Washington Franziska Mayr

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Washington Franziska Mayr
Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der George Washington University, Fall 2013
von Franziska Mayr
Zu Beginn möchte ich Herrn Prof. Dr. Möllers danken. Das an seinem Lehrstuhl angebotene Programm ist einzigartig, und ich bin sehr froh, diese Chance bekommen zu haben. Ein weiterer Dank gilt
Andreas Harrer, der uns bei der Organisation des Auslandssemesters immer zur Seite stand.
Darüber hinaus möchte ich Dorothea Mund, Ludwig Stimpel und Johannes Stapf für die schöne gemeinsame Zeit in den USA danken. Ich bin sehr froh, dass ich mit Euch in der Gruppe war.
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1. Bewerbungsverfahren und Anmeldung am Lehrstuhl von Prof. Dr. Möllers
Die Bewerbung für den Auslandsaufenthalt in Washington, D.C. verläuft in mehreren Schritten. Zunächst muss die schriftliche Bewerbung am Lehrstuhl von Prof. Dr. Möllers eingereicht werden (welche auf der Internetseite des Lehrstuhls genauer spezifiziert wird). Innerhalb des Bewerbungsbogens
soll bereits eine Präferenzliste für die drei favorisierten amerikanischen Universitäten angelegt werden. Es ist also sinnvoll, sich rechtzeitig zu informieren, an welcher amerikanischen Universität man
gerne studieren würde.
Wenn die schriftliche Bewerbung überzeugt, wird man zu einer Art Vorstellungsgespräch eingeladen.
In meinem Fall waren Herr Prof. Dr. Möllers, Andreas Harrer und eine Studentenvertretung anwesend. Auf das Gespräch, das in einer Runde von Bewerbern abgehalten wird, kann man sich in gewissem Maß vorbereiten. Warum man gerade an der Universität der ersten Priorität studieren möchte
oder warum genau in dieser Stadt, sind typische Fragen, mit denen man zu rechnen hat. Weiter sollte
man sich über Politik, Geschichte und auch aktuelle Geschehnisse in den USA sowie in der Stadt der
ersten Priorität informieren.
Die Rückmeldung auf das Gespräch und somit die Zusage kam bei mir noch vor Weihnachten. Um
diese Zusage auch verbindlich zu machen, müssen bis Mitte Januar EUR 900 Verwaltungsgebühren an
den Lehrstuhl von Prof. Dr. Möllers überwiesen sowie eine Kaution von EUR 250 in bar am Lehrstuhl
hinterlegt werden.
2. Organisation vor dem Auslandsaufenthalt
Zunächst ist wichtig, möglichst früh mit der Organisation für das Auslandssemester zu beginnen. Die
im Folgenden aufgezählten Unterpunkte sind meiner Meinung nach wichtige Schritte zur Organisation des Auslandssemesters.
2.1 Visum
Die Beantragung des J-1 Visums ist einer der wichtigsten Punkte auf dem Weg ins Auslandssemester.
(Vorsicht: Ich habe auch von anderen Studenten gehört, die das F-1 Visum für ihr Auslandssemester
beantragen mussten, also im Einzelfall nochmal informieren.) Das Visum kann aber erst beantragt
werden, sobald man die dafür nötigen Informationen des sog. DS-2019 Formulars der George
Washington University erhalten hat. Die Dokumente zur Beantragung des Visums findet man auf der
Internetseite des US Konsulats in München. Nach dem Ausfüllen aller Fragebögen und dem Überweisen von insgesamt drei Beträgen kann online ein Termin beim Konsulat festgelegt werden. Die Kosten setzen sich wie folgt zusammen:
- Kosten für das Visum (über die Roskos & Meier OHG) in Höhe von EUR 128
- SEVIS Gebühren von $ 180, was etwa EUR 135 entspricht
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- Gebühren, um einen Termin bei dem Konsulat in München auszumachen in Höhe von EUR 10
Um sicherzugehen, dass man alle notwendigen Dokumente zum Termin am Konsulat dabei hat, sollte
man im Internet die Checkliste zu dem entsprechenden Visum durchgehen. In meinem Fall wurde mir
das Visum nur wenige Tage nach dem Termin zugeschickt.
