Pinocchio - Musikschule Gauting

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Pinocchio - Musikschule Gauting
Pinocchio
Text: Christian Berg
Musik: Konstantin Wecker
Die Personen:
Gepetto
Pinocchio
Die Fee Antonella
Gepetto, der Holzschnitzer
Burattini, der Puppenspieler
Der Fuchs
Der Kater
Die Grille
Der Kutscher aus dem Kinderland
Lucignolo, ein Straßenjunge
Ein Vater (aus dem Off)
Die Spielorte:
Ein Kinderzimmer
Gepettos Werkstatt
Auf der Straße
Das Puppentheater
Vor Gepettos Haus
Das Goldfeld
Das Kinderland
Der Walfisch
-5ERSTER AKT
1. Szene - Kinderzimmer
Musik Nr. 1 Pinocchios Melodie als Spieluhrversion
(Aus dem Off:)
MUTTER: So, Du gehst schon mal ins Bett und ich lese Dir dann noch was vor.
KIND: Aber ich will, dass Papa mir vorliest, wann kommt er denn endlich?
MUTTER: Er wird schon gleich kommen, also marsch ins Bett.
(Die Mutter und das Kind betreten das Kinderzimmer, das folgende Spiel läuft stumm ab, die Mutter
bringt das Kind ins Bett und beginnt „stumm" aus einem Buch vorzulesen, währenddessen tritt der
Vater, mit dem Handy in der Hand aus dem Publikum auf)
VATER: Ja Chef, ja ich werde mich morgen darum kümmern, nein Chef, heute nicht mehr, denn ich
habe meinem Sohn/Tochter versprochen ihm/ihr heute Abend noch 'was vorzulesen. Nein Chef, ich
habe es versprochen, ich kann heute wirklich nicht mehr, ja Chef, ja ich weiß, ich weiß...ich
mach es morgen, Chef oder übermorgen. Chef? Chef? Aufgelegt. (zu den Kindern) Kennt ihr das?
Dass Papa was verspricht und nicht hält und dann später sagt er hatte keine Zeit? Wer kennt das
alles, Finger hoch? Wer hat denn schon mal vergebens gewartet, dass Papa ihn ins Bett bringt und
noch was vorliest und dann ist er nicht gekommen? Doofes Gefühl, nicht? Aber wisst ihr, ich bin
ja auch ein Papa und ich muss euch sagen, extra machen das die Papas auch nicht, die Papas sind
-6eben...ja, sind eben Papas. Und eins muss ich auch zu geben, manchmal verlassen sich die Papas
viel zu sehr auf die Mamas, aber das liegt natürlich auch daran, dass wir den Kopf immer so
voll haben. Aber heute Abend bin ich pünkt… fast pünktlich, schnell nach Haus.
(Er geht ins Haus gibt seiner Frau einen Kuss und setzt sich an das Bett.)
Entschuldigt, ich bin aufgehalten worden, welche Geschichte wollen wir heute lesen?
KIND: Pinocchio!
VATER: Also gut, Pinocchio, leg Dich hin und hör zu und wenn du genau aufpasst, nimmst du die
Geschichte in deine Träume mit und Papa wird Pinocchio und Mama die gute Fee, also pass auf. Es
war einmal ein König, werdet ihr jetzt bestimmt denken, aber nein, meine lieben Zuhörer, ihr
habt euch geirrt! Es war einmal ein Holzscheit, ja ihr habt richtig gehört, ein Holzscheit.
(Blackout / Verwandlung)
2. Szene - Werkstatt
(Die Stimme des Vaters ist weiter zu hören und geht mit Lichtwechsel in den Gepetto über)
Kein edles, teures Holz, sondern ein ganz einfaches Stück Brennholz wie man es im Winter in die
Öfen und Kamine legt, um damit die Zimmer zu heizen.
-7GEPETTO: Oh, entschuldigt, mein Name Gepetto, ich lebe in Italien und ich bin ein Holzschnitzer.
Ich schnitze alles was man aus Holz überhaupt nur schnitzen kann, Puppen, schöne Schachteln für
Spieluhren, Hampelmänner, Schaukelpferde und, und, und, und, und. Ja, davon lebe ich jetzt schon
viele, viele Jahre und ich habe die Spielsachen immer so geschnitzt, wie ich sie für meinen
eigenen Sohn geschnitzt hätte. Eigene Kinder habe ich nie gehabt, meine Frau starb sehr früh und
unter all den Sternen dort oben am Himmel, fand sich für mich kein Glücksstern, der mir meinen
Wunsch, einen Sohn zu haben, erfüllen könnte. Die Glücksternverteilstelle da oben kennt meine
Adresse nicht und so wird alles bleiben wie es war. Nicht ganz, denn ich habe mir ein Söhnchen
geschnitzt. Wenn ich schon kein richtiges Kind haben kann, dann wenigstens eines aus Holz, heute
ist es fertig geworden. Wollt ihr es mal sehen? Aber ihr dürft mich nicht verraten! Versprecht
ihr? Na gut, dann hole ich es, aber ihr sagt nichts, versprochen?
(Er geht ab und kehrt sofort zurück.)
Großes Ehrenwort?
(Er geht kurz ab und kehrt mit der „Puppe" auf den Schultern zurück.)
Ist er nicht schön? Es ist die größte Puppe, die ich je in meinem Leben geschnitzt habe, so groß
und so schön, dass ich dafür auf dem Markt ein hübsches Sümmchen bekommen werde. Aber wenn ich
die Puppe verkaufe, wäre ich wieder allein und hätte niemanden, mit dem ich mich unterhalten
könnte. Und er hier, hört mir zumindest zu und gibt auch keine Widerworte. Ach ich merke schon,
ich fange an dummes Zeug zu reden, eine Puppe mit der man sich unterhalten kann, Blödsinn!
Morgen früh gehe ich auf den Markt und werde sie verkaufen. Gute Nacht! (ab)
-8(Die Fee tritt auf)
Song Nr. 1 - HEUT IST DEIN TAG GEPETTO
Es war einmal ein kleiner Stern ganz fern am Himmelszelt,
den hatten alle Sterne gern in der weiten Sternenwelt.
Er wartete auf seine Stunde, die ihm einst schlagen sollte.
Die eine Sternenstunde war alles, was er wollte.
Denn dann würde er strahlen für diese eine Nacht.
Wenn er als Stern der Sterne einen Menschen glücklich macht.
Heut ist dein Tag Gepetto,
drum halte dich bereit.
Was du ersehnst Gepetto,
wird bald schon Wirklichkeit.
Weil ich dich mag Gepetto,
wird heut ein Wunder wahr.
Das wird ein Tag Gepetto,
wie es noch keiner war.
-9Es war einmal ein alter Mann, der lebte ganz allein.
Doch wollte er von Anfang an, so gerne Papa sein.
Er wartete ein ganzes Leben, dass was geschehen sollte.
Er wollte Liebe geben, das war alles was er wollte.
Denn dann wär er nicht einsam und wachend in der Nacht,
wenn ihm, dem alten Manne, das Glück noch einmal lacht.
Heut ist dein Tag Gepetto ...
ANTONELLA: Hey kleines Bübchen, wach auf.
PINOCCHIO: Wer, wer, wer bist denn du?
ANTONELLA: Ich bin Antonella, deine gute Fee, ich habe dich zum Leben erweckt, weil Gepetto sich
so sehr einen Sohn gewünscht hat und wenn du ihm keinen Kummer machst und nicht so viel
ärgerst, wirst du bestimmt irgendwann ein richtiger Junge! Also, halte dich daran und ärgere den
alten Gepetto nicht so viel.
PINOCCHIO: Und wann werde ich ein richtiger Junge?
ANTONELLA: Vielleicht heute, morgen, übermorgen, vielleicht aber auch niemals, wenn du dich nicht
daran hältst, was ich dir gesagt habe. Du musst leben lernen, einfach leben lernen, lebe dein
Leben mit all seinen Höhen und Tiefen und versuche ein guter Mensch zu werden.
