Alfa Romeo: Notizen zu Namen
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Alfa Romeo: Notizen zu Namen
Alfa Romeo: Notizen zu Namen sensiegen trieb. Ob Berg oder Rundstrecke - Schüler war immer ein Siegkandidat. Der Mechaniker, den Hähn dem jungen Himmelsstürmer Schüler zur Seite stellte, hiess Jochen Mass. Dessen vorrangiges Interesse galt allerdings weniger den Aufgaben eines RennMonteurs. Vielmehr wollte der Ex-Seemann möglichst schnell selbst ans Steuer und zeigen, was er kann. Mass nervte seinen Chef so lange, bis er tatsächlich ans Lenkrad durfte. Zum Einstand lieferte der junge Mann dann gleich mal einen Totalschaden ab. Doch auch Mass mauserte sich ziemlich schnell zum Siegfahrer und erfreute seinen motorsportlichen Ziehvater alsbald mit ordentlichen Leistungen. Schließlich stiess auch der unvergessene Harald Ertl (der 1981 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam) zur Hähn-Truppe. Keiner konnte den 2 Liter Alfa GTAm so brutal um die Ecken wuchten wie der wilde Formel V-Pilot aus Mannheim. Helmut Hähn geriet gerne ins Schwärmen, wenn er an sein Fahrer-Trio von damals dachte: "Der Schüler fuhr rund und abgeklärt, der Mass wild und risikoreich und der Ertl war ein Wahnsinniger. Mit diesen Burschen habe ich die schönste Zeit im Rennsport erlebt." Helmut Hähn Helmut Hähn, deutsches Al fa-R omeo-U rg este i n und Ehrenpräsident des Alfa-Romeo-Händlerverbands, ist letzten Herbst im Alter von 82 Jahren verstorben. 1952 hatte Hähn in Mannheim einen Servicebetrieb für die Marke Alfa Romeo gegründet, 1964 wurde er offizieller Händler des italienischen Fabrikats. In den sechziger Jahren war sein Betrieb Ausgangspunkt für einige grosse Motorsportkarrieren. PS-Stars wie Gerd Schüler, Jochen Mass oder Harald Ertl fuhren im Hähn-Alfa ihre ersten Siege ein. „Die Rennautos meiner Fahrer habe ich immer selbst präpariert und an der Rennstrecke betreut“, berichtete Helmut Hähn einst dem Motorsport-Journalisten Rainer Braun. An den Rennautos habe er mit seiner Mannschaft nach Feierabend geschraubt, tagsüber sei der ganz normale Kunde König gewesen, fügte er hinzu. Auf rund 120 Einzelsiege konnte der Alfa-Teamchef zurückblicken, dazu bescherte ihm Schüler einen Berg-Titel und der Münchner Reinhard Stenzel eine Vize-Meisterschaft. Den Anfang der Hähn-Erfolgsstory machte Gerd Schüler, der die Giulia Super TI und den GTA aus dem Mannheimer Rennstall regelmässig zu Klas- Giorgio Pianta Guido Moroni Im letzten Frühjahr ist Guido Moroni, langjähriger Testfahrer von Alfa Romeo in seinem 90. Lebensjahr verstorben. Giorgio Pianta, ehemaliger Rennfahrer und langjähriger Rennleiter von Alfa Romeo ist letztes Jahr in der Nacht zum Karfreitag in Mailand im Alter von 80 Jahren gestorben. Pianta hatte mit Alfa Romeo in den 90er Jahren in der DTM Erfolge gesammelt. Unter seiner Führung stiegen die Italiener 1993 in die DTM sein und stellten in Person von Nicola Larini auf Anhieb den Champion. Von 1993 bis zum Ausstieg aus der Serie Ende 1996 holte Alfa Romeo unter Piantas Führung 41 Siege, davon allein 18 durch Nicola Larini und 14 durch den ehemaligen Formel-1-Piloten Alessandro Nannini. 1938 trat er nach einer betriebswirtschaftlichen Ausbildung in die Mailänder Manufaktur ein. Zuerst arbeitete er im Dienstleistungsbereich, dann gar als Zeichner um dann zum legendären Consalvo Sanesi in die Testfahrerabteilung zu wechseln. Moroni erlebte von den 50er bis in die 60er-Jahre eine der spannensten Epchen von Alfa Roemo. Nebst Prototypen bewegte er die Formel-1-Alfetta ebenso wie er der Giulia Manieren beibrachte. jahrelang bestand das Testeam aus Sanesi, Moroni und Teodore Zeccoli. Nach seiner Pensionierung kehrte Moroni dem Mailänder Werk keineswegs den Rücken, sondern arbeitet noch einige Jahre als Berater weiter. Für Pianta war die Zeit in der DTM „der beste Abschnitt meines Lebens“, wie er 2004 bei einem Besuch des DTM-Laufes auf dem Adria International Raceway erklärte. Kleeblatt 1/2015 23