Newsletter vom 14. August 2008

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Newsletter vom 14. August 2008
Olympische
Momente 7*
Newsletter – Deutsches Haus Peking 2008
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*Donnerstag, 14. August 2008
Doppel-Gold in 19 Minuten
F E C H T E R B R I T TA H E I D E M A N N U N D B E N J A M I N K L E I B R I N K
S O R G E N F Ü R G O L D E N E N M I T T W O C H I M O LY M P I AT E A M
Deutschland jubelt über zweimal Gold für die Fechter: Viele Fans in der Pekinger Fencing Hall und im
Deutschen Haus, sowie Tausende in Deutschland an den TV-Geräten zitterten gestern mit, bis Britta Heidemann und Benjamin Kleibrink die Medaillen sicher hatten.
undespräsident Horst
Köhler würdigte den Doppel-Triumph in 19 Minuten als »herausragenden Beitrag«.
Britta Heidemann aus Leverkusen
ist als erste deutsche Degenfechterin
Olympiasiegerin geworden. Die 25jährige Weltmeisterin des Jahres
2007 setzte sich im Finale gegen die
Rumänin Ana Maria Branza mit
15:11 durch. »Das ist phantastisch.
Ich habe es einfach durchgezogen.
Olympiagold ist der Traum eines
jeden Sportlers«, sagte Heidemann.
B
Für die neue Olympiasiegerin war
es quasi ein Heimsieg. Vor 15 Jahren
war Heidemann erstmals im Reich
der Mitte. Nach mittlerweile weit
mehr als 20 Aufenthalten in Peking
bezeichnet sie die Olympiastadt als
ihre zweite Heimat. Sie spricht fließend Mandarin, das Studium der
chinesischen Regionalwissenschaften an der Uni Köln hat sie gerade
abgeschlossen.
Benjamin Kleibrink ist als erster
deutscher Einzel-Fechter Olympiasieger mit dem Florett geworden.
Der 23 Jahre alte WM-Dritte aus
Bonn gewann das Finale gegen den
Japaner Yuki Ota 15:9. »Es war bombig. Ich habe die Gegner echt weggefegt«, sagte Kleibrink. Und er
ergänzte gleich: »Ich bin zu kaputt,
um zu lachen.«
Heidemann und Kleibrink holten
die Goldmedailllen fünf und sechs
für die deutsche Mannschaft. Zuletzt
hatten 1992 in Barcelona die Herren-Mannschaften im Degen und im
Florett bei Olympischen Spielen
Fecht-Gold gewonnen. ■
Britta Heidemann (links) und Benjamin Kleibrink jubeln über ihre Olympiasiege.
Inhalt
2 AKTUELL
Die Goldreiter in Peking /
Interview mit Hinrich Romeike
4 SPORT
Porträts der Goldjungen Alexander
Grimm und Ole Bischof
6 SPORT
Der fünfte Wettkampftag der Deutschen /
Vorschau auf Donnerstag, 14. August
8 SHOW UND ENTERTAINMENT
ZDF-Mann Johannes B. Kerner
10 BACKSTAGE / WIRTSCHAFT
Interview mit UN-Botschafter Willi Lemke /
Wurzelbehandlung für den Sport
12 MIXED ZONE
Olympia-Splitter
AKTUELL
AKTUELL
Olympische
Momente 7*
Newsletter
Deutsches Haus Peking 2008
*Donnerstag, 14. August 2008
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Romeikes Olympia-Momente im Zeitraffer: kurz nach dem Sieg, mit der
Goldmedaille und beim exklusiven
Interview mit Michael Siedenhans.
Gesprächsrunde auf
der Bühne
mit Moderator Frank
Buschmann.
Ulrich Walker von Daimler
(Chairman und CEO North
East Asia) übergibt Hinrich
Romeike symbolisch einen
Mercedes im Modellformat.
Hey, hey, hier kommen
die goldenen Reiter
D E R E M P FA N G D E S V I E L S E I T I G K E I T S T E A M S I M D E U T S C H E N H AU S
Sie hatten ihren Olympiasieg bis zum frühen Morgen an der Hotelbar in
Hongkong gefeiert. Kurz danach stiegen sie ins Flugzeug nach Peking. Dreieinhalb Stunden später trafen sie in der Hauptstadt ein und eilten von Interview zu Interview, bevor sie gestern Abend mit tosendem Applaus im
Deutschen Haus empfangen wurden. Im Talk mit Frank Buschmann verriet
Andreas Dibowski ein kleines Geheimnis: »Nach dem Fehler der australischen Reiterin haben wir ›Hinni‹ gar nicht verraten, dass wir bereits Olympiasieger sind. Wir wollten den Hinrich in seinem Glauben lassen. Er sollte
sich ganz allein auf seinen Ritt konzentrieren.« Zum Abschluss sagte Bundestrainer Hans Melzer: »Wir haben den Olympiasieg verdient, das sagten
auch die anderen Teams, mit denen wir zusammen gefeiert haben.« Die
deutschen Vielseitigkeitsreiter gewannen zum dritten Mal nach 1936 und
1988 in der Mannschaftswertung olympisches Gold. Hinrich Romeike ist der
erste Olympiasieger in der Einzelwertung seit 1936.
Michael Groß und DSH-Geschäftsführer Michael
Ilgner (links). Glückwunsch für die Goldreiter von
DSM-Chef Axel Achten (unten).
Ingrid Klimke und Peter Thomsen
feierten ihren Sieg standesgemäß
mit einer großen Erfrischung.
