Zeitschrift Schweizer Familie, Weekendtipp, 2015
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Zeitschrift Schweizer Familie, Weekendtipp, 2015
© 2016 Verlag Schweizer Familie (Tamedia AG) WEEKENDTIPPS IM FLUSS der Geschichte Text: Daniel Ganzfried, Fotos: Prisma, Fotolia, Henri Leuzinger, Oliver Wehrli Karten & Wetter swisstopo.admin.ch (DER Massstab: 1:25'000) schweizmobil.ch (thematische Karten) tagesanzeiger.ch/wetter Wandersites & Freizeittipps Nationaler Wandertag wandern.ch (Schweizer Wanderwege) mySwitzerland.com wandersite.ch (Übersicht) Malerisch am Rhein gelegen: Das Aargauer Städtchen Rheinfelden. In Rheinfelden lässt es sich trefflich flanieren. Von einer historischen Sehenswürdigkeit zur anderen. Von Strassencafé zu Strassencafé. Und danach hin zum sandigen Ufer des Rheins. wanderungen.ch (Touren) schweizmobil.ch (bekannte Routen) hikr.org (lebhafte Community) Zur Erholung in die Stadt? Ein Ort bietet sich dafür an wie kaum ein anderer: Rheinfelden. Erste Gründung der Zähringer auf dem Gebiet der heutigen Schweiz, älteste Stadt des Aargaus. Einst Begierde von Habsburg, Schweden, Frankreich und manchmal auch der alten Eidgenossen, übt sie sich heute als Hort des Wohlergehens. Thomas Widmers Wanderblog Wie sich die Marktgasse die paar hundert Meter von der alten Rheinbrücke bis zum Storchennestturm streckt und Spezialitätengeschäfte, Handwerksbetriebe, Boutiquen und Restaurants darbietet. Wie die Schritte der Fussgänger auf dem Kopfsteinpflaster klappern. Die Leute draussen sitzen und ihren Laufsteg geniessen. Und der Fremde sich sofort heimisch fühlt in diesem Frieden, der seit napoleonischen Zeiten über dem Städtchen liegt. Dem Storchenpaar, das sich auf seinem Turm über der östlichen Stadtmauer zum Brüten niedergelassen hat, scheint es die Reise wert zu sein. Es kommt jedes Jahr wieder. Apps Schnell wäre man zur Altstadt hinaus, lockten nicht Strassencafés, Bänke und Brunnen. Entdeckten die Kinder beim Gebäude zum Schiefen Eck an der Rumpelgasse nicht das Glockenspiel. Es erinnert mit seinem Wandbild und dem kreisenden Ziegenbock an den Schneidermeister, der Rheinfelden im Dreissigjährigen Krieg (1618 bis 1648) rettete. Die Schweden wollten die Stadt aushungern. Da nähte der gewiefte Schneider aus dem Fell der letzten Ziege eine Verkleidung und gebärdete sich vierbeinig als wohlgenährter Bock laut meckernd auf der Stadtmauer. Ein Schrei, ein Loch Die Belagerer mussten denken, dass die Einwohner über unerschöpfliche Vorräte verfügten, wenn sie ein so wertvolles Tier achtlos herumlaufen liessen. Also zogen sie ab. Oder wartete nicht das sandige, der Stadt zugewandte Ufer des Rheins. Auf dieser Seite liegt das Wasser ruhig. Umso wilder zieht es auf der nach Deutschland gerichteten Seite der Insel. Hier klafft am Grund des Flusses das St.-Anna-Loch genau am Rande einer tektonischen Platte. Ein gewaltiger Strudel reisst das Wasser fast Topin (Freizeit-Angebote) GPS Tracks für iPhone und Android: Online eine Route planen und aufs Handy laden. Cyclemeter und Walkmeter von Abvio. SBB Mobile: U.a. mit "Take me Home"Funktionalität, die dann zum Zug kommt, wenn man am Ende ist. Fahrpläne & Routenplaner SBB und zahllreiche regionale Verkehrsunternehmen bieten Onlinefahrpläne. Routenplaner von search.ch und Google für die Schweiz und das Ausland. dreissig Meter in die Tiefe. Die Überlieferung sagt, dass im Jahre 1446 Basler Truppen zusammen mit Solothurnern und Bernern die Habsburger aus der Stadt vertrieben und die Burg der Grafen von Rheinfelden auf dem Inseli, einem Muschelkalkfelsen gelegen, in die Luft jagten. Dabei sei die goldene Glocke der St.-Anna-Kapelle, begleitet von einem Schrei aus tausend Kehlen, im Rhein versunken und habe dieses Loch geschlagen. Fernweh kommt auf Oder die Stadtbibliothek. Untergebracht in der ehemaligen Brauerei Salmen, bietet sie als Lesesaal eine Terrasse über dem Rhein. Stundenlang liesse es sich hier verweilen. Dann ist der Tag um. Warum sich jetzt nicht mit dem Kursschiff bis Basel tragen lassen? Denn auch das ist Rheinfelden: der Anfang des schiffbaren Rheins. Man könnte glatt vom Meer träumen. Rheinfelden AG Hinkommen: Mit den SBB ab Bern: via Basel, weiter mit dem Interregio oder der S 1. Von Zürich via Baden mit dem Interregio. Ab Basel verkehrt auch ein Kursschiff via die Schleusen von Birsfelden und Augst. Fahrtdauer 2,5 Std. Mit dem Auto via A 3, Ausfahrt Rheinfelden. Übernachten: Hostel Tabakhüsli, in der Altstadt, ab 44 Fr., Tel. 061 813 32 16, www.hostel-tabakhuesli.ch; Park-Hotel am Rhein, Kurhotel mit freiem Zugang zur Wellnesswelt «sole uno», ab 185 Fr., Tel. 061 836 66 33, www.park-hotel.ch; Hotel Schützen, am Altstadtrand, ab 125 Fr., Tel. 061 836 25 25, www.hotelschuetzen.ch Tipps: Fricktaler Museum, Sammlung zur Geschichte von Rheinfelden und dem Fricktal von der Urzeit bis heute. Geöffnet Dienstag, Samstag, Sonntag von 14 bis 17 Uhr, Marktgasse 12, Tel. 061 831 14 50, www.fricktaler-museum.ch; RheinuferRundweg, erlebnisreicher, grenzüberschreitender Spaziergang via alte Rheinbrücke und Wasserkraftwerk, www.tourismusrheinfelden.ch > Erlebnisse > Wandern. Thematische Stadtführungen können gebucht werden bei Tourismus Rheinfelden, Tel. 061 835 52 00, www.tourismus-rheinfelden.ch. Auch als App mit Audioguide erhältlich, «App nach Rheinfelden». Allgemeine Informationen: Tourismus Rheinfelden, Stadtbüro, Marktgasse 16, Tel. 061 835 52 00, www.tourismus-rheinfelden.ch Erschienen in der «Schweizer Familie» 20/2015.