Christliche Patientenvorsorge

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Christliche Patientenvorsorge
Christliche Patientenvorsorge
Die zwei gro€en christlichen Kirchen haben am 26.01.2011 eine Neukonzeption der bisher
verf•gbaren „Christlichen Patientenverf•gung“ vorgestellt. Sie hei€t „Christliche
Patientenvorsorge“. Im Gegensatz zu den Versionen von 1999 und 2003 beinhaltet das neue
Formular nicht nur die eigentliche Patientenverf•gung, sondern auch eine Vorsorgevollmacht,
eine Betreuungsverf•gung und eine „u€erung von Behandlungsw•nschen.
Der Hauptunterschied zwischen der „Christlichen Patientenvorsorge“ und den
Patientenverf•gungen (Basis-PV, Erg…nzende PV und Demenz-PV) der DGHS besteht in der
Reichweite und in der Perspektive des Selbstbestimmungsrechts. Die Kirchen raten in ihrer
Handreichung dringend davon ab, Sterben zuzulassen, wenn ein Patient im Wachkoma liegt.
Darin manifestiert sich eine Unverbindlichkeit, weil die Selbstbestimmung des Inhabers der
Patientenverf•gung eingeschr…nkt wird. Diese Unentschiedenheit setzt sich fort. So fehlen
eindeutige Anweisungen z.B. f•r schwer Demenzkranke, die k•nstlich ern…hrt werden
m•ssten.
Dieser Reichweitenbeschr…nkung der Christlichen Patientenvorsorge liegt das christliche
Selbstverst…ndnis zugrunde, dass menschliches Leben von Gott gegeben ist. Keiner kann •ber
sein eigenes Leben grenzenlos verf•gen. In diesem Zusammenhang muss auch die F•rsorge in
Abh…ngigkeit zum Selbstbestimmungsrecht betrachtet werden. Weil der Mensch eingebunden
ist in soziale Kontexte und auf F•rsorge anderer angewiesen ist, muss er sich in
Verantwortung zu anderen sehen.
Die DGHS sieht sich dem Gedanken der Aufkl…rung und des Humanismus verbunden mit
Gedanken der Eigenverantwortung des Individuums verpflichtet. Deshalb stellt sie die
Verwirklichung des Selbstbestimmungsrechts in den Mittelpunkt ihrer Zielsetzung und in die
Formulierungen der angebotenen Patientenverf•gung. Sie argumentiert, dass der schriftlich
festgelegte Wille des Patienten und damit das Selbstbestimmungsrecht auf jeden Fall
respektiert werden muss.
Weiterführende Quellen:
Die christlichen Patientenvorsorge-Formulare sind online verf•gbar:
http://www.ekd.de/patientenvorsorge/, Zugriff am 22.03.2011
Leitsätze der DGHS zu Patientenverfügung und Sterbehilfe
http://www.dghs.de/positionen/leitsaetze-zu-patientenverfuegungen-und-sterbehilfe.html,
Zugriff am 22.03.2011
Die Patientenverf•gungsformulare der DGHS sind online verf•gbar:
http://www.dghs.de/service/patientenverfuegung.html

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