-10PlNOCCHIO: Wenn's weiter nichts ist, dann kannst du heute Abend um zehn nach sieben wieder
kommen, dann habe ich leben gelernt.
ANTONELLA: Täusche dich nicht, Holzjunge, mancher braucht ein ganzes Leben dazu, leben zu
lernen, so leicht ist es nun nicht, du wirst sehen. (Ab)
PINOCCHIO: Leb wohl gute Fee, mach's gut, bis bald, Ciao, Ciao.
(Man hört ein Gerumpel, Gepetto tritt auf mich Nachthemd und Zipfelmütze bekleidet und Kerze in
der Hand)
GEPETTO: Wer macht denn hier so einen Lärm, dass ich beinah aus dem Bett falle?
PINOCCHIO: Guten Tag, Papa.
GEPETTO: Guten Tag. Wer bist denn du?
PINOCCHIO: Eine Holzpuppe, die bis heute Abend ein richtiger Junge sein will, wenn ich bis dahin
Leben gelernt habe und versuche, ein Mensch zu sein, mit all meinen Höhen und deinen Tiefen.
GEPETTO: Und wie heißt du?
PINOCCHIO: Davon hat die Frau, liebe Fee Antonella Suppenteller, nichts gesagt.
GEPETTO: Aber du brauchst einen Namen.
PINOCCHIO: Gib mir doch deinen, wenn du ihn nicht mehr brauchst und kauf dir einen Neuen.
-11GEPETTO: SO einfach geht das nicht mein Junge, du brauchst einen eigenen Namen, lass mich mal
überlegen, ich hab's, das Holz aus dem ich dich geschnitzt habe, war Pinienholz, also nenne ich
dich Pi....pi
PINOCCHIO: ....Pizza-Salami?
GEPETTO: Nein, ich nenne dich Pi...Pi Pinocchio.
PINOCCHIO: Pinocchio?
GEPETTO: Pinocchio, Bon Giorno, Pinocchio.
Song Nr. 2 - BUON GIORNO PINOCCHIO
GEPETTO :
Buon Giorno Pinocchio.
Ich kann es nicht glauben,
dass du hier wirklich bei mir sitzt
Buon Giorno Bambino.
Du hast so hübsche Augen
und lächelst auch noch so gewitzt.
-12Buon Giorno Pinocchio.
Mio caro bambino.
Io sono felice,
Che tu sei con me.
PINOCCHIO:
Buon Giorno Gepetto.
Ich kann es nicht glauben,
Dass ich so ganz und gar lebendig bin
GEPETTO:
Buon Giorno Pinocchio.
Auch ich kann's nicht glauben,
das Leben hat für mich jetzt einen Sinn
PINOCCHIO:
Buon Giorno Gepetto.
Mio caro bambino.
GEPETTO:
Io sono felice.
Che tu sei con me
-13GEPETTO:
Buon Giorno Pinocchio.
PINOCCHIO:
Mio caro bambino.
GEPETTO:
Io sono felice.
BEIDE:
Che tu sei con me.
GEPETTO: So jetzt ist es aber genug, es ist schon spät und wir wollen schlafen gehen, denn morgen
früh musst du in die Schule.
PINOCCHIO: In die Schule? Was macht man denn in die Schule?
GEPETTO: In der Schule! Dort lernst du alles, was ein richtiger Junge können muss, richtige
Mädchen
natürlich auch, dort lernst du rechnen und schreiben, lesen und das ABC.
PINOCCHIO: Ja Vater, morgen gehe ich in der Schule und dann werde ich ein richtiger Junge.
-14GEPETTO: In die Schule und jetzt komm, morgen früh ist die Nacht um und wir sollten wirklich noch
eine Mütze voll Schlaf nehmen. (Beide ab)
GEPETTO: (off) Was machst denn du Pinocchio, warum reißt du mir die Mütze vom Kopf?
PINOCCHIO: Du hast doch gesagt wir sollten wirklich eine Mütze voll Schlaf nehmen und da hab ich
sie mir genommen.
GEPETTO: Das sagt man doch nur so.
PINOCCHIO: Ach so, gute Nacht, Papa.
GEPETTO: Gute Nacht, Söhnchen.
(Blackout)
3. Szene - Werkstatt. Morgens
PINOCCHIO: (tritt auf von ihm unentdeckt sitzt die Grille auf der Werkbank) Papa, guten Morgen,
Papa. Papa, wo bist du denn? Habt ihr vielleicht meinen Papa gesehen? Heute muss ich in die
Schule, ich weiß aber gar nicht, was man in der Schule so macht. Kann mir vielleicht von euch
jemand weiter helfen?
(Impro mit einem Zuschauerkind zum Thema Schule, welches Pinocchio zu sich auf die Bühne holt)
Na gut, dann gehe ich eben in die Schule. Aber ob ich da bleibe, muss ich mir noch überlegen.
-15GRILLE: zirp, zirp, zirp, das solltest du auch tun Holzkopf, denn sonst bleibst du immer das, was
du bist, ein Holzkopf!
PINOCCHIO: Wer bist du und was willst du hier?
GRILLE: Ich bin Paulo, die sprechende Grille und ich wohne hier schon über hundert Jahre. Ich bin
hier um dir ein paar Ratschläge zu geben, Holzkopf, und es wäre besser, wenn du sie befolgst,
nicht dass ich mir Sorgen um dich mache, nein, aber dein Vater, der Gepetto täte mir leid, wenn
sein Holzkopf doch kein richtiger Junge werden würde.
PINOCCHIO: Erstens bin ich kein Holzkopf und zweitens, was schert es dich, was ich mache?
Ich bin groß genug, ich bin die größte und schönste Puppe, die Papa je geschnitzt hat.
GRILLE: Du musst in die Schule gehen, damit aus Dir etwas Anständiges wird. Nur so kannst Du einmal
einen guten Beruf ausüben und Deinem Vater im Alter helfen.
PINOCCHIO: Grillchen, wenn du hunderteins werden willst, dann solltest du dich jetzt verziehen,
denn sonst kommt Pinocchio-Superschlau und wird dich das Fliegen lehren.
GRILLE: Pinocchio, mach keinen Unsinn! Hör auf mich und bereite Gepetto keinen Kummer!
-16PINOCCHIO: (greift nach einem Hammer) Grillchen, es reicht.
GRILLE: Klar, das passt zu dir, vergreif dich ruhig an Schwächeren.
PINOCCHIO: Halt die Klappe!
(Grille macht Fratzen und Pinocchio wirft, nachdem sie abgerannt ist, mit dem Hammer.)
PINOCCHIO: SO, der ärgert mich nicht mehr.
(Gepetto tritt auf )
GEPETTO: Guten Morgen, Pinocchio.
PINOCCHIO: Guten Morgen, Papa, wo bist du denn so lange gewesen?
GEPETTO: Einkaufen mein Junge, einkaufen, ich habe dir eine Jacke, einen Hut und eine Lesefibel
gekauft, denn so wie du aussiehst kannst du ja nicht in die Schule.
PINOCCHIO: Aber Papa, wo hast du denn das Geld her?
GEPETTO: Ich habe meine Weste verkauft.
PINOCCHIO: Deine Weste, aber dann hast du ja nichts mehr zum Anziehen.
GEPETTO: Ach Pinocchio, ich arbeite doch den ganzen Tag und da schwitze ich sowieso, also marsch
in die Schule.
PINOCCHIO: Ach Papa, solltest du eine Grille sehen, die nicht mehr richtig laufen kann, dann...
-17GEPETTO: Dann?
PINOCCHIO: Ach nichts, Ciao Papa!
(Blackout)
4. Szene - Straße
PINOCCHIO: SO, jetzt gehe ich in die Schule, vielleicht ist die Schule ja gar nicht so schlimm.
