„Schaden- und Leistungs- management“: Erfolgreiche Premiere
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„Schaden- und Leistungs- management“: Erfolgreiche Premiere
01/2008 TRANSVER J O U R N A L D E R V E R S I C H E R U N G S F O R E N LE I P Z I G Messekongress „Schaden- und Leistungsmanagement“: Erfolgreiche Premiere Liebe Leserin, lieber Leser, die Assekuranz ist in Bewegung, sie befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. „Na toll, bravo!“, höre ich Sie vor meinem geistigen Ohr sagen, „jetzt behaupten die Versicherungsforen Leipzig also auch, was quasi alle Beratungshäuser unisono seit jeher und eine Reihe von Konferenzanbietern im Titel langjähriger Veranstaltungsreihen propagieren. Wie schön, dass diese Erkenntnis auch im Osten der Republik angekommen ist.“ Nun, dem sei ein „Jetzt stimmt es aber tatsächlich!“ entgegen gesetzt. Ein Blick in die derzeitige Projektlandschaft schafft Klarheit: Hier geht es um den Aufbau einer europäischen Produktplattform, dort werden Vertriebskooperationen mit Handelsketten realisiert, wieder woanders werden Schadenmanagementgesellschaften aus Versicherungsunternehmen heraus gegründet, die dann als Dienstleister auch für andere Anbieter auftreten sollen. Die Liste ließe sich beinahe beliebig fortsetzen. Der Hintergrund dieses „Wandels“ ist ebenso trivial wie revolutionär: In der Assekuranz hat „Unternehmertum“ Einzug gehalten. Das heißt: Einerseits ist mehrheitlich akzeptiert, dass Versicherungsunternehmen tatsächlich „Unternehmen“ sind (und dies dem Risikoausgleich im Kollektiv nicht widerspricht). Damit verbunden ist andererseits die Einsicht, dass sich Ziele in einem Wettbewerbsmarkt üblicherweise dann am besten erreichen lassen, wenn auf der Grundlage des Bewusstseins für eigene Stärken unterscheidbare Angebote am Markt lanciert werden. Die Assekuranz ist in Bewegung und wir, die Versicherungsforen Leipzig, freuen uns darauf, Sie zu begleiten. Ihr Markus Rosenbaum Geschäftsführer der Versicherungsforen Leipzig Tel.: +49 (0) 341/124 55 21 [email protected] INHALT Die Kompetenzteams der Versicherungsforen Leipzig Veranstaltungskalender Messbar effizient: Kundenorientierung und Prozessoptimierung Sabine Cornelius und Michael Fenz im Interview Rund 340 Teilnehmer erleben spannende Vorträge und Diskussionen am 28./29. April 2008 in Leipzig. Bob Williams (Progressive) spricht während seines ersten Deutschlandaufenthalts zu „Innovativen Ansätzen im Schadenmanagement auf dem US-Markt“. Die Ausstellermesse mit 35 Unternehmen startet als Marktplatz im Schaden- und Leistungsmanagement. rung wurden zahlreiche etablierte Ansatzpunkte gezeigt und diskutiert, wie Leistungsfälle zeitnah und effizient betreut werden können. Das Forum Mobilität, u.a. mit dem Fokus auf „Pay-as-you-drive-Anwendungen“ sowie das Forum Sachversicherung, u.a. mit dem Spezialthema Versicherungsbetrug, rundeten die Veranstaltung ab. “Change is good and some day you may wanna do that, too.“ Im Grunde fasste Robert T. Williams Jr., von 2000 bis 2006 amtierender Agency Group President der Progressive Insurance Company, Ohio, das zusammen, was im Kreise der Versicherer als bekannt vorausgesetzt werden müsste: Eine Marktpositionierung rein über den Preis kann langfristig nur für wenige Versicherer am Markt zum Erfolg führen. Ein effizientes Schadenmanagement kann über die Bezahlung der Schäden hinaus ein wertvolles Marketinginstrument sein: „Consumer don’t consider a claim solved when they have a check in their hand. They consider a claim solved, when they drive back their cars.