Erlebnisbericht 13/14

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Erlebnisbericht 13/14
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
ERASMUS Erfahrungsbericht 2013/14
Persönliche Angaben
Studiengang an der FAU:
Wirtschaftswissenschaften
Gastuniversität:
University College Cork
Gastland:
Studiengang
an
der
Gastuniversität:
Aufenthaltszeitraum
(WS, SS oder Jahr):
Darf
der
Bericht
veröffentlicht werden?
Irland
Accounting & Finance
WS 2013/14
(Nichtzutreffendes löschen)
JA
1
1. Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule)
Wenn man mit dem Gedanken spielt ins Ausland gehen zu wollen, ist eine
Veranstaltung Pflicht: der International Day. Dort werden alle Partneruniversitäten
vorgestellt und man kann das Gespräch mit ehemaligen outgoern suchen. Für mich
stand relativ früh fest mich für Cork zu bewerben. Grund hierfür stellte das
umfangreiche Kursangebot in den Bereichen Accounting & Finance dar. Nach
Abgabe der Bewerbungsmappe wurde ich ein paar Wochen später zu einem
Vorstellungsgespräch bei Prof. Falke und Dr. Koschut eingeladen. In einer Runde mit
vier weiteren Studenten war es gefragt, sich selbst vorzustellen und die persönliche
Motivation zu reflektieren. Das Gespräch fand in englischer Sprache statt. Ein paar
Tage später bekam ich eine Zusage für einen Erasmus Platz im Wintersemester
2013/14. Danach ging es mit dem Abschließen von Learning Agreements los. Die
Lehrstühle der Universität waren hierbei sehr hilfsbereit und freundlich und es stellte
kein großes Problem dar, Learning Agreements abzuschließen.
2. Anreise / Visum (Flug, Bahn)
Die Anreise nach Cork gestaltet sich relativ einfach. Es gibt zwei Möglichkeiten.
Entweder man nimmt den Direktflug von München nach Cork oder man fliegt von
München nach Dublin und nimmt sodann einen Reisebus (aircoach oder gobe) nach
Cork. Die Fahrt von Dublin Airport nach Cork dauert 3 Stunden. Der Umweg über
Dublin kann sich unter Umständen lohnen, da Aer Lingus täglich zwei Flüge
München-Dublin anbietet, München-Cork wird jedoch nur dreimal die Woche bedient.
Ich bin von München nach Cork geflogen, da der Flug für mich zeitlich am Besten
gepasst hat. Von Cork Airport kann man entweder per Taxi oder per Bus in die
Innenstadt fahren. Ich habe mich für den Bus entschieden und schon am Flughafen
weitere Erasmus Studenten kennen gelernt, die das gleiche Transportmittel wählten.
Die Fahrt bis zum Busbahnhof Cork hat 4,70 Euro gekostet. Sodann bin ich mit
einem anderen Bus zu meinem Hostel gefahren. Alle Fahrten innerhalb Cork kosten
1,80 Euro unabhängig von der Anzahl der zurückgelegten Haltestellen. Die Tickets
hierfür kauft man direkt beim Busfahrer. (buseireann.ie)
3. Unterkunft (Wohnheim, privat)
Ich hatte mich dazu entschlossen zuerst ein Zimmer in einem Hostel zu buchen um
dann vor Ort nach einer Unterkunft zu suchen. Für 3 Nächte im 6 Bett Zimmer im An
Oige Hostel (direkt neben der UCC) habe ich 39 Euro bezahlt. Am Tag nach meiner
Ankunft bin ich zum Accommodation Office der Universität gegangen, um mich über
die Wohnsituation zu informieren. Prinzipiell gibt es wie in Deutschland zwei
Möglichkeiten zu wohnen. Entweder man nimmt sich ein Zimmer in einem Wohnheim
oder man zieht in eine WG. Ich hatte mir in Deutschland schon diverse Objekte für
student house sharing angeschaut. Die freundliche Dame von Accommodation Office
machte mich jedoch auf ein massives Problem bezüglich student house sharing
aufmerksam: Landlords sind darauf bedacht, Ihre Wohnungen möglichst langfristig,
das heißt ein akademisches Jahr oder länger, zu vermieten. Da im autumn semester
deutlich mehr Erasmus Studenten den Weg nach Cork finden als im spring semester
könnte ich versuchen für 4 Monate etwas zu bekommen, es würde jedoch sehr sehr
schwierig werden. Auf Grund dessen vereinbarte ich einen Besichtigungstermin in
einem Wohnheim der Universität (Victoria Lodge). Das Apartment sagte mir vom
ersten Moment an zu, deshalb entschloss ich mich, dort einzuziehen. Des Weiteren
hatte ich den Vorteil, bei eventuellen Problemen direkt einen Ansprechpartner an der
Universität zu haben. Sucht man privat eine Unterkunft (z. B. mittels des
Immobilienportals draft.ie) geht man diesbezüglich ein gewisses Risiko ein. Victoria
Lodge ist ein sehr ruhiges und modernes Wohnheim. Aus diversen Gesprächen mit
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irischen und internationalen Kommilitonen habe ich mitbekommen, dass dies jedoch
nicht in allen Wohnheimen so ist.
