EUROPABERICHT Nr.: /96
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EUROPABERICHT Nr.: /96
Vertretung des Freistaates Bayern bei der Europäischen Union in Brüssel Europabericht 02/2007 vom 26.01.2007 C II EUROPABERICHT Nr.: 02/2007 Aktuelle Entwicklungen auf der Europäischen Ebene Geschäftsbereich Politische Schwerpunkte und Europäisches Parlament EP: WESENTLICHE ERGEBNISSE DER PLENARSITZUNG VOM 15. – 18. JANUAR 2007 IN STRAßBURG Im Mittelpunkt des Plenums standen die turnusgemäßen Neuwahlen der Ämter im Europäischen Parlament zur Mitte der Legislaturperiode und die Vorstellung des Programms der Deutschen Ratspräsidentschaft durch Bundeskanzlerin Angela Merkel. Erwartungsgemäß wurde der langjährige Vorsitzende der EVP Fraktion, Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering, zum Nachfolger von Josep Borrel als Präsident des Europäischen Parlaments gewählt. Eine weitere Deutsche, die SPD Abgeordnete Mechthild Rothe wurde Vizepräsidentin. Der bisherige Vizepräsident des EP aus Bayern, Dr. Ingo Friedrich, setzte sich als Quästor durch und bleibt damit Mitglied des Präsidiums des EP. Die Besetzung der Ausschüsse wurde auf das Miniplenum am 31.01./01.02.2007 vertagt. Die Anzahl der Mitglieder des EP erhöht sich durch den Beitritt Rumäniens (18 MdEPs) und Bulgariens (35 MdEPs) auf insgesamt 785. Zudem wurde eine neue rechtsgerichtete Fraktion "Identität, Tradition und Souveränität" mit 20 Mitgliedern unter Leitung des französischen Front National-Abgeordneten Bruno Gollnisch gegründet. Im gesetzgeberischen Bereich hat das EP in 2. Lesung zahlreiche Änderungen am Gemeinsamen Standpunkt des Rates über das Dritte Eisenbahnpakt vorgenommen, so dass ein Vermittlungsverfahren zu erwarten ist. Zudem forderte das EP ein verstärktes Engagement für Straßenverkehrssicherheit bei der Halbzeitbewertung des Aktionsprogramms (s. auch Beiträge der Ressorts). Die Ergebnisse des Plenums finden sich unter http://www.europarl.europa.eu/news/expert/briefing_page/1927-015-01-03-20070112BRI0190215-01-2007-2007/default_de.htm Die Bilanz des EP von 2004 – 2006 ist abrufbar unter: http://www.europarl.europa.eu/news/expert/background_page/008-1705-345-12-50-90120061221BKG01704-11-12-2006-2006-false/default_de.htm BÜROKRATIEABBAU: AKTIONSPROGRAMM DER KOMMISSION Europabericht 02/2007 der Bayerischen Vertretung in Brüssel vom 26.01.2007 - Seite II Die Kommission hat am 24.01.2007 ein Aktionsprogramm zur Reduzierung unnötiger Verwaltungslasten für Unternehmen um 25 %, gemeinsam durch die EU und die Mitgliedstaaten, bis 2012vorgelegt, das der Frühjahrsgipfel im März 2007 verabschieden soll. Der Schwerpunkt dieses Programms liegt auf der Reduktion von Informationspflichten in 13 ausgewählten vorrangigen Bereichen und einem Sofortprogram von 10 konkreten Massnahmen, das zu einer Reduktion von 1,3 Mrd. EUR pro Jahr führen soll. Zudem ist eine Methodologie für die Messung von Kosten (EU Standardkostenmodell) und deren Reduzierung enthalten. Die Mitgliedsstaaten sollen bis Oktober 2008 ihre Reduktionsziele festlegen. http://ec.europa.eu/enterprise/regulation/better_regulation/index_de.htm NEUJAHRSEMPFANG DER BAYERISCHEN STAATSREGIERUNG IN BRÜSSEL In Vertretung von Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber begrüßte die Staatsministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten, Emilia Müller, 500 geladene Gäste zum Neujahrsempfang der Bayerischen Staatsregierung in Brüssel am 24.01.2007. Im Rahmen dieser Veranstaltung würdigte Staatsministerin Müller die Verdienste des Mitglieds des Präsidiums des Europäischen Parlaments, MdEP Dr. Ingo Friedrich, für Europa anlässlich seines 65. Geburtstages. Sie stellte