2.2 Flug
Je früher ein Flug gebucht wird, umso günstiger ist er natürlich. Ich habe in dem Semester vor meinem Auslandsaufenthalt noch einige Prüfungen geschrieben, weshalb ich abwarten musste, bis die
endgültigen Prüfungstermine dafür feststanden. Aus diesem Grund habe ich meinen Flug relativ spät
gebucht, und er war dementsprechend teuer (Hin- und Rückflug zusammen etwa EUR 1100).
Der Beginn der Orientation Week ist das Datum, an dem man in jedem Fall in den USA sein sollte. Das
genaue Datum für den Beginn der Orientation Week dafür kann entweder auf der Internetseite oder
im Infomaterial der George Washington University nachgelesen werden.
Der internationale Flughafen Dulles liegt etwas außerhalb der Stadt. Von dort aus kann die Innenstadt mit Hilfe von Bus- und U-Bahnverbindung, mit dem Taxi oder mit dem sog. SuperShuttle erreicht werden. Der SuperShuttle ist eine Art preiswertes Taxi, welches mehrere Standorte mit mehreren Gästen abfährt. Er kann im Internet unter www.supershuttle.com online gebucht werden.
2.3 Kreditkarte
Zunächst sollte man wissen, in den USA ist eine Kreditkarte unumgänglich. Im Gegensatz zu Deutschland wird in den USA so gut wie alles mit Kreditkarte bezahlt und Bargeld als "old fashioned" bezeichnet. Deshalb ist es wichtig, eine Kreditkarte zu finden, bei der so geringe Kosten wie möglich
anfallen. Ich habe mich für die Kreditkarte von Comdirect entschieden. Durch Onlinebanking kann
der Kreditrahmen von EUR 500 eigenmächtig erhöht werden, indem man Geld von seinem Girokonto
auf das Kreditkartenkonto überweist.
Ein Problem hat sich bei mir ergeben, als ich die Miete für das International Student House (ISH) nicht
mit der Kreditkarte bezahlen konnte. Auf Nachfrage hat mir Comdirect mitgeteilt, dass das ISH auf
einer Art schwarzen Liste steht, und deshalb keine Kreditkartentransaktionen mit Comdirect vorgenommen werden können. Dieses Problem konnte aber schnell aus der Welt geschafft werden, indem
ich die Miete nicht per Kreditkarte gezahlt habe, sondern per "Überweisung ins Ausland" von meinem Girokonto online überwiesen habe.
2.4 Unterkunft
Das Leben in Washington, D.C. ist unglaublich teuer. Eine preiswerte und schöne Unterkunft in guter
Lage zu finden, stellt somit eine große Herausforderung dar. Nachdem ich mich bei mehreren ehemaligen Austauschstudenten an der George Washington University über Wohnmöglichkeiten in D.C.
informiert habe, habe ich mich relativ schnell für das International Student House (ISH) entschieden.
Das ISH ist eine Art Wohnheim für Studenten aus aller Welt im Zentrum von Washington. In dem
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Komplex, der aus drei Gebäuden besteht und aufgrund der Räumlichkeiten im Haupthaus an Hogwarts aus Harry Potter erinnert, leben etwa 100 internationale Studenten miteinander.
Bei der Bewerbung im Internet muss bereits festgelegt werden, ob man lieber in einem Einzelzimmer
oder einem Zwei- bis Vierbettzimmer leben möchte. Diese variieren natürlich preislich voneinander,
und die erste Priorität kann nicht immer durchgesetzt werden, da z.B. nur eine sehr begrenzte Zahl
an Einzelzimmern existiert. Ich wollte ursprünglich ein Einzelzimmer, habe aber letztendlich aus
Mangel an Einzelzimmern in einem Doppelzimmer gewohnt (Kosten: $ 1289 pro Monat). Das Zusammenleben auf so engem Raum hätte ich mir vor meinem Auslandsaufenthalt nicht vorstellen
können. Als ich nach ein paar Wochen die Möglichkeit hatte, in ein Einzelzimmer zu wechseln, habe
ich nicht zugesagt. Vier Monate mit einem fremden Menschen in einem Zimmer zu wohnen, war
anfangs sehr befremdlich für mich, letztendlich war es eine tolle Erfahrung, die ich nicht missen
möchte.
