Von Open Access zu Free Knowledge: Erste Schritte zu
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Von Open Access zu Free Knowledge: Erste Schritte zu
Von Open Access zu Free Knowledge: Erste Schritte zu freiem wissenschaftlichen Wissen* Leonhard Dobusch Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung Paulstr. 3, 50676 Köln [email protected] Zur Erscheinung in bestimmt in: Blaha, Barbara/Weidenholzer, Josef (Hrsg./2009): Gerechtigkeit: Beiträge zur Wirtschafts-, Bildungs- und Sozialpolitik. Wien: Braumüller. 1 2 * Mein Dank gilt den TeilnehmerInnen des Methoden-Seminars „Pfade wissenschaftlichen Publizierens: Open Access auf dem Vormarsch?“ im Wintersemester 2007/2008 an der Freien Universität Berlin: Bade, Tom S. Boginski, Eve Brick, Christopher Butler, Ludwig Choi, Nia Finze, Johannes Grizelj, Daniela Haegner, Antonia Manthey, Henning Marnitz, Philipp Mayer, Tina Obergföll, Felix Sagmeister, Jan Schaaf, Manuel Talay, Gülriz Teichert, Andrea Thieme, Kai Volgmann, Katrin Wessel, Lauri Wirth, Anina 3 Einleitung Die Probleme bei der Gestaltung der institutionellen Rahmenbedingungen des Wissenschaftssystems lassen sich in zwei grobe, miteinander wechselseitig verbundene, Kategorien fassen: erkenntnistheoretische und bürokratische Probleme. Einerseits geht es darum, was Wissensgenerierung und Erkenntnisgewinn in den einzelnen Wissenschaftsdisziplinen überhaupt bedeutet, was Wissenschaft leisten kann und soll. Andererseits stellt sich die Frage, wie derartige Prozesse am besten organisiert werden können, begonnen von Universitätsstrukturen über Forschungsfinanzierung bis hin zu Urheberrechten. Deutlich wird die untrennbare Vermischung der beiden Problembereiche bereits an einer scheinbar banalen Frage wie jener nach dem Zugang zu wissenschaftlichem Wissen. Denn der Didacus Stella zugeschriebene und von Isaac Newton zitierte, kleinste gemeinsame Nenner von Wissenschaftler/innen sämtlicher Disziplinen ist mit Sicherheit das Eingeständnis eines „Standing on the Shoulders of Giants“. Forschung und Lehre baut immer auf den Vorarbeiten anderer Forscher/innen auf, und sei es auch nur als Ansatzpunkt für eine kritischdemontierende Auseinandersetzung. Der möglichst freie Zugang zu diesen Vorarbeiten ist conditio sine qua non jeder Forschung und Lehre – egal ob man einen daran anknüpfenden, kumulativen „Erkenntnisfortschritt“ für möglich oder diesen für eine bloße Illusion halten mag. Diese Binsenweisheit hat im Wissenschaftssystem nicht nur zu Diskussionen über das Problem der sogenannten „Zeitschriftenkrise“1 (vgl. z.B. Hanekop und Wittke 2005) sondern auch über mögliche Auswege durch frei zugängliche, digitale Publikationswege unter dem Sammelbegriff „Open Access“ (z.B. Mruck, Gradmann und Mey 2004; Mader und Langeder 2007, Kuhlen 2008) geführt. Nach öffentlichen Open-Access-Erklärungen in Budapest und Berlin2 haben sich inzwischen nicht nur die wichtigsten Forschungsinstitutionen Deutschlands und Österreichs3 zu einer Unterstützung von Open Access bereit erklärt sondern wurden in den USA auch bereits erste Gesetze erlassen, die die Pflicht zur Open-Access-Publikation für 1 Damit ist der Umstand gemeint, dass in jüngerer Vergangenheit die Preise zentraler, „unverzichtbarer“ Zeitschriften in Ausnützung dieser Quasi-Monopolposition durch deren Verlage immer stärker gestiegen sind, was bei stagnierenden Bibliotheksbudgets zur Kündigung weniger zentraler Zeitschriftenabos geführt und damit deren schwächere Position noch weiter untergraben und so in einen Teufelskreis geführt hat. 2 Vgl. http://soros.org/openaccess/g/read.shtml [02. März 2008] bzw. http://oa.mpg.de/openaccessberlin/Berliner_Erklaerung_dt_Version_07-2006.pdf [02. März 2008] 3 Allen voran u.a. die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) oder der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF), vgl. www.open-access.net [02. März 2008] 4 bestimmte, öffentlich finanzierte Forschungsergebnisse vorsehen.4 Als Open Access werden dabei solche Publikationsarten bezeichnet, die einen (kosten-)freien und für alle Menschen offenen Zugang ermöglichen. Einer umfassenden Studie der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) aus dem Jahre 2005 zu Folge ist die Akzeptanz unter Forscher/innen zumindest in Deutschland noch relativ gering, wobei die Nutzung von Open-Access-Publikationsformaten unter Sozial- und GeisteswissenschaftlerInnen besonders wenig verbreitet ist (siehe DFG 2005). Eine zentrale Rolle spielen beispielsweise quer über alle Disziplinen hinweg etablierte Journale, deren (zumindest: attestierte) Qualität wie Reputation zwar einerseits auf ihren Platz in Journal-Rankings zurückgeht, andererseits aber auch zu einem großen Teil auf der Reputation ihrer Herausgeber/innen basiert. Derartige HerausgeberInnenkollektive bilden – zusätzlich zu bestehenden Bemühungen der bereits erwähnten Forschungsförderungseinrichtungen – einen bislang zu wenig wahrgenommenen Ansatzpunkt für eine Verbesserung des Zugangs zu wissenschaftlichem Wissen im Interesse der Allgemeinheit. Gleichzeitig offenbart die größere und in den letzten Jahren steigende Bedeutung von quantitativen Maß- und Kennzahlen wie Journal-Rankings ein viel weitreichenderes Problem des Wissenschaftsbetriebs, sind diese wegen ihrer selbststabilisierenden Natur5 nicht nur eine Barriere für neue Open-Access-Journale, sondern auch ein Problem für wissenschaftliche Wissensproduktion an sich (vgl. Frey 2004). Mit dem vorherrschenden System der Rankings und Klassifikationen einher gehen nicht nur Phänomene wie ein US-Bias, ein Language-Bias sowie das Herausbilden von „citation clubs“, sondern noch viel fatalere, inhaltliche Phänomene wie ein Herdentrieb in der Themenwahl sowie eine Tendenz zum Konservativismus (vgl. Münch 2007). Besonders erschreckendes Beispiel dafür ist die Volkswirtschaftslehre (vgl. Dobusch und