kommt ein kompaktes Gebläse zum Vorschein. Der Luftkühler
erscheint zunächst unscheinbar – er ist direkt an
den Zylinderkopf angebaut. Er wird vom Luftstrom
gekühlt, der durch das Gehäuse geführt wird –
Die im Test verwendete Spritzpistole.
Spritzpistole verwendet. Laut Herstellerangaben
verbraucht sie bei 3 Bar 80 l/min, bei 4 Bar 108
l/min. Der Kompressor wurde im betriebswarmen
Zustand aufgeblasen. Beim eingestellten Druck
von 3 bzw. 4 Bar wurde eine konstante Menge Luft
verbraucht. Gemessen wurde die Dauer, in der das
Aggregat lief, und die Dauer, in der es stillstand.
Der Profimaster 300-50 W mit geöffneter Verkleidung.
Seite 4 von 9
© 2004 werkzeugforum.de
die Ventile ans Tageslicht. Diese bestehen aus
Blechstreifen, die in einen Blechträger eingelegt
sind. Geschliffene Ventilsitze oder auch nur Befestigungen sucht man hier vergeblich. Wie wir noch
sehen werden, arbeiten die Ventile gut – In Sachen Lebensdauer könnten hier allerdings Zweifel
angebracht sein.
Luftkühler des Schneider Kompressors.
Ventile des Schneiders – Einfache Blechstreifen
Angetrieben wird das Aggregat von einem 230V
Lichtstrommotor. Der Kompressor ist mit einem
großem 50 l Kessel ausgestattet. Er liefert laut
Herstellerangaben 195 l/min und hat einen empfohlenen Verkaufspreis von 523,95 Euro.
Der Profimaster 300-50 W im Praxistest
1. Druckaufbau
Der Luftfilter des Schneider Kompressors erwies sich als
„eher einfach“.
was, wie wir noch sehen werden, zu beachtlichen
Kühlleistungen führt. Der Luftfilter des Schneiders
allerdings ist eher einfach gehalten. Ein simples
Schwämmchen, wie man es von Staubsaugern
kennt – und auch da reißt und bröselt es nach
einigen Jahren.
Ein echtes Manko aber sind die Instrumente. Während man diese beim Kaeser bequem aus dem
Stand ablesen kann, ist beim Schneider schon ein
Kniefall nötig.
Der Druckminderer erreicht nicht die Qualität des
Kaesers, verhält sich aber
gutmütig und
leistet
gute
Dienste.
Öffnet
man
den Verdichter, so treten
Die Instrumente
des SchneiderKompressors
sind leider nur
von der Seite
abzulesen.
Auch beim Schneider wurde der Kessel gefüllt.
Beim Vergleich mit dem Kaeser Kompressor muss
jedoch beachtet werden, dass der Druckbehälter
10 l größer ist – doch dazu später mehr.
Ähnlich dem Verlauf beim Kaeser steigt auch bei
diesem Aggregat der Kesseldruck sehr linear an
– ein Beweis für die gute Auslegung des Kompressors. Auch bei diesem Aggregat konnte kein Unterschied zwischen kaltem und warmem Aggregat
festgestellt werden.
Diagramm: Druckaufbau im Kessel
2. Dauerlauf
Wiederum wurde die Temperatur direkt im Kes-
Seite 5 von 9
© 2004 werkzeugforum.de
Diagramm: Temperaturverlauf im Dauerlauf.
sel und an der dem Gebläse abgewandten Seite des Zylinderkopfes gemessen. Während der
Zylinderkopf sich schnell auf 85 Grad erwärmt,
erreicht die Kesseltemperatur mit erfreulichen 26
Grad das Maximum. Der Grund für diese geringe
Kesseltemperatur könnte in der effektiven Luftführung liegen. Eine verbesserte Kühlung durch
den größeren Kessel, und der damit vergrößerten
Oberfläche ist aber auch anzunehmen. Wie auch
immer – der „Winzling unter den Luftkühlern“ hat
sich als sehr effektiv erwiesen.
3. Stichsäge
Ähnlich dem Kaeser ist das Aggregat nicht in der
Lage die Stichsäge dauerhaft mit 6,3 Bar Druck
zu versorgen. Mit 5 Bar gelingt es dann aber auch
ganz gut.
