toggenburg

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toggenburg
Publikation:
Ressort:
tbtt
tt-au
Pagina:
Erscheinungstag:
37
15. 9. 2011
Ist-Farben:
MPS-Planfarben:
cmyk0
cmyk
R E G I O N A LT E I L F Ü R DA S T O G G E N BU RG
DONNERSTAG, 15. SEPTEMBER 2011
toggenburg
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Wirtschaftsforum Thema Ressourcen
Wattwil ist bereit für Jugend Jungwald wird gepflegt
Am 4. November findet in Wattwil das 14. Wirtschaftsforum
Toggenburg statt. Namhafte Referentinnen und Referenten
werden vor rund 140 Teilnehmern sprechen. seite 39
Am Samstag führt der TSV Wattwil das
Kantonale Jugendturnfest durch. Die
Wettkampfstätten sind bereit. seite 43
Die Forstwarte haben im Schartenwald bei
Brunnadern eine Jungwaldfläche gepflegt
und fördern so einige Baumarten. seite 47
Kaffee mit Wattwiler Brennstoffzelle
Seit 2005 forscht die Wattwiler Firma Cekatec an handlichen Brennstoffzellen. Nun ist ein kompletter Antrieb marktreif. Läuft alles nach Plan,
werden die Wattwiler Brennstoffzellen im Frühjahr 2012 in den Minibars des Eisenbahn-Caterers Elvetino den Strom für die Kaffeemaschine liefern.
HANSRUEDI KUGLER
STICHWORT
WATTWIL. Espresso, doppelter
Espresso oder Kaffee crème – seit
der Abschaffung der Thermoskanne auf den Minibars bekommt
man in den Schweizer Zügen Kapsel-Kaffee. Den gibt es aber nur,
wenn es auf den Minibars eine
Stromquelle hat. Elvetino findet
bei den heute eingesetzten Batterien
Verbesserungspotenzial,
denn eine Batterie hält nicht den
ganzen Tag, sie brauchen acht
Stunden Aufladezeit und der Batteriewechsel dauert einige Minuten. Auf der Suche nach einer
Alternative wurde Elvetino im
Toggenburg fündig – bei der Ceka,
die schon seit langem intensiv an
der Entwicklung kompakter und
effizienter
Brennstoffzellen
forschte. Die Firma heisst jetzt Cekatec, denn Anfang 2011 ist unter
anderem die BrennstoffzellenAbteilung durch ein «Management buyout», also durch den
Kauf der Firma durch das eigene
Management, in eine eigenständige Firma ausgegliedert worden.
Brennstoffzelle
Es tönt wie ein Wunder, ist aber
chemische Realität: Eine Brennstoffzelle verwandelt die chemische Energie, die im Wasserstoff steckt, in elektrischen
Strom, Wärme und Wasser.
Wasserstoff (aus der Flasche)
und Sauerstoff (aus der Luft)
reagieren auf elektrochemischem Weg, getrennt durch
eine Elektrolytmembran.
Hauptvorteil: Der «Brennstoff»
Wasserstoff ist praktisch unendlich vorhanden und die
Energiegewinnung ist frei von
CO2. Anwendungen für ihr
«Ideal für rollende Minibars»
Längere Betriebsdauer, CO2frei und fast keine «Totzeiten»
wegen langer Aufladedauer, weil
die Wasserstoff-Flaschen schnell
ausgewechselt sind: Dies sind gemäss Cekatec-Geschäftsführer
Stefan Jud die Hauptvorteile der
Brennstoffzelle gegenüber der
herkömmlichen Batterie. «Geradezu ideal für den Einsatz in den
rollenden Minibars in den
Schweizer Zügen», findet Marco
Santis, der den Bereich Brennstoffzellen bei Cekatec leitet. In
den Jahren von 2005 bis 2008 war
die Brennstoffzelle zur Marktreife
gediehen. Das Produkt ist ein luftgekühlter Brennstoffzellen-Stapel
mit einer Leistung zwischen 200
und 1200 Watt.
Effizienter und günstiger
Das Projekt war durch den
Bund, genauer durch die Kommission für Technik und Innovation (KTI), mitfinanziert worden
und wurde 2007 mit dem Swiss
Technology Award ausgezeichnet.
Nur die konkrete Anwendung
blieb eine offene Frage. Da kam
die Anfrage des Eisenbahn-Cate-
Bilder: Hansruedi Kugler
Minibar mit Brennstoffzelle: Cekatec-Geschäftsführer Stefan Jud (links) und Marco Santis (Leiter Bereich Brennstoffzellen) demonstrieren den
Minibar-Prototyp – die Brennstoffzelle hängt unter der Minibar, die Wasserstoff-Flasche liegt in der unteren Schublade. Die Brennstoffzelle versorgt
die Kaffeemaschine mit 24 Volt.
rers Elvetino im Jahr 2008 gerade
zur richtigen Zeit.
