Wirtschaftszeitung- Snackhersteller Xox ist der

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Wirtschaftszeitung- Snackhersteller Xox ist der
Wirtschaftszeitung: Snackhersteller Xox ist der Herausforderer – HAZ...
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Donnerstag, 12. November 2015
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Der Herausforderer
Edmund Besecke macht lieber Krabben-Chips und Halal-Snacks als die Standardknabbereien. Mit dem Hamelner
Snackhersteller Xox will der Unternehmer die Branchenriesen Lorenz Bahlsen und Intersnack mit neuen Produktideen vor
sich hertreiben.
VORIGER ARTIKEL
Messen stärker mit
Hannover verbinden
Von Lars Ruzic
Artikel veröffentlicht: Mittwoch,
09.09.2015 12:31 Uhr
Rundgang bei XOX Gebäck in
Hameln.
Artikel aktualisiert: Samstag,
12.09.2015 00:15 Uhr
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Quelle: Jan Philipp Eberstein
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Schnellen Schrittes schreitet Edmund Besecke durch seine
Produktionshallen. Leicht fällt das nur Eingeweihten, denn der Boden ist
flächendeckend mit einem dünnen Ölfilm überzogen - zwangsläufige Folge
des Fertigungsprozesses. Schließlich wird hier in Großanlagen extrudiert und
frittiert. Während Beseckes Begleiter noch darauf konzentriert sind nicht
auszurutschen, hat der 61-Jährige schon die ersten Problemchen ausgemacht.
Hier sitzen die Snacktüten nicht richtig in den Sammelpackungen, dort fehlt
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der Nachschub an Pappbehältern. Da greift der Chef zur Not auch selbst ein.
Seit zehn Jahren geht das nun so. Damals startete Besecke in einem
Hamelner Gewerbegebiet mit einer Produktionsanlage, zwei Dutzend
Beschäftigten und einer wiederbelebten Traditionsmarke namens Xox. Heute
sind es acht Fertigungsstraßen und 160 Beschäftigte, in drei Jahren soll sich
die Kapazität abermals verdoppeln und die Belegschaftszahl auf 250
gestiegen sein. Die Investitionen von 15 Millionen Euro in die Erweiterung
hat Besecke gerade angeschoben. Sie soll die Grundlage dafür bilden, den
Umsatz mittelfristig auf 100 Millionen Euro zu verdoppeln. Nach Abschluss
der Erweiterung „werden wir den anderen voraus sein“, prophezeit Besecke.
„Die denken an fettige Kartoffeln und sonst nix.“
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HAZ-Redakteur/in Lars Ruzic
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„Die anderen“ - das sind Lorenz Bahlsen und Intersnack, die Platzhirsche auf
dem deutschen Snackmarkt. Mit Marken wie „Chrunchips“, „Salzletten“ oder
„Funny-frisch“ und „Chio Chips“ dominieren sie das Geschäft mit salzigen
Snacks, das in Deutschland seit Jahren deutlich stärker wächst als etwa das
mit Schokolade oder Keksen. In diesem Jahr liegt das Plus bislang bei 5,5
Prozent, gut zwei Punkte über dem Gesamtmarkt. Gerade haben die
Knabberartikel Zuckerwaren wie Gummibärchen und Co. vom zweiten Platz
bei den beliebtesten Leckereien der Deutschen verdrängt.
Und das Potenzial ist groß, wenn man den Snackkonsum von Nachbarn wie
den Niederländern zum Vergleich heranzieht. Die essen dreimal so viel
Salziges wie die Deutschen. „Von diesem wachsenden Kuchen werden wir uns
immer größere Stücke holen“, sagt Vertriebschef Stefan Hund voraus. Bislang
freilich ist das Stück noch sehr schmal: Intersnack ist 20-mal, Bahlsen
sechsmal so groß wie Xox. „Aber wir stören schon, gar keine Frage“,
umschreibt es Besecke, der selbst schon bei beiden Konzernen gearbeitet hat.
Nicht zuletzt die Einkäufer der Handelsriesen freut es, wenn sie die Elefanten
der Branche mit der Alternative aus Hameln konfrontieren können.
Die Xox-Macher nehmen zudem für sich in Anspruch, den Innovationsstau
im Markt aufgelöst zu haben. Die Großen seien bei neuen Produkten über
Jahre sehr verschlafen gewesen, sagen die Hamelner. Xox dagegen könne
schneller auf Trends reagieren und auch kleinere Zielgruppen bedienen. „Mit
Paprika-Chips brauchen wir dem Markt nicht zu kommen“, umschreibt es
Hund. Stark sind die Hamelner deshalb bei Zwiebelringen, Käsebällen und
Pommes-Chips, im Angebot haben sie aber auch Krabbenchips (Krupuk) oder
„Osmanische Snacks“, die Halal-zertifiziert und arabisch gewürzt sind.
Ohnehin setzen die Hamelner beim Angriff auf die Großen in erster Linie auf
das ernährungsbewusste Snacken. Das sei „ein Riesenthema“, meint Hund.
Schon heute sei man Marktführer bei Apfel-Chips. Bei vegetarischen
Leckereien hätten sich die Ausgaben der Verbraucher in den vergangenen
fünf Jahren verdoppelt, allein im ersten Quartal seien die Umsätze um mehr
als ein Viertel gestiegen. Deshalb gelte es, den „Veggie“-Bereich auszubauen.
Doch auch die klassischen Produkte wollen die Hamelner offenbar
bekömmlicher machen. Die Investitionen am Firmensitz fließen unter
anderem in neue Anlagen, die mit Heißluft frittieren - was die Snacks weit
weniger fettig machen wird. Ins Detail wollen die beiden Geschäftsführer
noch nicht gehen, um ihren Vorsprung nicht zu gefährden.