Ein sehr großer Vorteil im ISH sind in jedem Fall die sozialen Kontakte, die einem im Haus ermöglicht
werden. Dadurch, dass man mit etwa 100 Studenten zusammen lebt, ist immer etwas geboten, und
man hat die Möglichkeit, viel miteinander zu unternehmen. Ein weiterer Vorteil ist, dass vieles vom
ISH gestellt wird und somit im Mietpreis enthalten ist. Unter der Woche werden Frühstück und
Abendessen gestellt, samstags Brunch und sonntags das Mittagessen, die Zimmer sind möbliert, man
hat im Haus Internetzugang, und mehrere Gemeinschaftsräume stehen zur Verfügung. Ich bin sehr
froh, dass ich mich für das ISH entschieden habe und würde es jederzeit wieder tun. Die Menschen,
die ich dort kennengelernt habe und das ganze Leben im Haus haben meinen Auslandsaufenthalt
sehr bereichert.
Natürlich muss ich zugeben, dass das Leben im ISH nicht nur Vorteile hat. Durch die vielen Kontakte
zu den Studenten aus dem ISH habe ich verpasst, enge Kontakte zu den andern LLM Studenten an
der George Washington University zu knüpfen. Dadurch, dass im ISH sehr viele unternehmensfreudige Studenten waren, habe ich so gut wie alle Freizeitaktivitäten mit dieser Gruppe unternommen.
2.5 Versicherung
Um an der George Washington University studieren zu dürfen, muss man versichert sein. Ohne tätig
zu werden, ist man direkt in der hauseigenen und sehr teuren Versicherung der George Washington
University versichert. Um dem zu entgehen, kann man diese Versicherung "waiven", was bedeutet,
dass man eine andere Versicherung wählen kann, die den Voraussetzungen der George Washington
University entspricht. Da sich die Voraussetzungen immer wieder ändern können, sollte man sich
Vorort bei Mitstudenten informieren, welche alternativen Versicherungen von der George Washington University akzeptiert wurden. Es wird eine bestimmte Frist für den Abschluss einer AlternativVersicherung gestellt, ansonsten bleibt man automatisch in der teuren der George Washington University versichert. Wir haben uns für die "ISO Med" Versicherung entschieden, welche auch von der
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George Washington University akzeptiert wurde. Die Kosten beliefen sich monatlich auf $ 45. Ich
wurde in den USA nicht krank, deshalb kann ich nicht beurteilen, ob die Versicherung gut war.
3. Studieren an der George Washington University
Grundsätzlich kann das Studieren an der George Washington University nicht mit einem Studium an
der Universität Augsburg verglichen werden. Anwesenheitspflicht, die täglichen Lesehausaufgaben
und die Möglichkeit, in jeder Stunde aufgerufen zu werden, erinnern stark an die Schulzeit. Im Gegensatz zum deutschen System handelt es sich bei dem sog. Sokratischen System in den USA weniger
um Vorlesungen als um ein gemeinsames Erarbeiten der bereits gelesenen Fälle bzw. Lehrtexte. Man
kann also davon ausgehen, dass man pro Unterrichtsstunde etwa 30 Seiten Fälle bzw. Lehrtexte über
die Thematik der Folgestunde lesen und vorbereiten soll.
3.1 Orientation Week
Die erste Woche an der George Washington University wird die Orientation Week genannt. Abgesehen von der Pflichtvorlesung "Fundamental Issues in US Law" von Dean Karamanian finden in dieser
Woche keine weiteren Vorlesungen statt. Die Orienatation Week dient also dazu, sich mit der Law
School, den Mitstudenten und Washington, D.C. vertraut zu machen. Es werden einige Veranstaltungen von der Law School angeboten wie zum Beispiel eine Führung durch die Bibliothek, gemeinsame
Essen mit den anderen LLM Studenten, Gesprächsrunden mit ehemaligen Studenten oder die Möglichkeit, mit Hilfe von IT Spezialisten der Universität den eigenen Laptop an das Internetnetzwerk der
George Washington University einzuwählen. Es wird in dieser Woche auch des Öfteren ein Verkauf
der gebrauchten Bücher angeboten. Da die Fachbücher in USA sehr teuer sind, ist es an sich sinnvoll,
sich in diesem Rahmen bereits Bücher zu beschaffen. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht,
welche Fächer ich belegen wollte, weshalb ich die Bücher erst zu einem späteren Zeitpunkt kaufen
konnte. Durch Amazon oder auch dem Verkauf gebrauchter Bücher durch den Book Store der Universität waren die Bücher günstiger als der Originalpreis.
