Einladungskarte

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Einladungskarte
5.8.2010
17:10 Uhr
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Uhrensammlung
Kellenberger
im Gewerbemuseum
Winterthur
Zu Gast: Zwei Comtoise-Uhren
mit «Mayet-Hemmung»
18. September 2010 bis 20. März 2011
Leihgabe aus Privatbesitz
Comtoise – die volkstümliche Zimmeruhr.
Die Bauart der «Comtoise» genannten Uhren geht auf
die drei Brüder Mayet zurück, die im 17. Jahrhundert in
der Grafschaft Franche-Comté im französischen Jura
ansässig waren. Ursprünglich Schmiede und im Bau von
Turmuhren tätig, begannen Ignace Mayet und seine beiden Brüder in den 1660er Jahren damit, Zimmeruhren
mit robuster Mechanik für Privathaushalte zu bauen. In
der Ortschaft Morbier fertigten sie die ersten Modelle:
Die «Morbier», die volkstümliche Zimmeruhr, war geboren. Kurz nach der Entwicklung der neuen Uhr trennten sich die drei Brüder – einer blieb in Morbier, die anderen liessen sich in den benachbarten Orten
Bellefontaine und Foncine-le-Haut nieder. Durch die
Tätigkeit der Gebrüder Mayet und ihrer Nachfahren
verbreiteten sich Uhren nach Comtoise-Bauart weiter.
Eine technologische Eigenkreation – die Mayet-Hemmung. Eine Entwicklung der Gebrüder Mayet ist die
nach ihnen benannte Mayet-Hemmung (Verbindung
zwischen Uhrenpendel und Räderwerk): Bei Uhren mit
damals herkömmlicher Hemmung mussten die Zähne
des Hemmungsrades in einem rechten Winkel vom Rad
abstehen, so dass es von der Seite betrachtet einer Krone
GASTSPIEL
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glich. Das Anfertigen eines solchen Rades brauchte viel
Zeit und Erfahrung. Durch die Mayet-Hemmung liess
sich neu ein einfacher herzustellendes «Gangrad» ohne
Kronenform verwenden. Die von den Gebrüdern Mayet
erfundene Hemmung stellt eine Übergangsform zwischen der herkömmlichen «Spindelhemmung» und der
später verbreiteten «Ankerhemmung» dar; ComtoiseUhren mit Mayet-Hemmung sind darum selten.
Comtoise-Uhr mit Zifferblatt aus Email-Teilen (frühes
18. Jh.). Zwischen 1740 und 1780, knapp hundert Jahre
nach der Entwicklung der Morbier, hielten Uhren mit
emaillierten Zifferblättern vermehrt Einzug in die Stuben der Bürger. Durch verbesserte Technik in der Emailherstellung konnte neu das ganze Zifferblatt aus Email
hergestellt werden, während sich frühere Uhrmacher bei
der Gestaltung des Zifferblatts auf die sog. Treize Pièces,
ein Set von 13 kleinflächigen Email-Elementen, beschränken mussten. Comtoise-Uhren mit der alten Treize
Pièces Ausstattung sind sehr selten.
Kleine Comtoise-Uhr, signiert «FM» (Mitte 18. Jh.).
Diese aussergewöhnliche Uhr wird der Uhrmacherfamilie Mayet zugeschrieben. Sie ist von ungewohnt kleinem
Format, stilistisch aber ganz eine Comtoise-Uhr. Ein
Blick ins Innere offenbart jedoch ein Uhrwerk, das eine
Mischform zwischen Comtoise und der französischen
Laternen-Uhr darstellt.
Führung:
Brigitte Vinzens, Konservatorin, stellt die Gäste vor:
Zwei Comtoise-Uhren mit «Mayet-Hemmung»
Freitag, 19. November 2010, 12.30 Uhr, im Rahmen von
«Museum am Mittag»
Weitere Veranstaltungen
Die Davoser Holzräderuhr – Ura Tavo
Sonderausstellung der Uhrensammlung Kellenberger,
19. September 2010 bis 20. Februar 2011
Uhrensammlung Kellenberger im Gewerbemuseum Winterthur,
Kirchplatz 14, 8400 Winterthur, Telefon 052 267 51 36/28, Fax 052 267
68 20, E-mail [email protected], www.uhrensammlung.ch.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr, Donnerstag bis
20 Uhr, Montag geschlossen.
Eintritt: Fr. 5.–/Fr. 3.–. Führungen auf Anfrage.
Feiertage: Gemäss Telefonansage oder www.uhrensammlung.ch

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