Kapeller 2009). Andererseits ist gerade auch mit dem Internet und der immer noch stark ansteigenden Zahl an Journalen und wissenschaftlichen Veröffentlichungen eine Antwort auf den längst eingetretenen „Information Overload“ ausständig. So bildet eine Diskussion dieser, auch nach einer „Open4 Vgl. http://www.pabst-publishers.de/aktuelles/128.htm [02. März 2008] Ähnlich wie für die Reputation eines/r individuellen Forschers/in gilt auch für Journale das „Matthäus-Prinzip“ (Merton 1968): Wer hat dem wird gegeben. Mitarbeit an und Veröffentlichung in „Top-Journalen“ liefert ForscherInnen höhere Reputation, weshalb diese Journale am meisten Einreichungen erhalten und am meisten gelesen und zitiert werden, was wiederum die Begründung für ihre Klassifikation als „Top-Journale“ liefert. Einmal etabliert, ist es damit für ein derartiges „Top-Journal“ beinahe unmöglich, diese Position wieder zu verlieren. 5 5 Access-Revolution“ immer noch ungelösten Fragen und möglicher Antworten, wie beispielsweise regulatorische Eingriffe in den wissenschaftlichen „Publikationsmarkt“,6 den Abschluss des Beitrags. 6 Vgl. jüngst die Aufforderung von Christian Dries und Hartmut Rosa in der FAZ Sonntagszeitung vom 8. Mai 2007 mit dem Titel „Forscher, begrenzt eure Emissionen“. 6 Methode (A) Datenerhebung Die Datenbasis dieses Beitrags bilden insgesamt 39 qualitative Dilemma-Interviews mit Forscher/innen nach Abschluss ihrer Promotion aus verschiedenen Disziplinen (siehe Tabelle 1), die im Rahmen einer Lehrveranstaltung an der Freien Universität Berlin durch Teilnehmer/innen eines Methoden-Seminars durchgeführt und transkribiert worden sind.7 Die von Heinrich (2006a) im Bereich der Pädagogik- und Erziehungswissenschaften (weiter-) entwickelte Form eines fokussierten Dilemmainterviews in kritischer Abwandlung der Konzepte von Merton und Kendall (1984; fokussiertes Interview) bzw. Kohlberg (1995; Dilemma-Interview) „versucht [...] durch ein gleich zu Beginn des Interviews vorgelegtes Szenario die thematische Fokussierung eindeutig vorzunehmen, den Freiraum für ein Urteil der ProbandInnen aber zugleich möglichst groß zu halten“. Die Anwendung dieser Methode ist dabei auch in ihrer lehrveranstaltungsdidaktischen Anwendungsmöglichkeit bereits erprobt (Heinrich 2006b). Dementsprechend wurde auch hier dem/der Interviewpartner/in ein kurzes, dilemmatisches Szenario – konkret: das Protokoll eines Streitgesprächs zum Thema (vgl. Anhang A) – vorgelegt und er/sie um die eigene Meinung gebeten. In der Folge führte der/die Interviewer/in mit jeweils gegensätzlichen Argumentationen das Interview in diskursivdialogischer Form fort, um so den Argumentations- und Deutungsmustern des/der Probanden/in Entfaltung zu ermöglichen sowie diese für eine anschließende Auswertung gut sichtbar zu machen. Für die Erstellung und den Vergleich mehrere Einzelfallstudien8 – als „holistic multiple case design“ im Sinne Yins (1994) – von Wissenschaftlern wurden jeweils 6-8 Interviews mit Forschern aus folgenden Disziplinen durchgeführt: Betriebswirtschaftslehre, Soziologie und Volkswirtschaftslehre aus dem Bereich der Sozial- und Verhaltenswissenschaften mit eher geringer Nutzung von Open Access Publikationsformen sowie Biologie, Medizin und Physik 7 Ein großes Dankeschön in diesem Zusammenhang sämtlichen, außerordentlich motivierten TeilnehmerInnen des „Methoden Seminars: Pfade wissenschaftlichen Publizierens“ im Wintersemester 2007/2008 am wirtschaftswissenschaftlichen Fachbereich der Freien Universität Berlin sowie dem Lehrveranstaltungsleiter Prof. Dr. Jörg Sydow. 8 Ein Terminus, der teilweise sehr kritisch gesehen wird, da jeder „analysierte Fall immer schon allgemein und besonders zugleich“ ist (vgl. Wernet 2006: 19). Wenn hier also von Einzelfallstudien die Rede ist, dann bloß als deskriptive Bezeichnung für mehrere, zunächst unabhängig voneinander erhobene und ausgewertete Fälle und nicht als theoretische Kategorie. 7 aus den Bereichen Natur- und Lebenswissenschaften mit einer eher höheren Nutzung. Die Auswahl der Disziplinen verfolgte das Ziel innerhalb der beiden Vergleichsgruppen eine gewisse Homogenität („literal replication“, Yin 1994), dafür aber relativ große Heterogenität zwischen den Gruppen („theoretical replication“, Yin 1994) zu erreichen. Der Verzicht auf Fälle aus dem Bereich der Geisteswissenschaften mit ihrer bislang extrem geringen Neigung zur Nutzung von Open Access wiederum beruht auf der besonders starken Außenseiterposition dieser Disziplinen in der Wahl ihrer Publikationsformen ganz generell. Als potentielle Interviewpartner/innen innerhalb der Disziplinen wurden ausschließlich Forscher/innen nach Abschluss ihrer Promotion mit einer Stelle an klar forschungsorientierten Einrichtungen wie Universitäten oder Max-Planck-Instituten in Betracht gezogen. Weiblich Männlich Nachwuchs Etabliert* Gesamt BWL 2 4 3 3 6 Soziologie 1 7 4 4 8 VWL 0 6 5 1 6 3 17 12 8 20 Biologie 1 5 4 2 6 Medizin 3 4 4 3 7 Physik 0 6 4 2 6 Σ 4 15 12 7 19 Gesamt 7 32 24 15 39 Sozialwissenschaften Bereich Disziplin Naturwissenschaften Σ * als „Etabliert“ wurden ausschließlich Forscher/innen mit einer ordentlichen Professur oder einer vergleichbaren, unbefristeten Stelle an einer Forschungsorientierten Einrichtung klassifiziert. Tabelle 1: Fallübersichtstabelle nach Disziplinen (B) Datenauswertung Die Transkripte der Interviews wurden anschließend mit Hilfe qualitativer Datenanalysesoftware (Atlas.ti) in dreifacher Hinsicht kodiert: Erstens wurden induktiv Treiber und Barrieren für eine größere Verbreitung von Open Access aus Perspektive der ProbandInnen identifiziert. Zweitens wurden komplementäre und in den Interviews wiederkehrende Themenkreise in ebenfalls induktiv entwickelten Kategorien festgehalten. In diesen beiden Schritten wurden konkrete Textstellen und nicht die Interviews in ihrer Gesamtheit