Erfolg der Olympischen Spiele in Peking 2008 - mobility-bovy
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Olympische Spiele Philippe Bovy, Professor Emeritus für Verkehrswesen, Eidgenössische Technische Hochschule Zürich und IOK-Verkehrsberater, Schweiz Erfolg der Olympischen Spiele in Peking 2008: massiver Ausbau des ÖPNV und bedeutende Reduzierung des Straßenverkehrs Links: Pekinger U-Bahn-System: von 3 Linien im Jahr 2002 auf 7 Linien für die Olympischen Spiele 2008 Rechts: Fahrspuren für den olympischen Verkehr mit offizieller Bodenmarkierung und vertikaler Straßenbeschilderung Das Verkehrssystem in Peking wurde in den sieben Jahren, die den Olympischen Spielen vorausgingen, außerordentlich verbessert. Von allen Austragungsorten der Olympischen Spiele unternahm Peking die innovativsten Verkehrsmanagementmaßnahmen, um zuverlässige Verkehrsdienstleistungen für die Spiele zu garantieren und zugleich die Stadt in Bewegung zu halten und die Umwelt zu verbessern. I n diesem Artikel wird dargestellt, wie die Pekinger Verkehrsplaner gemeinsam mit der Verkehrspolizei und den ÖPNV-Betreibern die Verkehrsherausforderung der Olympischen Spiele 2008 erfolgreich meisterten. Diese Spiele (siehe Tabelle auf S. 54) profitierten vom Wissenstransfer im Bereich der Verkehrsplanung und des Verkehrsmanagement seit den Spielen in Sydney 2000 und Athen 2004, bei denen der ÖPNV eine führende Rolle einnahm. Diese Spiele werden hier kurz dargestellt, um den Fortschritt zu einem größeren Verkehrserbe und größerer Nachhaltigkeit der Spiele zu verdeutlichen. Die Verkehrsherausforderung Olympischen Spiele 2008 der Mit 205 teilnehmenden Ländern sind die Olympischen Spiele das größte Megaereignis der Welt. Es ist mit 28 Weltmeis52 PTI Mai/Juni 2009 terschaften vergleichbar, die 16 Tage lang in über 40 Wettkampfstätten in der Austragungsstadt und fünf anderen Städten parallel ausgetragen werden. Mit 1,5 bis 2 Millionen zusätzlichen täglichen Fahrten in der Austragungsstadt handelt es sich auch um den komplexesten zu bewältigenden Verkehrsbetrieb. Mit täglich über 1000 neuen Fahrzeugregistrierungen seit 2002 (0,4 Millionen neuen Autos pro Jahr) hatte der Fahrzeuganstieg in Peking ungeachtet des enormen Straßenbauprogramms einen extrem hohen Stauungsgrad verursacht. Im Vorfeld der Spiele waren ausländische Medien nicht nur der Überlastung der Straßen, sondern auch der erheblichen Luftverschmutzung und ihrer Bedrohung der öffentlichen Gesundheit sowie der olympischen Ausdauerwettbewerbe höchst kritisch gegenüber gestanden. Wie wurde dieser Herausforderung im Zuge der Olympischen Spiele 2008 begegnet, deren „Verkehrs- und Umwelt“-Leistung von Peking-Besuchern und den Weltmedien als großer Erfolg betrachtet wurde? Peking 2008: Programme und Maßnahmen für das olympische Verkehrsangebot Massiver Ausbau des Nahverkehrs Innerhalb von sieben Jahren wurden über USD 20 Milliarden in folgende Hauptverkehrsprojekte investiert: • Verdreifachung der Kapazität des Pekinger internationalen Flughafens dank der Errichtung einer dritten Landebahn und des weltweit größten Flughafenterminals (1 Million m²), um eine Verdreifachung des Fluggastverkehrs