(Kater und Fuchs treten auf)
FUCHS: Bon Giorno, wen haben wir denn da?
KATER: WO?
FUCHS: Nada!
KATER: Bon Giorno, wen haben wir denn da?
FUCHS: Bon Giorno.
PINOCCHIO: Guten Tag.
FUCHS: Wie heißt du, mein Junge?
PINOCCHIO: Pinocchio und ihr?
-18FUCHS: Ich bin Amadeo der Fuchs....
(Kater klopft ihn an und macht auf sich aufmerksam,)
FUCHS: ...und das ist Cerubino der Kater.
KATER: Wohin gehst du. Pisowieso?
PINOCCHIO: Pinocchio.
KATER: Pifloimzoo?
PINOCCHIO: Pinocchio.
KATER: Piwasserklo.
FUCHS: (Stupst den Fuchs) Pinocchio.
KATER: Pi-noc-chio, wohin gehst du, Pinocchio?
PINOCCHIO: Ich gehe in die Schule.
FUCHS: In die Schule? Hast du das gehört Kater, er will in die Schule.
KATER: Uaaaah Schule!
FUCHS: Aber was willst du denn in der Schule, Pinocchio?
PINOCCHIO: Da will ich lesen und schreiben lernen und das Abecetefetebet und wo geht ihr hin?
-19FUCHS: Och wir, wir gehen nur ins Puppentheater.
KATER: Jawohl, ins Suppentheater.
PINOCCHIO: Was ist das, ein Pu-Suppentheater?
FUCHS: Da gibt es Puppen, so wie dich, aber an Fäden und die spielen Theaterstücke, bei denen man
sich tot lachen kann.
KATER: Jawohl tot lachen.
FUCHS: Sag nur Pinocchio, dass du noch niemals im Theater warst.
PINOCCHIO: Niemals.
FUCHS: Hast du das gehört, Cerubino, er war noch niemals im Theater.
KATER: Das Theater ist der schönste Ort der Welt, voll mit Träumen und Phantasie.
-20Song Nr. 3 - HEREIN SPAZIERT
FUCHS:
Hereinspaziert in die Welt des Theaters.
Hereinspaziert in die Welt der Magie.
KATER:
Komm nur mit, in die Welt des Theaters.
Komm Schritt für Schritt in die Welt der Magie.
FUCHS:
Du wirst zum König, zum Gaukler, zum Star.
KATER:
Du wirst zum Sänger und singst wunderbar.
BEIDE:
Die höchsten Töne, du singst sie ganz klar.
-21Im
Im
Im
Im
Im
Im
Im
Im
Theater
Theater
Theater
Theater
Theater
Theater
Theater
Theater
–
-
da wird ein Niemand Millionär.
ja da bist du plötzlich wer.
wird der Dümmste ganz schlau.
nimmst die Prinzessin dir zur Frau
da werden Bretter zur Welt.
werden Geschichten erzählt.
wird alles wahr was man will.
da steht die Zeit endlich still.
KATER:
Hereinspaziert nimm doch Platz im Theater.
Hereinspaziert in die Welt der Magie.
FUCHS:
Mach doch mit, denn die Welt ist Theater.
Lach doch mit, eine Welt voll Magie.
-22KATER:
Du wirst zum Narren, zum Tänzer, zum Troll.
FUCHS:
Die schwersten Lieder, du singst sie ganz toll.
BEIDE:
Und deine Stimme klingt plötzlich ganz voll.
Im Theater - da wird ein Niemand Millionär ...
FUCHS: Ja, so ist das im Theater, aber wir wollen dich nicht länger aufhalten, denn du möchtest ja
in
die Schule gehen.
PINOCCHIO: Halt, wartet, ich gehe mit!
FUCHS: Hab ich doch gewusst, dass unser Freund Pinocchio hier, kein Dummkopf ist. Ausgezeichnet,
Pinocchio, wo hast du denn dein Geld?
PINOCCHIO: Geld?
KATER: Pinunnse, Money, Pinke, Pinke, Euro?
PINOCCHIO: Ich habe leider kein Geld.
KATER: Kein Geld?
-23FUCHS: (Leise zum Kater) Wir werden ihn an Burattini, den alten Puppenspieler verkaufen, so etwas
gibt es nicht alle Tage, eine Puppe, die sich bewegt. (Laut zu Pinocchio) Wir werden den
Eintritt für dich bezahlen, Pinocchio.
PINOCCHIO: Ja?
KATER: Ja?
FUCHS: Du musst uns nur deine Lesefibel dafür geben.
PINOCCHIO: Meine Fibel? Aber die brauche ich doch, um in die Schule zu gehen.
FUCHS: Papperlapapp, Pinocchio, dein Vater kauft dir bestimmt eine Neue, wenn du ihm sagst, dass
du mit uns im Puppentheater warst.
KATER: Aber Amadeo, wie soll sein Vater ihm denn eine Neue kaufen, wenn wir ihn an Burattini
verkaufen?
FUCHS: Still. Also was ist Pinocchio, gehst du mit?
PINOCCHIO: Ich möchte auch Marionetten an Fäden sehen, ich gehe mit.
FUCHS: Also dann komm, die Vorstellung fängt gleich an.
(Ab)
-245. Szene - Puppentheater
(Der Puppenspieler Burattini steht vor seinem Theater und spielt eine Puppenfee. Burattini singt
dazu „HEREINSPAZIERT". Pinocchio, Fuchs und Kater kommen hinzu, Pinocchio stürzt auf die Marionette zu und es beginnt ein stummes Spiel zwischen ihnen, nach einer Zeit kommt der Fuchs und
flüstert Pinocchio etwas zu, wonach der sich ein wenig abseits, allein hinsetzt. Im gleichen
Augenblick lässt Burattini das Spielkreuz fallen, die Puppe fällt in sich zusammen und er wendet
sich an Fuchs und Kater.)
BURATTINI: Sehe ich wirklich das, was ich sehe? Eine Puppe, die sich bewegt?
KATER: Jawohl, eine Schnuppe die fegt.
FUCHS: Nun lieber Burattini, was gebt ihr uns für das Bürschchen?
BURATTINI: Ich gebe euch fünf Goldstücke, abgemacht?
FUCHS: Komm Cerubino, wir gehen.
BURATTINI: Sechs.
KATER: Vier.
BURATTINI: Abgemacht, vier.
FUCHS: Sieben Goldstücke und nicht einen Deut weniger.
BURATTINI: Sechseinhalb, abgemacht?
-25FUCHS: Abgemacht!
BURATTINI: Hier habt ihr einen Sack, stülpt ihm dem Burschen über den Kopf und dann bringt ihn
zu mir.
(Der Kater weiß zunächst nicht, was mit dem Sack geschehen soll. Stummes Spiel, in welchem der
Fuchs dem Kater klar macht, dass sie Pinocchio fangen wollen. Endlich erwischen sie Pinocchio.)
PINOCCHIO: Hilfe, Hilfe ich werde gefangen!
BURATTINI: Hoch verehrtes Publikum, Burattini präsentiert, Burattini und die sprechende Puppe,
Sonderpreis nur 10 Goldstücke.
(Blackout)
6. Szene - Puppentheater nachts
(Burattini zählt seine Goldstücke)
BURATTINI: Dreihundertzehn, dreihundertzwanzig, dreihundertdreißig. Potztausend, soviel nehme
ich normalerweise nicht in einer Woche ein. Mit dir mein Junge werde ich reich, ich kann jeden
Tag zehn Vorstellungen geben und selbst dann muss ich noch Leute wegschicken, weil nicht alle
ins Theater passen. Du bist ein Juwel mein Bursche.
PINOCCHIO: Ach bitte Herr Burattini, wann darf ich denn wieder nach Hause?
