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FACHKONFERENZ
Trans*Identitäten
Soziale, rechtliche und medizinische Entwicklungen
für selbstbestimmte Transgender Lebensweisen
Donnerstag, 18. Oktober 2012
Marx Palast, Maria Jacobi Gasse 1, 1030 Wien
PROGRAMM
Eine Initiative von Stadträtin Sandra Frauenberger, durchgeführt von der
Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgenderLebensweisen
8.45
Registrierung
9.15
Begrüßung
Angela Schwarz und Jo Schedlbauer (WASt)
Eröffnung der Konferenz durch Sandra Frauenberger
Amtsführende Stadträtin für Integration, Frauenfragen, KonsumentInnenschutz und Personal
9.30
Weiblich, männlich, trans - Konzepte von Geschlecht und dessen Überschreitungen
Mag. Persson Perry Baumgartinger (Verein ][diskursiv, Wien | Berlin)
10.10
Transgender in Österreich - Gesellschaftliche und rechtliche Situation und Perspektiven
Mag.a Eva Fels (TransX – Verein für Transgender Personen, Wien)
10.50
Kaffeepause
11.10
Transrespect versus Transphobia weltweit
Die Menschenrechtssituation von Trans* Personen im internationalen Vergleich
Carla La Gata / Dr. Carsten Balzer (TGEU – Transgender Europe, Berlin)
11.50
Sie sind ihr Gehirn - Transsexualität im Spannungsfeld von Neurowissenschaft und Transphobie
Dr. med. univ. Dr. phil. Horst-Jörg Haupt (SPD - Sozialpsychiatrischer Dienst Kanton Uri, Altdorf)
12.30
Mittagessen
13.30
Was gibt‘s und braucht‘s in Österreich
Sofagespräch mit VertreterInnen von Wiener Transgender Initiativen
Mag.a Heike Keusch (TransX – Verein für Transgender Personen)
Lieselotte Langer (Trans Austria – Österreichische Gesellschaft für Transidentität)
Daniela Kammerer (Beratungsstelle COURAGE)
Dr. Gin Müller (Türkis Rosa Tippp in der Rosa Lila Villa)
Birgit Meinhard-Schiebel (ORQOA – Oriental Queer Organisation Austria)
Moderation: Angela Schwarz (WASt)
14.30
In der Pause: Infotische und Transgender-Café
VertreterInnen von Trans*Gruppen sowie Trans*AktivistInnen
stehen den BesucherInnen als ExpertInnen für Fragen und Gespräche zur Verfügung.
15.00
Workshops
[1]
Gemeinsam gegen Hassgewalt – internationale Vernetzung gegen die vielen Gesichter der Transphobie
Carla La Gata / Dr. Carsten Balzer (TGEU – Transgender Europe)
[2]
Aspekte des medizinischen Case-Managements – Trans*-Betreuung ohne transphobe Scheuklappen
Dr. med. univ. Dr. phil. Horst-Jörg Haupt (SPD – Sozialpsychiatrischer Dienst Kanton Uri, Altdorf)
[3]
Trans*Job Arbeitsrechtliche Aspekte für Transgender-Personen
Manfred Wolf (GPA, Wirtschaftsbereichssekretär)
Helga Hess-Knapp (AK-Wien, Abteilung Frauen-Familie)
16.30
Kurzberichte aus den Workshops und Abschluss der Konferenz
17:00
Ende der Veranstaltung
Gesamtleitung und Moderation: Angela Schwarz und Jo Schedlbauer
Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen
Auerspergstraße 15, 1080 Wien :: +43 1 4000 81449 :: [email protected] :: www.queer.wien.at
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FACHKONFERENZ
Trans*Identitäten
Soziale, rechtliche und medizinische Entwicklungen
für selbstbestimmte Transgender Lebensweisen
Donnerstag, 18. Oktober 2012
Marx Palast, Maria Jacobi Gasse 1, 1030 Wien
Eine Initiative von Stadträtin Sandra Frauenberger, durchgeführt von der
Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen
INHALT
2
BEGRÜSSUNG DURCH STADTRÄTIN SANDRA FRAUENBERGER
3
DIE VORTRAGENDEN
7
TRANSGENDER GRUPPEN UND INITIATIVEN AM SOFA
11
DIE REFERATE UND WORKSHOPS
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TRANS* DEFINITIONEN
Geschlecht
Geschlechtsidentität (Gender Identity)
Geschlechtsperformance (Gender Expression)
:: Transgender :: Trans* ::
:: Transsexuell :: Transident :: Transmann :: Transfrau ::
:: Transvestit :: Cross Dresser :: Damenwäscheträger ::
:: In-Between :: Gender bender ::
:: Drag King :: Drag Queen :: Travestie ::
:: Butch :: Femme :: Schwuchtel, Tunte ::
:: Weichei :: Mannweib ::
:: Eunuch :: Drittes Geschlecht ::
:: Intersexuell ::
Queer
Transphobie
Sexismus
18
TRANS* RECHT
20
TRANS* MEDIZIN
21
TRANS* GLEICHBEHANDLUNG
22
TRANS* (DE)PATHOLOGISIERUNG
23
LITERATUR DER VORTRAGENDEN
Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen
Auerspergstraße 15, 1080 Wien :: +43 1 4000 81449 :: [email protected] :: www.queer.wien.at
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WASt Fachkonferenz – Trans*Identitäten – Begrüßung durch Stadträtin Frauenberger
Begrüßungsworte von Stadträtin Sandra Frauenberger
Liebe Teilnehmende!
Als zuständige Stadträtin für Antidiskriminierung ist es mein
Ziel, dass jede Person frei von Diskriminierung leben kann.
Daher ist der Kampf gegen Homophobie und Transphobie
ein wesentlicher Bestandteil meiner politischen Arbeit.
Im Mittelpunkt der Arbeit in diesem Bereich steht heuer die
Frage der geschlechtlichen Identitäten: Wir legen den Schwerpunkt in der Stadt Wien auf transgender Lebensweisen.
Daher freut es mich besonders, dass die Jahreskonferenz
der Wiener Antidiskriminierungsstelle sich dieses Jahr mit
Transidentitäten – mit den sozialen, rechtlichen und medizinischen Entwicklungen für selbstbestimmte transgender Lebensweisen – beschäftigt.
Diese Konferenz wird viele wichtige Aspekte in Vorträgen
und Workshops behandeln und Transgender Gruppen die
Möglichkeiten bieten sich und ihre Forderungen vorzustellen sowie einen Einblick in die Lebenswelten von Transmenschen zu geben.
Die Stadt Wien setzt sich für das Selbstbestimmungsrecht über das eigene Geschlecht ein.
Es geht darum auf rechtlicher und medizinischer Ebene Probleme zu identifizieren, an Lösungen zu
arbeiten und Fortschritte zu erzielen.
Im Rahmen ihres Wirkungsbereiches ist es der Stadt Wien ein Anliegen, klare und praktikable Lösungen im Bereich des Personenstands- und Namensrechts zu erwirken.
Im medizinischen Bereich steht die Frage der weiteren Entwicklung hinsichtlich der Depathologisierung
im Vordergrund sowie die Sicherstellung der medizinischen Behandlungen, so diese gebraucht oder
gewollt werden.
Und natürlich geht es auch um die Sichtbarkeit und Akzeptanz von Transgender Personen, darum Vorurteile, denen sie vor allem auch in der Öffentlichkeit ausgesetzt sind, abzubauen.
In diesem Sinne freut es mich besonders, Ihnen ankündigen zu dürfen, dass die Wiener Antidiskriminierungsstelle in Zukunft den Namen „Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und
transgender Lebensweisen“ tragen wird!
Ich wünsche Ihnen allen eine spannende Auseinandersetzung mit dem Thema der Transidentitäten auf
den verschiedensten Ebenen!
Sandra Frauenberger war von 1999 bis 2007 Leiterin der Bundesfrauenabteilung der Gewerkschaft der
Privatangestellten und von 2006 bis 2007 Vorstandsvorsitzende des Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungs Fonds (waff). Ab dem Jahre 2001 Abgeordnete zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien, seitJänner 2007 ist sie amtsführende Stadträtin für Integration, Frauenfragen,Konsume
ntInnenschutz und Personal und zudem auf kommunalpolitischer Ebene für Antidiskriminierung zuständig.
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WASt Fachkonferenz – Trans*Identitäten – Die Vortragenden
Die Vortragenden
Mag. Persson Perry Baumgartinger schreibt seine Dissertation an der
Universität Wien und der Humboldt-Universität zu Berlin (Graduiertenkolleg „Geschlecht als Wissenskategorie“). Er ist Wissenschafter, Lektor,
Trainier und Coach und lehrt derzeit an der HU Berlin. Weiters ist er Mit-/
Begründer der Initiativen ][diskursiv und queeropedia. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Kritische Diskurs- und Dispositivanalyse, Transgender Studies, Queer Linguistics. Publikationen (Auswahl): TransPersonen
am österreichsichen Arbeitsmarkt, Wien 2008 (gem. m. Vlatka Frketiü);
queeropedia [print], 2. Aufl. 2009; Where Have All The Trannies Gone, Die
TransBewegung der 1990er Jahre in Österreich, Wien 2011.
Kontakt:
Verein ][diskursiv :: www.diskursiv.at
http://homepage.univie.ac.at/perry.baumgartinger
Mag.a Eva Fels ist TransGender-Aktivistin und seit 2000 Obfrau der österreichischen TransGender-Vereinigung TransX. Sie engagierte sich über
den Ersten Europäischen TransGender Rat (Wien 2005) bis 2008 im Vorstand von Transgender Europe. Sie lebt und arbeitet als Versicherungsmathmatikerin in Wien. Vortragstätigkeit und Publikationen über Transgenderismus, Indien, Feminismus und Queer-Theory.
Kontakt:
TransX, Linke Wienzeile 102, A-1060 Wien :: http://transx.at
http://eva.transgender.at :: [email protected]
Carla la Gata / Dr. Carsten Balzer promovierte an der Freien Universität
Berlin in Ethnologie zu Trans*-Subkulturen und -Bewegungen in Brasilien, Deutschland und den USA. Nin führte in Tansania, im brasilianischen
Amazonasgebiet sowie in Rio de Janeiro, New York und Berlin Feldforschungen durch, lehrte an der Freien Universität Berlin, und publizierte
ein Buch sowie zahlreiche Beiträge in wissenschaftlichen Fachzeitschriften und Anthologien in den USA, England, Brasilien, Deutschland und
Spanien. Wissenschaft und Aktivismus verbindend ist nin Vorsitzendin des
Wissenschaftlichen Beirates des Transgender Netzwerk Berlin (TGNB),
Gründungsmitglied des TGNB, des Berliner Vereins TransInterQueer e.V.
(TRIQ) und der „Liminalis – Zeitschrift für geschlechtliche Emanzipation
und Widerstand“ sowie Mitglied im Herausgeberninnen-Beirat der USamerikanischen Fachzeitschrift „Transgender Studies Quarterly“ und im
Advisory Committe der LSBTI-Rechte-Initiative des US-amerikanischen
Stiftungs-Netzwerkes Open Society Foundations. Von 2008 bis 2012 war
nin Mitglied im Steering Committee von Transgender Europe und initiierte
dort 2009 das „Transrespekt versus Transphobie Weltweit“-Forschungsprojekt, dessen Forschungsleitung nin derzeit inne hat.
