24. Sonntag im Jahreskreis Lesejahr C

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24. Sonntag im Jahreskreis Lesejahr C
Katholisches Bibelwerk
Lektorenhilfe
24. Sonntag im Jahreskreis C
Evangelium
24. Sonntag im Jahreskreis
Lesejahr C
Lk 15,1-32
1. Einführung (kann auch vor dem Evangelium vorgetragen werden)
Wir hören heute das Gleichniskapitel von Verlorenem und Gefundenem im Lukasevangelium.
Nur Lukas erzählt drei Gleichnisse, in denen Jesus sein bzw. Gottes Mühen um schuldig
gewordene, verirrte Menschen veranschaulicht. Die drei Bilder von Gottes Anstrengung und
seiner Suche des verlorenen Menschen sind: der barmherzige Hirt, die das Haus auskehrende
Frau und der zugewandte Vater.
2. Praktische Tipps zum Vorlesen
a. Der Text im Zusammenhang: Einordnung, Textumfang
Die drei Gleichnisse vom Verlorenen werden von Lukas mit einer Situationsangabe
eingeleitet, in die hinein ihre Botschaft spricht: das Anstoßnehmen frommer Menschen und
Theologen an Jesu Kontakten mit in ihren Augen schlechten Menschen.
Oft wird der lange Text abgekürzt, vor allem bei der suchenden Frau, dem Gleichnis in der
Mitte. Da es aber so wenige weibliche Bilder von Gott im Neuen Testament gibt, sollte gerade
dies nicht ausgelassen werden. Es veranschaulicht besonders, dass Gott/Jesus keine Mühe
scheut (suchen, Haus kehren, unermüdlich …), um den verlorenen Menschen (die Drachme)
als Gottes Vermögen zurückzubringen.
b. Betonen
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
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Alle Zöllner und Sünder kamen zu Jesus,
um ihn zu hören.
Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber
und sagten: Er gibt sich mit Sündern ab
und isst sogar mit ihnen.
Da erzählte er ihnen ein Gleichnis
und sagte: Wenn einer von euch hundert Schafe hat
und eins davon verliert,
lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Steppe zurück
und geht dem verlorenen nach, bis er es findet?
Und wenn er es gefunden hat,
nimmt er es voll Freude auf die Schultern,
und wenn er nach Hause kommt,
ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen
und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir;
ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war.
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Ich sage euch:
Ebenso wird auch im Himmel
mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt,
als über neunundneunzig Gerechte,
die es nicht nötig haben umzukehren.
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Oder wenn eine Frau zehn Drachmen hat
und eine davon verliert,
zündet sie dann nicht eine Lampe an,
fegt das ganze Haus
und sucht unermüdlich, bis sie das Geldstück findet?
Und wenn sie es gefunden hat,
ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen
und sagt: Freut euch mit mir;
ich habe die Drachme wiedergefunden, die ich verloren hatte.
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10 Ich sage euch:
Ebenso herrscht auch bei den Engeln Gottes
Freude über einen einzigen Sünder, der umkehrt.
11 Weiter sagte Jesus:
Ein Mann hatte zwei Söhne.
12 Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater:
Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht.
Da teilte der Vater das Vermögen auf.
13 Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen
und zog in ein fernes Land.
Dort führte er ein zügelloses Leben
und verschleuderte sein Vermögen.
14 Als er alles durchgebracht hatte,
kam eine große Hungersnot über das Land
und es ging ihm sehr schlecht.
15 Da ging er zu einem Bürger des Landes und drängte sich ihm auf;
der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten.
16 Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt,
die die Schweine fraßen;
aber niemand gab ihm davon.
17 Da ging er in sich und sagte:
Wie viele Tagelöhner meines Vaters
haben mehr als genug zu essen
und ich komme hier vor Hunger um.
18 Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen
und zu ihm sagen: Vater,
ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt.
19 Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein;
mach mich zu einem deiner Tagelöhner.
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20 Dann brach er auf und ging zu seinem Vater.
Der Vater sah ihn schon von weitem kommen
und er hatte Mitleid mit ihm.
Er lief dem Sohn entgegen,
fiel ihm um den Hals und küsste ihn.
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Da sagte der Sohn: Vater,
ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt;
ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein.
22 Der Vater aber sagte zu seinen Knechten:
Holt schnell das beste Gewand und zieht es ihm an,
steckt ihm einen Ring an die Hand und zieht ihm Schuhe an.