von 25 Millionen Passagieren im Jahr 2002 auf 75 Millionen in den Jahren 2010-2012 zu ermöglichen; • Ausbau des Pekinger Straßen- und Autobahnnetzes, vor allem der fünften Olympische Spiele Ringautobahn (108 km), 2/3 der sechsten Ringautobahn (208 km) mit zwei zusätzlichen Autobahnverbindungen zum internationalen Flughafen sowie dem vollständigen, bedeutenden und teilweise unterirdischen arteriellen Netz des „Olympic Green“, des mit 725 ha größten je errichteten olympischen Parks; • Umfassender Ausbau und Renovierung des Pekinger U-Bahn-Systems. Das System wurde von einem elementaren 2-Linien-U-Bahnsystem (Ost-West-Linie 1 und Kreislinie 2) und einer Vorortbahn auf sieben Linien einschließlich einer Schienenverkehrsverbindung zum Flughafen erweitert; • Das Pekinger Bussystem wurde auf eine Flotte von ungefähr 20 000 größtenteils modernen und umweltfreundlicheren Fahrzeugen erweitert. All diese Komponenten des Verkehrssystems waren Teil der Kandidatur Pekings im Jahr 2001 und gingen gerade rechtzeitig für die Spiele 2008 in Betrieb. Bedeutende Rolle des Busverkehrs Ein Großteil des Personenverkehrs für die Olympischen Spiele wird durch Busse mit Sicherheitsvorkehrungen zwischen sicheren Zonen gewährleistet. Für Kunden mit besonderen Reise- und Fahrplananforderungen wie Athleten, technische Mitarbeiter, Medienvertreter (Rundfunk und Presse), Mitarbeiter, Freiwillige und Sponsoren werden spezielle Bus-Subsysteme betrieben. In Peking wurde eine Flotte von über 2000 Bussen von vier oder fünf temporären logistischen Stellen, Verkehrshallen und Busparks aus betrieben. Der neue, mit 725 ha größte je errichtete olympische Park „Olymic Green“ ca. 12 km nördlich des Tian-Anmen wurde im Zentrum von einer neuen U-Bahn-Linie und von der ersten Nord-Süd-U-Bahn Pekings bedient. Diese zwei U-Bahn-Linien deckten nur 20 bis 25 % der Zugänglichkeit zum Olympia-Park ab. Mit einer drastischen temporären Erweiterung des Bussystems wurden 34 zusätzliche Linien eingerichtet, um an die 75 % der Olympia-Park-Besucher, Arbeitskräfte und Freiwilligen zu befördern. 300 km temporäre Fahrspuren für den olympischen Verkehr Eine der zentralen Anforderungen des olympischen Verkehrs besteht darin, die Athleten in weniger als 30 Minuten zwischen dem olympischen Dorf und einem Großteil der Wettkampfstätten zu befördern (45 Minuten gelten als Ausnahme für die entferntesten Stätten). Nur ein durchgängiges Verkehrsnetz reservierter Fahrspuren für den olympischen Verkehr kann so kurze Fahrzeiten in einer so großen Metropole garantieren. UITP-Arbeitsgruppe zum Thema ÖPNV und Großereignisse Die Veranstaltung öffentlicher Großereignisse ist zu einem wichtigen Element der Strategien von Städten und Regionen geworden, um Besucher und Investitionen anzuziehen. Der Fall Pekings zeigt, wie Großereignisse mächtige Katalysatoren für die Entwicklung der ÖPNV-Infrastruktur und die Umsetzung von Maßnahmen sein können, die eine bessere Umgebung für den ÖPNV schaffen. Großereignisse unterziehen den ÖPNV jedoch auch einer Prüfung. Falsche Entscheidungen, Verzögerungen oder sogar Unfälle verursachen ein schlechtes Bild, das sich negativ auf die zukünftigen