Computerspiele „Made in France“

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Computerspiele „Made in France“
MINISTERIUM FÜR AUSWÄRTIGE ANGELEGENHEITEN
Nr. 8 – Februar 2013
Computerspiele „Made in France“ - ein bedeutender Sektor
Just Dance, Rayman Origins, Dishonored… zahlreiche französische Produkte begeistern bereits
Millionen Spieler weltweit. Dank eines Netzwerks von innovativen Unternehmen nimmt
Frankreich auf dem weltweiten Markt der Computerspiele eine führende Stellung ein.
Die
in
Frankreich
und
weltweit
bedeutendste Branche der Kulturwirtschaft ist die
Computerspielindustrie. 2012 konnte Frankreich
mit Computerspielen einen Umsatz von
3 Milliarden Euro verzeichnen. Zum Vergleich:
Das französische Kino hatte im gleichen Jahr
nur einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro
vorzuweisen. Auf internationaler Ebene ist
Frankreich heute nach den USA das Land, das
die meisten Computerspiele entwickelt.
Ein wachsender Markt
Seit den 1990er Jahren haben sich die Fans von Computerspielen auf der ganzen Welt vervielfacht.
Heute gibt es über eine Milliarde Spieler. Um diesen anspruchsvollen Verbrauchern neue Spiele zu
liefern, sind in Frankreich zahlreiche Unternehmen sowie viele Medienagenturen und
Wettbewerbscluster entstanden. Auf dem französischen Staatsgebiet wurden 300 Unternehmen erfasst,
die mehr als 5000 Personen beschäftigen. Die französischen Computerspiele sind sehr vielfältig:
Manche Unternehmen bringen traditionelle Spiele heraus, andere konzentrieren sich auf Mobile
Games. Diese letztgenannten Produkte sind seit den 2000er Jahren sehr gefragt. Es handelt sich dabei
um Computerspiele, die man ohne Spielkonsole auf einem Computer, Tablet-PC oder Smartphone
spielen kann.
Eine Talentschmiede
Die französischen Unternehmen investieren jährlich mehr
als 500 Millionen Euro ihres Budgets in die Entwicklung
hochwertiger Spiele. In diesem dynamischen Sektor
werden zahlreiche neue Unternehmen gegründet: 32 % der
französischen Firmen sind vor weniger als zwei Jahren
entstanden. Julien Villedieu, Vertreter der nationalen
Gewerkschaft für Computerspiele, erklärt die Gründe für
das exponentielle Wachstum in diesem Bereich:
„Frankreich ist seit den 1980er Jahren in der ganzen Welt
für seine Kreativität bekannt – Frankreich ist eine
Talentschmiede.“ Neben diesem guten internationalen Ruf
„Call of Duty“, herausgegeben vom französischen
Unternehmen Activision-Blizzard
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zeichnet sich Frankreich auch durch die Qualität der Weiterbildungen aus, die Ingenieuren und
Künstlern im Bereich der Spielgrafik angeboten werden. Außerdem befinden sich unter den
Weltmarktführern zahlreiche französische Unternehmen. So zählt beispielsweise Activision-Blizzard,
Konzerntochter von Vivendi und Ubisoft, zu den fünf weltweit größten Herausgebern von
Computerspielen. Dieser französische Computerspiel-Riese hat das berühmte Actionspiel „Call of
Duty“ herausgegeben, dessen letzter Teil der Reihe „Black Ops“ Anfang 2013 in Frankreich und in
den USA auf Platz 1 der Verkaufsliste stand.
Blick auf die französischen Erfolge
„Das Computerspiel „Made in France“ hat den Anspruch, auch
im Ausland verkauft zu werden; 80% der in Frankreich
hergestellten Spiele sind für den Export bestimmt“, erklärt Julien
Villedieu. Dieses Ziel verfolgten auch die französischen
Unternehmen, die „Just Dance“ und „Rayman Origins“ entwickelt
haben. Diese Spiele wurden in wenigen Monaten millionenfach
verkauft. „Dishonored“, das von den Arkane Studios in Lyon
entwickelt wurde, hat bei seinem Erscheinen im Oktober 2012
Verkaufsrekorde gebrochen. Das von Kritikern sehr gut bewertete
Spiel wurde in zwei Monaten mehr als 1,5 Millionen Mal verkauft!
Diesen Erfolg schreibt der Manager der Arkane Studios, Romuald
Capron, dem einzigartigen Charakter des Spiels zu: „Es wurde von
den Spielern deshalb so begeistert aufgenommen, da es eine
Neuheit auf einem Markt war, der von Fortsetzungen
überschwemmt ist. Den Spielern gefällt vor allem die Freiheit, die
ihnen bei der Spielerfahrung gewährt wird.“ In „Dishonored“
agiert der Held in einer fiktiven Welt, die dem England des
19. Jahrhundert ähnelt. Es können verschiedene Spielverläufe gewählt werden, um das Ziel zu
erreichen, wie z.B. Rache. Romuald Capron zufolge war das Spiel auch aufgrund seiner Grafikqualität
so erfolgreich: „In unserem Hauptsitz in Lyon arbeiten Programmierer, Grafiker, Designer sowie
Spezialisten für den Ton und Spezialeffekte. Frankreich verfügt in diesem Bereich über viel Knowhow.“
Mobile Games - ein aufstrebender Sektor
So wie dieses zu 100 % französische Spiel, das im Internet heruntergeladen werden kann, spielt sich
die Zukunft der Computerspiele „Made in France“ im Bereich der Mobile Games ab. Die Fans spielen
immer mehr in sozialen Netzwerken, von einem Smartphone oder Tablet-PC aus, weshalb 93 % der
französischen Unternehmen derzeit an diesen Spielen arbeiten. Vor dem Hintergrund dieses
Wachstums und dieser Spezialisierung des Markts findet im Juni 2013 in Paris die „Web Game
Conference“ statt. Seit drei Jahren treffen sich bei dieser europäischen Konferenz jedes Jahr mehr als
800 Spezialisten für Mobile Games, die Marktführer in diesem Bereich sind.
Caroline Jury
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