15. Tag - Der Deutsche Olympische Sportbund
Transcription
15. Tag - Der Deutsche Olympische Sportbund
Olympische MOMENTE 15* Newsletter – Deutsches Haus Vancouver 2010 *Freitag, 26. Februar 2010 Super stark, Gold-Vicky! Hey, hey, Vicky: Das war eine Riesenslalom-Riesenüberraschung! Von Platz 6 stürmte Viktoria Rebensburg nach vorn Silberjubel (v.l.): Miriam Gössner, Katrin Zeller, Evi Sachenbacher-Stehle, Claudia Nystad INHALT 2 SPORT Furioser Endspurt: Silber für die Damen-Skilanglaufstaffel 6 AKTUELLES Mitreißende Spiele – Interview mit Michael Vesper 9 WIRTSCHAFT Volltreffer: SchneeballBiathlon im Deutschen Haus 4 SHOW UND ENTERTAINMENT Neu im Team Deutschland: VANOC-Chef John Furlong 8 BACKSTAGE Sicher ist sicher: Bundespolizisten im Deutschen Haus 10 SPORT Interview Kati Wilhelm, Tagesvorschau, Medaillenspiegel Olympische MOMENTE 15* Newsletter Deutsches Haus Vancouver 2010 *Freitag, 26. Februar 2010 FURIOSER ENDSPURT DER SKILANGLAUFDAMEN DER TAG 14 IN VANCOUVER Wetterlotterie Glänzendes Staffel-Silber Schwierige Bedingungen für die deutschen Kombinierer und Platz 18 für die jüngste deutsche Teilnehmerin Diesen Empfang hatte sie verdient. Als Claudia Nystad die Ziellinie überquerte, fielen ihr drei jubelnde Teamkolleginnen in die Arme Eiskunstläuferin Sarah Hecken landete auf dem 18. Platz Kombinierer Björn Kircheisen wurde bester Deutscher: Platz 20 Katrin Zeller, Evi Sachenbacher-Stehle, Miriam Gössner und Claudia Nystad ei Regen, Schnee und böigem Wind wurden die weltbesten Nordischen Kombinierer beim Springen von der Großschanze klar benachteiligt. Kein Wunder, dass Bundestrainer Hermann Weinbuch die Jury kritisierte: »Man hätte unter diesen Bedingungen niemals springen dürfen. Das war eine reine Lotterie, in der nicht der Beste, sondern der Glücklichste gewinnt.« Zu den Leidtragenden gehörten neben den deutschen Medaillenkandidaten Tino Edelmann und Eric Frenzel auch die Olympiasieger Jason Lamy Chappuis (Frankreich) und Felix Gottwald (Österreich). Alle vier lagen nach dem Springen bereits chancenlos zurück. »Man hätte lieber einen Tag warten und bei fairen Bedingungen springen sollen«, sagte Kircheisen. Im letzten großen Rennen seiner Karriere belegte Turin-Olympiasieger Georg Hettich Platz 24. Tino Edelmann wurde 29., Eric Frenzel gar nur 40. Damit verlassen die deutschen Kombinierer erstmals seit zwölf Jahren die Olympischen Spiele ohne Einzelmedaille. atrin Zeller, Evi Sachenbacher-Stehle und Miriam Gössner hatten starke Vorarbeit geleistet. Claudia Nystads Endspurt sicherte die Silber-Medaille in der 4x5-km-Langlaufstaffel. »Die Mädels waren einfach grandios, aber das war so eingeplant«, sagte Bundestrainer Jochen Behle mit seinem ihm eigenen Humor. »Die Teamleistung war hervorragend.« B HETTICHS LETZTES RENNEN Als bester Deutscher ging Björn Kircheisen von Platz zwölf mit einem Rückstand von 1:13 Minuten auf die Langlaufstrecke – am Ende landete er auf Platz 20. 