Guadalajara 2013/14 (Biologie, Deutsch, Mathe)
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Guadalajara 2013/14 (Biologie, Deutsch, Mathe)
Erfahrungsbericht 2013/2014 Guadalajara Grundschullehramt: Biologie, Deutsch, Mathematik, Musik Vor der Abreise: Es ist wichtig rechtzeitig mit der Beschaffung aller nötigen Formulare, Bescheinigungen usw. anzufangen, sodass man nicht in Zeitnot gerät. Mit Hilfe der Liste vom International Office sollte man aber nichts vergessen. Meinen Krankenschutz habe ich über den ADAC abgeschlossen, wobei es sicherlich zahlreiche weitere Möglichkeiten gibt und jeder die für sich geeignete finden muss. Bezüglich der Impfungen ist es notwendig die „Grundimpfungen“ aufzufrischen, die normalerweise schon jeder hat (Tetanus, Diphtherie, Poliomyelitis, Pertussis, Hepatitis B). Hinzu kommt noch Hepatitis A. Gegen Tollwut habe ich mich nicht impfen lassen, andere schon. Es ist wohl sinnvoll sich über die Risiken zu informieren. Vor meinem Aufenthalt habe ich ein Konto bei der Deutschen Bank eröffnet. Diese hat nämlich eine Partnerbank in Mexiko (Scotiabank), sodass kostenloses Bargeldabheben an allen Automaten ganz normal mit der deutschen Bankkarte möglich ist. Das war eine sehr sinnvolle Entscheidung, zumal man die Scotiabank in so gut wie jeder Stadt im Land findet, es also auch beim Reisen kein Problem ist an Geld zu kommen. Das Visum muss man rechtzeitig beantragen und es dann persönlich in der mexikanischen Botschaft in Frankfurt abholen. Guadalajara hat einen Flughafen, der etwa 30 Fahrminuten vom Zentrum entfernt ist. Direktflüge von Frankfurt aus wird man kaum finden, allerdings zahlreiche Flüge mit einem Stopp in den USA oder in Cancún. Mit einem Flughafen-Taxi ist man dann auch relativ schnell in der Stadt. Fliegt man mit einem Stopp in den USA darf man nicht vergessen „ESTA“ zu beantragen. Im Internet findet man dazu alle nötigen Informationen. Schon von Deutschland aus habe ich mir einen Platz in einem der zahlreichen Hostels in Guadalajara reserviert und dann erst vor Ort nach einer Wohnung gesucht. Mir war es wichtig die Wohnungen anzusehen und mit den Vermietern zu sprechen bevor ich irgendwo einziehe. Wenn man bereits in der Stadt ist und erst dann nach Wohnungen sucht, kann man die Sicherheit und Vorzüge der jeweiligen Stadtteile und die Entfernungen zur Uni oder ins Zentrum besser einschätzen. Anfangs waren sehr viele Austauschstudenten –nicht nur Deutsche- in Hostels, um nach Wohnungen zu suchen. Nach spätestens einer Woche findet eigentlich auch jeder was. Die Seite http://www.compartodepa.com.mx/jalisco/en-renta-guadalajaray-area-metropolitana ist sehr hilfreich (vergleichbar mit wüwowas…). Mit einem kostenlosen Account kann man gezielt nach Wohnungen suchen. Vor Ort: Ich habe in WGs mit Mexikanern gewohnt, im Monat zahlt man bis zu 2500 mex. Pesos, mehr sollte es nicht kosten (inkl. Gas, Strom, Internet, Trinkwasser >>das Leitungswasser ist nicht zum Trinken geeignet). Die Gegend um die Avenida Chapultepec ist zu empfehlen. Das ist eine große Straße mit zahlreichen Cafés und Bars und ins Zentrum hat man es nicht weit. Das Viertel um die Avenida 16 de septiembre (Stadtzentrum) und alles östlich davon ist weniger zum Wohnen geeignet, aus Sicherheitsgründen würde ich mir lieber im westlichen Teil der Stadt eine Bleibe suchen. Eigentlich ist es kein Problem nachts alleine durch die Straßen zu laufen, auch als Frau nicht, dennoch sollte man immer Acht geben (auch tagsüber) und nur das mit sich führen was man auch wirklich benötigt. Überschüssiges Geld und nicht genutzte Wertsachen sollte man also daheim lassen. Die Busse haben meistens keine ausgeschilderten Haltestellen, eben so wenig einen Busfahrplan. Durch Nachfragen kommt man aber ans Ziel, was der aufgeschlossenen und hilfsbereiten Art der Mexikaner zu verdanken ist. Dennoch ist diese Internetseite besonders zu Beginn sehr hilfreich, da die Busrouten aufgezeigt werden http://rutasgdl.com/ . Um sich eine Orientierung zu verschaffen ist es sinnvoll die Namen der großen Hauptstraßen zu kennen. Von östlicher in westlicher Richtung ist die wichtigste die Av. Javier Mina, die im Zentrum ihren Namen zu Av. Juárez ändert und noch weiter im Westen Av. Vallarta heißt. Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Straßen nach ein paar Blocks einen anderen Namen haben. Die Straßen sind in einer so großen Stadt häufig extrem lang, sodass man bei der Wohnungssuche auch auf die Hausnummer achten sollte. Es wird nicht geraten öffentliche Taxis einfach am Straßenrand anzuhalten, sondern solche von den Taxiständen (sitios) zu nehmen. Ich bin immer mit den öffentlichen Taxis gefahren und mir ist nie etwas passiert. Aus Sicherheitsgründen kann es aber nicht schaden sich einen vertrauenswürdigen Taxifahrer zu suchen, um dann immer denselben anzurufen. Eine Handykarte fürs Telefonieren und SMS-Schreiben habe ich mir bei Telcel gekauft. Diese kann man problemlos in den zahlreichen „Oxxo“- Läden, die es so gut wie an jeder Straßenecke gibt, aufladen. Mobiles Internet habe ich nicht gebraucht, da mir das w-lan in der WG, Uni und den öffentlichen Plätzen gereicht hat. Studium: Im Studium des Grundschullehramts sind viele verschiedene Fächer integriert, sodass ich mir in einem einzelnen nicht so viele Credits anrechnen lassen kann. Somit entschied ich mich ein Semester einige Fächer in Biologie zu belegen und im darauffolgenden die Fakultät zu wechseln um einige Musikkurse zu absolvieren. Es ist möglich nach einem Semester die Fakultät zu wechseln. Bereits vor Beginn des Auslandsjahres muss man abklären was einem angerechnet werden kann. Die verfügbaren Kurse kann man auf den jeweiligen Fakultätsseiten der Universidad de Guadalajara (UdG) einsehen http://www.udg.mx/ . Die UdG besteht aus sechs Fakultäten. CUAAD - Arte, Arquitectura y Diseño CUCBA - Ciencias Biológicas y Agropecuarias CUCEA - Ciencias Económicas - Administrativas CUCEI - Ciencias Exactas e Ingenierías CUCS - Ciencias de la Salud CUCSH - Ciencias Sociales y Humanidades Die CUCBA liegt außerhalb der Stadt, sodass einem eine Busfahrt von knapp einer Stunde leider nicht erspart bleibt, wenn man nicht gerade fernab vom Zentrum wohnen möchte. Die CUAAD hingegen hat drei Standorte. Das Zentrum in dem die Musikkurse stattfinden liegt direkt in der Innenstadt gegenüber des Theaters „Teatro Degollado“. Sowohl in Biologie, als auch in Musik sind die Kurse sehr praktisch orientiert. Während man in der Bio-Fakultät viele Kurse vorfindet die Exkursionen veranstalten, gibt es in der Musik-Fakultät viele pädagogisch-musikalische Kurse, sodass auch Unterrichtsdurchführungen an öffentlichen Schulen möglich sind, die einem in einem Lehramtsstudiengang zugutekommen. Vor Studienbeginn gibt es eine Einführungsveranstaltung für alle Auslandsstudenten der gesamten Uni. Dort erhält man Infos zu den einzelnen Fakultätstreffen, die an unterschiedlichen Tagen und im jeweiligen Standort stattfinden. An diesem Tag bekommt man die Uni gezeigt und wählt seine Kurse, erstellt also schließlich seinen Stundenplan. Natürlich kann ich mich nur für die CUCBA und die CUAAD aussprechen, bin mir aber trotzdem sicher, dass man in den restlichen Fakultäten genauso herzlich aufgenommen wird sowohl von den Kommilitonen, als auch von den Dozenten. Es werden alle Fragen beantwortet, ebenso wie einem zu Beginn, wenn das Spanisch noch nicht so flüssig läuft, geholfen wird. In der Musikfakultät wird einem sogar ein Tutor an die Seite gestellt. Generell sind die Mexikaner an einem selbst, sowie am Land aus dem man kommt und an der Sprache sehr interessiert, sodass ich z.B. an der CUCBA einen Deutschkurs anbieten konnte. Land und Leute: Mexiko ist ein wundervoll vielfältiges Land, vor allem in Bezug auf seine Landschaft. Es gibt einige Organisationen, die auf Auslandsstudenten abgestimmt sind: Intégrate, Connexión, Yo soy GDL, Mariguana. Diese bieten nicht nur Wohnmöglichkeiten an, sondern organisieren das gesamte Jahr über passende Reisen zu Orten, die man auf keinen Fall verpassen sollte. Ich persönlich habe selten an einer solch organisierten Tour teilgenommen, als vielmehr eigens geplante Reisen mit einer Freundin unternommen. Das klappt wunderbar, da der Fernbusverkehr in diesem Land super ausgebaut ist. Alle wichtigen Städte sind miteinander verbunden und bequem im Reisebus zu erreichen. Der Personenzugverkehr ist im Gegensatz zu Deutschland bis auf eine einzige Strecke komplett eingestellt, sodass lediglich Güterzüge verkehren. Guadalajara ist optimal gelegen um Wochenendtrips in nahegelegene Städte zu machen wie z.B. Aguascalientes, Zacatecas, San Luís Potosí, Guanajuato, Querétaro, San Miguel de Allende, Morelia, Puerto Vallarta. Vom Busterminal „Nueva Central Camionera“ fahren zahlreiche Unternehmen (Primera Plus, ETN, Estrella Blanca) Städte in der Umgebung an. Ein Ticket kann man schon übers Internet erwerben oder erst vor Ort kaufen. Vom alten Busterminal „Antigua Central Camionera“ hingegen fahren Nahverkehrbusse ab, z.B. ins einstündig entfernte Chapala. Die Stadt ist am Lago de Chapala gelegen, dem größten natürlichen See Mexikos. Für die Semesterferien lohnt es sich den Rest des Landes aufzuheben, um bis zur Yucatán-Halbinsel zu fahren oder die zweite Halbinsel Baja California zu erkunden. Fazit: Dieses eine Jahr in Mexiko konnte ich so viele neue Bekanntschaften und tolle Erfahrungen machen und ein wunderschönes Land erkunden, sodass es sich auf alle Fälle gelohnt hat und ich es auf jeden Fall allen empfehlen kann, die die Chance dazu haben. Ein Auslandsjahr oder auch nur ein Semester egal in welchem Land prägt einen enorm, sodass man sich diese persönliche Weiterentwicklung nicht entgehen lassen sollte.