außerdem die neue Leiterin der Bayerischen Vertretung, Heidrun Piwernetz, die ihr Amt am 01.02.2007 antreten wird, vor. DEUTSCHLANDFUNK, AUFTAKT ZUR SENDEREIHE „WERKSTATT EUROPA“ IN DER BAYERISCHEN VERTRETUNG Der Deutschlandfunk veranstaltet aus Anlass der Deutschen Ratspräsidentschaft und des 50. Jahrestages der Römischen Verträge am 25.03.2007 eine Sendereihe „Werkstatt Europa – 50 Jahre Integration: Fragen an die Zukunft der EU“. Die Auftaktveranstaltung fand am 24.01.2007 in einer Live-Sendung mit 130 Gästen in der Vertretung des Freistaates Bayern bei der EU statt. Zu dem Thema „Europäische Identität, Werte und Ziele: Braucht die EU eine Verfassung“ diskutierten die Bayerische Staatsministerin für Bundes- und Europafragen Emilia Müller, der Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, Günther Gloser, der Premierminister des Großherzogtums Luxemburg, Jean-Claude Juncker, der Vorsitzende des Konstitutionellen Ausschusses des Europäischen Parlaments, Jo Leinen, und der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Günter Verheugen. Europabericht 02/2007 der Bayerischen Vertretung in Brüssel vom 26.01.2007 - Seite III Geschäftsbereich Staatsministerium des Inneren INNENMINISTER BECKSTEIN NAHM AM INFORMELLEN RAT JUSTIZ UND INNERES IN DRESDEN VOM 14.-16.01.2007 TEIL – INNENPOLITISCHE THEMEN 1. Vertrag von Prüm soll ins EU-Recht überführt werden 2. Vorüberlegungen zur europäischen Innenpolitik ab 2010 3. Kurze Debatte zur europäischen Migrationspolitik EUROPOL SOLL EU-AGENTUR WERDEN Die Kommission hat einen Ratsbeschluss zur Errichtung des Europäischen Polizeiamts EUROPOL vorgeschlagen. Wie beim Rat am 05.12.2006 vereinbart, soll der Beschluss das EUROPOL-Übereinkommen aus dem Jahr 1995 ablösen. EUROPOL soll eine EU-Agentur werden und seinen Sitz in Den Haag behalten. Der Zuständigkeitsbereich soll auf schwere grenzüberschreitende Straftaten aus dem Bereich der nichtorganisierten Kriminalität erweitert werden. http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/site/de/com/2006/com2006_0817de01.pdf ÖSTERREICH WILL ZUSAMMENARBEIT VON SPEZIALEINHEITEN FÜR KRISENFÄLLE VERBESSERN Österreich hat einen Ratsbeschluss zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Spezialeinheiten der EU-Mitgliedstaaten in Krisenfällen vorgeschlagen (ABl C 321 v. 29.12.2006, S. 45). KOMMISSION WILL RICHTLINE ÜBER WAHLRECHT BEI EUROPAWAHLEN VEREINFACHEN Die Kommission hat einen Bericht über die Europawahlen im Jahr 2004 und einen Vorschlag zur Änderung der Richtlinie über die Ausübung des Wahlrechts für Unionsbürgern mit Wohnsitz in einem anderen Mitgliedstaat vorgelegt. Nach Konsultation der Mitgliedstaaten stellt die Kommission fest, dass das System für den Informationsaustausch großen Aufwand auslöst, aber nicht befriedigend funktioniert und schlägt vor, es abzuschaffen. http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/site/de/com/2006/com2006_0790de01.pdf http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/site/de/com/2006/com2006_0791de01.pdf Europabericht 02/2007 der Bayerischen Vertretung in Brüssel vom 26.01.2007 - Seite IV EUGH ERLEICHTERT ZUGANG FÜR VERWANDTE DER DRITTSTAATSANGEHÖRIGEN EHEPARTNER VON EU-BÜRGERN Der Europäische Gerichtshof hat entschieden, dass drittstaatsangehörige Verwandte der Ehepartner von EU-Bürgern ein Aufenthaltsrecht in der EU haben, wenn sie vom EU-Bürger oder seinem Ehegatten Unterhalt benötigen. Dies hänge nicht von einem vorherigen legalen Aufenthalt des Betroffenen ab (C-1/05). http://curia.europa.eu/jurisp/cgi-bin/form.pl?lang=de EUGH LÄßT KLAGE DER PKK GEGEN AUFNAHME IN TERRORLISTE ZU Der Europäische Gerichtshof hat die Entscheidung des Europäischen Gerichts