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 Vorlesung: Theologie der Kirchenväter. Patrologie und patristische literatur I
Hl. Cyrill von Jerusalem
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– «Lies die göttlichen Schriften, nämlich die 22 Bücher des Alten Testamentes, welche von den 72 Übersetzern
übersetzt worden sind» (cat 4,33).
– «Um zu prüfen, ob die Bücher wirklich existieren, und um zu verhindern, daß die abgesandten Übersetzer
miteinander verkehren, wies er (d.h. der König Ptolemäus) sodann im sogenannten Pharos, nahe bei
Alexandrien, jedem der angekommenen Übersetzer eine eigene Wohnung an und betraute jeden mit der
Übersetzung der ganzen Schrift. Als sie in 72 Tagen die Aufgabe vollendet hatten, verglich Ptolemäus sämtliche
Übersetzungen, welche sie in verschiedenen Wohnungen, ohne einander gesehen zu haben, fertiggestellt hatten,
und fand, daß sie nicht nur in den Gedanken, sondern auch in den Worten übereinstimmten. Denn es handelte
sich ja nicht um menschliches Produkt und sophistisches Machwerk, sondern in der Kraft des Hl. Geistes wurde
die Übersetzung der göttlichen Schriften vollendet» (cat 4,34).
– «Wenn es sich nämlich um die göttlichen, heiligen Geheimnisse des Glaubens handelt, darf absolut nichts ohne
die göttliche Schrift vorgetragen werden. Auch darf man sich durchaus nicht von verführerischen Reden oder
durch Wortmacherei verleiten lassen. Du darfst auch meinen Worten nur dann glauben, wenn dir die göttlichen
Schriften den Beweis für meine Erklärungen geben. Soll unser Glaube das Heil bringen, dann stützt er sich nicht
auf ersonnene Gründe, sondern auf den Beweis aus den göttlichen Schriften» (cat 4,17).
– «Glaube an Jesus Christus, den Sohn des lebendigen Gottes, den eingeborenen Sohn» (cat 11,6).
– «Christus ist... der Sohn Gottes von Natur und nicht durch Adoption» (cat 11,7).
– «denn nicht war Gott ehedem ohne Sohn, und nicht ist er erst später, in der Zeit, Vater geworden. Vielmehr
ewig hat er seinen Sohn, welchen er nicht nach Menschenart geboren hat, sondern in einer Weise, die allein ihm
bekannt ist, der vor aller Zeit ihn als wahren Gott geboren hat» (cat 11,8).
– «Da nämlich der Vater wahrer Gott ist, war der Sohn, den er erzeugt, ihm ähnlich (ὅµοιον ἑαυτῷ): wahrer
Gott» (cat 11,9).
– «Nicht hatte er (d.h. Gott Vater) in gleicher Weise geboren, wie Lehrer Schüler gebären, oder so, wie Paulus
(von sich) sagt: (Es folgt 1 Kor 4,1 5). Hier ist der, welcher der Natur nach nicht Sohn war, durch den Unterricht
zum Sohne geworden. Christus aber ist natürlicher Sohn, wahrer Sohn. (Auch) nicht ist er Sohn in der Weise, in
welcher ihr Täuflinge jetzt Söhne Gottes werdet. Denn auch ihr werdet Söhne, jedoch durch Adoption aufgrund
eines Gnadengeschenkes» (cat 11,9).
– «Der Vater gebar den Sohn nicht so, wie bei den Menschen der Verstand das Wort gebiert» (cat 11,10).
– «der Vater ihn (d.h. den Sohn) erzeugt, nicht so wie die Menschen es denken mögen, sondern auf eine Weise,
die Gott allein bekannt ist» (cat 11,11).
– «Wen gibt es noch, der die Tiefen Gottes kennt außer dem Heiligen Geist, der in den göttlichen Schriften
geredet hat? Aber auch der Heilige Geist hat in den Schriften nicht über die Geburt des Sohnes aus dem Vater
gesprochen. Warum nun forschest du neugierig nach etwas, worüber nicht einmal der Heilige Geist in der Schrift
geschrieben hat? Du, der du das Wort der Schrift nicht verstehst, frägst vorwitzig nach dem, was nicht
geschrieben ist? Zahlreich sind die Probleme in der Heiligen Schrift. Wenn wir nicht die Schriftprobleme
erfassen, was greifen wir dann geschäftig nach Problemen, die außerhalb der Schrift liegen? Es genügt zu
wissen, daß Gott den einen und einzigen Sohn erzeugt hat» (cat 11,12).