kodiert. Dementsprechend bilden diese Kodizes und die mit ihnen erfassten Textstellen die Grundlage für die im folgenden Abschnitt vorgenommene Darstellung der 8 „Probleme und Chancen für Open Access“ aus Sicht der Forscher/innen. Drittens wurde jedes Interview in den folgenden drei Bereichen genau einer der folgenden – teils theoriegenerierten, teils induktiven – Kategorie zugeordnet: „Eigenes Handeln“ (vgl. Abbildung 1): Hiermit wird erfasst, ob die ProbandInnen selbst bereits Open Access – in Journalen („Golden Road“) oder Öffentlichen Archiven („Green Road“) – publiziert haben, dies zu tun planen oder nicht. Abbildung 1: Eigenes Handeln der Befragten im Bezug auf Open Access „Meinung über Open Access“ (vgl. Abbildung 2): Diese Kategorie versucht, die tendenzielle Einstellung der Befragten zu Open Access und dessen Anliegen zu erfassen. Unterschieden wurde hierbei zwischen starker Befürwortung des Open-Access-Gedankens, bloßen Lippenbekenntnissen zur prinzipiellen Wünschbarkeit bei gleichzeitigem Verweis auf dessen Realitätsferne und einem prinzipiell fehlenden Verständnis für die Anliegen des OpenAccess-Ansatzes. 9 Abbildung 2: Meinung der Befragten über Open Access „Prognose für Open Access als Publikationsmethode“ (vgl. Abbildung 3): In den allermeisten Interviews wagten die Befragten auch eine Prognose, ob und wenn ja inwieweit sich Open Access als Publikationsmethode durchsetzen wird. Die Bandbreite der Antworten ging dabei von der nur unter NaturwisssenschaftlerInnen vorfindbaren Prophezeiung der zukünftigen Dominanz von Open Access über die Erwartung von Mischsystemen bis hin zur unter SozialwissenschaftlerInnen dominanten Prognose des Scheiterns von Open Access. Die Verortung in obigen drei Bereichen dient vor allem den Zweck, einen Überblick über die Zusammensetzung des Samples und dessen Konsistenz und/oder Differenz mit bereits vorhandenen, quantitativen Studien über Einstellung und Verhalten von Wissenschaftlern im deutschsprachigen Raum im Bezug auf Open Access zu überprüfen. Die diesbezüglich – insbesondere auf Basis der DFG-Studie (2005) – erwarteten Unterschiede zwischen Naturund Sozialwissenschaften spiegeln sich demnach durchaus auch in den vorliegenden Interviews wieder: In den Naturwissenschaften gibt es tendenziell mehr und bessere Erfahrungen mit Open Access (siehe Abb. 1 und 2), wobei – zumindest in den vorliegenden Interviews – das Beispiel der Public Library of Science (PLoS) als dominanter Referenzpunkt gelten darf.9 Interessant auch, dass sich kein/e einzige/r Befragte/r Sozialwissenschaftler/in eine komplette Open-Access-Publikationslandschaft vorstellen konnte, während knapp 32 Prozent der NaturwissenschaftlerInnen eine solche prognostizierten (vgl. Abb. 3) 9 In 8 von 19 Interviews mit NaturwissenschaftlerInnen (ca. 42 Prozent) wurde von Seiten der Befragten explizit auf PLoS bzw. ein PLoS-Journal als positives Beispiel für Open Access verwiesen. 10 Abbildung 3: Prognose der Befragten über Zukunft von Open Access als Publikationsform Viel größer als die Unterschiede waren allerdings die Gemeinsamkeiten in Wahrnehmung und (geschildertem) Verhalten innerhalb des Publikationssystems, weshalb in der nun folgenden Darstellung des Publikationsprozesses aus Sicht der Forscher/innen nicht mehr durchgehend zwischen den beiden Bereichen getrennt wird. 11 Der Publikationsprozess aus Sicht der Forscher/innen: Probleme und Chancen für „Open Access“ Oberflächlich betrachtet durchläuft der Prozess des Publizierens in wissenschaftlichen Journalen drei Stufen: Nach der Einreichung eines Manuskripts beim Verlag durch den/die Autor/in wird dieses entweder sofort von den HerausgeberInnen („Editors“) zurückgewiesen oder diese suchen dafür ein bis vier Gutachter („Reviewer“) aus. In diesem Peer Review Prozess wird das Manuskript anonymisiert an zwei ebenfalls für den/die Autor/in anonyme GutachterInnen geschickt, das sogenannte „double blind“-Verfahren. Die Reviews liefern in der Folge Kritik und Verbesserungsvorschläge sowie eine Publikationsempfehlung, die von Ablehnung über „Publikation möglich nach kompletter Überarbeitung“ bis hin zu „Publikation möglich nach größeren oder kleineren Überarbeitungen“ reichen kann. Bei widersprüchlichen Reviews obliegt es den HerausgeberInnen zu entscheiden, ob eine Gelegenheit zur Überarbeitung eingeräumt wird. Deren Rolle ist somit für den gesamten Publikationsprozess eine zentrale, ihre Stellung durch Auswahl der Gutachter und Letztentscheidung über Publikation äußerst mächtig (vgl. zu deren Rolle auch Frey 2004). Abbildung 4: Stilisierte Darstellung des Publikationsprozesses wissenschaftlicher Zeitschriften Geld fließt bis zu diesem Punkt in der Regel keines, sämtliche Beteiligte – AutorInnen, ReviewerInnen und HerausgeberInnen – erhalten für ihre Tätigkeiten keinerlei finanzielle Vergütung, spielt ein Verlag keine Rolle. Erst nach erfolgter Publikationsentscheidung obliegt es schließlich dem Verlag, die überarbeiteten Manuskripte in Form zu bringen und schließlich online oder auf Papier zur Verfügung zu stellen. Der klassische Weg dafür ist der Vertrieb von Zeitschriftenabos an Bibliotheken, die heute in der Regel auch einen Online-Zugang mitumfassen.10 Dazu kommt ein kleinerer Bereich des Verkaufs einzelner Ausgaben der Zeitschrift oder sogar – insbesondere online – einzelner Artikel (siehe auch Abbildung 4). 