Baustein Film „Hunger“ Material: Beamer, Leinwand, Lap Top, Film
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Baustein Film „Hunger“ Material: Beamer, Leinwand, Lap Top, Film
Global Dinner - Infomaterial Baustein Film „Hunger“ Material: Beamer, Leinwand, Lap Top, Film „Hunger“, Lautsprecher Zeit: 50 Minuten (25min Film, 25 min Besprechung) Leitfragen: Wie fühlst du dich, nachdem du den Film gesehen hat? Welche Szenen sind hängen geblieben? Was hat dich beeindruckt, schockiert? Die vielen Gesichter des Hungers Der 90-minütige Dokumentarfilm "Hunger" erzählt, wie Menschen, Gruppen und Organisationen darum ringen, eines der schlimmsten sozialen, politischen und ökonomischen Probleme unserer Tage zu lösen: den Hunger in der Welt. In fünf Ländern stellen Marcus Vetter und Karin Steinberger die Frage, wie Menschen mit dem Hunger leben, und warum so viele Konzepte der Entwicklungspolitik versagt haben. Von Haiti, wo die mittellosen Bauern mit den Zauberworten Freihandelspolitik und Strukturanpassung gelockt wurden, bis nach Kenia, wo ganze Landstriche seit Jahren von Lebensmittelhilfe abhängig sind. Fünf Länder – Fünf Hintergründe Warum ist die Bekämpfung von Hunger so schwierig? Fakt ist: Es werden zehn Prozent mehr Lebensmittel produziert als man benötigt, um alle Menschen satt zu bekommen. Marcus Vetter und Karin Steinberger sind in fünf Ländern auf Spurensuche gewesen: Was sind die Gründe für Hunger? Immer öfter kehren die Fischer in Mauretanien mit leeren Netzen vom Meer zurück. Sie verlieren ihre Existenzgrundlage, weil die Gewässer vor der Küste von ausländischen Fangflotten leer gefischt werden. Getrieben von der Perspektivlosigkeit in ihrer Heimat und der Hoffnung auf ein besseres Leben wagen jedes Jahr Zehntausende von Afrikanern die Fahrt über das Meer nach Europa. Für viele von ihnen endet diese Flucht mit dem Tod. Früher waren die Massai in Kenia stolze Viehhirten. Doch nun fehlt es ihnen an Weideland und Wasser für ihre Herden. Denn das Wasser wird über Pipelines zu Farmen geleitet, auf denen Blumen für den Export gezüchtet werden. Wie fatal der Wassermangel ist, zeigt sich im Nordosten von Kenia, wo das Land durch zahlreiche Dürren verwüstet ist. Die Menschen sind seit Jahrzehnten abhängig von den Lebensmittellieferungen ausländischer Hilfsorganisationen. Global Dinner - Infomaterial Den Kleinbauern in Indien wurde eine "grüne Revolution" versprochen: Genetisch verändertes Saatgut sollte ihnen Wohlstand bringen. Doch stattdessen sind die Bauern in eine Schuldenspirale geraten. Als letzten Ausweg sehen viele nur noch den Selbstmord. Im Elend zurück bleiben ihre Frauen und Kinder. Einen anderen Weg geht die indische Genforscherin Suman Sahai. Sie ist Initiatorin einer Gen-Datenbank, mit der traditionelles Saatgut gerettet und den Bauern zur Verfügung gestellt wird. Der Regenwald im Amazonasgebiet von Brasilien wird immer weiter zerstört, um den Hunger der Industrienationen nach Tropenholz, Rindfleisch und Biosprit zu stillen. Riesige Soja-, Mais- und Zuckerrohr-Monokulturen machen die Großfarmer sehr reich. Nur wenige Aktivisten wagen es, sich ihnen entgegenzustellen: Ihr Kampf für die Rechte der Kleinbauern und Landarbeiter und den Schutz des Regenwaldes kann das Leben kosten. Schon vor dem verheerenden Erdbeben im Januar 2010 war Haiti eines der ärmsten Länder der Welt. Auf Druck des Auslands hatte sich Haiti dem weltweiten Handel geöffnet. Die Folge: Billiger US-amerikanischer Reis kam ins Land, mit dem die einheimischen Reisbauern nicht konkurrieren konnten. Unzählige Kleinbauern und Landarbeiter haben ihre Dörfer verlassen und wohnen ohne jede Existenzgrundlage in den Slums der Hauptstadt Port-au-Prince. Doch es gibt auch positive Signale: Die einheimische Nichtregierungsorganisation "Buy local Haiti" ermutigt die Menschen, wieder selbst Nahrungsmittel zu produzieren und auch einheimische Produkte zu kaufen.