Erster Instanz über die Klage der PKK gegen die Aufnahme in die EU-Terrorismusliste aufgehoben. Die Klage sei zulässig. Jetzt hat das EuG über die Begründetheit zu entscheiden (C-229/05P). http://curia.europa.eu/jurisp/cgi-bin/form.pl?lang=de FORMELLE ANNAHME WEITERER RECHTSAKTE • Verordnung über Einrichtung, Betrieb und Nutzung des neuen Schengener Informationssystems SIS II (ABl L 381 v. 28.12.2006, S. 4 - EB 18 u. 19/06) • Verordnung über den Zugang von Kfz-Zulassungsstellen zum SIS II (ABl L 381 v. 28.12.2006, S. 1) • Dritte Führerscheinrichtlinie (ABl L 402 v. 30.12.2006, S. 18 - EB 16/06). Geschäftsbereich Staatsministerium der Justiz INFORMELLER RAT JUSTIZ UND INNERES IN DRESDEN AM 15./16.01.2007: JUSTIZ UND RECHTSPOLITIK 1. Zukunft der justiziellen Zusammenarbeit im Familien- und Erbrecht: Intensivierung und Ausbau der Zusammenarbeit 2. E-Justice: Verbesserung des grenzüberschreitenden IT-Einsatzes in der Justiz 3. Gewaltvideos/-spiele: Bestandsaufnahme und Vergleich der nationalen Regelungen http://www.eu2007.de/de/Meetings_Calendar/Dates/January/0114-JI.html Europabericht 02/2007 der Bayerischen Vertretung in Brüssel vom 26.01.2007 - Seite V PLENARTAGUNG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS VOM 15.-18.01.2007: PARLAMENT BESCHLIESST ABÄNDERUNGEN BEI VERORDNUNG ROM II Das Europäische Parlament hat am 18.01.2007 in zweiter Lesung den Bericht von MdEP Diana Wallis (ALDE, UK) zur Verordnung über das auf außervertragliche Schuldverhältnisse anzuwendende Recht (Rom II) angenommen und damit mehrere Abänderungen zum Gemeinsamen Standpunkt des Rates vom 25.09.2006 beschlossen (s. EB 17/06). Da der Rat die Abänderung voraussichtlich nicht mit qualifizierter Mehrheit billigen wird, steht nunmehr ein Vermittlungsverfahren bevor. http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=//EP//NONSGML+TA+20070118+SIT+DOC+WORD+V0//DE&language=DE DEUTSCHLAND UND FRANKREICH LEGEN RAHMENBESCHLUSS ZUR GRENZÜBERSCHREITENDEN BEWÄHRUNGSÜBERWACHUNG VOR Deutschland und Frankreich haben am 15.01.2007 gemeinsam eine Initiative für einen Rahmenbeschluss über die Anerkennung und Überwachung von Bewährungsstrafen und alternativen Sanktionen vorgelegt. Der Rahmenbeschluss stützt sich auf den Grundsatz der gegenseitigen Anerkennung und soll eine weitergehende Kooperation der Mitgliedstaaten in den Fällen ermöglichen, in denen gegen eine Person in einem Mitgliedstaat eine Bewährungsstrafe oder eine alternative Sanktion verhängt wird, diese Person jedoch ihren rechtmäßigen gewöhnlichen Aufenthalt in einem anderen Mitgliedstaat hat. KOMMISSION SCHLÄGT REGELMÄßIGE ÜBERPRÜFUNG UND ANPASSUNG DER EUMARKENGEBÜHREN VOR In ihrer Mitteilung vom 22.12.2006 zur Finanziellen Vorausschau des Harmonisierungsamts für den Binnenmarkt (HABM) beschäftigt sich die Kommission mit der langfristigen Finanzierung des HABM. Mit Blick auf die erheblichen Liquiditätsreserven, die das HABM erwirtschaftet hat, schlägt die Kommission vor, die Markengebühren auf der Grundlage der Finanziellen Vorausschau des Amts regelmäßig zu überprüfen und (nach einer vorab festgelegten Formel) anzupassen. http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/site/de/com/2006/com2006_0865de01.pdf KONSULTATION DER KOMMISSION ZUR ÜBERWACHUNG VON PRÜFUNGSGESELLSCHAFTEN AUS DRITTLÄNDERN Die Europäische Kommission hat eine öffentliche Konsultation über mögliche Lösungen zur Überwachung von Prüfungsgesellschaften aus Drittländern im Rahmen der Umsetzung der Richtlinie 2006/43/EG über Abschlussprüfungen eingeleitet. Anhand eines Konsultationspapiers bittet sie bis zum 5. März 2007 um Stellungnahmen, wie Prüfungsgesellschaften aus Drittländern überwacht und die Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen dieser Drittländer gestaltet werden könnte. http://ec.europa.eu/internal_market/auditing/relations/index_de.htm Europabericht 02/2007 der Bayerischen Vertretung in Brüssel vom 26.01.2007 - Seite VI KOMMISSION LEITET KONSULTATION ZUR HAFTUNG VON ABSCHLUSSPRÜFERN EIN Die Europäische Kommission hat eine öffentliche Konsultation zu vier Optionen für eine Reform bzw. Beschränkung der Haftung von Abschlussprüfern in der EU eingeleitet. Stellungnahmen können bis zum 15. März 2007 bei der Kommission eingereicht werden. http://ec.europa.eu/internal_market/auditing/liability/index_de.htm HYPOTHEKARKREDITE: KONSULTATION DER KOMMISSION ZU DEN ABSCHLUSSBERICHTEN VON ZWEI EXPERTENGRUPPEN Die Kommission hat die Abschlussberichte von zwei Expertengruppen veröffentlicht, die im April 2006 zu den Themen Refinanzierung von Hypothekarkrediten und Verbraucherschutz eingesetzt wurden. Die Kommission fordert nunmehr alle interessierten Kreise auf, bis zum 15. Februar 2007 ihre Kommentare zu den beiden Abschlussberichten zu übermitteln. Die Berichte sollen in das Weißbuch der Kommission einfließen, das im Juni 2007 vorgelegt werden soll. http://ec.europa.eu/internal_market/finservices-retail/home-loans/integration_de.htm Geschäftsbereich Staatsministerium der Finanzen BERICHT DER KOMMISSION ZU FÜNF JAHREN EURO-BARGELD Wie aus einer Mitteilung der Kommission vom 22.12.2006 zu „Fünf Jahre Euro-Banknoten und Euro-Münzen“ hervorgeht, haben sich die Euro-Münzen und Banknoten fest etabliert. Der Bargeldumlauf nimmt ständig zu. Ende 2006 zirkulierten ca. 11 Milliarden Scheinen und über 68 Milliarden Münzen im Wert von über 600 Mrd. €. http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/site/de/com/2006/com2006_0862de01.pdf BERICHT DER KOMMISSION ZU GRENZÜBERSCHREITENDEN ZAHLUNGEN Wie aus einem am 11.01.2007 veröffentlichten Bericht der Kommission hervorgeht, haben sich seit der 2001 angenommenen EU-Verordnung über grenzüberschreitende Zahlungen die Zahlungen drastisch verbilligt, ohne dass gleichzeitig die Gebühren für Innlandsüberweisungen erhöht wurden. http://ec.europa.eu/internal_market/payments/docs/reg-2001-2560/report-070111_en.pdf Europabericht 02/2007 der Bayerischen Vertretung in Brüssel vom 26.01.2007 - Seite VII KOMMISSION FORDERT VON DEUTSCHLAND HÄRTEREN SPARKURS Die Kommission hat am 23.01.2007 das aktualisierte Stabilitätsprogramm Deutschlands für den Zeitraum 2006 bis 2010 bewertet. Da Risiken für die Haushaltsplanung nach 2007 im Hinblick auf die Sozialausgaben und die 2008 geplante Unternehmenssteuerreform bestehen, sollte Deutschland noch weitere Anstrengungen unternehmen, um das mittelfristige Haushaltsziel des Stabilitäts- und Wachstumspakts einzuhalten. http://ec.europa.eu/economy_finance/about/activities/sgp/country/doctype/ca_en.htm SLOWENIEN IST 13. MITGLIED DER EUROZONE Slowenien ist seit dem 01.01.2007 der 13. Mitgliedstaat der Eurozone. Eurobanknoten und – münzen sind seither gesetzliche Zahlungsmittel in Slowenien. Die Umstellung erfolgt zu einem Umrechnungskurs von 239,640 Tolar je Euro. Geschäftsbereich Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie KOMMISSION VERABSCHIEDET „ENERGIEPAKET“ Die Europäische Kommission hat am 10.01.2007 das lange angekündigte Energiepaket verabschiedet. Das Energiepaket besteht aus folgenden Teilen: • Einer Grundsatzmitteilung „Energiepolitik für Europa“, • einem „Fahrplan für erneuerbare Energien; Erneuerbare Energien im 21. Jahrhundert: größere Nachhaltigkeit in der Zukunft“, • einem Bericht zum „Stand der Maßnahmen für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen“, • einem „Fortschrittsbericht