»Cincinnati Hinni«
INTERVIEW MIT DEM DOPPEL-OLYMPIASIEGER HINRICH ROMEIKE
Herr Romeike, wie geht es
ihrem Pferd Marius?
Romeike: Dem Marius geht es
richtig gut. Er hat heute einen Tag
frei, wird gepflegt und mit Äpfeln
und Karotten verwöhnt. Morgen
werde ich mit ihm Schritt reiten
und einen Tag später fliegen wir
dann nach Hause.
Wissen Sie noch, was Sie
Marius im ersten Moment
nach ihrem Goldritt gesagt
haben?
Nein, ich weiß es nicht mehr, weil
ich so verblüfft war, dass alle Stangen liegen geblieben sind. Ich
habe mich nach dem letzten
Sprung umgesehen und wollte es
nicht glauben: ein fehlerfreier
Ritt! Das war der erste in dieser
Saison mit meinem Pferd. Ich
habe die Arme hochgerissen, gejubelt und dann Marius geklopft
2
und ihm gesagt: »Alter, was für
eine geile Nummer.« Dabei versteht Marius gar kein Deutsch …
Wie konnten Sie sich noch
auf den Ritt in der Einzelwertung konzentrieren, nachdem
Sie bereits mit der Mannschaft Gold gewonnen hatten?
Ich musste an den Film »Cincinnati Kid« denken. Da zieht sich
der Gegenspieler von Steve
McQueen vor der entscheidenden Pokerrunde ein frisches
Hemd an und gewinnt. Das habe
ich auch getan. Ich war nach dem
Mannschaftsspringen
klitschnass, habe mich geduscht und
mir frische Klamotten angezogen. Dann bin ich raus und habe
gesagt: »Du machst das jetzt!«
Denn ich wollte das einfach fertig machen.
Denken Sie schon an die
Olympischen Spiele
2012 in London?
Noch nicht.
Aber ich
möchte so
lange reiten, wie es
nur geht.
Und Marius ist
2012 erst 18
Jahre alt.
Das ist kein
Alter für ein
gutes Pferd.
Aber zunächst
kommen ja die
Europa- und Weltmeisterschaften. ■
Michael Siedenhans
Glücklich und erschöpft: Hinrich
Romeike zu Gast im Deutschen Haus.
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SPORT
SPORT
Olympische
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Goldjunge Grimm
B
DER 21-JÄHRIGE BEKOMMT BAUM AN DER SLALOMSTRECKE
DER OLYMPISCHEN SPIELE VON 1972 IN AUGSBURG
Mit Gold »in der Hosentasche« setzt Deutschlands erster Olympiasieger 2008 auch auf
bessere Chancen bei der Suche nach seiner Traumfrau. Die Kontaktanzeige gab er schon bei
der Siegesfeier im Deutschen Haus per Mikrophon auf: »Sportlich und elegant muss sie sein.«
ür Alexander Grimm
begann der perfekte Tag
kurz nach dem Aufwachen. »Ich bin aufgestanden und die
Sonne schien. Es war für mich das
perfekte Wettkampfwetter«, sagte
der 21-jährige Augsburger. Und der
Tag endete noch besser: mit einem
jubelnden Athleten, mit Gold im
Kanu-Slalom – dem ersten für das
deutsche Olympiateam.
Als Grimms Märchen auf der goldenen Welle im Shunyi Park wahr
geworden war, gab es kein Halten
mehr!
F
ERST TRÄNENJUBEL MIT DEM
VATER, DANN RIESENSAUSE IM
DEUTSCHEN HAUS
Mit der schwarz-rot-goldenen Fahne
um die Schultern paddelte Alexander Grimm in seinem Einerkajak
ganz lässig eine Ehrenrunde durch
das tosende Wasser, Minuten spä-
4
ter sprintete er mit dem ersten deutschen Olympiagold von Peking um
den Hals zu den Fans und fiel seinem weinenden Vater in die Arme.
Für Grimm begann nach dem goldenen Wellenritt eine Riesensause
im Deutschen Haus im Kempinski
Hotel.
»Vom Olympiasieg habe ich schon
als Kind geträumt,
jetzt hat es
gleich bei
meiner Premiere geklappt. Es
ist einfach
der Hammer, dass
es auch
noch die erste Goldene für
Deutschland
ist«, schwärmte
der Team-Weltmeister.
esonders gut geschlafen
hatte Ole Bischof in seiner ersten Nacht als
Olympiasieger nicht. Erst der Blick
auf seine Goldmedaille, die der
Reutlinger Judoka auf seinem
Kopfkissen deponiert hatte, beruhigte ihn. »Alles in Ordnung, sie
ist immer noch da«, beschreibt
Bischof seine nächtlichen Gedanken. Auch am folgenden Morgen
war eigentlich noch alles wie
gehabt: »Ich habe mit meiner
Freundin telefoniert und sie liebt
mich immer noch.« So unaufgeregt wie der 28-jährige Judoka
einen Tag nach seinem Erfolg im
Halbmittelgewicht berichtet, so
zügellos genoss er den Moment
des Triumphes. Ausgelassen hievte
er seinen Trainer Frank Wieneke
auf die Schultern und tanzte mit
ihm durch die Halle der Wissenschafts- und Technik-Universität.