2 SPORT K NEUER WELTREKORD FURIOSER START Versöhnlich endeten die Spiele für Sarah Hecken. Das mit 16 Jahren jüngste Mitglied der deutschen Olympiamannschaft verbesserte sich mit einer beherzten Kür vom 23. auf den 18. Platz. »Insgesamt war das ein sehr schöner Tag für mich«, war Hecken zufrieden. Gold ging an die Weltmeisterin Kim Yu-Na, die eine Traumkür hinlegte und mit 228,56 Punkten einen phänomenalen Weltrekord aufstellte. Katrin Zeller startete glänzend. Sie übergab nach fünf Kilometern mit nur 6,6 Sekunden Rückstand auf die Spitze an Evi SachenbacherStehle. Diese hatte jedoch Probleme. »Mein Ski hat in der zweiten Runde brutal abgebaut. Deshalb war ich am Ende total platt«, erzählte die 29-Jährige. Sie hatte nach ihren fünf Kilometern schon 28,7 Sekunden Rückstand auf die Führende. »Ich habe versucht zu taktieren und die erste Runde nicht volle Kanne zu laufen, damit die Kräfte reichen«, beschrieb die dritte deutsche Läuferin Miriam Gössner ihre Strategie. In der zweiten Runde griff sie an und holte auf. Mit 16,7 Sekunden Rückstand auf die führende Norwegerin schickte sie Claudia Nystad auf die Schlussrunde. 800 Meter vor dem Ziel folgte dann der entscheidende Angriff. Der Abstand zur führenden Norwegerin war schon zu groß. Aber Finnland und die zurückgefallene Italienerin hängte die Oberwiesenthalerin bravourös ab. ZUM GLÜCK HIELT DAS WETTER Dabei spielte das Wetter den Deutschen dieses Mal keinen Streich. Katrin Zeller: »Ich habe heute morgen schon ein paar Mal zum Himmel geschaut und gebetet, dass es bei uns nicht schneit. Zum Glück hat es geklappt und wir hatten gute Bedingungen.« Die Mission Medaille konnte starten. powered by REBENSBURG GEWINNT DEN RIESENSLALOM Vicky im Gold-Glück Sie überraschte alle. Viktoria Rebensburg fuhr das Rennen ihres Lebens und holte sensationell Gold im Riesenslalom. Keinen einzigen Weltcup hatte sie zuvor gewonnen. Und plötzlich ist die 20-Jährige Olympiasiegerin hr zweiter und entscheidender Lauf ist nur mit einem Wort zu beschreiben: perfekt! Die Junioren-Weltmeisterin von 2009 startete als Sechste des ersten Laufes und legte eine überragende Bestzeit vor. An eine Medaille glaubte sie da noch nicht. Immerhin warteten am Start noch die besten fünf Fahrerinnen des ersten Durchgangs. Tina Maze, EvaMaria Brem und Kathrin Zettel blieben als nächste Starterinnen hinter Vicky – ein erstes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Bronze! Dann verpasste die Französin Taina Barioz ihre Bestzeit. Silber! I DIE ERSTEN FREUDENTRÄNEN »Dieses Warten war schlimmer, als wenn man selbst fahren muss«, sagte Rebensburg. Doch das Lei- den lohnte sich. Denn auch Österreichs Top-Läuferin Elisabeth Goergl verfehlte als letzte Fahrerin die Zeit um 0,14 Sekunden. Gold! Viktoria Rebensburg riss ihre Skier über den Kopf. Kurz darauf rollten die ersten Freudentränen. »Unfassbar! Ich freue mich jetzt am meisten auf die Hymne und die Siegerehrung«, erzählte die Newcomerin aus Kreuth. RIESCH: »SIE HAT ES DRAUF« Für Maria Riesch, die auf Platz zehn landete, kam der Sieg nicht überraschend. »Sie hat schon öfter gezeigt, dass sie es draufhat. Aber einen solchen Lauf muss man bei Olympischen Spielen trotzdem erstmal abrufen«, sagte Riesch. Neben ihr kam auch Kathrin Hölzl als Sechste unter die besten Zehn. Der Hang lag ihr. Die Experten hatten es schon vermutet Ein gutes Ergebnis für die deutschen Ski-Ladies. Aber nach diesem Rennen interessierte nur noch eine: Viktoria Rebensburg. »Es ist einfach Wahnsinn. Ich habe gestern Abend im Bett gelegen und über eine Medaille nachgedacht«, verriet sie. »Dass es am Ende Gold wird, hätte ich mir nie vorstellen können.« Ein Grund für den Überraschungssieg: die interne Konkurrenz: »Wir haben im Slalom und Riesenslalom eine starke Mannschaft. Kathrin Hölzl und ich schaukeln uns gegenseitig hoch.