HaZweiOh - Ausgabe 27 (als PDF)
Transcription
HaZweiOh - Ausgabe 27 (als PDF)
Anzeige Gotha und Landkreisgemeinden Informationen des Wasser- und Abwasserzweckverbandes „Gotha und Landkreisgemeinden“ 25. März 2011 Gotha und Landkreisgemeinden Nummer 27 Die Schule der „Wassermänner“ Drei Berufe werden in Weimar ausgebildet In dunklen Kellern Wasseruhren wechseln oder mit dem JaucheSchöpfer in Klärgruben rumstochern. Das sind die Klischees, die in nicht wenigen Köpfen herumspuken, geht es um den Beruf des Verund Entsorgers. Zugegeben; „Ver- und Entsorger“ klingt auch nicht gerade nach Abenteuer, täglicher Herausforderung oder Hightech. Aber wer jemals seinen Fuß in eine moderne Kläranlage gesetzt hat, ein Wasserwerk von innen sah oder einem vom „Kanal TV“ über die Schulter schauen durfte, der ist schnell eines Besseren belehrt. Die (Berufs-)Wirklichkeit sieht eben ganz anders aus, als es der Name vermuten lässt. Selbst schon, wenn man(n oder frau) sich für eine Ausbildung in dieser Umwelttechnologie-Branche entscheidet. Tut man das in hiesigen Breiten, führen alle Wege nach Weimar. Aus Tradition: Schon seit den 1970er Jahren wurden hier mehr als 3 000 junge Leute in Berufen der Wasserwirtschaft ausgebildet. Deren Kompetenz schätzt man noch heute. In allen Bundesländern. Das war Messlatte und Herausforderung beim Neustart 1994. Damals hoben KommunalUnternehmen und Zweckverbände der Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallbeseitigung des Freistaates – unter anderem auch aus Gotha – den Bildungsverein der Ver- und Entsorgungsunternehmen Thüringen e. V. aus der Taufe. Dessen Ausbildungsstätte ist seit 2002 in einem eher unscheinbaren Gebäude im Norden Weimars, in der Döbereinerstraße 28, beheimatet. Praktisch dabei ist allemal, dass zum Büffeln der Theorie „quasi nur einen Steinwurf entfernt die Berufsschule ist“, wie es der Leiter der Ausbildungsstätte, Dr. Detlef Hofmann, beschreibt. Wahre Wassermänner Das Einmaleins für gleich drei Berufe wird in Weimar vermittelt. Voraussetzung, es zu erlernen, ist der qualifizierte Hauptschul-, besser noch ein Regelschulabschluss: Fachkraft für Wasserversorgungstechnik dürfen sich danach die „richtigen“ Wassermänner und -frauen nennen. Sie arbeiten in Betrieben der Wasserversorgung. Dort, wo das am meisten kontrollierte Lebensmittel, nämlich Trinkwasser, gewonnen, aufbereitet und verteilt wird. Zu ihrem Tagwerk gehört, all jene technischen Abläufe zu steuern und zu kontrollieren, die dazu vonnöten sind. Diverse Anlagen bedienen sie deshalb, warten und reparieren sie auch. Logisch, dass solche Leute zudem in der Lage sind, Rohrleitungen zu montieren oder fachgerecht auseinander zu nehmen (Foto). Das bringt sie nicht selten in Kontakt mit Kunden, wobei dann die berühmte „Wasseruhr“ die korrekterweise ein „Wasserzähler“ ist, eine Rolle spielen kann. Wer in der Wasserversorgung arbeitet, muss sich auch mit elektronischen Steuerungen auskennen. Ohne die dreht sich heute kaum noch ein Rad, respektive öffnet oder schließt ein Ventil, geht eine Pumpe an oder aus. Wie solche Schaltun- gen funktionieren, das bringt Bernd Weidemüller seit vielen Jahren in Weimar seinen Schützlingen bei. Drei Jahre dauert eine solche Ausbildung. Dabei werden die ersten 18 Monate der praktischen Ausbildung in Weimar absolviert. Danach geht’s ab in die Praxis, erfolgt die Ausbildung hauptsächlich im Lehrbetrieb. Könige der Kanäle Ziemlich ähnlich sind Aufgaben und Ausbildungsinhalte für jene, die Fachkraft für Abwassertechnik werden. Sie befassen sich allerdings mit all dem, „was hinten rauskommt“, wenn wir Wasser zum Trinken und Kochen nutzen, damit Hände, Haare,Wäsche,Autos und Sonstiges waschen, es in Industrie oder Landwirtschaft nutzen. Sie sind die Herrscher über die unendlichen Weiten der meist unterirdischen Netzwerke aus Abwasserkanälen und -rohren. Das sind jene, die für den reibungslosen Betrieb von Regenüberlaufbecken, Pumpwerken, Kläranlagen sorgen. Sie überwachen, steuern, erkennen Störungen und beseitigen sie. Genauigkeit und Verlässlichkeit sind gefragt, wenn sie Parameter messen und bestimmen. Wenn Daten erfasst, ausgewertet und anschließend die Prozesse optimiert werden. In beiden Berufen bekommt man aber auch eine gediegene Ausbildung bei Annelie Kaspar und in ihrem Labor. Wer mit Wasser oder Abwasser zu tun hat, für den sollten Chemie und Biologie nicht gerade QualSchulfächer gewesen sein. Man hantiert nämlich dann mit Büretten und Pipetten, darf auch einmal einen Blick durchs Mikroskop riskieren, um possierlichen Pantoffeltierchen bei der Vermehrung durch Querteilung zuzusehen (Foto). Auch die Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik dauert drei Jahre. Und sie wechseln ebenfalls zur Halbzeit in die praktische Arbeitswelt. Heavy Metal Wer es mehr mit Metall hat, mit Feile, Schweißgerät oder Fräsautomat umgehen will, der sollte Anlagenmechaniker/Anlagenmechanikerin Einsatzgebiet Rohrsystemtechnik, werden. Handwerklich-handfest ausgebildet, meistern sie alle Dinge rings um die zahlreichen Rohrleitungssysteme – sowohl für die Wasserversorgung, als auch für die Abwasserbehandlung. Sie können dafür Bauteile und Baugruppen herstellen – sogar das berühmt-berüchtigte Hosen-T-Stück! Sie montieren und demontieren. Sie prüfen und warten Rohrleitungssysteme, finden und beseitigen Fehler. Bei ihnen finden die ersten zwei Jahre der praktischen Ausbildung in Weimar statt. Danach schnuppern auch die angehenden Anlagenmechaniker/Anlagenmechanikerinnen Praxis-Luft. Gesucht wird ... Auch der Zweckverband Gotha und Landkreisgemeinden bildet 2011 je eine Fachkraft für Wasserversorgung und eine für Abwassertechnik aus. Wer sich dafür bewerben will, sende schnellstmöglich seine Unterlagen an: Wasser- und Abwasserzweckverband „Gotha und Landkreisgemeinden“ 99867 Gotha, Kindleber Straße 188 Mehr zu den Berufen und zur zentralen Ausbildungsstätte in Weimar unter: www.bve-umweltberufe.de IMPRESSUM Wasser- und Abwasserzweckverband „Gotha und Landkreisgemeinden“ 99867 Gotha Kindleber Straße 188 Telefon: (03621) 3 87 30 Telefax: (03621) 3 87 435 E-Mail: [email protected] Internet: www.wazv-gotha.de Postanschrift: Postfach 10 06 61 99854 Gotha Verbandsvorsitzender: Hartmut Brand (v.i.S.d.P.)