10 Heftig umstritten ist in diesem Zusammenhang teilweise, ob und in welcher Form mit einem Abonnement auch ein Online-Zugriff auf das Archiv einer Zeitschrift verbunden ist. Dies insbesondere dann, wenn trotz 12 Der Grund, warum WissenschaftlerInnen das bisherige – für Verlage trotz deren marginaler Rolle im gesamten Prozess äußerst lukrative11 – System ohne finanzielle Vergütung tragen, liegt an Reputationsdistributionsfunktion des Systems. Reputation – Anerkennung innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft – ist die Währung mit der wenn schon nicht Erkenntnisfortschritt so zumindest persönlicher Karrierefortschritt in allen Wissenschaftsbereichen „bezahlt“ wird. Idealtypisch wird Reputation durch qualitativ hochwertige und erkenntnisgenerierende wissenschaftliche Arbeit in publizierter Form erworben. In Ermangelung irgendwelcher objektiver Gütekriterien für wissenschaftliche Arbeit (vgl. Kuhn 1962/1996; Feyerabend 1977) ist es nur logisch, diese Bewertung in intersubjektiv durch andere Wissenschaftler/nnen vornehmen zu lassen. Dass es dabei zu Meinungsverschiedenheiten, Lagerbildung und bisweilen heftigen Kämpfen um Meinungshegemonie (Gramsci) kommt, ist nicht nur selbstverständlich sondern für eine lebendig-kritische Wissenschaft mit Sicherheit conditio sine qua non. Umso skeptischer müssen angesichts dessen Entwicklungen machen, die eine quasi „objektive“ und demnach (singulär) „rationale“ Weise der Qualitätsmessung implizieren. Reputation ist ja nur eine Annäherung, ein „Proxy“ für wissenschaftliche Qualität. Wenn sich diese Reputation aber mehr und mehr nicht aus qualitativ-inhaltlichen Urteilen über wissenschaftliche Arbeiten sondern aus sich selbst nicht nur reproduzierenden sondern insbesondere auch fokussierenden Systemen quantitativer Reputationsmessung speist, drohen immer größere Kollateralschäden für wissenschaftliche Erkenntnisprozesse.12 Dass sich im derzeitigen Wissenschaftssystem alles in genau diese Richtung bewegt, dafür dürfen die dieser Studie zu Grunde liegenden Interviews jedenfalls als Beleg gelten. Wenn es etwas Gemeinsames gibt, das sich durch sämtliche Gespräche mit allen Befragten zieht, dann ist das der Tanz um den „Impact Faktor“ als Goldenes Kalb wissenschaftlicher Exzellenz: langjährigen Abonnements der Zeitschrift für diesen Archivzugriff zusätzliche Gebühren in Rechnung gestellt werden. 11 Der Linzer Wissenschaftstheoretiker Gerhard Fröhlich spricht in diesem Zusammenhang von „Gewinnraten wie der Waffen- und Drogenhandel“ (Interview mit Gerhard Fröhlich in Dobusch und Forsterleitner 2007: 260 ff.) 12 Exemplarisch soll hier das Beispiel der Volkswirtschaftslehre angeführt werden, wo mehrere AutorInnen eine durch die Ranking-Logik gestütztes „Meinungs-Oligopol“ (vgl. Hodgson und Rothman 1999; Dobusch und Kapeller 2009) der Forscher hinter den sogenannten „Top-Journalen“ attestieren. Konsequenz dieses Oligopols ist, dass wissenschaftlich in Methode und Gehalt vergleichbare Ansätze mit differenten Grundannahmen nicht nur keine Chance auf Veröffentlichung in diesen Journalen haben, sondern deren Vertreter auch in den Mühlen universitären Exzellenzstrebens – festgemacht an Impactpunkten – einfach aussortiert werden. So geschehen beim (inhaltlich) hoch reputierten Ökonomie-Institut der University of Notre Dame (Hayes 2007). 13 „Wie gesagt, es kommt auf den Impact Factor an“ (Bio2) „Für mich ist nur relevant ist es A, oder ist es kein A.“ (BWL1) „Also kann es noch so online und noch so toll verbreitet sein, wenn es nicht A Journal ist, dann nutzt das eben nichts.“ (BWL3) „Also, dass Wissenschaftler […] versuchen […] möglichst viel Impactpunktkapital zu erringen, ist, glaube ich, als Gesetz anzunehmen.“ (Med4, Herv. L.D.) „Wir stehen heutzutage allesamt unter einem viel größeren Druck was Impactfaktoren und so weiter angeht […] früher war mir das alles völlig egal.“ (Med5) „Wir leben heute in der Zeit wo […] Ihre wissenschaftliche Leistung auf zwei Dinge reduziert wird: Wie der Impact Faktor ist; […] Das heißt ne reine Zahl. Plus, wie viel Drittmittel Sie eingeworben haben. Die Drittmitteleinwerbung liegt daran wie toll sie publiziert haben [was wiederum am Impact Faktor gemessen wird, Anm. L.D.]“ (Med6) „Renommierte Zeitschriften heißt immer hoch im Impact Faktor, das […] korrespondiert unmittelbar.“ (Soz7) Aber auch jene Minderheit in der Scientific Community, die der wachsenden Dominanz des Impact-Faktor-Systems eher kritisch bis ablehnend gegenübersteht, nimmt dennoch meist eine Position ein, die Churchills Meinung13 über demokratische Regierungsformen entspricht: „Die alleinige Wertung der Qualität eines Wissenschaftlers anhand von Impactpunkten denke ich ist an sich nicht der richtige Weg. Es gibt im Moment keinen wirklich besseren.“ (Med2) Aus der Perspektive der hier zentralen Frage nach der möglichen Durchsetzung von OpenAccess-Prinzipien sind das „Impact-Faktor-Regime“ und all seine Konsequenzen ebenfalls problematisch, wenn nicht sogar die größte Hürde für die Verbreitung von Open Access. Denn einmal etabliert führt der Impact-Faktor tendenziell zu einem Einfrieren der Publikationslandschaft zumindest im Bereich der – besonders einflussreichen – „TopJournale“. Der Grund sind sich wechselseitig verstärkende Reputationsspiralen, wie sie in Abbildung 5 dargestellt werden: Per Definition sind „Top-Journale“ jene, deren Artikel am meisten zitiert werden, ist die Zitationshäufigkeit doch die Grundlage für die Berechnung des Impact-Faktors. Gleichzeitig ist es gerade dieses Renommee, das sie für Bibliotheken unverzichtbar macht und im Falle von Preiserhöhungen dazu führt, dass bei gleichbleibenden 13 Churchill wird folgender Ausspruch zugeschrieben: „Democracy is the worst form of government, except for all those other forms that have been tried from time.” 14 Budgets eher weniger gut gerankte – wie z.B. thematisch spezifischere – Journale aussortiert werden. Eine Folge, die deren Zitationsraten noch weiter sinken lässt. Abbildung 5: Selbstverstärkende Reputationsspiralen von Top-Impact-Journalen Komplementär zu dieser Entwicklung im Bereich der Bibliotheksabonnements ist eine selbstverstärkende Reputationsschleife auf Seiten der Forscher/innen und zwar in all ihren Rollen: Top-Journale erhalten mehr Einreichungen, eine Rolle als Reviewer/in ebenso wie eine als Herausgeber/in ist reputierlicher, was