»Ihm habe ich alles zu verdanken«, erklärt Bischof den emotionalen Moment. »Mein Trainer
wäre der Einzige gewesen, den ich
hätte enttäuschen können. Er hat
mehr für mich getan, als er hätte
tun müssen!«
Vater Wolfgang meinte mit zitternder Stimme: »Ich bin total stolz, er
hat sich das wirklich schon immer
gewünscht, aber nie zu sagen
getraut.«
Neben der Goldmedaille kann sich
Alexander Grimm über einen eigenen Baum freuen. Den bekommt
jeder Kanu-Slalom-Olympiasieger
neben der Slalomstrecke der Olympischen Spiele von 1972 in Augsburg gepflanzt. »Als Augsburger
habe ich die Bäume natürlich schon
als Kind gesehen«, freute sich
Grimm.
OLYMPIA-TOURIST
BIS ZUM ENDE
Der erste deutsche
Olympiasieger
des Jahres
2008
wird
noch
Zwei glückliche Gold-Athleten:
Grimm und Bischof beim ZDF.
bis zum Ende der Spiele in Peking
bleiben. »Erst einmal feuere ich meine Teamkollegen im Shunyi Park
an, dann schaue ich mir noch andere Sportarten an«, sagte Grimm.
Einen besonderen Dank richtete er
an seinen extra angereisten Heimtrainer Thomas Apel. »Der Verein
übernimmt die Kosten, diese knapp
1.000 Euro haben sich aber wohl
bezahlt gemacht«, sagte der 35-jährige Apel. »Er ist meine Vertrauensperson. Er hat einen Blick dafür,
was ich beachten muss, und gibt
mir die richtigen Tipps«, erklärte
Alexander Grimm. Der Tag war perfekt für ihn – und feiern konnte er
mit seinem Trainer auch noch. In
den Zielbereich mogelte sich Apel
nach dem Wettbewerb zum Gratulieren mit einer geborgten Akkreditierung. Für Trainer und Athlet wird
dieser Tag in Peking für immer in
goldiger Erinnerung bleiben. ■
TIPPS VOM GOLDMEDAILLENGEWINNER
Vor allem hatte Wieneke, der selbst
1984 in Los Angeles Gold gewann,
seinen Schützling mit einem ausgeklügelten Plan versorgt. In einer
Sportart, in der Sekundenbruchteile über Sieg und Niederlage entscheiden, ist die richtig Strategie
der Schlüssel zum Erfolg. Mit Hilfe des Instituts für angewandte
Trainingswissenschaften in Leipzig (IAT) analysierte der Coach alle
36 möglichen Gegner seines Schülers. Ausgestattet mit kurzen Filmen und einem DVD-Player verinnerlichten Wieneke und Bischof
die Stärken und Schwächen der
Konkurrenz. Auf alle Eventualitäten wollten sie vorbereitet seine –
»und offensichtlich waren die
Lösungsvarianten stimmig«, sagt
Bischof.
Als ob er es noch immer nicht fassen kann, macht Bischof die Echtheitsprobe.
Und dann erkennt er: »Ja, ich habe Gold!«
Der goldene Plan
O L E B I S C H O F : O LY M P I A S I E G E R I M J U D O N A C H
BEEINDRUCKENDER WETTKAMPFLEISTUNG
Er gewann die fünfte Goldmedaille für den Deutschen Judoverband und besitzt humoristisches
Potenzial. Vor allem aber hatte Ole Bischof auf seinem Weg zu olympischem Gold die perfekte
Strategie.
Auch wenn Bischof 24 Stunden
nach dem größten Erfolg seiner
Karriere die wahre Tragweite des
Ereignisses noch nicht erfasst hatte, verfiel er nicht reflexartig in das
unter Mitgliedern der olympischen
Familie verbreitete Wehklagen
nach steigender Beachtung und
Unterstützung. Nein, mehr Auf-
merksamkeit brauche er nun
nicht, und der Medienmarathon
nach dem Medaillengewinn sei
auch okay. »Ich spüre keinen Frust
– man muss auch gönnen können.« Und überhaupt, das Thema
Ruhm sieht er ganz nüchtern: Der
letzte Mann, auf den Bischof neidisch sei, wäre der amerikanische
Olympia-Überflieger Michael
Phelps. Während der SchwimmStar von einem Rennen und einem
Rekord zum nächsten hetzt, »bin
ich jetzt fertig und kann feiern«.
Da habe der Mr. Phelps wohl einen
Fehler gemacht, mutmaßte
Bischof mit einem breiten Grinsen im Gesicht. ■
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SPORT
SPORT
Olympische
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Deutsches Haus Peking 2008
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Schützen gewinnen
erste Medaille
Kanu-Slalom im Fokus
B R O N Z E F Ü R M U N K H B AYA R D O R J S U R E N, T I M O B O L L
Vor allem der 25-jährigen Bongardt
ist Platz eins zuzutrauen. »Als Weltmeisterin darf ich mich schon als
Favoritin bezeichnen«, sagte die Athletin und warnte vor ihrem Auftritt
im Kanu-Slalom der Kajak-Einer: »Bei
dieser Strecke liegen Lust und Frust
aber eng beieinander.«
Dressur-Hoffnungsträgerin Isabell
S TA RT E T E R F O L G R E I C H M I T D E M T E A M I N S T U R N I E R
Das Tischtennis-Doppel Boll/Süß
hatte bei seinem ersten Auftritt in
Peking mehr Arbeit als erwartet.
