ATS - Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des Bezirks
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Workshop 7 ATS Metamfetamin 2.Crystal-Meth-Kongress Bayreuth 27.11.2013 ATS (Amphetamine-Type Stimulants) Amfetaminartige Stimulanzien (ATS) nennt man eine Gruppe von Wirkstoffen, deren chemische Grundstruktur sich von Amfetamin und Metamfetamin ableiten lässt. Amfetamin Metamfetamin Doch auch eine Reihe anderer Substanzen fallen ebenso in diese Gruppe, wie Metcathinon, Ephedrin, Pseudoephedrin, Methylphenidat und MDMA oder Ecstasy. Ketamin häufig (Narkotikum) missbräuchlich: Rauschdroge NPS (New Psychoactive Substances) pro Jahr ca. 30 neue Verbindungen „Legal Highs“ ja genannt in Anlage I bzw. II (BtMG) nein Arzneimittel ? Betäubungsmittel Fernost Flughäfen Falschdeklaration „Pflanzendünger“ „Rostschutzmittel“ „Titandioxid“ (Pigment) Reinststoffe (ca. 1 kg) EAM-2201 (kein Betäubungsmittel) LSD-Trips NBOME-Blotter Base Metamfetamin ölige Flüssigkeit Salz Hydrochlorid (HCl) weiße, kristalline Substanz (S)-Enantiomer Racemat Stereoisomere des Metamfetamins S-(+)-Methamphetamin R-(-)-Methamphetamin D-(+)-Methamphetamin L-(-)-Methamphetamin Methamphetamin Levomethamphetamin (2R)-N-Methyl-1-phenylpropan-2-amin (2S)-N-Methyl-1-phenylpropan-2-amin Optisch rechtsdrehend Optisch linksdrehend 4mal wirksamer als R-Isomer Bild Spiegelbild 2 StR 86/08 vom 3. Dezember 2008 BtMG § 29 a Die nicht geringe Menge Metamfetamin beginnt bei fünf Gramm Metamfetamin-Base. 3 StR 315/10 vom 17. November 2011 BtMG § 29a Abs. 1 Nr. 2, § 30 Abs. 1 Nr. 4 Für Methamphetaminracemat - (RS)-(methyl)(1-phenylpropan-2-yl)azan - beginnt die nicht geringe Menge im Sinne von § 29a Abs. 1 Nr. 2, § 30 Abs. 1 Nr. 4 BtMG bei 10 g der wirkungsbestimmenden Base. Significant trends in synthetic drugs production in Europe In early 2013, the following trends could be observed. Methamphetamine Until recently, most of the methamphetamine available in Europe was both produced and consumed in the Czech Republic and, more recently, Slovakia. Since the late 2000s, however, it appears that the quantities of methamphetamine produced in Europe are increasing; new production areas have been noted and the drug seems to be becoming more available. The manufacture of the pure crystalline form of the drug has also been noted. Intelligence sources and the detection of production facilities suggest that methamphetamine is now manufactured in the Netherlands and Lithuania, and manufacture has been detected recently in Bulgaria. It is possible that this development is linked, at least in part, to the successful circumvention by traffickers of control measures targeting the importation of BMK or its pre-precursors (e.g. APAAN) into Europe (see 'APAAN, the latest chalenge in Europe'). This could also mean, however, that illicit producers previously manufacturing amphetamine have now diversified into methamphetamine. This is a worrying development that deserves careful monitoring, as this drug is known to be particularly detrimental to public health. (Quelle: EMCDDA = Eurpean Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction) Klassische Metamfetaminsynthese Phenylaceton (1-Phenyl-2-propanon, BMK) Methylamin N-Methylformamid Mischung aus (R) und (S)-Metamfetamin (50:50 Racemat) APAAN als Precursor für Benzylmethylketon keine aufwändigen Laborapparaturen erforderlich, aber Gefahren bei unsachgemäßer Umsetzung (Oktober 2012) Ausgangsstoff Ephedrin/Pseudoephedrin L-(-)-Ephedrin D-(+)-Pseudoephedrin D-(+)-Ephedrin L-(-)-Pseudoephedrin nat. Form im Ma Huang in Fertigarzneimitteln in Ephedra ssp. in Fertigarzneimitteln synthet. zugänglich synthet. zugänglich S-(+)-Methamphetamin 1/3 der pharmakol. Wirk. von (-)-Ephedrin R-(-)-Methamphetamin Ephedrin/Pseudoephedrin-haltige Medikamente Medikament Rhinopront Wirkstoff 60 mg Pseudoephedrinhydrochlorid; 2,5mg Triprolidinhydrochlorid 1 H2O Anwendungsgebiet: Symptomatische Behandlung der akuten, allergischen oder vasomotorischen Rhinitis (Überreaktion der Nasenschleimhaut), sofern sie mit einer Verstopfung der Nase einhergeht. 