“ Die Versicherungsforen Leipzig konnten Robert T. Williams Jr. als ein Highlight für den ersten Messekongress „Schaden- und Leistungsmanagement – Services für Versicherungsunternehmen“ gewinnen. Progressive ist der drittgrößte Kfz-Versicherer der USA und seit jeher ein Vorreiter im innovativen Schadenmanagement. Ausgebuchte Ausstellerflächen Der rote Faden der zweitägigen Veranstaltung zog sich entlang der Frage, wie viele Elemente der Wertschöpfungskette ein Versicherer noch selbst erbringen sollte. In verschiedenen Vorträgen und Fachforen stellten insgesamt 23 Referenten ihre Vorstellungen und Erfahrungen von effizienten Prozessen sowie zum Partner- und Qualitätsmanagement vor. So sprach Peter Stockhorst, Vorsitzender der Geschäftsführung der AMB Generali Schadenmanagement GmbH, über den neuen Weg als Schadenspezialist der AMB Generali Gruppe, der Groß- und Spezialschäden in einer eigenen Unternehmenseinheit bündelt – auch unter dem Aspekt, in naher Zukunft auch Dienstleistungen für dritte Versicherungsunternehmen anbieten zu können. Parallele Fachforen: Sachversicherung, Mobilität, Personenversicherung Mit Fachforen wurden die Interessen aller Teilnehmer individuell bedient. Im Forum Personenversiche- Insgesamt 35 Aussteller präsentierten ihre Leistungen auf Messeständen und in Fachvorträgen. Die Palette reichte von Schadendienstleistern, Assisteuren und speziellen Reha-Dienstleistungsunternehmen bis zu Sachverständigen und ITDienstleistern. Das Interesse der Aussteller war so groß, dass aufgrund der ausgebuchten Ausstellerflächen einzelne Unternehmen auf eine Beteiligung im nächsten Jahr vertröstet werden mussten. Fazit des Messekongresses Es hat ein Paradigmenwechsel in der Versicherungswirtschaft stattgefunden. Produktgestaltungen sind z.B. durch den Einbezug von AssistanceDienstleistungen immer häufiger echte Problemlösungen für die Kunden. An anderer Stelle werden Schadenmanagementgesellschaften aus Versicherungsunternehmen heraus gegründet, die dann als Dienstleister auch für andere Anbieter auftreten sollen. Die noch vor zehn Jahren gültige Erkenntnis, dass Kooperationen zwischen zwei Versicherungsunternehmen kaum möglich sind, gilt heute nicht mehr. Der Messekongress hat dazu einen wichtigen Beitrag geleistet. Er ist sowohl ein Marktplatz rund um neue Ideen und Geschäftsmodelle im Schaden- und Leistungsmanagement als auch eine Diskussionsplattform für Anbieter und Nachfrager über aktuelle Entwicklungen und Trends. Insofern ist auch das Konzept aufgegangen: das Beste aus den beiden Welten „Messe“ (mit entsprechenden Ausstellungen) und „Kongress“ (im Sinne eines spannenden Vortragsprogramms zusammenzubringen. Impressionen zur Veranstaltung und weitere Informationen über die Beiträge der Keynotes, die Referenten in den Fachforen, Aussteller und deren Unternehmensprofile sind unter www.assekuranz-messekongress.de zu finden. Nächster Termin: 27. und 28. April 2009 Peter Stockhorst Karl Pfeifer AMB Generali Schaden- Westfälische Provinzial management GmbH Versicherung AG Robert T. Williams Jr. Progressive Insurance Company (2000–2006) Manfred Bauer Bernhard Vrana Janitos Versicherung AG WGV Versicherungen Hermann Sutter Helvetia Versicherungen Aussteller: Kontakt: Dipl.-Kffr. Marlene Keßler Tel.: +49 (0) 341 / 124 55 13 [email protected] TRANSVER 01/2008 BILDUNGSPLATZ Die Kompetenzteams der Versicherungsforen Leipzig Um die Erfolge der Vergangenheit auch in Zukunft fortschreiben zu können, haben sich die Versicherungsforen Leipzig im letzten Jahr eine neue Organisation mit Themenverantwortlichen in Kompetenzteams gegeben. Neben der Geschäftsführung agieren die vier Kompetenzteams Prozesse, IT und Organisation, Wertorientierung, Rechnungslegung und Solvency II, Krankenversicherung, Versicherungsmarketing und -vertrieb. Die Bereiche „Redaktion, Wissensportal und Partnerbetreuung“ sowie „Weiterbildung und Veranstaltungen“ haben Querschnittsfunktionen und unterstützen die Tätigkeiten der vier Kompetenzteams. Diese Struktur ermöglicht einerseits eine noch intensivere Bearbeitung der Themen – über die Geschäftsbereiche ‚Wissensentwicklung’, ‚Wissensaufbereitung’ und ‚Wissensvermittlung’, aber auch eine Konkretisierung des Leitbilds der Versicherungsforen Leipzig: Nah an der Wissenschaft – innovative, qualitativ hochwertige, sowohl fachlich als auch methodisch fundierte Dienst- Veranstaltungskalender leistungen anzubieten und dabei ein neutraler Partner auf der Suche nach neuen Lösungen für neue Herausforderungen zu sein. Dass die Nische eines Wissensdienstleisters für die Assekuranz eine große Tragfähigkeit aufweist, zeigt sich daran, dass das Team der Versicherungsforen Leipzig inzwischen mehr als 40 Mitarbeiter umfasst und allein im Jahr 2007 ein Umsatzwachstum von rund 62 % verzeichnet werden konnte. Die folgenden vier Beiträge sollen einen kurzen Einblick in die Themenvielfalt der Kompetenzteams geben bzw. Ausschnitte aus deren aktuellen Fragestellungen zeigen. 11./12. Juni 2008 in Leipzig Konferenz „Qualitätsmanagement“ 4./5. September 2008 in Hannover Workshop und Grundlagenseminar, speziell für kleine und mittelgroße Versicherungsunternehmen „Anforderungen an das Risikomanagement aus Solvency II und MaRisk VA“ 9./10. September 2008 in Nürnberg User Group „Anwendungsentwicklung im Versicherungsunternehmen“ 9./10. September 2008 in Leipzig User Group „Produktmanagement von Versicherungsunternehmen“ 16./17. September 2008 in Leipzig User Group „Schadenmanagement der Zukunft“ 17./18. September 2008 in Leipzig User Group „Vertrags- und Bestandsmanagement in Versicherungsunternehmen“ Assistenz Kathleen Joost Geschäftsführer Markus Rosenbaum Kompetenzteam Prozesse, IT und Organisation Kompetenzteam Wertorientierung, Rechnungslegung, Solvency II Kompetenzteam Krankenversicherung Kompetenzteam Versicherungsmarketing und -vertrieb 23./24. September 2008 in Leipzig User Group „Strategische Handlungsoptionen in der Rechtsschutzversicherung“ 25./26. September 2008 in Leipzig User Group „CRM in der Versicherungswirtschaft“ 30. September/1. Oktober 2008 in Leipzig User Group „Kapitalanlagemanagement im Versicherungsunternehmen“ 14./15. Oktober 2008 in Dresden User Group „Wertorientierte Steuerung von Versicherungsunternehmen“ Leitung Jens Ringel Leitung Susan Drechsler Leitung Björn Degenkolbe Leitung Kai Wedekind 14./15. Oktober 2008 auf Schloss Machern (bei Leipzig) User Group „Betriebsorganisationen im Versicherungsunternehmen“ 21./22. Oktober 2008 in Leipzig User Group „IT-Infrastruktur und IT-Services in Versicherungsunternehmen“ Weiterbildung und Veranstaltungen Leitung: Marlene Keßler Redaktion, Wissensportal und Partnerbetreuung – Leitung: Susan Drechsler Geschäftsprozesse vs. Aufbauorganisation – Das Zusammenspiel ist wichtig! Kontakt: Dipl.-WInf. Jens Ringel, Leiter der Kompetenzteams Prozesse, IT und Organisation Tel.: +49 (0) 341/124 55 44 [email protected] Getrieben von sich ändernden gesetzlichen Rahmenbedingungen, Kundenorientierung und Kostendruck erlebt das Thema ‚Prozessmanagement’ in der Versicherungswirtschaft derzeit eine wahre Renaissance. Für eine effektive Prozessausrichtung gestaltet sich jedoch die in den Unternehmen bestehende Aufbauorganisation problematisch, denn seit Jahrzehnten haben sich stark funktions- und spartenorientierte Bereiche und Abteilungen mit entsprechenden Aufgaben- und Entscheidungsstrukturen etabliert. Hier ist es nur verständlich, dass strukturelle Veränderungen in der Organisation, die unter anderem auch mit Einschnitten in Verantwortungsbereiche und Kompetenzen verbunden sind, zu Widerständen im Management und bei Mitarbeitern