Im Museum - Rieder Kommunikation
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Im Museum - Rieder Kommunikation
Januar–Februar 2015 | 8. Jahrgang | Nr. 43 Hier leben wir Im Museum Schauen, anfassen, testen, pröbeln – Geschichte ist erlebbar. GrunderSchorsch, 81, ist den Land maschinen verfallen. Familie Yildiz ist ein eingeschworenes Team und liebt Familienfeiern. www.bettenhaus-liestal.ch Fachberatung • Probeliegen • Lieferung Montage • Entsorgung kostenlos Bettenhaus Liestal Hasan Kircali, Büchelistrasse 25 (vis-à-vis Parkhaus Bücheli), Liestal, T 061 921 54 74 Öffnungszeiten Mo 13.30–18.00, Di–Fr 09.00–12.00/13.30–18.00 Sa 09.00–16.00 Mosaiko Der Geschenkladen mit Sinn Kanonengasse 4 I 4410 Liestal I [email protected] I www.mosaiko.ch Kanonengasse 4 Öffnungszeiten: 4420 Liestal Montag 14.00 - 18.00 www.mosaiko.ch Dienstag – Freitag 9.00 - 12.00 / 14.00 - 18.00 Samstag 10.00 - 16.00 ...eine Dienstleistung des «Räbhof» Lausen Wohnhaus und Atelier für Menschen mit Behinderung www.raebhof.ch HARMONISCH IN JEDER BEZIEHUNG Unser Haus kombiniert virtuos Geschichte und Moderne. Wir sind 365 Tage im Jahr gerne für Sie da. BAD BUBENDORF HOTEL zusammenkommen im Baselbiet Bad Bubendorf Hotel Kantonsstrasse 3, CH-4416 Bubendorf T +41 61 935 55 55, F +41 61 935 55 66 [email protected], www.badbubendorf.ch – 2 – LiMa Januar–Februar 2015 I N H A LT 4/6/8 Aufgefallen: News und Trends 12 Landratswahlen: Eine Frage, acht Antworten. 15 Im Museum Schauen, anfassen, testen, pröbeln – Geschichte ist erlebbar. 18 Man nennt mich Grunder-Schorsch 20 Geschichte in vier Wänden 25 Liestal ist Hanro! 27 Das Kabinett der guten Töne 28 Am Beispiel Lausen 33 Auf einen Tanz mit dem Staubsauger 35 Auf den Spuren der Landjäger 37 «Wo könnte ich das sonst?» Den Musen gewidmet Das Museum war ein Gebäude, das den neun griechischen Musen gewidmet war. Diese symbolisierten musische Künste, wie zum Beispiel Thalia Komödien, Erate die Liebeslyrik oder Urania die Sternkunde. Heute leben wir in einer wachsenden Museumslandschaft. Neben kantonalen Instititutionen gibt es reizvolle Ortsmuseen und überraschende private Ausstellungstätten. Oft sind schon die Gebäude museale Denkmäler wie das Museum Baselland, untergebracht in einem historischen Zeughaus in Liestal, oder das altehrwürdige Bauernhaus im Feld in Reigoldswil. Selbst eine kleine, alte Sigristenscheune in Lausen wird durch einen geschickten Umbau zum Ortsmuseum. Unsere rasante Zeit mit den vielen technologischen Umwälzungen bringt es mit sich, dass immer mehr das Bedürfnis entsteht, unsere alten Kulturgegenstände für die Nachwelt zu erhalten. Wenn wir Ausstellungen besuchen, sehen wir nur die attraktive Spitze des Eisberges; das ausufernde Lager bleibt uns verborgen, auch die Aufbereitung, die Katalogisierung, die Dokumentation, ganz zu schweigen von der eigentlichen Sammeltätigkeit. Geniessen wir unsere engagiert geführten Museen und lassen wir uns überraschen. Andreas Ruegg, Mitglied des LiMa-Impulsteams 40 Argumente: Einwohnerrats-Fraktionen 46 KMU Liestal am Puls 44 Hier leben wir: Familie Moser «Wir halten zusammen» 47 Regio Liestal Live In Bewegung bringen Impressum 8. Jahrgang, Nr. 43 Herausgeberin und Redaktionsleitung: Beatrice Rieder, Rieder Kommunikation, Rathausstrasse 66, 4410 Liestal, T 061 923 05 15, [email protected], www.riederkommunikation.ch. Mitwirkende Autor/innen dieser Ausgabe: Andreas Baumeister, Lucas Huber (lh), Andrea Mašek, Isabelle Pryce (ip), Beatrice Rieder (br). Gestaltung: Denise Vanne. Fotografie: Guido Schärli (gs), Foto-Grafik Schärli, Hölstein; Lithos und Druck: Vogt-Schild Druck AG, Derendingen. Distribution: Post. Impulsteam der Redaktion: Claudia Aufdereggen, Andreas Baumeister, Barbara Boos, Andreas R uegg. Inserate: Monika Neuenschwander, Rieder Kommunikation, R athausstrasse 66, 4410 Liestal, T 061 923 05 15, F 061 923 05 16, [email protected]. Tarife, jeweils farbig: 1/1 Seite 1845.00, 1/2 Seite 923.00, 1 /4 Seite 495.00 1/8 Seite 283.00. Details unter www.lima-online.ch. LiMa erscheint 6 x pro Jahr: Januar, März, Mai, Juli, September, November. Erscheinungstermin jeweils Anfang Monat, ausser Januar. Auflage: 25’300 Ex. kostenlos an alle Haushaltungen in Liestal, Lausen, Arisdorf, Hersberg, Nusshof, Seltisberg, Lupsingen, Bubendorf, Ziefen, Reigoldswil, Lampenberg, Hölstein, Ramlinsburg, Frenkendorf, Füllinsdorf, Nuglar, St. Pantaleon und Büren. Abonnement: Ausserhalb des Verteilgebiets kann LiMa zu einem Versandkostenbeitrag von CHF 28.00 abonniert werden. ISSN-Nummer 1663-6236 LiMa LiMa September–Oktober Januar–Februar 2015 2012 –3– ip ip AUFGEFALLEN r n sin d vo n de f die se n Se ite un d fo to t Di e Tip ps au ss rfa ve sg ew äh lt, za hlt e Re da kt ion au nic ht um be ha nd elt sic h ng rig na ch gr af ier t. Es hu it ze er ir sin d jed .ch. Wer bu ng. W om mu nik at ion lim a@ rie de rk Ne ws fu tte r: Ab in den Schnee, Kids! Guido Schärli Pfarrer Andreas Stooss und seine Frau Christina Stooss organisieren seit sechs Jahren ein Winterlager mit Spiel und Spass auf und neben der Piste. Neu dürfen Kinder schon ab 10 Jahren mit auf die sonnige Bettmeralp reisen. Es erwarten sie viele tolle Ferienerlebnisse und ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Das Winterlager der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Liestal-Seltisberg ist für alle Kinder und Jugendlichen offen. Infos und Anmeldung bei Pfarrer Andreas Stooss, Liestal, T 061 921 41 19, [email protected], www.ref-liestal-seltisberg.ch ip ip Der Alte und der Neue – 4 – LiMa Januar–Februar 2015 Vom Zwergpudel bis zum Riesenschnauzer Jetzt können auch Hunde im Stedtli zum Coiffeur. Nadine Schneider hat ihre Ausbildung als Hundecoiffeuse mit Bravour bestanden – kein Wunder: als Damencoiffeuse ist sie im Umgang mit der Schere geübt. In ihrem neuen «Hundesalon» pflegt und schert sie grosse und kleine Hunde zu flexiblen Öffnungszeiten. Hundesalon, Nadine Schneider, Fischmarkt 24, Liestal, T 079 376 45 72, www.hundesalon-liestal.ch ip Hier bläst ein neuer Wind ip Der «Alte», stadtbekannt, hat 33 Jahre lang das Lieschtler Milchhüsli und die Landi Liestal aufgebaut, geleitet, geprägt. Früher hat er noch eigenhändig die Milch von den regionalen Bauern an der Rampe angenommen und sie direkt im Haus zu Milchprodukten verarbeiten lassen. Wenn heute die Kundinnen und Kunden an der Käsetheke Schlange stehen, wenn es heisst, das beste Fondue weit und breit gäbe es im Milchhüsli Liestal, wenn sich internationale Firmen für hohe Gäste Fondue und Raclette mit dem Fonduetaxi liefern lassen, wenn in den Regalen ofen frisches Brot und Zöpfe von Bauernhöfen liegt, wenn das Milchhüsli in die Lücke springt und Tofu und Vegiburger verkauft – so ist dies dem initiativen, umtriebigen Geist von Hans Wüthrich zu verdanken. Auf Ende Januar übergibt er die Leitung an den «Neuen», Thomas Stauffiger, der bereits seit Herbst 2014 Gelegenheit hatte, sich in sein neues Métier einzuarbeiten. Wir, das LiMaTeam, danken Hans Wüthrich. Er war Inserent der ersten Stunde und ist uns ein Freund geworden. Wir wünschen ihm schöne Bergtouren, kulturellen Genuss und viele inspirierende Chorprojekte. Milchhüsli Liestal, Am Zeughausplatz, 061 927 88 22, www.fondue-taxi.ch. Landi Liestal, Am Zeughausplatz, 061 927 88 20. br Die Stadtmusik Liestal zeigt sich mit neuem Logo, T-Shirt und hat einen neuen Webauftritt. «Das alte Logo wirkte nach vielen, vielen Jahren ein wenig verstaubt. Es war an der Zeit für einen Imagewechsel», sagt Präsident Heinz Wallmeier (Foto ganz links). Als nächstes werden auch Fahne und Uniform dem neuen, «jungen und dynamischen Auftritt» angepasst. (Foto: Vorstandmitglieder: Heinz Wallmeier, Marco Ruch, Stefanie Stucki, Lukas Pfeil, David Brönnimann, Hans Peter Gisin) Stadtmusik Liestal, www.stadtmusikliestal.ch, Proben jeweils donnerstags 20.15 Uhr, Aula des Frenkenbündten- Schulhauses, Liestal. Interessierte willkommen. ip Sven Bachmann Publireportage Das Spektrum der T iermedizin ist heute fast so breit und hochtech nisiert wie beim Menschen. Kleintierklinik Klaus AG, Liestal – kompetent, innovativ, einfühlsam «Wir verstehen uns als Kompetenzzentrum» «Wir fördern unser Team stark und setzen jedes Mitglied dort ein, wo es am besten ist. Dadurch decken wir alle Bereiche ab», sagt Petra Fernandez. Denn das Spektrum der Tiermedizin ist heute fast so breit und hochtechnisiert wie beim Menschen. Das macht stete Weiterbildung unverzichtbar, um mit der rasanten Entwicklung Schritt zu halten. «Wir schätzen uns glücklich, mit Yuri Béosier einen Orthopäden mit langjähriger Erfahrung in High-Tech-Operationen im Team zu begrüssen», erklärt Mitinhaberin Regine Klaus. Kürzlich stockten sie nämlich das Team auf und erweiterten das Angebot um Schlüsselloch-Operationen wie Arthroskopien und laparoskopische Kastrationen. Bereits seit Sven Bachmann Sven Bachmann «Die Tiere kommen gern zu uns», sagt Petra Fernandez, Co-Inhaberin der Kleintierklinik Klaus in Liestal. Das fasst die Philosophie, die Leidenschaft und die Fachkompetenz der K linik in wenigen Worten zusammen. Und es erklärt die Stimmung, die so gar nicht an Unfälle und Krankheiten erinnern will, denn hier pulsiert das volle Leben. Den Kern dafür bilden die fünf Stammtierärztinnen, die drei externen Konsulenten und die insgesamt 21 Mitarbeitenden, fünf davon in Ausbildung. Regine Klaus und Petra Fernandez haben die knapp 30-jährige Klinik 2012 übernommen. Das engagierte Frauenduo und ihr Team verstehen sich als dynamisches Kompetenzzentrum, das sein Angebot kontinuierlich erweitert und Fachkräfte ins Team holt. Klinikleitung Dr. med. vet. Regine Klaus (48) Seit 1994 in der Klinik. Schwerpunkte: Zahnheilkunde und Chirurgie. Klinikleitung Dr. med. vet. Petra Fernandez (51) Seit 1990 in der Klinik. Schwerpunkte: Ultraschall und Ophthalmologie 2013 gehören Akupunktur, Physiotherapie und Chiropraktik zum Angebot. Diese Liste liesse sich fast endlos fortsetzen, von der Verhaltenssprechstunde, innerer Medizin, Gynäkologie, Endokrinologie, Radiologie und Ultraschall bis zur Dermato logie. Die Klinik verfügt ausserdem über das eigene Labor, so kommt praktisch alles aus einer Hand. In der Kleintierklinik Klaus ist jedes Tier willkommen – vom Chinchilla bis zur Ratte, vom Gerbil bis zur Schildkröte und von der Würgeschlange bis zum Wellensittich. Natürlich sind Hunde und Katzen die häufigsten Patienten, und für Welpen bietet man sogar Trainings an, um sich an die Klinikatmosphäre zu gewöhnen. «Das ist ein weiterer Grund, weshalb sich die Tiere und ihre Halter bei uns so wohlfühlen», sagt Petra Fernandez. In diesem Jahr feiert die Klinik ihr 30-jähriges Bestehen. Der Tag der offenen Tür im Herbst 2015 wird einen Blick hinter die Kulissen gewähren, das genaue Datum folgt. Dann wird das zusätzliche Sprechzimmer angebaut sein. «Wir sind nämlich in Platznot», sagt Regine Klaus. lh Kleintierklinik Klaus AG, Benzburweg 9, Liestal, T 061 921 66 66, Fax 061 921 66 96, [email protected], www.kleintierklinik-klaus.ch LiMa Januar–Februar 2015 –5– ip ip AUFGEFALLEN «Gut und günstig» Wenn es ums Putzen geht, steckt in Anna-Maria Iovino (l.) von Leo-Clean Reinigungen eine Löwin: «Wir sind neu auf dem Markt, aber wir wollen die Besten sein», sagt sie bestimmt. Die Innenarchitektin hat in ihrem Berufsleben viel Erfahrung im Reinigungsbereich gesammelt und weiss, was wichtig ist: «Ich wähle mein Personal sehr sorgfältig aus. Meine Frauen müssen gut und effizient reinigen und besonders vertrauenswürdig und diskret sein. Wie zum Beispiel Krasimira Petkova (r.). Ausserdem sind wir gut und günstig.» Leo-Clean Reinigungen, A nna-Maria Iovino, Bündtenweg 12, Nusshof, T 079 122 68 53, [email protected], www.leo-clean-reinigungen.com ip Doppelter Pep ip Hairstylist Nadja Singeisen (dunkel) hat ihre Berufskollegin und Freundin Sabine Degen (blond) als Teilhaberin an ihrem Damen- und Herrencoiffeurgeschäft beteiligt. Zusammen haben sie den Salon komplett umgebaut. Hairstylist S ingeisen Degen bietet jetzt mehr Plätze und eine moderne und wärmere Atmosphäre zum Waschen, Schneiden, Haare stylen. Hairstylist Singeisen Degen, Wasserturmplatz 8, Liestal, T 061 923 30 78 ip Leichte Kost «Ruhe, Geduld, Spass und gut trainierte Therapiepferde sind das A und O in der Reittherapie» sagt Ruth Weibel (auf dem Bild mit Navaho, 4). Die Landwirtin und Lehrerin der Alexandertechnik ist frisch ausgebildete Reittherapeutin. «Alexandertechnik und Reit theraphie ergänzen sich ausgezeichnet.» Die Schülerinnen und Schüler lernen, mit dem Pferd mittels Körpersprache zu kommunizieren. «Das ist gut für Menschen mit einer körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigung, aber auch für ganz gesunde Kinder und Erwachsene.» Ruth Weibel, Reittherapie und Alexandertechnik, Neuhof 1, Liestal, T 076 201 55 49, [email protected] ip Farben, Licht, Klang und Düfte «‹Endlich gibt es Aurasoma auch in Liestal›, haben mir schon einige Kunden gesagt», erzählt Nicole Müller. Gemeinsam mit Ramon Martin hat Müller den Steinladen Rosanum übernommen und stimmig umgebaut. «Unser Laden soll die Passanten einladen, einfach mal hereinzukommen, neugierig