-26BURATTINI: Habt ihr das gehört? Er will nach Hause, hahahaha! Dein Zuhause ist jetzt hier, hast du
verstanden? Durch dich werde ich reich, ich baue ein großes Theater, in dem du jeden Tag
auftreten wirst. Aber jetzt ist es spät, Burattini muss ins Bett und auch du machst deine Augen
zu. Morgen musst du wieder tanzen und springen, damit bei mir die Münzen klingen.
PINOCCHIO: Ach, wäre ich doch bloß in die Schule gegangen und hätte nicht auf diesen Fuchs und
diesen Kater gehört, dann müsste ich jetzt nicht hier sitzen.
(Feenmusik — Die Fee tritt auf in dem gleichen Kostüm, wie als Puppenfee.)
PINOCCHIO: Die Fee kommt, ich muss mich verstecken.
ANTONELLA: Na Pinocchio, warst du heute in der Schule?
PINOCCHIO: DU kannst mich doch gar nicht sehen, ich hab mich versteckt.
ANTONELLA: Ob du in der Schule warst, möchte ich von dir wissen.
PINOCCHIO: DU kannst ruhig meine Freunde die Kinder fragen, ich war in der Schule, stimmts?
(Kinder verneinen)
ANTONELLA: Pinocchio, schau mich an und sag die Wahrheit.
PINOCCHIO: Wo kommst Du denn plötzlich her? Aber du bist ja die Puppe von vorhin, wie hast du das
denn gemacht?
ANTONELLA: Ich bin immer und überall und sehe dich auch immer und überall, also sag die Wahrheit
und antworte mir, ob du in der Schule warst.
-27PINOCCHIO: Ja, Frau Fee, ich war in der Schule.
ANTONELLA: Oh Pinocchio, schau nur, deine Nase wächst.
PINOCCHIO: Meine Nase - oh.
ANTONELLA: Sie wächst und wächst, sag schnell die Wahrheit, sag schnell die Wahrheit.
PINOCCHIO: Also gut, ich war nicht in der Schule.
ANTONELLA: Siehst du, es ist einfach besser, wenn man die Wahrheit sagt. Wenn man einsieht, dass
etwas falsch war, ist es schon fast vergessen. Wo hast du denn deine Lesefibel?
PINOCCHIO: Ich hab sie verloren.
ANTONELLA: Schau nur, die Nase wächst schon wieder.
PINOCCHIO: Ich hab sie verkauft.
ANTONELLA: Wie soll aus dir nur jemals ein richtiger Junge werden, du lügst ja nur.
PINOCCHIO: Aber andere Jungen lügen auch, wächst denen dann auch 'ne lange Nase?
ANTONELLA: Man kann ja ruhig mal schwindeln, aber du bist ein besonders schwerer Fall. Denk dir
'mal, dein Vater, der Gepetto, hat sein letztes Geld ausgegeben, damit du in die Schule gehen
kannst und du lässt dich beschwatzen ins Puppentheater zu gehen. Ich sollte dich einfach hier
sitzen lassen, Ciao.
-28PINOCCHIO: Halt, liebe Frau Fee. Ich verspreche, dass ich Gepetto keinen Kummer mehr mache und
nie mehr, gar nie mehr und ober nie mehr lüge.
ANTONELLA: Großes Pinocchio-Ehrenwort?
PINOCCHIO: Großes Pinocchio-Ehrenwort.
ANTONELLA: Also gut, dann lass ich dich frei.
PINOCCHIO: Danke, liebe Fee, herzlichen Dank.
ANTONELLA: Pinocchio, hier hast du zehn Goldstücke, bringe die deinem Vater, damit er sich eine
neue Weste und dir eine neue Lesefibel kaufen kann.
PINOCCHIO: Danke, liebe Frau Fee, herzlichen Dank.
ANTONELLA: Und Pinocchio!
PINOCCHIO: Was denn noch?
ANTONELLA: Nie wieder lügen!
PINOCCHIO: Lüg doch gar nicht, schwindle nur.
(Blackout)
-296. Szene - Vor Gepettos Haus
(Fuchs und Kater treten auf und „teilen" ihre Beute)
FUCHS: SO Cerubino, jetzt wollen wir teilen, ein Goldstück fur mich, eines für dich (er legt das
Goldstück in die Hand des Katers und nimmt es sofort wieder heraus), noch eines für mich
(gleiches Spiel) und noch eines für dich.
KATER: (hat noch ein Goldstück) Oh, ein Goldstück!
FUCHS: (Nimmt auch das letzte Goldstück) Und das nehme ich für den ganzen Arger, den ich mit Dir
habe.
KATER: Danke, Amadeo.
(Pinocchio tritt auf Fuchs und Kater gehen ein bisschen ins Abseits und beobachten wie Pinocchio
an seines Vaters Tür klopft.)
PINOCCHIO: Papa, Papa, ich bin wieder da Papa, wo bist du denn? Ach, sicher ist er mich suchen
gegangen, ich werde einfach hier auf ihn warten.
FUCHS: Schau mal Kater, wen wir da haben, unseren guten, alten Freund Pinocchio.
KATER: Wie geht denn das, Amadeo, wir haben ihn doch an den Puppenspieler verkauft.
FUCHS: (knufft ihn) Ruhe. Pinocchio, wo bist du denn die ganze Zeit gewesen? Wir wollten doch nur
schnell die Eintrittskarten besorgen und plötzlich warst Du verschwunden.
-30KATER: Verschwunden.
PINOCCHIO: Ja, ja, dieser Puppenspieler, dieser Herr Bu-bu
FUCHS: Burattini.
PINOCCHIO: Genau, der hat mich in einen Käfig gesperrt und ich musste jeden Tag siebenundsiebzig
Mal in seinem Theater auftreten.
FUCHS: Wie schrecklich.
KATER: Schrecklich.
FUCHS: Und wie kommst du jetzt hier her?
PINOCCHIO: Die gute Fee hat mich befreit.
KATER: Die gute Fee?
FUCHS: Und was machst du hier so ganz alleine vor dem Haus, Pinocchio?
KATER: So alleine?
PINOCCHIO: Ich wart hier auf meinen Vater. Er ist mich suchen gegangen Aber gleich kommt er
wieder und dann gebe ich ihm die Goldstücke, die ich von der guten Fee bekommen habe und dann
wird er sich eine Weste und mir eine neue Lesefibel kaufen.
FUCHS: Goldstücke.
-31KATER: Goldstücke?
FUCHS: Wie viele Goldstücke hast du denn, Pinocchio?
PINOCCHIO: Zehn, ich hab sie höchstpersönlich von der sehr geehrten Frau Fee bekommen.
FUCHS: Oh, so eine gute Fee möchten wir auch mal haben, stattdessen müssen wir hungern und
frieren.
KATER: Frieren und lungern.
PINOCCHIO: Ihr armen Kerle, wie kann ich euch denn bloß mal helfen?
FUCHS: DU, uns helfen? Niemals.
KATER: Niemals.
FUCHS: Aber wir können dir helfen, dass du noch mehr Goldstücke bekommst.
PINOCCHIO: Noch mehr?
KATER: Noch viel mehr.
FUCHS: Wir kennen da eine Stelle.
KATER: Eine Stelle?
FUCHS: Einen Ort, du Idiot.
-32KATER: Wo ist das, ein Ort du Idiot?
FUCHS: Das Goldfeld.
PINOCCHIO: Goldfeld?
KATER: Goldfeld?
FUCHS: Wenn du dort zum Beispiel ein Goldstück eingräbst, dann hast du am nächsten Morgen nicht
ein Goldstück, sondern zehn Goldstücke.
PINOCCHIO: Zehn?
KATER: Zehn?
FUCHS: Lass mich einmal rechnen, nimmst du also deine Zehn Goldstücke und gräbst sie dort ein,
dann hast du am nächsten Morgen... äh... summa summarum zehn....
KATER: Lirum, larum zehn.
FUCHS: Quatsch.
KATER: Quatsch.