führen. Dieser menschliche Faktor entscheidet letztendlich auch wesentlich über den Erfolg einer unternehmensweiten Neuausrichtung. Aus diesem Grund TRANSVER 01/2008 existiert keine allgemeingültige Prozessorganisation, die per se für jedes Unternehmen gleichermaßen anwendbar wäre. Es muss vielmehr eine unternehmensindividuelle „SollOrganisation“ unter Einbezug entsprechender Fach- und Führungskräfte sowie einer transparenten Kommunikation gegenüber der gesamten Belegschaft definiert werden. In Theorie und Praxis existieren verschiedene Ansätze, um eine stärkere Prozessorientierung in eine bestehende funktionale Aufbauorganisation zu integrieren. Jedes dieser Referenzmodelle weist jedoch verschiedene Vor- und Nachteile sowie Chancen und Risiken auf, die es zu berücksichtigen gilt. Eine stark funktionale Ausrichtung geht in der Regel mit einem hohen Spezialisierungsgrad und damit einer hohen Ressourceneffizienz der Mitarbeiter einher. Demgegenüber kommt es durch die fehlende Prozesssicht zu vergleichsweise starken Reibungsverlusten zwischen den einzelnen Organisationseinheiten, so dass die Gesamteffektivität und -effizienz leidet. Das genaue Gegenteil bringt eine reine Prozessorganisation mit sich. Hier werden Durchlaufzeiten minimiert, Entscheidungsprozesse durch Vereinfachung verkürzt und übergreifende Zusammenhänge bestmöglich abgebildet. Im Gegenzug reduziert sich die Ressourceneffizienz der Mitarbeiter aufgrund mangelnder Aufgabenspezialisierung. Es gilt demnach, eine „gute Mischung“ aus beiden Organisationsmodellen zu finden. Das Kompetenzteam PITO – Prozesse, IT und Organisation der Versicherungsforen Leipzig setzt sich seit mehreren Jahren intensiv mit diesem Thema in Form von Studien, Veranstaltungen und Projekten auseinander. Eine Auswahl daraus ist unter www.versicherungsforen. net/pito zu finden. 4./5. November 2008 in Leipzig User Group „Kooperations- und Kernkompetenzmanagement in Versicherungsunternehmen“ 4./5. November 2008 in Leipzig User Group „Aktuelle Fragen im Versicherungsvertrieb“ 6./7. November 2008 in Leipzig Versicherungsforen Partnerkongress – Aktuelle Trends aus Wissenschaft und Praxis 13./14. November 2008 in Leipzig User Group „E-Business in der Versicherungswirtschaft“ 19./20. November 2008 in Köln User Group „Solvency II“ 25./26. November 2008 in Wiesbaden User Group „IAS/IFRS für Versicherungen“ Herbst 2008 User Group „Strategische Handlungsoptionen in der Krankenversicherung“ 2./3. Dezember 2008 in Leipzig Konferenz „Prozessmanagement“ 27./28. April 2009 in Leipzig Messekongress „Schaden- und Leistungsmanagement – Services für Versicherungsunternehmen“ Weitere Informationen unter www. versicherungsforen.net/veranstaltungen Exposés und dataillierte Informationen erhalten Sie über Dipl.-Kffr. Marlene Keßler Tel.: +49 (0) 341/124 55 13 [email protected] BILDUNGSPLATZ MaRisk (VA) – Handlungsbedarf für Versicherer! Mit der Novellierung des VAG hat der deutsche Gesetzgeber einen Teil der erwarteten qualitativen Vorgaben der 2. Säule von Solvency II im Aufsichtsrecht verankert. Die durch die BaFin erarbeiteten Mindestanforderungen an das Risikomanagement der Versicherer (MaRisk (VA)) konkretisieren die Vorgaben des neuen § 64a VAG. Sie übertragen der Geschäftsleitung vor allem die Verantwortung, das Risikomanagement strategisch und operativ viel stärker zu etablieren als dies bislang der Fall war. Es wird eine risikoorientierte Sichtweise auf alle Prozesse im Unternehmen notwendig, wobei viele Häuser derzeit vor der Herausforderung stehen, die Unternehmensprozesse initial aufzunehmen und in einer detaillierten risikoorientierten Prozesslandkarte – mittels einer Risikoidentifikation entlang der Prozesse – zu dokumentieren. Als organisatorische