Kontakt:
Transgender Europe :: www.tgeu.org :: [email protected]
TransRespect versus TransPhobia weltweit
www.transrespect-transphobia.org
[email protected]
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WASt Fachkonferenz – Trans*Identitäten – Eröffnung durch Stadträtin Frauenberger
Dr. Horst-Jörg Haupt promovierte an der Universität Wien 1985 in Medizin und 1994 in Kommunikationswissenschaft. Er spezialisierte sich 1993
in Deutschland als Facharzt für Psychiatrie und Neurologie. Postgraduale
Abschlüsse: Psychotherapie (1994, Deutschland), Arzt für Arbeitsmedizin
(1998, Österreich), Allgemein beeideter und gerichtlich zertifizier ter Sachverständiger für Mobbing (2004, Wien), Biofeedback-Therapeut (2009, Zürich), Neurofeedback-Therapeut (2010, Deutschland), Studiengang Neuropsychologie (2012, Zürich). Er war von 1993 bis 1994 Leitender Arzt einer
Suchtfachklinik in Deutschland, 1995 bis 1996 Ärztlicher Bereichsleiter
einer Klinik der beruflichen Rehabilitation in Deutschland, betrieb 1997 bis
2006 eine Facharztordination in Wien und fungierte als Health-Consultant
für das Forschungszentrum Seibersdorf. 2006 bis 2008 war er Klinischpsychiatrischer Gutachter in Zürich, seit 2008 arbeitet er für den Sozialpsychiatrischen Dienst des Kanton Uri. Er hat sich in den letzten Jahren
verstärkt mit der Betreuung von Trans* Menschen beschäftigt, sich kritisch
mit der Pathologisierung der Transsexualität und transphoben Ansätzen
in der Behandlung auseinandergesetzt und einige Publikationen verfasst.
Ab November 2012 wird Dr. Haupt in Luzern eine eigene Praxis mit dem
Schwerpunkt Trans*Betreuung betreiben. Seit 2012 ist er zudem Präsident
des Vereins trans-evidence.
Kontakt:
Verein trans-evidence :: [email protected]
TransHealth – Transsexualität ist gesund :: http://www.trans-health.info
Mag.a Heike Keusch hat in Wien das Studium der Betriebswirtschaftslehre absolviert und war von 1988 bis 2004 im WUK, Werkstätten und Kulturhaus, zuletzt als stv. Geschäftsleiterin, beschäftigt. Sie ist langjährige
Aktivistin der Trans* Community und Performerin. 1982 Mitarbeit bei der
Grazer HOSI, 1986 Mitbegründung der Libertine Sadomasochismus Initiative, 1990 und 1992 Mitveranstaltung von ErotiKreativ im WUK, 1996 und
1997 Performances in Kopenhagen und bei den Wiener Tanzwochen, 1999
Theateraufführungen in Wien und Braunschweig. Sie ist seit der Gründung
des Vereins für Transgender Personen 1995 im TransX Team aktiv und derzeit wieder Vorstandsmitglied. Seit 2012 Transgender Beratung im Türkis
Rosa Tippp der Rosa Lila Villa.
Kontakt:
TransX :: [email protected] :: http://transx.at
Lieselotte Langer war nach einer abgeschlossenen kaufmännischen Lehre zehn Jahre Abteilungshelferin im Krankenhaus und zwanzig Jahre Beamtin im Öffentlichen Dienst. Als Mutter eines transidenten Kindes hat sie
viele liebe Menschen kennengelernt, die diesen Weg gehen und mehr oder
weniger allein dastehen, weil sich Angehörige von ihnen abwenden. Für sie
war klar: mein Kind bleibt mein Kind, ob Mädchen oder Junge, der Mensch
ist der selbe! Sie wollte auch anderen helfen und entschied sich bei TransAustria aktiv zu werden und die Angehörigenberatung aufzubauen.
Kontakt:
Trans-Austria, Österreichische Gesellschaft für Transidentität
www.trans-austria.org
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WASt Fachkonferenz – Trans*Identitäten – Die Vortragenden
Dr. Gin Müller lebt und arbeitet in Wien. Lehrbeauftragter am Institut für
Theater-, Film-, Medienwissenschaft. Dramaturg und Performer. Trans* Aktivist und Beratung im Türkis-Rosa Tippp in der Rosa Lila Villa.
Kontakt:
Türkis Rosa Tippp in der Rosa Lila Villa :: http://traschq.villa.at
Daniela Kammerer studiert seit 2007 an der Sigmund Freud Universität
(SFU), Studiengang Psychotherapiewissenschaften, seit September 2011
im Wahlpflichtfach Psychoanalyse, Psychotherapeutin in Ausbildung. Diverse Praktika und Anstellungen im psychosozialen Bereich von 2007 bis
dato. Seit Herbst 2010 Praktikantin an der Beratungsstelle COURAGE,
an der sie seit 2011 auch die Gruppe YOUNG*QUEER leitet. Seit 2008
ehrenamtliches Mitglied des Netzwerkes Queeramnesty von Amnesty International Österreich und seit 2012 Mitglied des Arbeitskreises Antidiskriminierung ebenfalls bei Amnesty International Österreich. Zuletzt war sie
Teil des Organisationsteams von rampenfiber einem queer_feministischen
Musikfestival, welches im September 2012 stattfand.
Kontakt:
Beratungsstelle COURAGE :: +43 1 585 69 66 :: [email protected]
http://www.courage-beratung.at
Birgit Meinhard-Schiebel war Werbekonsulentin, Erwachsenenbildnerin und Sozialmanagerin und ist seit 2001 in Pension. Sie ist derzeit tätig als Vorsitzende der Grünen SeniorInnen Wien, Vicechairwoman European Network Green Seniors, Bezirksrätin der Grünen Wien Alsergrund
und Präsidentin der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger. Seit
2010 Vorstandsmitglied von ORQOA (Oriental Queer Organisation Austria) und setzt sich dort für die Anerkennung der Rechte von MigrantInnen
und Flüchtlingen aus der LGBT-Community ein.
Kontakt:
ORQOA, Oriental Queer Organisation Austria :: http://orqoa.at
Die Grünen SeniorInnen :: http://seniorinnen.gruene.at
Helga Hess-Knapp ist ausgebildete Drogistin und hat sich bereits 1977
als Jugendvertrauensrätin und Betriebsrätin engagiert. 1983 Eintritt in
die Arbeiterkammer Wien, bis 1992 in der Abteilung Lehrlings- und Jugendschutz, dann Abteilung für Frauen- und Familienangelegenheiten.
Tätigkeiten in der Arbeiterkammer Wien: Gleichbehandlungsberatung in
Zusammenhang mit Arbeitsverhältnissen, Mitglied der Gleichbehandlungskommission Senat I, arbeitsrechtliche Materien im Sinne der Vereinbarung
von Familie und Beruf, Familienleistungen, Jugendwohlfahrt, Pflege.
Kontakt:
Arbeiterkammer Wien :: [email protected] :: www.akwien.at
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Manfred Wolf ist gelernter Einzelhandelskaufmann. Er war von 1982 bis
1987 Jugendvertrauensrat und von 1987 bis 1989 Betriebsrat. Seit 1989
ist er Sekretär der GPA-djp, zuerst Fachgruppensekretär, seit 2000 Wirtschaftsbereichssekretär für die Branchen Handel und Sozialversicherung.
Er ist stellvertretender Landesvorsitzender der SOHO Wien und seit 2010
verpartnert.
Kontakt:
GPA :: [email protected] :: www.gpa-djp.at
Angela Schwarz ist Beraterin für Managing Gender & Diversity. Sie war
Buchhändlerin, Funktionärin in der Katholischen Jugend, in der Behindertenarbeit sowie als Beraterin in der arbeitsmarktpolitischen Mädchenarbeit
tätig. Sie war lange Jahre ehrenamtliche Mitarbeiterin in der Beratungsstelle „Rosa Lila Tip“ und ist seit 1998 Antidiskriminierungsbeauftragte für
gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen der Stadt Wien.
Kontakt:
Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und
transgender Lebensweisen, Auerspergstraße 15, A-1080 Wien
+43 1 4000 81449 :: [email protected] :: www.queer.wien.at
Jo Schedlbauer ist seit vielen Jahren theoretisch und praktisch mit Trans*
Themen befasst. Seit 2003 ehrenamtliche Arbeit für TransX: Beratung, Bildungsarbeit, Flüchtlingsbetreuung, Eventmanagement, Webentwicklung,
Administration. Organisation des Ersten Europäischen Transgender Council und Gründungsmitglied von Transgender Europe. Seit 2011 im Team
des Türkis Rosa Tippp in der Rosa Lila Villa aktiv. Derzeit Antidiskriminierungsbeauftragt* für gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen
bei der Stadt Wien.
Kontakt:
Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und
transgender Lebensweisen, Auerspergstraße 15, A-1080 Wien
+43 1 4000 81449 :: [email protected] :: www.queer.wien.at
[email protected] :: http://transx.at :: http://traschq.villa.at
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WASt Fachkonferenz – Trans*Identitäten – Transgender Gruppen und Initiativen am Sofa
Transgender Gruppen und Initiativen am Sofa
TransX – Verein für Transgender Personen
http://transx.at
TransX ist ein Verein für alle, die – auf welche Weise auch immer – Geschlechtergrenzen überschreiten.
Ob als Mann in Richtung Frau unterwegs oder als Frau in Richtung Mann, ob schon am „Ziel“ angekommen oder irgendwo dazwischen (was auch ein Ziel sein kann) – alle finden hier AnsprechpartnerInnen,
Gleichgesinnte, Tipps und Hilfe im Krisenfall.
Wir trennen nicht zwischen TransvestitInnen und Transsexuellen, weil wir glauben, dass die Übergänge
fließend sind wie die zwischen Mann und Frau, und weil wir einander Gelegenheit geben wollen, uns
ein Bild zu machen von den sehr vielfältigen Möglichkeiten, geschlechtliche Identität abseits der herrschenden gesellschaftlichen (und an den körperlichen Geschlechtsmerkmalen orientierten) Normen
zu leben. Alle Menschen sind verschieden und doch gleich. Es wäre paradox, wenn wir, die wir uns gegen die strikten Geschlechtergrenzen auflehnen und diese zu überschreiten wagen, erst wieder neue
Trennlinien ziehen wollten. Nicht zuletzt würden wir uns auch selbst beim Lobbying für unsere legitimen
Anliegen schwächen.
Diese dadurch bestehende Vielfalt und Buntheit, que(e)r durch alle Interessenslagen, Bildungsniveaus
und Sexualitäten, ist der Vorteil, manchmal auch das Problem unserer Gruppe. Es ist unmöglich, Programme anzubieten, die ausnahmslos alle interessieren, daher bilden sich immer wieder Arbeitsgruppen mit special-interest-Charakter. Darüber hinaus veranstalten wir Exkursionen, Workshops, Festivitäten, beteiligen uns an (szene)politischen Aktionen und arbeiten für eine Überwindung juristischer
Maßregelungen und für die Aufhebung der Diskriminierung im Alltag, in der Familie und im Beruf.
