www.dragon-productions.de © 2007 / 2008 by Benjamin Spang

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Spiel: Vietcong
System: PC
Genre: Taktik-Shooter
Entwickler: Pterodon s.r.o
Publisher: Take 2 Interactive GmbH
Release: 17. 04. 2003
Datum dieses Reviews: 04. 02. 2008
1. Intro:
Das Intro stellt mir den Hauptcharakter vor, den ich spiele, sowie Zeit und Ort: Vietnam im Jahre 1967.
Ich werde per Hubschrauber in das Nui-Pek-Lager gebracht. Zuvor war ich hinter den feindlichen
Linien stationiert und jetzt hoffe ich, dass es etwas Action für mich gibt. An Bord des Hubschraubers
ist auch C.J. Hornster, ein Waffenspezialist. Er erzählt mir eine haarsträubende Geschichte über einen
Einsatz, bei dem der Mann getötet wurde, den ich jetzt im Nui-Pek-Lager ersetzen muss.
Das Intro bereitet einen sehr gut auf das Spiel vor. Man bekommt durch die gruselige Erzählung von
Hornster direkt ein mulmiges Gefühl, weil man bald selbst bei solchen Einsätzen dabei sein wird.
2. Der Anfang:
Ich lande also mit dem Hubschrauber in Nui-Pek. Ein Kumpel von Hornster begrüßt uns, worauf
Hornster beginnt ihm eine Geschichte zu erzählen. Er hat die Marines wieder getroffen, die sie erst
letztens aus der Bar gejagt haben. Einer hatte eine Frau dabei, deren Mann er in die Flucht
geschlagen hat um es ihr danach richtig zu besorgen. Jetzt wird sie keinen anderen Mann mehr
haben wollen, erzählt er. Er bietet seinem Kumpel an, ihm beizubringen wie er Frauen klar macht.
Dieser lehnt jedoch ab. Zuerst müssen sie aus diesem Loch hier rauskommen, außer er will ihm
zeigen, wie man Wasserbüffel anmacht.
Die Konversation hat mich sehr überrascht, denn sie ist ehrlich und glaubwürdig. Viele andere Spiele
trauen sich vielleicht nicht, solche Gespräche in ihre Spiele einzubinden, aufgrund der Zielgruppe oder
aufgrund der Gefahr, dass ihr Spiel erst ab 18 freigegeben wird, etc.
Diese Unterhaltung der beiden fand ich auf jeden Fall sehr interessant und ungewöhnlich.
Der Kollege von Hornster gibt mir den Auftrag in den Bunker zum Seargent zu gehen. Dort werde ich
vom breits erwähnten Seargent begrüß, woraufhin er mit mir zu meiner Unterkunft geht. Dort lege ich
meine Tasche aufs Bett (Was ich durch drücken der Eingabetaste wirklich tun muss) um danach auf
den Schießstand zu gehen. An diesem wiederholen sich leider ein paar Sprachsamples, wenn ich gut
schieße, bzw. nicht treffe. Immerhin schieße ich auf kleine Flaschen, die behelfsmäßig aufgestellt
wurden.
Auf einmal kommt ein Arzt rein, der mir sagt, dass ich ihm folgen soll. Wir gehen gemeinsam zu einem
Jeep, wo mir auch gleich die erste Mission erklärt wird. Ich soll den Seargent in ein Dorf begleiten, um
dort ein paar Kinder zu impfen.
Wir fahren also mit drei Mann zu dem Dorf. Dort gehen wir zu dem Stammesobersten. Ein weißer,
alter Mann, der sich gerade mit einem Kind unterhält. Das Kind rennt weg, als wir kommen. Mein
Vorgesetzter erklärt dem Mann, dass wir Reis bringen. Das Kind kommt wieder. Es hat einen großen
Krug in der Hand. Der Dorfälteste bedankt sich und sagt, dass wir zum Reiswein trinken eingeladen
sind. Plötzlich hört man einen Schuss. Das Kind fällt auf den Boden. Wir gehen alle hinter einem
Baumstamm in Deckung. Ein Scharfschütze hat uns aufs Korn genommen. Ich folge dem Arzt, der
immer wieder sagt, wann wir losrennen sollen zur nächsten Deckung. Ich kann den Scharfschützen
schließlich umgehen und aus meiner Deckung heraus töten.