FUCHS: Nimmst du also deine zehn Goldstücke, dann hast du am nächsten Morgen hundert!
PINOCCHIO: Hundert?
KATER: Hundert.
-33PINOCCHIO: Aber es geht nicht.
FUCHS: Wieso nicht?
KATER: Wieso nicht?
PINOCCHIO: Ich muss hier auf meinen Papa warten.
FUCHS: Pinocchio, du bist nicht schlau, was meinst du, wie dein Vater sich freuen würde, wenn du
statt mit zehn, mit hundert Goldstücken nach Hause kämst?
PINOCCHIO: Lasst mich mal überlegen, hundert sind viel mehr als zehn. Das sind ja 1000 Prozent
Gewinn - Eine Super-Geldanlage! Ja, ich komme mit euch.
FUCHS: Was für ein Schlaukopf doch unser Pinocchio ist, also auf geht's zum Goldfeld.
KATER: Ja, damit wir endlich das Gold bekommen....damit Pinocchio endlich das Gold bekommt.
FUCHS: Pinocchio, heut ist ein wunderschöner Tag und du wirst bald ein reicher Mann sein, an
Deiner Stelle würde ich fröhlich singen.
PINOCCHIO: Singen?
KATER: Singen!
-34Song Nr.4 - HELD DER WELT
Wer ist so stark wie ich, der soll sich doch mal trauen.
Wer ist so klug wie ich, den wird ich gleich verhauen.
Wer hat so eine wunderlange Nase?
Wer bläst wie ich die größte Seifenblase?
Wer
Wer
Wer
Wer
nimmt es mit mir auf, dann soll er was erleben.
kann wie ich schon in den höchsten Wolken schweben.
ist aus Holz (wie ich) und trotzdem voller Leben?
heißt Pinocchio und nimmt es auf mit jedem?
Ich bin Pinocchio, der Held der Welt.
Wenn der mal auf die Nase fällt,
dann bleibt er da nicht liegen.
Ich bin Pinocchio, ich zeig's der Welt.
Und wer mir an die Nase will,
der muss mich erst mal kriegen.
Der
Der
Der
Der
Der
Der
Der
Größte
Schönste
Tollste
Schnellste
Beste
Klügste
Stärkste der Welt
-35Wer ist so schnell wie ich - wir laufen um die Wette.
Wer sprengt schon ganz allein die dickste Eisenkette?
Wollt ihr es wissen, wer der Wunderknabe ist?
Merkt euch den Namen, damit keiner ihn vergisst.
Ich bin Pinocchio ...
(Sie „marschieren" zum Goldfeld)
-367. Szene - Goldfeld. Nachts
PINOCCHIO: Wo ist denn nun das Goldfeld?
FUCHS: Du brauchst dich nur noch umzudrehen.
PINOCCHIO: Und jetzt?
FUCHS: Jetzt müssen wir die richtige Stelle finden. (Suche über die Bühne, während der Kater z.B.
seinem Schwanz hinterher jagt.) Pinocchio, hier ist die richtige Stelle.
PINOCCHIO: Und jetzt?
FUCHS: Grabe hier an dieser Stelle und fließen wird des Reichtums Quelle.
PINOCCHIO: Graben? Ich?
FUCHS: Ja, du! Grabe mit deinen Händen ein Loch in die Erde.
PINOCCHIO: Und jetzt.
FUCHS: Lege die Goldstücke hinein.
PINOCCHIO: Und dann?
FUCHS: Mach das Loch wieder zu.
PINOCCHIO: Und dann?
FUCHS: Gehe dort drüben zum Wassergraben und begieße die Stelle.
-37KATER: Jawohl, genieße die Pelle.
(Pinocchio ab Fuchs und Kater wollen gerade die Goldstücke ausgraben als Pinocchio zurückkommt.)
PINOCCHIO: Womit denn?
FUCHS: Mit der Mütze.
KATER: Jawohl, mit der Mütze in die Pfütze. (Pinocchio ab)
FUCHS: Nun grabe die Goldstücke aus.
KATER: Ich?
FUCHS: Ja, du. (sie graben die Goldstücke aus.)
KATER: Und nun?
FUCHS: Nun mach das Loch wieder zu.
(Pinocchio kommt zurück)
FUCHS: Pinocchio, wo bist du denn die ganze Zeit gewesen, die Goldstücke brauchen dringend
Wasser.
PINOCCHIO: Ich habe bei der Dunkelheit das Wasserloch nicht gleich gefunden. Wo war jetzt noch
die Stelle?
-38FUCHS: Hier.
(Er gießt das Wasser hinein)
PINOCCHIO: Und jetzt?
FUCHS: Nichts mehr.
KATER: Nichts mehr?
FUCHS: Jetzt brauchst du nur noch darauf zu warten, bis die Äste voller Goldstücke hängen. Wir
lassen dich jetzt ein Weilchen alleine ...
PINOCCHIO: Ja?
FUCHS: Ja, man sagt, sie wachsen schneller, wenn man allein darauf wartet. An deiner Stelle würd
ich mich jetzt schlafen legen.
PINOCCHIO: Schlafen?
KATER: Klar, dann kannst du morgen früh gleich dein Geld ernten.
(Fuchs und Kater ab. Pinocchio legt sich schlafen und träumt…)
-39Song Nr. 5 - LA - LA - LA (Fuchs und Kater im Wechsel, „La-La-la" gemeinsam)
La-la-la alle singen la-la-la etwas lauter
La-la-la das muss klingen la-la-la nimm die Hände
La-la-la klatsch den Takt mit la-la-la und am Ende
La-la-la kommt ein Tanzschritt la-la-la
Questa canzone e com' il pavone
Molti colori, bellissimi fiori
Questa canzone canta con noi la-la-la
Questa canzone e il cucco del popone
Molti colori bellissimi fiori
Questa canzone canta con noi la-la-la
PINOCCHIO: Da ist ja noch gar kein Gold gewachsen. Woran liegt das nur?
GRILLE: (Tritt auf) Hi-Ha-Holzkopf, Pinocchio ist ein armer Tropf.
PINOCCHIO: Was willst denn du hier? Hab ich mit dem Hammer nicht getroffen, warum lachst du so?
GRILLE: Weil du ein echter Holzkopf bist und nicht bemerkt hast, dass Fuchs und Kater dich schon
wieder betrogen haben.
PINOCCHIO: Man soll nicht lügen. Pass auf, gleich kommt die Fee und deine Nase wächst und
wächst.
GRILLE: DU Dummkopf, bist schon wieder auf falsche Freunde hereingefallen.
-40PINOCCHIO: Das stimmt ja gar nicht, Fuchs und Kater sind meine allerbesten Freunde auf der Welt,
stimmts Kinder?
(Kinder verneinen. )
GRILLE: Während du Wasser holen warst, Holzkopf, haben deine Freunde, Fuchs und Kater, die
Goldstücke ausgegraben.
(Pinocchio kontrolliert das Loch.)
PINOCCHIO: Weg, einfach weg.
GRILLE: Siehst du.
PINOCCHIO: Ich hab gedacht, dass Fuchs und Kater meine Freunde sind.
GRILLE: Wenn dir jemand sagt, dass er dein Freund ist, reicht das nicht, er muss es dir auch
zeigen!
Schnell Pinocchio, geh nach Hause, der arme Gepetto ist schon krank vor Sorge um Dich.
PINOCCHIO: Mein Papa, mein armer Papa, (will gehen)
GRILLE: Und denk daran, Pinocchio, nimm dich in acht vor falschen Freunden, (beide ab)
(Pinocchio kommt zurück und macht eine Impro zur...)
PAUSE
-41ZWEITER AKT
1. Szene - Vor dem Vorhang
(Pinocchio-Impro mit den Kindern, weil er sich nicht traut, nach Hause zu gehen. Danach geht er
durch den Saal, durch den auch Lucignolo auftritt)
LUCIGNOLO: Ey, wer bist denn du?