Die regelmäßigen Treffen im Gruppenraum der Rosa-Lila-Villa sind offen für alle, auch für Nichtmitglieder, Angehörige, FreundInnen oder sonstwie am Thema Interessierte. Wir bieten auch individuelle
Beratung und Hilfe in den schwierigen Phasen des coming-out und going-public: Fast alle haben wir die
Erfahrung gemacht, dass die Ängste vor dem Erkanntwerden auf der Straße, vor Provokationen und vor
dem eigenen Lächerlichsein schlimmer sind als die tatsächlichen Probleme. Die Gemeinsamkeit der
Gruppe – ergänzt durch professionelle psychologische Hilfe, die wir gerne vermitteln – hilft, die ersten
entscheidenden Schritte zu tun.
Regelmässige Treffen und Beratung
Gruppentreffen – TransX Villa Abend:
Jeden 1. Montag und 3. Mittwoch im Monat ab 20:00 Uhr
Rosa Lila Villa, Linke Wienzeile 102, 1060 Wien, Clubraum im 1. Stock
Persönliche Beratung: Jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat von 20:00 bis 22:00
im Rahmen des Türkis Rosa Tippp der Rosa Lila Villa. Ausgenommen Feiertage.
Kontakt: [email protected] :: +43 / 680 / 24 14 748
Trans Austria – Österreichische Gesellschaft für Transidentität
www.trans-austria.org
Trans-Austria ist ein gemeinnütziger Verein, der es sich zum Ziel gesetzt hat dafür zu sorgen, dass
transidente Menschen und deren Angehörige besser beraten, betreut und begleitet werden, als es
heute der Fall ist.
Wir wollen dafür sorgen, dass das Leben sowohl der Betroffenen, als auch deren Angehöriger etwas
erleichtert wird, und niemand sich mehr mit dem “Problem“ alleine gelassen fühlen muss.
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WASt Fachkonferenz – Trans*Identitäten – Transgender Gruppen und Initiativen am Sofa
Trans-Austria wird zu diesem Zweck schwerpunktmäßig über das Bundesgebiet verteilt, Beratungszentren einrichten, in denen alle Hilfesuchenden kompetente Beratung und Hilfe bekommen.
Trans-Austria wird auch wissenschaftliche Forschungen betreiben, die es zum Ziel haben die Behandlungsmethoden Transidenter zu verbessern, neue Erkenntnisse über das Thema Transidentität zu gewinnen, und diese allen damit befassten Fachleuten zur Verfügung zu stellen.
Finanziert wird Trans-Austria durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Förderungen der öffentlichen
Hand, der Wirtschaft und Privatpersonen. Trans-Austria wird dabei keine Gewinne machen, sondern
jeden Euro zur Erreichung der Vereinsziele verwenden.
Weiters bietet Trans-Austria nebst dem Kompetenzzentrum Innsbruck, seit März 2012 auch das Penoidaufbauzentrum Linz an. Weiters bestehen viele Kontakte zu PsychotherapeutInnen,PsychiaterInnen,
LogopädInnen, etc. mit welchen Trans-Austria in Österreich kooperiert.
Ein weiterer Aspekt ist das Anliegen der Selbsthilfegruppen in Wien, Graz und Kärnten sowie die
Stammtische in Wien, NÖ, Steiermark und Kärnten.
Neu hinzu kam nebst der bislang kostenlosten psychotherapeutischen Beratung mit Unterstützung des
VÖPP (Vereinigung öst. PsychotherapeutInnen) die YOUNG TRANS Beratung als neues Standbein
nebst der auch bereits gut integrierten Angehörigenberatung.
Kontakt: [email protected]
Türkis Rosa Tippp in der Rosa Lila Villa
http://traschq.villa.at
„Eine Welt, so zärtlich, dass es keine Angst vor Einsamkeit mehr gibt ...“.
Was kann eine Beratungsstelle für Trans*Personen, Schwule und Queers leisten?
Wie wird Beratung trans*, schwul und queer?
Einsamkeit, Sehnsucht, Angst, Lust, ohne genau zu wissen worauf, (Un-)Sicherheit, die keinen Platz
hat, ausgelebt zu werden, Uneindeutigkeiten, die beginnen, den Alltag zu beherrschen, ohne Eindeutig
leiten im Alltag zu werden – Gründe eine Beratungsstelle aufzusuchen gibt es viele, auch einfach nur
der Wunsch gehört dazu, einen Ort zu finden sich selbst in vielen Seiten auszuprobieren und das nicht
allein, sondern möglichst mit Gleichgesinnten, zumindest nicht mit Menschen, die dieses Probieren in
Frage stellen.
Seit dem Frühjahr 2009 gibt es im 1. Stock der Rosa Lila Villa das FreiRäumchen als Ort, der offen dafür ist, eigene sexuelle Ausdrücke zu entwickeln und auszuprobieren, Aktionen zu planen, oder einfach
nur unter Leuten zu sein. Ab April 2011 findet in den ersten zwei Stunden des FreiRäumchens auch die
Beratung des Türkis Rosa Tippp statt. An Montagen gibt es nun ebenfalls einen offenen Treffpunkt. Das
Café Kränzchen ist Treffpunkt, Informationsstelle und eröffnet die Möglichkeit bei Bedarf mit Beratenden der Türkis Rosa Tippp Trans*SchwulenQueerBeratung in Kontakt zu treten. Das ist außerhalb der
Öffnungszeiten auch auf Vereinbarung per Mail oder Telefon möglich.
Alle Beratenden sind auch „Betroffene“, die sich selbst vielen Fragen zur eigenen sexuellen Identität
gestellt haben und diese auf unterschiedlichste Weisen für sich beantwortet haben. Für Menschen,
die die Tippp-Räume aufsuchen, bedeutet das zunächst die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen.
Die Tippp-Mitarbeitenden können fragend ausleuchten, welche Wege für die Besuchenden durch die
Beratung führen und welche Schritte daraus hinaus gesetzt werden können. Eine Person, die ihre Ziele
kennt / zu erkennen glaubt, bzw. sich für einen Weg / eine Auswahl von Wegen entschieden zu haben,
kann erwarten, auf dem Weg unterstützt und bestärkt zu werden, den sie auswählt.
Sexualität ist ein Feld, auf dem jede einzelne Persone mit den anderen in Verbindung gesetzt wird. Eine
Entscheidung für eine bestimmte sexuelle Identität, egal ob bewusst oder unbewusst, oder die Verweigerung zur Identifizierung, betrifft nie nur die Person selbst und kann nicht völlig frei und autonom
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WASt Fachkonferenz – Trans*Identitäten – Transgender Gruppen und Initiativen am Sofa
geschehen. Sich selbst in ein zufrieden stellendes Verhältnis zur eigenen Umwelt zu bewegen, setzt
eine kollektive Leistung voraus und kann nicht einfach individuell geschehen, wenn es dabei nicht zu
teils traumatisierenden Verletzungen kommen soll.
Das einander zurecht passen einer Person mit ihrer Umwelt ist keine Bringschuld dieser Person. Die
Rahmenbedingungen, wenn schon nicht frei von identitären Zwängen, dann doch zumindest in einer
gut lebbaren sexuellen Identität sein zu können, werden sozial geschaffen, von gesamtgesellschaftlicher Ebene bis hin zum jeweiligen Freund*- und Angehörigenkreis.
Für den Türkis Rosa Tippp bedeutet dies, Aktivitäten in verschiedensten Bereichen zu entwickeln, angefangen von gesellschaftspolitischem Engagement bis hin zu mit den Nutzenden des Beratungsangebots abgesprochenen Interventionen in deren persönliche Umgebung (Eltern, Partn*, o.ä.).
Regelmässige Treffen und Beratung
FreiRäumchen: Donnerstags ab 20:00
Beratung: Montags von 17:00 Uhr bis 20:00 Uhr und Donnerstags von 20:00 Uhr bis 22:00 Uhr
Rosa Lila Villa, Linke Wienzeile 102, 1060 Wien, Clubraum im 1. Stock.
Kontakt: [email protected] :: +43 1 586 43 43 (während der Beratungszeiten)
YOUNG*QUEER Gruppe in der Beratunsstelle COURAGE
www.courage-beratung.at
YOUNG*QUEER ist eine begleitete Gruppe der Beratungsstelle COURAGE, die sich als Anlaufstelle
für Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 15 bis 25 Jahren versteht.
Vor allem TransGender-Personen und gleichgeschlechtlich empfindende sowie bisexuelle Menschen
finden sich in dieser Gruppe wieder, weil sie sich nicht den gängigen Geschlechtermodellen zuordnen
können oder wollen. Unsere Gesellschaft gibt sich bezüglich der Vielfalt von Lebensweisen liberal und
offen. Die Alltagserfahrungen zeigen jedoch, dass es noch immer nicht einfach ist, jenseits der gängigen Geschlechtermodelle zu leben.
Das Gemeinsame und Verbindende, aber auch die Vielfalt, insbesondere die Vielfalt der L(i)ebensformen, stehen in der Gruppe im Vordergrund. In der Gruppe besteht die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten über Erfahrungen auszutauschen, gemeinsam Zeit zu verbringen oder einfach neue Freizeitaktivitäten zu finden.
Neben den regelmäßigen Gruppentreffen und den gemeinsam geplanten Freizeitaktivitäten ist es aber
auch wichtig, dass Jugendliche und junge Erwachsene mit ihren Fragen, Gedanken, Sorgen und Ängsten rund um die Themen Sexualität, Queer (schwul, lesbisch, bisexuell, transgender) sowie mit all
dem, was sonst noch dazugehört (Erste-Liebe, Partnerschaft, Coming-out, etc.), nicht alleine oder sich
selbst überlassen sind. Hier bietet die Gruppe AnsprechpartnerInnen und Kontakte zu kompetenten
BeraterInnen.
YOUNG*QUEER ist ein Ort des Empowerments für Jugendliche und junge Erwachsene innerhalb der
Queer-Community! Willkommen sind alle jungen Menschen, die die Vielfalt der Lebens- und Liebeskonzepte akzeptieren (wollen), mit offenen Augen durch die Welt gehen und respektvoll mit ihren Mitmenschen umgehen.
Neben YOUNG*QUEER bietet die Beratungsstelle COURAGE auch die therapeutischen Gruppen YOUNG*TRANS (für Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 15 bis 25 Jahren) und
TRANS*IDENTITIES (für erwachsene Menschen mit TransGender-Themen).
Kontakt:
Beratungsstelle COURAGE, PartnerInnen-, Familien- und Sexualberatungsstelle
1060 Wien, Windmühlgasse 15/1/7 :: +43 1 585 69 66 :: [email protected]
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WASt Fachkonferenz – Trans*Identitäten – Transgender Gruppen und Initiativen am Sofa
ORQOA – Oriental Queer Organisation Austria
http://orqoa.at
ORQOA wurde 2010 mit dem Ziel gegründet, die migrantisch-orientalische Gesellschaft in Österreich
der LGBTIQ-Gemeinde thematisch anzunähern und stark vorherrschende Vorurteile und Diskriminierung zu bekämpfen. Wir sind Anlaufstelle für Menschen, die auf Grund ihrer sexuellen Orientierung
oder Geschlechtsidentität im orientalischen Kulturkreis belästigt, isoliert und diskriminiert werden.