Nach dieser ersten Mission folgt eine Zwischensequenz in der ich zum ersten mal meinen Charakter
von außen sehe. Hier hätte man ruhig die Egoperspektive beibehalten können. Das hätte der
Immersion sehr gut getan. Ich stehe in einem Besprechungsraum mit vielen andren Soldaten. Der
Seargent erklärt die nächste Mission und sagt, wer alles dabei sein wird. Ich muss die Mission leiten.
Nach der Einsatzbesprechung finde ich mich in meinem Gemach wieder. Hier kann ich frei
entscheiden was ich machen möchte. Ich kann die gerade besprochenen Einsatzpapiere einsehen um
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von dort aus auch gleich die Mission zu starten. Ich kann aber auch auf den Schießstand gehen um
ein bisschen zu trainieren oder mir die Waffenbeschreibungen durchlesen. Sogar mein eigenes
Tagebuch kann ich lesen und mir vergangene Missionen noch mal anschauen. Fotos sind auch dabei.
Auch wenn man meinen könnte, dass es klar war, dass bei der Mission im Dorf irgendwas schief
gehen wird, so hat es mich doch überrascht als auf einmal der kleine Junge erschossen wurde. Sehr
drastisch, aber auch sehr glaubwürdig. Der Spieler wird dadurch direkt in den Bann gezogen, in die
grausame aber reale Welt des Vietnamkriegs. Dem Spieler zuersteinmal einen Gegner zu geben, den
er aus der Deckung heraus erwischen muss, finde ich gut. So bekommt man einen Vorgeschmack auf
spätere Einsätze.
3. Spaß:
Die Atmosphäre des Spiels ist sehr gut und glaubwürdig. Beim Entschärfen einer Vietcong-Falle kam
folgender Spruch „Scheiße, es ist eine US-Granate in einer verdammten Budweiser-Dose!“. Das fand
ich sehr lustig.
Gespräche anderer Charaktere vermitteln einem die Situation und die Grausamkeit des
Vietnamkriegs.
Im dichten Dschungel wird man von auffliegenden Vögeln erschreckt.
Fallen und natürlich die Vietcong erfordern volle Konzentration und Aufmerksamkeit. Man kann nicht
wie Rambo herumrennen und auf alles schießen was sich bewegt.
4. Gameplayüberblick:
- Fallen entschärfen
- durch den Dschungel schleichen
- Aufpassen, nicht entdeckt zu werden und aufpassen, dass man nicht blind in eine Falle rennt
- zielen und schießen
5. Visuelle Dinge:
- Licht, dass durch Baumkronen des Dschungels scheint
- Verschiedene Tageszeiten
6. Intelligenz:
- Die feindlichen Vietcong können plötzlich vor einem stehen, man muss sehr gut aufpassen, damit
man sie zuerst entdeckt und sie überraschen kann.
- Meine Kameraden sind so schlau, nicht in Fallen zu treten, die ich nicht entschärfen kann.
- Gespräche und Sprüche geben meinen Kameraden Persönlichkeit. Sie sind keine leblosen Roboter,
die an meinen Versen heften.
7. Immersion:
Schlecht sind sich wiederholende Sprachsamples der Charaktere und teilweise sehr seltsam wirkende
Animationen bei Gesprächen. Auch diese Animationen wiederholen sich. Meine Kameraden, mit
denen ich in den Dschungel ziehe, stehen sich oftmals selbst im Weg und auch deren Animationen
wirken abgehakt und unecht.
Gut ist der dunkle, gruselige Dschungel, in dem man Vögel zwitschern und Affen schreien hört.
Vereinzelt schrecken Vögel hoch und fliegen davon, kleine Frösche springen auf dem Boden umher.