PINOCCHIO: Pinocchio, und du?
LUCIGNOLO: Ich bin Lucignolo, wo gehst du hin, Pinocchio?
PINOCCHIO: Ich suche meinen Vater und was machst du?
LUCIGNOLO: Ich gehe in ein wunderbares Land, ein wahres Schlaraffenland. Mensch komm doch
mit und such deinen Vater später.
PINOCCHIO: Nein, das geht nicht.
LUCIGNOLO: Du bist nicht schlau, stell dir vor, da soll es kaum Schulen geben.
PINOCCHIO: Ehrlich?
LUCIGNOLO: Jeden Donnerstag ist dort schulfrei und jede Woche hat sechs Donnerstage und
einen Sonntag.
PINOCCHIO: Stimmt das?
-42LUCIGNOLO: Normalerweise dauern die Sommerferien sechs Wochen, hier beginnen Sie am
ersten Januar und enden am einunddreißigsten Dezember.
PINOCCHIO: Alles schön und gut, aber wie verbringt man da die vielen langen Tage?
LUCIGNOLO: Man spielt und vergnügt sich, wenn du müde bist, dann ruhst du dich aus und wenn
du damit fertig bist, geht alles von vorne los.
PINOCCHIO: Nein, es geht nicht, ich kann nicht mit.
LUCIGNOLO: Dann mach's mal gut und grüß mir unterwegs alle Grund- und Hauptschulen, wenn
du welche siehst.
PINOCCHIO: Halt, warte mal, ist es auch wirklich wahr, dass es dort keine Schule gibt?
LUCIGNOLO: Ja, klar.
PINOCCHIO: Und stimmt es auch, dass jede Woche sechs Donnerstage hat?
LUCIGNOLO: Klar.
PINOCCHIO: Ich würde ja gerne mitgehen, aber
(Vorhang öffnet sich zum Kinderland)
-432. Szene - Kinderland
KUTSCHER: (tritt auf) Kinder, suche Kinder, Kinder, suche Kinder, wer will mit ins Kinderland?
Guten Tag, Kinder, habt ihr auch schon einmal von dem phantastischen Kinderland gehört? Dort
gibt es alles, was das Herz begehrt, Spielzeug, Zuckerwatte, Spaghetti, Pizza, das ist ein
wahres Paradies. Ihr braucht eure Spielzeuge nicht aufzuräumen, keine Zähne zu putzen und denkt
euch, popeln ist dort sogar Pflicht. Ah, da sind ja schon zwei, wollt ihr auch mit in das
phantastische Kinderland? Dort drüben ist schon der Eingang!
LUCIGNOLO: Also was ist Pinocchio?
PINOCCHIO: Also gut, ich gehe auch mit!
(beide ab)
KUTSCHER: Diese dummen Kinder, sie werden alle in Esel verwandelt und nie mehr von dort fort
kommen, die dümmsten von ihnen verkaufe ich an Händler und Bauern und die etwas schlaueren
an den Zirkus. Kinder, suche Kinder! (ab)
(Pinocchio und Lucignolo treten mit Eselsköpfen auf)
PINOCCHIO: Nanu, wer sind denn sie?
LUCIGNOLO: Ich bins doch Lucignolo, aber du siehst ja aus wie ein Esel, Pinocchio.
PINOCCHIO: Nein, du!
-44LUCIGNOLO: Nein, du!
PINOCCHIO: Nein, du!
LUCIGNOLO: Ist doch ganz egal, Hauptsache es macht Spaß und hier ist es doch hyper-megasuper toll.
PINOCCHIO: Vorher nur ein Holzkopf und jetzt auch noch ein Esel.
LUCIGNOLO: Ach, mach doch was du willst. (ab)
PINOCCHIO: Jetzt sitze ich hier in dem Kinderland, das gar kein Kinderland ist und komm nicht weg,
aber zu welchem Preis? Kinder, könnt ihr mir nicht helfen, die Fee zu rufen? Alle zusammen,
Antonella !
(Die Fee tritt auf )
ANTONELLA: Du siehst gut aus, Pinocchio, viel besser als mit der Lügennase! Ach, Pinocchio,
warum lässt du dich beschwatzen, in so ein Land mitzugehen?
PINOCCHIO: Weil ich ein hölzerner Bengel, ohne Herz und ohne Verstand bin. Ach, Antonella, ich
wäre doch so gern ein richtiger Junge geworden.
ANTONELLA: DU kannst es immer noch werden, du musst es dir nur verdienen.
PINOCCHIO: Und wo muss ich da hin zum Verdienen?
ANTONELLA: DU musst dich ändern.
-45PINOCCHIO: Also brav werden und immer hübsch artig sein zu meinem Papa, nicht an den Nägeln
kauen, niemals pupsen und nicht die Ellenbogen auf den Tisch legen?
ANTONELLA: Unsinn, solche Kinder sind doch langweilig. Aber du könntest endlich mal anfangen,
nicht immer nur an dich zu denken.
PINOCCHIO: Mache ich das?
ANTONELLA: Wenn du an Gepetto und das was ich dir gesagt habe, gedacht hättest, dann würdest du
nicht hier sitzen. Nach der armen Grille hast du sogar mit dem Hammer geworfen, Pinocchio. Und
das nur, weil sie dir Dinge gesagt hat, die dir nicht passen. Schlagen ist doof und gemein, das
tun nur die Leute, die nichts aber auch gar nichts im Kopf haben.
PINOCCHIO: Ach Antonella, ich verspreche dir, dass ich was gelernt habe und dass ich mich bemühe,
Gepetto keine Sorgen mehr zu machen. Gepetto, mein armer Vater, ob ich ihn wohl jemals wiedersehen werde?
ANTONELLA: Ich glaube schon, dass du ihn wiedersehen wirst. Als ich ihn zum letzten Mal gesehen
habe, war er mit einem Boot auf das Meer hinausgefahren, weil er dich überall sucht.
PINOCCHIO: Bitte, Antonella, mach, dass ich wieder ein Holzjunge bin, damit ich meinen Papa
suchen kann.
ANTONELLA: Aber es wird das allerletzte Mal sein Pinocchio, ich kann dir dann wirklich nicht mehr
helfen.
-46(Sie zaubert und der Kopf verschwindet,)
PINOCCHIO: Aber wie kommen wir denn jetzt hier weg
ANTONELLA: Wir werden fliegen.
PINOCCHIO: Aber wie, ich kann das doch gar nicht.
Song Nr. 6 - MIT EIN BISSCHEN PHANTASIE
Riesen werden Zwerge,
der Himmel wird zum Meer.
Aus Hügeln werden Berge
und Federn werden schwer.
Fische lernen fliegen
und Hunde das Miauen..
Schnecken spielen kriegen,
du musst dir nur vertraun
Mit ein bisschen Phantasie
und mit dieser Melodie.
Wachsen deinen Wünschen Flügel
und du fliegst mit mir davon.
-47Mit ein bisschen Phantasie
und mit dieser Melodie.
Lernst du endlich wieder fliegen
ohne Endstation.
Laute werden leise,
das Meer wird Wüste sein.
Dumme werden weise
und Große werden klein.
Aus Löwen werden Kühe.
Das Reh wird zum Kapaun.
Der Faule gibt sich Mühe.
Du musst dir nur vertraun.
Mit ein bisschen Phantasie ...
-48(Während des Liedes hat die Fee Pinocchio von seinem Eselkopf befreit. Danach „fliegen " beide
ab.)
2. Szene - Vor dem Vorhang
(Pinocchio bittet einen Vater auf die Bühne, der einen Zettel vorlesen soll, in dem beschrieben
ist, wie Pinocchio zum Meer kommt und dort den Walfisch findet. Das Publikum soll dazu die
passenden
Geräusche machen:)
„Also macht sich unser Freund Pinocchio auf den Weg zum Meer.