« Ihre ersten Olympischen Spiele werden Viktoria Rebensburg wohl ihr Leben lang in bester Erinnerung bleiben: »Diese Winterspiele waren natürlich schön. Ich kann mich Olympiasiegerin nennen. Das ist einfach Wahnsinn!« Pure Freude nach dem Sieg OLYMPIA-SPLITTER ROGGE: TOLLE ATMOSPHÄRE Jacques Rogge hat die Winterspiele bereits vor dem Finale am Sonntag gelobt. Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) wollte aber vor der Schlussfeier noch keine endgültige Wertung der Spiele von Vancouver vornehmen. Rogge bestätigte dem Organisationskomitee: »VANOC hat tolle Arbeit geleistet, und die Athleten haben großartige Spiele. Die Atmosphäre in der Stadt ist fantastisch – ähnlich wie 2000 in Sydney.« Auch die internationalen Fachverbände, Nationalen Olympischen Komitees, Sponsoren und Fernsehanstalten seien sehr zufrieden, sagte der IOC-Präsident. HILFE FÜR GEORGISCHE FAMILIE Die Hilfsbereitschaft für die Familie des tödlich verunglückten OlympiaRodlers Nodar Kumaritaschwili hält an. Die australische Rodlerin Hannah Campbell-Pegg will ihren Rennanzug versteigern und den Erlös den Hinterbliebenen des Georgiers zukommen lassen. »Ich möchte Nodars Familie in dieser Tragödie unterstützen, weil ich mir immer noch nicht vorstellen kann, was sie durchmacht«, sagte Campbell-Pegg. Zuvor hatte bereits Volunteer Melissa Albertson, die während der Eröffnungsfeier beim Einmarsch der Nationen das Schild Georgiens getragen hat, mit einer Hilfsaktion auf sich aufmerksam gemacht. Die kanadische Blues-Sängerin veröffentlichte zu Ehren Kumaritaschwilis den Song »Fearless Hero« und will mit dem Erlös ebenfalls die Familie des Toten unterstützen. FÜR PAPA AUF AUTOGRAMMJAGD Stella Heiß aus dem deutschen Curling-Team startet jetzt in der Disziplin Autogrammjagd. »Ich habe von meinem Papa ein Bild mit Kanadas Eishockey-Torhüter Martin Brodeur. Da muss ich unbedingt eine Unterschrift drauf haben«, erzählte die 17-Jährige. Ihr Vater ist Ex-Eishockey-Torhüter Peppi Heiß, selbst dreimaliger Olympia-Teilnehmer. SPORT 3 Olympische MOMENTE 15* Newsletter Deutsches Haus Vancouver 2010 *Freitag, 26. Februar 2010 Zwei, die in Kanada Olympiasieger wurden: Thomas Bach (Montreal 1976) und Katarina Witt (Calgary 1988) Danke für Calgary 1988: Thomas Bach überreicht Frank King (links) eine Glasskulptur Akteure der Spiele – gestern und heute: IOC-Ehrenmitglied Walther Tröger, Katarina Witt, Thomas Bach, Frank King, John Furlong und Willy Bogner (von links) 4 S H O W U N D E N T E R TA I N M E N T ERINNERUNGEN – VON CALGARY 1988 BIS VANCOUVER 2010 Der Neue im Team: John Furlong »Die kanadischen TV-Kameraleute schalten jetzt mal bitte für einen Moment ihre Kameras aus.« Ein nicht ernst gemeinter Vorschlag, denn DOSB-Präsident Thomas Bach hatte gestern eine Überraschung parat. Er überreichte im Deutschen Haus dem Vorsitzenden des Organisationskomitees VANOC, John Furlong, die offizielle Teamjacke der deutschen Olympiamannschaft und ernannte ihn zum Teammitglied ehrenhalber. »John, was du mit deinem Team geleistet hast, war einfach großartig und außergewöhnlich. Dafür möchten wir dir von Herzen danken«, sagte Bach und übergab ihm außerdem eine Pierre-de-Coubertin-Ehrenmedaille. John Furlong erinnerte daran, wie wichtig die Winterspiele in Kanada 1988 in Calgary für die Bewerbung Vancouvers waren. »Damals wollte jedes kanadische Mädchen so sein wie die deutsche Eisprinzessin Katarina Witt. Das hat uns sehr geholfen.