zu sein und zu verweilen», sagt Müller und Martin ergänzt: «Es gibt Spannendes zu entdecken und vielleicht spricht einen etwas ganz besonders an.» Rosanum, Rathausstrasse 76, Liestal, T 061 921 48 78, [email protected] ip ip ip Das Pferd als Therapeut Das Hotel Restaurant Bienenberg hat einen neuen Küchenchef. Werner Blickenstorfer (hinten) hat gemeinsam mit Betriebsleiter Philip Bühler (vorne) ein neues Mittagsangebot erarbeitet. «Abgeleitet von der Lebensmittelpyramide bieten wir jeden Mittag zum ‹traditionellen› Angebot ein ausgewogenes und leichtes Pyramidenmenu an», erzählt Bühler. «Zudem setzen wir noch stärker auf lokale Produkte.» Auch die Bankettkarte und die à la carte-Karte wurden grundlegend überarbeitet. Hotel Restaurant Bienenberg, Bienenberg 84, Liestal, T 061 906 78 00, [email protected], www.hotelbienenberg.ch ip Inserat Stadtratswahlen Liestal Am 8. Februar wählt Liestal einen neuen Stadtrat. Zur Wahl steht Thomas Eugster. «Liestal macht Spass!» Ich bin Familienvater, begeisterter Sportler, liberaler Politiker und führungserfahrener Projektleiter. Mein nächstes Projekt heisst Stadtrat. Ich erzähle Ihnen, warum. Ich will Liestal weiterbringen. Ich spüre: Die Dynamik ist da. Nur darf sie jetzt nicht verpuffen. Oder anders gesagt: Jetzt müssen wir pushen! Dafür braucht es jemanden mit Herz und Verstand im Stadtrat, mit Führungserfahrung und schneller Auffassungsgabe. Ich heisse Thomas Eugster, 44, Präsident der FDP Liestal. Ich bin Verfahrensingenieur ETH, verheiratet und Vater zweier Töchter im Schul alter und ja: Liestal liegt mir am Herzen. Meine Berufung Als Stadtrat werden meine Kompetenzen zum Tragen kommen. Im Beruf führe ich 30 Mitarbeitende aus unterschiedlichsten Disziplinen. Ich plane Engineering-Projekte für die Roche, habe hohe Budgetverantwortung und die tägliche Herausforderung, komplexe Sachverhalte in kurzer Zeit zu erfassen. Seit 2010 mache ich ausserdem Politik im Einwohnerrat. Diese Erfahrungen werde ich als Stadtrat mit Freuden einsetzen. Ich bin unabhängig, bin geschäftlich nicht mit Liestal verflochten. Das schliesst Interessenkonflikte aus und erlaubt es mir, mich immer für die beste Lösung einzusetzen. Mein Arbeitgeber ermöglicht es mir, mein Pensum nach Bedarf anzupassen: Ich nehme mir so viel Zeit für das Amt als Stadtrat, wie es dieses erfordert. Denn diese Aufgabe ist zu wichtig; sie verträgt keine halben Sachen. Zwischenhalt beim Einkaufen mit Aurelia, Eva und Viviana (v.l.). Mein Liestal Liestal ist ein tolles Pflaster, ein extrem lebenswerter Fleck. Hier schwimme ich und bike, hier sind meine Kinder geboren. Liestal macht Spass, als Lebensmittelpunkt und Einkaufszentrum. Wir sind inmitten wunderschöner Natur und trotzdem nah an der Welt. Dieses Liestal will ich weiterbringen – kompetent und engagiert. Die Stadtentwicklung ist auf gutem Weg, doch es braucht einen langen Atem und zusätzliche Impulse. Unsere Schulen sind grossartig, das erfahre ich täglich an meinen Kindern. Doch es braucht grosse Anstrengungen, dieses hohe Niveau zu halten. Das Liestaler Gewerbe liegt mir am Herzen, aber wir müssen auch neue Unternehmen gewinnen. Um die Stadtfinanzen steht es noch gut, doch grosse Investitionen stehen an, an denen wir uns nicht überheben dürfen. Mit Herz, Verstand und vollem Einsatz stelle ich mich diesen Herausforderungen. Meine Motivation Fast 20 Jahre lebe ich nun schon in Liestal. Ich bin stark mit dem Stedtli verwachsen. Ich reisse gern mit am Karren, will Verantwortung übernehmen. Als erfahrener Einwohnerrat und Familienvater, der «voll im Saft» steht, bin ich nahe an den Problemen, den Sorgen und den Hoffnungen. Diesen Vorteil mache ich zu Liestals Vorteil. Mit Ihrer Unterstützung. LiMa Januar–Februar 2015 –7– ip AUFGEFALLEN ip Jodeln «fägt» Die Jodlerklubs Arisdorf und Liestal fusionieren und haben am 24. Januar den ersten offiziellen Auftritt als «Jodlerklub ArisdorfLiestal». «Es geht um den Erhalt des Jodelgesangs in der Region», sagt der Liestaler Jodelpräsident Mario Flückiger (rechts). «Alleine fehlen uns vor allem Jodlerinnen und Jodler mit Erfahrung und einem grossen Repertoire», sagt auch der Arisdörfer Jodelpräsident Peter Stalder (links). Beide Sänger freuen sich, dass es nun als stattlicher Jodlerklub weitergeht. Denn das Jodeln im Klub «fägt», sind sie sich einig. Jodlerklub Arisdorf-Liestal, Mario Flückiger (T 061 971 74 33). Peter Stalder ( T 061 681 22 37), Jodler-Obe, Samstag, 24.01.2015, 20.00 Uhr, MZH Arisdorf. Proben jeweils dienstags 20.00 Uhr, Aula Sekundarschule Burg, Liestal. Interessierte willkommen. ip Wie geht es weiter? «Nach sieben schönen und erfolgreichen Jahren im Koro Shop beende ich aus persönlichen Gründen meine Arbeit als Geschäftsführerin. Leider konnten wir keine geeignete Nachfolgelösung finden», bedauert Yvonne Heer. Der Koro Shop verkauft eine grosse Auswahl an hochwertiger Second-Hand Mode, darunter echte Trouvaillen. Der gesamte Erlös geht an ausgewählte Hilfsprojekte von Tearfund. «Von 2007 bis heute haben wir 100’000.– Franken gespendet», sagt Heer stolz. Falls eine engagierte Person interessiert ist, kann auf Lizenz ein neuer Koro Shop aufgehen. Ins aktuelle Ladenlokal zieht aber das Hörakustikgeschäft Amplifon, das schon jetzt am Wasserturmplatz angesiedelt ist. Koro Shop, Wasserturmplatz 9, Liestal, T 061 921 11 81, Achtung: nur noch bis 17. Januar offen! ip Ärger mit den Zähnen? ip Das Unternehmen «Zahnarztzentrum.ch» öffnet Anfang Mai in Liestal ihre 31. Klinik. «Jede unserer Kliniken bietet das ganze Spektrum der Zahnmedizin. Die Patienten können zu ihrem vertrauten Allgemeinzahnarzt, spezifische Behandlungen führen aber unsere Spezialisten durch», sagt Susann Lorani (Bild), die für das Zahnarztzentrum in Liestal verantwortlich ist. «Unser oberster Anspruch ist die hohe Qualität der Behandlungen.» Zahnarztzentrum.ch, Rathausstrasse 37, Liestal (ab Mai 2015), www.zahnarztzentrum.ch ip «Wir sind kleiner und familiärer als andere Krippen und wir betreuen auch Kindergartenkinder nach der Schule», sagt Nicole Gaugler (rechts). Gemeinsam mit ihrem Mann Michael Lüthi (links) führt sie mit der Kindervilla ihre dritte Kita. Die beiden und auch Stellvertreterin Natalie Herzog (mitte) stecken viel Herzblut und Engagement in die Betreuung der Krippenkinder. Der in Liestal aufgewachsene Ökonom Lüthi ist so begeistert von der Arbeit mit den Kindern, dass er seine Karriere aufgegeben hat und sich nun zum Kleinkinderzieher ausbilden lässt. Kindervilla, Floraweg 7, Liestal, T 076 421 76 65, [email protected], www.kindervilla-kitas.ch ip Für Kopfhaut und Haar ip ip Fröhlich bunte Kindervilla Carol Brodbeck hat im Januar den Coiffeursalon in der Rathausstrasse 50 übernommen. Hier wäschet, schniidet und föööhnt sie die ganze Familie. Besonders toll sind ihre Kopfhautmassagen mit Aromaöl. «Ich habe für mich eine neue Produktelinie entdeckt, die besonders gut auf die verschiedenen Haartypen angepasst ist. Auch für die verschiedenen Kopfhautprobleme sind passende Produkte dabei», erzählt Brodbeck. atelier. wäsche. schniide. föööhne. Carol Brodbeck, Rathaus strasse 50 (Eingang über Salzgasse), Liestal, T 061 921 31 41 ip Inserat Stadtratswahlen Liestal Daniel Muri in den Stadtrat In Liestal … geboren vernetzt unternehmerisch parteilos kreativ …geboren schichte? Denk auch an die kleinen Wichte! » in der Weinkellerei Siebe Dupf in Liestal. Aufgewachsen und eingebettet zwischen Lehrerseminar, Kaserne, Holinger Grabsteine, Kino, Gestadeck-Schulhaus, G ottesacker und Weinfässern. Heinrich Heine (1797–1856) Meine Fähigkeit, mich schnell und unvoreingenommen an verschiedenen Orten zurecht zu finden und mich sachbezogen einzubringen, hat ihren Grund, der im Umfeld meiner Jugendjahre zu finden ist. Seit 54 Jahren bin ich Mitglied an der «University of Life». ...vernetzt in Liestal. 20 Jahre aktiv beim FCL, 6 Jahre Jodler-Club, 19 Jahre Rotstab-Cabaret, Mitinitiant des Werkhaus-Varietés und des Rahmdäfeli im Theater Palazzo. A ktionär für die Erhaltung des Hallen- und Gartenbades. Langjähriges Mitglied bei KMU Liestal, Mit initiant zur Erhaltung des Hanro-Areals in und für Liestal. «Ein Holzwurm und sein kleiner Sohn, die wohnten einst in einem Thron. Auf dem Thron, da sass der König und beachtete sie wenig, bis der Thron mit lautem Krach unter ihm zusammenbrach. Und die Moral von der Ge- …unternehmerisch und innovativ Seit 28 Jahren als selbständiger Maler in Liestal. Neun Lehrlinge und zwei angehende Vorarbeiter erfolgreich ausgebildet. Zur Zeit ist ein Lehrling in Ausbildung. Seit 2013 produziere ich auf meinem Firmendach täglich den Strombedarf von ca. vier Einfamilien häusern. sicht, Lebensfreude und Freiheit für Vertrauen, Wachstum und Standhaftigkeit einsetzen. …kreativer Schaffer Als dreifacher F amilienvater von Anja, Sebastian und Julia, die alle erfolgreich eine Berufslehre in Liestal absolviert haben, als Unternehmer und kulturell schaffender Bürger und Einwohner Liestals, ist kreatives Denken und Handeln unverzichtbar! Unter Unter-nehmen, verstehe ich zwingend auch das Über-nehmen! Verantwortung übernehmen, die eigene persönliche Situation objektiv einschätzen und lösungsorientiert sowie zum Wohl der Gemeinschaft handeln. Kreativität ist die Grundlage zu lösungs orientiertem Denken. Während kreativen Prozessen, auf dem Weg zur Findung einer guten Lösung, ist das Wort «Nein» der Anfang vom Ende! Als Stadtrat habe ich die Möglichkeit, diesen Denkansatz mit einzubringen und so miteinander kreativ für Liestal zu arbeiten. …parteilos Familienmensch in Liestal. Zwei Dinge haben meine Eltern Meine Lebenspartnerin Manuela Bürgin unterstützt mich im privaten und geschäftlichen Bereich. Wir leben zusammen mit ihren Töchtern Michelle und Delia an der Bergstrasse. Manuela arbeitet neben ihrer Tätigkeit als Hausfrau und Mutter Teilzeit in der Psychiatrie Liestal. Zudem ist sie Mitglied der Jugendkommission der Stadt Liestal. uns mitgegeben: Wurzeln und Flügel! Die Wurzeln stehen für Vertrauen, Wachstum und Standhaftigkeit. Die Flügel für Weitsicht, Lebensfreude und Freiheit. In Liestal sind meine Wurzeln. Dieser Ort gibt mir Halt und Lebensraum. Als parteiloses Stadtratsmitglied werde ich mich mit Weit- LiMa Januar–Februar 2015 –9– 4410 music nights! «Wie gehe ich wertschätzend mit mir selbst und meinen Mitmenschen um, auch in Stress-Situationen?» angelehnt an die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) von Marshall B. Rosenberg. Modul 1, Do. 19. März 2015 von 18h45 bis 21h30 Gesprächslaster; wertschätzender Umgang mit mir selbst und meinen Mitmenschen Modul 2, Do. 30. April 2015 von 18h45 bis 21h30 4 Schritte der GFK Modul 3, Do. 21. Mai 2015 von 18h45 bis 21h30 2 Arten von Bitten; Gewalt in der Sprache; nicht mit den eigenen Bedürfnissen verbunden sein (Bedürfnis ↔ Strategie) Modul 4, Do. 18. Juni 2015 von 18h45 bis 21h30 Die Sache mit den Bitten; Unterschied zwischen Bitten und Forderungen; Umgang mit einem «NEIN» (nicht jetzt); von Herzen «NEIN» sagen können; ein «NEIN» nicht persönlich nehmen; win-win Situationen kreieren Modul 5, Do. 20. August 2015 von 18h45 bis 21h30 (Selbst)-Empathie (bei Ärger); Ärger/Störungen ansprechen; Unterschied zwischen Wertschätzung und Lob Modul 6, Do. 17. September 2015 von 18h45 bis 21h45 Power over/power with; Dominanzstrategien erkennen und ihnen auf Augenhöhe begegnen; Neid umwandeln; mit sich selbst das Leben feiern; Abschlussfragen Der Kurs findet ab vier Personen (4–8 Personen) statt und soll eine achtsame Kommunikationskultur in den Familien- und Berufsalltag einfliessen lassen. Die Kleingruppe ermöglicht Ihnen, viel zu üben. Die Technik versteht sich sowohl als Grundhaltung wie auch als Sprachmodell, bei der ein einfühlsamer Umgang mit Beziehungen im Vordergrund steht. Anmeldeschluss: 12. März 2015. Weitere Infos: www.coaching-world.ch. sa 24.1. sousoul sa 31.1. back to fr 6.2. alexia gardner sa 7.2. musique en route* fr 6.3. dodo hug sa 7.3. k’aliche so 8.3. endo anaconda fr 14.3. blue slinky toy fr 20.3. max lässer sa 21.3. frölein da capo fr 27.3. andrea wellard sa 28.3. simon wunderlin so 29.3. donna hughes (usa) sa 11.4. marc broussard (usa) fr 17.4. shirley grimes fr/sa/so 8/9/10.5. guggenheim free openair (ritschi etc) so 31.5. mark johnson (usa) sa/so 6/7.6. kindermusical martinvoice sa /so 27/28.6. singer’s show martinvoice guggenheim liestal, wasserturmplatz 6&7, 4410 liestal 19 doors/20 show *mit baselbieter konzerte tix: starticket.ch www.guggenheimliestal.ch Brigitte von Burg, dipl. Coach HEB, Geschäftshaus zur Quelle, Kasernenstrasse 21, Liestal, 079 361 86 39, [email protected], www.coaching-world.ch das neue mooi! bung l u n d Um g e n für Liesta Das Magazi T grün MaCh VorwärTs nach 2 jahren aufbauzeit gehen wir einen schritt weiter: wir vergrössern unser team und unsere karte! täglich wechselnde menüs in enger zusammenarbeit mit regionalen bauern. da wird ihr gaumen grosse augen machen! GRÜNE LIESTAL.CH Bisher s Marie-There er el Be heidi Basler Vreni r BauMgarTne nadine BühlMann BálinT CsonTos erika er eiChenBerg andrea MünCh anna oTT alBerT siegwarT kulinarische duelle: 10.1. whiskyabend, 27.1. weinabend einen sonntag im monat liedermacherbrunch caffè mooi im guggenheim liestal, wasserturmplatz 6&7, 4410 liestal www.guggenheimliestal.ch lisTe 7 T EINWERFEN UNVERÄNDER – 10 – LiMa Januar–Februar 2015 Inserat Landratswahlen Basel-Landschaft Sehr geehrte Wählerinnen, sehr g eehrte Wähler 63 Kandidatinnen und Kandidaten stehen im Wahlkreis Liestal auf den verschiedenen Wahlzetteln für den Landrat. Einige davon werden Sie kennen, andere nicht. Ich will mich Ihnen vorstellen, damit Sie wissen, wem Sie Ihre Stimme geben, wenn Sie Karin Jeitziner ankreuzen. Mit gutem Grund wähle ich dafür das Magazin LiMa: Als Rieder Kommunikation das LiMa 2007 aus der Taufe hob, war ich Teil des Teams und habe seine Form und seinen Erfolg mitgeprägt. Auch heute bin ich noch projektweise für die Agentur im Einsatz. Geboren bin ich 1961 in der Ostschweiz und mit vier älteren Geschwistern in einem KMU-Betrieb aufgewachsen. 