Neben den beiden Medaillen für die deutschen Fechter konnte am fünften Wettkampftag die
Schützin Munkhbayar Dorjsuren überzeugen: Sie holte Bronze! Es gab aber auch Enttäuschungen: Ruderer Marcel Hacker schied aus, die Radfahrer blieben auf der Straße komplett ohne
einen Podestplatz.
unkhbayar Dorjsuren
aus Schweinfurt, eine
gebürtige Mongolin, hat
die erste Medaille für die deutschen Schützen gewonnen. Die
ehemalige Weltmeisterin belegte
in der Konkurrenz mit der Sportpistole mit 789,2 Punkten den dritten Platz hinter Weltmeisterin
Chen Ying aus China mit 793,4
und der Mongolin Gundegmaa
Otryad mit 792,2 Zählern. Ausgeschieden war Stefanie Thurmann
aus Frankfurt/Oder als 23. in der
Qualifikation.
Insgesamt 38 eingebürgerte Sportler und Sportlerinnen gehen bei
den Spielen in Peking für Deutschland an den Start, als Erste von
ihnen hat Munkhbayar Dorjsuren
eine Medaille gewonnen. Die 44Jährige holte Bronze mit der Sportpistole. In Barcelona 1992 hatte
sie für ihr Geburtsland ebenfalls
den dritten Rang belegt. Seit 2002
ist sie deutsche Staatsbürgerin.
sowie das Europameister-Doppel
Boll/Christian Süß holten die
Punkte für die an Nummer
zwei gesetzten Männer des Deutschen
Tischtennis-Bundes
(DTTB). Aber: Beide
Einzel gingen über
fünf Sätze. Die Deutschen behielten am
Ende die Nerven. GoldFavorit China gab sich in
der gut gefüllten Sporthalle der Universität
Peking zum Auftakt wie
erwartet keine Blöße und
besiegte Griechenland 3:0.
Deutschlands Frauen verloren überraschend 0:3
gegen Rumänien.
M
ERFOLGREICHER START FÜR BOLL
UND CO. BEIM OLYMPIA-DEBUT
Trotz harter Gegenwehr sind die
deutschen Tischtennis-Männer
um Timo Boll erfolgreich in die
Operation
Olympia-Medaille
gestartet. In der Neuauflage des
letzten EM-Finales besiegte der
Europameister zum Auftakt des
neu eingeführten Mannschaftswettbewerbs Kroatien mit 3:0.
Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov
6
DEUTSCHE MEISTER AUF
PLATZ SECHS IM SYNCHRONSPRINGEN VOM 3-M-BRETT
Sascha Klein und Pavlo Rozenberg haben in der SynchronEnscheidung vom 3-m-Brett die
dritte Medaille für die deutschen
Wasserspringer verpasst. Die
deutschen Meister aus Aachen
mussten sich mit dem sechsten
Rang zufrieden geben. Die Weltmeister Wang Feng und Qin Kai
holten für Gastgeber China die
vierte Goldmedaille im vierten
Springwettbewerb.
Silber
gewannen Dimitri Sautin/Juri
Kunakow aus Russland,
Bronze ging an Illja Kwa-
scha/Alexej Prigorow (Ukraine).
Der deutsche Einer-Meister
Marcel Hacker (Frankfurt/Main) hat bei den
olympischen
Ruder-Wettbewerben wie schon 2004 in Athen
den Einzug ins Finale verpasst.
Der WM-Fünfte landete im Halbfinale hinter dem WM-Sechsten
Lassi Karonen (Schweden), Olympiasieger Olaf Tufte (Norwegen)
und Außenseiter Tim Maeyens
(Belgien) überraschend nur auf
Platz vier.
BONGARDT WILL ES ALEXANDER GRIMM NACHMACHEN
Jennifer Bongardt und die Dressur-Mannschaft in Hongkong wollen Siegesserie fortsetzen.
Werth startet in Hongkong ihre doppelte Goldmission. Die Weltmeisterin soll zunächst die Super-Serie der
deutschen Mannschaft mit sieben
Goldmedaillen in Folge fortsetzen.
Dann will sich die 39-Jährige mit
Satchmo am 19. August auch noch
das zweite Einzel-Gold nach 1996
sichern. Für Werth, Nadine Capell-
mann und Heike Kemmer, mit 46
Jahren die älteste deutsche OlympiaTeilnehmerin, ist der Druck vor der
Entscheidung am Donnerstag im
Grand Prix enorm. Nach Silber in
München 1972 kam der Olympiasieger immer aus Deutschland. Doch das
lässt Werth scheinbar kalt: »Ich mache
mir darüber keine Gedanken.«
Nichts zu
holen gab es
für die deutschen
Straßenradfahrer
bei den zwei Zeitfahren der Frauen und
Männer. Judith Arndt
kam als beste Deutsche
auf den sechsten Platz,
Hanka Kupfernagel wurde Elfte. Als sich Stefan
Schumacher abgeschlagen und gedemütigt den
letzten Berg bei der Chinesischen Mauer hoch gequält
hatte, war die Enttäuschung
für den deutschen Radsport
perfekt. Die hoch gehandelten Pedaleure zeigten schlechte Leistungen und blieben hinter den Erwartungen zurück.