prominentere Forscher/innen anzieht und im Gegenzug Reputation, Einreichungen, Abonnements und damit letztlich wieder Zitierung dieser Journale weiter anschwellen lässt.14 Mit ForscherInnen am Anfang (AutorInnen), in der Mitte (Reviewer/innen) und am Ende (Leser/innen) des Publikationsprozesses liegt es Nahe, von deren Verhalten und Einstellungen die Chancen alternativer Open-Access-Publikationswege abzuleiten. Die Argumentationsmuster ähneln sich dabei quer über die Disziplinen hinweg stark, weshalb in der folgenden Darstellung auf eine systematische Trennung zwischen den Disziplinen verzichtet wird. (A) Fehlendes Problembewusstsein wegen fehlender Problembetroffenheit: „Ich zahl ja nicht“ Die bisherige Forschung zum Thema Open Access und dessen Verbreitung (z.B. Harnad et al. 2003; Swan und Brown 2004; DFG 2005; Fournier 2007) ebenso wie Open-AccessInitiativen15 adressiert Wissenschaftler/innen fast ausschließlich in ihrer Rolle als AutorInnen. 14 Was Merton (1968) für die Reputation individueller Wissenschaftler/innen am Beispiel von Nobelpreisträger/innen nachgewiesen hat, gilt eben auch für Journals: „Wer hat, dem wird gegeben.“ Dieser Mechanismus ist also nichts neues, in Form des Impact-Faktors wird diese Aufmerksamkeitsverzerrung aber als „objektives Qualitätsmaß“ institutionalisiert und legitimiert. 15 Vgl. hierzu insbesondere die von der DFG finanzierte und von verschiedenen Universitäten und Verbänden unterstützte Plattform www.open-access.net. 15 Ein Umstand, der insbesondere aus Sicht der Open-Access-Initiativen wenig erfolgversprechend scheint, angesichts der völlig untergeordneten Bedeutung der Frage „Open Access oder nicht“ für individuelle Publikationsentscheidungen: „Open Access oder nicht Open Access. Also das wäre für mich beim publizieren überhaupt keine relevante Frage – mir ist es egal ob es Open Access Journal ist oder nicht.“ (BWL1) Für Reputation und damit in der Folge auch Karriere von WissenschaftlerInnen ist die Freiheit des Zugangs zu ihrer Arbeit ihrer eigenen Einschätzung nach völlig vernachlässigbar. Der Kern der sogenannten „Zeitschriftenkrise“ – teilweise exorbitant steigende Preise von bestimmten, in ihrer Disziplin „unverzichtbaren“ Journalen (vgl. Hanekop und Wittke 2005) – betrifft die Wissenschaftler/innen selbst scheinbar noch weniger, wie folgende Zitate aus den Interviews illustrieren: „Ich zahl ja nicht. Das wird ja von der Universität gezahlt.“ (Bio2) „Ich habe da überhaupt keine Ahnung, was das kostet.“ (BWL6) „Ich als Nutzer zahle ja nichts. […] Ich jetzt hier vor meinem Bildschirm hab ja Access.“ (Med5) Was zählt für die Publikationsentscheidung ist nicht Preis und damit Freiheit des Zugangs, sondern die „Rangordnung“ der Journale oder – insbesondere bei Büchern – Verlage, wie auch immer im Einzelfall diese Ordnung auch entstehen mag: „Ansonsten finde ich bei so einer Entscheidung dis ziemlich unwichtig, ob äh dis nu äh so´n online oder so ein Paperjournal oder sonst was ist. Wichtig ist eben die Rangordnung.“ (BWL3) Und selbst angesprochen auf potentielle Probleme für weniger gut ausgestattete Forschungseinrichtungen, insbesondere auch in ärmeren Ländern, dominieren zwei Reaktionsmuster: Der Verweis auf Sachzwänge des Wissenschaftsbetriebs sowie die Betonung der eigenen Unzuständigkeit für einen Wandel der Situation: „[D]as bestimmen ja nicht die Wissenschaftler, sondern das sind ja Strukturen hier an der Uni.“ (Med1) „[D]as ist nicht meine Aufgabe die Chance für neue Zeitschriften […] zu öffnen. […] Ich habe kein Problem mit den Preisen für Zeitschriften. […] [D]as ist nicht meine Aufgabe zu helfen, dass Leute aus Uganda da veröffentlichen können. Das ist mir egal.“ (Phy3) 16 Auch der Umkehrschluss scheint zulässig zu sein: Sobald Betroffenheit durch eingeschränkten Zugang vorhanden ist, steigt auch bei AutorInnen zumindest das Interesse und die Sympathie für Open Access-Publikationen. „Und mich ärgert es auch bei den anderen Verlagen, dass [deren] Abos […] zum Teil so teuer [sind], dass unser Institut das nicht mehr bezahlt“ (Med2) Interessanterweise spielt aber eine andere Frage eine relativ große Rolle in den Interviews quer über alle Disziplinen hinweg, bei der die Betroffenheit der ForscherInnen tendenziell ebenfalls gering ist: Jene nach der Finanzierung von Open Access Journals („Und ein reines Open-Access-Journal, wie soll sich sowas finanzieren?“, Med5).16 Als Folge dieser geringen Bedeutung des offenen Zugangs für die individuelle Publikationsentscheidung haben Open Access Journale mit all jenen Problemen zu kämpfen, die neugegründete Journale (insbesondere in älteren wissenschaftlichen Disziplinen)17 ganz generell betreffen, ist ihr „Open-Access-Bonus“ nur sehr gering. (B) „Latecomer“-Nachteile von Open Access Journalen: Open Access erst „wenn alles fehlgeschlagen ist“ „Ich wüsste nicht worin genau der Vorteil sein sollte jetzt bei einem Open Access Journal. […] Man kann sagen wenn alles schief gegangen ist, dann kann man es da auch unterbringen. Das wäre […] die Strategie, wenn alles fehlgeschlagen ist, dann macht man das.“ (Soz5) „Man muss erstmal es oben versuchen und dann weiter unten es noch mal versuchen.“ (Soz7) „[I]ch machs so, ich versuche, möglichst hoch zu publizieren und alles, was ich nicht ganz hoch oben einbringen kann, kommt dann in Open Access rein“ (Bio3) Mit „hoch“, das macht die befragte Biologin im Verlauf des Interviews noch mehrmals deutlich, ist die Platzierung des Journals im Zitationsranking, sein „Impact Factor“ gemeint: „[D]iese ganze Top Impact Geschichte ist ja im Grunde genommen ein Popularitätswettstreit. Da geht’s dann also drum, möglichst exklusiv zu wirken und nach außen hin möglichst wie bei einem Nachtclub auch oder wie bei einer Disko, möglichst lange Schlange außen dran zu haben. Selbst wenn das da drin nicht so toll ist, […] sieht es eben aus, als wäre es toll. Und, ob das nun Open 16 Ein Grund dafür könnte allerdings sein, dass die bekannteste Alternative zur Finanzierung von Open Access Journalen das „author pays“-Modell – AutorInnen bzw. deren Institution zahlen für die Publikation – ist. 17 „Und da ist es klassischerweise so, dass in den Life-Sciences das ’nen größeren Zuspruch hat, weil die Disziplinen jünger sind. […] Aber in den Sozialwissenschaften haben wir etablierte Fachjournale, die mit hoher Reputation ausgestattet sind, und deswegen […] haben […] die Open Access-Journals es schwer.