Fahrgastzahlen auswirken könnte. Die Planung und Leitung von Großereignissen erfordert daher die Entwicklung einer engen Zusammenarbeit von ÖPNV-Unternehmen mit den Event-Organisatoren und öffentlichen Behörden sowie anderen relevanten Akteuren. Mehr als alles andere stellen die Zuverlässigkeit und die Organisation des Personenverkehrs bei gleichzeitiger Handhabung des Hintergrundverkehrs die Schlüssel für eine erfolgreiche Veranstaltung dar. In dem Bewusstsein, dass eine Reihe von UITP-Mitgliedern mit der Organisation von Großereignissen konfrontiert sind und die UITP ihnen durch die Förderung und Strukturierung des Informationsaustausches mit in diesem Bereich erfahrenen Mitgliedern sehr wertvolle Unterstützung bieten könnte, hat die UITP eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die von relevanten UITP-Ausschüssen und -Komitees ernannte Experten versammelt. Die Arbeitsgruppe setzt sich aus UITP-Mitgliedern aus zehn verschiedenen Städten der ganzen Welt zusammen. Die geplanten Ergebnisse sind eine mit Fallstudien untermauerte allgemeine Checkliste und ein Positionspapier, das darauf abzielt, das Bewusstsein bei Entscheidungsträgern und Veranstaltern für die Vorteile einer Einbeziehung des ÖPNV in frühe Entscheidungen zum Veranstaltungsort und dem Gesamtverkehrsplan für das Ereignis zu erhöhen. Die allgemeine Checkliste soll dazu dienen, die Fragen aufzuzeigen, die sich ÖPNV-Betreiber und -Behörden stellen müssen, wenn sie vor der Vorbereitung von Großereignissen stehen. Die Checkliste folgt einer Struktur, die auf die folgenden Punkte eingeht: Vorplanungschecks, den Ausbau des Dienstleistungsangebots einschließlich der Aspekte der Infrastruktur und des Fahrzeugbestands, die organisatorischen Abläufe mit Fragen der Koordinierung, Information, Sicherheit, Kommunikation, des Fahrgeldmanagements, der Krisenbewältigung und der Personalverwaltung. Die Checkliste beinhaltet auch eine Sammlung von Fallstudien, die einer identischen Struktur folgen, um zu illustrieren, wie die verschiedenen Punkte in der Praxis in verschiedenen Situationen gehandhabt wurden. Die Endergebnisse der Arbeitsgruppe werden offiziell auf dem UITP-Weltkongress in Wien anlässlich eines Workshops präsentiert, dem eine technische Besichtigung folgt, die sich dem Thema ÖPNV und Großereignisse widmet. Zeitpunkt ist der 10. Juni 2009 von 14:00 bis 17:30. Während dieses Workshops wird Prof. Philippe Bovy, der auch als externer Experte der Arbeitsgruppe tätig ist, eine Diskussion mit Veranstaltern, politischen Vertretern und ÖPNV-Unternehmen leiten. Mai/Juni 2009 PTI 53 Olympische Spiele Zahlen der Olympischen Sommerspiele Athen 1896 - London 2012 1. Anz. ATN. 2. Anz. Ereign. 3. Anz. Athl. 4. % Weibl. 14 43 250 0 1984 Los Angeles 140 221 6800 1988 Seoul 159 237 8500 1992 Barcelona 169 257 1996 Atlanta 197 271 2000 Sydney 200 300 2004 Athen 202 301 1896 Athen 5. Anz. Medien 6. Anz. Freiw. 