Generation Baby Boomer versus Generation Internet
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Generation Baby Boomer versus Generation Internet
S1 Prof. Dr. Jutta Rump Ernst-Boehe-Str. 4 67059 Ludwigshafen 0621 / 5203-238 [email protected] Generation Baby Boomer versus Generation Internet - die Berücksichtigung der Generationendiversität in der Unternehmens- und Personalpolitik Berlin, den 04. September 2012 S2 Gliederung 1. Der gesellschaftliche Wertewandel 2. Weitere Megatrends 3. Herausforderungen für Arbeitgeber 4. Schlussbetrachtung S3 1. Der Gesellschaftliche Wertewandel S4 Der Arbeitsmarkt der Zukunft ist ein Markt der Vielfalt. In den nächsten Jahren werden sechs Generationen auf dem Arbeitsmarkt ihre Arbeitskraft anbieten: Nachkriegsgeneration (bis 1955 geboren). Baby Boomer Generation (bis 1965 geboren). Generation Golf (bis 1975 geboren). Generation dot.com (bis 1985 geboren). Generation Game (bis 1995 geboren). Generation Multimedia (ab 1995 geboren). Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Generationen unterschiedlich „ticken“. S5 Nachkriegsgeneration / Baby-Boomer (bis 1970 geboren) Generation Internet / Generation Game (Digital Natives, ab 1980 geboren) Leistungsorientierung, verbunden mit Pflicht und Disziplin Leistungsorientierung, verbunden mit Spaß Führung im Sinne von Partizipation Führung im Sinne von Delegation Entscheidung für Beruf oder Familie Vereinbarkeit von Beruf und Familie Solidarität und Kollegialität im Team Team als Zweckgemeinschaft Starkes Sicherheitsbedürfnis Sicherheitsbedürfnis, aber: Sicherheit nicht um jeden Preis Generation Golf als Übergangsgeneration Generation Multimedia ? S6 Generationen und der Umgang mit digitalen Medien: Generation Game (bis 1995 geboren) und Multimedia (ab 1995 geboren): Stimmt es, dass Du ohne Internet aufwachsen musstest? Generation dot.com (bis 1985 geboren): Ohne Netz geht nichts. Generation Golf (bis 1975 geboren): Ganz cool. Generation Baby Boomer (bis 1965 geboren): Ein Hilfsmittel. Generation Nachkrieg (bis 1955 geboren): Ein notwendiges Übel. S7 2. Weitere Megatrends S8 Insbesondere in den Werten sowie Denk- und Handlungsmuster der Generationen Internet und Game sowie Multimedia spiegeln sich die Entwicklungen und Trends in unserer Gesellschaft und Arbeitswelt wider. Relevante Megatrends in der Arbeitswelt sind: S9 Demografische Entwicklung Technologische Entwicklungen Innovationsgesellschaft Globalisierung S10 Demografische Entwicklung: Deutschland altert und schrumpft. Technologische Entwicklungen Wir müssen mehr in weniger Zeit tun. Trend zur Wissens- und Innovationsgesellschaft Aktuelles Wissen bestimmt den Erfolg. Prozesse werden kontinuierlich optimiert. Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit ist mehr als der schonende Umgang mit Ressourcen. Innovationsdruck Kostendruck S11 3. Herausforderungen für Arbeitgeber S12 Mitarbeitermotivierung und -bindung Werdegänge und Karrieren Personalentwicklung Kommunikation und Arbeitsumgebung Strukturen und Prozesse Unternehmenskultur / Corporate Identity S13 Unternehmenskultur Die Unternehmenskultur wird mehr und mehr durch die Werte und Einstellung der Digital Natives, die ab 1980 geboren sind, mitbeeinflusst. Dabei ist zu berücksichtigen, dass durch die Verlängerung der Lebensarbeitszeit Teile der Generation der Babyboomer ebenfalls noch im Erwerbsprozess sind. Es ist mit Spannungsfeldern und Konflikten zu rechnen. S14 Generation Internet Generation Baby Boomer: Individuelle Orientierung. Hohes Commitment, wenn die Tätigkeit Freude macht. Abkehr von der Akzeptanz von Hierarchien. Streben nach Work-Life-Balance. Trend zur „sanften Karriere“. Aktiver Umgang mit Wahlmöglichkeiten und geringere Verweildauern. Bewusstsein der Notwendigkeit von (lebenslangem) Lernen. Kommunikation und Kooperation sowohl Face to Face als auch virtuell. Wunsch nach Aufmerksamkeit und Fürsorge. Flexicurity als Leitbild. Akzeptanz von kollektiven Mustern. Hohes Commitment, weil es zur Pflicht gehört. Akzeptanz von Hierarchien und der Führung, weil sie legitimiert ist. Arbeitsethos, Trennung zwischen Beruf und Privatleben. Trend zur „vertikalen“ Karriere. Lebenslange Loyalität, Entscheidung für`s Leben. Lebenslange Reichweite der abgeschlossenen Berufsausbildung. Präferenz für die Face to Face Kommunikation und Kooperation. Teil des „Kollektivs“. Security als Leitbild. S15 Generationenunterschiede bei der Mitarbeitermotivierung und –bindung Motivation ist erst einmal eine Einstellungssache. Zum Zweiten ist Motivation auch abhängig von der Generation, in