Man muss im Dschungel verdammt gut aufpassen, damit man nicht in einen Hinterhalt der Vietcong
gerät oder in eine Falle tritt.
Gut ist auch, dass ich sehr viele Dinge aus der Egoperspektive erlebe.
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8. Kameras:
Nur in Zwischensequenzen und bei meinem Tot schaltet die Kamera auf Außenansicht, ansonsten
erlebe ich das Spiel aus der Egoperspektive.
9. Steuerung:
Seltsam und ungewohnt ist die Steuerung beim Werfen von Granaten. Normalerweise kenne ich das
so, dass ich eine Granate auswähle und diese per Linksklick einfach werfe. Bei Vietcong ist das etwas
anders. Mit einem Linksklick ziehe ich zuerst den Stift aus der Granate. Dann erst kann ich sie werfen.
Je länger ich die linke Maustaste gedrückt halte, desto weiter werfe ich die Granate. Erst nach ein
paar ungewollten Suizid-Aktionen wusste ich bescheid.
Eine Anzeige, welche mir andeutet, wie weit ich die Granate werfe, wäre hilfreich gewesen. Ein kleiner
Balken, der sich füllt, je länger ich die Maustaste drücke hätte da schon genügt.
Ansonsten ist die Steuerung sehr typisch. Kann ich Dinge benutzen, auf die ich mit dem Fadenkreuz
zeige, verwandelt sich selbiges in einen Kreis. Am unteren Bildschirmrand erscheint eine Meldung,
dass ich mit der Benutzentaste Gegenstand XY benutzen kann und auch was ich damit mache. In
meinem Bunker steht zum Beispiel beim Draufschauen auf einen Aktenstapel „Benutzen drücken um
die Waffenbeschreibungen zu lesen“.
Das Fallenentschärfen funktioniert ebenso. Ich muss langsam an die Falle heran und wenn sich mein
Fadenkreuz in einen Kreis verwandelt, kann ich die Falle entschärfen.
Das Interface bietet mir einen Kompass in der oberen rechten Ecke. Darauf sehe auch ich meine
Kameraden (grüne Punkte), und meine Feinde (rote Punkte). Unten links ist meine
Gesundheitsanzeige und unten rechts die Munitionsanzeige.
In Gesprächen wird neben der Sprachausgabe auch der Text unterhalb des Fadenkreuzes angezeigt.
10. Ideen:
- Das Entschärfen der Fallen nimmt dem Spieler die Möglichkeit, wie ein Rambo durch den Dschungel
zu rennen. Das finde ich sehr gut, denn so muss man wirklich aufpassen, was Nervenkitzel bringt.
- Dem Spieler sein eigenes Gemach zu geben in dem er sein Tagebuch oder Einsatzbesprechungen
nachlesen kann usw. finde ich sehr gut für die Atmopshäre.
11. Erinnerung
Den Dschungel mit seinen fiesen, versteckten Vietcongfallen und den kleinen Tieren fand ich sehr
atmosphärisch. Sehr überrascht haben mich die Gespräche der Charaktere, bei denen kein Blatt vor
den Mund genommen wird.
Der Anfang mit dem Hubschrauberflug ins Camp war sehr gut, weil dem Spieler erst einmal gezeigt
wird, wie das „normale“ Leben im Vietnamkrieg aussieht. Man bekommt nach und nach die
Charaktere vorgestellt und erfährt, wie der Krieg abläuft.
Was mich beeindruckt hat:
- Gespräche der Charaktere
- Atmosphäre im Dschungel
- Fiese, versteckte Fallen
- Guter, einführender Anfang
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Was ich ändern würde:
- Die Steuerung des Granatenwerfens. Zumindest ein kleiner Balken muss ins Interface, der mir
visualisiert, wie weit ich die Granaten werfen werde.
- Die Animationen der Charaktere wird oftmals sehr steif und unecht.
- Sich wiederholende Sprachsamples auf dem Schießstand sind sehr einfach zu vermeiden.
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