INDIVIDUELLER FÖRDERPLAN

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INDIVIDUELLER FÖRDERPLAN
INDIVIDUELLER
FÖRDERPLAN
(IFP)
Instrument für:
Unterrichtsplanung, Evaluierung
und Qualitätssicherung
Gesetzliche Grundlagen / Lehrplan

§ 17 SCHUG
Neuer Lehrplan:

3. Allgemeine Bestimmungen - Unterrichtsplanung

4. Allgemeine Didaktische Grundsätze
4.1.Orientierung an den SchülerInnen sowie Berücksichtigung der
Lernvoraussetzungen

4.7 Aufgaben, Prinzipien und Ziele sonderpädagogischer Förderung

4.8 Individualisiern, Differenzieren und Fördern
Grundsätzliches
Der IFP
 ist die diagnosegeleitete, geplante Begleitung der Lernprozesse
eines Kindes
 folgt einem dynamische Entwicklungskonzept, das von Beginn
weg Planungs- und Rückkoppelungsschleifen vorsieht
 geht von individuellen Stärken aus
 knüpft am aktuellen Niveau von Erkenntnissen, Fertigkeiten und
Fähigkeiten des Kindes an
 setzt sich zum Ziel lebensrelevante Kompetenzen aufzubauen
Zielgruppe
alle Kinder mit
sonderpädagogischem Förderbedarf
Teamarbeit
Arbeitsplan
für
Lehrer
Entwicklungsplan
für
Kind
IFP
Regelmäßige
Überprüfung
und
Anpassung
Ziele
und
Maßnahmen
Ablauf der Erstellung
Bestandsaufnahme / Ist-Stand
Analyse
Förderziele / Förderplan
Eigentliche Förderung / Umsetzung
Evaluation
P. beenden
P. neu
Bestandsaufnahme / Ist-Stand
 Bewusstmachen der aktuellen Situation, Anamnese
 Kind –Umfeld- Analyse: relevante Daten,
psychologische, medizinische, (sonder-)pädagogische
Gutachten, Familiensituation, Stärken, Schwächen
 Systematisierung, Reflexion und Diskussion von
Beobachtungen
„Pädagnostik“
Analyse
 Der Ursachen und Bedingungen der Lern- oder
Entwicklungsprobleme
 Herstellen einer Gesamtsicht auf das Kind
 Berücksichtigung innerer und äußerer Bedingungen
(Ressourcen!)
 Außerschulische Unterstützungspotenziale abklären
Förderziele / Förderplan
Festlegung der Förderziele- und Maßnahmen erfolgt in
Kooperation mit dem LehrerInnenteam unter Berücksichtigung:




einer Prioritätenliste (Beschränkung auf 2 Prioritäten)
Der Eigenschaften: erreichbar und beobachtbar
der Stärken des Kindes
Notwendigen Lernumgebung /- bedingungen (wo, wann, mit wem,
Methoden, Materialien, Hilfsmittel,..)
 Methodisch-didaktische Umsetzung
 Außerschulischer Unterstützungsmaßnahmen
Schriftliches Festhalten der Entscheidungen und Absprachen =
Individueller Förderplan
Mehrwert versus Mehrarbeit:
gerafft, klar und konkret
praxistauglich
zeitökonomisch
effizient
Bemerkungen zur Situation des Kindes (Familiensituation, Unterbringung,
besondere Maßnahmen, Therapien, etc.)
Lebt bei ihren Eltern in sehr einfachen Verhältnissen, hat einen älteren und
einen jüngeren Bruder, besucht am Nachmittag den Hort um Anschluss an
Gleichaltrige zu bekommen und um Hilfestellung bei den Hausaufgabe zu
erhalten, aus finanziellen Gründen keine außerschulischen Therapien
Stärken des Kindes, Ressourcen, die genutzt werden können:
Sehr kommunikationsfreudig
Gute graphische Begabung, schreibt sehr schön
Ist im Turnunterricht sehr motiviert
Schwächen des Kindes, Bereiche, in denen es Unterstützung braucht:
Große Defizite in Deutsch, Wortfindungsschwäche, einige Laute können
noch immer nicht benannt werden oder werden verwechselt, Zusammenlauten
fällt deshalb sehr schwer
Motivation selbständig zu arbeiten und Leistungen zu bringen nimmt ab.
Priorität 1:
Konkrete Beobachtung (Lern-, Arbeits- und Sozialverhalten):
Gina kann noch immer nicht alle Dinge des täglichen Lebens benennen und spricht in Zweiund Dreiwortsätzen.
Ziele, die sich daraus ergeben:
Gina soll sich Begriffe einprägen und Satzmuster übernehmen.
Maßnahmen, die zur Erreichung der Ziele notwendig sind:
Übungen und Spiele zur Wortschatzerweiterung, Führen eines Wortschatzheftes mit
Belohnungssystem, Gina wird immer wieder dazu aufgefordert in ganzen Sätzen zu
sprechen.
Beteiligte Personen – Wer macht was?
Sprachheillehrerin, Klassenlehrerin, Erzieherinnen im Hort
Datum:
Evaluation:
Erreicht