Biokraftstoffe“, • sowie Mitteilungen zu „Aussichten für den Erdgas- und den Elektrizitätsbinnenmarkt“, • zu einem „Vorrangigen Verbundplan“, • zu einem „hinweisenden Nuklearprogramm; Vorlage nach Artikel 40 Euratom-Vertrag zwecks Stellungnahme des europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses“, • zur „nachhaltigen Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen – Ziel: Weitgehend emissionsfreie Kohlennutzung nach 2020“ • sowie „Auf dem Weg zu einem europäischen Strategieplan für Energietechnologie“. Sie will damit drei Ziele erreichen: Den Klimawandel bekämpfen, die Versorgungssicherheit und den Wettbewerb auf den Energiemärkten sicherstellen. http://ec.europa.eu/energy/energy_policy/index_en.htm Europabericht 02/2007 der Bayerischen Vertretung in Brüssel vom 26.01.2007 - Seite VIII EUROPÄISCHES PARLAMENT STIMMT ÜBER DRITTES EISENBAHNPAKET AB Das Europäische Parlament hat am 18.01.2007 über das „Dritte Eisenbahnpaket“ abgestimmt. Es spricht sich für eine Öffnung der Netze für den grenzüberschreitenden Personenverkehr bis 2010, eine Stärkung der Fahrgastrechte sowie eine einheitliche Zertifizierung der Lockführer aus. Da das Parlament zahlreiche Änderungen an den gemeinsamen Standpunkten des Ministerrats vorgenommen hat, ist ein Vermittlungsverfahren zwischen EP und Rat durchzuführen. http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//TEXT+TA+P6-TA-20070003+0+DOC+XML+V0//DE&language=DE http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//TEXT+TA+P6-TA-20070005+0+DOC+XML+V0//DE&language=DE http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//TEXT+TA+P6-TA-20070004+0+DOC+XML+V0//DE&language=DE KOMMISSION VERABSCHIEDET „FLUGHAFENPAKET“ Die Europäische Kommission hat am 24.01.2007 ein „Flughafenpaket“ verabschiedet, das drei Initiativen umfasst: Einen Richtlinienvorschlag zu Flughafenentgelten, eine Mitteilung zu Kapazität, Effizienz und Sicherheit von Flughäfen und einen Bericht über die Anwendung der Bodenabfertigungsrichtlinie. http://ec.europa.eu/transport/air_portal/airports/index_en.htm EUROPÄISCHES PARLAMENT BEREITET INITIATIVBERICHT ZUM THEMA DER INTERNATIONALEN RECHNUNGSLEGUNG VOR Im Vorfeld dieses Initiativberichts hat der Berichterstatter für den Wirtschafts- und Währungsausschuss, Alexander Radwan (EVP) gefordert, in Zukunft einen transparenteren Ernennungsund Beratungsprozess anzustrengen. Dies ist für die Unternehmen besonders wichtig, da die Entscheidungen der Stiftung der internationalen Standardsetzer für den Bereich der Rechnungslegung (IASCF) Rechnungslegungsvorschriften betreffen, die einen enormen europäischen und weltweiten Einfluss auf die Wirtschaft bis hin zur Steuerpolitik haben. RICHTLINIE FÜR DIENSTLEISTUNGEN IM BINNENMARKT IN KRAFT GETRETEN Am 28.12.2006 ist die Richtlinie über Dienstleistungen im Binnenmarkt nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt am 27.12.2006 in Kraft getreten. Die Mitgliedstaaten haben damit bis zum 28.12.2009 Zeit, die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. http://eurlex.europa.eu/LexUriServ/site/de/oj/2006/l_376/l_37620061227de00360068.pdf Europabericht 02/2007 der Bayerischen Vertretung in Brüssel vom 26.01.2007 - Seite IX KOMMISSION ZEIGT VORTEILE DER GRUPPENFREISTELLUNGSVERORDNUNGEN FÜR MITGLIEDSTAATEN AUF Die Europäische Kommission hat am 09.01.2007 einen Bericht über die ersten fünf Jahre der Anwendung von Gruppenfreistellungsverordnungen für staatliche Beihilfen veröffentlicht. Danach konnten die Mitgliedstaaten ohne vorherige Anwendung bei der Kommission über 1.600 Beihilfen bereitstellen, um so Investitionen, Maßnahmen kleinerer und mittlerer Unternehmen im Bereich Forschung und