Die Teilnahme an den Veranstaltungen der Orientation Week ist freiwillig, wobei ich empfehlen würde, an den meisten Veranstaltungen teilzuhaben, um einen ersten Eindruck der Universität und der
Mitstudenten zu bekommen.
3.2 Add-Drop-Period
Mit der darauf folgenden Woche beginnen die regulären Vorlesungen und somit auch die sog. AddDrop-Period. Ab diesem Zeitpunkt kann man sich zu Vorlesungen auf dem Online Portal anmelden,
kann diese aber auch noch wechseln. Es ist sinnvoll, sich die ein oder andere Vorlesung in dieser Woche anzuhören, um festzustellen, ob einem der Stil des Professors oder allgemein die Thematik gefällt. Nach der Add-Drop-Period müssen die Kurse feststehen und können nicht ohne größeren Aufwand geändert bzw. abgewählt werden.
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3.3 Kurswahl
Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass man bei der Kurswahl schnell sein sollte. Bei vielen Kursen ist
nur eine begrenzte Anzahl an Teilnehmern möglich, deshalb sollte man sich in der Add-Drop-Period
zunächst einmal für Kurse anmelden, selbst wenn man noch nicht weiß, ob man diese tatsächlich
besuchen möchte. Im Folgenden möchte ich die von mir gewählten Kurse kurz beurteilen, um die
Kurswahl der zukünftigen Teilnehmer des Austauschprogrammes zu erleichtern. Die Anzahl der Creditpoints in den jeweiligen Vorlesungen spiegelt die Wochenstunden wider.
• Fundamental Issues in US Law (2 Creditpoints)
Die Vorlesung Fundamental Issues in US Law von Dean Susan Karamanian war eine der zwei Pflichtvorlesungen des Austauschprogramms und somit unumgänglich. Diese Vorlesung dient dazu, anhand
bedeutender amerikanischer Fälle das grundsätzliche Rechtssystem in den USA zu verstehen. Es ist zu
empfehlen, sich regelmäßig auf diese Vorlesung vorzubereiten, da Dean Karamanian mehrere Studenten pro Stunde aufruft und zumindest ein grundsätzliches Verständnis der gelesenen Fälle erwartet.
In der schriftlichen Prüfung am Ende der Vorlesungszeit wird ein sehr umfassendes Wissen geprüft.
Aus Zeitgründen kann kaum Detailwissen abgefragt werden, sondern mehr ein übergreifendes Verständnis für die gesamte Thematik. Der gestellte Fall ist sehr breit gefächert und umfasst sehr viele
verschiedene Tatbestände, die analysiert werden sollen. Schon während der Vorlesungszeit werden
zwei Stunden zur Vorbereitung auf die Klausur angeboten. Um zu wissen, wie man sich am besten
auf die Klausur vorbereiten soll bzw. was in der Klausur erwartet wird, ist es sinnvoll, an diesen Vorbereitungsstunden teilzunehmen. Da die Klausur zu Fundamental Issues in US Law "open book" abgeleistet wird, sollte man sich schon während der Vorlesungszeit ein gutes Outline erstellen bzw. beschaffen.
• Legal Research and Writing (1 Creditpoint)
Auch diese Vorlesung ist verpflichtend. Im Gegensatz zu Fundamental Issues in US Law wird Legal
Research and Writing in kleineren Gruppen von etwa 12 internationalen Studenten angeboten. Die
Gruppeneinteilung der Studenten und die Zuteilung zu den Professoren erfolgt am Anfang der Vorlesungszeit. Am Ende der Vorlesungszeit wird keine Prüfung angeboten, sondern die Leistungserbringung erfolgt bereits während des Semesters. Verschiedene kleinere Abgaben, zwei größere (Open
Memorandum und Closed Memorandum) sowie die mündliche Mitarbeit ergeben die gesamte Note.