teilweise erreicht

nicht erreicht 
Priorität 2:
Konkrete Beobachtung (Lern-, Arbeits- und Sozialverhalten):
Einzelne Laute können nicht benannt werden oder werden verwechselt,
Zusammenlauten ist deshalb nicht möglich
Ziele, die sich daraus ergeben:
Die Laute sollen gefestigt und in Silben- und Wortverbindungen
zusammengelautet werden.
Maßnahmen, die zur Erreichung der Ziele notwendig sind:
Laute, die verwechselt werden (t,k,p,d,b,t) werden erneut mit allen Sinnen
erarbeitet und spielerisch gefestigt, Lautschulungsübungen, Lesen von
Silbenkärtchen mit Belohnungssystem
Beteiligte Personen – Wer macht was?
Klassenlehrerin, Sprachheillehrerin, Stützlehrerin
Datum:
Evaluation:
Erreicht

teilweise erreicht

nicht erreicht 
Bemerkungen zur Situation des Kindes (Familiensituation, Unterbringung,
besondere Maßnahmen, Therapien, etc.)
Marco lebt in einer Kinderdorffamilie im KD Wienerwald mit 3 Geschwistern,
Im Kinderdorf erhält er 1 mal wöchentlich Ergotherapie.
Stärken des Kindes, Ressourcen, die genutzt werden können:
Marco mag Körperkontakt
Besondere Zuwendung und Token wirken bei ihm sehr gut.
Freundlich , hilfsbereit
M. arbeitet gerne am PC
Schwächen des Kindes, Bereiche, in denen es Unterstützung braucht:
Hang zum Verweigern
Konzentrationsschwächen
Kann nur schwer sitzen bleiben
Streitet und rauft gerne mit den anderen Kindern.
Priorität 1:
Konkrete Beobachtung (Lern-, Arbeits- und Sozialverhalten):
Marco verweigert in bestimmten Situationen, besonders, wenn er etwas Neues
lernt oder etwas noch nicht gut kann. Mitunter auch, wenn die Arbeit etwas
umfangreicher ist.
Ziele, die sich daraus ergeben:
Dem Verweigern mit verschiedenen Mitteln entgegenwirken
Maßnahmen, die zur Erreichung der Ziele notwendig sind:
+)Besondere Zuwendung beim Erlernen eines neuen Stoffes
+) Einzelbetreuung
+) Schriftliche Arbeiten darf Marco teilweise am PC erledigen
+) Belohnung bei richtigem Verhalten
Beteiligte Personen – Wer macht was?
Klassenlehrerin und Stützlehrerin arbeiten mit Marco je nach Bedarf.
Datum:
Evaluation:
Erreicht

teilweise erreicht

nicht erreicht 
Priorität 2:
Konkrete Beobachtung (Lern-, Arbeits- und Sozialverhalten):
Marco kann sich häufig nicht auf seine Arbeit konzentrieren
Ziele, die sich daraus ergeben:
Fördern der Konzentration
Maßnahmen, die zur Erreichung der Ziele notwendig sind:
+) Arbeit mit dem Kugelbrett
+) Konzentrationsspiele und –übungen
+) Lichttherapie
Beteiligte Personen – Wer macht was?
Klassenlehrerin und Stützlehrerin arbeiten je nach Bedarf.
Praktikantin macht mit M. Lichttherapie.
+) Vor Beginn schriftlicher Arbeiten darf Marco einige Minuten mit dem
Kugelbrett üben
+) Täglich Konzentrationsspiel oder –übung ( am besten in der 1. Stunde)
+) Arbeitsblätter und Computerspiele zur Förderung der Konzentration
+) 2 mal wöchentlich Lichttherapie
Datum:
Evaluation:
Erreicht

teilweise erreicht

nicht erreicht 
Umsetzung der Förderplanarbeit
und der Fördermaßnahmen ist
für das LehrerInnenteam verbindlich
Evaluation
Aktualisieren und Adaptieren
im Team!
PÄDAGNOSTIKBOGEN
Grundlagen:
Kinder beobachten und fördern,
Ledl / Bettinger
ERT 1+ - ERT 4+
Rechenschwäche, Rechenstörung,Dyskalkulie
Lenart / Holzer / Schaupp
 Basis für IFP zur Optimierung der pädagogische
Förderangebote
 Erkenntnisgewinn in pädagogische Handlungsfelder
bzw. Schlüsselqualifikationen
 „Diagnostisches Ordnungsschema“ beinhaltet für
schulisches Lernen acht bedeutsame Kategorien
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Sozial-emotionaler Bereich
Motorik
Wahrnehmung
Sprache
Lesen
Schreiben
Kognition / Denken
Mathematische Kompetenzen
Notwendige Kompetenzen
 Pädagnostische Kompetenz (Beobachtung, Interpretation)
 Wissen über Entwicklungsverläufe
 Wissen über Lernprozesse (Wahrnehmungs- und
Verarbeitungsstrategien)
 Wissen über effiziente Lernwege (didaktisches, methodisches
Repertoire)
 Kooperation - und Beratung / Teamfähigkeit - Kommunikation
HANDREICHUNG zum
PÄDAGNOSTIKBOGEN
SCHILFS / SCHÜLFS
sind für den Erwerb und für die
Professionalisierung im Bereich der
prozessorientierten Förderdiagnostik
und –planung in den Regionen und
Bezirken sind vorgesehen