Rahmenbedingung wird darüber hinaus verlangt, die wesentlichen risikorelevanten Geschäftsaktivitäten – u.a. die Aufbau- und Ablauforganisation, das Interne Steuerungs- und Kontrollsystem, Aufgaben und Funktion der internen Revision, Outsourc-ing-Entscheidungen, Notfallplanung sowie Vorgaben für angemessene Information und Dokumentation – in innerbetrieblichen Leitlinien festzuschreiben. Von den MaRisk (VA) sind alle Unternehmensbereiche betroffen; die Umsetzung wird jedoch vor allem dem Risikomanagement, der Be- Die Ausschließlichkeit im Wechselbad der Gefühle triebsorganisation und auch der Internen Revision obliegen. Aufgrund der Komplexität der Anforderungen selbst als auch durch die eingeschränkte Verfügbarkeit personeller und zeitlicher Ressourcen stehen viele Versicherer vor nicht unerheblichen Herausforderungen. Die Mitarbeiter der Versicherungsforen Leipzig, speziell des Teams „Wertorientierung, Rechnungslegung, Solvency II“, bieten gerade diesem Kreis Hilfestellung, bspw. im Rahmen der Bereitstellung themenbezogener Fachliteratur jeglicher Art, z.B. Fachartikel, wissenschaftliche Arbeiten und Best Practice-Beispiele auf der Wissensplattform www.versicherungsforen.net, Bereitstellung von Möglichkeiten für den Erfahrungsaustausch, z.B. im Rahmen der User Groups „Solvency II“ und „Wertorientierte Steuerung“ sowie in Konferenzen und Workshops zum Thema, Erstellung und Qualitätssicherung von Konzepten und Dokumenten, Unterstützung des Projektmanagements, Konzeption und Durchführung der Erhebung, Beschreibung und Dokumentation von Prozessen, der Identifizierung wesentlicher Risiken sowie der Erstellung von Risikolandkarten. Verantwortung der Geschäftsleitung Angemessenes Risikomanagement Risikostrategie Organisatorische Rahmenbedingungen Aufbauorganisation Ablauforganisation Neue Geschäftsfelder Ressourcen Betriebliche Anreizsysteme Überwachung Unternehmensinterne RisikotragfähigKommunikation keitskonzept Notfallplanung Information und Dokumentation Interne Revision VT Risiko Marktrisiko Kreditrisiko Operationelles Risiko Liquiditätsrisiko Konzentrationsrisiko Strategisches Risiko Reputationsrisiko Analyse Bewertung Steuerung Internes Steuerungs- und Kontrollsystem Risikokontrollprozess Risikokultur RisikoberichtIdentifikation erstattung Organisationsentwicklung Interne Kontrollen Funktionsausgliederung Die Grundstruktur der MaRisk für Versicherungen 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 14 29 27,8 80 26,3 1985* 2006 Unabh. Vermittler Ausschließlichkeit Banken Strukturvertrieb Direktvertrieb Sonstige 34 26 *Schätzungen (Quellen: Tillinghast) 32 2010* Entwicklung der Vertriebswege am Beispiel der Lebensversicherung Wer in den 80er Jahren als Versicherer erfolgreich sein wollte, brauchte einen großen gebundenen Außendienst. Doch erlebte der – als Visitenkarte der Branche geltende – Vertriebsweg bis heute ein wahres Wechselbad der Gefühle. Hintergründe Die Versicherer strukturierten um, verkauften und belasteten die gebundenen Vermittler in vergangenen Jahren. Der Ausschließlichkeit wurde ein größerer Anteil von Verwaltungsaufgaben übertragen und gleichzeitig versucht, die Provisionen zu kürzen. Damit reagierten die Versicherungsunternehmen zum einen auf den Umstand, dass die primäre Zielgruppe der Ausschließlichkeit, die Mittelschicht der Gesellschaft, aufgrund des ökonomischen Backgrounds immer kleiner wurde (und wird) und zum anderen auf die Bedürfnisse der Versicherungskunden nach unabhängigen Beratungsansätzen. Die Versicherer suchten und suchen verstärkt den Anschluss zu ungebundenen Vermittlern, was beispielsweise auch in der stetig wachsenden Anzahl der Maklerservicegesellschaften deutlich wird. Das hatte unter anderem zur