« Als Calgary Anfang der 1980er Jahre den Zuschlag für die Spiele erhielt, »hatten wir kein Geld und keine Wettkampfstätten«, erzählte Frank King, seinerzeit Organisationschef der Spiele in Calgary. Doch es gab eine TV-Studie, dernach Eiskunstlauf die Sportart Nr. 1 in den USA war. »Deswegen konnten wir einen lukrativen Vertrag mit einem US-Sender abschließen.« Das Highlight der Spiele vor 22 Jahren war dann tatsächlich eine der spektakulärsten Eiskunstlauf-Entscheidungen der olympischen Geschichte – der Zweikampf zwischen Katarina Witt und der Kanadierin Elizabeth Manley. Dazu Bach mit Blick auf Witt: »Damals muss Katarina aber wohl erst 12 oder 14 Jahre alt gewesen sein.« powered by Die Jacke passt: Bach überreicht Furlong die offizielle Teamjacke der deutschen Mannschaft (ganz oben) Erinnerungen an Calgary: Witt mit Tröger und King (oben, von links) Bob Kanada mit deutschem Anschieber: John Furlong, Frank King und Thomas Bach (von links) S H O W U N D E N T E R TA I N M E N T 5 Olympische MOMENTE 15* Newsletter Deutsches Haus Vancouver 2010 *Freitag, 26. Februar 2010 Ein großer Moment: Einmarsch mit dem Team bei der Eröffnung powered by Steht Rede und Antwort: Michael Vesper DOSB-GENERALDIREKTOR MICHAEL VESPER Mitreißende Spiele Die Olympischen Spiele sind ein Straßenfeger – 3,5 Milliarden Zuschauer weltweit verfolgen sie vor dem Fernseher, im Internet oder auf dem Handy. Auch in Deutschland ist die Begeisterung für die Winterspiele enorm. Welche Folgen das für den deutschen Sport hat? DOSB-Generaldirektor Michael Vesper antwortet Bis zu zehn Millionen Deutsche schauen sich die TV-Übertragungen an. Nehmen die Zuschauer auch die tatsächliche Realität der Spiele wahr? Vesper: Beides ist enorm wichtig – die mediale Realität wie auch die vor Ort. Was ich hier in Vancouver real erlebe, ist herausragend – von der Begeisterung der Bevölkerung, der Fairness des Publikums, der Freude der Athleten bis zur perfekten Organisation der Wettkämpfe. Wenn ich das Echo in den deutschen Medien sehe, dann ist das so überragend, wie ich es mir kaum 6 AKTUELLES vorgestellt hätte. Dass die Einschaltquoten für die Olympischen Spiele so gut sind, zeigt doch: Hier sind wahre Superstars am Start. Welche Auswirkungen wird das auf den Sport an der Basis haben? Das reißt einfach mit. Die großen Erfolge von jungen Sportlerinnen wie Viktoria Rebensburg, Magdalena Neuner oder Felix Loch werden nicht nur einen Schub für deren Sportart sein, sondern auch für viele andere. Der olympische Sport ist derzeit so populär wie schon lange nicht mehr. Und was bedeutet das für die Ehrenamtlichen im Sport? In Vancouver sehen wir Zehntausende von Ehrenamtlichen, die sich als Volunteers enthusiastisch für die olympische Idee einsetzen. Sie prägen die faszinierende Atmosphäre der Spiele. Vielleicht animiert diese Stimmung, die ja auch in die deutschen Wohnstuben übertragen wird, viele Eltern dazu, sich im Verein vor Ort für Jugendliche zu engagieren. Und es ist eine zusätzliche Motivation für die mehr als 8,5 Millionen Ehrenamtlichen, die ohnehin in den deutschen Vereinen tätig sind. Die Olympischen Spiele zeigen, wofür der ehrenamtliche Einsatz gut ist. Und der Erfolg der deutschen Teams ist auch ein Kompliment für das Ehrenamt. Wird heute die Saat gelegt für ein erfolgreiches deutsches Team bei den Spielen 2018? Das hoffe ich sehr. Vielleicht schalten jetzt viele 12- bis 14-Jährige ihren inneren Motor ein, um gemeinsam mit