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Quelle:
Die neuen Anlagen werden den Eigenproduktionsanteil noch einmal steigen
lassen. Schon fertigt Hameln gut 70 Prozent des Umsatzes selbst. Vor allem
Kessel- und Apfelchips kommen von externen Lieferanten. Rund um die Uhr
laufen die Maschinen im unscheinbaren Gewerbegebiet Am Hastebach und
produzieren 3,5 Tonnen Snacks pro Stunde. Lediglich am Wochenende steht
alles still - und wird durchgewischt.
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Deutsche Bank / Realtime Indikation
Quelle: vwd Vereinigte Wirtschaftsdienste
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Besecke will das Unternehmen derweil zukunftsfest machen. An den 20
Jahren jüngeren Kollegen Stefan Hund hat er einen Minderheitsanteil
abgegeben. „Zu viel Verantwortung lag auf mir alleine, ich will die Nachfolge
regeln“, sagt Besecke. Auch die eigene Tochter - die 28-Jährige promoviert
derzeit an der TU in München - könnte einmal ins Unternehmen einsteigen.
Das jedoch sei noch „völlig offen“, so der Vater. Womöglich könne sie Xox
später auch über einen Beirat führen. Der allerdings muss erst einmal
12.11.2015 15:55
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geschaffen werden. Besecke selbst hält sich bislang nur einen „beratenden
Kreis“. Über seinen Rückzug macht sich der Unternehmer noch keine
Gedanken. Gleichzeitig will der gebürtige Hamelner auch nicht zu lange an
seinem Stuhl kleben. „Bevor es albern wird“, sagt er, „höre ich auf.“
Von Keksen zu Chips
Die Wurzeln von Xox reichen bis ins Jahr 1908 acht zurück. Seinerzeit wurde das
Unternehmen als Bisquitfabrik gegründet. Der Kekshersteller mit Sitz im
rheinländischen Kleve soll vor dem Zweiten Weltkrieg größer als Bahlsen gewesen
sein. Der Niedergang des Traditionshauses beginnt 1970 mit dem Verkauf an den
US-Konzern Nabisco, der es de facto herunterwirtschaftet. 1977 wird das Werk
geschlossen, die Marke noch mehrmals weiterverkauft – ohne jedoch noch von sich
Reden zu machen. 1998 schließlich übernimmt sie Edmund Besecke, ein Manager
aus der Branche, der bei Bahlsen die Realteilung in Süß und Salzig mitorganisiert
und auch bei Intersnack gearbeitet hatte. Besecke will nicht länger für andere
managen und findet mit der Marke einen Hebel, sich selbstständig zu machen.
Zunächst operiert er als Vertriebsmann, lässt alle Produkte von Lohnfertigern
herstellen. 2005 schließlich läuft die Produktion in Hameln an. Heute fertigt Xox
etwa zur Hälfte unter dem eigenen Namen, der rest entfällt auf das Geschäft mit
Handelsmarken. Vertreten sind die Hamelner deshalb in den Regalen fast aller
Handelsriesen – mal mit zwei, drei, mal mit bis zu 50 Produkten. Umfragen zufolge
fällt heute mehr als jedem dritten Deutschen bei Snacks die Marke Xox ein.lr
Ein Markt in Aufregung
So ganz unwohl dürften sich die Xox-Manager in ihrer Rolle als Nischenanbieter
und?Discounterlieferant derzeit gar nicht fühlen. Denn die beiden Platzhirsche auf
dem Markt, Intersnack und Lorenz Bahlsen, haben derzeit ein veritables Problem.
Das heißt nicht Xox, es heißt Aldi. Der Discounter hat unlängst die
Intersnack-Marke „Funny Frisch“ ins Sortiment geholt – ganz seiner Strategie
folgend, in den umsatzstärksten Produktgruppen die wichtigste Marke anbieten zu
können. Allerdings löste dieser Schritt ein Beben aus. Aldi erklärte kurzerhand den
üblichen Aktionspreis von 1,29 Euro zum Dauerniedrigpreis – was sofort die
Gegenreaktion der?Konkurrenz auslöste. Lidl und Co. unterboten den Wert teils
noch. Handelsriese Edeka strafte Intersnacks Flirt mit Aldi damit ab, dass er den
Branchenprimus als Lohnfertiger seiner Haus-Chips ausmusterte. Auch Konkurrent
Lorenz Bahlsen hat zu knabbern. Da sich der Preiskampf auf „Funny Frisch“
begrenzt, sind seine Chips nun teilweise 70 Cent teurer als die Konkurrenz. Der
Abstand der beiden in normalen Zeiten nahe beieinanderliegenden Marken ist so
groß, dass die Bahlsen-Konkurrenz schnell in der Verbrauchergunst fallen könnte.
Die Aufregung ist bei Händlern und Herstellern auch deshalb so groß, weil der 2,6
Milliarden Euro große Snack-Markt immer für satte Gewinne gut war. Mal hatte die
eine Kette „Funny Frisch“ oder „Chio“ im Angebot, mal die andere „Crunchips“ oder
„Salzletten“. Aber?jenseits der Aktionen sollen die Handelsspannen bei 30 Prozent
liegen. Damit gehören die Knabbereien zu den profitabelsten Warengruppen in den
Supermärkten. Selbst mit den Eigenmarken der Händler lässt sich noch gutes Geld
verdienen – und vor allem Menge und Umsatz machen: Die Handelsmarken
machen inzwischen 46 Prozent des Marktes aus.
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