“ (Soz8) 17 Access Journal ist oder ob ich das abonnieren muss, spielt für solche Mechanismen natürlich gar keine Rolle“ (Bio3, Herv. dr. Transkribienten) Der Hauptgrund für die geringe Reputation der allermeisten Open Access-Journale ist ein profaner: Ihr junges Alter. Als größtenteils Neugründungen haben sie gegenüber etablierten Journalen einen enormen Wettbewerbsnachteil: Sie bekommen größtenteils jene Arbeiten, die bei etablierten Journalen bereits abgelehnt worden sind, eine Tätigkeit in ihren Editorial Boards ist weniger prestigeträchtig und die Quote der Ablehnungen – die Länge der Schlange für der Tür – ob geringerer Einreichungszahlen niedriger.18 „Die guten Leute haben’s nicht nötig und wenn man nur schlechte Leute kriegt, dann wird’s kein gutes Journal. Also, die Startchancen sind auf jeden Fall extrem schlecht.“ (Soz7) Nun ist dieser „Fehler“ der späten Geburt zwar die Ursache für einen (bisweilen: enormen) Reputationsnachteil von Open Access Journalen, dank der beschriebenen Rolle einer „wissenschaftlichen Resteverwertung“ wird dieser Makel aber nur schwerlich durch Zeit allein heilen. Diese Einschätzung deckt sich mit der Analyse einer Reihe von Probanden, die Open Access bestenfalls eine Zukunft in der Nische oder der zweiten Liga der Forschung, den sogenannten B- und C-Journals prophezeien: „[D]ie Publikationskultur ist sicherlich im Wandel und es wird vor allem für die B-rated Journals schwieriger, sich gegen die Open Access Journals zu behaupten, aber ich glaube es wird an der Spitze weiterhin und auch auf absehbare Zeit eine Gruppe von Top-Journals geben, die ausschlaggebend sein werden […] für Berufungen, für akademische Track Record et cetera und die deshalb weiterhin die erste Adresse für jedes interessante Paper sein werden.“ (C) Die Qualität des Review-Verfahrens: „Open Acces kann immer nur mit Qualitätseinbußen funktionieren“ Ebenfalls ein Latecomer-Nachteil insoweit sie berechtigt ist, zusätzlich aber auch eine Folge des Begriffs-Wirrwarrs rund um Open Access insoweit sie ein Vorurteil darstellt, ist die häufig geäußerte Sorge bezüglich der Qualität des Review-Verfahrens19 im Falle einer Open Access Publikation. Ein Physiker formuliert seine Bedenken bezüglich des Peer Reviews wie folgt: 18 Ein befragter BWL-Professor zieht aus der „Länge der Schlange“ sogar seine persönliche Forschungsmotivation: „Das was einen reizt daran, die Olympiade daran – wenn sie eine Ablehnungsquote von 92% haben – das macht Spaß!“ 19 Nicht Thema an dieser Stelle sind prinzipielle Probleme mit der Methode des Peer-Review-Systems, vgl. dazu Fröhlich (2007). 18 „Meiner Ansicht nach ist der Prozess bis Online-Journale ein ähnliches Niveau erreichen wie eben die etablierten Journale ein sehr langwieriger Prozess und ich denke, das kann man nicht innerhalb von wenigen Jahren erreichen“ (Phy5) Review-Qualität und Ranking des Journals als „hoch“ stehen dabei in einem untrennbaren, sich wechselseitig verstärkenden Zusammenhang: „Man fängt oben an, so eine Top-Down-Strategie, kriegt gute Reviews und Hinweise und denn kann man immer noch eine Etage tiefer probieren.“ (BWL 3) Hinzu kommt ein Vorurteil schlechterer oder fehlender Reviews von Open Access ganz generell: „Ich denk Open Acces kann immer nur mit Qualitätseinbußen funktionieren.“ (Soz5) „[W]enn man so eine Open Access Veröffentlichung hätte, dann muss es doch einen Gremium geben, was die Qualität der Arbeiten bewertet, kritisch durchsieht und gegebenenfalls […] auch die Möglichkeit hat, eine Arbeit zurückzuschicken, so dass sie verbessert wird.“ Dieses speist sich nicht zuletzt daraus, dass sowohl für Veröffentlichungen im Rahmen von Open Access Journalen („Golden Road“) als auch für nicht-referierte Veröffentlichung als Arbeitspapiere („Green Road“) der Begriff „Open Access“ verwendet wird. (D) Wissenschaftliches Publizieren als Rattenrennen: „Wer es als erstes macht, verliert.“ „[K]lar, von der normativen Seite ist völlig eindeutig, man muss auf das Internet umsteigen. Nur wer es als erstes macht, verliert. Also als individueller Autor.“ (Soz7) Allen drei bisher angeführten Schwierigkeiten von Open Access im wissenschaftlichen Publikationsprozess – fehlende Problembetroffenheit, Latecomer-Nachteile in Reputation und Review-Qualität – gemeinsam ist ihre Verknüpfung mit dessen Bedeutung für die Karriere, ja das wissenschaftliche Überleben der AutorInnen: „Publish or perish“ ist auch im deutschsprachigen Raum zum geflügelten Wort unter WissenschaftlerInnen geworden.20 Für Open Access wird dieser Druck zum Publizieren in etablierten, gut „gerankten“ Journalen wiederum durch die bereits erwähnten Nachteile der „späten Geburt“ zum Problem. 20 Implizit wurde das Thema in 27 der 39 Interviews (ca. 69,2 Prozent) angesprochen, explizit sprachen drei (Soz3, Soz4 und VWL3) von „publish or perish“. 19 „Also die Gründe für mich in […] Top Journals […] zu veröffentlichen sind […] rein Karriere begründet, sonst würde ich das so vermutlich nicht machen.“ (Bio3) Die Bedeutung von „Top-Publikationen“ für die Karriere ist dabei nicht nur direkt in Bewerbungs- und Berufungsverfahren spürbar, sondern auch mittelbar über den Umweg der Forschungsfinanzierung, die genauso vom Publikationserfolg bestimmt ist: „[J]e besser die Journals desto eher kriegt man diese Projekte genehmigt. […] Ich kann mich dem Zwang nicht entziehen. Also ich brauche Geld für meine Forschung, also muss ich gut publizieren und dem kann ich mich nicht entziehen.