23 Bringt das Mastkalb her und schlachtet es;
wir wollen essen und fröhlich sein.
24 Denn mein Sohn war tot und lebt wieder;
er war verloren und ist wiedergefunden worden.
Und sie begannen, ein fröhliches Fest zu feiern.
25 Sein älterer Sohn war unterdessen auf dem Feld.
Als er heimging und in die Nähe des Hauses kam,
hörte er Musik und Tanz.
26 Da rief er einen der Knechte
und fragte, was das bedeuten solle.
27 Der Knecht antwortete:
Dein Bruder ist gekommen
und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen,
weil er ihn heil und gesund wiederbekommen hat.
28 Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen.
Sein Vater aber kam heraus
und redete ihm gut zu.
29 Doch er erwiderte dem Vater:
So viele Jahre schon diene ich dir,
und nie habe ich gegen deinen Willen gehandelt;
mir aber hast du nie auch nur einen Ziegenbock geschenkt,
damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte.
30 Kaum aber ist der hier gekommen,
dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat,
da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet.
31 Der Vater antwortete ihm:
Mein Kind, du bist immer bei mir,
und alles, was mein ist, ist auch dein.
32 Aber jetzt müssen wir uns doch freuen und ein Fest feiern;
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denn dein Bruder war tot
und lebt wieder;
er war verloren
und ist wiedergefunden worden.
c. Stimmung, Modulation
Alle drei Gleichnisse sind vom Evangelisten lebendig ausgemalt und mit Emotion
geschrieben. Die Suche und die Freude bei den beiden ersten Geschichten kann so mitfühlend
vorgetragen werden, dass die Hörenden innerlich mitgehen und Anteil nehmen.
Das Gleichnis von den beiden Söhnen enthält eine Reihe unterschiedlicher Stimmungen: V 12
die Forderung, V 13-16 der Abstieg des jüngeren Sohns bis zum Satz „aber niemand gab ihn
davon“. Eine Pause markiert diesen Tiefpunkt. Danach herrscht innere Einkehr, die in einem
Entschluss endet. In V 20 kommt eine ganze Handlungslawine ins Rollen. Das
Schuldbekenntnis des Sohnes wird eingehüllt von den Aktivitäten des Vaters. Vor V 25 ist
wieder eine Zäsur. In V 26 ist wieder das Fordernde herauszuhören. Auf den Bericht in V 27
folgt eine starke Gefühlsregung: Zorn des Älteren, gutes Zureden des Vaters, gefolgt von
Vorwürfen (V 29f) und liebevoller Zuwendung (V 31f). Den Abschluss bildet der werbende
Satz des Vaters in V 32.
d. Besondere Vorleseform
Besonders das Gleichnis von den beiden Söhnen eignet sich zum rollenverteilten Vorlesen:
ErzählerIn, Vater, jüngerer Sohn, älterer Sohn, Knecht (evtl. Erzähler).
Die drei Gleichnisse eignen sich auch, in einem Symbol die Leitfigur der Gleichnisse
darzustellen:
- guter Hirt: Kind/Erwachsener mit Stock und Kuscheltierschaf auf Schulter,
- kehrende Frau: Kind/Erwachsene mit Talern (z.B. große Schokoladentaler oder mit
Goldpapier beklebte Bierdeckel), in einer Hand neun, in der anderen einen;
- barmherziger Vater: Kind/Erwachsener („Vater“) mit anderem Kind/Erwachsenen
(jüngerem Sohn“) zusammen und Ring und Schuhe in der Hand, eine weitere Person („älterer
Sohn“) etwas weiter weg.
3. Textauslegung
Lukas schafft wie des öfteren einen „Sitz im Leben“, eine konkrete Situation, in die die
Botschaft von den drei Gleichnissen ergeht (vgl. z.B. 18,9). Hier geht es um Jesu häufigen
Kontakt zu Sündern. Im Blick auf die Bewegung „aller“ Zöllner und Sünder auf Jesus zu, um
ihn zu hören, können die Pharisäer und Schriftgelehrten nur entsetzt murren, wie schon beim
Essen mit Levi in 5,30. An unserer Stelle wird die Frage in eine kritische Beobachtung
umgewandelt, auf die Aufnahme der „Sünder“ durch Jesus ausgeweitet und auf das
gemeinsame Essen konzentriert. Hier gehören die Zöllner zu der nicht nur moralischen,
sondern auch sozialen Kategorie „Sünder“, die von der „guten Gesellschaft“ ausgeschlossen
sind. Beim gemeinsamen Essen sind außerdem auch Reinheitsgebote zu beachten. Auf die
verurteilende Beobachtung der Pharisäer und Schriftgelehrten antwortet Jesus mit „einem
Gleichnis“, das sich eigentlich in drei Gleichnissen vom Verlorenen entwickelt: die
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Gleichnisse vom verlorenen Schaf (15,1-7), von der verlorenen Drachme (15,8-10) und vom
verlorenen Sohn (15,11-32).