Denn jetzt wollte er seinen Papa wirklich finden.
Er spazierte über Stock und Stein.
Kam an Dörfern vorbei und Städten,
wanderte durch einen kleinen Regenguss,
dann durch einen großen Sturm
und kam dann sogar noch in einen schweren Sturm.
Er traf auch viele Tiere auf dem Weg.
Eine muhende Mama-Kuh-Herde,
eine blökende Papa-Schaf-Herde
und einen gen Süden ziehenden Kinder-Vogel-Schwarm.
Das Meer konnte Pinocchio schon von weitem hören.
Und nicht nur das, denn auch ein kräftiger Wind blies ihm um seine hölzerne Nase.
Der Erzählpapa legt das Mikrofon ab, setzt sich wieder auf seinen Platz und bekommt Applaus. "
-493. Szene - Walfisch
WAL: Was ist das nur für eine traurige Zeit, kein Fisch zu sehen, weit und breit.
PINOCCHIO: Guten Tag, haben sie vielleicht meinen Vater gesehen?
(Er beugt sich tief hinein und fällt in den Wal)
Hilfe, zur Hilfe, jetzt sitze ich hier in dem Wal und komm nicht wieder raus, ist denn nicht
jemand da, der mich retten kann?
WAL: Wer sollte dich denn retten?
PINOCCHIO: Wer spricht denn da eigentlich?
WAL: Ich bin es, der Wal in den du hineingefallen bist und was bist du für ein Fisch?
PINOCCHIO: Ich hab mit Fischen nichts zu tun, ich bin Pinocchio, eine Holzpuppe und ich komme
aus Italien.
WAL: Wenn du kein Fisch bist, warum hast du dich denn dann von mir verschlingen lassen?
PINOCCHIO: Aber ich habe mich doch gar nicht verschlingen lassen, du hast mich verschlungen.
Aber Herr Wal, was soll ich denn jetzt tun?
WAL: Dich in Dein Schicksal ergeben und warten bis ich dich verdaut habe.
PINOCCHIO: Aber ich will nicht verdaut werden, ich will hier raus.
-50WAL: Ach, lass mich doch in Ruhe, ich werde jetzt erst einmal ein bisschen schlafen.
PINOCCHIO: Schlaf du nur, ich werde sehen, wie ich hier raus komme.
(Gepetto tritt auf. )
PINOCCHIO: Aber das ist ja, das ist ja.. ..mein lieber, lieber Papa.
GEPETTO: Pinocchio, mein Söhnchen, endlich habe ich dich wiedergefunden.
PINOCCHIO: Und du bist mir nicht mehr böse, Papa?
GEPETTO: Nein, mein Junge.
PINOCCHIO: DU hast ganz schön abgenommen.
GEPETTO: Das liegt am Essen. Immer nur Hummer, Krabben, Lachs und Austern. Das ganze Fruttidi-Mare-Zeugs.
PINOCCHIO: Aber wie kommen wir denn jetzt hier raus?
GEPETTO: Ach Pinocchio, wir kommen hier nicht mehr heraus, ich habe schon alles versucht, es ist
aussichtslos.
PINOCCHIO: Papa, eines habe ich bei meinen Abenteuern gelernt, egal wie eng es wird im Leben,
man darf die Hoffnung niemals aufgeben.
-51GEPETTO: Seit drei Monaten sitze ich hier fest und jeden Fluchtversuch wusste der Wal zu verhindern.
PINOCCHIO: Ich habs, wir müssen ihn kitzeln.
GEPETTO: Kitzeln?
PINOCCHIO: Wir singen und tanzen und dadurch wird der Wal gekitzelt, muss niesen und spuckt uns
aus.
GEPETTO: Und was singen wir?
Song Nr.7 - KITZEL KITZEL
PINOCCHIO:
Kitzel, Kitzel, Kitzel, Kitzel
Kitzeln wir den Bauch
Kitzel, Kitzel, Kitzel, Kitzel
Kitzeln soll's ja auch.
GEPETTO:
Kitzel,
Kitzeln
Kitzel,
Kitzeln
Kitzel, Kitzel, Kitzel
wir den Wal
Kitzel, Kitzel, Kitzel
wird zur Qual.
-52BEIDE:
Kitzel, Kitzel, Kitzel, Kitzel
Kitzeln wir den Wal
Kitzel, Kitzel, Kitzel, Kitzel
Kitzeln wird zur Qual.
Ki-Ka-Kitzelig
Ist ein Wal nun wirklich nicht
Ki-ka-Kitzelig
Doch probiern wir's aus
Ki-ka-Kitzelig
Kitzeln nicht so zimperlich
Ki-ka-Kitzelig
Spuckt der Wal uns aus.
PINOCCHIO:
Kitzel, Kitzel, Kitzel, Kitzel
Kitzeln mit der Hand
-53GEPETTO:
Kitzel, Kitzel, Kitzel, Kitzel
Außer Rand und Band.
PINOCCHIO:
Kitzel, Kitzel, Kitzel, Kitzel
Kitzeln bis er niest
GEPETTO :
Kitzel, Kitzel, Kitzel, Kitzel
Und an Land uns schießt.
PINOCCHIO:
Kitzel, Kitzel, Kitzel, Kitzel
Kitzeln bis er niest
GEPETTO:
Kitzel, Kitzel, Kitzel, Kitzel
Und an Land uns schießt.
-54BEIDE:
Ki-ka-Kitzelig...
GEPETTO:
Kitzel, Kitzel, Kitzel, Kitzel
Kitzeln auf und ab
PINOCCHIO:
Kitzel, Kitzel, Kitzel, Kitzel
Halten ihn auf Trab.
GEPETTO:
Kitzel, Kitzel, Kitzel, Kitzel
Kitzeln bis er prustet
PINOCCHIO:
Kitzel, Kitzel, Kitzel
Und an Land uns hustet.
-55GEPETTO:
Kitzel, Kitzel, Kitzel, Kitzel
Kitzeln bis er prustet
PINOCCHIO:
Kitzel, Kitzel, Kitzel
Und an Land uns hustet.
BEIDE:
Ki-ka-Kitzelig...
(Am Ende des Liedes „spuckt" der Wal die beiden aus/Vorhang)
3. Szene - Vor dem Vorhang
PINOCCHIO: Papa, wir haben es geschafft!
GEPETTO: Ja, mein Junge, aber ich muss mich jetzt erst einmal ein Weilchen ausruhen und etwas
Trinken wäre jetzt auch nicht schlecht.
(Er legt sich hin und schläft)
PINOCCHIO: Schlaf du nur Papa, ich versuche, etwas zu Trinken zu finden.
-56(Er legt sich neben Gepetto und schläft auch ein, die Fee tritt auf und singt. Sie zaubert seine
Nase
weg; am Ende des Liedes wird Pinocchio wach und singt mit ihr)
Song Nr. 8 - DANKE PAPA
Es liegt mir schon so lange auf der Zunge:
Ein kleines Wort. Doch manchmal wiegt es schwer
Dann spiel ich lieber wieder böser Junge.
Und schäme mich dafür und zeig's nicht her.
Doch glaube mir, es liegt mir schwer im Magen,
seit es mich von dir weg und in die Ferne trieb.
Nur wenn du schläfst, trau ich es mich zu sagen:
Danke Papa. Und - ich hab dich lieb.
Ich hab's versucht - es will mir nicht gelingen.
Ich will es, doch dann lauf ich wieder fort.
Ich weiß - du würdest mich nie dazu zwingen,
denn Danke ist ein furchtbar schweres Wort.
Doch glaube mir...
-57GEPETTO: Ich glaube, ich bin eingeschlafen. Ich hatte einen wunderbaren Traum. Ich habe die Engel
im Himmel singen gehört.
PINOCCHIO: Das waren nicht die Engel. Das war ich. Ich möchte nämlich Chorknabe werden.
