Rundbrief Nr. 1 im Dezember 2006 Sehr geehrte, liebe Freunde des

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Rundbrief Nr. 1 im Dezember 2006 Sehr geehrte, liebe Freunde des
Rundbrief Nr. 1
im Dezember 2006
Sehr geehrte, liebe Freunde des Instituts für Ethik & Werte!
„Orientierung kommt von Orientierten“ – so sagte neulich unser Bundespräsident Horst Köhler.
Recht hat er. Nur wer selber die Richtung kennt, kann anderen ein guter Wegweiser sein. Das
gilt vor allem für den Bereich Ethik und Werte. Angesichts verwahrloster und missbrauchter
Kinder, der zunehmenden Akzeptanz von aktiver Sterbehilfe, einer offen zur Schau getragenen
Präferenz des wissenschaftlichen Fortschritts vor dem Wert des menschlichen Lebens braucht es
glaubwürdige Vorbilder, die sich in ihrem Denken und Handeln an festen Werten orientieren.
Unser Anliegen
Genau an diesem Punkt sind wir mit unserem „Institut für Ethik und Werte“ im Oktober gestartet. „Werte geben Orientierung“ – so lautet unser Leitspruch. Dabei soll die persönliche und
gesellschaftliche Orientierung durch die christlichen Werte erfolgen. Werte stehen nicht für sich
allein, sondern fußen immer auf einer Weltanschauung. Für uns ist dies der Glaube an
Jesus Christus, wie er uns in der Bibel überliefert wurde. Werte, die sich von dem
christlichen Glauben ableiten, haben tatsächlich lebensverändernde Kraft - für den Einzelnen, wie auch für die Gesellschaft. Symbolhaft drücken wir dies mit dem Bild des
Kompasses aus. Im Labyrinth der Meinungen und ethischen Herausforderungen ist es notwendig, einen Wegweiser zu haben. Wie der
magnetische Nordpol im Kompass, so will das „Institut für Ethik und Werte“ konsequent in die
Richtung der christlichen Werte weisen und damit einen kleinen Beitrag zur ethisch-moralischen
Erneuerung unseres Landes leisten.
Unsere Ziele
Dabei gibt es viel zu tun. Die Herausforderungen im Bereich Ethik sind erdrückend. Kaum ein
Tag, an dem die Presse nicht über neue moralische Herausforderungen berichtet. Christen sind
an vielen Fronten gefordert. Einige Beispiele möchte ich nennen:
Im Bereich der Individualethik geht es um biblische „Tugenden“, die heute offensichtlich in
Vergessenheit geraten sind. Der scheinbar autonome Mensch macht sich
gerne zum Maß und Herr aller Dinge. Dabei geraten christliche Wertmaßstäbe wie Barmherzigkeit, Verlässlichkeit und Wahrhaftigkeit in den Hintergrund. Biblische Ethik ist deshalb herausgefordert, die göttlichen Normen für das menschliche Verhalten in Erinnerung zu rufen. Außerdem soll
der Wert des Menschen betont werden. Seine Würde liegt in seiner Gottesebenbildlichkeit, nicht
in seinen Leistungen! Wer das versteht, geht mit Menschen anders um.
Ein weiterer Bereich unserer Arbeit liegt in der Sozialethik. Hier wollen
wir die christliche Nächstenliebe und Verantwortungsethik neu in Erinnerung rufen. In einer Welt voller Egozentrik und Geltungssucht dürfen die
mitmenschlichen Werte nicht auf der Strecke bleiben. Hierzu gehört auch
der Schutz der Schwachen und Behinderten! Die Würde des Menschen als
Gottes Geschöpf ist unantastbar – das gilt eben auch die Würde meines Nächsten.
Ein weiterer Bereich unserer Arbeit wird die Eheethik sein. Angesichts von über 200.000 Ehescheidungen pro Jahr und einer schrankenlosen Akzeptanz von Wiederheirat,
eheähnlichen Lebensgemeinschaften und wechselnden Partnerbeziehungen wird
es darum gehen, Gottes Willen für das eheliche Zusammenleben wieder neu in
den Fokus zu rücken. Die Ehe ist die von Gott eingesetzte Kernzelle einer stabilen Sozialbeziehung. Wer die Ehe unterläuft, rüttelt an einem Fundament unserer
Gesellschaft. Wer sie aber stärkt, der investiert in die Zukunft unserer Kultur.