18-jährig kam ich ins Baselbiet und war bis zur Geburt unseres ersten Sohnes als kaufmännische Mitarbeiterin in verschiedenen Unternehmen tätig. Zwei weitere Söhne kamen hinzu. Während der Schulzeit der Kinder war ich vorwiegend Mutter und Hausfrau, und ich schätze es, dass dies möglich war. Inzwischen sind die Jungs erwachsen, doch noch immer findet bei uns zuhause ein intensives Familienleben statt. Zugleich bringe ich meine Tatkraft vermehrt in die Politik ein. In den Neunziger Jahren war ich Mitglied der damaligen Schulpflege Liestal und zeitweise deren Präsidentin. Heute bin ich Einwohnerrätin, Bürgerrätin und Friedensrichterin. Ich habe ein lebhaftes Temperament. Wer mich kennt, weiss, dass mich Ungerechtigkeit enorm stört und dass ich mutig für eine gerechte Sache oder für eine Person einstehen kann. Als Bürgerrätin, verantwortlich für die Einbürgerungen, und als Friedensrichterin habe ich oft mit Menschen in besonderen Situationen zu tun. Hier kommen mir meine Sozialkompetenz und Objektivität zugute. KMU und mittelständische Familien Im Landrat will ich dazu beitragen, dass es dem Kanton Basel-Landschaft weiterhin gelingt, KMU anzusiedeln und die ansässigen gut zu pflegen. Für den Mittelstand wünsche ich mir, dass ihm steuerlich Sorge getragen wird, denn die mittelständischen Familien tragen viel dazu bei, dass es dem Kanton gut geht. Karin Jeitziner, Mitglied der FDP Liestal Gute Chancen mit guter Bildung Darüber hinaus liegt mir unsere Jugend am 10 Lektionen ab CHF 120.- 3, 6 oder 12 Monate buchbar Der Einstieg in den Kurs ist jederzeit möglich! MEHR INFOS UNTER: Herzen. Wenn wir den jungen Leuten den Weg bereiten mit einer guten schulischen und beruflichen Bildung, haben sie die besten Voraussetzungen, um sich unseren guten Lebensstandard auch für die Zukunft zu erhalten. Gute Arbeitskräfte im direkten Umkreis zu finden, ist förderlich für die Baselbieter Unternehmen. Wenn Sie sich mit Ihrer Entscheidung für die Wahlen befassen, so wünsche ich Ihnen eine gute Hand dabei. Mit Ihrer Stimme prägen Sie den Kanton Basel-Landschaft der Zukunft. Ich freue mich, wenn ich mich als Mitglied des Landrates für das Baselbiet einsetzen darf. www.baechliacker.ch Informieren Sie sich auch über unsere Spezialangebote: Freies Spielen an den Wochenenden mit dem Wochenendspezial, schon ab CHF 312.- oder den Badminton Day. Wir bitten um verbindliche Anmeldung: M: info @ baechliacker.ch T: 061 901 76 64 Schützenstr. 2, 4402 Frenkendorf www.smartvote.ch, Landratswahlen BL, Kandidierende, Karin Jeitziner KIDS SHUTTLE FUN BADMINTON - ANFÄNGERKURSE für KIDS: 6 - 15 Jahre AB JANUAR 2015 IMMER MITTWOCHS: 15 - 16:30 UHR LiMa Januar–Februar 2015 – 11 – Landratswahlen Basel-Landschaft «Angenommen, Ihre Partei könnte sämtliche Landratssitze für sich alleine in Anspruch nehmen: Wie würde das Baselbiet aussehen?» Diese Frage stellte die LiMa-Redaktion den acht Parteien, welche sich derzeit um Landratssitze bewerben. Die Namen der Kandidatinnen und Kandidaten umfassen alle 18 Gemeinden, in welchen das LiMa gelesen wird. Sie umfassen mehrere Wahlkreise. Hätte die SP die Mehrheit im Landrat, würde eine Politik für alle statt für wenige betrieben. Baselland hätte eine gute, für alle zugängliche, zahlbare und mit Basel-Stadt abgestimmte Gesundheitsversorgung. Daneben gäbe es genügend Betreuungsangebote, damit sich Beruf und Familie besser vereinbaren lassen. Der Bau von zahlbaren Wohnungen würde gefördert und unsere Landschaft würde vor der Zersiedelung geschützt. Das Baselbiet hätte ein fortschrittliches Energiegesetz und einen noch besser ausgebauten ÖV. Ihre Liste 2! Moderate Steuern dank Investitionen in Bildung und Energie statt in Strassen. Maximaler Pendlerabzug für AutofahrerInnen entspricht GA-Kosten und alle S-Bahnen fahren 15-Minuten-Takt. 50% der Energie sind erneuerbar. Gut ausgebildete, motivierte Lehrpersonen widmen sich primär dem Unterricht. Tagesschulen sind selbstverständlich. Regionale Lebensmittel sind überall zu haben und es gilt Kulturlanderhalt statt Zersiedelung. Spitalangebot wird gemeinsam mit BS geplant um Gesundheitskosten zu senken. Kandidierende: Thomas Bühler, Joël Bühler, Samira Marti, Tania Cucè, Diego Stoll, Patrick Mägli, Thomas Noack, Martin Kaiser, Marianne Quensel-von Arx, Julia Baumgartner, Urs Kaufmann-Lang, Endrit Sadiku, Mirjam Würth (bisher), Andreas Appenzeller, Rafael Moser Kandidierende: Marie-Theres Beeler (bisher), Heidi Basler, Verena Baumgartner, Nadine Bühlmann Brodbeck, Bàlint Csontos, Erika Eichenberger Bühler, Andrea Münch Spuler, Anna Ott, Albert Siegwart, Dominik Beeler, Tabea Opferkuch, Esther Maag, Sandrine Brenzikofer Stohler, Ramona Lerch Der Selbstverantwortung jedes Einzelnen kommt wieder mehr Bedeutung zu. Mit gezielten Investitionen in die Verkehrs infrastruktur verbessern wir die Rahmenbedingungen für unsere Unternehmen. Eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Hoch schulen und Wirtschaft bringt mehr innovative Firmen und Start-up’s ins Baselbiet. Im Bildungsbereich werden die anstehenden Reformen kritisch überdacht und korrigiert, so dass sich die Lehrpersonen wieder auf den Unterricht konzentrieren können. Die Medien hätten mehr «Saure Gurken Zeit», weil es weniger Skandale gäbe. EVP-Landräte und Landrätinnen stehen für christliche Werte und damit eine transparente Politik. Zudem pflegten sie eine wertschätzende Gesprächskultur, was sich u.a. auch positiv auf die Gesundheitskosten auswirkte. Die Landrats-Wahlen fänden ohne Plakatewald statt. Die Anliegen von Wählerinnen und Wählern würden ernst genommen und umgesetzt. Eine Abstimmungspräsenz von 91% und eine Frauenquote von 50% wären realisiert, was bei der EVP schon heute Tatsache ist! Kandidierende: Heinz Lerf, Karin Jeitziner-Hutter, Bernhard Zollinger, Daniela Reichenstein, Thomas Eugster, Nathalie Mundwiler, Roman Zeller, Roger Ballmer, Andrea Mäder, Christoph Buser (bisher), Ruth Janzi, Ralf Marty, Monica GschwindWehrli, Stephan Bär, Hanspeter Dill, Raphael Buchbauer – 12 – LiMa Januar–Februar 2015 Kandidierende: Elisabeth Augstburger (bisher), Priscilla Augstburger, Monika BackDysli, Esther De-Luca-Furrer, Micha Eglin, Priska Jaberg-Zeller, Sonja NiederhauserMüller, Jonny Wüthrich-Roth, Alain Tüscher (bisher), Erika Beeli, Andreas EschbachDopatka, Helga Handschin, Martin Hug-Fabry, Monika Roth, Irène Wolf-Gasser, Andrea Heger-Weber, Andreas Burkhalter, Charlotte Gaugler-Gysin Wir Grünliberale wollen: 1.Transparenz bei den Finanzen und ein glaubwürdiges kantonales Sanierungsprogramm als Voraussetzung für eine gesunde, ökologische Wirtschaft. 2. Kostensenkung bei den Spitälern für tiefere Krankenkassenprämien. 3.Schulen, die unsere Kinder gut ausbilden – ohne Bildungsbüro kratie. 4.Umstellen der kantonalen Verwaltung in eine Dienstleistungsorganisation, die für die Baselbieter Bevölkerung die gewünschten Dienstleistungen in guter Qualität zu vernünftigem Preis erbringt. Unsere Politik stellt den Menschen und die Gemeinschaft ins Zentrum. Wir würden das Zusammenleben gemäss einem christlichen Menschen- und Gesellschaftsbild gestalten. Wir würden bei grösstmöglicher Eigenverantwortung eine solidarische Gesellschaft in Wohlstand und Freiheit anstreben. Unser Kanton wäre erfolgreich dank einer Politik, die von Verantwortung, Ausgleich und Respekt geprägt wäre. Wir garantierten Meinungsfreiheit, Sicherheit, Gerechtigkeit, Frieden und Rechtsgleichheit. Kandidierende: Gerhard Schafroth-Martin (bisher), Verena Wunderlin-Friedli, D omenic Schneider, Manuel Ballmer, Stephanie Oetterli Lüthi, Reta Meier-Steinmann, Gregor Schafroth, Beat Hänggi, Regula Steinmann, Daniel Schweizer, Walter Gysin Kandidierende: Yvonne Ballmer, Luca Canonica, Christine Indermaur, Matthias Oetterli, Pia Steinger, Claudio Wyss Wenn wir alleine regieren könnten, gäbs weniger Sitzungen, da wir meistens gleicher Meinung wären. Wir würden einstehen für • Mehr gesunden Menschenverstand – es braucht nicht für alles teure Studien • Mehr mutige Politiker, die sich getrauen, die Wahrheit zu sagen, auch unangenehme und auch vor Wahlen • Mehr finanzielle Verantwortung, man kann nur ausgeben was man hat • Mehr konstruktiven Dialog für eine effiziente Lösungsfindung • Mehr Wohlstand durch eigenverantwortliches Handeln und Leistungs bereitschaft. Die SVP hat sich als einzige Partei aktiv für den Erhalt unseres Baselbiet eingesetzt. Das wird sie auch weiterhin tun. Die SVP steht bekanntlich dafür ein, dass unsere bestehenden Gesetze ausreichend sind und keine zusätzlichen Vorschriften nötig sind. An der konsequenten Umsetzung der Bestehenden muss gearbeitet werden. Es wäre bestimmt ein charaktervolles Baselbiet, wenn Fleiss und Leistung gebührend anerkannt und Privateigentum respektiert würde. Je mehr SVP im Landrat – je stärker unser Baselbiet. Kandidierende: Guido Bürgi, Esther Meisinger, Reto Chiesa, Julia Steiner, Daniel Conte, Olivia Wagner, Franziska Were-Imhof, Markus Schweizer, Manuel Franco, Daniel Steiner, Corinne Weber, Felix Weber (bisher), Alexandra Lange Kandidierende: Dieter Epple (bisher), Sandra Sollberger (bisher), Hans Rudolf Schafroth (bisher) Theo Flückiger, Ernst Lüthi, Silvan Meyer, Ursula Meyer-Bieri, Andi Trüssel (bisher), Christoph Häring, Philipp Kerker, Roger Schaub, Hansruedi Wirz (bisher), Nadine Plattner-Estermann, Markus Silvan Rudin, Reto Tschudin LiMa Januar–Februar 2015 – 13 – 2 1 3 4 5 6 – 14 – LiMa Januar–Februar 2014 8 1 7 9 IM MUSEUM Im Museum 1’146. So viele Museen, Sammlungen und Ausstellungsorte zählt die Schweiz. Gerade ist der neueste Museumsführer erschienen. Er zählt 45 Museen im Baselbiet. Texte: Lucas Huber; Bilder: Guido Schärli 1 Bleisatz von Heinz Spinnler, Lausen. 2 Fadenspulen im Dorfmuseum Z iefen. 3 «Psalmpumpe» im Harmonium- und Orgelmuseum Liestal. 4 Fenster-Idylle im Museum im Feld Reigoldswil. 5 Glas-Engelbild im Krippen- und Spielzeugmuseum Bubendorf. 6 Schuhleisten im Museum im Feld, Reigoldswil. 7 Motoren aus Grunder-Schorsch’s Sammlung, Hölstein. 8 Stilleben im Ortsmuseum Frenkendorf. 9 Eingelegte japanische Kirschblüten, Sonderausstellung «Kirschen» im Museum.BL. Wie ein schnaubender Drache rattert der Webstuhl, rhythmisch, ohrenbetäubend, stampfend. Es ist ein Klang, wie ihn viele der älteren Baselbieter in den Ohren haben, Fünflibertaler, Frenkendörfer, Oberbaselbieter. Das Baselbiet, ja die ganze Nordwestschweiz, war einst Webstuhlland. Diese Geschichte hallt bis heute nach, denn sie begründete den Reichtum der Region. Dieser Reichtum spiegelt sich auch in der Museumsvielfalt wider. Münchenstein etwa beherbergt gleich mehrere, etwa das Elektrizitäts- und das Froschmuseum. Pratteln verfügt über eine Salzkammer, das Henkermuseum lässt in Sissach erschauern, das Museum für Pferdestärken in Basel appelliert genauso an die Liebe zum klassischen Fort bewegungsmittel wie das VelosolexMuseum in Waldenburg. Auch die Region Liestal hat ihre Museen. Das Museum.BL natürlich. Das Harmonium- und Orgelmuseum. Die Hanro-Sammlung. Jeden ersten Sonntag im Monat öffnen die Dorf- und Ortsmuseen ihre Pforten. Sie zeigen das Leben zu Gotthelfs Zeiten und erzählen so manch schauderhafte, aber auch entzückende Geschichte. Wie die Geschichte dieser Busse wegen Verstosses gegen die Polizei stunde in Lausen. Die Ausstellung im hiesigen Ortsmuseum zeigt das Leben in einem Wirtshaus vor Jahr und Tag. Auf dem Jassteppich liegt die Quittung für die Busse, vier Franken. Die Jasser hätten, sagt Museumsleiter Georg Schmid, die vier Franken jeweils unter dem Teppich bereits parat gehabt; der Verstoss gegen die Polizeistunde erfolgte bewusst und mit einem Grinsen. Elementar für die Geschichte des oberen Baselbiets ist die Posamenterei. In Heimarbeit produzierte man Seidenbänder. 1871 zählte der Kanton 4’467 LiMa Januar–Februar 2015 – 15 – 1 2 3 4 5 – 16 – LiMa Januar–Februar 2014 8 6 7 9 IM MUSEUM Heimwebstühle, rund ein Viertel aller Haushalte war von den Einkünften aus der Posamenterei abhängig. Sie ist die Basis der hiesigen Industrialisierung, ihr sind die Ansiedlung von Pharmaf irmen in der Region und die Gründung des Bankvereins zu verdanken. Und nur wegen ihr gehörten Nordwestschweizer Gemeinden zu den ersten im Land, in denen der elektrische Strom ankam. Davor wurden sie von Menschenkraft angetrieben. 