• Corporations (4 Creditpoints)
Die Vorlesung Corporations bei Prof. Donald Clarke behandelt hauptsächlich die verschiedenen Gesellschaftsformen in den USA. Da dieser Kurs 4 Creditpoints gibt, ist der Aufwand vergleichsweise
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hoch. Prof. Clarke habe ich während des gesamten Vorlesungszeitraums als einen sehr angenehmen
und netten Professor empfunden. Weiter empfand ich in Corporations als sehr positiv, dass man
anhand des "panels" von Prof. Clarke in etwa wusste, in welchen Stunden man verstärkt aufgerufen
wird. Auf diese Stunden konnte man sich dann besonders intensiv vorbereiten. Etwas anstrengend in
Corporations habe ich empfunden, dass fast ausschließlich Fälle zur Vorbereitung gelesen werden
müssen. Mir persönlich ist es manchmal schwer gefallen, mir die einzelnen Fälle einzuprägen und
deren Unterschiede ausfindig zu machen. Man muss sich in diesem Fach auf eine Vielzahl an Fällen
gefasst machen, die in der Abschlussklausur auch relativ detailgenau abgefragt werden. Da die Klausur aber open book abgehalten wird, und man somit alle Materialien, die einen hilfreich scheinen,
mitnehmen darf, muss man sich nicht alle Einzelheiten einprägen. Ein gutes Outline, das man sich am
besten schon während der Vorlesungszeit anfertigen bzw. beschaffen sollte, ist von Vorteil.
Die Multiple Choice Klausur habe ich als ehre schwer empfunden. Die Fragen waren sehr detailgenau,
und es fiel mir schwer, unter mehreren logisch klingenden Antwortmöglichkeiten die richtige ausfindig zu machen. Dennoch habe ich den Kurs mit einer passablen Note abgeschlossen.
• International Business Transactions (3 Creditpoints)
Die Vorlesung International Business Transactions bei Prof. John Andrew Spanogle war im Gegensatz
zu Corporations eher eine kleinere Vorlesung mit wenigen Studenten. Zur Vorbereitung auf die Vorlesung musste man weniger Fälle als Sachtexte lesen, was eine angenehme Abwechslung zu allen
anderen Vorlesungen war. Prof. Spanogle ist ein etwas älterer, sehr netter Professor, der absolutes
Verständnis dafür hat, dass man als internationaler Student anfangs Verständnisschwierigkeiten hat.
Weiter ist er sehr an internationalem, speziell deutschem Recht interessiert und erkundigt sich immer wieder während der Vorlesung, wie ein Sachverhalt bzw. eine Problematik in Deutschland gelöst
werden würde. In dieser Vorlesung werden die Inhalte fast ausschließlich durch die Studenten erarbeitet. Prof. Spanogle versucht, durch zielgerichtete Fragen zu den Lesehausaufgaben die Studenten
dazu zu bringen, die zentralen Inhalte des Textes zu erkennen und zu analysieren. Diese für deutsche
Verhältnisse sehr ungewöhnliche Lehrmethode kann manchmal etwas verwirrend sein, da man am
Ende nicht wirklich weiß, was genau aus dem Gespräch wichtig war bzw. die richtige Lösung der
Problematik darstellt. Positiv ist aber, dass Prof. Spanogle meist am Anfang der Folgestunde die wesentlichen Inhalte nochmals wiederholt, und sich somit die zentralen Inhalte herauskristallisieren.
Die Klausur in International Business Transactions hat aus zwei größeren Frageblöcken bestanden,
die man in einem Essay beantworten sollte. Die Klausur-Problematiken wurden in der Vorlesung verstärkt besprochen und konnten anhand von Klausuren aus den letzten Jahren, welche auf der Internetseite der George Washington University veröffentlicht sind, gut vorbereitet werden. Die Klausur
war meiner Meinung nach sehr fair gestellt.
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4. Mein Résumé aus dem Auslandssemester
Ich bin sehr dankbar, dass ich an diesem Austauschprogramm teilhaben durfte. Man ist einigen Herausforderungen ausgesetzt, und auch der Druck an der Law School kann manchmal belastend sein,
aber die Erfahrungen, die ich in Washington, D.C. gemacht habe und die Freundschaften, die ich dort
geschlossen habe, möchte ich nicht missen. Es war eine tolle Zeit.
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