Der Classic mini 210/10 W von KAESER.
4. Spritzpistole
Wie auch beim Kaeser wurde die Einschaltdauer
bei der Versorgung der Spritzpistole gemessen.
Bei 3 Bar waren 37,9% der Periodenlänge erforderlich um die nötige Luft zu liefern. Bei 4 Bar
waren es rund 38%.
Der Schneider Kompressor ist ein gutes Aggregat
mit erfreulich niedrigen Preis.
Der Kaeser Classic mini 210/10 W
Der Kaeser Classic mini 210/10 W sieht sehr
kompakt aus. Durch sein enormes Gewicht von
29 kg ist er aber alles andere als handlich. Dieses
hohe Gewicht spricht gegen seinen eigentlichen
Einsatzzweck als Mobilkompressor. Welcher Handwerker wuchtet schon freiwillig ein solch schweres
Aggregat in den 6. Stock der Baustelle?
Offensichtlich ist diese Bauserie von Kaeser dazu
gedacht, ins niedrige Preissegment vorzudringen.
Daher wird wohl an den Anbauteilen gespart. Der
Druckminderer erfüllt leider nicht die bekannte
„Kaeser-Qualität. Bei Druckluftentnahme sank der
Der Mini: Mäßige Qualität beim Druckminderer.
Druck um 0,5 Bar bei einem eingestellten Druck
von 3 Bar – rund 16%. Allerdings ist der Druckminderer gut geschützt angebracht und lässt sich
von oben ablesen.
Auch der Luftfilter ist einfach gehalten. Ein recht
grob wirkender Schwamm wird hier in eine Hal-
Seite 6 von 9
© 2004 werkzeugforum.de
terung gespannt – nicht gerade eine hochwertige
Lösung.
Beim Öffnen des Verdichters zeigt sich dann, dass
Gummigelagertes Aggregat.
Kompressor vergebens. Angetrieben wird er mit
230V Lichtstrom. Er liefert laut Herstellerangaben
140 l/min und hat einen empfohlenen Verkaufspreis von 376.- Euro.
Der mini 210/10 W im Praxistest
Ein Einfacher Luftfilter beim kleinen Kaeser.
1. Druckaufbau
Diagramm: Druckaufbau beim „kleinen Kaeser“.
Der mini von KAESER ist mit qualitativ hochwertigen
Ventilen ausgerüstet.
Kaeser nicht überall gespart hat: Erfreulich ist das
Innenleben wieder durch Kaeser’sche Qualität
geprägt. Wie schon beim großen Kompressor ist
hier ein Ventil mit Ventilsitz nach allen Regeln des
Maschinenbaus verwendet worden – Man kann
auf eine lange Lebensdauer hoffen. Für die Ventilplättchen gilt dasselbe wie bei seinem „großen
Bruder“ – leider kein Edelstahl.
Der Kessel ist mit 10 Litern schon sehr klein
ausgefallen – ermöglicht aber so eine kompakte
Bauweise. Als Besonderheit sitzt das Aggregat
hier auf Gummipuffern – Vibrationen werden so
reduziert.
Einen Luftkühler allerdings sucht man bei diesem
Bei diesem Kompressor geht der Druckaufbau
durch den kleinen Kessel sehr schnell vonstatten.
Auch bei diesem Kompressortyp ist kein Unterschied zwischen warmem und kaltem Aggregat zu
erkennen.
2. Dauerlauf
Vermutlich bedingt durch den kleinen Lüfter und
die mangelhafte Luftführung wird der Zylinderkopf
bei diesem Kompressor extrem heiß! Mit deutlich
über 100 Grad ist die Verletzungsgefahr groß
– trotz Warnschild.
Auch die erzeugte Druckluft im Kessel wird sehr
heiß! 40 Grad sind für einen Qualitätskompressor
einfach deutlich zu viel – hier sollte der Hersteller
dringend einen Kühler nachrüsten, um Probleme
beim Lackieren zu vermeiden, die durch Konden-
Seite 7 von 9
© 2004 werkzeugforum.de
sat entstehen können.