Entwicklung sowie Beschäftigung und Ausbildung zu fördern. http://ec.europa.eu/comm/competition/state_aid/studies_reports/studies_reports.html KOMMISSION VERÖFFENTLICHT BERICHT ZUR SEKTORENUNTERSUCHUNG IM BEREICH DER UNTERNEHMENSVERSICHERUNGEN Die Kommission hat am 24.01.2007 ihren Bericht zur Untersuchung des Wettbewerbs im Unternehmensversicherungssektor veröffentlicht. Danach lässt der Wettbewerb am Markt für Unternehmensversicherungen nach Auffassung der Kommission zu wünschen übrig. Sie macht eine erhebliche Marktfragmentierung und das Bestehen wettbewerbsbeeinträchtigender Faktoren insbesondere für mittelständische Unternehmen aus. In der Konsequenz will sie prüfen, ob die Gruppenfreistellungsverordnung für die Versicherungsbranche von 2003 noch ihre Berechtigung hat. Die Kommission führt zum Bericht eine Konsultation durch, die bis zum 10.04.2007 offen ist und wird am 09.02.2007 hierzu auch eine öffentliche Anhörung in Brüssel veranstalten. http://ec.europa.eu/comm/competition/antitrust/others/sector_inquiries/financial_services/ Geschäftsbereich Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten REFORM DES OBST- UND GEMÜSESEKTORS Die Kommission hat am 24. Januar 2007 den überarbeiteten Entwurf für einen Reformvorschlag der Obst- und Gemüsemarktordnung vor dem Europäischen Parlament vorgestellt. Die Reformvorschläge betreffen insbesondere die Erzeugerorganisation, das Krisenmanagement, die Einbeziehung von Obst und Gemüse in die Betriebsprämienregelung, Umweltmaßnahmen, Verkaufsförderung und den Handel mit Drittländern. Ziel der Reform ist es, den Bereich Obst und Gemüse wettbewerbsfähiger zu machen, Einkommensschwankungen und Krisensituationen zu verringern, den Verbrauch zu steigern und den Umweltschutz zu verbessern. http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/07/75&format=HTML&aged=0&lang uage=DE&guiLanguage=en Europabericht 02/2007 der Bayerischen Vertretung in Brüssel vom 26.01.2007 - Seite X EUROPÄISCHE KOMMISSION LEGT INTEGRIERTES ENERGIE- UND KLIMAPAKET ZUR EMISSIONSMINDERUNG IM 21. JAHRHUNDERT VOR Am 10.01.2007 hat die Europäische Kommission ein Maßnahmenpaket mit energiepolitischen Strategien für Europa zur Bekämpfung der Klimaänderung und zur Verbesserung der Energieversorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit der EU vorgelegt. Biomasse soll hierzu einen entscheidenden Beitrag leisten. http://ec.europa.eu/energy/energy_policy/index_en.htm http://europa.eu/press_room/presspacks/energy/com2de.pdf LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT IN RUMÄNIEN UND BULGARIEN Der Beitrittsvertrag mit Bulgarien und Rumänien wurde am 25. April 2005 in Luxemburg unterzeichnet und inzwischen von allen 25 Mitgliedstaaten sowie von Bulgarien und Rumänien ratifiziert. Damit ist der Beitritt Bulgariens und Rumäniens am 1. Januar 2007 vollzogen. Für Rumänien und Bulgarien spielt die Landwirtschaft eine wichtige Rolle, sowohl bei der aktuellen sozioökonomischen Situation als auch im Hinblick auf den künftigen Transformationsprozess. Dabei gibt es große Unterschiede in der Art und Weise der Landnutzung und Viehhaltung, neben modernen Großbetrieben findet sich eine rückständige Kleinfelderwirtschaft. Geschäftsbereich Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen “GUTE ARBEIT“ & FLEXICURITY: INFORMELLER BESCHÄFTIGUNGS- MINISTERRAT WILL STANDARD-ARBEITSVERHÄLTNISSE STÄRKEN Im Mittelpunkt des von BM Müntefering geleiteten informellen Treffens der europäischen Beschäftigungs- und Sozialminister am 18. bis 20. Januar 2007 in Berlin stand die Weiterentwicklung des EU- Sozialmodells. Unter dem Leitmotiv „Gute Arbeit - Qualität der Arbeit" diskutierte man die Themen faire