Die ersten zwei Gleichnisse sind parallel zu einander gestaltet: ein Schaf oder eine Drachme
ist verloren gegangen, eine mühevolle Suchaktion wird unternommen, und das Zurückfinden
wird mit Freude von Freunden und Nachbarn gefeiert. Mann und Frau sind in der Rolle des
Suchenden abwechselnd dargestellt. Bäuerliche und finanzielle Beispiele bestimmen die
Bilderwahl. In beiden Bildgeschichten geht alles Mühen von den Suchenden aus. Gerade bei
der kurzen Geschichte von der Frau folgen die Verben dicht aufeinander: anzünden, ausfegen,
suchen, finden, zusammenrufen. In beiden Erzählungen kommen auch Emotionen zum
Ausdruck (freudig, auf seine Schultern). So ist den Hörern fast immer die Lukasfassung des
Gleichnisses vom verlorenen Schaf in Erinnerung, nicht die des Matthäus (Mt 18,12-14). In
der Wirkungsgeschichte der Gleichnisse vom Verlorenen hat sich als Bild für Gottes Tun nur
das des guten Hirten und barmherzigen Vaters durchgesetzt. Das von Gott im Bild einer
kehrenden Frau leider nicht.
Beide Male wird der übertragene Sinn für die Leser/Hörer festgehalten in einer SchlussSentenz: Im Himmel wird Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt (obwohl
im Gleichnis selbst weder das Schaf noch die Drachme umkehren, sondern einfach gefunden
werden). Diese Freude ist viel größer als die über die „99 Gerechten“ die meinen, sie hätten
die Umkehr nicht nötig. Dass diese ohne Bedürfnis zur Umkehr nicht tatsächlich gerecht sind,
wird spätestens in 18,9 deutlich, wo Jesus sich im Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner an die
wendet, die von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt waren und die anderen entsprechend
verachteten.
Es scheint mir nicht hilfreich, das dritte Gleichnis mit dem Titel „das Gleichnis vom
verlorenen Sohn“ oder „vom barmherzigen Vater“ zu benennen. Wir haben noch einmal mit
einer „Dreiecksgeschichte“ zu tun (vgl. Lk 7,36-50). Deswegen würde ich sie nennen: „Das
Gleichnis vom barmherzigen Vater und von seinen zwei Söhnen“. Mit der kehrversartigen
Wiederholung „Denn dieser mein Sohn / dein Bruder war tot und kam zum Leben, war
verloren und wurde gefunden“ (15,24.32b), wird das Gleichnis in zwei Abschnitte geteilt.
Der erste Abschnitt (15,11-24) befasst sich mit der Beziehung zwischen dem jüngeren Sohn,
der seinen Teil des Erbes vorzeitig beansprucht, und dem Vater. Dass der Sohn seinen Teil
des Vermögens vom Vater erbeten hat, scheint unproblematisch zu sein. Dass er haltlos
(asôtôs, „ohne Rettung“) alles verschleuderte, wird kurz und bündig erzählt, ohne ins Detail
zu gehen. Er hat ohne Reserven keine Möglichkeit mehr, sich gegen eine Hungersnot zu
behaupten. Er ist verurteilt zu einem Leben als Feldarbeiter und Schweinehüter (eine Schande
für Juden, denn Schweine sind unreine Tiere). Er muss sogar die Nahrung der Schweine zu
sich nehmen, um überleben zu können.
Mit 15,17 kehrt er innerlich zurück zu seinem Ursprung, zum Leben bei seinem Vater. Dort ist
die Fülle an Lebensmitteln, sogar für die Lohnarbeiter (geschweige denn die Familie). Die Tiefe
seiner Einsicht und seines Schuldbekenntnisses erlaubt einen Einblick in seinen Bekehrungsprozess. Er hat sich schuldig gemacht gegenüber Gott und seinem Vater. Er hat keine Verdienste,
sich als Sohn behaupten zu können; er kann nur auf die Barmherzigkeit seines Vaters zählen.