Der Hersteller Kaeser hat auf diesen Test reagiert:
„Hierzu habe ich bereits Gespräche mit unseren
Konstrukteuren geführt, um Wege zu finden die
Temperaturen am Zylinderkopf und der Druckluft
zu reduzieren. Wir planen, Verbesserungen mittelfristig in der Serie einzuführen.“
3. Stichsäge
Fällt aufgrund der kleinen Liefermenge aus
KesselDruck.jpg
„Aufbau des Kesseldrucks normiert auf dessen
Volumen“
Aufbau des Kesseldrucks normiert auf dessen
Volumen“
Diagramm: Temperaturverlauf im Dauerlauf.
4. Spritzpistole
Auch eine Spritzpistole belastet das kleine Aggregat stark. Bereits bei 3 Bar Druck arbeitet das
Aggregat mit 52,3% Einschaltdauer, bei 4 Bar sind
es bereits 63,5%.
Es ist fraglich, ob der Kompressor gut zum Lackieren geeignet ist. Die Gründe dafür sind die
hohe Lufttemperatur und der kleine Kessel, der
die Druckwellen des Aggregats schlecht auffangen
kann. Geeignete Anwendungen für dieses Aggregat könnten aber das Verschießen von Tackerklammern oder das Ausblasen sein.
Kesseltemperatur der Aggregate im Zeitverlauf.
Direktvergleich der Kompressoren
wurde die Zeitachse auf eine gemeinsame Starttemperatur verschoben. In dieser Disziplin hat der
Schneider die Nase vorn. Bedingt durch ein offensichtlich effektives Kühlsystem und einen großen
Kessel liefert er sehr kühle Druckluft. Deutlich zu
sehen ist die sehr heiße Luft des kleinen Kaesers.
1. Aufbau des Kesseldrucks
3. Verdichter Temperatur
Wie erwähnt, spielt die Kesselgröße beim Druckaufbau eine entscheidende Rolle. Um deren Einfluss zu entfernen, wurde die Zeitachse mit dem
Kesselvolumen gestaucht. Die resultierende Kurve
lässt wiederum einen Rückschluss auf die wahre
Liefermenge zu.
Die beiden großen Kompressoren liegen hier etwa
gleich auf – und liefern akzeptable Werte. Einzig
der kleine Kaeser liefert extrem hohe Werte. Solch
hohe Zylinderkopftemperaturen können nach Angaben aus dem Hause Kaeser zu „Verkohlungen
an den Ventilen“ führen. Hier sollte der Hersteller
nachbessern.
Wie die Abbildung zeigt ist beim Aufbau des Kesseldrucks der „große Kaeser“ der klare Sieger.
Dicht gefolgt vom Schneider liefert der „Winzling“
dennoch für seine Größe erträgliche Werte.
2. Kesseltemperatur
Zum direkten Vergleich der Drucklufttemperatur
4. Einschaltdauer beim Lackieren
Wie auch schon beim Aufbau des Kesseldrucks
gewinnt der große Kaeser diese Disziplin eindeutig. Sein Aggregat liefert offenbar tatsächlich die
größte Luftmenge und kann so die geringste Einschaltdauer erreichen.
Seite 8 von 9
© 2004 werkzeugforum.de
Einschaltdauer2.jpg
„Einschaltdauern im Direktvergleich“
Diagramm: Vergleich Verdichtertemperatur.
Diagramm: Vergleich Einschaltdauer.
Fazit
In Sachen Liefermenge und Ausstattung hat der
Kaeser Premium 350/40 D eindeutig die Nase
vorn. Mit 999.- € ist er aber auch das teuerste Aggregat im Test. Dessen Lebensdauer kann höher
abgeschätzt werden als die des Schneider Profimaster 300-50 W. Die Druckluft des Profimasters
allerdings war die kühlste im ganzen Test. Mit
523,95 Euro ist er ein erfreulich preiswerter Kompressor mit angemessener Ausstattung. Erstaunlich allerdings waren die schlechten Werte und die
mäßige Ausrüstung des Kaeser Classic mini 210/
Blick in das Innere: Verdichter KAESER Premium
350/40 D
Fotos und Diagramme: Dr. Alexander Steingaß
Der demontierte Zylinderkopf des Profimaster 300-50 W
Technische Daten im Vergleich
Seite 9 von 9
© 2004 werkzeugforum.de