STEP ON COMMON GROUNDS

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STEP ON COMMON GROUNDS
STEP ON
COMMON GROUNDS
Tanz- und Performance-Reihe
im Rahmen der Ausstellung
„Common Grounds“ in der
Villa Stuck
14. Februar 2015 ^ 20.30 H
Villa Stuck ^ Doppelabend
Ali Moini (IR) „My Paradoxical
Knives“
Die Villa Stuck präsentiert mit der
Ausstellung „Co mmo n Grounds“ vo m
12. Februar bis 17. Mai 2015 Künstlerinnen und Künstler aus dem Mittleren
und Nahen Osten, die den oft extremen,
inhaltlich und ästhetisch manipulativen
Bildern der medialen Berichterstattung
aus den krisengeschüttelten Regionen
mit ihren Werken künstlerische Perspektiven entgegensetzen.
JOINT ADVENTURES – Walter Heun
lädt in diesem Rahmen vier Tanz- und
Performance-Künstlerinnen und Künstler aus dem Iran, Tunesien, Marokko
und Frankreich ein, die sich in ihren
Arbeiten ebenfalls mit der gesellschaftlichen und geopolitischen Gegenwart im arabischen Raum beschäftigen.
Eine vielschichtige und beeindruckende
Vielfalt an künstlerischen Stimmen aus
dem arabischen Raum, die die Auseinandersetzung mit einer kritischen
Gegenwart und die Suche nach einer
zivilgesellschaftlichen Identität eint.
Tickets
VVK > 13,- EUR/ erm. 8,- EUR
Abendkasse > 16,- EUR/ erm. 11,- EUR
VVK > www.muenchenticket.de
oder 089 54 818181
Restkarten > Abendkasse ab einer
Stunde vor Vorstellungsbeginn
Infor mationen
www.jointadventures.net
Veranstalter
JOINT ADVENTURES – Walter Heun
(c) Simon Jourdan
In Referenz an die kreisför migen
Bewe gungen der Sufi -T änze verwisc ht
der gebürtige Iraner Ali Moini mit
seinen Füßen die gesungenen Worte
eines auf den Boden geschriebenen
Rumi-Gedichts. Sein Solo erkundet in
einem eindrucksvollen Messertanz die
Herstellung von Nähe und Gemeinschaft. Wie ist Nähe möglich, wenn
man immer ein Fremder im eigenen
Körper ist? Ist unsere Haut die letzte
Grenze im Leben? Vor dem Hintergrund der Zensur von Ausdruck und
Selbstbestimmung im Iran ist „M y
Paradoxical Knives“ ein nicht nur
einprägsam poetisches, sondern zugleich politisches Tanzstück.
Während seiner Musik- und Gesangsausbildung trat Ali Moini im Alter von
17 Jahren dem Jugendorchester von
Shiraz bei. Anschließend studierte er
Schauspiel an der Universität in Teheran und wurde im Jahr 2000 Mitglied
der Mehr T heater Group, wo er als
Schauspieler auftrat und Musik komponierte. 2008 – 2010 nahm er an
einem choreografischen Forschungsprogramm des Forum Dança in Lissabon teil. In diesem Rahmen entstand
auch
sein
Solo
„My
Paradoxical
Knives“. 2013 schloss er seinen Master
in Choreografie und Performance a m
CNDC in Angers ab. Seine Arbeiten
wurden bereits bei Montpellier Danse,
am Théâtre National de Chaillot, im
Tanzquartier Wien und im Rahmen des
Programms New Settings der Fondation
Hermès im T héâtre de la Cité Internationale in Paris gezeigt.
Aïcha M’Barek/ Hafiz Dhaou (TN)
„Do you believe me?“
Aïcha M’Barek und Hafiz Dahou
stammen beide aus T unis und entwickeln seit 1995 gemeinsam Choreografien. Nach ihrer Tanzausbildung am
Conservatoire du Musique et Danse in
Tunis wurden beide Mitglieder des
tunesischen Sybel Ballet Theatre. Im
Jahr 2000 erhielten beide ein Stipendium, um am CNDC in Angers zu
studieren. „Do you believe me?“ entstand 2011 im Rahmen von Meeting
Point
6,
einem
multidisziplinären
Festival kuratiert von Okwui Enwezor.
Im selben Jahr entstand eine Arbeit für
das Ballet de Lorraine im Centre
Chorégraphique de Nancy. Das Duo
übernahm zudem 2011 und 2012 die
künstlerische Leitung der Rencontres
Chorégraphiques in Karthago. 2012 und
2013 waren sie i m Rahmen ei ner
Residenz am Théâtre Louis Aragon in
Tremblay en France.