– «den Bischof von Jerusalem, die Mutterkirche aller Kirchen, als ordnungsgemäß von den Provinzialbischöfen
geweiht und als standhaften Kämpfer gegen die Arianer in verschiedenen (Exils)orten» (Theodoret, hist eccl 5,9,17)
– «Wir wollen über den Heiligen Geist nur das reden, was geschrieben steht. Mit dem, was nicht geschrieben
steht, wollen wir uns nicht beschäftigen. Der Heilige Geist selbst hat in den Schriften geredet. Alles, was er
selbst von sich sagen wollte, bzw. was wir fassen konnten, hat er selbst von sich gesagt. Was er gesagt hat, soll
gelehrt werden. Nicht würden wir es nämlich wagen, etwas zu lehren, was er nicht gesagt hat» (cat 16,2).
– «Auch heute bedienen wir uns nicht menschlicher Weisheitssprüche, da es wertlos wäre, sondern berufen uns
bloß auf die Worte der göttlichen Schriften; denn dies ist der sicherste Weg nach dem hl. Paulus: 1 Kor 2,13»
(cat 17,1).
– «Dies zu wissen, genüge uns! Die Natur aber oder das Wesen des Geistes sollst du nicht neugierig erforschen
wollen! Wäre darüber geschrieben, wir würden es euch sagen. Was nicht geschrieben ist, darüber wollen wir
nicht zu sprechen wagen. Wenn wir selig werden wollen, genüge es zu wissen: es ist der Vater, der Sohn und der
Heilige Geist» (cat 16,24).
– «Zu der gleichen Jahreszeit nun, da er „das Gleichnis“ verloren hatte, wurde es auch wieder hergestellt. Zu
derselben Zeit, da der erschaffene Mensch wegen seines Ungehorsams aus dem Paradiese vertrieben wurde,
wurde der gläubige Mensch wegen seines Gehorsams in das Paradies eingeführt. Zu derselben Zeit, da der
Sündenfall erfolgt war, kam auch die Erlösung» (cat 14,10).
Prof. Dr. Adrian Marinescu – Ausbildungseinrichtung für Orthodoxe Theologie Professur für Liturgik und Patrologie mit Alter Kirchengeschichte • LMU – München
– τύποι, ἀντίτυπος, ἀλήθεια, µίµησις, ἐν εἰκόνι, ἐν ὁµοιώµατι, διὰ συµβόλου, κοινωνία, µέθεξις,
ἐν ἀλήθεια
Literatur:
– Cyrill von Jerusalem, Mystagogische Katechesen, coll. Fontes Christiani, Bd. 7, Herder Verlag, Freiburg, 1992.
– Victor Saxer, „Cyrill von Jerusalem und die Heilige Schrift. Was er von ihr lehrt und wie er sie gebraucht“, in: Georg
Schöllgen, Clemens Scholten (Hgg,) Stimuli. Exegese und ihre Hermeneutig in Antike und Christentum. Festschirft für Ernst
Dassman, coll. JbAC Ergänzungsband 23, Münster, 1996, S. 344-356.
– Nino Sakvarelidze, „Die Mystagogischen Katechesen des hl. Kyrill von Jerusalem als Vermittlung mystagogischen
Wissens“, in: Jörg Weber (Hg.), Orthodoxe Theologie im Dialog. Festschrift für Erzpriester Professor Vladimir Ivanov zum
60. Geburtstag, mit einem Vorwort von Erzbischof Feofan, coll. Forum Orthodoxe Theologie, Bd. 5, Lit Verlag, Münster,
2005, S. 115-150.
– Victor Saxer, „Cyrill von Jerusalem und die Heilige Schrift“, in: G. Schöllgen, C. Scholten (Hgg.), Stimuli. Exegese und
ihre Hermeneutik in Antike und Christentum, Festschirft für Ernst Dassmann, (Jahrbuch für Antike und Christentum,
Ergänzungsband 23), Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung, Münster, 1996, S. 344-355.
Prof. Dr. Adrian Marinescu – Ausbildungseinrichtung für Orthodoxe Theologie Professur für Liturgik und Patrologie mit Alter Kirchengeschichte • LMU – München
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