GEPETTO: Schlag dir das aus dem Kopf. Du spielst Fußball, wie jeder gute, italienische Junge.
PINOCCHIO: Hier hast du etwas zu Trinken.
GEPETTO: Danke, mein Junge und nun lass uns schnell auf den Heimweg machen.
(Beide ab.)
4. Szene - Gepettos Haus
(Fuchs und Kater treten auf und machen die Tür zur Werkstatt auf)
KATER: Amadeo, Amadeo.
FUCHS: Ruhe, du weckst ja alle Nachbarn auf, geh du zuerst rein.
KATER: Du zuerst.
FUCHS: Du zuerst.
KATER: Du zuerst.
-58FUCHS: Du zuerst.
KATER: Du zuerst
FUCHS: Du zuerst.
KATER: Du zuerst.
FUCHS: Ich zuerst.
KATER: Ich zuerst
FUCHS: Siehst du, du zuerst.
(Der Kater öffnet die Tür, geht hinein und macht sie dem Fuchs vor der Nase zu,)
KATER: Amadeo, Amadeo, wo bist du?
(Der Fuchs klopft an die Tür,)
Herein.
(Der Kater öffnet dem Fuchs,)
FUCHS: Weißt du was wir jetzt machen werden?
KATER: Wir werden hier übernachten, damit wir 'mal endlich wieder in einem richtigen Bett schlafen
können.
-59FUCHS: Cherubino, du bist wirklich die dümmste Katze auf der ganzen Welt.
KATER: Ich weiß.
FUCHS: Wir werden ihm das ganze Haus ausräumen und alles mitnehmen, was nicht Niet und
Nagelfest ist, wir werden ihn berauben.
KATER: Bestehlen.
FUCHS: Beklauen.
KATER: Mopsen.
FUCHS: Zappzarappzapp.
KATER: Aber Amadeo, dann wären wir ja Diebe.
FUCHS: Doofkopf, wir sind doch keine Diebe. Wir helfen Gepetto nur dabei, dass er nicht mehr so
viel aufräumen muss, wenn er doch noch von seiner Suche nach Hause kommen sollte. Und wenn
nicht, dann haben wir auch noch ein Haus.
KATER: Welches?
FUCHS: Na dieses.
KATER: Aber das gehört doch Gepetto.
FUCHS: Blödkopf.
-60KATER: Blödkopf... .wer ich?
FUCHS: Ja klar, du Hirn, oder siehst du da sonst noch jemanden?
KATER: (Zeigt ins Publikum.) Ja. Da!
FUCHS: So pack jetzt ein.
KATER: Alles?
FUCHS: Alles!
(Der Kater will den Tisch einpacken.)
FUCHS: Nein, nur das kleine Zeug. Was wir uns alles kaufen können, wenn wir die Sachen hier
verkauft haben, Gänseleber.
KATER: Fische.
FUCHS: Enten.
KATER: Mäuse.
FUCHS: Und wir können verreisen.
KATER: Ja, zu Beispiel nach (Gastspielstadt)
FUCHS: Da wollte ich schon immer mal hin.
-61Song Nr. 9 - PINKE PINKE
FUCHS:
Was kostet die Welt, hab ich mich oft gefragt.
KATER:
Ja, was kostet die Welt?
Was kostet die Welt, du hast's mir nie gesagt.
FUCHS:
Ja, was kostet die Welt?
BEIDE:
Denn wenn man keine Mäuse hat, dann stellt sich nie die Frag
statt Kohle höchstens Läuse hat und das noch alle Tage.
Dann bist du froh um jeden Cent und stellst dir nie die Frage,
Weil diese Welt dich pleite kennt, bis ans Ende aller Tage.
-62FUCHS UND KATER: (im Wechsel)
Mit ein bisschen Pinke Pinke,
mit 'nem kleinen bisschen Moos,
machst du bald schon winke, winke
und bist all die Sorgen los.
Mit 'nem kleinen bisschen Zaster
und den Taschen voller Geld,
finanzierst du jedes Laster,
und bist bald der große Held.
Mit ein bisschen Pinke Pinke,
mit 'nem kleinen bisschen Moos,
zeigst du jedem bald den Stinkefinger, findet man dich sonst auch mies
FUCHS:
Was kostet die Welt, hab ich mich oft gefragt
KATER:
Ja, was kostet die Welt?
Was kostet die Welt, du hast's mir nie gesagt
FUCHS:
Ja, was kostet die Welt?
-63BEIDE:
Denn wenn der Fisch zu teuer ist, dann isst man eben Eier.
Die Armut dein Betreuer ist und Frühstück eine Feier.
Dann bist du froh um jeden Tag und stellst dir nie die Frage.
Weil diese Welt dich pleite kennt, bis ans Ende aller Tage.
Mit ein bisschen Pinke Pinke ...
(Die Fee tritt auf )
ANTONELLA: Amadeo, Cherubino, was macht ihr denn hier?
FUCHS: Katerchen, kennst du einen Amadeo oder Cherubino?
KATER: NÖ. . ..Amadeo, das sind doch wir.
FUCHS: Ach, wissen sie, Frau Fee, wir wollten hier nur mal nach dem Rechten sehen. ;an weiß ja
nie,
was sich für Gesindel herumtreibt.
PINOCCHIO: (und Gepetto treten auf) Und dann haben mich Fuchs und Kater betrogen und ...
GEPETTO: Was ist denn hier los?
PINOCCHIO: Das sind Fuchs und Kater, die mir die Goldstücke geklaut haben.
FUCHS: Das stimmt nicht.
-64PlNOCCHIO: Kinder, stimmt das? Und an den Puppenspieler haben sie mich auch verkauft.
FUCHS: Gar nicht wahr.
PINOCCHIO: Kinder, haben sie das?
PINOCCHIO: Aber Antonella, was soll denn jetzt mit den beiden geschehen?
ANTONELLA: Das kannst du entscheiden, Pinocchio.
PINOCCHIO: Sollen wir sie einsperren?
FUCHS: Das darf man nicht, es gibt Tierschutzgesetze.
PINOCCHIO: Dann dürft ihr nie wieder Pizza, Spaghetti und Eis essen!
FUCHS: Das ist ja die Höchststrafe.
PINOCCHIO: Also meinetwegen könnt ihr gehen.
FUCHS: Tschüss.
PINOCCHIO: Aber ihr müsst versprechen, nie mehr zu lügen und zu betrügen.
FUCHS: Wissen Sie, ich brauche das nicht zu schwören, denn der Kater hat mich dazu gezwungen.
KATER: Jetzt reicht es mir aber, Jahre lang hast du mich gezwungen und das lasse ich mir nicht
gefallen. Hast du mich verstanden? (schüttelt ihn) Ob du mich verstanden hast, will ich von dir
wissen.
-65FUCHS: Wir versprechen.
GEPETTO: Dann haut ab.
(Beide ab.)
Liebe Fee, meinst du nicht auch, dass es Pinocchio verdient hat, jetzt ein richtiger Junge zu
werden.
ANTONELLA: Aber das ist er doch schon längst.
PINOCCHIO: Was? Ja wirklich! Meine Gelenke sind keine Scharniere mehr, die Nase ist ab, ich bin
ein richtiger Junge, ich bin ein richtiger Junge.
GEPETTO: Mein größter Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Ich habe einen echten Sohn.
ANTONELLA: Und ich muss jetzt leider auch gehen, denn ich muss nun woanders nach dem Rechten
sehen.
GEPETTO: Auf Wiedersehen, liebe Fee. Vielleicht sieht man sich mal auf einen Cappuccino.
(Die Fee geht ab.)
-66Das war das Märchen von Pinocchio, ich hoffe es hat euch gefallen? Und wenn ihr wollt, dann
kommen wir bald wieder und erzählen euch eine neue Geschichte, die wieder beginnen wird, wie
alle Märchen beginnen, mit „Es war einmal!"
ENDE