In vielen Ländern des Orients ist Homosexualität eine strafbare Handlung – die Bestrafungen reichen
von Freiheitsentzug und Folter bis zu lebenslänglicher Gefängnis – oder Todesstrafe. Doch die Gewalt
geht nicht nur vom Staat aus. Die Intoleranz gegenüber Menschen der LGBTIQ-Comunity ist stark
in den Köpfen der Menschen verwurzelt. Die Verstoßung aus der Familie und der Verlust der „Gesellschaftsfähigkeit“ sind die Folge. Wenn diese Menschen flüchten müssen, sind sie allein auf sich
gestellt.
Das Leben im Exil der letzte Ausweg für diese Menschen fern von der Familie und dem Herkunftsland.
Sie erleiden als Flüchtlinge und als Mitglieder der LGBTIQ-Comunity doppelte Diskriminierung und
werden mit dem äußerst komplexen Thema der Integration konfrontiert.
ORQOA versucht daher auf drei verschiedenen Ebenen die Situation der LGBTIQ-Asylwerber zu verbessern und als ultimatives Ziel eine vollständige Integration zu ermöglichen:
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werkes mit NGOs, Medien und Freiwilligen aus dem Bereich der Medizin/Wirtschaft/Justiz um bestehende Infrastrukturen und Ressourcen für die Erarbeitung von Lösungen und Hilfestellung nützen zu können. Durch dieses Netzwerk schaffen wir höchste Transparenz, Zusammenarbeit und
Synergieeffekte in der internen Zusammenarbeit sowie im Serviceangebot für die AsylwerberInnen.
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dyservice für die individuelle Betreuung und Unterstzützung von LGBTIQ-MigrantInnen. Schaffung
von Bildungs- und Sozialintegrativen Einrichtungen und Veranstaltungen.
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Film-, Podien und Informationsabende um Flüchtlinge im In- und Ausland finanziell zu unterstützen
und mehr Akzeptanz und Verständnis zu schaffen.
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WASt Fachkonferenz – Trans*Identitäten – Die Referate und Workshops
Die Referate und Workshops
Mag. Persson Perry Baumgartinger
Weiblich, männlich, trans
Konzepte von Geschlecht und dessen Überschreitungen
Die meisten Menschen sehen sich selbstverständlich als Mann und Frau. Sie gehen davon aus, dass
ihr Geschlecht natürlich ist und sich Zeit ihres Lebens nicht ändert. Die meisten gehen auch davon aus,
dass es nur zwei Geschlechter gibt. Aber ist das wirklich so? Wie definiert sich Geschlecht eigentlich?
Was genau macht eine Person zu Mann oder Frau? Und gibt es wirklich nur zwei Geschlechter? Was ist
mit Trans*- und Inter*Personen? Hat sich die Vorstellung von Geschlecht in der Gesellschaft im Laufe
der Zeit verändert? Und was genau hat Geschlecht mit Sexualität zu tun?
Der Vortrag führt in verschiedene Herangehensweisen und Theorien zu Geschlecht ein. Er zeigt auf,
dass Geschlechtervorstellungen ein viel breiteres und komplexeres Wissens- und Erlebensfeld sind, als
meistens angenommen wird. Dabei werden verschiedene bekannte und unbekanntere Begriffe vorgestellt und es wird darauf eingegangen, welche Rolle Staat, Wissenschaft, und Gesellschaft dabei spielen.
Mag.a Eva Fels
Transgender in Österreich
Gesellschaftliche und rechtliche Situation und Perspektiven
Es war eine Revolution: In den letzten 17 Jahren hat sich das Leben von Transgender-Personen so fundamental verändert, wie in den Jahrhunderten davor nicht. Die soziale Akzeptanz, die Anfeindungen, die
Selbstmorde, die Chancen im regulären Arbeitsmarkt Platz zu finden und zu behalten, die hormonelle
Behandlung, die Personenstandsänderung: All das ist mit der Situation vor 17 Jahren nicht vergleichbar.
Es war eine Revolution! Doch Österreichs Gesetzgeber schätzt Tradition. In der Diskussion um das
Personenstandsänderungsgesetz besteht das Innenministerium nach wie vor auf 39 Jahre alten Formulierungen, Texten aus einem Erlass mit dem eine Sachverständige jahrzehnte lang den österreichischen Operationszwang exekutiert hat.
Das Namensänderungsrecht untersagt erwachsenen mündigen Bürgern nach wie vor einen Vornamen
des „anderen“ Geschlechts offiziell zu tragen. Die Geschlechtsidentität wird nicht respektiert, sondern
reguliert, pathologisiert und der Privatautonomie entzogen.
Hier ist die gesellschaftliche Entwicklung der rechtlichen um Jahrzehnte voraus.
Nein, es war keine Revolution. Es ist eine Revolution! Wir sind noch mitten drin. Aber wir sehen schon,
wie die hohe Arbeitslosigkeit von TGs sinkt, wie vereiste Positionen – wie überall in Europa – schmelzen und wir bestehen weiterhin auf das Recht auf freien Ausdruck der eigenen Geschlechtlichkeit ohne
Diskriminierung, Diffamierung und staatlich sexistische Regulierung!
Carla La Gata / Dr. Carsten Balzer
Transrespect versus Transphobia weltweit
Die Menschenrechtssituation von Trans*Personen im internationalen Vergleich
In der ersten Dekade des neuen Jahrtausends ließ sich ein Paradigmenwechsel in der Betrachtung
transgeschlechtlicher Menschen erkennen. Die im letzten Jahrhundert dominierende Betrachtungsweise, die medizinisch-psychologische Perspektive, in der transgeschlechtliche Menschen als Abweichungen einer als naturgegeben gedachten Zweigeschlechterordnung definiert und in Folge pathologisiert
und gesellschaftlich stigmatisiert wurden, wurde durch eine neue Sichtweise herausgefordert. Diese
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WASt Fachkonferenz – Trans*Identitäten – Die Referate und Workshops
neue Perspektive stellt die von Menschenrechtsverletzungen gekennzeichnete soziale und rechtliche
Situation von transgeschlechtlichen Menschen in den Mittelpunkt. Die neue Betrachtungsweise versteht transgeschlechtliche Menschen als gleichberechtigte Mitglieder der Gesellschaft im Kontext einer
Universalität der Menschenrechte.
Dieser Paradigmenwechsel steht in einer verstärkenden Wechselwirkung zu der in dieser Zeit aufkommenden Ausbildung regionaler und internationaler Trans*-Bewegungen sowie deren Vernetzung zu
einer globalen Trans*-Bewegung.
Da die Forschung zu Trans* diese neue Perspektive über Jahrzehnte vernachlässigte, stellt die mangelnde Datenlage und Kenntnis der Menschenrechtssituation ein Hindernis beim Einfordern der Menschenrechte für transgeschlechtliche Menschen dar.
Im Kontext der oben beschriebenen sich gegenseitig verstärkenden Prozesse entstand 2009 ein Forschungsprojekt, um dieses Hindernis zu überwinden: das „Transrespekt versus Transphobie Weltweit“Forschungsprojekt (TvT). Dieses Forschungsprojekt wird vom europäischen Trans*-Netzwerk „Transgender Europe“ in enger Kooperation mit zahlreichen Partner-Organisationen, Aktivist_innen und
Forscher_innen aus den sechs Weltregionen Afrika, Asien, Europa, Nordamerika, Ozeanien sowie
Zentral- und Südamerika durchgeführt. Sein primäres Ziel ist die Menschrechtssituation von transgeschlechtlichen Menschen auf globaler Ebene darzustellen, sowie wissenschaftliche Daten und Materialien zu produzieren, die von sozialen Bewegungen und den in ihnen aktiven Aktivist_innen und
Unterstützer_innen zur Einforderung der Menschenrechte genutzt werden können.
Im Vortrag werden signifikante Forschungsergebnisse im Kontext der Wechselwirkung des Paradigmenwechsels und der aufkommenden globalen Trans*-Bewegung sowie das Projekt als zugleich Ergebnis und Teil dieser Wechselwirkung dargestellt. Die präsentierten Forschungsergebnisse beziehen
sich vor allem auf zwei Teilprojekte:
1.) Das Trans Murder Monitoring-Projekt, welches Berichte über Tötungsdelikte an transgeschlechtlichen Menschen weltweit erfasst, sammelt, analysiert und kontextualisiert: zwischen Januar 2008 und
Dezember 2011 wurden insgesamt 831 Berichte aus 55 Ländern erfasst und analysiert.
2.) Das Mapping der rechtlichen und sozialen Situation von transgeschlechtlichen Menschen weltweit.
Dieses Mapping zeigt in vergleichender Form verschiedene Aspekte der rechtlichen Situation (Vornamens- und Personenstandsänderung; Asyl-, Antidiskriminierungs- und Hassverbrechensgesetzgebung; Kriminalisierung, Verfolgung und institutionelle Diskriminierung) sowie der Gesundheitssituation
(Hormone und Hormontherapie; geschlechtsangleichende Operationen und Körpermodifikationen) von
transgeschlechtlichen Menschen in 72 Ländern in Afrika, Asien, Europa, Ozeanien sowie Zentral- und
Südamerika.
Dr. Horst-Jörg Haupt
Sie sind ihr Gehirn
Transsexualität im Spannungsfeld von Neurowissenschaft und Transphobie
Transphobie ist nicht nur eine „Einstellung“ Einzelner, sondern ein mächtiger gesellschaftlicher Diskurs,
der nach wie vor Medizin, Kultur und auch Alltagsbeziehungen bestimmt. Transphobie ist für jede Betreuungssituation mit transsexuellen KlientInnen eine unhintergehbare Tatsache und dringt ständig in
alle Poren des Betreuungsprozesses.
Nur durch ein ständiges und konsequent hartnäckiges „Bewusstes-Verhalten“ (Holzkamp) von BetreuerIn und KlientIn gegenüber möglichen und realen transphoben Fallen und Tücken können Handlungsfähigkeit, Autonomie, Trans*-Power und Trans*-Pride im Betreuungsprozess ernsthaft zum Thema werden.
Dazu müssen BetreuerInnen, die transsexuelle KlientInnen auf ihrem Weg begleiten, die transphoben
Aspekte/Bedingungen ihres eigenen Denkens und Handelns durchschauen. Davon sind viele BetreuerInnen noch weit entfernt. Der Kampf für Trans*-Menschenrechte ist in der Regel für „TherapeutInnen“ kein
Thema. Man verharrt lieber im konsequenzenlosen Darstellen von „Betroffenheit“ und/oder „Verständnis“.
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WASt Fachkonferenz – Trans*Identitäten – Die Referate und Workshops
Im Vortrag wird zehn wesentlichen Aspekten der Transphobie in Betreuungsprozessen kritisch nachgegangen. Aus der Sicht von Neurowissenschaft und Kritischer Psychiatrie/Psychologie werden entzerrte, entmythologisierte Alternativpositionen dargelegt.