Löhne, Arbeitsschutz und Arbeitnehmerrechte für ein soziales Europa. Hierbei sei ein gemeinsames Vorgehen in Europa von besonderer Bedeutung, jedoch ohne eine Vereinheitlichung der europäischen Arbeitsmarktregeln. http://www.eu2007.de/de/News/Press_Releases/January/0119BMAS1.html http://www.eu2007.de/de/News/Press_Releases/January/0118BMASNr_4.html SOZIALE DIMENSION DER EU: RATSPRÄSIDENTIN MERKEL WILL SOZIALE FOLGEABSCHÄTZUNG VON EU-VORSCHRIFTEN FORCIEREN Bundeskanzlerin und Ratsvorsitzende Angela Merkel hat am 17. Januar 2007 in ihrer Einführungsrede vor dem Europäischen Parlament mit Schwerpunkt EU-Verfassungsprozess auch herausgearbeitet, dass sich Europa grundsätzlich auf das „konzentrieren“ müsse, was auf Europabericht 02/2007 der Bayerischen Vertretung in Brüssel vom 26.01.2007 - Seite XI europäischer Ebene am besten zu steuern sei, vor allem die „Herausforderungen durch die Globalisierung“. BK’in Merkel bezeichnete in ihrer Rede die „Erhaltung des europäischen Sozialstaatmodells unter Bedingungen der Globalisierung“ als zentrale Aufgabe der EU („Das ist es, was unsere Bürger von ihren Regierungen erwarten.“). FLEXICURITY & GRÜNBUCH ARBEITSRECHT: BDA-STELLUNGNAHME ZUM DEUTSCHEN PRÄSIDENTSCHAFTSPROGRAMM Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) hat sich in einem Positionspapier vom 20.12.2006 überaus kritisch zum Ansatz der deutschen Ratspräsidentschaft im Hinblick auf Flexicurity und Grünbuch Arbeitsrecht geäußert. Die „Erwähnung neuer Formen der Arbeit“ im Zusammenhang mit „Flexicurity“ durch die programmatische Ausarbeitung des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung lege den Schluss nahe, „dass sich das BMAS auf diesem Gebiet neue (EU-) Regulierungen wünscht“. AG „FAMILIE, SENIOREN, FRAUEN & JUGEND“ DER CDU/CSU-BUNDESTAGSFRAKTION: ARBEITSBESUCH IN BRÜSSEL Am 23./24. Januar 2007 fand ein Arbeitsbesuch der Arbeitsgruppe „Familie, Senioren, Frauen und Jugend“ (FSFJ) der Unionsfraktion des Deutschen Bundestages unter Delegationsleitung von MdB Singhammer statt. Der Besuch stand vornehmlich im Zeichen der demographischen Entwicklung, der geplanten Allianz für die Familie der dt. Ratspräsidentschaft sowie der Chancengleichheits- und Antidiskriminierungspolitik der EU. GLOBALISIERUNGS-ANPASSUNGSFONDS: FRANKREICH BEANTRAGT DEMNÄCHST GELDER FÜR KFZ-INDUSTRIE Auf dem informellen Beschäftigungsrats (s.o. Ziffer I.) hat der französische Beschäftigungsminister Gérard Larcher Sozialkommissar Vladimir Spidla informiert, dass die französische Regierung in einigen Wochen einen Antrag auf Hilfe aus dem Europäischen GlobalisierungsAnpassungsfonds (GAF) stellen wird. EUGH: BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT MUSS VERMITTLUNG INS EU-AUSLAND BEZAHLEN Der EuGH hat mit Urteil vom 11. Januar 2007 entschieden, dass ein privater deutscher Arbeitsvermittler, der einem Jobsuchenden eine Stelle in einem anderen EU-Staat verschafft, Anspruch gegen die Bundesagentur für Arbeit auf Kostenerstattung hat. Die deutsche Regelung, wonach nur die Kosten für die Vermittlung eines Arbeitsplatzes in Deutschland übernommen werden müssen, sei nicht mit EU-Recht vereinbar. Europabericht 02/2007 der Bayerischen Vertretung in Brüssel vom 26.01.2007 - Seite XII Geschäftsbereich FORSCHUNG: Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst NATIONALE AUFTAKTVERANSTALTUNG ZUM 7. FORSCHUNGS- RAHMENPROGRAMM AM 15./16.01.2007 IN BONN Die für Bildung und Forschung zuständige Bundesministerin, Annette Schavan, eröffnete am 15.01.2007 in Bonn die 2-tägige nationale Auftaktveranstaltung zum 7. Forschungsrahmenprogramm (7.FRP – 2007-2013). EU-Forschungskommissar Janez Potočnik betonte in seiner Rede die