7. Anz. Tickets 8. Gesamt TV-Rechte 23 9200 28 500 5,7 285 26 11 300 27 000 3,3 400 9400 29 13 100 34 500 3,0 835 10 400 34 15 100 47 500 8,3 900 10 600 38 16 000 47 000 6,7 1330 10 600 42 21 500 45 000 3,8 1495 2008 Peking 204 302 10 950 43 24 600 70 000 6,5 1730 2012 London* 204 300 10 600 43 21 500 70 000 7,7 ---** 1. Anzahl der teilnehmenden Nationen, 2. Wettkampfereignisse, 3. Athleten, 4. Weibliche Athleten (%), 5. Akkreditierte Medien+Presse+Rundfunk, 6. Freiwillige (±500), 7. Zahlende Zuschauer (in Millionen), 8. TV-Rechte (in Mio. USD); * Die Statistiken für London 2012 sind Annahmen von 2009; ** Noch nicht verfügbar Ein 300 km langes Fahrspursystem für den olympischen Verkehr wurde eingerichtet, um die wichtigsten Hotels und logistische Zentren sowie den Hauptflughafen an 40 Wettkampfstätten anzubinden. Die Fahrspuren wurden durch olympische Straßenmarkierungen, vertikale Straßenbeschilderung und fahrspurspezifische Verkehrsampeln gekennzeichnet. Dieses spezielle Verkehrsnetz befand sich 60 Tage lang von 6 bis 24 Uhr in Betrieb. Die durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit Olympia-akkreditierter Fahrzeuge auf diesen Fahrspuren betrug unabhängig von der Tageszeit 55 km/h. Auf keiner dieser Fahrspuren wurden an einem der 60 Betriebstage bedeutende Staus verzeichnet. Täglicher Hintergrundverkehr über die Hälfte reduziert Nach einem ersten viertägigen Verkehrsreduzierungstest ein Jahr vor den Spielen im August 2007 beschlossen die Pekinger Verkehrsbehörden die Implementierung eines spezifischen „Pakets an Verkehrsmanagementmaßnahmen“ für die Spiele 2008: • Allgemeine Verkehrsreduzierung über den Zeitraum von 60 Tagen beginnend mit der Eröffnung des olympischen Dorfes am 20. Juli bis zum Abschluss der Paralympischen Spiele am 20. September. 54 Monate unterbrochen, um Staub und stark umweltbelastenden LKW-Verkehr zu reduzieren. Alle Tageslieferungen wurden untersagt. • Die sechzigtägige Verkehrsreduzierung gepaart mit allen anderen Maßnahmen führte zu einer sehr deutlichen Abnahme der Luftverschmutzung, wodurch alle olympischen Wettkämpfe stattfinden konnten. Die statistischen Ergebnisse weisen jedoch weiterhin Diskrepanzen auf, wonach die tägliche Reduzierung der Fahrzeuge um 55 % zu einer nur 25 %-igen Reduzierung des gemessenen Verkehrsaufkommens auf den Pekinger Ringautobahnen führte; • Die „Null“-Politik für Besucherparkplätze an olympischen Wettkampfstätten und 100 %-ige Zugänglichkeit durch den ÖPNV war der Umwelt zuträglich. Der Transfer des Verkehrs-Know-Hows von Spielen zu Spielen Sydney 2000 Infolge der verkehrsbezogenen Mängel der Spiele in Atlanta 1996 brachte Sydney 2000 Neuerungen in vielen verschiedenen Bereichen des Verkehrsmanagement. Zwei davon sind: • An die 55 % aller Fahrzeuge oder an die 2 Millionen von insgesamt 3,45 Millionen registrierten Fahrzeugen durften nur alle zwei Tage genutzt werden. Diese Reduzierung des Autoverkehrs wurde durch ein vollständiges Fahrverbot der umweltschädlichsten Fahrzeuge (über eine halbe Million) und täglich wechselnde Fahrerlaubnis für alle Fahrzeuge mit Ausnahme der ÖPNV-, Stadt- und Sicherheitsdienste erreicht. • „Grüne“ Verkehrsmaßnahmen wurden eingeführt, wodurch 100 % der zahlenden Zuschauer, akkreditierten Mitarbeiter und Freiwilligen die olympischen Stätten nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß bzw. mit dem Fahrrad erreichen konnten. Das bedeutete „null“ Parkplatzmöglichkeiten für Zuschauer nahe olympischen Wettkampfstätten sowie die ganztägige kostenlose Nutzung des ÖPNV für alle zahlenden Zuschauer und akkreditierten Mitarbeiter. • Vor den Spielen gab es in Peking eine beträchtliche Bautätigkeit, die Staub und Feinstaubpartikel erzeugte. Alle Bautätigkeiten wurden für zwei bis drei • Vor den Spielen wurden die neuen Verkehrsmaßnahmen für den olympischen Park Sydneys anlässlich anderer MegaEvents getestet, um die Öffentlichkeit PTI Mai/Juni 2009 mit der 100 %-igen ÖPNV-Zugänglichkeit der olympischen Stätten und der „PKWfreien“ Politik vertraut zu machen. Athen 2004 Athen übernahm für die Spiele 2004 die meisten innovativen Verkehrsmaßnahmen der Sydney-Olympiade mit zwei besonderen Schwerpunkten: • Rapider Ausbau des städtischen ÖPNV von 1999-2004, vor allem ein bedeutender Ausbau des Schienenverkehrs, der seit Jahrzehnten aufgeschoben worden war. Die erfolgreiche Eröffnung des neuen Athener internationalen Flughafens zwei Jahre vor den Spielen mit einer Schienenverkehrsverbindung zum Stadtzentrum und der Ausbau der Vorstadtautobahn und der Arterien zur Entlastung des PKW-Verkehrs im Stadtzentrum wurden ebenfalls vorangetrieben. • Temporäre Umsetzung eines 160 km langen Verkehrsnetzes reservierter Fahrbahnen – eine Premiere in der Geschichte der olympischen Spiele – zur Ermöglichung einer durchschnittlichen Fahrgeschwindigkeit von 55 km/h, dem Dreifachen der normalen Busgeschwindigkeit in Athen. Peking 2008 Zusätzlich zu den bereits dargestellten Verkehrsinfrastrukturentwicklungen waren die spektakulärsten Verkehrsmaßnahmen und Auswirkungen: • Ein 300 km langes Verkehrsnetz durchgehender ausgerichteter Fahrbahnen für den olympischen Verkehr, das größte in der Geschichte der olympischen Spiele, • Eine 55 %-ige Straßenverkehrsreduzierung im gesamten Peking während der 60 Tage der Olympischen und Paralympischen Spiele, • Eine stark verbesserte Luftqualität aufgrund der drastischen 60-tägigen Ver- Olympische Spiele kehrsreduzierung, der Unterbrechung der Bauarbeiten und eines vollständigen Programms weiterer Umweltverbesserungsmaßnahmen. Schlussfolgerung Vergangene Olympische Spiele zeigen, dass drastische Verkehrsentwicklungen – größtenteils im Schienenverkehrsbereich – von den Spielen beschleunigt werden. Außerdem stellt sich die Herausforderung des Umgangs mit dem bedeutenden zusätzlichen Verkehrsbedarf anlässlich von Mega-Events so dar, dass olympische Austragungsstädte durch temporäre Verkehrssysteme Neuerungen einführen und dem ÖPNV maximale Priorität einräumen, da nur dieser Dienst die außergewöhnlichen Verkehrsaufgaben bewältigen kann. In Peking wurden alle Verkehrsentwicklungen im Hinblick auf ihre langfristige Funktion geplant, um nicht mit „weißen Elefanten“ (d.h. mit einer Fehlinvestition) im Verkehrssystem zurück zu bleiben. Die Beobachtung und der Wissenstransfer von Spielen zu Spielen waren herausragend. Sie stellen „lebendige Verkehrslaboratorien“ dar und erbringen nachhaltigere Lösungen nicht nur für die sehr kurze Zeit der Olympischen Spiele, sondern für das Langzeiterbe der Austragungsstädte. Der Pekinger Olympia-Park „Olympic Green“ mit dem „Vogelnest“ Bibliographie 1 Bovy Ph. „Olympic and mega event transport bibliography 1996-2009“ Lausanne, Jan. 2009; abrufbar unter: www.mobility-bovy.ch 4 Bovy Ph. „High performance Public Transport: A must for very large events”, in: Public Transport International, Nr. 2/2004, Brüssel 2004 2 Bovy Ph., „Die verkehrlichen Herausforderungen von Megaveranstaltungen meistern: Das Beispiel Olympia“, in: Public Transport International, Nr. 6/2006, Brüssel, Dez. 2006 3 Zheng Shusen, „Gastgeber Beijing beschleunigt Entwicklung des ÖPNV-Systems für die Olympischen Spiele 2008“, in: Public Transport International, Nr. 6/2006, Brüssel, Dez. 2006 Kontakt: [email protected]; [email protected] Übersetzt aus dem Englischen Momo Car-Sharing-Workshop Das europäische Projekt „Momo Car-Sharing“ hat das Ziel, durch die Schaffung einer Mobilitätskultur basierend auf der Nutzung verschiedener Verkehrsmöglichkeiten anstelle des Privatfahrzeugs einen grundlegenden Beitrag zu nachhaltigen Mobilitätsmustern zu leisten. Die positiven Auswirkungen des Car-Sharing wurden im Grünbuch der Europäischen Kommission zur Mobilität in der Stadt hervorgehoben. Car-Sharing ergänzt den ÖPNV, indem es eine Verhaltensänderung hinsichtlich der Verwendung des Privatfahrzeugs impliziert, da letzteres nur im Fall tatsächlicher Notwendigkeit verwendet wird. Die bereits gewonnene Erfahrung zeigt, dass Car-Sharing den ÖPNV auf ideale Weise ergänzt. Das Momo Car-Sharing-Projekt hat zum Ziel, ein höheres Bewusstsein zu schaffen, den Car-Sharing-Dienst zu verbessern und die Energieeffizienz innerhalb des bestehenden Car-Sharing-Betriebs zu erhöhen. Das Momo-Konsortium setzt sich aus Gemeinden, Car-Sharing-Betreibern, Forschungseinrichtungen, Energieagenturen und der UITP zusammen. Acht Länder sind direkt durch die Momo-Partner vertreten und weitere Länder sind durch die UITP-Car-Sharing-Plattform beteiligt. Als ehrgeiziges Ziel will Momo Car-Sharing-Dienste europaweit einführen und insgesamt 20 000 neue Car-Sharing-Kunden erreichen. Momo wird in Gegenden, wo Car-Sharing derzeit noch nicht angeboten wird – wie beispielsweise in Irland, der Tschechischen Republik, Griechenland und Luxemburg – den Weg für diese Dienstleistung bahnen. Ein stärkeres Bewusstsein wichtiger beteiligter Akteure ist entscheidend, um das volle Potenzial des Car-Sharing zu nutzen. Die UITP freut sich daher, alle Delegierten des Weltkongresses und der Ausstellung in Wien einzuladen, am Momo-Workshop teilzunehmen, da ÖPNV-Betreiber und relevante Behörden wichtige Partner der Ko-Modalität sind. Dieser Workshop wird am Mittwoch, den 10. Juni, von 16:00 bis 17:30 auf einem Expo-Forum-Standort in der Ausstellungshalle stattfinden. Vortragende werden ihre Erfahrungen teilen und Empfehlungen dazu geben, wie ein erfolgreiches und umwelteffizientes Car-Sharing-System geschaffen, weiterentwickelt und in Zusammenarbeit mit dem ÖPNV in die Stadtentwicklung integriert werden kann. Michael Glotz-Richter, der Koordinator des Momo-Car-Sharing-Projekts, wird die ersten Ergebnisse des Momo-Projekts vorstellen. Kontakt: Sandra Vingerhoets ([email protected]) www.momo-cs.eu Mai/Juni 2009 PTI 55