Magdalena Neuner oder Viktoria Rebensburg vielleicht bei Olympischen Spielen 2018 in München an den Start zu gehen. Eine Olympiabewerbung ist ja immer ein Konjunkturprogramm für den Sport. Insofern kann dem deutschen Sport nichts Besseres passieren, als Gastgeber der Spiele 2018 zu werden. Olympische MOMENTE 15* Newsletter Deutsches Haus Vancouver 2010 *Freitag, 26. Februar 2010 DIE BUNDESPOLIZEI – EINSATZ IM DEUTSCHEN HAUS Sicher ist sicher Immer freundlich, korrekt gekleidet und diskret im Hintergrund: Die Beamten der Bundespolizei sorgen rund um die Uhr für Sicherheit. Der Auftrag: Schutz des Deutschen Hauses in Vancouver und der Dependance in Whistler hre Arbeit nennt sich Objektschutz. Die Objekte, die sie gewöhnlich schützen, sind Regierungsgebäude oder bedeutende Verkehrsknotenpunkte wie Airports, Seehäfen oder Bahnhöfe. Für den Auslandseinsatz bei den Olympischen Winterspielen wurde ein besonderes Einsatzkontingent aus 59 Beamten, darunter 13 Frauen, zusammengestellt. Acht Beamte sind in Whistler stationiert, das Hauptkontingent in Vancouver. Die Beamten, übrigens alle freiwillig dabei, arbeiten in drei Schichten rund um die Uhr. Eine zusätzliche »Überlappungsschicht« greift ein, wenn am Nachmittag und am frühen Abend durch den starken Publikumsverkehr die Anforderungen steigen. I es auch mit einer gewissen Portion Dreistigkeit, die Einlasskontrolle zu überwinden. Doch die Bundespolizisten lassen sich nicht überrumpeln. INFOS FÜR KANADISCHE KOLLEGEN Sollte es bei der Einlasskontrolle zu einer brenzligen Situation kommen, sind sie bestens vorbereitet. Zum einen durch die eigene Ausbildung, zum anderen mit einem direkten Draht zum Vancouver Police Department: »Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu den kanadischen Kollegen und tauschen täglich Informationen aus«, sagt Polizeioberrat Dewenter. Zur Not würden in kürzester Zeit einheimische Polizisten vor Ort sein, um hoheitliche Aufgaben zu übernehmen. Umgebung, wenn hochstehende Persönlichkeiten aus Sport oder Politik im Deutschen Haus oder in der Dependance eintreffen. Die meisten Kollegen stammen aus den drei Standorten Berlin, Potsdam und St. Augustin bei Bonn. Hier in Vancouver haben sie außerhalb der Dienstzeit schon einiges von den Olympischen Spielen mitbekommen. Sie nutzen die Gelegenheit, möglichst viel von der Atmosphäre zu erleben. Denn auch für gestandene Polizisten ist dieser Einsatz nicht alltäglich. NEUGIERIGE WOLLEN HEREIN »Wir haben unsere Arbeit am besten erledigt, wenn wir möglichst unbemerkt die Sicherheit gewährleisten«, beschreibt Einsatzleiter Michael Dewenter den Job der Polizisten. Das ist in Vancouver durch die Innenstadtlage und den Besucherverkehr zur Universität gar nicht so einfach. »Viele Leute möchten aus Neugier ins Deutsche Haus, manche verirren sich auf dem Weg in die Universität«, hat das Team von Michael Dewenter seine Erfahrungen gemacht. Manche Leute probieren 8 B A C K S TA G E Denn deutsche Polizisten haben in Kanada keine polizeilichen Befugnisse. Sie können im Rahmen ihrer Möglichkeiten das Jedermannund Hausrecht durchsetzen. Was da drin steht, erfuhren sie bei einer Schulung durch die Royal Canadian Mounted Police. »Das unterscheidet sich zum Glück nicht so sehr vom deutschen Recht«, erklärt Dewenter, der im Bundespolizeipräsidium in Potsdam in der Abteilung für Gefahrenabwehr arbeitet. Die Polizisten sichern in Vancouver und