Workshop 1: Carla La Gata / Dr. Carsten Balzer
Gemeinsam gegen Hassgewalt
Internationale Vernetzung gegen die vielen Gesichter der Transphobie
Zu Beginn des Workshops werden in beispielhafter und prägnanter Form
a) Unterschiede von Hassgewalt und ihren gesellschaftlichen Auswirkungen zu anderen Gewaltformen
b) Besonderheiten transphober Hassgewalt im Kontext der Aufklärung und Strafverfolgung und
c) der in Europa signifikante Aspekt der Mehrfachdiskriminierung – zum Beispiel als Trans*-Person,
Sex-Arbeiter_in, Migrant_in/Person of Color – und seine Folgen vorgestellt.
Im weiteren Verlauf des Workshops werden aufbauend auf dieser thematischen Einleitung interaktiv
Beispiele, Möglichkeiten und Herausforderungen der gemeinsamen Bekämpfung von Transphobie und
transphober Hassgewalt auf der lokalen sowie auf der internationalen Ebene bzw. auf Verschränkungen
der beiden Ebenen sowie Formen und Möglichkeiten internationaler Solidarität, diskutiert und erarbeitet.
Workshop 2: Dr. Horst-Jörg Haupt
Aspekte des medizinischen Case-Managements
Trans*-Betreuung ohne transphobe Scheuklappen
Im Workshop wird eine Alternative zur herkömmlichen „Trans*Therapie“ vorgestellt und diskutiert, nämlich die Praxis des Casemanagements bei Trans*KlientInnen.
Zunächst wird – um an den vormittäglichen Vortrag anzuknüpfen – ein „Fragebogen zur Erfassung
transphober TherapeutInneneinstellungen (FETT)“ diskutiert.
Danach versuchen wir gemeinsam eine Checkliste „Gegenüberstellung Traditionelles Vorgehen (TV)
vs. Modernes Casemanagement (MCM)“ zu erstellen.
Zur Unterstützung erhalten die WorkshopteilnehmerInnen eine Fragensammlung zu Themen wie:
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Um die Diskussion anzuregen, könnte bei Bedarf immer wieder eine Präsentation mit Vorschlägen für
Antworten eingeblendet werden.
Am Ende des Workshops werden die Teilnehmenden ein gemeinsames Resümee formulieren.
Workshop 3: Helga Hess-Knapp und Manfred Wolf
Trans*Job – Arbeitsrechtliche Aspekte für Transgender-Personen
Da die Benachteiligung von Transgender Personen im Gleichbehandlungsrecht unter den Diskriminierungsschutz aufgrund des Geschlechts fällt ist dieser Personenkreis sowohl im Bereich der Arbeitswelt als auch beim Zugang zu Gütern und Dienstleistungen geschützt. Der Worshop wird spezifische
arbeitsrechtliche Aspekte in der Lebenssituation von Transgender Personen beleuchten und maßgeschneiderte Vorgehensweisen im Diskriminierungsfall vorstellen..
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WASt Fachkonferenz – Trans*Identitäten – Trans* Hintergrundinformationen
Trans* Definitionen und Begrifflichkeiten
In der transgender Welt gibt es sehr unterschiedliche Motive für alternative Geschlechtsdarstellungen
und eine Unmenge ambivalenter Geschlechtspositionen. Die Grenzen sind fließend, eine eindeutige
„Zuordnung“ ist damit nicht möglich. Das liegt daran, dass auch die Zuweisungen von Geschlecht, Sex
und Gender in der Regel nicht eindeutig sind.
Geschlecht
Das Wort Geschlecht ist aus dem Althochdeutschen abgeleitet: „gislathi“ -> „das in dieselbe Richtung
schlägt“. In der Regel bezeichnet es zwei Kategorien von Menschen, „Männer“ und „Frauen“, die durch
angeborene körperliche Merkmale bestimmt werden.
Diese Sichtweise konstruiert die binäre Geschlechterordnung, grenzt die Vielfalt menschlicher Lebensweisen auf zwei normierte Kategorien ein und blendet die Tatsache aus, dass Geschlecht in der sozialen Interaktion erst gemacht wird und ein historisch veränderbares, soziales, kulturelles und politisches
Verhältnis zwischen Menschen darstellt.
Geschlechtsidentität (Gender Identity)
Bezeichnet das tief verwurzelte, innerliche und individuelle Empfinden des eigenen Geschlechts, das
mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmen oder im Widerspruch stehen kann.
Die Geschlechtsidentität umfasst das persönliche Empfinden des eigenen Körpers, das auch den
Wunsch nach medizinischen Anpassungen der körperlichen Erscheinung beinhalten kann, sowie andere Ausdrucksformen von Geschlecht wie Kleidung, Sprache oder Verhaltensweisen.
Geschlechtsdarstellung / Geschlechtsperformance (Gender Expression)
Bezieht sich auf die im sozialen Kontakt wahrgenommene geschlechtliche Erscheinung und umfasst
den körperlichen Ausdruck wie auch Kleidung, Sprache oder Verhaltensweisen. In der Regel haben
Menschen das Bestreben, ihre Geschlechtsdarstellung mit der eigenen Geschlechtsidentität in Übereinstimmung zu bringen, unabhängig von jenem Geschlecht, dass bei der Geburt zugewiesen wurde.
Sex und Gender
Sex bezeichnet das physische Geschlecht.
Gender bezeichnet das grammatikalische und soziale Geschlecht.
Geschlechtskomponenten
Es gibt viele Komponenten, die meist nicht mitgedacht werden, wenn von Geschlecht gesprochen wird
und die jeweils in einer Person unterschiedlich sein können.
Identitätsgeschlecht
Wird durch die eigene Geschlechtsidentität bestimmt. Es ist das eigene
Geschlecht, also jenes, zu dem sich ein Mensch zugehörig fühlt.
Soziales Geschlecht
Wird durch soziale Anerkennung bestimmt. Es ist jenes Geschlecht, das
durch das soziale Umfeld zugewiesen wird.
Juristisches Geschlecht
Wird kurz nach der Geburt durch die Hebamme zugewiesen und bezeichnet das staatlich anerkannte Geschlecht. Dieses Geschlecht kann
durch eine Personenstandsänderung angepasst werden.
Körperliches Geschlecht
Wird durch primäre und sekundäre Geschlechtsmerkmale bestimmt und
prägt das physische Erscheinungsbild.
Chromosomal: Chromosomensatz (z.B. XX / XY / XXY / usw.)
Gonadal: Keimdrüsen (Eierstöcke / Hoden)
Genital: primäre Geschlechtsmerkmale (Penis / Vagina)
Somatisch: sekundäre Geschlechtsmerkmale (Brust, Bart, Stimme ...)
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WASt Fachkonferenz – Trans*Identitäten – Trans* Hintergrundinformationen
Transgender Personen
Ist eine Sammelbezeichnung für Menschen, die herkömmliche Geschlechtsgrenzen überschreiten.
Dies kann einen – temporären oder permanenten – vollständigen Geschlechtswechsel innerhalb des
binären Geschlechtermodells bedeuten. Es kann aber auch bedeuten, dass eine Person sich in beiden Geschlechtern oder in keinem der beiden Geschlechter identifiziert. Auch Geschlechtspositionen
außerhalb des binären Geschlechtermodells können eingenommen werden, zum Beispiel als „drittes
Geschlecht“. Oder aber eine Person stellt sich außerhalb jedes Geschlechtermodells indem sie die
Kategorie Geschlecht für sich als Identifikationskriterium abschafft.
Trans* Personen
Ist ähnlich wie Transgender ein Überbegriff für Menschen, die herkömmliche Geschlechtsgrenzen überschreiten. Der Begriff ist neuer und wird vor allem in der emanzipatorischen, queeren Community gerne
verwendet. Der Stern steht für alle Formen und Möglichkeiten des trans Seins in seiner bunten Vielfalt.
Transsexuelle, TS
Der Begriff der Transsexualität kommt aus der Medizin und ist gleichzeitig der im ICD-10 verwendete Begriff für die zuerkannte Persönlichkeitsstörung. Der deutsche Arzt und Sozialforscher Magnus
Hirschfeld hat 1923 den Begriff des „Seelischen Transsexualismus“ verwendet, ohne allerdings näher
zu definieren, was darunter gemeint ist. Erst 1953 griff der deutsch-amerikanische Endokrinologe Harry
Benjamin den Begriff wieder auf und etablierte ihn in einer Bedeutung, die er bis heute im Wesentlichen
behalten hat: Transsexuelle sind Menschen, die als Angehörige des anatomisch anderen Geschlechts
leben und anerkannt werden wollen und den eigenen Körper durch medizinische Behandlung an das
andere Geschlecht anpassen wollen. Heute wird der Begriff bezüglich des Wunsches nach medizinischer Behandlung immer mehr relativiert und auch auf Menschen ausgedehnt, die sich zwar eindeutig
im anatomisch anderen Geschlecht identifizieren und als Angehörige ihres Identitätsgeschlechts anerkannt werden wollen, aber nicht oder nur zum Teil den Wunsch hegen, ihren Körper durch medizinische
Behandlung zu verändern.
Transidente
Dieser Begriff wurde in den letzten Jahren von Betroffenen und PsychotherapeutInnen als Synonym für
die Transsexualität eingeführt, um den Schwerpunkt in Richtung Geschlechtsidentität zu verschieben.
Damit wird eher auf die Selbstwahrnehmung und auf die sozialen Geschlechterrollen verwiesen. Die
Angleichung des Körpers steht nicht so sehr im Vordergrund, auch wenn die meisten sich als transident definierenden Personen körperliche Anpassungen anstreben – nicht zuletzt auch um dadurch die
soziale Anerkennung in ihrem Identitätsgeschlecht zu erleichtern. Die Verwendung des Begriffs Transidentität ist auch durch Abgrenzungswünsche gegenüber Assoziationen mit Sexualität im Sinne von
sexuellen Handlungen oder sexueller Orientierung motiviert.
Transmann, FzM (Frau zu Mann)
Diese Begriffe stehen für Menschen, die bei der Geburt als Frauen eingestuft wurden und später einen
Geschlechtswechsel in Richtung Mann vollzogen haben.
Transfrau, MzF (Mann zu Frau)
Diese Begriffe stehen für Menschen, die bei der Geburt als Männer eingestuft wurden und später einen
Geschlechtswechsel in Richtung Frau vollzogen haben.
Transvestiten, TV
Der Begriff des Transvestitismus beinhaltet das lateinische Wort „vestire“, „kleiden“, und wurde 1910
von Magnus Hirschfeld geprägt um Menschen zu beschreiben, die Kleidung jenes Geschlechts tragen,
dem sie körperlich nicht zugeordnet sind. Hirschfeld war schon bewusst, dass es nicht nur um das
bloße Tragen von Kleidung geht. Heute verstehen wir unter Transvestiten Menschen, meist „Männer“,
die zeitweise im Erscheinungsbild des anderen Geschlechts leben und auftreten und die dadurch Persönlichkeitsanteile ausdrücken, die sie in ihrer üblichen Geschlechterrolle verdrängen müssen. Transvestitismus und fetischistischer Transvestitismus sind, wie die Transsexualität, im ICD-10 definierte
Krankheitsbegriffe.