“ (Med1) Besonders betroffen von dem Druck in Richtung etablierter Journale sind junge NachwuchsforscherInnen, die sich noch beweisen müssen. „Die Topjournals werden eher angesehen, wenn man […] noch in der Qualifizierungsphase ist.“ (Phy4) „[F]ür Jungwissenschaftler ist es wichtig, dass man […] in Zeitschriften publiziert, die im Ranking sind.“ (VWL3) Dies führt zu der paradoxen Situation, dass eine Reihe von Befragten die schleppende Durchsetzung von Open Access zur Generationenfrage erklären21, gleichzeitig aber gerade den NachwuchsforscherInnen Handlungs- und Entscheidungsspielräume aus karrieretaktischen Gründen absprechen. Ein Wandel könne nämlich – wenn überhaupt dann – nur „von oben“22 kommen. (E) HerausgeberInnen als Türöffner für Open Access? – „eine Gegenrevolution, die Sie von oben durchsetzen müssten“ „[D]as wäre eine Gegenrevolution, die Sie von oben durchsetzen müssten, die Sie nicht von unten durchsetzen können“ (BWL4) Wie schon über die Schwierigkeiten und Probleme mit Open Access Publikationen herrscht auch über den scheinbar einzig möglichen Weg in eine Open-Access-Zukunft erstaunliche Einigkeit unter den Befragten. Unabhängig voneinander waren diese sich mehr oder weniger einig, dass nur „die Etablierten“ (Bio2), „die renommierten Zeitschriften“ (Soz7), „die Krugmans und Obstfelds“ (VWL2), eben die „[n]amhafte[n] Herausgeber“ (VWL5) die Tür zu Open Access aufstoßen können: 21 Vgl. z.B. „dieses Open Access ist ein Generationenproblem“ (Bio5) bzw. „Ich glaube, da müssen noch einige Generationen von Herausgebern durchgehen, bis das Thema zugänglich wird.“ (Soz7). 22 „[E]s müsste von oben nach unten passieren.“ (Soz7) 20 „Ja, es kommt darauf an, wie die Etablierten darauf reagieren. Also wenn die Etablierten es sozusagen annehmen und teilweise auch übernehmen, ist das gut.“ (Bio2) „Vermutlich, also es müsste von oben nach unten passieren. Also die […] beiden renommiertesten Zeitschriften müssten damit anfangen. Also „Kölner Zeitschrift“ und „Zeitschrift für Soziologie“. Das sind so die, die am besten gerankt sind. Wenn die das einführen, […] dann könnte es passieren, dass andere nachziehen und es auch versuchen.“ (Soz7) „Bei denen sie anfangen sollten, sind die Krugmans und Obstfelds, was weiß ich, dieser Welt. Wenn die anfangen dort [in Open-Acces-Journals, Anm. L.D.] zu publizieren, dann ist es für uns viel einfacher.“ (VWL2) „Namhafte Herausgeber z.B. motivieren andere Forscher, an einem OA Journal teilzunehmen. Ein ‚Open Access von unten’ kann ich mir dagegen nicht vorstellen, also das ist zum Scheitern verurteilt.“ (VWL5) Die Appelle an etablierte Forscher/innen insbesondere in den Sozialwissenschaften, hier den ersten Schritt zu tun, korrespondieren dabei mit den wenigen Erfolgsbeispielen von etablierten Open Access Journalen in den Naturwissenschaften: Dort waren es Nobelpreisträger, die ihre enorme Reputation als Herausgeber/innen für neue Open Access Journale (z.B. die Public Library of Science (PLoS) Journale) in die Waagschale gelegt haben. In eine ähnliche Richtung gehen Vorschläge, die in Verbänden und Forschungsnetzwerken jene mächtigen Player/innen zu erkennen glauben, die Open Access zum Durchbruch verhelfen könnten. Ein befragter Volkswirt liefert dafür auch gleiche eine Erklärung aus „seiner“ Disziplin: „Aber das kann man nicht, glaube ich, dadurch lösen, dass man an die Wissenschaftler appelliert ihre Sachen an Open Access zu schicken. Sondern das ist ein Gleichgewichtsproblem und es ist ein Koordinationsproblem.“ (VWL6) Verbände und Netzwerke, deren Hauptaufgabe ja in ebendieser Koordination besteht und die maßgeblich von renommierten Mitgliedern getragen werden, erscheinen demnach als logische Adressaten für die Anliegen von Open Access. 21 Diskussion und Ausblick: Perspektiven für Open Access Die Auswertung der 39 Interviews lässt für die Frage nach den Perspektiven für Open Access als allgemeine Form des wissenschaftlichen Publizierens zumindest eines mit Sicherheit sagen: Von alleine, durch die Dynamik des wissenschaftlichen Publikationsmarktes, wird sich Open Access keinesfalls gegen die etablierte Dominanz der – für die Verlage hochprofitablen – sogenannten „Top-Journale“ durchsetzen. Ein Hauptgrund dafür ist, dass der freie Zugang zu den Werken für die AutorInnen keinen bzw. einen verglichen mit dem Faktor Reputation in all seinen Facetten vernachlässigbaren Mehrwert liefert. Die Pfadabhängigkeit (vgl. David 1985 sowie Sydow et al. 2005) der Publikationslandschaft durch sich selbstverstärkende Reputationsspiralen – Stichwort: Matthäus Effekt (Merton 1968) – wird durch das Impact-Faktor-Regime noch verstärkt und „objektiviert“. Die Qualitätsmessung mittels Impact-Faktor spielt dabei inzwischen in den Sozialwissenschaften eine ähnlich dominante Rolle wie zuvor nur in den Naturwissenschaften. Die von den InterviewpartnerInnen selbst thematisierten Möglichkeiten, aus diesem Zirkel zu Gunsten von Open Access auszubrechen sowie die vereinzelten Erfolge von Open Access Zeitschriften zeigen dabei, dass sich Impact-Faktor-Reputation zwar selbst reproduziert, es dabei aber im Zeitverlauf zu mehrfacher Reputationsübertragung kommt: Reputation von WissenschaftlerInnen speist sich aus deren Veröffentlichungen in „Top-Journalen“. Die Reputation dieser Journale ist zu einem Gutteil aber auch eine Folge ihrer Möglichkeit, reputierte Wissenschaftler/innen als AutorInnen und – vor allem – Herausgeber/innen und Reviewer/innen zu gewinnen. Im Zeitverlauf wandert so die Reputation des einzelnen, häufig zitierten Artikels zu dessen Autor/in und von diesem/dieser zum Journal. Reputation ist dabei ein interessantes Gut, ist es nämlich einerseits relational – es