Nach vier Wettbewerben ohne
Medaille in fünf Tagen ist der Bund
Deutscher Radfahrer (BDR) im Straßenbereich erneut am Tiefpunkt
angelangt – da, wo er letztmals 1996
gestanden hatte. Schumacher war
als doppelte Goldhoffnung nach
Peking gereist, blieb aber ohne
Erfolg. Im Zeitfahren über 47,3 km
kam er nicht über den 13. Platz
hinaus. ■
HANDBALL, MÄNNER
(Olympic Sports Center Gymnasium)
9.00 Uhr: Deutschland – Ägypten
BEACHVOLLEYBALL
(Chaoyang Park Beach Volleyball Ground)
Frauen und Männer, Vorrunde, u.a. 14.00 Uhr:
Sara Goller/Laura Ludwig (Berlin) – Efthalia Koutroumanidou/Maria Tsiartsiani (Griechenland);
20.00 Uhr: Julius Brink/Christoph Dieckmann (Berlin) – Bram Ronnes/Emiel Boersma (Niederlande)
HOCKEY, FRAUEN
(Olympic Green Hockey Stadium)
10.30 Uhr: USA – Deutschland
TISCHTENNIS, MÄNNER
(Peking University Gymnasium)
Männer, Mannschaft, Vorrunde, 10.00 Uhr: Deutsch-
Die zahnärztliche Ambulanz am
Deutschen Haus hilft Ihnen weiter.
Notruf-: 0086 13457284133
MANNSCHAFTSSPORT AM 14. AUGUST
BASKETBALL, MÄNNER
(Beijing Basketball Olympic Gymnasium)
9.00 Uhr: Deutschland – Spanien
ZAHNWEH?
land – Kanada, 19.30 Uhr: Deutschland –Singapur
VOLLEYBALL, MÄNNER
(Beijing Institute of Technology Gymnasium)
12.00 Uhr: Deutschland – Ägypten
WASSERBALL MÄNNER
(Yingdong Natatorium of National Olympic
Sports Center)
9.30 Uhr: Kroatien – Deutschland
Öffnungszeiten:
Täglich von 17 – 20 Uhr
Deutscher Zahnarzt als
Ansprechpartner am Info Counter
im Deutschen Haus
Beijing Medical Center
ENTSCHEIDUNGEN AM 14. AUGUST
BOGENSCHIESSEN
(Beijing Olympic Green Archery Field)
Frauen, Einzel (17.37 Uhr),
Deutsche Starterin: keine
FECHTEN
(Fencing Hall of National Convention Center)
Frauen, Säbel Mannschaft, Finale (19.00 Uhr),
Deutsche Starterinnen: keine
JUDO
(Beijing Science and Technology
University Gymnasium)
Frauen, Halbschwergewicht bis 78 kg (18.42
Uhr), Deutsche Starterin: Heide Wollert (Halle/Saale)
JUDO
(Beijing Science and Technology
University Gymnasium)
Männer, Halbschwergewicht bis 100 kg (19.03
Uhr), Deutscher Starter: Benjamin Behrla (Walheim)
KANU
(Shunyi Olympic Rowing-Canoeing Park)
Männer, Slalom, Canadier Zweier (16.47 Uhr),
Deutsche Starter: Felix Michel/Sebastian Piersig
(Spremberg)
KANU
(Shunyi Olympic Rowing-Canoeing Park)
Frauen, Slalom, Kajak Einer (17.12 Uhr), Deutsche
Starterin: Jennifer Bongardt (Köln)
KUNSTTURNEN
(National Indoor Stadium)
Männer, Mehrkampf (11.00 Uhr), Deutsche Starter: Fabian Hambüchen (Niedergirmes), Philipp
Boy (Cottbus)
SCHIESSEN
(Beijing Shooting Range Hall)
Frauen, Dreistellungskampf (12.30 Uhr), Deutsche Starterinnen: Sonja Pfeilschifter (Ismaning),
Barbara Lechner (Triftern)
REITEN
(Hongkong Equestrian Venues Shatin)
Dressur Grand Prix, Mannschaft (19.15 Uhr),
Deutsche Starter: Isabell Werth (Rheinberg) mit
Satchmo, Nadine Capellmann (Würselen) mit
Elvis, Heike Kemmer (Winsen) mit Bonaparte
SCHIESSEN
(Beijing Shooting Range CTF)
Frauen, Skeet (15.00 Uhr), Deutsche Starterin:
Christine Brinker (Ibbenbüren)
RINGEN
(China Agricultural University
Gymnasium)
Männer, griechisch-römisch bis 84 kg (17.20
Uhr), Deutsche Starter: keine
RINGEN
(China Agricultural University
Gymnasium)
Männer, griechisch-römisch bis 96 kg (18.15
Uhr), Deutscher Starter: Mirko Englich (Witten)
RINGEN
(China Agricultural University
Gymnasium)
Männer, griechisch-römisch bis 120 kg (19.10
Uhr), Deutscher Starter: keine
SCHWIMMEN
(National Aquatics Center)
Männer, 200 m Brust (10.00 Uhr), Deutscher Starter: Helge Meeuw (Frankfurt/Main)
SCHWIMMEN
(National Aquatics Center)
Frauen, 200 m Schmetterling (10.39 Uhr), Deutsche Starterinnen: keine
SCHWIMMEN
(National Aquatics Center)
Männer, 100 m Freistil (10.46 Uhr), Deutscher
Starter: keiner
SCHWIMMEN
(National Aquatics Center)
Frauen, 4x200 m Freistil (11.29 Uhr), Deutsche
Starterinnen: Annika Lurz (Würzburg), Meike
Freitag (Frankfurt/Main), Petra Dallmann (Heidelberg), Daniela Samulski
(Wuppertal/Uerdingen)
BEGO Bremer Goldschlägerei
Wilh. Herbst GmbH & Co. KG
Technologiepark Universität
Wilhelm-Herbst-Straße 1
28359 Bremen
Telefon +49 421 20 28-0
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E-Mail: [email protected]
7
SHOW UND ENTERTAINMENT
Was wäre, wenn Sie sich an jedem Ort
zu jeder Zeit auf uns verlassen können?