Cross Dresser, CD
Menschen, die bewusst jene Kleidungsnormen übertreten, die zur Aufrechterhaltung der Geschlechterordnung dienen. Siehe auch: Drag.
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WASt Fachkonferenz – Trans*Identitäten – Trans* Hintergrundinformationen
Damenwäscheträger
Nein, kein Requisit für den Kleiderschrank sondern Männer die gerne weibliche Unterwäsche unter
ihrer Alltagskleidung tragen. Ja, es gibt auch Frauen, die gerne männliche Unterwäsche unter ihrer
Alltagskleidung tragen. Einen eigenen Begriff dafür gibt es aber nicht.
In-Between
Menschen, die ihre Zuweisung auf eine männliche oder weibliche Position ablehnen.
Gender bender
Personen, die Geschlechtsrollen verbiegen (to bend), also eine androgyne oder anti-normale Geschlechtsperformance zeigen. Der Begriff umfasst sowohl sozialen Aktivismus gegen Geschlechtsnormierung als auch Trans* Personen mit ambivalenter oder alternativer Geschlechtsidentität.
Drag
Überschreitung von Kleidungsnormen. Der Begriff entstammt der Shakespear‘schen Regieanweisung
„DRessed As Girl“ für Männer, die als Frauen auf der Bühne erscheinen. Kann aber umgekehrt auch
„DRessed As Guy“ heißen. Drag bedeutet im Englischen aber auch „schleppen“ und kann so auf das
Tragen pompöser Kleidung bezogen werden. Der Begriff Drag Queen entstand Anfang des 20. Jahrhunderts als britisches Slangwort für feminin auftretende Homosexuelle.
Drag King
Frauen die, insbesondere bei Performances, in typisch männlicher Bekleidung und maskulinem Styling
stereotype männliche Verhaltensweisen darstellen oder persiflieren.
Drag Queen
Meist schwule Männer, die als schrille Imitation von Frauen auftreten.
Double Drag
Männer, die Frauen spielen, die Männer darstellen oder Frauen, die Männer spielen, die Frauen darstellen.
Butch
Lesbische Frauen, die sich in Kleidung und Verhalten kontinuierlich maskulin geben.
Femme
Lesbische Frauen, die sich scheinbar heteronormativ feminin präsentieren.
Schwuchtel, Tunte
Herabwürdigende Bezeichnung für einen effeminierten, meist homosexuellen Mann.
Weichei
Unmännlicher Mann im Sinne angeblich unmännlicher Schmerz-, Kälte und Hitzeempfindlichkeit.
Mannweib
Besonders maskuline, derb auftretende Frau.
Eunuch
Kastrierte Männer. Bei Kastraten der Europäischen Hoch-Gesangskultur wurden vor der Pubertät die
Hoden zertrümmert, später nur die Hodenkanäle durchtrennt.
Travestiekünstler
Schauspieler, Sänger oder Tänzer, die auf der Bühne professionell Frauen imitieren.
Intersexuelle
Der Begriff der Intersexualität kommt aus der Medizin und bezeichnet Menschen, die aufgrund ihrer
körperlichen Eigenheiten nicht eindeutig dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zugeordnet werden können. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Formen, die sich auf die Geschlechtschromosomen, die Gonaden, die primären oder sekundären Geschlechtsorgane oder die Geschlechtshormone
beziehen. Intersexuelle Menschen wurden früher als Zwitter oder Hermaphroditen bezeichnet.
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WASt Fachkonferenz – Trans*Identitäten – Trans* Hintergrundinformationen
Drittes Geschlecht
Ein drittes Geschlecht ist in vielen Kulturen bekannt. Genannt seien etwa die Hijras in Indien, deren
Gemeinschaft Aspekte einer eigenen Kaste birgt (siehe auch: Fels und Pillai-Vetschera 2001, Hijras
– das dritte Geschlecht Indiens; Fels 2002, Das Geschlecht jenseits der Dualität), oder die two spirit
people indigener Kulturen, die häufig als spirituelle Vorbilder verehrt werden. Auch einzelne Staaten
haben schon einen dritten Geschlechtseintrag eingeführt und damit ein juristisches drittes Geschlecht
legitimiert. So kann zum Beispiel in Nepal seit 2008 neben „männlich“ und „weiblich“ auch „drittes Geschlecht“ eingetragen werden. In Australien wurde im September 2011 ein Geschlecht „X“, was „unbestimmt“ bedeuten soll zur Eintragung in Reisepässe eingeführt.
Geschlechtsmigration
Geschlechtsmigration ist die Wanderung von Personen im sozialen Raum der Geschlechter, wobei es
unterschiedliche Richtungen, Distanzen, Dauer und Geschwindigkeiten gibt. Das Bild der Geschlechtsmigration bietet einerseits die Möglichkeit, die Konstruktion von Zweigeschlechtlichkeit aufzuweichen,
indem eine Vielfalt bewanderbarer Geschlechter vorstellbar wird. Andererseits bricht es mit dem weit
verbreiteten Tabu einer möglichen Rückkehr in das Ausgangsgeschlecht und kann auch temporäre
Formen des Geschlechtswechsels beschreiben. Wie für geographische / soziale MigrantInnen ist auch
für GeschlechtsmigrantInnen das Spannungsfeld der Integration / Assimilation von entscheidender Bedeutung. Oft besteht der dringende Wunsch, assimiliert zu werden, um nicht mehr als (be)fremd(lich)
erkennbar zu sein. Für eine staatliche Anerkennung wird mehr oder weniger brutal die Integration /
Assimilation gefordert, etwa durch den Zwang zu genitalanpassenden Operationen, Sprachkurse oder
Einbürgerungstests. Wenn die Integration nicht wie gewünscht gelingt und das soziale Umfeld mit Ausgrenzung oder gar Hass reagiert, entsteht eine oft existenzbedrohliche Situation. MigrantInnen sind
vermehrt von Hassverbrechen bedroht und betroffen - sei es aufgrund von Xenophobie oder aufgrund
von Transphobie. Vielleicht kann der Begriff der Geschlechtsmigration auch einen Weg der Solidarität
zwischen geographischen / sozialen MigrantInnen und Transgender Personen öffnen. Oder zumindest
für die jeweiligen Lebenssituationen sensibilisieren.
Queer
„Queer“ bedeutet wörtlich übersetzt „seltsam“, „wunderlich“, „eigenartig“, „verdächtig“, „zweifelhaft“.
Der Begriff wurde in den USA als Schimpfwort für Lesben, Schwule und Trans* Personen verwendet.
In den 80er und 90er Jahren gelang es den Aktivistinnen der LGBT Bewegung, das Wort neu zu bewerten und sich als Begriff einer politisch emanzipatorischen Bewegung anzueignen. Als Identitätsbezeichnung umfasst der Begriff Lesben, Schwule, Bisexuelle, Intersexuelle und Trans* Personen. Auch
Heterosexuelle, Pansexuelle, Asexuelle oder Sadomasochistinnen können sich als queer identifizieren.
Gemeinsame Basis ist die Ablehnung der Heteronormativität und überkommener Rollenklischees, sowie das Leben in einer schillernden Vielfalt geschlechtlicher Identitäten und sexueller Praxen.
Transphobie
Transphobie bedeutet einen Angriff, eine Herabwürdigung oder eine Benachteiligung von Menschen,
die in ihrer Geschlechtsidentität von der Norm abweichen oder die nicht eindeutig in das binäre System
„Mann und Frau“ einzuordnen sind. Oft gibt es dabei einen klaren Bezug zur Homophobie: Transfrauen
werden von den Gewaltausübenden oft als Männer betrachtet um daraus die Rechtfertigung für eine
Gewalttat oder Pöbelei abzuleiten.
Sexismus
„Sexismus ist die Zuschreibung von Merkmalen und Zuweisung von Rollen aufgrund des Geschlechts.
Sexismus ist von anderen zu erwarten, dass sie Geschlechternormen verkörpern. Sexismus ist sich
selbst durch Merkmale und Rollen zu stilisieren, die an von außen bestimmte Geschlechterklischees
gebunden sind. Siehe auch Fels und Fink: „Was ist Sexismus?“( http://gendertalk.transgender.at)
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Geschlechtswechsel
Bezeichnet den Übertritt von dem einen zum anderen der Pole in der binären Geschlechterordnung.
Sozialer Geschlechtswechsel: Soziale Anerkennung im Identitätsgeschlecht durch entsprechende Geschlechtsperformance. Meist haben wir nicht das Geschlecht das wir fühlen sondern das Geschlecht, das uns durch unser soziales Umfeld zugewiesen wird. Der soziale Geschlechtswechsel ist
meist der wichtigste Schritt in das eigene Geschlecht.
Juristischer Geschlechtswechsel: Änderung des Personenstandes und Änderung des Vornamens.
Medizinischer Geschlechtswechsel: Anpassung des Körpers an das Erscheinungsbild des Identitätsgeschlechts durch medizinische Behandlungen.
Quellen:
Website von TransX – Verein für Transgender Personen :: http://transx.at/Pub/TransWas.php
Persson Perry Baumgartinger, Verein ]diskursiv[, queeropedia, 2009:: http://www.queeropedia.com
Trans* Recht
Der juristische Geschlechtswechsel in Österreich im Wandel der Zeit
Um im eigenen Geschlecht leben zu können und sozial anerkannt zu werden ist es wichtig, dass auch der
Staat dieses Geschlecht anerkennt. Ein passender Vorname ist die erste Voraussetzung für die soziale
Anerkennung im eigenen Geschlecht. Passt das in den Dokumenten vermerkte Geschlecht nicht mit dem
wahrgenommenen Erscheinungsbild einer Person zusammen, so wird sie Aufsehen erregen und Diskriminierungen ausgesetzt sein, sobald sie sich auszuweisen hat. Etwa bei Behördenwegen, in der Arztpraxis
oder bei einer Führerscheinkontrolle. Auch einen Job zu finden oder zu behalten ist mit einem widersprüchlichen Vornamen und unpassenden Papieren nahezu unmöglich.
Eine nachträgliche Änderung des Geschlechts im Geburtenbuch war ursprünglich nicht vorgesehen.
1952 erregte der Fall des GIs George William Jorgensen Aufsehen, der als Mann aus den USA nach
Dänemark reiste, sich dort einer genitalanpassenden Operation unterzog, als blonde Schönheit in die
USA zurückkehrte und sich ab jetzt Christine Jorgensen nannte. Es dauerte noch bis in die 70er Jahre,
bis auch in Österreich Menschen, die ins Ausland gereist waren um sich genitalanpassenden Operationen zu unterziehen, bei den Standesämtern vorstellig wurden, um Vornamens- und Personenstandsänderungen zu beantragen. Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre wurde die Frage der Personenstandsänderung in juristischen Zeitschriften diskutiert, 1983 wurde im Innenministerium ein erster
Transsexuellen-Erlass formuliert und 1996 mit einigen Änderungen neu verlautbart. Damit wurde die
Möglichkeit geschaffen, nach dem § 16 Personenstandsgesetz einen Randvermerk über die Änderung
des Geschlechts im Geburtenbuch eintragen zu lassen.