Folge, dass die Wechselbereitschaft der gebundenen Vermittler stieg und die Gesamtzahl stetig sank. Vertriebswegeanteile gestern und morgen Die Vertriebswegeanteile der vergangenen Jahre geben den Gesellschaften durchaus Recht. Im Bereich der Lebensversicherung stiegen ste- tig die Anteile, der über Banken und freie Vermittler vertriebenen Produkte – zu Lasten der Ausschließlichkeit. In den kommenden Jahren wird es annähernd zu einer Drittelung der Anteile zwischen Banken, freien Vermittlern und der Ausschließlichkeit kommen. Der Vertrieb von Produkten aus dem Schaden/Unfall-Bereich blieb trotz leichter Verluste eine Domäne der Ausschließlichkeit. Die Zukunft der Ausschließlichkeit? Versicherer, die personelle Verluste in diesem Vertriebsweg hinnehmen mussten, setzen wieder verstärkt auf gebundene Vertriebsmannschaften. Die Gründe für dieses Umdenken liegen zum einen in der guten Steuerbarkeit und zum anderen in dem Branding der Vermittler, denn die Marke eines Versicherers wird zunehmend an Bedeutung gewinnen. So könnte die Ausschließlichkeit beispielsweise über moderne AgenturKonzepte wieder an Bedeutung zulegen. Denn aktuellen Studien zufolge begrüßen drei Viertel der Versicherungskunden die Idee, dass die Assekuranz ihre Produkte und Services zukünftig in einem einladenden „Haus der Versicherungen und Finanzen“ sowie in einem attraktiven Einkaufsumfeld anbietet. Wie sich die Entwicklung der Vertriebswege fortsetzen wird, diskutiert die User Group „Aktuelle Fragen im Versicherungsvertrieb“, zu der die Versicherungsforen am 4./5. November 2008 herzlich einladen. Weitere Informationen unter www.versicherungsforen.net/vertrieb. Weitere Informationen zu MaRisk: Dipl.-Kffr. Susan Drechsler, Leiterin des Kompetenzteams „Rechnungslegung, Wertorientierung und Solvency II“ Tel.: +49 (0) 341/124 55 12 [email protected] Weitere Informationen zur User Group: Dipl.-Kfm., Dipl.-Volksw. Kai Wedekind, Leiter des Kompetenzteams „Versicherungsmarketing und -vertrieb“ Tel.: +49 (0) 341/124 55 22 [email protected] Risikomanagement in gesetzlichen Krankenkassen Das Kompetenzteam „Krankenversicherung“ der Versicherungsforen Leipzig führt seit Jahresbeginn innovative Projekte mit verschiedenen Krankenkassen durch. Ziel dieser Projekte ist, die Handlungsfähigkeit der Krankenkassen mit dem Inkrafttreten der 2. Stufe der Gesundheitsreform (GKV-WSG) ab 2009 durch die Implementierung eines Risikomanagementsystems zu gewährleisten. Den beteiligten Kassen wird hierbei ein Instrument an die Hand gegeben, das ihnen erlaubt, frühzeitig finanzielle Risiken zu identifizieren und zu quantifizieren. Hierdurch gewinnen die Entscheider einen außergewöhnlichen Informationsvorsprung gegenüber ihren Mitbewerbern. Gerade unter den Unsicherheiten, die die ge- plante Einführung des Gesundheitsfonds sowie der morbiditätsorientierte Risikostrukturausgleich bringen, aber auch durch die Veränderungen hinsichtlich der morbiditätsorientierten ärztlichen Gesamtvergütung, ist dieses Projekt als essentieller Baustein für ein ganzheitliches Risikomanagement innerhalb der Krankenkassen zu verstehen. Abgeleitet von den Ergebnissen einer quantitativen Risikoanalyse werden strategische Handlungsoptionen gemeinsam mit den beteiligten Krankenkassen erarbeitet, die insgesamt zu einer besseren Wettbewerbsposition führen sollen. Das Kompetenzteam „Krankenversicherung“ der Versicherungsfo- ren Leipzig ist innerhalb der vergangenen zwei Jahre auf insgesamt 13 Mitarbeiter gewachsen. Aktuellster Neuzugang ist Dr. Walter Warmuth. Als promovierter und habilitierter Mathematiker verantwortet er innerhalb des Kompetenzteams den Bereich ‘Mathematik und Statistik’ in der Funktion eines Projektleiters. heits- und Krankenversicherungsmarkt