Die FFRankweil (Österreich) rückt aus, wenn es im Amberg
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Die FFRankweil (Österreich) rückt aus, wenn es im Amberg
Fahrzeuge Die FFRankweil (Österreich) rückt aus, wenn es im Ambergtunnel auf der A 14 gekracht hat. Spezielle Herausforderungen erfordern besondere Fahrzeuge. Mit dem neuen TLF 1500/100 T (Tunnel) nutzt die Feuerwehr dafür bereits die vierte Generation von Tunnel-Tanklöschfahrzeugen. 82 Iii 8/2009 ehr als. drei Kilometer Länge, zwei Röhren, vier Fahrspuren: der Ambergtunnel auf der Rheintalautobahn A 14 bei Feldkireh. Seit 25 Jahren ist die Freiwillige Feuerwehr der Marktgemeinde Rankweil in Vorarlberg (12000 Einwohner) für den M Mannschaftsraum sowie Sonderausstattung für Tunneleinsätze. Schon der erste Blic auf das neue Fahrzeug lässt die kompakte Bauweise erkennen. So sind die Abmessungen außergewöhnlich gering: Länge 6300 Millimeter, Breite 2440 Millimeter, Höhe 3000 Millimeter, Radstand 3500 Millimeter. Für den Aufbau sorgte die in Rankweil ansässige Firma Walser Fahrzeugbau. Das Volvo-Fahrgestell ist mit 6-GangAutomatikgetriebe mit Retarder, Luftfederung an der Hinterachse sowie einer Schleuderkettenanlage ausgestattet. Die Motorleistung liegt bei 206 kW (280 PS), die Gesamtrnasse des Fahrzeugs beträgt 11500 Kilogramm. Ausschlaggebend für die Fahrzeugmarke war einerseits ein örtlicher Fahrzeughändler - mit den damit verbundenen kurzen Wegen beim Service - und anderseits das bei Volvo serienmäßig eingebaute Automatikgetriebe. Alle anderen Hersteller bauen dieses nachträglich ein. Die Gesamtkosten von 450000 Euro für das TLF inklusive Ausrüstung trugen die Marktgemeinde Rankweil. das Land Vorarlberg sowie die staatseigene Autobahnen- und Schnellstraßen -Finanzierungs-Aktiengesellschaft (ASFiNAG). gänglicher Mobiler CAFS-Löscher unfallträchtigen Tunnel zuständig. Zu den acht Einsatzfahrzeugen der Wehr gehörte bislang ein Tanklöschfahrzeug mit Allradantrieb (TLF-A)2000/200 mit Tunnelausrüstung aus dem Jahr 1990in der Reihe der Tunneltanklöschfahrzeuge bereits die dritte Generation. Jetzt beschaffte die Feuerwehr Ersatz: ein TLF 1500/100 aufVolvo FL280 4 x 2. Die Vorgaben waren: wendig, klein in den Fahrzeugabmessungen, ein Höchstmaß an Effizienz und Leistungsfähigkeit, einfachste Bedienung, geräumiger und ergonomisch gut zu- Walser beließ die Fahrerkabine weitgehend im Originalzustand. Bedienelemente der Signalanlage und sonstiger Features wurden in das Volvo-Bedienfeld mit originalen Schaltern eingearbeitet. Großen Wert legte die Feuerwehr auf eine Kommunikationsmöglichkeit während der Fahrt zwischen Gruppenkommandant und der Mannschaft. Dies ermöglichten die Konstrukteure durch einen Ausschnitt an der Rückwand der Volvo-Kabine. Ein Gummibalg verbindet die Fahrermit der Mannschaftskabine staub- und spritzwasserdicht. Die im Aufbau integrierte Mannschaftskabine weist eine Innenhöhe von 1,80 Meter auf. Sie ist über einen pneumatisch klappbaren Tritt gut zu betreten und bietet Platz für fünf Mann inklusive fünf Atemschutzgeräten (Interspiro). Auf Wunsch hat Walser Atemschutzsitze der Firma Bostrom (USA) eingebaut. Der Vorteil dieser Sitze ist ein