Voraussetzung war die Vorlage eines Gutachtens des Instituts für Gerichtsmedizin der Universität
Wien, das erweisen musste dass:
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dem anderen Geschlecht zuzugehören, was ihn oder sie veranlaßt hat, sich geschlechtskorrigierender Maßnahmen zu unterziehen;
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Geschlechts geführt haben;
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฀ deren Geschlecht nichts mehr ändern wird.
Was unter „geschlechtskorrigierenden Maßnahmen“, die zu einer „deutlichen Annäherung an das äußere Erscheinungsbildes des anderen Geschlechts geführt haben“ zu verstehen sei wurde nicht schriftlich festgelegt.
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WASt Fachkonferenz – Trans*Identitäten – Trans* Hintergrundinformationen
In der Praxis verstanden das Innenministerium und die zuständige gerichtsmedizinische Gutachterin
darunter jedoch eine Reihe von Operationen:
FzM: Entfernung der Gebärmutter und der Eierstöcke, Entfernung der weiblichen Brust. Nicht verlangt
wurde ein Penisaufbau.
MzF: Emaskulinisation bestehend aus Entfernung des Penis und Entfernung der Hoden mit Bildung
einer Neovagina und Neoclitoris. Nicht verlangt wurde ein Brustaufbau.
Weiters wurde in dem Erlass festgestellt, dass ein Randvermerk über die Änderung des Geschlechts
im Geburtenbuch nur dann eingetragen werden darf, wenn der Antragsteller oder die Antragstellerin
nicht verheiratet ist.
Eine Änderung des ersten Vornamens in einen geschlechtsspezifischen Vornamen wurde an die Änderung des Geschlechtseintrags im Geburtenbuch gebunden. Ein geschlechtsneutraler erster Vorname
konnte auch ohne geschlechtskorrigierende Massnahmen angenommen werden.
Die Trans* Selbsthilfegruppen und Interessensvertretungen führten jahrelang Kampagnen, um den
Scheidungszwang und den Operationszwang zu Fall zu bringen. Die Anfordeung nach schwerwiegenden operativen Eingriffen zur Durchführung eines einfachen Verwaltungsaktes wurde, etwa durch den
Menschenrechtskommissär des Europarates, Thomas Hammarberg, als grobe Verletzung der Menschenrechte angeklagt. Die in der Trans* Community erhobenen Forderungen nach einer Entkoppelung medizinischer und rechtlicher Prozesse sowie der Anerkennung des gelebten Geschlechts wurden
von der Bevölkerung gut verstanden und weitgehend geteilt. Dennoch scheiterten alle Versuche der
Selbsthilfegruppen und Interessensvertretungen, durch Gespräche im Ministerium menschenrechtskonforme Verwaltungsabläufe für die Personenstandsänderung einzuführen.
Erst die Höchstgerichte haben mit richtungsweisenden Entscheidungen einen Umschwung gebracht:
Am 8. Juni 2006 gab der Verfassungsgerichtshof einer Beschwerde Recht, die sich gegen die Verwehrung einer Personenstandsänderung aufgrund einer bestehenden Ehe richtete. Für Sandra H. gab es
gar keine Möglichkeit zur Scheidung weil kein Scheidungsgrund vorlag. Die Ehe war nicht zerrüttet, im
Gegenteil. Nach der erfolgreichen Klage präsentierten sich Sandra und ihre Frau als überaus glückliches Paar. Insbesondere die lesbische und schwule Community freute sich über diese erste reguläre
Österreichische Ehe eines homosexuellen Paars. Der VfGH hat entschieden, dass Geschlechtsänderungen ohne Berücksichtigung anderer Rechtsbeziehungen, in diesem Fall der einer Ehe, korrekt zu
beurkunden sind. Damit ist der Scheidungszwang gefallen.
Am 27. Februar 2006 erhielt Michaela P. vom Verfassungsgerichtshof mit ihrer Beschwerde gegen den
Zwang zu genitalanpassenden Operationen als Voraussetzung für die Personenstandsänderung Recht.
Sie hatte jahrzehntelang unerkannt als Frau gelebt und als Prokuristin in einem Konzern gearbeitet. Als
der Konzern von einer ausländischen Firma übernommen wurde, flog der Widerspruch zwischen ihrem
gelebten Geschlecht und dem Personenstand auf, sie verlor ihre Prokura und man legte ihr nahe, ihren
Personenstand ehebaldigst richtigzustellen um ihren Job behalten zu können. Der VwGH stellte fest,
dass Änderungen des Personenstandes vorzunehmen sind, wenn das Zugehörigkeitsempfinden zum
anderen Geschlecht „aller Voraussicht nach weitgehend irreversibel“ ist und eine „deutlichen Annäherung an das äußere Erscheinungsbild“ stattgefunden hat, und befand explizit „dass ein schwerwiegender operativer Eingriff, wie etwa die von der belangten Behörde geforderte Entfernung der primären
Geschlechtsmerkmale, keine notwendige Voraussetzung für eine deutliche Annäherung an das äußere
Erscheinungsbild des anderen Geschlechts ist.“
Derzeit stellt ein neuer, nicht verlautbarter Erlass des Innenministeriums fest, dass die Bezirksverwaltungsbehörden für Personenstandsänderungen zuständig sind, wobei die Vorgaben des Verwaltungsgerichtshofs zu beachten sind.
Fraglich ist, wie diese Voraussetzungen nachzuweisen sind. In der Regel werden mindestens zwei Psycho* Gutachten unterschiedlicher Herangehensweise (psychiatrisch, psychotherapeutisch, klinischpsychologisch) verlangt, aus denen die Erfüllung der vom VwGH zitierten Kriterien herausgeht. Da die
Bezirksverwaltungsbehörden zuständig sind ergeben sich bundesländerweise unterschiedliche Bedingungen für die Bewilligung von Personenstandsänderungen.
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Trans* Medizin
Medizinische Behandlung und Behandlungsempfehlungen
Die medizinische Behandlung bedeutet für viele Trans* Menschen einen wichtigen Schritt um vollständig im eigenen Geschlecht anzukommen und sich zu Hause fühlen zu können und auch vom sozialen Umfeld anerkannt zu werden. Durch Maßnahmen wie Bartepilation, Hormonbehandlung oder die
sekundären und primären Geschlechtsorgane anpassende Operationen wird das physische Erscheinungsbild dem Identitätsgeschlecht angeglichen.
In Österreich werden viele – wenn auch nicht alle – notwendigen Behandlungen durch die gesetzlichen Krankenversicherungen finanziert. Nach einem VwGH Urteil ist „Transsexualität dann als eine Anspruch auf Krankenbehandlung gemäß § 133 ASVG auslösende Krankheit zu werten, wenn die innere
Spannung zwischen dem körperlichen Geschlecht und der seelischen Identifizierung mit dem anderen
Geschlecht eine derartige Ausprägung erfahren hat, daß nur durch die Beseitigung dieser Spannung
schwere Symptome psychischer Krankheiten behoben oder gelindert werden“.
Die Behandlung verläuft im Pinzip in drei Schritten:
1.) Psychotherapie,
2.) Hormonbehandlung,
3.) Geschlechtsangleichende Operationen.
Nicht alle, die für sich medizinische Behandlungen brauchen, wollen jeden dieser Schritte gehen. Die
Erkenntnis, dass es unterschiedliche Bedürfnisse gibt, und dass auf die individuellen Wünsche einzugehen ist, um den Erfolg der Behandlung nicht zu gefährden, setzt sich erst langsam auch mehr und
mehr unter den behandelnden ÄrztInnen und TherapeutInnen durch.
Geschlechtsangleichende Operationen bedeuten in jedem Fall schwerwiegende und meist irreversible
Eingriffe in einen an sich gesunden Körper. Um sicherzustellen, dass die Entscheidung, sich diesen Eingriffen unterziehen zu wollen reiflich überlegt und spürbar stimmig ist wurden Kriterien entwickelt, die als
Voraussetzungen für die Behandlungen heranzuziehen sind. Sie sollen einerseits Reuefälle verhindern
und andererseits die Ärztinnenschaft vor allfälligen Vorwürfen der Körperverletzung absichern.
1997 hat das Gesundheitsministerium nach Beratung durch den Obersten Sanitätsrat Empfehlungen herausgegeben, wie der „Behandlungsprozess von Transsexuellen“ in Österreich abzulaufen hat:
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endokrinologischen bzw. zytogenetischen Abklärung – eine psychiatrische sowie eine Psycho(psychologische) Diagnosestellung verlangt.
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Psychotherapie zu erfolgen, die nicht nur therapeutischen Zielen dient, sondern auch die diagnostische Bewertung vertiefen soll.
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psychiatrisches Gutachten verlangt, das die Indikation psychischer und somatischer Behandlungskomponenten feststellen muss.
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tens ein Jahr weitergeführt werden. Parallel muss ein „Alltagstest“ (d.h. Leben bereits unter den
geänderten geschlechtlichen Bedingungen) begonnen werden.
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Kontinuität und Unbeeinflussbarkeit des transsexuellen Wunsches belegen.
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kann schliesslich die operative Geschlechtsangleichung begonnen werden.
In den 15 Jahren seit der Entstehung der Österreichischen Behandlungsempfehlungen hat sich das
Wissen um Notwendigkeiten und Möglichkeiten der Behandlung vertieft und ein Umdenkprozess hin
zu einer größeren Beachtung der Bedürfnisse und Realitäten von Transgender Personen begonnen.
Um dem Rechnung zu tragen tagt seit geraumer Zeit in Österreich eine Arbeitsgruppe zur Reform der
Behandlungsempfehlungen.
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WASt Fachkonferenz – Trans*Identitäten – Trans* Hintergrundinformationen
Auf internationalem Niveau bewegen sich die Standards of Care (SoC), die seit Oktober 2011 in der
Version 7 vorliegen. Herausgegeben werden sie von der Welt Professionalisten Gesellschaft für Transgender Gesundheit (WPATH), einem internationalem Gremium auf diesem Gebiet profilierter WissenschafterInnen, BehandlerInnen und Trans* Personen.
Diese Behandlungsrichtlinien zeitgemäßer als die Österreichischen Empfehlungen. Sie bieten umfassende Informationen zu möglichen Behandlungen und einhergenenden Risken, erlauben einen individuell
flexibleren Behandlungsverlauf und gehen respektvoller mit den Bedürfnissen der Betroffenen um.
Die SoC 7 verlangen für die Zulassung zur Hormontherapie, ebenso wie für Brustoperationen:
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Kriterien für genitalanpassende Operationen sind zusätzlich:
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Quellen:
Österreichische Behandlungsempfehlungen: http://transx.at/Dokumente/Empfehlung97.pdf:
Standards of Care der WPATH: http://www.wpath.org/documents/Standards of Care V7-2011 WPATH.pdf
Trans* Gleichbehandlung
Die Diskriminierung von Transgender Personen und intersexuellen Menschen ist eine Benachteiligung
aufgrund des Geschlechts und fällt damit unter das Diskriminierungsverbot des Gleichbehandlungsgesetzes. Damit sind Transgender Personen vor Benachteiligungen im Bereich der Arbeitswelt und bei
der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen geschützt.