Olympische
Momente 7*
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»Eine gute Frage ist mir lieber
als ein guter Skorpion«
T V- M O D E R ATO R J O H A N N E S B. K E R N E R
Kerner goes China, und lernt nicht nur bei Olympia dazu. Wie der ZDF-Moderator dem Goldfieber
erliegt, an seine kulinarischen Grenzen stößt und das moderne Peking bestaunt.
enn Johannes B. Kerner
und seine Kollegin Katrin
Müller-Hohenstein mit
ihrer Sendung »ZDF Olympiahighlights« um 20.15 Uhr ihre
Zuschauer in Deutschland begrüßen,
sind die beiden Moderatoren längst
im Bett. Endlich, denn ein olympischer Tag im ZDF-Studio, untergebracht im Garten des KempinskiHotels, kann lang sein. Von 9 Uhr bis
4 Uhr zum Beispiel. »Eine Sportsendung kannst du nur mit ganz viel Leidenschaft machen.« Sonst hielte das
ganze Team die Belastungen ja gar
nicht aus. Doch seit dem »goldenen
Dienstag«, dem Tag, als Deutschland
mit vier Goldmedaillen in 24 Stunden im Medaillenspiegel von Platz 17
auf Rang 4 schnellte, ist ohnehin alles
W
anders. Kerner ist im Olympiafieber.
»Davor war ja so ein bisschen Katerstimmung. Nichts gegen Simbabwe
und Österreich, aber dass sie vor uns
im Medaillenspiegel lagen, dass muss
ja nicht sein.«
SPORTBERICHTERSTATTUNG MIT
UNTERHALTSAMEN TALK
Jeden zweiten Tag gehen Kerner und
Müller-Hohenstein auf Sendung.
Platziert vor einer originalgetreu
nachgebauten Pagode und umschwirrt von sechs Kameras präsentieren sie eine Mischung aus klassischer Sportberichterstattung und
unterhaltsamem Talk. Für Kerner
sind Olympische Spiele das absolute Highlight. Verglichen mit der
EURO 2008, wo JBK aus Bregenz
berichtete, »ist Olympia für mich
lebenslanges Lernen«. Auch ein routinierter Sportreporter, der seit 1986
auf Sendung ist, gesteht: »Wenn ein
Kanute auf der Walze hängenbleibt
und fünf Sekunden nicht vom Fleck
kommt, dann schaue ich mir das wie
versteinert an und denke mir: Das
kann doch nicht wahr sein!«
BESUCH AUF DEM NACHTMARKT
Das hatte sich Kollegin MüllerHohenstein neulich beim Besuch auf
dem Pekinger Nachtmarkt auch
gedacht. Von Skorpionen über Heuschrecken bis zu Schlangen ist die
Auswahl riesig. Für Kerner war trotzdem nichts dabei. So neugierig er als
Reporter sein kann, so zurückhaltend ist er bei exotischen Speisen.
»Eine gute Frage ist mir lieber als ein
guter Skorpion. Man muss ja nicht
alles machen«, gesteht er. Doch nicht
nur das Essen beeindruckt ihn in
Peking: »Ich kann die unglaublich
rasante Entwicklung dieses Landes
immer noch nicht fassen.« Dabei faszinieren ihn weniger die »nine million cars«, die früher »nine million
bicycles« waren. Es war die Titelseite der »China Daily«, die Kerner verwirrte. »Die Zeitung riecht ja schon
wie die USA Today«, staunte er. Auf
der Titelseite sah Kerner dann eine
Anzeige, die für Villen inklusive Golfplatz warben. »Das hat mich so an
Florida erinnert – in China hätte ich
das einfach nicht erwartet.« Bei
Olympischen Spielen lernt man halt
immer dazu. ■
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Olympiamannschaft zu sein. Mit Zurich werden unsere Athleten in Peking 2008
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8
BACKSTAGE
WIRTSCHAFT
Olympische
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MEDAILLENSPIEGEL 2008
nach 70 von 302
Entscheidungen
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»Olympia ist in
Ban Ki Moons Sinne«
Wurzelbehandlung
für den Sport
U N O - S O N D E R B E AU F T R AG T E R W I L L I L E M K E I M I N T E RV I E W
E X - F E C H T E R I N Z I TA F U N K E N H AU S E R I N P E K I N G
Der Ex-Bundesliga-Manager über die Entscheidung, Olympische Spiele in China zu veranstalten, die
Fußball-WM in Südafrika und den Auftrag des UNO-Generalsekretärs Ban Ki Moon.
Die Olympiasiegerin Zita Funkenhauser geht Probleme zielstrebig an.
Einst im Sport, jetzt auch im Beruf als Zahnärztin.
Herr Lemke, wie wird der
Sonderberater der UNO für
Sport bei den Olympischen
Spielen empfangen?
Lemke: Ich bin überall sehr willkommen. Heute nachmittag hat
mich der Präsident des Organisationskomitees, Liu Qi, eingeladen.
Das wurde in der Hauptnachrichtensendung des Staatsfernsehens
gebracht. Daran sehen Sie, wie sehr
die Vereinten Nationen hier angesehen sind. Ich habe zum Ausdruck
gebracht, dass wir mit dem bisherigen Verlauf sehr zufrieden sind. Die
wenigen Probleme, die es gibt, sind
anlässlich so eines Empfangs nicht
erwähnenswert. Ich käme mir
schlecht dabei vor, wenn ich bei so
einem Anlass die schlechte Kartenverteilung kritisierte.