integriertes 3-Punkt-Rückhaltesystem, welches der Mannschaft größtmögliche Sicherheit bietet. Der Atemschutztrupp muss nicht lange nach seinen Gerätschaften su8/2009 Iii 83 [> I Fahrzeuge Ein Hochleistungslüfter sowie Material zurVerkehrssicherung sind neben Schläuchen Beleuchtungssatz im Geräteraum auf der Beifahrerseite verladen. Rufname: Rankweil Tank 1 Fahrgestell: Volvo FL 280 R 4 x 2 Motor: Dieselmotor, 280 PS Getriebe: 6-Gang-Automatik Höchstgeschwindigkeit: 105 km/h länge: 6300 mm Breite: 2440 mm Höhe: 3000 mm leermasse: 11 500 kg Zu!. Gesamtmasse: 15 000 kg Besatzung: 1/6 Aufbauhersteller: Walser Baujahr: 2009 Fahrzeugtechnische Ausstattung: Retarder, Schleuderketten, Abstandssensoren. Feuerwehrtechnische Ausstattung: fünf Atem- Kompakt und wendig. Das Tanklöschfahrzeug TLF 1500 T (Tunnel) der FFRankweil hat der ortsansässige Aufbauhersteller Walser auf einem Volvo FL 280 R 4 x 2 realisiert. 84 Iii 8/2009 und schutzsitze mit 3-Punkt-Rückhaltesystem, Wassertank 1 500 Liter, AFFF-Schaumtank 100 Liter, löhstadt FPN 10-2000-1H, Haie-Druckluftschaumanlage mit 2 x 50-Liter-Druckluftflasche (300 bar), 60-Meter-Schnellangriffshaspel (32 mrn), fest montierte Wärmebildkamera, Lichtmast mit vier Xenon-Leuchten a 35-Watt, zwei pneumatische Leiterabsenkungen. Beladung: 14 C-Schläuche, 14 B-Schläuche, tragbarer Wasserwerfer, Wärmebildkamera, Überdrucklüfter Ramfan (17 cm3/h), CAFSLöschgerät, fest eingebauter 5-kVA-Stromerzeuger, 2 x tragbarer 2-kVA-Stromerzeuger, Kehrwerkzeug, Hitzeschutzanzüge, Brandfluchthauben, Notrettungset, 6-Meter-Lichtmast mit 1000-Watt-Strahlern. Preis: 450000 Euro inklusive Beladung ehen. Wärmenild'camera (Bullard T-4). Handfunkgerät (Motorola Gp340), Rettungsleinen, Notrettungsser. Brandfluchthauben, Taschenlampen und Rückwegmarkierungsleinen stehen in der Mannschaftskabine in Halterungen zur Verfügung. Mit dem Schalter .arn Einsatzort" in der Fahrerkabine ändert der Fahrer die Steuerung des TLF vom Fahrmodus in den Einsatzmodus: alle Rollläden der Geräteräume öffnen sich. das Fahrgestell senkt sich per Luftfederung ganz ab und die Arbeitsbeleuchtung schaltet sich ein. Auf der linken Seite im vorderen Teil befindet sich als Besonderheit eine pneumatische Absenkung für den fahrbaren CAFS-Trolley (35 Liter Inhalt). "Den Tralley nutzen wir für den Brandschutz bei Verkehrsunfällen mit auslaufenden Betriebsstoffen". erklärt Fahrzeugwart Lukas Bauer. "Er kann schnell zur Einsatzstelle gebracht werden und verfügt über eine sehr gute Löschkraft. Außerdem deckt er alle Einsatzarten ab. bei denen andere Feuerwehren mit Kübelspritze oder Schaumlöscher vorrücken." Im Heck befinden sich eine einstufige Feuerlöschkreiselpumpe von Iöhstadt sowie ein Schaumlöschsystem von Hale, bestehend aus dem vollautomatischen Druckzumischsystem Foam Logix 3.3 sowie der Druckluftschaumzumischanlage CAFS-Attack. Die Feuerlöschkreiselpumpe hat eine Nennförderleistung von 2000 Liter pro Minute bei 10 bar. Weniger Löschmittel als der Vorgänger Im Unterschied zu vielen Feuerwehren in Österreich wurde auf ein Hochdruckteil verzichtet. "Die Rauchgaskühlung ist mit Hohlstrahlrahren genauso gut wie mit einem Hochdruckrohr" . sagt