Rolle des 7. FRP als Instrument für Wirtschaftswachstum und rief die Regierungen und die Industrie ein weiteres Mal dazu auf, stärker in die Forschung zu investieren. Ein Rückblick auf das 6. FRP zeigte eine überaus erfolgreiche deutsche Beteiligung auf. Danach hat Deutschland die langjährigen Konkurrenten Frankreich und England verdrängt und sich selbst an die Spitze der Rangliste gesetzt. Geschäftsbereich Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz EP STÄRKT VERBRAUCHERSCHUTZ IM DRITTEN EISENBAHNPAKET In zweiter Lesung stimmte das Plenum des Europäischen Parlaments am 18.01.2007 über das Dritte Eisenbahnpaket nach vorheriger Aussprache ab und beschloss eine Reihe von zusätzlichen Fahrgastrechten. Damit dürfte ein Vermittlungsverfahren zwischen EP und Rat unausweichlich sein. http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//TEXT+TA+P6-TA-20070005+0+DOC+XML+V0//DE&language=DE EUROPÄISCHE KOMMISSION LEGT INTEGRIERTES ENERGIE- UND KLIMAPAKET ZUR EMISSIONSMINDERUNG IM 21. JAHRHUNDERT VOR Am 10.01.2007 hat die Europäische Kommission ein Maßnahmepaket mit energiepolitischen Strategien für Europa zur Bekämpfung der Klimaänderung und zur Verbesserung der Energieversorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit der EU vorgelegt. http://ec.europa.eu/energy/energy_policy/index_en.htm http://europa.eu/press_room/presspacks/energy/com2de.pdf EUROPÄISCHE KOMMISSION WILL LUFTVERKEHR IN DEN EMISSIONSHANDEL EINBEZIEHEN Am 20.12.2006 hat die Europäische Kommission einen Vorschlag für eine Richtlinie zur Einbeziehung des Luftverkehrs in das Emissionshandelssystem in der Gemeinschaft vorgelegt (KOM 2006, 818). http://ec.europa.eu/environment/climat/aviation_en.htm Europabericht 02/2007 der Bayerischen Vertretung in Brüssel vom 26.01.2007 - Seite XIII TAGUNG DES MINISTERRATES FÜR UMWELT AM 18.12.2006 IN BRÜSSEL Am 18.12.2006 tagte der Rat der Europäischen Union Umwelt (Umwelt-Rat) in Brüssel und behandelte eine Reihe umweltpolitischer Themen, wie beispielsweise Ratsschlussfolgerungen zur Eindämmung des Verlust der biologischen Vielfalt, Folgerungen zum Klimawandel und gentechnisch veränderte Organismen. Deutschland wurde durch den Bundesminister Sigmar Gabriel vertreten. http://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/envir/92249.pdf, http://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/misc/92234.pdf Geschäftsbereich IuK- und Medienpolitik MEDIENPOLITIK – DREI-STUFEN-PLAN ZUR FÖRDERUNG DES MEDIENPLURALISMUS Die Kommissarinnen und Viviane Reding und Margot Wallström haben eine Initiative „Drei Schritte zum Medienpluralismus in der Europäischen Union“ vorgestellt, um vor allem Forderungen aus den Reihen des Europäischen Parlaments Rechnung zu tragen, das ein stärkeres Engagement der Gemeinschaft bei der Bekämpfung der Medienkonzentration verlangt. http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/07/52&format=HTML&aged=0&lang uage=DE&guiLanguage=en BEIHILFENKONTROLLE – KOMMISSION GENEHMIGT DEUTSCHEN FILMFÖRDERFONDS Die Europäische Kommission hat den neuen Deutschen Filmförderfonds nach den Beihilfevorschriften des EG-Vertrags überprüft und bis zum 31. Dezember 2009 genehmigt. Der Fonds stellt 180 Millionen € zur Verfügung, die Produzenten in Form von Direktzuschüssen für Filme mit kulturellem Inhalt gewährt werden. http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/06/1873&format=HTML&aged=0&la nguage=DE&guiLanguage=en GEWALTVIDEOS/-SPIELE: BESTANDSAUFNAHME UND VERGLEICH DER NATIONALEN REGELUNGEN Siehe in diesem Europabericht: Geschäftsbereich des Staatsministeriums der Justiz. Europabericht 02/2007 der Bayerischen Vertretung in Brüssel vom 26.01.2007 - Seite XIV