Über eins muss man sich jedoch bewusst sein: Wohnen in Irland ist weitaus teurer
als in Deutschland. Ich bezahlte für mein Zimmer (en-suite) 2302 Euro für 4 Monate.
Ein vergleichbares Zimmer in einem student house sharing Objekt würde sich im
gleichen Rahmen bewegen.
4. Studium an der Gastuniversität (Lehrveranstaltungen / Stundenplan)
Das Studium ist in manchen Punkten anders aufgebaut als in Deutschland.
Wichtigster Aspekt ist hierbei die Leistungsbeurteilung. Ein Modul wird entweder über
Continous Assessment oder über ein End of the year exam abgeschlossen. End of
the year exams finden jedoch nicht am Ende des Semesters statt, sondern in einem
speziellen Klausurmonat (April-Mai). Ist man also nur ein Semester am UCC kann
man meist nur Kurse mit Continous Assessment wählen. Wichtig ist auch, dass man
sich schon vor Abreise über eventuelle Terminkollisionen informiert. Es gibt eine
Website mit den Stundenplänen der Departments. (timetable.ucc.ie -> links auf
department klicken -> department auswählen -> bei teaching period entweder Period
1 (autumn Semester) oder Period 2 (spring semester) wählen). Da man als Erasmus
Student Kurse aus verschiedenen Departments wählt, sind Terminkollisionen
unvermeidbar. Ich musste mehrmals meinen Studienplan anpassen.
5. Betreuung an der Gastuniversität (International Office und Fachbereich)
Die Betreuung der Gastuniversität war exzellent. Es wurde ein spezielles Kennenlernund Orientierungsprogramm für Erasmus Studierende veranstaltet. Neben
akademischen Infos hat man hier die Möglichkeit, neue Leute kennen zu lernen und
Freunde zu finden. Es gibt an der Universität auch Clubs (für sportliche Aktivitäten)
und Societies (für Interessen außerhalb des Sports) deren Mitgliedschaft für alle
Studierenden kostenfrei ist. Des Weiteren lernt man den Kursen leicht neue Leute
kennen. Generell sind die irischen Studenten sehr hilfsbereit.
6. Sprachkurse an der Gastuniversität (kostenlos, kostenpflichtig)
Einen speziellen Sprachkurs habe ich an der Universität nicht belegt. Sollte man dies
beabsichtigen, ist auf Grund der Vielzahl der Erasmus Studenten (ca. 500 im autumn
semester) eine vorherige Kontaktaufnahme mit der Universität unabdingbar.
7. Ausstattung der Gastuniversität (Bibliothek, Computerräume, etc.)
Die UCC ist kleiner als die FAU. Auch die Organisation ist gegenüber der WISO
unterschiedlich. Hier gibt es nicht ein großes Gebäude sondern mehrere kleinere.