Große Herausforderungen gibt es auch bei der Familienethik. Das Zusammenleben zwischen
Eltern und Kindern ist schon länger als Problem erkannt worden. Unterschiedlichste Erziehungskonzepte stehen sich gegenüber. Die Kinderlosigkeit der
Postmoderne wird überall als kommende Katastrophe erkannt. „Ja zur Familie“
– dahin sollten die Weichen gestellt werden. Und wie Familienleben aussehen
kann, dazu hat die Bibel einiges zu sagen.
Nicht vergessen werden darf das umkämpfte Gebiet der Sexualethik. Brennende Fragen wie die
zunehmende Sexualisierung unserer Gesellschaft, der Beurteilung von Homosexualität oder die Debatte um die freie Geschlechtswahl („Gender-Debatte“)
werden uns in den nächsten Jahren beschäftigen. Dazu zählen auch die Fragen
der Prostitution und der Pornographie, ebenso die vor- und außereheliche Sexualität.
Eine weitere Herausforderung ist die Medizinische Ethik mit Fragen nach Stammzellenforschung, Sterbehilfe, Organhandel und Abtreibung. Kein anderes Gebiet der
Ethik ist in den letzten Jahren so unter Druck gekommen, wie die Medizin.
Fantastische Fortschritte auf der einen Seite, problematischer Abbau des Lebensschutzes auf der anderen Seite. Wie können medizinischer Fortschritt und
Ethik zueinander finden? Die Bioethik dürfte auch in Zukunft eine entscheidende Herausforderung der Gesellschaft bleiben.
Gleiches gilt für die Umweltethik, wo globale Probleme auf der Tagesordnung stehen. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist fast eine Milliarden Menschen verwehrt. Die
Erderwärmung wird das Top-Thema der nächsten Generation werden. Aussterbende Tier- und Pflanzenarten, Luft- und Wasserverschmutzung sind Themen,
die auch Christen angehen. Die Welt ist nicht Natur, sondern Gottes Schöpfung. Jenseits aller Ideologisierung gilt es, die Ressourcen nachhaltig zu nutzen. Auch das hat etwas mit Ethik zu tun.
Die Frage nach dem Verhältnis von Politik und Glaube ist ein weiteres zentrales Feld unseres
Instituts. Dazu gehört, Politiker an ihre „Verantwortung vor Gott und den Menschen“ zu erinnern. Gott hat dem Staat das „Schwert“ in die Hand gegeben, um
das Gute zu stärken und das Böse zu verhindern. Dazu zählen auch Fragen der
Religionsfreiheit. Allmachtsphantasien der Regierenden sind genauso abzulehnen wie ideologische Utopien.
In den kommenden Jahren werden Fragen der Rechtsprechung immer wichtiger werden. Eine wichtige Aufgabe des Instituts liegt darin, christliche Juristen
an einen Tisch zu bekommen. Die deutsche Rechtssprechung fußt auf den
Grundlagen der abendländischen Werte. Wie lange noch? Wo stehen Gesetze
im Kontrast zu christlichen Werten? Welche können uns helfen?
Unsere Aufgaben
Wie Sie sehen, sind die Aufgaben des Instituts vielfältig. Was machen wir konkret?
Zum einen geht es um eine Vernetzung von evangelikalen Ethikern in Deutschland. Dazu werden regelmäßig Treffen organisiert, bei denen man sich über fachliche Fragen austauscht. Außerdem werden erhebliche Mittel pro Jahr für den Aufbau einer Fachbibliothek im Bereich Ethik
verwendet. Außerdem ist eine Buchreihe zu aktuellen
ethischen Themen im Aufbau, die ab Herbst 2007 starten
soll. Regelmäßig sind Treffen von christlichen Politikern
und Juristen geplant, ebenso Verlautbarungen zu aktuellen Themen über die Homepage.
Überhaupt ist die Homepage ein wichtiges Arbeitsgebiet. Dort finden sich fast täglich Hinweise auf tagesaktuelle ethische Debatten. Außerdem sollen dort nach und
nach Texte zum Herunterladen eingestellt werden, die
Orientierung geben. Bitte besuchen Sie uns unter
www.ethikinstitut.de. An der FTA steht ab Frühjahr
2007 eine eigene Datenbank mit Texten zur Ethik bereit. Externe Forscher können zudem die
Bibliothek und Datenbank vor Ort benutzen. Ein weiterer Bereich sind Vorträge und Lehrveranstaltungen der Mitarbeiter in Gemeinden und an der FTA.