1 Lögeli, tragbare Weinfässer, im O rtsmuseum Frenkendorf. 2 Lampen-Busenwunder im Harmoniumund Orgelmuseum Liestal. 3 Glaskunst mit Bottenwagen von Hulda Tschudin-Dill, Ortsmuseum Lausen. 4 Faden-Aufspulvorrichtung im Ortsmuseum Ziefen. Hochburg der Seidenband produktion Bis zu sieben Webstühle ratterten einst in Baselbieter Häusern, deren Architektur noch heute die Geschichte des Posamentens erzählen. Besonders das Fünflibertal, dessen Name wahrscheinlich sogar auf die Posamenterei zurückgeht, war eine Hochburg der Seidenbandproduktion. Es waren wilde Zeiten, Wegelagerer überfielen die Botenwagen, die das Produzierte an die «Syydeherre» in Basel lieferten und mit viel Geld zurückkehrten. Heute sind die massiven Webstühle in Museen in Bubendorf, Frenkendorf, Liestal, Reigoldswil und Ziefen zu bestaunen. Einige von ihnen sind sogar noch regelmässig im Einsatz. Jeden ersten Sonntag des Monats etwa. In Frenkendorf wird sogar ein neues Muster produziert: ein weisser Halbmond auf blauem Grund. Dann erhält der Besucher einen Eindruck davon, wie laut und heftig es damals zu und her ging. Museen sind Zeugen des Vergangenen, ob sie nun an vergangenes Handwerk erinnern, Kunst archivieren oder Spezialitäten wie etwa die Krippensammlung in Bubendorf zeigen und verwalten. Sie sind auch Lernplatz, Treffpunkt und Ort des Austausches. Das Museum.BL hat sich auf die Fahnen geschrieben, ein Ort zu sein, an dem Neugier kein Alter kennt, ein Ort auch, an dem man aus probieren, fühlen, riechen, eintauchen kann, je nach Lust und Tagesform. Museen haben sich in den vergangenen Jahren und Dekaden verändert. Geschichte soll heute erlebbar sein, nicht bloss sichtbar. Anzufassen, zu testen und zu pröbeln gehört dazu. Und längst wird mehr zu Musealem als Kunst und geschichtlich Relevantes. So ist in Berlin ein Museum dem Lippenstift gewidmet, ein anderes der Currywurst, in Stuttgart präsentiert man Schweine, in Delhi Toiletten, in Husavik auf Island Phallusse und in Mümliswil, Kanton Solothurn, Kämme. Letztlich errechnet sich der Wert des Bewahrten nämlich an der Leidenschaft, die ein Sammler dafür aufbringt. Übrigens: Am 16. Januar ist in und um Basel Museumsnacht. 5 Krause Prägepresse mit Herz von Heinz Spinnler, Lausen. 6 Freches Schild in der Sammlung von Grunder-Schorsch. 7 Guckkasten in der Ausstellung «Wildes Baselbiet», Museum.BL. 8 Trophäensammlung im Museum im Feld Reigoldswil. 9 Engelfiguren aus dem Erzgebirge, Krippen- und Spielzeugmuseum Bubendorf. LiMa Januar–Februar 2015 – 17 – Man nennt mich Grunder-Schorsch Man kennt Georg Jäggin eigentlich besser als Grunder-Schorsch. Der Mann, mittlerweile 81-jährig, ist alten Landmaschinen verfallen. Ohne Leute seines Schlags gäbe es auch keine Museen. Georg Jäggin begrüsst von einer Leiter herab. Nichts Aussergewöhnliches, vergässe man, dass Jäggin 81 ist. Doch eigentlich kennen ihn die meisten unter seinem «Künstlernamen», der keiner ist. Grunder-Schorsch. Wegen der Landmaschinen der Marke Grunder, bis 1950 in Binningen hergestellt. Georg Jäggin – nennen wir in GrunderSchorsch – hat über 20 von ihnen, über 40 sind es insgesamt. « Ich bedanke mich ganz herzlich bei Ihnen für Ihre ausgezeichnete grosse Arbeit. Mich persönlich hat es sehr berührt und tief beindruckt. » Protagonist aus einem redaktionellen Beitrag – 18 – LiMa Januar–Februar 2015 IM MUSEUM «Kein Museum, eher eine Sammlung.» Grunder-Schorsch inmitten von Bodenfräsen, Mähmaschinen, Schneepflügen und Traktoren. Doch er sammelt auch andere Marken, Bungartz, Simar, Hummel. Bodenfräsen, Mähmaschinen, Schneepflüge, Traktoren. Wie das gekommen ist? Ein bisschen durch seinen Vater, einen Baumwärter, aus dem ein Gärtner wurde und der die erste Mähmaschine Hölsteins betrieb. Sie ist noch heute in Schorschs Besitz – und läuft. Ein bisschen durch das Militär, wo er «Motorwägeler» war und als solcher stets gern an Motorisiertem herumschraubte. Und schliesslich durch sein grosses Interesse an allem Historischen. Nicht viele können von sich behaupten, den Gotthardpass auf dem vibrierenden Rücken eines fauchenden Trak tors erklommen zu haben. Georg Jäggin ist einer von ihnen. Viermal tuckerte er den Pass hinauf, Auszeichnungen der Internationalen Treffen auf dem Berg rücken belegen das. Grunder-Schorsch fuhr alles, was fahrbar ist. Darauf ist er auch ein bisschen stolz. Treibhäuser leergeräumt für den Fuhrpark In seiner ehemaligen Gärtnerei in Hölstein, direkt hinter seinem Wohnhaus, gedeihen noch heute Tomaten, Kakteen, Zierblumen. 13 Lehrlinge hat er ausgebildet, «und noch etwas: Ich war immer das einzige männliche Wesen im Betrieb», sagt er grinsend. Nun ist ein grosser Teil der Treibhäuser für seinen Fuhrpark leergeräumt. «Es ist kein Museum», betont er, «vielmehr eine Sammlung.» Eine, wenn man ihm das unterstellen darf, ziemlich museale. Als Lehrling um 1950 hatte er über Wochen auf seinem Arbeitsweg beobachtet, wie der Caterpillar-Trax einer Gärtnerei in Langenthal Schraube für Schraube zusammengebaut wurde. «Irgendwie fing das damals wohl an», sinniert er. Heute ist er erstes Ehren mitglied der Falnowe, der Freunde alter Landmaschinen der Nordwestschweiz. Man präsentiert seine Gefährte alljährlich an Treffen und Vorführungen, im Februar unterstützen sie den Bauernverband beider Basel an der Mustermesse Basel. Grunder-Schorsch ist bekannt wie ein bunter Hund. Behauptet er von sich. Obwohl seine Sammlung nicht öffentlich ist, klopfen regelmässig Fremde an seine Tür, um Einlass bittend. Dann führt er sie herum, zeigt seine Schätze, deren monetärer Wert fast allein vom sentimentalen abhängt. «Aber he», sagt er dann wie aus der Pistole geschossen: «Gäbe es keine Käuze wie mich, die all das Zeug sammeln, dann gäbe es auch keine Museen.» Wo er recht hat, hat er recht, der Grunder-Schorsch. Privatsammlung, individuelle Führungen auf Anfrage Grunder-Schorsch mit seinem Grunder-TK15 am Umzug des eidgenössischen Turnfestes 2002. Wir machen uns stark fürs Baselbiet. LISTE 5 Am 8. Februar 2015 für den Wahlkreis Liestal in den Landrat. Yvonne Ballmer Luca Canonica CVP-BL_Streifen_200x60.5_Liestal_rz.indd 1 Christine Indermaur Matthias Oetterli Pia Steinger Dr. Claudio Wyss LiMa Januar–Februar 2015 – 19 – 11.12.14 17:04 Geschichte in vier Wänden Abgesägte Gliedmassen, historische Taschenuhren und natürlich die P osamenterei: In und rund um Liestal locken zahlreiche Orts- und Dorfmuseen zu Exkursionen. Eine Fährtensuche von Frenkendorf über Liestal, Bubendorf und Ziefen bis nach Reigoldswil. Das n atürlich an einem Sonntag. Dem ersten eines jeden Monats. Es ist eine blutrünstige Geschichte, die diese unscheinbare Säge erzählt. Und eigentlich fehlt ihr nur die eingetrock nete Blutkruste von Becke-Jokebs linkem Arm, um auch bildlich zu zeigen, dass sie nicht nur Holz, sondern auch Menschengebein entzweite. Der unglückliche Jokeb hatte sich nämlich geweigert, seinen faulenden Arm im Liestaler Kantonsspital amputieren zu lassen. Deshalb griff der Dorfarzt in Jokebs Stube zu grobem Geschütz. Und weil der Arzt kein derartiges Werkzeug hatte, schickte er nach dem Rossknecht, der das Baumsäglein aus dem Stall brachte. Als Betäubung dienten ein paar Schlucke Schnaps. – 20 – LiMa Januar–Februar 2015 Geschichten aus Frenkendorf Es sind solche Geschichten, die die Dorfmuseen der Umgebung erzählen. Gerade in Frenkendorf, dessen Museum vom hiesigen Verkehrs- und Verschönerungsverein betrieben wird, sammeln sie sich in Form von Sägen und einem weiteren unscheinbaren Relikt: das Lögeli. Dieses Weinfässchen erzählt die Geschichte der Frenkendörfer, deren Übername seit jeher Lögeli-Suuger lautet, wie kein anderes Artefakt. Frenkendorf war einst Rebhochburg – und die Einwohner als trinkfeste Sippschaft bekannt. Aktuell führt das Museum dem Besucher den Wandel der Zeit eindrücklich vor Augen. Fensterbilder nennt sich die temporäre Ausstellung, die scheinbar banale Landschaftsbilder zeigt, foto grafiert von Marco Degen. Öffnet man das Fenster allerdings, werden aus satten Matten und grünen Bäumen Reihen häuschen und Quartierstrassen. «Vom Kirschbaum zum Kirschlorbeer», wie Museums Fritz Brönnimann lakonisch bemerkt. Diese Ausstellung kam übrigens besonders gut bei den Besuchern an: Das Museum verzeichnete im 2014 so viele Eintritte wie noch nie. Er will keine Ansammlung historischer Gegenstände, sondern ein lebendiges Museum, das zum Nach denken anregt. Dazu gehört auch die Kaffeestube und der Umstand, dass er sich gelegentlich in Originalfrack und -zylinder des einstigen Dorfarztes Emil Meyer wirft, um durch die historischen Gänge zu führen. Dem gehörte übrigens einst das Haus, das heute Museum ist. «Alles zu zeigen ist das eine. Wir wollen animieren», sagt Brönnimann. Darum hat das Museum eine eigene Wanderung über die Schauenburgflue im Angebot. Für Führungen wirft sich der Frenkendörfer Museumsleiter Fritz Brönnimann zuweilen in den Original-Frack und -Zylinder des einstigen Dorfarztes Emil Meyer. Hier in Gesellschaft von Baselbieter Drescher-, Arbeits-, Festtags- und Arbeitstrachtenträger/innen (v.l.). Geschoss mit den historischen Dichtern reicht. In Bild und Ton gilt es hier etwa dem Basler Rapper Black Tiger zu frönen, dessen vertonte Version von Ausschnitten aus Spittelers «Olympischem Frühling» Literatur und zeit genössischen Sprechgesang verbindet. Literarischer Blick in Liestals Vergangenheit Nächster Halt: Liestal. Im Dichter- und Stadtmuseum zeigt Museumsleiter Stefan Hess am liebsten die literarischen Schätze. Schon der Name sagt, dass es sich hier nicht um ein klassisches Heimatmuseum, sondern vornehmlich um einen literarischen Blick in die reiche Vergangenheit Liestals handelt. Das Herz des Museums ist die Ausstellung aus den Nachlässen Georg und Emma Herweghs, Carl Spittelers und Joseph Victor Widmanns. «Nicht zuletzt darum», sagt Hess, «verstehen wir uns auch als Plattform für regionale Schriftsteller.» Während auf der obersten Etage in der Dauerausstellung zu Liestals Geschichte und Brauchtum Banntag, Fasnacht und Chienbäse schliesslich doch noch klassische Heimatcouleur verströmen, begeht das «DISTL» im ersten Geschoss akustische Pfade. «Live – Literatur auf der Bühne» heisst die Ausstellung, die bis Juni Slam Poetry, Spoken Word und Mundart-Rap in den Mittelpunkt rückt und bis ins zweite Kunterbunte Krippen in Bubendorf Bubendorfs Krippen- und SpielzeugMuseum widmet sich ganz und gar der Weihnachtszeit. Auch es arbeitet in einer kleinen Abteilung die Dorfgeschichte auf, ein Webstuhl steht etwa hier. Doch in Bubendorf dreht sich alles um K rippen. Sie sind kunterbunt und blechern aus Mexiko, tönern aus Peru oder hölzern aus Polen. Angefangen hat alles mit Menschenfreund und Krippenliebhaber Hans Beutler, der zahllose jüdische Kinder während des Dritten Reichs vor dem sicheren Tod bewahrte. IM MUSEUM Als Dank bekam er aus der ganzen Welt Krippen geschenkt. Dieser Nachlass bildet das Fundament des Bubendörfer Museums, das von einem Kulturverein betrieben wird. Museumsleiterin ist seit drei Jahren Claudia Rüfenacht. «Von anderen Museen unterscheidet uns, dass wir jedes Jahr eine komplett neue Ausstellung haben», sagt sie. Trotzdem kämpft das Team gegen Vorurteile. Das Museum ist im November und Dezember jeden Sonntag geöffnet, hinzu kommen die jeweils ersten Sonntage der Monate Januar und Februar. Die aktuelle Ausstellung zeigt Engel. Bereits jetzt laufen die Vorbereitungen für die Ausstellung 2015. Ziefen: Das Rattern in den Ohren 250 Webstühle ratterten einst in Ziefen. Heute ist es noch einer, und auch den hört man nur selten. Über der Turnhalle Verpackt Literatur in die Form von Slam Poetry, Spoken Word und Mundart-Rap: Dichter- und Stadtmuseumsleiter Stefan Hess LiMa Januar–Februar 2015 – 21 – Claudia Rüfenacht, Museumsleiterin Krippen- und Spielzeugmuseum Bubendorf, zwischen einem Engel-Glasbild von Karin Erne und einem Engel-Quilt von Elisabeth Stein. (Ausstellung noch bis 1.2.15) 250 Webstühle ratterten einst in Ziefen. Dominik Stohler ist Präsident der Museumskommission. harrt er der Zukunft, Schlagwebstuhl, einer von nur mehr dreien in der Schweiz, gebaut 1880. Ziefen war – wie Bubendorf und Reigoldswil – Hochburg der Posamenterei. Dominik Stohler, Präsident der Museumskommission, hat das Geräusch der Webstühle, die er als Kind im Dorf gehört hatte, heute noch in den Ohren. Heute bietet er SyydebandRundgänge – und führt natürlich auch durchs Ziefner Dorfmuseum. Seit 1980 existiert es, eröffnet anlässlich des damaligen Dorffests. nennt sich das regionale Ortsmuseum, abgeleitet vom Flurnamen, untergebracht in einem zweigeteilten, 250 jährigen Bauernhaus. Während im oberen Teil noch heute eine Familie wohnt, beherbergt der untere Teil samt Gewölbekeller das Museum. Im Keller wird regelmässig Sauerkraut eingemacht, eigener Essig lagert hier und Most. «Wir backen im Holzofen auch regelmässig Brot und auf dem Holzherd bereiten unsere ‹FeldMöhli› zu», sagt Urs Dettwiler, Präsident der Gesellschaft zum Feld. Neben dem seltenen Webstuhl zeigt es einen Einblick in die landwirtschaftliche Vergangenheit, Pflüge, Karren, eine Honigschleuder, ein Bückti. «Wir haben hier einiges zu bieten, nur ist leider vom legendären ‹Nünichlingle› überhaupt nichts Originales übrig», hadert Stohler. Trotzdem gibt es das Nünichlinge noch – alle Jahre wieder an Heiligabend. Konserviertes Wohnidyll in Reigoldswil Letzte Station: Reigoldswil. «Im Feld» % 0 5 s i Drucker Patronen b er g i t s gün inale rig als O Profi-Nachfüllservice l! -Area o r n a im H Regiodruck GmbH Benzburweg 30 a 4410 Liestal www.regiodruck.ch Tel. 061 921 12 74 Fr. für leere Patronen. Für jede retournierte Patrone vergüten wir 1.