Die Herausforderung an die
Ingenieure war klar: Einerseits
musste die Brennstoffzelle zu einem System mit Pumpen und
elektronischer Steuerung ausgebaut werden, das Strom liefert für
verschiedenste Anwendungen.
Anderseits musste die Cekatec
den Beweis antreten, dass ihr Produkt effizienter und langfristig
günstiger ist als die herkömmliche Batterie. IHPoS-E heisst nun
das ausgereifte System: Independent Hydrogen Power System –
Energy, also: Unabhängiges Wasserstoff Energie System. Dieses
Energie-System hat auch schon
wieder höhere Ehren erhalten: Es
steht mit drei anderen Schweizer
Produkten im Bundeshaus, vor
dem Büro von Bundesrat Johann
Weitere Anwendungsidee: Vielleicht wird die Cekatec-Brennstoffzelle
dereinst ein E-Bike antreiben. Prototyp der Berner Fachhochschule.
Schneider-Ammann – als Beispiel
für die Innovationskraft der
Schweizer Wirtschaft. Gemäss
Stefan Jud überholt sein IHPoS-E
schon nach 12 bis 15 Monaten
Einsatz bezüglich Wirtschaftlichkeit die herkömmliche Batterie.
Den Auftrag der Elvetino betrachtet Stefan Jud als ersten Schritt zur
Verbreitung in weiteren Anwendungen. Der Auftrag mit den
Minibars wird wohl eine hohe
Medienaufmerksamkeit garantieren und so einen Schub für weitere Interessenten geben. Was bis
dort noch fehlt, ist die Zertifizierung durch den TÜV. Danach
kann das IHPoS-E in den Einsatz
kommen. Stefan Jud rechnet damit, dass die ersten Elvetino-Minibars mit Cekatec-Brennstoffzellen im Frühling 2012 durch die
Schweizer Züge rollen.
JOURNAL
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Rund ums Bad
Brennstoffzellen-System sieht
die Cekatec unter anderem in
mobilen Getränkeautomaten
und mobilen «Steckdosen» für
Catering oder Outdoor-Veranstaltungen. (hak)
JOURNAL
Städtli zum 36. Mal im Fotorausch
Falsches Datum für
Altmetallsammlung
Am Sonntag, 25. September, findet in Lichtensteig der grosse Photoflohmarkt statt. Das
Städtli wird einmal mehr zum Treffpunkt zahlreicher Fotoliebhaber aus dem In- und Ausland.
blatt «Lichtensteig aktuell» ist ein
falsches Datum für die Altmetallsammlung aufgeführt. Diese findet am Mittwoch, 21. September,
statt. Der Gemeinderat bittet um
Kenntnisnahme. (gem)
LICHTENSTEIG. Alljährlich faszinieren unzählige Raritäten und
Sammlerstücke aller Epochen
und locken mehrere tausend Gäste zum grossen Photoflohmarkt
nach Lichtensteig.
Am Sonntag, 25. September,
von acht Uhr morgens bis vier Uhr
nachmittags wird im charmanten
Stadtkern von Lichtensteig gestöbert, bewundert, getauscht und
gehandelt. Foto- und Filmfans,
Profis und Nostalgiker finden am
bedeutendsten Photoflohmarkt
der Schweiz praktisch alles, was
ihr Herz begehrt: Von Geräten und
Zubehör für das klassische Silberbild bis hin zu den letzten digitalen Gadgets aller Marken und Formate. An etwa 110 Marktständen
wird ein attraktives und internationales Angebot präsentiert.
Sammler, Händler und Liebhaber von fotohistorisch interessanten Objekten haben in Lichtensteig die einmalige Gelegenheit Raritäten, Sammlerstücke
oder seit langem gesuchtes Zube-
hör für die Fotoausrüstung zu tauschen oder zu einem Schnäppchenpreis zu erwerben. Was
längst aus den Bestelllisten gestrichen wurde, kann hier preiswert
erstanden werden. Gleiches gilt
für Literatur und Laborzubehör.
Letzteres erweist sich oft als wertvoller Helfer, wenn es im Zeitalter
der
Computer-Bildgestaltung
darum geht, die alten Techniken
neu zu entdecken.
Reservationen für Verkaufstische nimmt das Verkehrsbüro in
Lichtensteig entgegen. Auch Einzelobjekte können am Markttag
gegen Kommission verkauft werden. Da die begehrtesten Stücke
erfahrungsgemäss meist in den
frühen Morgenstunden gehandelt oder getauscht werden, lohnt
sich eine frühzeitige Anreise. Ob
Kameraliebhaber, Sammler, Fotograf oder begeisterter Marktbesucher – der Besuch in Lichtensteig
lohnt sich auf jeden Fall. (pd)
LICHTENSTEIG. Im Gemeinde-
365 Tage offen
An allen Sonn- und Feiertagen
09.30 bis 12.30 Uhr.
Hauslieferdienst in Wil und
Umgebung von Mo-Fr.
www.photoflohmarkt.ch
Untere Bahnhofstrasse 16
9500 Wil SG, Tel. 071 914 80 80