Der Begriff „Geschlecht“ beinhaltet sowohl das körperliche Geschlecht als auch das soziale Geschlecht.
Darüber hinaus kann „Geschlecht“ in diesem Zusammenhang auch die Geschlechtsidentität meinen.
Geschlecht ist in diesem Sinn keine fixe Kategorie, sondern beruht auf gesellschaftlichen Vereinbarungen, Konstruktionen und Zwängen. Es ist dadurch auch wandelbar.
Transgender Personen sind Menschen, die von den vorgegebenen Geschlechterrollen männlich –
weiblich abweichen und ihr Geschlecht ihrem Empfinden anpassen oder wechseln. Einige definieren
ihr Geschlecht unabhängig von den vorgegebenen Kategorien männlich – weiblich für sich ganz neu.
Intersexuelle zeigen Merkmale beider Geschlechter. Sie alle entsprechen nicht den herrschenden Geschlechternormen und werden deshalb oft benachteiligt oder angegriffen.
Bei Verstößen gegen das Diskriminierungsverbot ist im Gleichbehandlungsgesetz meist ein Schadenersatz für die Verletzung der Würde und für die möglicherweise entstandenen finanziellen Nachteile vorgesehen. In einigen Fällen wird auch die Herstellung eines diskriminierungsfreien Zustandes verlangt.
Auf der Ebene der Europäischen Union findet neben der Geschlechtsidentität (gender identity) in jüngster Zeit auch der Begriff der Geschlechtsdarstellung (gender expression) Eingang. So wurde am 12.
September 2012 im EU Parlament eine Direktive zum Schutz von Opfern von Hass Verbrechen beschlossen, in der die Geschlechtsdarstellung erstmals genannt ist und die somit explizit auch Menschen schützt, die durch nicht den Geschlechtsnormen entsprechende Kleidung, Sprache, Verhaltensweisen oder Körpersprache auffallen.
Quelle:
Gleichbehandlung für Transgender Personen und Intersexuelle Menschen:
Kurzinformation der Gleichbehandlungsanwaltschaft Österreich
http://www.gleichbehandlungsanwaltschaft.at
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Trans* (De)Pathologisierung
Die Einstufung von Trans* als Persönlichkeitsstörung und ihre Überwindung
Menschen, deren geschlechtliche Identität nicht mit jenem Geschlecht übereinstimmt, das nach der
Geburt durch die Hebamme zugewiesen wurde, gelten als psychisch krank. Die „Transsexualität“ und
der „Transvestitismus“ finden sich im internationalen Diagnosekatalog der WHO, ICD-10, im Kapitel
über Persönlichkeitsstörungen. Auch der DSM-IV kennt die Diagnose der Geschlechtsidentitätsstörung
(Gender Identity Disorder).
Ist „Transsexualität“ wirklich eine psychische Krankheit oder ist ihr verordneter Krankheitscharakter
nicht vielmehr ein subtiler Ausdruck der Trans* Diskriminierung?
In der Trans* Community besteht Konsens darüber, dass Trans* Personen keinesfalls psychisch krank
sind. Trans* Personen, die ihr eigenes Geschlecht leben können, die sozial wie juristisch anerkannt
sind und die auf Wunsch auch Zugang zu geschlechtsanpassender medizinischer Behandlung haben,
leiden nicht stärker unter psychischen Belastungen als die Durchschnittsbevölkerung.
Krank sind nicht die Menschen, die ihr Geschlecht wechseln. Das Problem liegt in der Gesellschaft,
wenn sie Menschen ein Leben im eigenen, selbst definierten Geschlecht nicht zugestehen will. Wenn
Trans* Menschen psychische Probleme haben so zeigen sich darin die Auswirkungen der herrschenden Transphobie. Diskriminierung, Diffamierung und Gewalt können ebenso krank machen wir der
Zwang, in einem Geschlecht leben zu müssen, das nicht das eigene empfundene Geschlecht ist.
Transphobie macht krank: Sie zerstört das Selbstbewusstsein, erzeugt Ängste, Depressionen, Panikzustände und auch psychosomatisch bedingte körperliche Krankheiten. Das Leiden hat schnell ein
Ende, sobald die umfassende Anerkennung im eigenen Geschlecht erfolgt ist.
Die Einstufung als Persönlichkeitsstörung bedeutet eine Stigmatisierung und bereitet den Boden für
gesellschaftliche Missachtung und transphobe Gewalt. Menschen, deren Anblick nicht in das gewohnte
Schema von „Mann“ und „Frau“ passt erregen in der Öffentlichkeit Aufsehen und irritieren. Das Bekenntnis zur eigenen, vom sozialen Umfeld als abweichend empfundenen Geschlechtsidentität kann
noch immer Diffamierungen und Beschimpfungen als geistesgestört nach sich ziehen. Das ist ein altes
Vorurteil, das sich hartnäckig hält und durch die Diagnosen psychischer Störungen gestützt wird.
Seit einigen Jahren wird aus der Trans* Community die Forderung nach Depathologisierung laut. Im
Oktober 2011 demonstrierten Trans* Personen in 70 Städten weltweit für die Streichung der Diagnose
der Geschlechtsindentitätsstörung aus den internationalen Krankheitskatalogen. Inzwischen hat auch
in Teilen der Psycho* Fachwelt ein Umdenkprozess begonnen und VertreterInnen der Politik appellieren an die WHO, die Trans* Diagnosen aus dem Bereich der psychischen Krankheiten zu streichen.
Viele Trans* Personen brauchen medizinische Behandlungen, um auch den Körper an das Erscheinungsbild des empfundenen und gelebten Geschlechts anzupassen. Um die Kostenfinanzierung
essentieller Behandlungen wie Hormonbehandlung oder genitalanpassende Operationen durch die
Krankenversicherung nicht zu gefährden, soll statt der psychischen Diagnosen eine Sparte für Transsexuelle im somatischen Bereich des ICD, etwa gleichwertig mit Schwangerschaften, geschaffen werden.
Quellen und Literatur:
Kampagne zur Depathologisierung von Trans* :: http://www.stp2012.info/old/de
STP 2012, Reflections on the ICD Revision Process: http://www.stp2012.info/STP2012_Reflections_ICD.pdf
Dr. Horst-Jörg Haupt, Die Pathologisierung transsexueller Menschen beenden
www.spduri.ch/fileadmin/dateien/downloads/Die__Pathologisierung_transsexueller_Menschen_beenden.pdf
Jo Schedlbauer, Stop Trans Pathologisation :: http://transx.at/Dokumente/StopTransPathologisation.pdf
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Literatur der Vortragenden
Balzer, Carsten (2007): Gender – Outlow – Tryptichon. Eine ethnologische Studie zu Selbstbildern
und Formen der Selbstorganisation in den Transgender-Subkulturen Rio de Janeiros, New Yorks und
Berlins. Dissertation zur Erlangung des Grades eines Dr. phil vorgelegt am Fachbereich Politik- und
Sozialwissenschaften der Freien Universität Berlin. Berlin.
Balzer, Carsten und Hutta, Jan Simon (2012): Transrespect versus Transphobia Worldwide: A
Comparative Review of the Human-rights Situation of Gender-variant/trans People. Berlin:Flyeralarm.
(Mit Tamara Adrián, Peter Hyndal und Susan Stryker)
Baumgartinger, Persson Perry und Frketiü, Vlatka (2008). TransPersonen am Österreichischen
Arbeitsmarkt. Wien.
Baumgartinger, Persson Perry (2009). queeropedia [print]. Hg: Referat für HomoBiTransAngelegenheiten der Universität Wien. Wien. Online Version: www.queeropedia.com
Baumgartinger, Persson Perry (2011). Where Have All The Trannies Gone, Die TransBewegung der
1990er Jahre in Österreich. Für den Verein ][diskursiv. Wien.
Fels, Eva (2005). Auf der Suche nach dem dritten Geschlecht: Bericht über eine Reise nach Indien
und über die Grenzen der Geschlechter. Wien: Promedia.
Haupt, Horst-Jörg (2011).Transsexualität. Grundlegende neurowissenschaftlich-medizinische,
menschenrechtskonforme Positionsbestimmungen und daraus abzuleitende Empfehlungen für die
Begleitung, Betreuung und Therapie transsexueller Menschen („Altdorfer Empfehlungen“). Hg: SPD
Uri. Altdorf.
Haupt, Horst-Jörg (2011). Die Pathologisierung transsexueller Menschen beenden!
Ein Statement des Sozialpsychiatrischen Dienstes Kanton Uri. Altdorf.
Haupt, Horst-Jörg (2012). Sie sind Ihr Gehirn – in einem falschen Körper! Exemplarische, fachliche
Stellungnahme zum Urteil des Landessozialgerichts Baden-Württemberg vom 25. Januar 2012 aus
neuropsychologisch-neurologisch-psychiatrischer Sicht. Gersau.
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FACHKONFERENZ
Trans*Identitäten
Soziale, rechtliche und medizinische Entwicklungen
für selbstbestimmte Transgender Lebensweisen
Donnerstag, 18. Oktober 2012
Marx Palast, Maria Jacobi Gasse 1, 1030 Wien
Eine Initiative von Stadträtin Sandra Frauenberger, durchgeführt von der
Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen
Die WASt
Unser Service
Wiener Antidiskriminierungsstelle
für gleichgeschlechtliche und
transgender Lebensweisen
Wir beraten und vermitteln in Diskriminierungsfällen. Unsere Unterstützung reicht von Hilfe zur
Selbsthilfe bis hin zu konkreten Maßnahmen und
Interventionen.
Die Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen
wurde 1998 nach internationalem Vorbild als Teil
des Stadtratbüros für Integration, Frauenfragen,
KonsumentInnenschutz und Personal gegründet
und ist nach wie vor die einzige derartige Stelle
in Österreich.
Lesben, Schwule und Transgender-Personen
stellen bestehende Rollenmuster in Frage und
sind daher oft mit Ablehnung und Diskriminierung
konfrontiert.
Wir treten gegen diese Diskriminierungen auf und
setzen uns für die rechtliche und gesellschaftliche
Gleichstellung ein.
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Wir fördern die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen der Stadt Wien und der Lesben-,
Schwulen- und Transgenderbewegung.
Wir entwickeln maßgeschneiderte Module für
Aus- und Fortbildungsveranstaltungen und stehen als WorkshopleiterInnen und Vortragende zur
Verfügung.
Wir regen mit Vorträgen, Workshops und Diskussionen die Auseinandersetzung mit Homo-,
Bi- und Transsexualität an und tragen zum Abbau
von Vorurteilen bei.
Wir erarbeiten Konzepte zur Gleichstellung von
Lesben, Schwulen und Transgender-Personen für
EntscheidungsträgerInnen in Politik, Wirtschaft
und Verwaltung.
Unsere Schwerpunkte:
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Wir informieren mit der Thematik befasste ExpertInnen und Berufsgruppen und unterstützen
sie mit spezifischem Know-how.
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Vereinen und Medien der Lesben-, Schwulenund Transgenderbewegung
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Wirtschaft
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Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen
Auerspergstraße 15, 1080 Wien :: +43 1 4000 81449 :: [email protected] :: www.queer.wien.at
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