Unser Beirat
Die vielen Herausforderungen und Aufgaben können wir als Team nicht allein bewältigen. Wir
sind sehr dankbar, dass sich für den Wissenschaftlichen Beirat des Instituts führende Experten
zur Verfügung gestellt haben. Es handelt sich um Dr. Horst Afflerbach, Wolfgang Baake, Dr.
Helmut Burkhardt, Prof. Dr. Edith Düsing, Wilhelm Faix, Dr. Christian Frei, Michael Kotsch,
Prof. Dr. Patrick Nullens, Prof. Dr. Lutz E. v. Padberg, Prof. Dr. Helmuth Pehlke, Prof. Dr. Inge
Scharrer, Prof. Dr. Thomas Schirrmacher und Jürgen Seichter. Ihre fachliche Kompetenz wird
das Institut sehr bereichern.
Unsere Einweihung
Am 17. November wurde unser Institut feierlich eröffnet. In Anwesenheit von
über 100 Gästen aus Kirchen, Gemeinden, christlichen Werken, Unternehmen
und öffentlichen Ämtern wünschte uns Dr. Christean Wagner, Fraktionsvorsitzender der CDU im hessischen Landtag, „Gottes Segen“ für unser Vorhaben.
Er rechnete bei seinem Grußwort mit den Werten der so genannten
„68er-Generation“ ab und plädierte für eine Rückbesinnung der
Gesellschaft auf ihre christlichen Fundamente. Auch Wolfgang Baake, Geschäftsführer des Christlichen Medienverbundes KEP, stellte die Bedeutung des Institutes
in den Kontext der ethischen Krisen unserer Tage. Prof. Dr. Helge Stadelmann berichtete von Christen in der Regierung
Paraguays, die mit ihrer konsequenten
Werteorientierung zur Stabilisierung der Politik beigetragen haben. Ähnliches wünschte man sich für
unser Land. Grüße zur Einweihung kamen von der
Deutschen Evangelischen Allianz sowie von der
Weltallianz. Weitere Informationen und visuelle
Eindrücke des Abends finden Sie auf unserer Homepage.
Unsere Mitarbeiter
Seit Mitte Oktober arbeiten Timo Jahnke und Martin Grebe auf Teilzeitbasis im
Institut mit. Herr Jahnke, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut, begann nach
seinem Studium an der FTA einen Promotionsstudiengang an der
Theologischen Universität in Kampen/ Niederlande. Seine Dissertation beschäftigt sich mit den ethischen Fragen einer alternden Gesellschaft. Martin Grebe, studentische Hilfskraft am Institut, studiert im
5. Semester an der FTA. Wir sind dankbar für diese personelle Unterstützung.
Unsere Werbung
Mehrere Werbeträger des Instituts stehen zur Verteilung zur Verfügung. Neben einem Flyer mit
den Zielen des Instituts möchte ich Sie auf drei Postkartenmotive hinweisen, die wir in größerer
Stückzahl gedruckt haben. Es handelt sich dabei um provozierende Denkanstöße, die man gut an
Bekannte weitergeben kann. Gerne können Sie die Postkarten im Institut bestellen. Danke, wenn
Sie unsere Arbeit bekannt machen.
Unsere Finanzierung
Für die vielen Arbeitsfelder des Instituts benötigen wir Freunde, denen das Anliegen „Ethik &
Werte“ besonders am Herzen liegt. Wir würden uns über Ihre finanzielle Unterstützung freuen,
um größere Projekte voranzutreiben. Bitte verwenden Sie dafür folgende Bankverbindung: Freie
Theologische Akademie, Kto.-Nr. 511 02 002, Volksbank Mittelhessen (BLZ 513 900 00),
Verwendungszweck: Ethikinstitut. Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr unter dem Schutz
und Segen Gottes. Es wäre schön, wenn wir weiter im Kontakt bleiben könnten. Helfen Sie mit,
dass biblische Werte in unserem Land wieder Raum gewinnen.
Ihr
Dr. Stephan Holthaus
Institutsleiter
P.S. Gerne senden wir Ihnen das Buch von
Thomas Schirrmacher & Christa Meves:
„Ausverkaufte Würde? Der PornographieBoom“ kostenlos zu.

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