19. + 20. Februar 2015 ^ 20.30 H
B ouchra Ouizgen (M AR) „M ada me
Plaza“
Schwere Reiter
(c) cie CHATHA
Aïcha M’Barek und Hafiz Dahou sind
z wei wichti ge Vertreter der zeitgenössischen tunesischen Tanzszene und
ent wic keln
mit
ihrer
Kompanie
CHATHA seit fast 20 Jahren Tanzstücke. In ihrer gemeinsamen Choreografie „Do yo u believe me?“ drückt
sich das Gefühl aus, das sie überkam,
als die Revolution in Tunesien begann.
Beide waren da mals gerade auf dem
Weg nach Beirut für eine Auftragsarbeit. Ein Sturm brach in ihnen aus
und sie transfor mierten das aktuelle
politische Geschehen in zeitgenössischen Tanz.
(c) Hibou Photography
„Madame Plaza“ – zugleich der Name
eines
der
ältesten
Kabaretts
in
Marrakesch – ist eine faszinierende
Arbeit der marokkanischen Choreografin Bouchra Ouizguen über und mit
drei Frauen, die marokkanisch „Aïta“
genannt werden und bei Festen oder in
Nachtclubs auftreten. Diese Künstlerinnen haben in Marokko eine widersprüchliche
soziale
Stellung.
Zum
einen werden sie wegen ihrer kräftigen
Sti mme n und si nnlic hen Be we gunge n
bewundert, andererseits werden sie
geächtet, da sie mit ihren Auftritten
die Grenzen des gesellschaftlich Akzeptierten überschreiten.
Bouchra Ouizguen wurde in Marokko
geboren und erhielt ihre Ausbildung in
Frankreich. 1995 – 2000 war sie Solistin in orientalischem Tanz in Marokko.
1998 – 2002 studierte sie Tanz in
Marrakesch bei Bernado Montet und
Mathilde Monnier. Im folgenden Jahr
gründete sie gemeinsam mit T aoufiq
Izeddiou und Saîd Aït El Moumen die
Kompanie ANANI A. Sie tanzte u.a. in
Arbeiten von Boris Charmatz, Mathilde
Monnier und Taoufiq Izeddiou. Ihre
eigenen Choreografien touren inz wischen welt weit. Seit 2007 ist Ouizguen
Ko-Organisatorin der Rencontres Chorégraphiques in Marrakesch.
19. + 20. März 2015 ^ 20.30 H
Sandra Iché (FR) „Wagons Libres“
PLATFORM
Autobombe vor seinem Haus in Beirut
ums Leben. Mit stilistischer und
politischer Raffinesse ver wandelt Iché
die tragischen Erinnerungen der damaligen Redakteure in Visionen für die
Zukunft.
Die Ge genwart wird ausgehebelt, Landschaften, geopolitische
Allianzen und Lebensweise n werden
neu skizziert.
Sandra Iché studierte Geschichte und
P olitikwissensc haft a n der Sorbonne in
Paris. 2004 ging sie nach Brüssel, um
bei P.A.R.T.S. zu studieren. 2006 wird
sie Mitglied der Kompanie Magu y
Marin/ Centre Chorégraphiques National Rillieux-la -P ape. Inz wisc hen lebt
sie z wischen Beirut und Lyon. In
Beirut hat sie zusammen mit Ghassan
Maasri eine verlassene libanesische
Villa in kollektive Studios für Künstlerinnen und Künstler umge wa ndelt. In
Lyon arbeitet sie bei LIEUES, einem
experimentellen Künstlerort, dessen
Gründungsmitglied sie ist, so wie für
Rodéo, ein interdisziplinäres Magazin
für akademische und künstlerische
Recherche.
….
(c) Sand ra Ich é
Die Tänzerin und Historikerin Sandra
Iché fragmentiert Dokumentationen und
übersetzt diese in den Raum. In
„Wagons Libres“ setzt sie eine Interviewserie zum Umkreis des Beiruter
Magazins „L’Orient-Express“ ins Jahr
2030. Samir Kassir, Herausgeber des
Magazins,
kam
2005
durch
eine
Veranstalter
JOINT ADVENTURES – Walter Heun
im Rahmen von ACCESS TO DANCE in
Kooperation mit dem Museum Villa
Stuck, Schwere Reiter Tanz und der
PLATFORM. ACCESS TO DANCE wird
ermöglicht durch das Kulturreferat der
Landeshauptstadt München, den Bayerischen Landesverband für zeitgenössischen Tanz (BLZT) aus Mitteln des
Bayerischen
Staatsministeriums
für
Bildung und Kultus, Wissenschaft und
Kunst, so wie den Bezirk Oberbayern.
Mit freundlicher Unterstützung des
Institut français.