– bis 2.– Fr. THINKshop.ch Direktverkauf in Frenkendorf 4402 Frenkendorf · Parkstrasse 6 im Danfossgebäude | Onlineshop www.THINKshop.ch – 22 – LiMa Januar–Februar 2015 lässt Sie nicht im Stich Urs Dettwiler, Präsident der Gesellschaft zum Feld in Reigoldwil, nimmt Platz in Fäldruedis guter Stube. Auf dem Tisch ein Käfighaus für Eichhörnchen. Vor bald 40 Jahren verstarb der Eigentümer des Hausteils, der «Fäld ruedi», doch noch heute sind Stube und Küche eingerichtet wie damals, die Schlafkammer bietet Raum für ein jährlich wechselnde Ausstellung. Konservierte Wohngemütlichkeit mit «Chouscht» und einem Wasserstein in der Küche. Dort entsteht dann das Brot, das es jeweils am ersten Sonntag eines jeden Monats zu kaufen gibt. Dann ist nämlich Ortsmuseumstag im Baselland. Die meisten Ortsmuseen stehen für besondere Anlässe wie runde Geburtstage oder Klassenzusammenkünfte auch ausserhalb der Öffnungszeiten zur Verfügung. Ortsmuseum Frenkendorf, Schulstrasse 10a, geöffnet jeden ersten Sonntag im Monat Dichter- und Stadtmuseum Liestal, Rathausstrasse 30, geöffnet Dienstag bis Freitag 10 bis 18 Uhr, Samstag/Sonntag 10 bis 16 Uhr, www.dichtermuseum.ch Krippen- und Spielzeugmuseum Bubendorf, Hintergasse 22, geöffnet jeden Sonntag im November/Dezember sowie 4. Januar und 1. Februar 2015, www.museum-bubendorf.ch Dorfmuseum Ziefen, Eienstrasse 23, geöffnet jeden ersten Sonntag im Monat Ortsmuseum «im Feld» Reigoldswil, Schmidtengasse 5, geöffnet jeden ersten Sonntag im Monat, www.feld-reigoldswil.ch www.fuenflibertal-tourismus.ch ...für die Kleinsten und ihre Liebsten Hörbert, ein kindsgerechter MP3-Player aus Holz. Er ist ein verlässlicher Gefährte auf dem spannenden Weg durch die Kindheit. Zottelbär GmbH Kanonengasse 43 CH-4410 Liestal Kantonsbibliothek Baselland LIMA-Inserat, 97 x 60.5 mm Bei uns kommt Kultur zu Wort www.kbl.ch www.zottelbär.li www.facebook.com/kbl.ch [email protected] tel. 061 552 50 80 LiMa Januar–Februar 2015 – 23 – Juhui – das LiMa startet gut ins 8. Jahr! Das war für uns eine freudige Entdeckung zum Jahresende: Über alle sechs Ausgaben gesehen, war das LiMa im Jahr 2014 zum ersten Mal kostendeckend! Sechs Jahre lang haben wir das Projekt kräftig quersubventioniert aus der Beratungstätigkeit von Rieder Kommunikation. Immer mit dem Anliegen, die Qualität in Text, Bild, Gestaltung, Druck und Vertrieb hochzuhalten. Liebe Inserentinnen und Inserenten Sie sind es, die das LiMa tragen. Dafür danken wir Ihnen herzlich. Sie ermöglichen, dass wir die vielen positiven Impulse aus der Region in die Region senden können. Ihre Inserate und Ihre Dienstleistungen sind Bestandteil davon. Liebe Leserinnen und Leser Ihr Interesse und Ihr Lob geben uns Energie zum Weitermachen. Indem Sie unsere Inserenten berücksichtigen, unterstützen Sie das LiMa auch. Und Sie wissen: Ihre Kritik ist willkommen und hilft uns zu lernen. Liebes Impulsteam, Claudia Aufdereggen, Andreas Baumeister, Barbara Boos, Andreas Ruegg: Ihr inspiriert uns mit Eurem Feedback und seid eine ewig sprudelnde Quelle von Ideen für neue Themen. Wir danken Euch für die wohl wollende Begleitung. So gehen wir frohen Mutes ins achte LiMa-Erscheinungsjahr: Beatrice Rieder, Monika Neuenschwander, Denise Vanne und das erweiterte Team mit Guido Schärli, Lucas Huber, Isabelle Pryce, den Kolumnisten Willi Näf und Regula Wenger und den vielen weiteren Mitschaffenden. . Hier leben wir Für Haus und Hobby Wussten Sie es? In der Landi Liestal führen wir ein grosses Do-it-youself-Sortiment mit Werkzeugen, Farben und Farbsprays, Malerzubehör, Bohrmaschinen und weitere Geräte für Bau- und Bastelprojekte. Ich als ehemaliger Schreiner berate Sie gerne und gut. Thomas Stauffiger ab 1. Februar 2015 Geschäftsführer von Milchhüsli und Landi Liestal Am Zeughausplatz, 061 927 88 20 – 24 – LiMa Januar–Februar 2015 Am Zeughausplatz, 061 927 88 22 www.fondue-taxi.ch Liestal ist Hanro! Luzia Fleischlin von der Sammlung H anro zeigt das Hauskleid «Siesta» aus der Homewear-Kollektion Frühling 1972. Identitätsstiftende Kulturhistorie: «Fast alle Liestaler kennen jemanden, der einst bei der Hanro gearbeitet hat», sagt Madeleine Girard. Die Hanro-Sammlung ist weltweit einzigartig. Girard ist ihre Kuratorin. Sie brachte Liestal in die Welt, nun bringt sie die Welt nach Liestal: die Hanro. Längst produziert das Traditionsunternehmen, gegründet vor 131 Jahren, im Ausland; längst wurde sie von einer Holding mit Sitz in Österreich gekauft. Doch in Liestal findet sich mehr zur Geschichte Hanros, als es das geräumige Areal, das mittlerweile in Handwerksund Künstlerhänden ist, vermuten lässt. Die Hanro hat jeweils ein Exemplar ihrer Unterhemden, feinen Kleider und Bodysuits, ihrer Nachthemden, Büstenhalter und Badekleider in Form einer firmeninternen Belegsammlung auf gehoben. Diese Sammlung besteht aus rund 20’000 Einzelstücken und 750 Meter Firmenarchivs, will heissen: Akten, Werbung, Modefotografie, Dokumente zu den Entwurfsprozessen. «Der Wert der Hanro-Sammlung ist kulturhistorisch unschätzbar hoch. Und sie ist identitätsstiftend für die Region.» Das sagt Madeleine Girard. Sie hat die Inventarisierung der Sammlung durch den Verein Textilpiazza geleitet, nun kuratiert sie sie als Mitarbeiterin von Archäologie und Museum Baselland. Am 1. Januar 2015 ging die Sammlung nämlich in den Besitz des Kantons über, sie wird sich aber weiterhin in den ehemaligen Räumen der Hanro befinden. Einen wenn auch kleinen Einblick ermöglicht ab 13. Februar das Museum. BL in Liestal . Eine Auswahl wird in der Ausstellung «Bewahre! Was Menschen sammeln» aus der Nähe zu betrachten sein. Interessierte aus aller Herren Länder zieht es nach Liestal, die weltweit einmalige Sammlung punkto Grösse, Vielfalt und Qualität zu bestaunen, Pressevertreter aus Japan und Gross britannien reisten an. Sie dient als Inspiration und ist Forschungsgrundlage, die Universität Basel hält hier Seminare ab, und es finden Führungen (erst wieder ab Sommer/Herbst) für die Öffent lichkeit statt. LiMa Januar–Februar 2015 – 25 – SP WahlkreiS lieStal – ihr StarkeS team für Soziale GerechtiGkeit und fortSchritt Am 8. FebruAr in den LAndrAt: (von links nach rechts) Thomas noack (bubendorf), tania Cucé (Lausen), diego Stoll (Liestal), marianne Quensel (Liestal), Patrick mägli (Liestal), martin Kaiser (Seltisberg), Samira marti (Ziefen), Thomas bühler (Lausen), Joël bühler (Liestal) Wir setzen uns für folgendes ein: •eine gute, für alle zugängliche, zahlbare und regional abgestimmte Gesundheitsversorgung •einmodernesundbreitesBildungsangebot •dieVereinbarkeitvonBerufundFamilie •eine Wirtschaftsentwicklung, die gute Rahmenbedingungenfürinnovativeund lokal verankerte KMU schafft und Lehrbetriebefördert •die Förderung des Fuss- und VeloverkehrssowiedesöffentlichenVerkehrs Wir wehren uns gegen: •eine Raumplanung, die bezahlbare und gute Wohnungen fördert und unsere schöneLandschaftschützt •ein zeitgemässes und vor allem umweltfreundlichesEnergiegesetz •die Stärkung der Gemeinden und damit mehrBürgernähe •Sicherheit auf unseren Strassen und Plätzen durch mehr Polizistinnen und Polizisten statt durch Kameraüberwachung und private Sicherheitsdienste •denAbbauderSozialhilfeaufKostender Bedürftigen •eine weitere Privatisierung von öffentlichenAufgaben Wir Kandidatinnen und Kandidaten der Liste 2 packen es an! www.spwahlkreisliestal.com – 26 – LiMa Januar–Februar 2015 Dieter Stalder, hier vor einer Toggenburger Hausorgel von 1800, baute sich schon in jungen Jahren seine eigene Orgel. Das Kabinett der guten Töne Dieter Stalder ist der Herr von Harmonium und Orgel. In Liestal hat er die weltweit wohl grösste Sammlung geschaffen. Und von wegen Psalmpumpe: Wenn er Besucher durch sein klingendes Museum führt, spielt der Organist aus dem Stehgreif zur Entzückung aller. Eine Schatzkammer. Wenngleich ohne Goldkelche und Smaragde, so ist Dieter Stalders Refugium in Liestal doch nichts anderes als eine schiere Schatzkammer. Das schwebt dem Besucher des Harmonium- und Orgelmuseums unweigerlich im Kopf herum. Dicht an dicht drängen sich in Stalders Sammlung über 200 Harmonien, Orgeln und Pfeifenuhren auf drei Etagen wie erhabene Hirsche, scheu und stolz zugleich. Und das ist nicht einmal die ganze Sammlung. Bei Weitem nicht. Eine reichbemalte Toggenburger orgel aus dem Jahr 1764, eine pompöse englische aus dunkler Eiche, eine mit Bauernmalerei verzierte aus dem Emmental finden sich im Parterre. Im Keller sind die Harmonien einquartiert. Eine über 100-jährige Celesta, der Ferrari unter den Harmonien, kostete neu ab Katalog über 80’000 Franken – ein Vermögen. Stalder, heute 70, sammelt seit über 40 Jahren. Dieter Stalders Liebe zur «Psalmpumpe», wie das Harmonium oft abschätzig genannt wird, entwickelte sich bereits in jungen Jahren. Eine Orgel war teuer, ein Harmonium einigermassen bezahlbar. Das Orgelproblem löste er, indem er sich Kreissäge und Bohr maschine wünschte und sich kurzerhand seine eigene Orgel baute. Sie steht in seinem Wohnhaus. Er spielt sie noch heute täglich. Als Organist liebt Dieter Stalder die Musik und natürlich auch den Klang seiner Instrumente. «Für mich sind sie Lebewesen», sagt er. Die Führungen durch sein 1991 eröffnetes Museum sind musikalische Führungen. Dann sieht man in seinen Augen das pure Glück. Doch der pensionierte Lehrer ist nicht nur Musiker; «mich fasziniert genauso die Technik, die in den Instrumenten steckt.» Er strahlt, wenn er das sagt, zeigt die Mechanik, die in den Holz körpern steckt. Ist etwas kaputt, repariert er es selbst. Dieter Stalder ist Kurator, Leiter, Mäzen und Restaurator – und die eigenen CDs spielt er mit seiner Frau auch ein. Harmonium- und Orgelmuseum, Widmann strasse 9a, Liestal, Führungen auf Anfrage, www.harmoniummuseum.ch LiMa Januar–Februar 2015 – 27 – Am Beispiel Lausen In Lausen dreht sich alles ums Papier. Bedrucktes, bemaltes, geprägtes. Lausen hat nämlich nicht nur ein Dorfmuseum; es ist auch eine Hochburg der Sammler. Und die haben sich dem Papier verschrieben. Es hat etwas Philosophisches, auf Papier über Papier zu schreiben, denn Papier ist nicht einfach Papier. Würde man die Papierfrage André Weibel stellen, er könnte ausholen zu Vorträgen aus dem Stehgreif, zu Wissenschaftlichem, Spannendem und vor allem: Emotionalem. André Weibel, 70, sammelt Ansichtskarten. «Eigentlich ist es nicht mehr als etwas Papier, etwas Geschriebenes, für Schreiber und Empfänger eine kleine Episode aus dem Leben», sagt er lächelnd. Doch für ihn ist es mehr. Weibel erklärt die Ansichtskarte denn auch weniger als Sammelgegenstand denn als Kulturgut. Und dieses sammelt er seit über 40 Jahren. In dieser Zeit kam so einiges zusammen. Gezählt hat er sie – 28 – LiMa Januar–Februar 2015 nicht, doch über drei Millionen Karten dürften es schon sein. Und jährlich kommen mehrere 1’000 neu Alte hinzu. Und allein seine Nebensammlungen – Bier- und Weinetiketten, Werbevignetten, Plakate, Zündholzschächtelchen – würden manches Museum vor Neid erblassen lassen. Mittlerweile darf man von einer der weltweit grössten Sammlungen sprechen. Doch angefangen hat alles ganz klein – mit einer Karte, auf der ein Auto prangte. Weibel stammt aus einer autoverrückten Familie. Heute ist er kartenverrückt, das würde er sofort unterschreiben. Darum hat er auch die grösste Sammlerbörse der Schweiz ins Leben gerufen und eine Kartenauktion, die jährlich in Olten stattfindet. Die Jagd nach der Sensation Längst sammelt André Weibel nicht mehr nur für sich. Er will seine Karten für die Nachwelt erhalten. Sein Traum ist das eigene Museum, wo er das Kulturgut, zu dem es geworden ist, dem Besucher erläutern will. Hier kommt Heinz Spinnler ins Spiel. Der gelernte Schriftsetzer ist ein Tausendsassa, wie er im Buche steht. Er publiziert Bücher, hat jeweils einen Stand an der Basler Herbstmesse, pflegt eine Sammlung historischer Bilder, die ihresgleichen sucht, und betreibt an der Lausner Hauptstrasse eine Druckwerkstatt. Daneben hat er auch noch einen Brotjob – in einer Druckerei. Doch Spinnlers Leidenschaft ist die alte Technik, der Bleisatz, der Präge- IM MUSEUM Jährlich kommen 1000 frisch hinzu: André Weibel sammelt Postkarten. druck. Das bietet er der Kundschaft in seiner Werkstatt, gedruckt auf handgeschöpftem Büttenpapier. Sogar im Ausland kauft er Schriften aus Blei und Holz zusammen. Gerade hat er eine besonders seltene aufgespürt. Als er vor über 30 Jahren in die Materie eingetaucht ist, hatte er sich schon in sie verguckt. Ihr Name: Sensation. Über die Jahrzehnte war sie wie ein Einhorn: flüchtig und scheinbar ausgestorben. Nun