Bauer. "Zusätzlich hat aber das Hohlstrahlrahr den besseren Vollstrahl. die Wasserdurchflussleistung kann der Trupp je nach Brandbekärnpfungssituation anpassen. Außerdem muss das Schaumdruckzumischsystem nur auf eine Druckstufe (Niederdruck) ausgelegt werden." Bei Bedarf kann über die Druckschaumzumischanlage Netzmittel beigemischt und über jeweils einen B-Abgang links und rechts sowie den formfesten Schnellangriff abgegeben werden. Die über dem Pumpenstand eingebaute Schnellangriffshaspel enthält 60 Meter formstabilen Druck- schlauch .Nennweite J~ Millimer err, mit pneumatischer Rücxspulung. Im Unterschied zum vorgängerfahrzeug fasst der Löschwassertank statt 2000 nur 1500 Liter und der Schaumtank (AfFF) statt 200 nur 100 Liter. "Unsere Statistik zeigt, dass 90 Prozent der Einsätze mit dem Löschwasser des TLF bekämpft werden können. Wenn dies nicht ausreicht, sind auch 2000 oder 3000 Liter zu wenig", meint Bauer. "Für 2012 ist die Beschaffung eines TLF 8000 mit 500 Liter Class-A. und 500 Liter AFFF-Schaummittel geplant. Das TLF 15001100 ist als Voraus-TLF für den Ersteinsatz gedacht." der Fahrzeugfrontseite befinden sich spezielle Eintichtunen für den Tunneleinsatz: Eine in der Stoßstange fest eingebaute Wärmebildkamera mit Monitor im Fahrerraum, Abstandssensoren zur -ennung von Hindernissen im veru.uchten Tunnel sowie zwei zusätzliche Xenon-Scheinwerfer. Im gesamten Fahrzeug wurde bei der Beleuchtung auf LED- Technik gesetzt. Alle Leuchtkörper werden mit 24 Volt betrieben und können ohne Einspeisung über einen Generator beziehungsweise die Lichtmaschine des Motors eingeschaltet werden. Im Mannschaftsraum geben die zwei beleuchteten Griffstangen Halt und zudem noch eine hohe Lichtausbeute, ohne den Fahrer bei Nachtfahrt zu blenden. Zusätzliche Lichtbänder an der Decke beleuchten die Ablagen im Mannschaftsraum. Über das Standlicht und die Feststellbremse setzt sich die Geräteraumbeleuchtung in Betrieb. Kommt es im Ambergtunnel zu ei()pm Brand, rücken von der FF Rank.I der Reihe nach aus: Einsatzleitfahrzeug (ELF), TLF 1500 Tunnel. Löschfahrzeug (LF) sowie Versorgungsfahrzeug (VF) mit Kettenfahrzeug LUF 60 (Löschunterstützungsfahrzeug) auf Anhänger. Im Falle eines technischen Einsatzes im Tunnel werden nach Alarm- und Ausrückordnung (AAO) folgende Fahrzeuge alarmiert: ELF. Vorausrüstfahrzeug (VRF), TLF 1500 Tunnel (Tanklöschfahrzeug Tunnel) und SRF (Schweres Rüstfahrzeug). Al Im fahrerseitigen CAF5-löschgerät. Geräteraum befinden sich unter anderem eine senkrechte Fotienrolle und das Diese können Einsatzkräfte mittels der pneumatischen Absenkung entladen. Im Mannschaftraum hat die Firma Walser fünf Bostrom-Atemschutzsitze eingebaut. Das integrierte 3-Punkt-Rückhaltesystem bietet der Mannschaft ein hohes Maß an Sicherheit während der Einsatzfahrt. Text und fotos: Hans-Joachim Profeid • Im heckseitigen Geräteraum sind der Pumpenbedienstand und die Schnellangriffseinrichtung eingebaut. Zudem ist die Atemschutzüberwachungstafel direkt greifbar angebracht. Zwischen Mannschaftskabine und Fahrerhaus befindet sich eine großflächige Öffnung. So können Gruppenkommandantund Mannschaft gut miteinander kommunizieren. 8/2009 Iii 85