der sich ein Beschäftigter befindet. Je nachdem, mit welchen Werten und Einstellungen Menschen aufwachsen, lassen sich sich von verschiedenen Instrumenten begeistern – oder auch nicht. Nicht zuletzt beeinflussen die persönliche Lebenssituation sowie die Berufsphase, in denen sich Menschen befinden, die Wirkung von Motivatoren. S16 Ü 55 U 55 – Ü 35 U 35 (Digital Natives) (Nachkriegsgeneration) (Baby Boomer und Golf Generation) - Leistungsorientierung, verbunden mit Spaß, Sinnhaftigkeit, Perspektive und dem Wunsch nach Binnendifferenzierung - Sicherer Arbeitsplatz - Beständigkeit - Langfristigkeit am Arbeitsplatz - Loyalität - Arbeitsmoral und -disziplin - Partizipative Führung -Solidarität und Kollegialität im Team - Leistungsorientierung mit Freude an der Arbeit - Sicherheitsbedürfnis, aber in Kombination mit dem „psychologischen“ Vertrag - Kooperative Führung - Vereinbarkeit von Beruf und Familie/Lebensphase (eher im Sinne des Zuverdienermodells) - Team im Zusammenhang mit betrieblich gewollter Struktur und kollegialer Zusammenarbeit - Abwechslung - Sicherheitsbedürfnis, aber: Sicherheit nicht um jeden Preis - Delegative Führung - Vereinbarkeit von Beruf und Familie/Lebensphasen - Team als Zweckgemeinschaft / Zusammenarbeit unter Nutzung von digitalen Medien Kommunikation und Arbeitsumgebung … aus der Sicht der Generation Internet Quelle: wiwo.circ-it.de S17 S18 Beachten Sie: Jüngere Beschäftigte bevorzugen diese Arbeitsbedingungen. Sie tragen zur Identifikation mit dem Arbeitgeber bei und schaffen Loyalität. Die Baby Boomer Generation ist (noch) in der Kultur des Einzelbüros verhaftet. S19 Generationenunterschiede bei Strukturen und Prozesse Baby Boomer Wunsch nach Stabilität am Arbeitplatz (Ort, Zeit, Inhalt und Abläufe). Streben nach Kalkulierbarkeit in den Strukturen und Prozessen. Hohe Bedeutung von „festen“ Arbeitsverhältnissen und –bedingungen. Digital Natives Akzeptanz von Projektwirtschaft, virtuellen Teamstrukturen und das Arbeiten in flexiblen Arbeitsmodellen sowie die Vernetzung untereinander. Abwechslung. Kompatibilität mit dem Wunsch nach geringerer Verweildauer bei ein und derselben Aufgabe. Einsicht in die Notwendigkeit von solchen Strukturen und Prozessen. S20 Generationenunterschiede bei der Personalentwicklung Ältere Beschäftigte arbeiten und lernen nicht besser oder schlechter als Jüngere. Sie arbeiten und lernen jedoch anders. Alter Fluide Kompetenz Kristallisierte Kompetenz S21 Dies hat Auswirkungen auf die Personalarbeit: Eine Altersstrukturanalyse ist die Voraussetzung. Seminare mit fachlichen Inhalten sollten immer getrennt nach Altersgruppen durchgeführt werden. Projekte, die aus unterschiedlichen Altersgruppen zusammengesetzt sind, sind i.d.R. erfolgreicher (wenn sie gut vorbereitet sein). Mentoren- und Patenschaftsprogramme sowie Coaching gehören zu einer modernen Personalarbeit. => Ältere, erfahrene Mitarbeiter können die Rolle des Coachs, Trainers, Paten einnehmen. Flexible Arbeitszeitmodelle kommen den Bedürfnissen Älterer entgegen. S22 Generationenunterschiede bei Werdegängen und Karrieren Vertikale Karriere / Kaminkarriere Baby Boomer Vertikale Karriere Projektkarriere Horizontale Karriere Mosaikkarriere Digital Natives S23 4. Schlussbetrachtung S24 1. In Zukunft werden Generationen ihre Arbeitskraft auf dem Arbeitsmarkt und bei Arbeitgebern anbieten, die unterschiedlich „ticken“. 2. Zu wissen, wie sich die Werte und Denkmuster zwischen den Generationen unterscheiden, ist ein wichtiger Aspekt im Rahmen der Personalpolitik. Dies betrifft vor allem die Handlungsfelder Mitarbeitermotivierung und –bindung, der Kommunikation und Kooperation, der Personalentwicklung sowie die Werdegänge. 3. Die Berücksichtigung der Wertevielfalt schafft Identifikation und Loyalität und trägt dann erheblich zur Wertschöpfung bei. 4. Trotz der teilweise erheblichen Unterschiede bei den Generationen lässt sich ein gemeinsamer Nenner feststellen: Jeder Beschäftigte hat Lebenshintergrunde und Berufssituationen, die er bzw. sie vereinbaren muss – unabhängig von der Generation, dem Alter etc. => Dies muss in der Lebensphasenorientierten Personalpolitik Berücksichtigung finden Die inhaltliche Klammer: Vier strategische Themenfelder 25 Die Berücksichtigung der Generationendiversität ist EIN Aspekt bei der Gestaltung eines fairen und verlässlichen Betriebs. Die neue Qualität der Arbeit umfasst weitere Elemente: Quelle: INQA 2012 Vier Themenbotschafter: Fachliche Expertise und Blick aus der Praxis 26 Quelle: INQA 2012 S27 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!