Jugendliche: Vernachlässigung der Körperpflege kann auf

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Jugendliche: Vernachlässigung der Körperpflege kann auf
 Jugendliche: Vernachlässigung der Körperpflege kann auf Suchtproblem hinweisen Das Jugendalter ist eine kritische Phase für Sucht. Abhängigkeit beginnt bei den meisten Menschen noch vor der Volljährigkeit. Deshalb ist es wichtig, die Entwicklung von Suchtverhalten früh zu erkennen. „Eltern sollten genauer hinschauen, wenn sich das Verhalten ihres Teenagers plötzlich verändert und er z.B. anscheinend keinen Wert mehr auf seine Erscheinung und Körperpflege legt. Ungesundes Schlaf‐ und Essverhalten, unerklärlicher Gewichtsverlust oder grundlose Gewichtszunahme, völlig neue Freunde, Schul‐ und Verhaltensprobleme können Zeichen von Substanzmittelgebrauch oder sogar Missbrauch sein“, zählt Dr. Uwe Büsching, Kinder‐ und Jugendarzt und Sprecher des Ausschusses Jugendmedizin im BVKJ, mögliche Suchtanzeichen auf. Ungewöhnlicher Körper‐ und Mundgeruch, Zittern, Schwierigkeiten beim Sprechen und in der Bewegung sind Warnzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. „Eltern sollten nicht zögern und sich bei jedem Verdacht Unterstützung holen. Der Jugendarzt kann Eltern entsprechende Stellen empfehlen und evtl. in einem Gespräch unter vier Augen mit dem Teenager klären, ob problematisches Verhalten vorliegt“, rät Dr. Büsching. Wenn von Familienmitgliedern bekannt ist, dass sie ein Alkohol‐ oder Drogenproblem haben, dann besteht möglicherweise eine erbliche Veranlagung, die das Risiko für Sucht erhöht. Auch psychische Probleme wie geringes Selbstbewusstsein, Depressionen oder eine Angsterkrankung können einen Heranwachsenden zu Drogen greifen lassen, um sich gleichsam selbst zu behandeln. Laut aktuellen Ergebnissen des Kinder‐ und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) weisen knapp 16% der Jugendlichen zwischen 11 und 17 Jahren einen riskanten Alkoholkonsum auf, knapp 12% greifen mindestens einmal im Monat zu sechs oder mehr Getränken. Weitere Informationen rund um das Thema "Sucht und Jugendliche" finden Sie auf der Internetseite des Berufsverbandes der Kinder‐ und Jugendärzte (BVKJ) unter http://www.kinderaerzte‐im‐
netz.de/altersgruppen/jugendliche/info‐sucht/drogen‐allgemein Quellen: Lampert, T. et al.: Tabak und Alkoholkonsum bei 11‐ bis 17‐jährigen Jugendlichen. Bundesgesundheitsbl 57, 830 (2014). DOI 10.1007/s00103‐014‐1982‐8 National Council on Alcoholism and Drug Dependence, Inc.: What to look for – signs and symptoms. https://ncadd.org/for‐parents‐overview/what‐to‐look‐for Penn State University: The Medical Minute: Identifying teen alcohol and drug abuse. Press release September 17, 2014 http://news.psu.edu/story/326748/2014/09/17/medical‐minute‐identifying‐teen‐alcohol‐and‐drug‐abuse Kontakt/Experte: Dr. med. Uwe Büsching, Sprecher des Ausschusses Jugendmedizin vom Berufsverband der Kinder‐ und Jugendärzte (BVKJ): 0521 85342 (Praxis).

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