hat er einen Satz im Internet gefunden. Ob es gar der einzig verbliebene ist? Weibel und Spinnler haben Geschichtsträchtiges im Sinn. In Lausen nämlich steht eine alte Papiermühle. Sie ist in privatem Besitz, Heimat- und Denkmalschutz haben das Gebäude nicht unter Schutz gestellt. Man munkelt, dass es eine besser erhaltene Papiermühle in ganz Europa nicht gäbe. Spinnler und Weibel, die beiden papierverrückten, träumen nun von einem Museum. Darin könnten sie Prägedruck- und Setzkurse anbieten. Weibel könnte Vorträge halten zu seinen Karten und die schönsten Stücke ausstellen. lers Otto Plattner verschrieben. Der war ein geschäftiger und nicht minder vielseitiger Maler, der nicht nur Törli und Rathaus verzierte. Seit 35 Jahren sammelt Alther dessen Bilder, Plakate, Broschüren, Keramiken, Karten, Banntagsmedaillen, Fasnachtlaternen. Besonders haben es ihm aber Plattners Soldatenmarken angetan, denn Altherr wollte nicht sammeln, was andere schon sammelten. So kam er auf die Marken. Plattner hatte vier von ihnen gemalt. Während des 2. Weltkriegs frankierten sie die Feldpost diverser Otto Plattner auf den Fersen Vielleicht fänden auch die Sammlerstücke von Robert Altherr Platz darin. Er hat sich ganz den Werken des Liesta- Heinz Spinnler in seiner Druckwerkstatt an der Abziehpresse. Hier wünschen sich die zwei «Papierverrückten» ein Museum: Die alte Papiermühle Lausen (rechts im Bild). LiMa Januar–Februar 2015 – 29 – 5DWKDXVVWUDVVH /LHVWDO 7HOHIRQ LQIR#KHUEHULDOLHVWDOFK GLH 2DVH IU ,KU :RKOEHILQGHQ *URVVHV 7HHVRUWLPHQW 7HH*HVFKLUU .UlXWHU *HZU]H 1DWXU.RVPHWLND 'XIW(VVHQ]HQ lWKHULVFKH gOH 5lXFKHUVWRIIH *HVFKHQNH Mehr Gelassenheit & Balance mit Entspannung & Achtsamkeit Neu in Liestal: Achtsamkeitskurs Mittwoch, 19–20 Uhr, Aikidoschule, Liestal Lioba Schneemann www.schneemann-entspannt.ch, 078 759 21 97 – 30 – LiMa Januar–Februar 2015 Brigaden. Der Erlös floss in die Armeefürsorge. Es entstanden zahlreiche Varianten. Zusätzlich bauten die Drucker mit Absicht Fehler ein, um die bereits damals zahlreichen Sammler bei der Stange zu halten. Heute hat Altherr die vielleicht vollständigste Sammlung. Gerade ist er auf ein Stück gestossen, das seine Stimme erbeben lässt, wenn er davon erzählt. Es ist der Originalentwurf einer jener Marken. Seit er mit Sammeln begonnen hatte, war er auf der Jagd nach genau diesem Stück Geschichte. «Das ist einfach unglaublich», schwärmt er. Stöck, Wyys, Stich Als wäre dem nicht genug, hat Lausen auch sein eigenes Dorfmuseum. Altherr, der keinen Steinwurf entfernt wohnt, und Weibel haben ihre Sammlungen hier schon ausgestellt. Derzeit präsentiert sich das Museum aber ganz im Zeichen des Trinkens und der Geselligkeit, kurz: des Wirtshauses. Wer nämlich die obere Etage betritt, der setzte sich am liebsten an den Stammtisch, der Jassteppich gespannt, die Karten bereit, Herz ist Trumpf. Daneben liegt die Quittung einer Busse wegen Verstosses gegen die Polizeistunde, vier Franken. Das Museum befindet sich im ehemaligen Stall des Siegrists, neben der Kirche. Lausner Urgesteine erinnern sich noch, wie Rinder und Schafe darin hausten. 1983 legte besagte Papiermühle ihre Produktion still, 1984 schaltete die Bau- und Industriekeramik ihre Öfen ab. Doch wohin mit den Bergen von Akten, Formen und Modellen? Diese Schliessungen waren der Auslöser für die Gründung des Ortsmuseums, das heute von der Museumskommission betrieben und wird und einen festen Posten im Budget der Gemeinde hat. Die Ausstellung im nächsten Jahr dreht sich übri- gens um die einstige Industrie im Dorf, das Parterre ist Sammlern für ihre Prunkstücke vorbehalten. Sammlern wie Heinz Spinnler, André Weibel und Robert Altherr. Otto Plattners Soldatenmarken, Teil von Robert Altherrs Sammlung, sind zurzeit im Museum.BL ausgestellt. Das Ortsmuseum Lausen steht aktuell im Zeichen des Wirtshauses. Museumsleiter Georg Schmid studiert die Speisekarte. Sie Sammlungen von Robert Altherr, Heinz Spinnler und André Weibel sind privat, Besichtigungen auf Anfrage Ortsmuseum Lausen, Kirchstrasse 16A, geöffnet jeden ersten Sonntag im Monat LiMa Januar–Februar 2015 – 31 – März 2014 KÜFFI DAS WOHN- UND GESCHÄFTSHAUS IM STEDTLI LIESTAL KÜFFI DAS WOHN- UND GESCHÄFTSHAUS IM STEDTLI LIESTAL Das neue Küffi an der Rathausstrasse Liestal zeigt jetzt sein Gesicht. Die moderne Fassade ist zweigeteilt und passt sich gut ins Stedtlibild ein. In der Mitte befindet sich die neue Küffi-Passage. Nun ist der Innenausbau im Gang. Im ersten Obergeschoss stehen grosszügige helle Räume für den individuellen Ausbau bereit. Sie sind wie geschaffen für Unternehmen, die von den Vorteilen dieser zentralen Passantenlage profitieren wollen. Für Dienstleistungen wie Versicherung, Beratung, Arzt- und Zahnarztpraxis, Fitnessstudio und weitere Nutzungen lassen sich die 300 Quadratmeter individuell unterteilen. 10 Büro- und Gewerbeflächen Kontakt für die Vermietung ist Projektleiter Peter Koller, T 061 827 98 88, [email protected]. Für die neuen 2.5-Zimmerwohnungen und 4.5-Zimmer-Maisonettewohnungen mit Dachgarten besteht schon grosses Interesse. Wohnungen Kontakt für die Vermietung ist Isabelle Rechsteiner, T 062 869 43 08, [email protected]. Vorschau Tag der offenen Tür am 21. Februar 2015 Einen Tag vor der Fasnacht wird die Bauherrin Liorba im ganzen Haus die Türen öffnen. Die Öffentlichkeit darf einen Augenschein nehmen von den Wohnungen, Büros und künftigen Ladenflächen des Swisscom Shop, von Fielmann und der Dream Gallery. – 32 – LiMa Januar–Februar 2015 Sie hat es mit ihren Bravo-Hits ins Museum.BL geschafft. Neben Musik sammelt sie auch Lippenpomaden: Claudia Schäfer aus Seltisberg. Auf einen Tanz mit dem Staubsauger 1992 erschien die erste «Bravo Hits», eine Sampler-CD, die aktuelle Musiktitel vereinigt, mittlerweile bei Volume 87 angelangt. Kinder der Achtziger sind mit ihnen aufgewachsen. Eine von ihnen ist Claudia Schäfer, 29 und aus Seltisberg. Ihr fehlen nur mehr fünf Ausgaben. 2, 6, 44, 82 und 84. Dahinter verbirgt sich keine mysteriöse Zahlenfolge, sondern jene fünf «Bravo Hits» CDs, die Claudia Schäfer in ihrer Sammlung noch fehlen. Natürlich könnte sie sich diese auf Online-Plattformen ersteigern. Die Nummer 6 gibt’s grad für rund 100 Franken. «Aber so angefressen bin ich dann doch nicht», sagt sie: «Eine Sammlung muss Spass machen, und das tut sie nur, wenn ich mir diese auch leisten kann.» Claudia Schäfers CDs stehen weder in einer Vitrine, noch verstauben sie im Regal. «Ich höre sie mir oft und gerne an, beim Putzen, beim Autofahren oder mit Freunden in gemütlicher Runde. Wer kennt es nicht, zwischendurch bei einem Song mit zu trällern oder eine Runde mit dem Staubsauger zu tanzen?» Das wecke Erinnerungen, sagt sie: «Zu bestimmt jedem Song kommt mir ein Gefühl, ein Erlebnis, eine Person oder ein Ort in den Sinn.» Sie beschreibt es als grosses Geschenk, emotionale Momente mit Musik festhalten zu können. Kürzlich sass sie mit einer Freundin zuhause in Seltisberg, als diese vorschlug, doch «ein paar alte Bravo Hits zu hören.» Erst da kam ihr wieder in den Sinn, dass die ganze Sammlung ja für ein Jahr ausser Haus ist quasi, zu Gast im Museum.BL, wo derzeit ausgestellt ist, was Sammler sammeln. Claudia Schäfer kann recht gut auf ihre Sammlung verzichten, schliesslich gäbe es heute genügend Alternativen zu CDs. «Angefangen hat das mit der Sammlung übrigens relativ zufällig», erzählt sie. Aus reinem Musikinteresse hat sie sich als Teenager ein paar der Alben hintereinander gekauft, später bekam sie weitere geschenkt, schliesslich begann sie, die Lücken zu füllen. Bis nur noch 2, 6, 44, 82 und 84 übrig waren. Sie ist zuversichtlich, auch diese Lücken noch zu schliessen. Sollte es tatsächlich eines Tages soweit sein, wird sie ihrer Sammelleidenschaft trotzdem weiter frönen können. Claudia Schäfer sammelt nämlich Lippenpomaden aus aller Herren Länder. Und diese Sammlung kann unmöglich jemals vollständig sein. LiMa Januar–Februar 2015 – 33 – Schnell und schonend zu schönen Frontzähnen Stehen Ihre Zähne schief, weit auseinander oder sind sie verfärbt? Abhilfe schaffen Componeers – als günstigere Alternative zu den Keramikveneers. Componeers sind industriell hergestellte Kompositschalen, die in ein bis zwei Terminen Ihren Zähnen individuell angepasst werden. Auch «abgeknirschte» Zähne kann man damit wieder verlängern. real! 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Souterrain der Gutsmatte, des Polizeihauptquartiers der Polizei BaselLandschaft, Zutritt nach Eingangskontrolle und nur mit Besucherausweis. Allerdings ist das Polizeimuseum kein klassisches Museum mit geregelten Öffnungszeiten. Das ist nicht möglich, da es sich unter einem Dach mit der Polizeizentrale befindet. «Aber wir empfangen gerne Besucher auf Voranmeldung», sagt Meinrad Stöcklin, Polizeisprecher und einer der beiden Museumsführer. Rund 40 Führungen finden pro Jahr statt, zumeist in Kombination mit einer Besichtigung der Einsatzleitzentrale. Schulklassen sind dann hier, oder etwa Delegationen aus dem Ausland. Verbrechensbekämpfung geht vor Dann zeigt Stöcklin einen Film, der die Polizei Basel-Landschaft portraitiert, bevor er durch die Vitrinen führt, die die Geschichte der Gesetzeshüter vom 18. Jahrhundert bis ins Heute aufrollt. Alte Uniformen belegen den enormen Wandel, die Beschreibung erinnerungswürdiger Fälle macht den Besucher zum Meinrad Stöcklin, Polizeisprecher, sitzt auf dem Stuhl der «ArrestantenFotografie» – mit Verbrechergesicht. Freizeitkriminalisten. So etwa der Fall «Kitti», eine Einbruchsserie, bei der einzig ein Fussabdruck, dessen originaler Gipsabdruck das Museum zeigt, zur Erfassung des Täters führte. Eigentlich stünde noch eine ganze Reihe von museumsreifen Gegenständen in der Pipeline. Gerade hat Stöcklin eine Auswahl an historischen Gewehren erhalten, die für das Museum bestimmt sind. «Leider fehlen uns im Moment die Ressourcen als auch der Platz», erklärt er. Für das Museum gibt es nämlich keine eigene Stelle; Verbrechensbekämpfung geht vor. Den Wänden entlang verlaufen Leisten mit beleuchteten Portraits. Es sind aktuelle Mitarbeiter der Polizei. Ihr Lächeln verbindet das einstige Landjägertum mit der modernen Einsatztruppe von heute. Den hölzernen Stuhl des Erkennungsdienstes zur «Arrestanten-Fotografie» steht daneben. Er sieht aus wie ein Relikt aus dem Jahr 1836, als der Jahressold eines Landjägers 330 Franken betrug. Er war bis 1960 im Einsatz. Polizeimuseum Baselland, Rheinstrasse 25, Liestal, Führungen auf Anfrage LiMa Januar–Februar 2015 – 35 – EINKAUFSERLEBNIS «Wo könnte ich das sonst?» Die Kirsche … und eine Blueschtfahrt nach Tokyo. Museumsleiter geht Kirschenpflücken In der aktuellen Sonderausstellung (bis 14.2.16) Erstickte Haubentaucher und geraubte Holzbeine: Das Museum.BL unterhält nicht nur eine der vielfältigsten Sammlungen der Schweiz; auf vier Geschossen erklärt und erzählt es Geschichte und Geschichten. Auf einer Privatführung mit Museumsleiter Marc Limat. In Liestal wurden einst Schneefräsen gebaut, die sogar den Schnee der Antarktis räumten. Der Beweis liegt im Museum.BL, viertes Obergeschoss. Hier stellt das Museum aus, was Menschen sammeln. Kunst ist hier und Antikes aus der Römerzeit, eine Querflötensammlung und die Schätze von Kindern, ein Hublader von Lego, Tanzschritte. «Es gibt auch immaterielle Kulturgüter.» Das sagt Marc Limat, Leiter des Museums.BL. Dieses fusst auf einer Sammlung, aufgeteilt auf zwölf Lager im ganzen Kanton, das grösste davon in Muttenz. Alleine hier trotzen Millionen von Objekten Zeit und Staub. Historisches Werkzeug, Vorkriegsmöbel, die erste Dosenfüllmaschine der Schweiz, einst in Diensten der Ziegelhofbrauerei. Und Wackelelvis und Ikeakatalog; auch Aktuelles wird einst über unsere Zeit berichten, wenn sie vergangen ist. Am Anfang der Kantonssammlung stand allerdings ein Naturalienkabinett. Zahllose Schmetterlinge, Falter, ausgestopfte Affen und gefiederte Exoten, der Schädel eines Elefanten, Schlangen, Frösche, Tintenfische, konserviert in Formaldehyd oder etwas ähnlichem, so genau weiss man das gar nicht, schliesslich ein eingelegter Haubentaucher, im Rachen der Fisch, an dem er einst erstickte. Heute werden nur noch wissenschaftlich relevante Belege aus Natur- und Kulturgeschichte der Region gesammelt. Aus diesem reichen Fundus schöpft das Museum.BL, wenn es eine neue Ausstellung konzipiert. Dafür stehen immerhin vier Stockwerke zur Verfügung. Vierte Etage: Was Menschen sammeln. Hier, unter prächtigem Eichengebälk, beginnt die private Führung, die Marc Limat mit mir unternimmt, morgens früh, während das Museum noch geschlossen hat. Es ist nicht wie in «Nachts im Museum», dem Film, wo Ausgestelltes zum Leben erweckt wird, doch etwas Geheimnisvolles entströmt dem Ort. Mag es im vierten Stockwerk die Sammelleidenschaft scheinbar LiMa Januar–Februar 2015 – 37 – AUFGEFALLEN Zimmerei – Schreinerei – Bedachung – Parkett – Küchenbau Schreinerei und Küchenbau Manfred Bürgin Geschäftsführer und Mitinhaber Zimmerei, Bedachung und Parkett Hauptstrasse 82, 4411 Seltisberg www.buergin-holzbau.ch Leo Di Matteo Abteilungsleiter Zimmerei Ihr Telematiker installiert: • Teilnehmervermittlungsanlagen (PBX) • Netzzugänge (Swisscom, etc.) • UKV-Netzwerke (LAN) • Telefone (Analog/ISDN/IP) Elektroinstallationen • Telematik • Haushaltapparate Beleuchtungskörper Carl Bürgin, Elektro • Rebgasse 5 • 4410 Liestal • 061 926 80 00 www.elektrobuergin.ch • [email protected] NE U: 7 Ta g e ge öff ne t Küchen Einbauschränke Fenster Badezimmermöbel Innenausbau Türen aller Art Gut essen mit Aussicht... Kreatives à la carte für einen genussvollen Abend. Täglich wechselndes Mittagsangebot für jeden Gaumen. Hotel Bienenberg CH-4410 Liestal Tel. +41 61 906 78 00 www.hotelbienenberg.ch 4417 Ziefen • T 061 941 14 91 www.joekuechen.ch – 38 – LiMa Januar–Februar 2015 Öffnungszeiten Restaurant: Montag - Samstag 11:00-22:00 Uhr Sonntag 09:00-20:00 Uhr Wir lassen es Ihnen gut gehen! IM MUSEUM Schmuckbänder mit Kirschenmotiven im Museum.BL. Unbekannter sein und also fast greifbare Emotion, so ist es eine Treppe tiefer die schiere Geschichte. Syydebändel am Anfang des Reichtums Hier zeigt das Museum in geballter Pracht die Geschichte der Baselbieter Industriealisierung, die Geschichte der Posamenterei. Wie der «Syydebändel» am Anfang des Reichtums und des Erfolgs einer ganzen Region steht. Ohne sie keine Farbchemie, ohne «Chemische» keine Pharma. Und auch der Ursprung des einstigen «Bankvereins» geht auf die Seidenband-Weberei zurück. Die Geschichte der Region; sie lässt sich an einem «Syydebändel» ablesen. Im 2. OG finden sich dann die ersten konservierten Tiere. «Wildes Baselbiet» nennt sich die Ausstellung, die den Kanton von seiner ursprünglichen Seite zeigt. «Hier wollen wir die Verbindung des Menschen mit der Natur veranschaulichen», erklärt Marc Limat. Es ist ein Einblick in Verborgenes, nicht zuletzt wegen der Dunkelkammer, eine finstere Box, die ich nur mit Taschenlampe bestückt betrete. Erst der Lichtkegel gibt die ausgestopften Bewohner frei, ein Rotfuchs, ein Dachs, eine Feldmaus. Ich würde die Tiere nicht derart bewusst wahrnehmen, wären sie klassisch ausgeleuchtet. Lachsschädel und Totholz-WG Manchmal lauscht Limat den Besuchern in der Dunkelkammer, ihren Worten, den Emotionen, die die Ausstellung weckt. Dann ist er bisweilen gerührt. Das erzählt er, während er eine Sammlung von Plastikfragmenten zeigt, die nachweislich aus dem Raum Basel stammen und im Meer gefunden wurden. «Aber wir zeigen nicht mit dem Mahnfinger; wir wollen zur Diskussion anregen», sagt er und geht zielsicher weiter, um einen Lachsschädel aus 10’000 Knöchelchen herum zur TotholzWG, wo ich einem gesprächigen Hirschkäfer begegne. Das Museum.BL setzt auf Inter aktivität, in den Ausstellungen sind mehrere Tablets verteilt, auf denen sich Clips und Filme anschauen lassen. Besonders auf der ersten Etage spielt Multimedia eine wichtige Rolle. Hier, wo sich Wechselausstellungen die Klinke geben, sieht der Besucher zwangsläufig rot. Hier dreht sich nämlich alles um die Kirsche. Vom Veredeln eines Baums bis zur Vermarktung und von der Symbolik der Wollust bis zur japanischen Verehrung der Kirschblüte. Für alle Sinne, für die ganze Familie «Hier», sagt Marc Limat, «lebt es am meisten. Es ist eine Ausstellung für die ganze Familie.» Und hier setze man das Credo des Museums für alle Sinne, des Museums, wo Neugier kein Alter kenne, am konsequentesten um. Hier kann man fühlen, riechen, zugreifen, ausprobieren – und lachen. Die Ausstellung hat witzige Elemente, es finden auch Führungen statt. Das ist auch ein Risiko, doch Beschädigungen kommen fast gar nicht vor. Übrig bleibt nur mehr eine Treppe. Im Foyer angekommen, verarbeite ich die Eindrücke bei einem Kaffee. Gleich öffnet das Museum, dann verfliegt der Zauber der Stille, und es entsteht ein neuer. Vielleicht stürmt jeden Moment die eine Schulklasse herein, die das Museum statistisch pro Tag besucht. Sie sind besonders willkommen, man habe, sagt Marc Limat, den Lehrplan stets vor Augen. Ich kann hier eine Woche lang umherschlendern, ohne dass sich die Dinge wiederholen, die mir ins Auge springen. Und die Ausstellungen wachsen, sie wandeln und verwandeln sich, Neues kommt hinzu, Altes geht. Ich kann auf einem Motorrad sitzend durch die Bluescht heizen und mit Hirschkäfern sprechen, ich kann Postkarten von der Front lesen und die Geschichte von Jakob Häfelfinger lesen, der anno 1916 seines Holzbeins beraubt wurde. Wo könnte ich das sonst? Museum.BL, Zeughausplatz 28, Liestal, geöffnet von Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr, www.museum.bl.ch LiMa Januar–Februar 2015 – 39 – Liestal im Wandel: bewahren oder modernisieren? Wandel findet immer und überall statt. Die Kunst der Balance zwischen dem Bewahren und dem Erneuern ist in jedem Lebensbereich gefragt – so auch im Gemeinwesen einer Stadt mit ihren Einwohnerinnen und Einwohnern. Die Fraktionen des Liestaler Einwohnerrates beschreiben ihre Haltung dazu. Hanspeter Meyer, SVP-Fraktion Werner Fischer, FDP-Fraktion Die Zukunft gestalten in Kenntnis der Vergangenheit Liestals Tor steht allzeit offen Ein altes Sprichwort heisst: «Wer stehen bleibt wird überfahren». Diese Aussage trifft sicher auch für Liestal zu. Die Zeiten ändern sich so schnell, dass kaum Zeit bleibt, immer auf dem neuesten Stand zu sein. Ansichten und Bedürfnisse wechseln von Generation zu Generation. Was gestern gut war steht heute auf der Abschussliste. Hier die Balance zu finden ist sehr schwierig. Was heisst das im Klartext? Besonders wir Politiker sind gefragt, nach gescheiten Lösungen zu suchen, die möglichst allen Aspekten Rechnung tragen, d.h. altes bewahren und trotzdem modernisieren. Weil die politischen Entscheidungs-Wege aber oft sehr lange sind, müssen immer wieder Kompromisse möglich sein. Ich wünsche mir ein modernes, aufgeschlossenes Liestal, das aber auch auf eine stolze Geschichte zurückblicken darf. Dies ist der altbekannte Slogan unserer Stadt. Nach Jahren der Stagnation, wandelt und entwickelt sich Liestal, auf eine sehr erfreuliche Art. Die Kanonengasse in der mit dem neu gestalteten Bodenbelag eine grosszügige Fläche geschaffen wurde, ihren Charme aber behalten hat. Ebenso der neue erweiterte Durchgang vom Manor direkt in die Rathausstrasse. Diese beiden Beispiele zeigen eindrücklich, dass die Altstadt subtil geöffnet werden kann und damit an Attrak tivität gewinnt, ohne die Struktur der Kernzone zu zerstören. Leider können die Ladenbetreiber im Stedtli von diesen baulichen Entwicklungen noch nicht im für sie notwendigen Mass profitieren, sie leiden unter dem aktuellen Parkregime in Liestal und weiteren Nachteilen gegenüber unserer Nachbargemeinden. Lingva Eterna – Die Sprache des Erfolgs Erfolg setzt sich zusammen aus Er und folg. Der Erfolg ist die Folge von unserem Denken, Sprechen und Handeln. Manchmal ist es ein erwünschter Erfolg und manchmal ein unerwünschter. Unsere individuelle Alltagssprache sagt Vieles aus über unser Denken, Handeln und unseren Erfolg. Die nächsten Tagesseminare finden statt am Samstag, 7. März, Samstag, 30. Mai und Samstag, 7. November 2015, im Raum 66, Rathausstrasse 66, Liestal Preis: CHF 180.00. Details und Anmeldung unter www.riederkommunikation.ch Rieder Kommunikation | Rathausstrasse 66 | 4410 Liestal | T 061 923 05 15 | www.riederkommunikation.ch Lingva Eterna® Sprach- und Kommunikationskonzept nach Mechthild R. von Scheurl-Defersdorf – 40 – LiMa Januar–Februar 2015 ARGUMENTE ale r sich die Lie st br ik äuss er n CV P/ In die se r Ru en SV P, FDP, ion kt fra ts en Einwohner ra einem ak tuell und Gr üne zu EV P/GLP, SP Thema. Vreni Wunderlin (l., GLP) und Pia Steinger (CVP), Fraktion CVP/EVP/GLP Diego Stoll, SP-Fraktion Vreni Baumgartner, Fraktion Grüne Bewahren, modernisierien – beides ist der Lauf der Zeit Modernisierung vorantreiben, Identität bewahren Alte Mauern neu beleben Seit Januar präsentiert das Kantonsmuseum die Dauerausstellung zur Geschichte der Hanro unter dem Titel «Bewahre». Die Hanro-Sammlung wird damit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht und für die Zukunft erhalten. Sie zeigt die Erfolgsgeschichte eines der wichtigsten Liestaler Unternehmen. Sie zeigt aber auch, dass nichts gesichert ist, und dass Veränderungen ein Teil des Lebens sind. Wir müssen weitergehen, modernisieren und Platz für Neues schaffen. So kann neuer Wohnraum für urbanes Leben nahe der Stadtgrenze entstehen. Leerstehende Fabrikhallen können umgenutzt und neuen KMUs zugeführt werden. Liestal hat in dieser Beziehung viel zu bieten. Mit dem Bewahren und Modernisieren innerhalb des Siedlungsgebietes tragen wir Sorge zu unseren Ressourcen: Boden, Luft, Wasser, Natur! Eine lohnende Investition für unsere Kinder. Liestal hat in den letzten Jahren sicht- und wahrnehmbar Fahrt aufgenommen. Die Dynamik manifestiert sich auch in der Stadtentwicklung: Die neue Manor, das Bahnhofsprojekt, die Quartierpläne – es geht vorwärts in Liestal. Die SP-Fraktion begrüsst diese Entwicklung, zumal sie unsere Gemeinde als Wohn-, Arbeits- und Wirtschaftsstandort entscheidend aufwertet. Zugleich unterstützt unsere Fraktion die Zielsetzung des Stadtrates, das qualitative dem quantitativen Wachstum vorzuziehen. Damit ist sicher gestellt, dass Liestal bei allem Wandel sein Ortsbild, seine Identität und seinen einmaligen Charme behält. Diese vorbildliche Verbindung von historischen und modernen Elementen lädt zum Träumen ein: Wird Liestal dereinst als zweite Baselbieter Gemeinde mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet? Liestal wandelt sich und wächst, das ist kein Geheimnis. Die Frage die bleibt ist: wie und wohin? Damit bei diesem Wandel die Lebensqualität und der Charme der Kleinstadt Liestals bewahrt werden kann, ist eine sorgfältige Planung nötig. Innovative Geschäfts- und Kulturideen müssen gezielt gefördert werden, damit sie in unserer Heimat ihren Platz finden und neues Leben in die alte Stadt bringen. Gleichzeitig müssen wir uns davor hüten, unseren Lebensraum mit protzigen Bauvorhaben selbst zu zerstören. Deshalb ist eine Verdichtung nach Innen unsere einzige Möglichkeit, damit Liestal ländlich bleibt. Der einzige Weg, die Lebensqualität und den Charme Liestals zu bewahren ist die Modernisierung unserer persönlichen Lebensvorstellungen. Prompt. Kompetent. Zuverlässig. ROSENMUND Sanitär I Heizung I Lüftung I Kälte Basel 061 690 48 48 l Liestal 061 921 46 46 l rosenmund.ch 24 Std. Pikett 061 921 46 46 LiMa Januar–Februar 2015 – 41 – www.kmu.li Genial • Zentral • Liestal Fotolabor Spiess AG am Puls KMU Liestal hat sich beim Stadtrat für die Gratis-Parkstunde eingesetzt. Kundenfreundlich! Kundinnen und Kunden sollen sich bei ihrem Einkauf in Liestal willkommen fühlen und freundlich und kompetent empfangen und beraten werden. Kundenfreundlichkeit ist ein grosser Wert für unsere Kleinstadt mit dem einmaligen Ambiente. Damit Kundinnen und Kunden gerne nach Liestal kommen sind eine gute OeV-Anbindung und genügend kostengünstige Parkplätze wichtig. Bald wieder eine Stunde gratis parkieren! Die Detaillisten im Stedtli leiden massiv unter dem neuen Parkplatzreglement mit den verkürzten Gratis-Parkzeiten. KMUfreundliche Politiker und der KMU-Vorstand haben mit dem Stadtrat intensive Gespräche geführt. Der Stadtrat hat unbürokratisch und schnell entschieden, die Gratis-ParkierStunde im Stedtli wieder einzuführen. Die Tarifstruktur wird angepasst, so kann auch in der zweiten Stunde zu einem günstigeren Tarif als bisher parkiert werden kann. Die Parkuhren werden in der nächsten Zeit umgerüstet. Der Stadtrat engagiert sich für eine schnelle Umsetzung. KMU Liestal und der Stadtrat sind sich einig, dass für längeres Parkieren die Parkhäuser Bücheli und Migros genutzt werden sollen. Langzeitparkierer, die im Stedtli die Parkplätze den Kundinnen und Kunden wegnehmen, müssen mit rigorosen Massnahmen rechnen. KMU Liestal freut sich über die baldige verbesserte Regelung und dankt an dieser Stelle dem Stadtrat für die gute Zusammenarbeit. Wahlunterstützung! Am 8. Februar wird der Regierungsrat, der Landrat und in Liestal ein neuer Stadtrat gewählt. Aus der Sicht von KMU Liestal sind nur Kandidatinnen und Kandidaten wählbar, welche die Anliegen der Gewerbetreibenden, Dienstleister und Detaillisten verstehen, nachvollziehen und dann auch in Sachfragen entsprechend umsetzen können. Leere Worthülsen, welche während dem Wahlkampf oft «im Namen der KMU» verwendet werden, sind nutzlos. An den Taten müssen diese Kandidaten und Kandidatinnen gemessen werden. Wählen Sie darum KMU-freundliche Leute in die Regierung und in das Kantonsparlament. Und behaften Sie diese dann auch auf künftige Entscheidungsfindungen zum Wohle der KMU in unserem schönen Kanton Basel-Landschaft! Herzlichen Dank! Diese zwei Firmen haben uns beim Auslegen der roten Teppiche tatkräftig unterstützt: Genial – Zentral – Liestal! Gratis-Parking im Bücheli Auch jetzt schon kann im Einkaufszentrum Liestal gratis parkiert werden: die Manor und verschiedene Detaillisten im Stedtli offerieren ein halbe Stunde Gratis-Parking im Bücheli-Parkhaus, wenn in deren Läden Einkäufe getätigt werden. Fragen Sie nach der halben Stunde Gratis-Parking in den teilnehmenden Geschäften (siehe Liste auf www.kmu.li)! – 