War es also eine richtige
Entscheidung, die Spiele nach
China zu vergeben?
Ja. Alle, die ich in den letzten Tagen
gesprochen habe – Menschen aus
allen Kontinenten und mindestens
30 bis 40 Nationen – haben mir
10
gesagt, dass die Organisation perfekt ist, dass sie große Gastfreundschaft und großen Stolz erleben.
Wenn wir hier nur kritteln würden,
was der Deutsche ja gerne macht,
wäre das nicht angemessen.
bin, sondern weil ich UNO Generalsekretär Ban Ki Moon vertrete.
Alle wissen, woher ich komme und
dass ich ein ehemaliger Fußballmanager bin, der neun Jahre in der
Politik gearbeitet hat.
Welche Wirkung können die
Spiele auf die Entwicklung
Chinas haben?
Ich erwarte eine nachhaltige Öffnung. Das haben mir alle drei chinesischen Vertreter einstimmig
bestätigt. Ich habe meine Erwartungen chinesisch-diplomatisch
formuliert, damit klar deutlich
wurde, was ich meine, ohne es
auszusprechen.
Welche Position vertreten Sie in
diesen Gesprächen?
Zunächst geht es darum, mich
vorzustellen. Ich führe die Gespräche aber auch in der Hoffnung,
mich auszutauschen. So habe ich
beispielsweise einige weniger
erfreuliche Dinge über ein Entwicklungshilfeprojekt in Afrika
erfahren. Das hatte ich so nicht
eingeschätzt.
Sie erleben hier Ihre Feuertaufe als UNO-Sonderbeauftragter. Ist allen Beteiligten ihre
Kompetenz
denn
schon
bewusst?
Ich haben die Prinzessin und den
Prinz von Jordanien getroffen und
werde auch mit Prinz Albert sprechen. Da bekomme ich ja keinen
Termin, weil ich so unbedeutend
Hat das ihre Haltung zur WM
in Südafrika verändert? Die
war bisher ja sehr positiv.
Nein. Ich war geschockt, als dort
Anfang des Jahres Mord und Todschlag herrschte. Die Gefahren
sind natürlich nach wie vor da.
Nachdem ich aber in Durban und
Johannisburg war, bin ich von der
Notwendigkeit einer gemein-
schaftlichen Veranstaltung für
Südafrika überzeugt. Das Land ist
noch immer so zerrissen und ich
glaube, dass der Sport hier eine
riesige Möglichkeit hat, zu vermitteln. Wir wissen ja selbst von
unserer eigenen WM, was das
innen- und außenpolitisch für
eine Wirkung gehabt hat.
Sie hegen große Hoffnung für
die Kraft des Sports. Gibt es ein
Szenario, bei dem sie als UNOSonderbeauftragter sagen würden: Hier darf keine Sportveranstaltung stattfinden.
Es gibt natürlich Messlatten. Ich
wünschte mir, dass auch die UNO
Millenniumsziele als Maßstab gelten würden. Aber wissen Sie, ich bin
Berater der Vereinten Nationen und
heiße nicht Jaques Rogge. Ban Ki
Moon hat mir auf den Weg gegeben, er möchte friedliche Spiele und
faire, respektvolle Wettkämpfe
sehen. Das ist mein Arbeitsauftrag.
Und ich habe ein gutes Gefühl, dass
es in seinem Sinne läuft. ■
Martin Fünkele
thletinnen wie Dr. med.
Zita Funkenhauser gibt
es im Olympiajahr 2008
noch selten. Nicht nur, dass die 42Jährige als Aktive 1984 Gold mit der
Florettmannschaft gewann und
nebenbei ein Studium der Zahnmedizin managte, nein, Frau Funkenhauser ist auch heute noch
außergewöhnlich. Sie sagt: »Für
mich wäre ein Profivertrag nichts
gewesen.« Davon träume aber heute jeder zweite Bengel auf einem
Bolzplatz. Für Funkenhauser ist die
Professionalisierung der Athleten
die Wurzel vieler Probleme des
modernen Sports: »Wo Sport noch
die schönste Nebensache der Welt
A
ist, hat ein Athlet nicht diesen existenziellen Druck und würde vielleicht nicht dopen.« Funkenhauser
wollte sich dieser Abhängigkeit
nicht ausliefern und alles auf die
Karte Sport setzen. Deshalb baute
sie sich eine Perspektive fernab von
Planche und Florett auf.
MORGENS UNI, ABENDS TRAINING
UND WASSER AUF JEDER PARTY
Leicht war das nicht. Morgens zur
Uni, dann zum Training, und
wenn die Kommilitonen feierten,
trank Frau Funkenhauser meist
Wasser. Dennoch gehört die Mutter
von zwei Zwillingen (Greta und
Leandra) nicht zu dem Typ Ex-
BEGO, Co Partner
Deutschland, verlängert den Vertrag
mit dem DOSB bis
2012: Axel Achten
(DSM Geschäftsführer, links) und
Christoph Weiss
(Geschäftsführer
BEGO).
Sportler, der sagt »meine Kinder
sollen das nicht auch tun«. Sie
habe dieser Zeit der Doppelbelastung viel zu verdanken. »Du lernst,
dir deine Zeit einzuteilen, zielstrebig und diszipliniert zu sein.