Whistler die Bundespolizisten unter sich: Kay-Uwe Nennstiel und Bronze-Rodler Patric Leitner in Whistler powered by INTERVIEW MIT PAYBACK-GRÜNDER Volltreffer für den Sport Abend für Abend testen die Gäste im Deutschen Haus ihr Können im Schneeball-Biathlon. Fünf Zielscheiben müssen mit fünf Bällen möglichst schnell getroffen werden. Aktueller Rekord: fünf Treffer in 2,7 Sekunden. Alle Treffer werden am Ende der Winterspiele in Geld umgewandelt und der Deutschen Sporthilfe gespendet. Warum, erklärt Payback-Gründer Alexander Rittweger Payback ist seit den Spielen von Athen 2004 Partner des deutschen Olympiateams. Warum? Kunden und unsere Förderung von hochbegabten jungen Spitzenathleten der Deutschen Sporthilfe. Rittweger: Weil es viele Gemeinsamkeiten gibt! Auf der einen Seite die größte Sportveranstaltung der Welt, auf der anderen Seite Deutschlands größtes Bonusprogramm, das bundesweit zwei Drittel aller Haushalte erreicht. Das ist eine sehr gute Kombination. Was ist für Sie spannender – die Olympischen Sommeroder die Winterspiele? Wie nutzen Sie die Olympischen Spiele für Ihre Mitglieder? Nach dem Erfolg unserer Aktion ›Deutschland punktet goldfach‹ während der Spiele 2008 in Peking haben wir die Aktion für die Spiele in Vancouver sogar noch ausgebaut. Mit jeder Goldmedaille für Deutschland vervielfachen sich die Payback-Punkte beim Einkauf. Da fiebert jeder Kunde noch mehr mit den deutschen Athleten mit. Was bringt die Partnerschaft für Sie noch? Payback ist ja bereits eine sehr starke Marke, 83 Prozent der Bevölkerung kennen uns. Unsere Präsenz während der Olympischen Spiele steigert aber nochmals unsere Bekanntheit und führt zu neuen Erstkontakten. Was aber vor allem zählt, sind die Vorteile für unsere Beide haben ihren Charme, aber mich reizen die Winterspiele mehr. Ich mag die alpinen Sportarten sehr. Ich bin ein leidenschaftlicher Skifahrer und sogar schon Skeleton gefahren. Als gebürtiger Münchener hat mich die Nähe zu den Alpen geprägt. Deswegen habe ich eine Leidenschaft für alles, was mit Bergen, Schnee und Geschwindigkeit zu tun hat. Welche Veranstaltungen werden Sie besuchen? Ich bin hauptsächlich in Whistler, aber natürlich will ich noch ein paar Bälle bei unserer ›SchneeballBiathlon‹-Aktion im Deutschen Haus Vancouver werfen. Es soll viel Geld für die Deutsche Sporthilfe zusammenkommen. Was wäre Ihr Wunsch für die letzten drei Tage der Spiele? Die Goldmedaille für André Lange im Viererbob! Es wäre ein toller Abschluss seiner olympischen Karriere und würde für unsere Kunden nochmals Punkte bringen. Schneeball-Biathlon ist keine olympische Disziplin, macht aber den Gästen des Deutschen Hauses in Vancouver viel Spaß – Eishockey-Spieler Christian Ehrhoff (links) genauso wie Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg WIRTSCHAFT 9 Olympische MOMENTE 15* Newsletter Deutsches Haus Vancouver 2010 *Freitag, 26. Februar 2010 INTERVIEW MIT KATI WILHELM Der Kreis hat sich geschlossen Sie gewann in ihrer beeindruckenden olympischen Karriere drei Gold- und drei Silbermedaillen. Nun kam Bronze in der Staffel dazu. Damit schließt sich der olympische Kreis für Kati Wilhelm Frau Wilhelm, war Bronze für Ihre Medaillensammlung eine Punktlandung? Kati Wilhelm: Die Punktlandung hätte ich lieber im Einzel gemacht. Mit einem dritten Platz wäre ich hier sehr glücklich gewesen. Aber es ist leider nur der vierte geworden. Sicher hätte ich in der