42 – LiMa Januar–Februar 2015 Augenkontrolle nach 40 Sind Sie über 40 Jahre alt? Wie lange ist es her, seit Sie einen Sehtest gemacht haben? Die Sehstärke verändert sich meist langsam und ist daher oft schwer selbst zu bemerken. «Nicht immer sind diese Veränderungen dem Alter oder veralteten Brillengläsern zuzuschreiben. Viele Augenleiden treten schleichend auf und äussern sich beispielsweise in Form von Kopfschmerzen oder einer erhöhten Lichtempfindlichkeit», erklärt Andreas Noth, Inhaber von Optik Dill & Noth in der Altstadt von Liestal. «Augenerkrankungen wie Glaukom (grüner Star) oder Katarakt (grauer Star) bleiben lange unbemerkt, weil die Sehbeeinträchtigung erst bei bereits fortgeschrittener Krankheit eintritt. Früherkennung ist darum besonders wichtig.» Die beiden Experten Andreas Noth und Hansjörg Obergfell raten, ab dem 40igsten Lebensjahr alle zwei Jahre die Augen kontrollieren zu lassen. Diabetiker, Personen mit Augenverletzungen oder Glaukomen in der Familie sollten jährlich zur Kontrolle. Kostenloser Computer-Sehtest Der Sehtest ist Bestandteil jeder Augenuntersuchung, wozu wir sie herzlich einladen. Bei diesem Test prüfen wir ihre Brille oder Der Liestaler Optometrist Andreas Noth lädt sie ein: «Kommen Sie für einen Gratis Computer-Sehtest bei uns vorbei!» Kontaktlinsen, um festzustellen, ob die Korrektur noch ihren Sehanforderungen entspricht. Dieser kostenlose ComputerSehtest dauert etwa 20 Minuten. Zu einer weiterführenden Früherkennungsuntersuchung beraten Sie Andreas Noth und Hansjörg Obergfell im familiären Ambiente von Optik Dill & Noth und freuen sich auf Ihren Besuch. Optik Dill & Noth, Rathausstrasse 55, Liestal, 061 921 40 04, [email protected] Öffnungszeiten: Di–Fr 9.00–12.30 Uhr, 13.30–18.30 Uhr, Sa 9.00–16.00 Uhr Adam, Eva und der Polizist Wie kommen wir auf dieses Thema? Keine Ahnung. Plötzlich reden wir darüber, dass es vieles noch nicht gab vor tausend Jahren. Keine Regula Wenger Telefone, keine Autorin und Journalistin, Hochhäuser, keinen www.regulawenger.com Strom, keine Autos … Das Kind staunt. Und fragt, ob wir, seine Eltern, denn schon auf der Welt waren vor tausend Jahren. Nein, sagen wir. Das Grossmutti? Der Grosspapi? Nein, auch sie nicht. «Wer waren denn die ersten auf der ganzen Welt?», fragt der Kleine. «Ehm …», beginne ich zu stammeln und schaue hilfesuchend in Richtung Kindspapa, «Adam und Eva?» «Na ja», meint dieser, «man weiss es nicht genau. Ja, manche meinen, dass es Adam und Eva gewesen seien.» Das Kind ist für kurze Zeit zufrieden. Dann fragt es: «Und wer waren die zweiten?» «Tja … Die Kinder von Adam und Eva.» «Und die dritten?» «Die Kinder der Kinder», behaupten wir. Der Kleine studiert lange, findet, dass da etwas nicht stimmen kann, denn er schüttelt den Kopf. Schliesslich sagt er überzeugt: «Aber zuallererst war doch sicher der Polizist da.» Ein bemerkenswertes Bild, finde ich: Adam und Eva liegen tiefenentspannt im wildwuchernden Garten Eden. Über ihnen Blüten in den prächtigsten Farben und saftige, pralle Früchte an Bäumen und Sträuchern. Den lieben Tag lang fliessen Milch und Honig, während die Sonne warm auf Adams und Evas bronzene Haut scheint, die sie sich KOLUMNE gegenseitig mit Olivenöl eincremen, vielleicht auch mit Kokosmilch. Und ums Paradies herum stehen Feuerwehr, Sanität und Polizei mit blinkenden Lichtern, die Sirenen hingegen – das dürfte im Paradies selbstverständlich sein – diskret ausgeschaltet. Es gibt übrigens einen Cartoon darüber, wie das Leben an Land entstanden sein könnte: Zwei Fische schwimmen im Wasser. Der eine, natürlich die nervende Frau Fisch, labert ihren Ehefisch zu und möchte, wieder einmal, alles ausdiskutiert haben. Der Fisch-Mann hat darauf jedoch keinen Bock und flüchtet an Land … Wäre es auch denkbar, dass es ein Fisch war, der die herausfordernden Fragen seines Nachwuchses nicht mehr beant worten konnte und kurz mal etwas Luft schnappen gehen musste? LiMa Januar–Februar 2015 – 43 – «Wir halten zusammen» Familie Yildiz unternimmt sehr viel zusammen, das ist ihr wichtig. In Frenkendorf fühlt sie sich bestens aufgehoben. Text: Andrea Mašek; Bild: Guido Schärli «Unsere Mutter kann sehr gut zeichnen und sie macht tollen Schmuck.» Die beiden Töchter sind sehr stolz auf Sükran Yildiz. Auch ihr Mann hält mit seiner Bewunderung nicht zurück und drängt seine Frau, ein wunderschönes Serviertablett zu zeigen, das sie bearbeitet und verziert hat. Kreativ ist Sükran Yildiz auch in der Küche – ihre Spinatsüssigkeiten zum Beispiel sind ein Gedicht. Es ist halb sieben. Um diese Zeit sitzt die Familie in der Regel am grossen weissen Esstisch beim gemeinsamen – 44 – LiMa Januar–Februar 2015 Nachtessen. Nicht nur da wird deutlich: Familie bedeutet den Yildiz’ alles. Die Töchter betonen: «Wir halten zusammen.» Es wird Türkisch und Schweizerdeutsch durcheinander gesprochen. Es geht lebhaft zu und her – und im Hintergrund «plaudern» die zwei Wellen sittiche. Die Familie fühlt sich wohl in ihrer 4,5-Zimmer-Wohnung an der Trottenstrasse in Frenkendorf. Sie lebt seit zweieinhalb Jahren hier, nahe beim Bahnhof. «Unsere Töchter wollten in die Nähe von Bus und Zug ziehen», erzählt der Vater. Die 16-jährige Melike lacht und sagt, wenn sie morgens spät dran sei, brauche sie nur eineinhalb Minuten auf den Zug nach Muttenz, wo sie die BVS 2 besucht. Der Verkehr, der unter ihren Fenstern vorbeirauscht, stört die Familie nicht. Dafür habe man es im Haus sehr gut miteinander, die Leute seien sehr freundlich. Und zu Bruder, Schwester sowie Cousins und Cousinen von Mustafa Yildiz ist es nicht weit. Sie wohnen im Quartier, im Dorf, in Füllins dorf oder Liestal. Die Töchter finden es super, so viel Familie um sich zu haben. Man sieht sich fast wöchentlich, und * Für die Rubrik «Hier leben wir» geht das LiMa auf Besuch zu Familien, die in unserer Region daheim sind. Jede portraitierte Familie gibt anschliessend den Stab weiter an eine nächste. In der nächsten Ausgabe porträtieren wir Menschen, an die die Familie Yildiz den Stab weitergegeben hat. HIER LEBEN WIR Sükran, Melike, Mustafa und Zeynep sind eine lebhafte Familie – türkisch und schweizerdeutsch wird hier durcheinander gesprochen. Ihre zwei Wellensittiche plaudern im Hintergrund mit. zVg werden die Yildiz’ wieder ab und zu zum Skifahren in den Schwarzwald fahren. Die Mutter zieht es nicht auf die Piste, sie bevorzugt Spaziergänge. Wo sich die 46-Jährige für ihre Kunst inspirieren lässt. Sükran Yildiz auf einem Fer ienfoto in Marokko. zVg den.» Die 22-Jährige macht die Aus bildung zur Kleinkinderzieherin. Sie liebt Kinder: «Wenn sie lachen und Spass haben, macht mich das glücklich.» Sie überlegt sich, nach der Lehre ein Studium als Kindergärtnerin in Istanbul zu machen oder dort eine Kita nach Schweizer Vorbild zu eröffnen. Der Traumberuf von Melike ist Ärztin. Sie peilt nach der BVS die FMS und später die Fachhochschule an. Und sie hat noch ein hochgestecktes Ziel: Sie will Geige spielen lernen. Zeynep hingegen hat sich eine Gitarre gekauft … Mutter Sükran gibt als Hobbys Schwimmen und Joggen an. Mustafa Yildiz hat lange Fussball gespielt und war noch länger Schiedsrichter. Dafür fehlt ihm nun die Zeit, denn er muss samstags arbeiten: Er führt seit sechs Jahren eine Brockenstube in Hölstein. Der Logistiker, der 20 Jahre bei der Magnetic gearbeitet hatte, bis sie verkauft wurde, kam eher zufällig in dieses Business. Es gefällt ihm aber sehr gut – insbesondere der Kontakt zur vielfältigen Kundschaft – und er meint: «Es ist ja auch Logistik, was ich jetzt mache: Gegenstände holen, präsentieren und verkaufen.» Der Sonntag gehört der Familie. Jetzt im Winter zVg einmal im Jahr feiern alle zusammen auf dem Frenkendörfer Robinson-Spielplatz. Das hat Tradition. Ebenso die drei Wochen Sommerferien in der Türkei. Eine Woche wird die Wärme und das Meer in Izmir genossen, bevor es zu den Grosseltern nach Istanbul respektive nah an die georgische Grenze geht. In Istanbul lernten sich Mustafa und Sükran kennen. Er – in Liestal aufgewachsen – verbrachte mit 18 Ferien bei seiner Tante. Sie war Mieterin der Familie von Sükran. «Zwei Jahre führten wir eine Fernliebe», blickt der 44-Jährige zurück, «dann heirateten wir und Sükran kam mit mir in die Schweiz.» 1993 wurde Zeynep geboren, 1998 Melike. Es seien die besten Töchter, sagen die Eltern. Man spürt, den gegenseitigen Respekt. «Bei uns darf jeder sein, wie er oder sie will», sagt der Vater. Gerade heraus sind die jungen Frauen – genau wie der Vater. Sie geniessen viel Freiheit, halten sich aber an die von den Eltern aufgestellten Regeln. «An unseren Eltern schätzen wir, dass sie immer hinter uns stehen», meinen beide Töchter wie aus einem Mund. Melike ist die ruhigere, gelassenere. Zeynep die lebhaftere, die schmunzelnd bemerkt: «Auch vom Aussehen her sind wir völlig verschie- milie mit Schwester und Einmal pro Jahr feiert Grossfa Cousinen und Cousins ein Bruder von Mustafa und mit Robinson- Spielplatz. Hier die Fest auf dem Frenkendörfer Mehmet, Naci und Mustafa Cousins Cu mhur, Zekeriya, (v.l .). Mustafa, Melike, Zeynep und Sükran bei einem kürzlichen Aufenthalt in der Türkei . LiMa Januar–Februar 2015 – 45 – « Wissen Sie – oh darf ich ihnen das überhaupt erzählen? – bei uns liegt das LiMa im WC und wird immer mehrmals zur Hand genommen. » Eine Leserin Neu inl Liesta SCHLÜSSEL UND SCHLÜSSELSERVICE FÜR ALLE FÄLLE? KEIN PROBLEM! bürgi.com ist ausserdem Ihr Spezialist für: Schlösser, Stempelanfertigungen, Gravuren und sämtliche Dienstleistungen im Bereich anspruchsvoller Sicherheitssysteme. bürgi.com AG Gerberstrasse 5, 4410 Liestal, Tel. 061 319 65 00, www.bürgi-liestal.com 20. Januar: start aison Marc Cain-S mer 2015. om /S g n li h ü Fr atelier. wäsche. schniide. föööhne. LA SCALA Art of Style by Marie-Claire Siegenthaler Coiffeur für di ganzi Familie. FÜR ALLE OHREN Bruno Tschumi Jürg Wagner – 46 – LiMa Januar–Februar 2015 16.12.14 10:26 Es ist nie zu früh, auf sein Gehör zu hören. Eine persönliche Beratung mit kostenlosem Hörtest bei der HZ zeigt auf, was Sie für Ihre Ohren tun können. verkauf – vermietung – Bewertung www.gribi.com 061 921 31 41 INSERAT_wäsche, schniide, föööhne_Lima.indd 1 In der regIon lIestal.» Gräubernstrasse 12a CH-4410 Liestal Tel. 061 927 92 00 [email protected] Carol Brodbeck Inserat der Hörmittelzentrale Nordwestschweiz AG, Liestal Rathausstrasse 50 97 x 60.5 mm Eingang Salzgasse 4410 Liestal Januar 2014 Rathausstr. 27 4410 Liestal 061 921 98 80 «Ihre ImmobIlIenprofIs i ΄L uz Ne tel! h c es Rufen Sie uns an für einen Termin. Hörmittelzentrale Nordwestschweiz – f ü r a l l e O h re n Tel. 061 903 17 17 Basel Liestal [email protected] Reinach www.hz-hoeren.ch Rheinfelden Riehen REGIO LIESTAL LIVE In Bewegung bringen «Der Teufel ist eine märchenhafte Gestalt, die uns zum Grübeln bringen und zum Handeln anregen möchte. Er stellt uns vor Entscheidungen und wenn wir einen Pakt mit ihm geschlossen haben, dann müssen wir mit ihm den Weg bis zu Ende gehen», charakterisiert Margrit Gysin ihre Figur. Michael Huber sieht in den beiden Ratten auf seiner Hand unscheinbare, raffgierige, aber auch sehr soziale und liebenswürdige Wesen, die uns durchaus etwas zu sagen hätten. Wenn Margrit und Michael diesen und anderen Figuren auf der Bühne ihre Stimme geben, mit Worten ihnen eine bestimmte Bedeutung zuschreiben und sie im Spiel in Bewegung bringen, dann tun sie das, damit ihr Publikum seine eigenen Wünsche und Gefühle auf diese projizieren kann. Oft sind es Märchen, Theaterstücke, aber auch selbst erfundene Geschichten, die sie für Kinder oder Erwachsene aufführen und mit denen sie einladen, über das eigene Leben nach zudenken. Seit zwei Jahren leiten die Liestaler Künstlerin und der Liestaler Künstler zusammen mit Irene Beeli im HANRO-Gebäude eine Weiterbildung für Figurenspielerinnen und -spieler aus der ganzen Schweiz: «Wir wollen interessierte Menschen inspirieren, im Figurenspiel ihre persönliche und authentische Ausdrucksform zu finden und das, was ihnen wichtig ist, mit andern zu teilen.» Kontakt: weiter bildung-figurentheater.ch. Andreas Baumeister Wir sind in Ihrer Nähe. Gerade, wenn mal etwas schief geht. Mehr Spitex, nach Ihrem Bedürfnis. Antonio Sahin Versicherungs- und Vorsorgeberater Telefon 061 927 22 37 Mobile 076 490 22 84 [email protected] Generalagentur Liestal, Alfred Guggenbühl Burgstrasse 6, 4410 Liestal Telefon 061 927 22 22, Telefax 061 927 22 33 [email protected], www.mobiliestal.ch 131218N01GA Roman Kaiser Versicherungs- und Vorsorgeberater Telefon 061 927 22 42 Mobile 079 310 92 12 [email protected] Spitex à la carte Gerberstrasse 3, 4410 Liestal, Tel. 061 921 07 00 [email protected], www.spitex-alacarte.ch LiMa LiMa Januar–Februar Juli–August 2015 2013 – 47 – Bäder zum Verlieben! Parkett Bad Platten Wellness Bäder von Brombacher Design sind Bäder zum Verlieben. Individuell und mit einem ganz besonderen, exklusiven Charme. Lassen Sie sich inspirieren. Den kostenlosen Katalog mit Badimpressionen zum Träumen überreichen wir Ihnen gerne. Brombacher Design GmbH . Frenkendörferstr. 20 . 4410 Liestal . Tel 061 902 05 50 . www.brombacher.ch . [email protected]