umfassende Dienstleistungen anzubieten, die eine Vielzahl von Krankenkassen und Verbänden bereits nutzen. Beispielhaft seien hier der IKK- bzw. BKK-Bundesverband, die IKK Niedersachsen, die IKK Thüringen, die Taunus BKK oder auch die mhplus BKK genannt. Aufgrund der stetigen und innovativen Zusammenarbeit mit der Praxis sowie kontinuierlicher Forschungsarbeit konnten die Kompetenzen im Bereich der Krankenversicherung weiter ausgebaut werden. Die Interdisziplinarität des Kompetenzteams „Krankenversicherung“ aus Mathematikern, Informatikern, Volks- und Betriebswirtschaftlern ermöglicht es, für den Gesund- Das Kompetenzteam „Krankenversicherung“ sieht sich – nicht zuletzt mit der personellen Verstärkung – auf die Anforderungen der Zukunft und den Herausforderungen des „neuen“ Krankenversicherungsmarktes vorbereitet. Weitere Informationen unter www. versicherungsforen.net/krankenversicherung. TRANSVER 01/2008 Kontakt: Dipl.-Kfm. Björn Degenkolbe, Leiter des Kompetenzteams Krankenversicherung Tel.: +49 (0) 341/124 55 15 [email protected] MARKTPLATZ Messbar effizient: Kundenorientierung und Prozessoptimierung Sabine Cornelius, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiterin des Zielmarktes Versicherungen, Cirquent GmbH Michael Fenz, Leiter Versicherungen Nord und West, Cirquent GmbH TRANSVER: Ist Cirquent ein neuer Anbieter von Beratungsleistungen für die Versicherungswirtschaft? Cornelius: Der Name Cirquent ist neu, soweit stimmt das. Cirquent ist Anfang 2008 durch das Zusammenführen der bisher selbstständig agierenden Unternehmen der Softlab Group entstanden. Für die Versicherungswirtschaft sind wir jedoch seit vielen Jahren erfolgreich tätig. Im Jahr 2008 macht das Unternehmen ca. 25 Millionen Euro Umsatz mit der Branche. Aktuell haben wir etwa 1.800 Mitarbeiter, davon sind 128 ausschließlich für die Assekuranz tätig. Wir sind also sicher kein neuer Anbieter, sondern ein Beratungshaus, das seine Kräfte gebündelt hat, um sich zukünftig noch stärker auf den Zielmarkt Versicherungswirtschaft zu fokussieren. TRANSVER: Welche Dienstleistungen erbringen Sie in Ihren Projekten? Fenz: Cirquent hat seinen Ursprung eher in der technologischen Beratung. Systemintegration war in der Vergangenheit ein wesentlicher Bestandteil unseres Geschäftes. Hierbei decken wir ein breites Spektrum ab, das zum Beispiel größere Migrationsprojekte im Rahmen von Fusio- nen oder den Aufbau von Customer Service Centern umfasst. Seit einigen Jahren hat sich Cirquent auch im Bereich Business Consulting stark weiterentwickelt. Heute bieten wir unseren Kunden neben der Technologiekompetenz auch Unterstützung im Bereich Prozess- und Organisationsberatung an, und dies mit den Schwerpunkten in den Kernprozessen der Branche. TRANSVER: Wenn Sie so viel von den Kernprozessen der Versicherer verstehen: Welche Trends oder Herausforderungen sehen Sie für diese Branche? Fenz: Aus unserer Sicht gibt es aktuell drei große Themen, die von den meisten Unternehmen in der einen oder anderen Weise diskutiert und angegangen werden. Hier ist zum einen das Thema „Kundenorientierung“ zu nennen. Viele Versicherer haben in den letzten Jahren Zielgruppen definiert und entsprechende Produkte entwickelt. Auch das Thema Kundenwert ist in diesem Zusammenhang ständig in der Diskussion. Die Umsetzung der Themen in der Praxis ist aber noch nicht abgeschlossen und in Teilen noch nicht begonnen. Gute Beispiele dafür sind die wertorientierte Vertriebssteuerung oder die Moderni- sierung der technischen Vertriebsunterstützung. Der zweite Trend wird aktuell unter dem Schlagwort der „Industrialisierung“ diskutiert. Für uns hat dieses Thema drei Facetten: Erstens geht es um die Standardisierung und Automatisierung von