Galileo, Galilei und andere Forscher

Transcription

Galileo, Galilei und andere Forscher
Editorial
März 2009 SuW 48 Nr. 3
Uwe Reichert
Chefredakteur
Galileo, Galilei und andere Forscher
Liebe Leserin, lieber Leser,
im März gelangt der Riesenplanet Jupiter am Morgenhimmel wieder in unser
Blickfeld. Um sich auf die dann beginnende Beobachtungssaison einzustimmen,
lohnt sich die Lektüre des Artikels von Harald Krüger (S. 30). Als verantwortlicher
Wissenschaftler leitete er die Untersuchungen mit dem Staubmessinstrument
an Bord der Raumsonde Galileo. Mehr als sieben Jahre lang funkte diese Sonde
Daten über Jupiter und seine Monde zur Erde – und über den Ring aus mikroskopisch feinen Partikeln, der den Gasriesen umgibt. Zwar kann Jupiters filigraner
Staubring nicht mit dem imposanten Ringsystem des Saturn konkurrieren, seine
Untersuchung liefert aber wertvolle Hinweise darauf, wie ein solches Gebilde entsteht und wie es erhalten bleibt.
Der irdische Namensgeber der Sonde, der italienische Forscher Galileo Galilei,
war bekanntlich einer der ersten, der ein Teleskop gen Himmel richtete. Er peilte
nicht nur den Jupiter an, sondern auch die Sonne. Dabei machte er unangenehme
Bekanntschaft mit dem gleißenden Licht unseres Tagesgestirns. Mancher seiner
Zeitgenossen soll bei dem Versuch, die Flecken auf der Sonne zu beobachten, sogar
Zum Titelbild:
erblindet sein. Von den Augenschmerzen der ersten Sonnenbeobachter berichtet
Jupiter und sein Mond Io präsentieren
der Kunsthistoriker Horst Bredekamp im fünften Teil unserer Galilei-Serie (S. 48).
sich auf unserem Titelbild in ungewohnter
Form. Beide Bilder dieser Montage nahm
Gänzlich andere – und gefahrlose – Erfahrungen machen Forscher in anderen Wel-
die US-Raumsonde New Horizons bei ihrem
lenlängenbereichen. Mit trickreich konstruierten Instrumenten wie dem HESS-
Jupitervorbeiflug im Februar 2007 auf ihrem
Teleskop in Namibia fangen sie Signale hochenergetischer Gammastrahlung ein
Weg zum Zwergplaneten Pluto auf. Jupiter
und schließen auf die gewaltigen Vorgänge in ihren Quellen (S. 38). Wer es weniger
wurde im Infrarotlicht abgelichtet, deshalb
energiereich mag, der kann ein Radioteleskop auf die Sonne richten und auch hier-
erscheint der im Vergleich zu seiner Umge-
bei Erstaunliches entdecken (S. 78). Die Forschung kennt ein weites Spektrum!
bung sehr kalte Große Rote Fleck hier weiß.
Der vulkanische Mond Io sprühte geradezu
Herzlichst grüßt Ihr
vor Aktivität, am oberen Ende seiner Sichel
zeigen sich rotglühende Lava und eine
große Ausbruchswolke (siehe S. 30).
NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Southwest Research Institute
www.astronomie-heute.de
März 2009
3

Documents pareils