Jedes Department hat eigentlich ein eigenes Gebäude. Bezüglich der Ausstattung
sind die Räume mit der FAU vergleichbar.
8. Alltag & Finanzielles & Freizeit (Sehenswertes, Lebenshaltungskosten, GeldAbheben, Handy, Jobs)
Bezüglich Sightseeing würde ich für Sehenswürdigkeiten außerhalb von Cork das
Unternehmen paddywagon empfehlen. Dort gibt es Tagestrips zu den berühmtesten
Sehenswürdigkeiten Irlands (Ring of Kerry, Cliffs of Moher) für bereits 30 Euro.
Die Lebenshaltungskosten sind in Irland ziemlich hoch. Am günstigsten ist es bei
tesco einzukaufen. Orientiert man sich etwas an den lokalen Essgewohnheiten, lässt
sich relativ günstig kochen (z. B. Gaelic Chicken = Hähnchenfilet mit Kräuterbutter).
Des Weiteren gibt es campusdinner.ie. Hier bekommt man für 12 Euro Zutaten für 4
Gerichte samt Rezept.
Geldabheben funktioniert am Besten mit einer kostenfreien Kreditkarte beispielsweise
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von DKB oder comdirect. Dadurch bezahlt man keine Gebühren. Ich habe mir in
Irland bei tesco eine neue Simkarte gekauft. Hier gibt es ein Gigabyte Datenvolumen
für 7 Euro. Des Weiteren kann man für 1 Cent in der deutsche Festnetz telefonieren
und unter tesco Nutzern ist das SMS senden kostenfrei.
9. Fazit (beste und schlechteste Erfahrung)
Beste Erfahrung: Als beste Erfahrung meines Auslandssemesters würde ich neben den
enormen sprachlichen und akademischen Fortschritten die interkulturelle Erfahrung
bezeichnen. Ich hatte Freunde aus verschiedenen Ländern der Welt und wurde Teil der
irischen Kultur. Man baut seine Kenntnisse bezüglich interkultureller Kompetenz aus und
lernt mit auf Grund kultureller Prägung unterschiedlichen Charakteren und
Lebenseinstellungen umzugehen. Des Weiteren entwickelt man sich persönlich enorm
weiter. Auftretende Probleme in einem Land mit fremder Sprache und Kultur löst man mit
fortschreitender Zeit immer leichter und mit größerer Souveränität. Man hinterfragt sein
persönliches Wertesystem und passt dieses im Laufe der Zeit an.
Auf Grund dessen war mein Auslandssemester in Irland das bis dato lehrreichste Semester
meiner Studienzeit.
Schlechteste Erfahrung: Ich hatte mich vor der Bewerbung für ein Auslandssemester am
UCC über die Lebenshaltungskosten in Irland informiert, doch nach Abschluss des
Semesters und in Anbetracht der gemachten Erfahrungen lässt sich feststellten, dass die
enorm hohen Lebenshaltungskosten eine Herausforderung hinsichtlich der Finanzierung des
Auslandsaufenthalts darstellen. Vor allem die Mietkosten stehen in keinem Verhältnis zur
angebotenen Leistung. Meine Unterkunft war leistungsmäßig vergleichbar mit einem
deutschen Studentenwohnheim jedoch waren die Mietkosten mindestens doppelt so hoch.
Mein Erasmus Stipendium hätte nicht annähernd ausgereicht um eine Monatsmiete zu
bezahlen. Bezüglich Lebensmittel lässt sich sagen, dass sich eine partielle Anpassung an
die irische Kultur und den damit verbundenen Essgewohnheiten finanziell sehr bemerkbar
macht. Beispielsweise Joghurt, gewöhnliches deutsches Brot oder bestimmte Fleischarten
sind sehr teuer.
10. Wichtige Ansprechpartner und Links
Clare Murphy ist die Ansprechpartnerin für Erasmus Studierende [email protected]
Unterkunft: ucccampusaccommodation.com; uccaccommodation.ie; bzw. daft.ie
Public Transport: buseireann.ie; aircoach.ie; gobe.ie
Datum:
Unterschrift:
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