16.10.2013, BILD Wirkstoff nach Tschechien verkauft 10902 (!) Packungen „Rhinopront“ mit je 20 Tabletten (Sommer 2010) 13,1 kg Pseudoephedrin Metamfetamin ca 9 kg Reaktion der Behörden Der Wirkstoff Pseudoephedrin wird ab Mai 2011 teilweise der Verschreibungspflicht unterstellt. Arzneimittel, die insgesamt mehr als 720 Milligramm des Sympathomimetikums enthalten, sind dann nur noch auf Rezept erhältlich. Betroffen sind die Präparate Reactine Duo und Rhinopront Kombi in den derzeit erhältlichen Packungsgrößen. ….. Mit der Beschränkung ist das Bundesgesundheitsministerium (BMG) einer Empfehlung Sachverständigenausschusses für Verschreibungspflicht gefolgt. Das Gremium hatte sich im Juli vergangenen Jahres für die Begrenzung der Packungsgröße ausgesprochen. Hintergrund ist die missbräuchliche Verwendung von Pseudoephedrin, das zur Herstellung der Modedroge Crystal (Metamfetamin) genutzt werden kann. (Quelle: apotheke adhoc, 3/2011 ) Caniphedrin Caniphedrin® (Streuli, Kategorie B) ad us. vet. enthält L-Ephedrin HCl in den Dosierungen 20 oder 50 mg. Es ist zur Behandlung der Harninkontinenz bei Hündinnen nach der Kastration zugelassen. Als zentral stimulierendes Sympathomimetikum kann das Alkaloid auch als Partydroge und zu anderen Zwecken missbraucht werden. Caniphedrin® war ursprünglich ohne Rezept in Schweizer Apotheken erhältlich. Nachdem vermehrt Berichte über den Missbrauch des Medikaments vorlagen, wurde es in die Kategorie B umgeteilt und ist in Apotheken jetzt nur noch gegen ein Rezept erhältlich. (Quelle: PharmaWiki – 14.6.2012) „Shake and Bake“ – Synthese von Metamfetamin Daten und Bilder mit freundlicher Genehmigung des LKA Bayern Shake und Bake - Durchführung Chemikalien in PET-Flasche füllen Umschwenken => Gasentwicklung ca. alle 5 – 10 min Druck ablassen Mehrmals schütteln Nach ca. 1 – 2 Stunden Ende der Reaktion anschließend Aufreinigung „Shake and Bake“ - Fazit Vorteile (für den Hersteller) Nur unverfängliche, leicht erhältliche Geräte und Chemikalien (außer den Tabletten) Absolut unauffälliges „Labor“ Schnell und leicht durchführbar für Laien Sehr mobil (angeblich Durchführung sogar im Auto oder in der Jackentasche) „Shake and Bake“ - Fazit Nachteile (für den Hersteller) Reaktion muss beaufsichtigt werden (Druck ablassen) Hohes Brand- und Explosionsrisiko Giftige Gase entstehen und werden abgelassen „Shake and Bake“ - Fazit Herausforderungen für die ermittelnden Behörden Massive Gefährdung bei Zugriff während laufender Reaktionen => Explosionsgefahr, => Situation kann u. U. nicht „eingefroren“ werden Labore bleiben ggf. unerkannt Keine Ermittlungsansätze über Chemikalien-Monitoring USA: Reaktionsüberreste werden oft einfach weggeworfen => Gefährdung des Finders Workshop 7 Übersicht Grundstoffe zur Herstellung von Betäubungsmitteln 2.Crystal-Meth-Kongress Bayreuth 27.11.2013 Grundstoffüberwachungsgesetz (GÜG) Kategorie I (Vorläuferstoffe) Stoff Synthetisiertes Betäubungsmittel Ephedrin Metamfetamin / Metcathinon 1-Phenyl-2-propanon (P2P) Amfetamin / Metamfetamin Norephedrin Amfetamin Pseudoephedrin Metamfetamin Isosafrol Piperonal Safrol MDA / MDMA (auszugsweise) Grundstoffüberwachungsgesetz (GÜG) Kategorie II (Reagenzien) Synthetisiertes Betäubungsmittel Stoff Anthranilsäure 1 kg Methaqualon Essigsäureanhydrid 100 l Heroin Kaliumpermanganat 100 kg Kokain Phenylessigsäure 1 kg div. Amphetamine Piperidin 0,5 kg Phencyclidin (PCP) Grundstoffüberwachungsgesetz (GÜG) Kategorie III (Lösungsmittel) Stoff Menge Aceton 50 kg Diethylether 20 kg Methylethylketon (MEK) 50 kg Toluol 50 kg Schwefelsäure 100 kg Salzsäure 100 kg GBL (g-Butyrolacton) Lösungsmittel in der Industrie O O nicht genannt im GÜG – aber Vorläufersubstanz zu GHB (Betäubungsmittel) O HO OH Missbrauch als Rauschmittel Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz APAAN a-Phenylacetoacetonitril CN O Vor-(Vor)läufersubstanz zur Herstellung von Amfetamin und Metamfetamin