Prozessen, zweitens um den Aufbau bzw. Ausbau spartenübergreifender Bearbeitung von Geschäftsvorfällen und drittens um Sourcing-Strategien. Grundsätzlich gilt: keines dieser Themen ist ein Allheilmittel. Die Kunst besteht darin, die jeweils richtige Ausgestaltung für den Kunden zu identifizieren und dann konsequent zu verfolgen. Cornelius: Um diese Themen erfolgreich zu bewegen, kommt der IT der Versicherer eine zunehmend größere Bedeutung zu – das dritte wichtige Thema für die Versicherer. Neue Anforderungen aus den Fachbereichen und Sparten müssen in immer kürzeren Zyklen umgesetzt werden. Deshalb wird eine stärkere Harmonisierung der IT-Systeme sowie eine höhere Flexibilität in der IT zukünftig zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor für die Gesellschaften. Insbesondere dann, wenn die Versicherer über Zukäufe oder Kooperationen wachsen wollen. TRANSVER: Sehen Sie sich richtig aufgestellt, um Ihren Kunden bei diesen Herausforderungen erfolgreich zur Seite zu stehen? Fenz: Auf jeden Fall. Wir haben in unseren Teams eine wirklich gute Mischung aus branchenerfahrenen Beratern sowie kompetenten Technologen und Architekten. In der Summe decken wir damit alle Sparten und Kernprozesse ab. Unser Alleinstellungsmerkmal ergibt sich aus dem ganzheitlichen Ansatz, der ein optimales Zusammenspiel von Fachund Technologiekompetenz ermöglicht. TRANSVER: Das klingt interessant. Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in fünf Jahren? Cornelius: Wir haben für den Zielmarkt eine ganz klare Wachstumsstrategie entwickelt und wollen in den nächsten Jahren unseren Umsatz mit der Branche verdoppeln. Schon heute zählen die meisten der TOP 15 Versicherer in Deutschland zu unseren Kunden. Unser nächstes Ziel besteht darin, hier die Lücken zu schließen. TRANSVER: Frau Cornelius, Herr Fenz, herzlichen Dank für das Gespräch. Forenpartnerschaft – Erweiterung des Netzwerks auf nunmehr 110 Unternehmen Kontakt: Dipl.-Kffr. Susan Drechsler, Partnerbetreuung, Tel.: +49 (0) 341/124 55 12 [email protected] Seit Gründung der Versicherungsforen Leipzig im Jahr 2000 erweiterte sich der Kreis der Partnerunternehmen von anfänglich zwei Versicherungsunternehmen (R+V Versicherung AG und Helvetia Versicherung) auf nunmehr über 110 Unternehmen. Insbesondere in den vergangenen beiden Jahren entschlossen sich zahlreiche Versicherer sowie Beratungs-. IT- und Dienstleistungsunternehmen, dieVorteile der Forenpartnerschaft zu nutzen. So konnten beispielsweise im November 2007 die ERGO-Töchter D.A.S. Versicherung, Victoria Versicherung und Vorsorge Leben im Kreis der Partnerunternehmen begrüßt werden. Aktuellste Neuzugänge sind die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft, die Basler Versicherungen und die DEVK, die ab Juni 2008 von den Leistungen der Forenpartnerschaft profitieren. Forenpartner aus dem Kreise der Versicherer und Finanzdienstleister Diese kontinuierliche Erweiterung des Partnernetzwerkes zeigt das große Interesse der Versicherungsbranche an wissensbasierten Dienstleistungen und einer unabhängigen Informations- und Kommunikationsplattform. Weitere Informationen unter www. versicherungsforen.net/partner. IMPRESSUM Herausgeber: Versicherungsforen Leipzig · Gesellschaft für angewandte Versicherungswissenschaft mbH · Käthe-Kollwitz-Str. 9, 04109 Leipzig, Tel.: +49 (0) 341/124 55 0, Fax: +49 (0) 341/124 55 99, E-Mail: [email protected], Internet: www.versicherungsforen.net V.I.S.D.P.: Markus Rosenbaum/Versicherungsforen Leipzig · Redaktion: Kathleen Joost/Versicherungsforen Leipzig, WSB Werbeagentur GmbH Konzept/Gestaltung: WSB Werbeagentur GmbH · Fotos: Versicherungsforen Leipzig, LxPRESS/Tilo Weiskopf · Erscheinungsweise: 2x jährlich · Auflage: 2000 Stück