Du lernst aber auch, wann du feiern kannst.« Gut organisiert, lassen sich in einem Jahr auch eine
Praxis eröffnen und gleichzeitig
Zwillinge großziehen. »Ich glaube
die Erfahrungen aus dem Sport
haben mir auch beruflich geholfen. Ich weiß, wie man auf den
Punkt arbeitet.«
In Peking tut sie dies in einer zahnärztlichen Ambulanz, die die Bremer Firma BEGO in einem Flügel
des Hotel Kempinskis eingerichtet
hat. Diesen Athletenservice boten
die Experten für Edelmetalllegierungen und Implantate schon in
Athen 2004 an. Da Funkenhausers
Mann, Matthias Behr, 1988 in Soul
selbst erleben musste, wie belastend ein zahnärztliches Problem
während der Spiele sein kann,
musste sie nicht lange überlegen,
als BEGO sie um ihre Unterstützung bat. ■
PLATZ/LAND
G
1. China
17
2. USA
10
3. Südkorea
6
4. Deutschland
6
5. Italien
4
6. Australien
4
7. Japan
4
8. Russland
2
9. Großbritannien 2
10.Georgien
2
11.Tschechien
2
12.Frankreich
1
13.Nordkorea
1
14.Aserbaidschan 1
15.Niederlande
1
16.Rumänien
1
17.Slowakai
1
18.Schweiz
1
19.Finnland
1
Spanien
1
S
5
8
6
1
4
2
2
7
2
0
0
7
2
2
1
1
1
0
0
0
B TOTAL
5 27
11 29
1 13
2
9
3 11
6 12
3
9
3 12
3
7
1
3
0
2
3 11
4
7
0
3
3
5
2
4
0
2
3
4
1
2
1
2
IMPRESSUM
Olympische Momente 7*
Newsletter – Deutsches Haus Peking 2008
Herausgeber:
Deutsche Sport-Marketing
Schaumainkai 91
D-60596 Frankfurt a.M.
und medienfabrik Gütersloh GmbH
Sport- und Eventkommunikation
Carl-Bertelsmann-Straße 33
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Internet: www.medienfabrik.de
E-Mail: [email protected]
HRB Gütersloh 2424
Bereichsleitung: Ansgar Büngener
Projektleitung: Stephan Braun
Chefredakteur: Michael Siedenhans
Redaktion: Carsten Blumenstein,
Martin Fünkele, Karsten Ilm, Astrid Meier
Art Direction: Lutz Hesker
Layout: Aynur Ciftci, Birgit Decker,
Britta Hartmann, Jennifer Mehlich
Marketingleitung: Nicole Westermann
Redaktionsassistenz: Jessica Sewerin
Agenturtexte: sid, dpa
Bildnachweis: dpa Picture-Alliance
Druck: QL Art, Peking
©medienfabrik Gütersloh GmbH, 2008
Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet.
Unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos
oder Ähnliches, denen kein Rückporto beiliegt,
werden von uns bei Nichtgebrauch vernichtet.
Mit freundlicher Unterstützung der dpa picture-alliance.
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Olympische
Momente 7*
Newsletter
Deutsches Haus Peking 2008
OLYMPIA-AUS FÜR »POMMES«
Für Pascal »Pommes« Hens sind die Olympischen Spiele schon nach dem zweiten
Vorrundenspiel beendet. Der 28 Jahre alte
Rückraumspieler zog sich nach einer ersten
Diagnose eine Fraktur des Schienbeinplateaus im linken Knie zu. Hens war am
Dienstag unglücklich auf dem Boden gelandet, fliegt zur Behandlung nach Hamburg.
*Donnerstag, 14. August 2008
DER KÖNIG DER OLYMPIONIKEN
Schwimm-Superstar Michael Phelps ist der
erfolgreichste Olympionike aller Zeiten! Der
23 Jahre alte US-Amerikaner siegte bei den
Spielen jeweils mit Weltrekord über 200m
Schmetterling sowie mit der 4x200m-Freistilstaffel und hat nun insgesamt elf Goldund zwei Bronzemedaillen auf dem Konto.
Phelps verdrängte damit die frühere
UdSSR-Kunstturnerin Larissa Latynina
(9 Gold, 5 Silber, 4 Bronze) vom Thron. In
Peking will der Ausnahmeschwimmer seinen bisherigen fünf Olympiasiegen noch
drei weitere folgen lassen und damit den
Rekord seines Landsmannes Mark Spitz
brechen, der 1972 in München siebenmal
gewann.
GRIMM NICHT MEHR ALLEIN
Gold gewonnen, Einzelbett verloren:
Nach einer langen Nacht musste Kanuslalom-Olympiasieger Alexander Grimm
bereits am frühen Morgen sein allein
genutztes Doppelzimmer für die anreisenden Rennsportkanuten räumen. Nun teilt
sich der 21-jährige Augsburger ein Zimmer mit Canadier Jan Benzien. So ist das
Leben.
BOLLS SCHLÄGER »GEDOPT«
Das olympische Tischtennis-Turnier hat
für Timo Boll mit einer unangenehmen
Überraschung begonnen. Zehn Minuten
vor Beginn des ersten Gruppenspiels
gegen Kroatien wurde dem deutschen
Dreifach-Europameister mitgeteilt, dass
sein Vorhandbelag nicht die erlaubten
4,0 Millimeter aufwies, sondern 4,1 Millimeter. Boll musste mit seinem Ersatzgerät antreten. »Ich spiele seit zehn Jahren mit dem Belag, doch das ist mir noch
nie passiert«, sagte die deutsche Nummer eins und bekannte, »kurzzeitig
geschockt« gewesen zu sein: »Doch zum
Glück hatte ich meinen Ersatzschläger
gut vorbereitet.«
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