Der junge Mann wird zu seinem Vaterhaus zurückkehren. Bevor er ein Schuldbekenntnis
ablegen kann, kommt ihm der Vater mit unglaublicher Dynamik entgegen: sah, fiel ihm um den
Hals, küsste, sprach (vgl. die Parallelen bei der Begegnung Jakobs mit Esau [Gen 33,4]). Keine
Beschuldigung und desto mehr Großzügigkeit seitens des Vaters, der wie der gute Samariter
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Mitleid fühlte (vgl. 10,33). Der Zurückgekommene wird aufgenommen und wieder in seinen
Stand als Sohn eingesetzt (Ring und Sandalen als Zeichen). So großzügig ist Gott!
Der zweite Teil des Gleichnisses (15,25-32) konzentriert sich nun auf die Reaktion des älteren
Sohnes seinem zurückgekehrten Bruder gegenüber. Nachdem er durch den Knecht von dem
Fest informiert wurde, weigert er sich „hineinzugehen“. Dieses Verb erinnert an den letzten
Weheruf an die Gesetzeskundigen: „Ihr selbst kommt nicht hinein und die, die hineingehen,
hindert ihr“ (11,52). Spätestens jetzt merkt der Leser, dass dieser zweite Sohn ein Sinnbild für
die Haltung der Pharisäer und Schriftgelehrten von 15,2 darstellt und dass sie mit ihrer
Gesetzesgerechtigkeit und ihrem Abwerten anderer, vielleicht auch Neid, dass es jene so
einfach haben sollten, angenommen zu sein ohne eigene Verdienste, ihre eigene Teilnahme
am Festmahl des Gottesreichs verhindern. Der ältere ist genauso wie der jüngere Sohn
draußen und muss vom Vater in die Hausgemeinschaft werbend zurückgeholt werden. Er
verhält sich schuftend wie ein Sklave, nicht wie ein freier Sohn (er spricht den Vater nicht als
solchen an), der sich von den Gütern des Vaters nehmen darf, obwohl er mit dem gütigen
Vater lebte. Dem Bruder unterstellt er das Schlimmste, Hurerei, obwohl die Erzählung vorher
nichts davon weiß. Was der ältere Sohn in seinem Verhalten zeigt, ist oft das Tragische bei
religiösen Menschen wie den genannten Pharisäern und Schriftgelehrten: dass sie für den
Glauben oft viel leisten, aber wie Unfreie und die Freiheit der Kinder Gottes (der Vater sagt
liebevoll „Kind“ in V 31!) nicht leben können, anderen Schlimmeres als die Realität
unterstellen und ihnen eine verbindende Beziehung verweigern.
Der Vater wird barmherzig und gütig dargestellt. Er liebt die zwei Söhne und respektiert ihre
unterschiedlichen Lebenswege. Er geht auf die zwei Söhne zu. Jeder muss seinen Weg der
Umkehr machen: der Jüngere muss Befreiung suchen von seinem haltlosen Lebensstil, der
Ältere von seinem Neid und seiner Selbstgerechtigkeit wie von seiner verachtungsvollen
Kritik eines Familienmitglieds, das er nicht mehr „Bruder“ nennen will. Sich freuen über die
Umkehr eines Bruders, des Einen wie des Anderen, darf man, soll man sogar! Wie oft wird
dieses Gleichnis mit einem Titel oder mit einer liturgischen Kurzfassung (bis 15,24) von
seinem eigentlichen Sinn entfremdet!
Die drei Gleichnisse laden die „Gerechten“ ein, ihre eigene verachtungsvolle Einstellung den
„Sündern“ gegenüber in Frage zu stellen, sie als ihre Brüder und Schwestern anzuerkennen,
sie nicht zu verurteilen und einen klaren Blick auf seine eigenen Unzulänglichleiten zu
bekommen. Eine kalkulierende Gesetzestreue macht hart und unbarmherzig den Lebenswegen
der anderen gegenüber. Trotz allem bleibt der Schluss des Gleichnisses offen. Auch der ältere
Sohn ist eingeladen „hineinzugehen“.
(Thomas P. Osborne, Die lebendigste Jesuserzählung. Das Lukasevangelium kommentiert, 2009 Kath Bibelwerk
e.V. 2009,170.172.174)
Dipl.-Theol. Anneliese Hecht
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