Staffel gern eine andere Medaille genommen, aber wir sind alle froh, dass es noch Bronze geworden ist. Wir waren glücklich darüber, auf dem Siegerpodest zu stehen. ENTSCHEIDUNGEN HEUTE BIATHLON, MÄNNER (Whistler Olympic Park) 11.30 Uhr: 4x7,5-km-Staffel, deutsche Starter: Simon Schempp (Uhingen), Andreas Birnbacher (Schleching), Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld), Michael Greis (Nesselwang) CURLING, FRAUEN (Vancouver Olympic Centre) 9 Uhr: Spiel um Platz 3, China – Schweiz; 15 Uhr: Finale, Kanada – Schweden SHORTTRACK, FRAUEN (Pacific Coliseum) 18.14 Uhr: 1.000 m, Viertelfinale, 18.52 Uhr: Halbfinale, 19.24: Finale, 10 SPORT Sie haben dreimal als Biathletin und einmal als Langläuferin an Olympischen Spielen teilgenommen. Welche waren die intensivsten Spiele? Die in Turin. In Salt Lake City war ich einfach nur glücklich, dass ich dabei war – und überrascht, dass ich so erfolgreich war. Da habe ich allerdings noch nicht gewusst, was nach den Spielen alles passieren würde. Nach Turin fuhr ich in der Favoritenrolle, hatte zwei eher schlechtere Rennen. Mit dem Sieg in der Verfolgung bin ich deutsche Starterin: Aika Klein (Rostock) SHORTTRACK, MÄNNER (Pacific Coliseum) 18 Uhr: 500 m, Viertelfinale, 18.43 Uhr: 500 m Halbfinale, 19.14 Uhr: 500 m Finale, deutsche Starter: Tyson Heung (Dresden) 19.51 Uhr: 5.000-m-Staffel, deutsche Starter: Robert Becker, Tyson Heung, Sebastian Praus, Paul Herrmann, Robert Seifert (alle Dresden) SKI ALPIN, FRAUEN (Whistler Creekside) 10 Uhr: Slalom, 1. Lauf 13.30 Uhr: 2. Lauf, deutsche Starter: Maria Riesch, Susanne Riesch, Fanny Chmelar (alle Garmisch-Partenkirchen), Christina Geiger (Oberstdorf) der Rolle noch gerecht geworden. Wenn man seinen Titel verteidigt, ist das schon etwas Besonderes. Haben Sie jemals überlegt, in die Langlaufstaffel zurückzukehren? Nein. Es stand für mich fest, dass ich nicht zurückkehre. Biathlon war eigentlich nur ein Versuch. Ich hätte sonst mit Langlauf aufgehört. Gerade hier in Vancouver hat man gesehen, wie gut die deutschen Langläuferinnen sind. Sie können auch Medaillen gewinnen. Sie haben sieben Medaillen, welche war die schönste? Ja, eine interessante Sache. In den ersten Jahren nach der Karriere verfügt man über eine große Erfahrung – da kann ich mehr Informationen geben als Außenstehende. Das ist das, was die Zuschauer hören wollen. Wie sieht die Zukunft der deutschen Biathlon-Damen aus? Es gibt einige wie Kathrin Hitzer, die das Potenzial haben. Mal sehen, wie sich Miriam Gössner entscheidet, obwohl sie jetzt im Langlauf eine Medaille gewonnen hat. Das Schießen kann man lernen, wie man gesehen hat. Die Goldmedaille in Turin. Weil meine Eltern dabei waren und weil ich sie unter großem Druck gewonnen habe. Auch die Bronzemedaille hier in der Staffel war besonders, weil es für uns Vier der letzte olympische Wettbewerb war. In dieser Aufstellung haben wir noch nie eine Medaille gewonnen. Können Sie sich eine Karriere als TV-Expertin vorstellen? SNOWBOARD, FRAUEN (Cypress Mountain) 10 Uhr: Parallel-Riesenslalom, Qualifikation 12.15 Uhr: Achtelfinale, 12.51 Uhr: Viertelfinale, 13.09 Uhr: Halbfinale, 13.31 Uhr: Finale, deutsche Starter: Amelie Kober (Miesbach), Selina Jörg (Sonthofen), Anke Karstens (Bischofswiesen), Isabella Laböck (Klingenthal) VORENTSCHEIDUNGEN HEUTE BOB, MÄNNER (Whistler Sliding Centre) 13 Uhr: Viererbob, 1. Lauf 14.40 Uhr: 2. Lauf, deutsche Starter: André Lange (Oberhof), Kati Wilhelm im Gespräch Thomas Florschütz (Riesa), Karl Angerer (Königssee) EISHOCKEY, MÄNNER (Canada Hockey Place) 12 Uhr: Halbfinale, USA – Finnland 18.30 Uhr: Kanada – Slowakei EISSCHNELLLAUF, FRAUEN (Richmond Olympic Oval) 13.20 Uhr: Teamverfolgung, Viertelfinale, deutsche Starter: Stephanie Beckert, Daniela Anschütz-Thoms (beide Erfurt), Anni FriesingerPostma (Inzell), Katrin Mattscherodt (Berlin) EISSCHNELLLAUF, MÄNNER (Richmond Olympic Oval) 12.30 Uhr: Teamverfolgung, Viertelfinale, 14.07 Uhr: Halbfinale, deutsche Starter: keine powered by MEDAILLENSPIEGEL IMPRESSUM Olympische Momente 15* Newsletter – Deutsches Haus Vancouver/Whistler 2010 Herausgeber: Deutsche Sport-Marketing Schaumainkai 91 60596 Frankfurt a.M. und medienfabrik Gütersloh GmbH Sport- und Eventkommunikation Carl-Bertelsmann-Straße 33 33311 Gütersloh Tel.: +49 5241 23480-50 Fax: +49 5241 23480-215 Internet: www.medienfabrik.de E-Mail: [email protected] HRB Gütersloh 2424 Bereichsleitung: Ansgar Büngener Projektleitung: Stephan Braun Chefredakteur: Michael Siedenhans Chef vom Dienst: Ingo Hildebrand Redaktion: Jochen Büttner, Stephan Henke, Astrid Meier, Jens Möller, Matthias Rötters Layout: Britta Hartmann, Larissa Klassen, Monika Krüger, Janine Mompour, Tatiana Cusnir-Hillemeyer Redaktionsassistenz: Jessica Sewerin Agenturtexte: SID Bildnachweis: dpa Picture-Alliance Druck: SFU Document Solutions, Vancouver ©medienfabrik Gütersloh GmbH, 2010 Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Mit freundlicher Unterstützung der dpa picture-alliance. (nach 70 von 86 Entscheidungen) VORSCHAU Powered by LANGE IM TRAINING VORN Der viermalige Olympiasieger André Lange ist im Abschlusstraining des Viererbob-Wettbewerbs Bestzeit gefahren. Der 36-jährige Oberhofer lag im Whistler Sliding Centre 0,21 Sekunden vor dem Schweizer Ivo Rüegg. Thomas Florschütz wurde mit 0,32 Sekunden Rückstand Dritter. Karl Angerer (0,41 Sekunden) landete auf Platz fünf. Allerdings verzichteten zahlreiche Piloten auf das letzte Training, so dass nur zehn Bobs am Start waren. Für Lange ist der Vierer-Wettbewerb das letzte Rennen seiner sportlichen Karriere. PLATZ/LAND 1. USA 2. Deutschland 3. Kanada 4. Norwegen 5. Südkorea 6. Schweiz 7. Österreich 8. China 9. Schweden 10. Russland 11. Niederlande 12. Frankreich 13. Australien G S B TOTAL 8 12 12 32 8 11 7 26 8 6 3 17 7 6 6 19 6 4 1 11 6 0 2 8 4 3 5 12 4 2 3 9 4 2 2 8 3 4 6 13 3 1 2 6 2 3 5 10 2 1 3 ANZEIGE WILLKOMMEN IN MÜNCHEN! d e r d e u ts ch e n r ie e sf n e m m o W il lk 2 . M ä rz 2 0 1 0 m a ft a h sc n n a O ly m p ia m tz r zum Marienpla rso vom Siegesto Foto: picture alliance toko I ab 16.00 Uhr: Au platz pfang am Marien I ab 16.30 Uhr: Em DOSB I Sport bewegt! Landeshauptstadt München DOSB 18 1 BOB Muenchen KW07-10END.indd 1 DOSB A4 BOB Muenchen KW08-10.indd 1 15.02.10 20:20 S23.02.10 P O R T10:30 11 DEUTSCHLANDS OLYMPISCHES BONUSPROGRAMM SIE TREFFEN, PAYBACK SPENDET! Jeder Treffer unterstützt die Deutsche Sporthilfe. T IM JETZSCHEN DEUHTAUS ER V NCOU IN VA PAYBACK engagiert sich für die Deutsche Sporthilfe. Spenden wird zur olympischen Disziplin. Denn als offizieller Olympia Partner Deutschland engagiert sich PAYBACK zugunsten der Stiftung Deutsche Sporthilfe. Gewinner sind die deutschen Sportler, die dadurch gefördert werden. Weitere Informationen unter www.payback.de PAYBACK - Deutschlands olympisches Bonusprogramm.