Axel Corti Wohin und zurück Trilogie nach den Aufzeichnungen von

Transcription

Axel Corti Wohin und zurück Trilogie nach den Aufzeichnungen von
12.11.
Axel Corti, aus einem Brief an viele Mitarbeiter, als
die Dreharbeiten zu Welcome in Vienna schon lange
zu Ende waren.
Axel Corti
Wohin und zurück
Trilogie nach den
Aufzeichnungen von
Georg Stefan Troller
Einführung:
Jens Malte Fischer
Gast:
Gernot Roll
Filmvorführung
Wohin und zurück
Teil 2: Santa Fé
A, BRD s/w, 1986,
118 min., deutsch
Teil 3: Welcome
in Vienna
A, BRD, CH 1986, s/w,
121 min., deutsch
Montag,12.11. 2012
Beginn 18 Uhr
...»Laß das Wort Emigration weg – und sprich nicht von
Antisemitismus. So einen Film sieht sich keiner an! Auch
nicht in den USA!« (Wohlgemeinter Rat vieler Menschen,
die zu denen gehören, die » sich auskennen «.)
Und dann höre ich den letzten Satz, ich solle nicht mein
eigenes Nest beschmutzen. Ich glaube, wer nie unter
sich sieht, der beschmutzt sein Nest.
...Nicht nur mir, auch anderen Autoren und Regisseuren
wird in den Ämtern, den Gremien, den Kommissionen,
den » Anstalten « ganz offen in’s Gesicht gesagt: »Ach nein,
einmal muß doch Schluß sein! Nicht schon wieder!
Der Herr Direktor (Redakteur, Abteilungsleiter, Intendant,
Kommissionsvorsitzender – oder auch nur » man « ) mag
keine Filme mehr, die sich mit den Nazis beschäftigen.
Das muß einmal aufhören!«
Aber was muß aufhören? Die Beschäftigung damit?
Oder die Wiedergeburt?
Das, was mit nur wenig Tarnung wieder hinterm Ofen
hervorzukriechen beginnt? Oder: Sind das nicht auch
Geschichten vom Faschismus – die Geschichten über
den heutigen Schlamm, den heutigen leisen Mord, das
Ersticken und Ersticktwerden heute durch Fett und Filz
und Macht und durch schicken Zynismus? Darf man
das auch nicht erzählen?
Alle Abb. links:
»Wohin und zurück«
Gabriel Barylli
© ORF

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