lebt von der Differenz und wechselseitigen Bezüglichkeit zwischen AkteurInnen – und andererseits nicht gänzlich rivalisierend. Denn durch die HerausgeberInnentätigkeit an ein Journal übertragene Reputation geht dem/der Wissenschaftler/in nicht verloren. Besonders deutlich macht das die Gründung der Public Library of Science durch Nobelpreisträger, die ihre Reputation an deren Journale quasi „verliehen“ und ihnen dadurch zum Durchbruch verholfen haben – ohne selbst dadurch merkbar an Reputation eingebüßt zu haben. Nach dieser Logik müssten also HerausgeberInnenkollektive über beträchtliches Drohpotential ihrem Verlag gegenüber verfügen: Gegen die gemeinschaftliche Forderung des HerausgeberInnenkollektivs stärker in Richtung Open Access zu gehen – untermauert mit der 22 Drohung der „Ausgründung“ eines Konkurrenzproduktes – könnte demnach tatsächlich eine Möglichkeit für eine Bewegung hin zu Open Access sein. Derartige Initiativen sind aber derzeit noch keineswegs in Sicht. Mit ein Grund dafür könnten die fehlende, spezifische Adressierung von HerausgeberInnen durch Open Access Initiativen sowie mangelnde (institutionelle) Unterstützungsangebote für derartige Ausgründungsprojekte sein. Dabei wäre zu erwarten, dass bereits einzelne Beispiele einer derartigen „Revolution von oben“ wegen ihres beträchtlichen Drohpotentials eine generelle Bewegung der Verlage hin zu Open Access auslösen könnten. Derartige Bemühungen könnten institutionelle Open Access Initiativen wie jene der DFG, der Max-Planck-Gesellschaft oder jüngst der Europäischen Union23 unterstützen und zu transformativem Wandel in der Publikationslandschaft führen. Offensichtlich ist dabei allerdings, dass sämtliche übrigen Probleme des Impact-FaktorRegimes von einem Wandel hin zu Open Access unberührt bleiben. Im Gegenteil, die von vielen InterviewpartnerInnen geschilderte unüberschaubare Flut an Publikationen einer sich globalisierenden Wissenschaftslandschaft wird Bedarf nach und Bedeutung von quantitativen Selektionsmechanismen wie dem Impact-Faktor noch steigern. Der Widerspruch zwischen eindimensionaler Qualitätsmessung und der Notwendigkeit von wissenschaftlichem (Theorien- und Methoden-) Pluralismus wird dabei scheinbar von sämtlichen Beteiligten als unlösbares Dilemma beiseite geschoben. Das Beispiel Open Access darf dann allerdings als Beleg für die These dienen, dass gesellschaftlich negative Eigendynamiken des Wissenschaftssystems teilweise externe, regulative Eingriffe erfordern. Die von Christian Dries und Hartmut Rosa24 vorgeschlagene Reduktion des Publikationsoutputs – zum Beispiel durch Regelungen in Berufungsverfahren – ist hierfür nur ein kleines Beispiel. Änderungen bei der Forschungsförderung – insbesondere die Abkehr vom gegenwärtigen Trend zur „Exzellenz“förderung hin zur gezielten Förderung von Theorien-, Methoden- und Meinungsvielfalt – sowie der Karrierewege wären schon größere Brocken, deren Behandlung an dieser Stelle aber jeden Rahmen sprengen würde. 23 24 Vgl. http://ec.europa.eu/research/press/2008/pdf/decision_grant_agreement.pdf [25.08.2008] FAZ Sonntagszeitung vom 8. Mai 2007 23 Anhang A: Dilemma Szenario Nach der letzten Einheit einer Forschungskonferenz bleiben zwei Teilnehmer(innen) noch zurück und unterhalten sich über die Arbeiten, die sie präsentiert hatten. Es entwickelt sich das folgende Gespräch: Anne (Aaron): Das Paper ist jetzt schon in einem Stadium, wo ich es bei einem Journal einreichen möchte. Ich bin mir nur noch nicht sicher, wo ich es hinschicken soll. Olivia (Otto): Aber so viele Möglichkeiten gibt es da ja eh nicht, oder? Jedenfalls eines des Top-Journale, das bedeutet gute Reviews und wenn man abgelehnt wird, kann man es immer noch bei einem B-Journal einreichen. Ich denk mir jedenfalls immer „start high“. Anne (Aaron): Ja schon, aber andererseits haben ein paar Kollegen von mir gefragt, ob ich das Paper nicht in einem neuen Open Access Journal einreichen möchte, das sie gegründet haben. Das ist auch double-blind und wenn man es frei herunterladen kann, wird es vielleicht auch mehr gelesen und zitiert. Ich glaube sowieso, dass Publizieren im Netz die Zukunft ist. Olivia (Otto): Das mag schon sein, dass es dann mehr gelesen wird – aber du kennst doch das Problem mit den neuen Journalen: Eine Veröffentlichung dort zählt einfach nicht soviel und auch wenn es mir nicht gefällt, die Leute schauen doch immer nur darauf, wo etwas publiziert ist, bevor sie überhaupt reinlesen. Außerdem sind die Reviews bei neuen Journalen auch oft nicht besonders… Anne (Aaron): Naja, aber nach der Logik haben doch neue Journale nie ein Chance, wenn sie immer nur das bekommen, das bei anderen Journalen abgelehnt worden ist. Und ich finde es eigentlich schon gut, dass Forschungsergebnisse frei zugänglich sind. Das macht doch Wissenschaft aus. Olivia (Otto): Wenn dir das wichtig ist, dann kannst du ja immer noch eine Version als Working-Paper auf deine Homepage stellen. Dann ist es auch frei zugänglich und gleichzeitig kannst du es in einem wirklich guten Journal einreichen. So mache ich das jedenfalls meistens. Anne (Aaron): Also ich weiß nicht recht… 24 Literatur David, P.A. (1985): Clio and the economics of QUERTY. In: American Economic Review 75 (2), S. 332-337 Deutsche Forschungsgemeinschaft (Hrsg./2005a): Publikationsstrategien im Wandel? Ergebnisse einer Umfrage zum Publikations- und Rezeptionsverhalten von Wissenschaftlern unter besonderer Berücksichtigung von Open Access. Weinheim: Wiley-VCH. Djelic, M./Sahlin-Anderson, K. (2005): Transnational Governance: Institutional Dynamics of Regulation. Cambridge: Cambridge University Press Dobusch, L./Forsterleitner, C. (2007): Freie Netze. Freies Wissen. Wien: Echomedia. Online: http://www.freienetze.at Dobusch, L./Kapeller, J. (2009): “Why is Economics not an Evolutionary Science?” New Answers to Veblen’s Old Question. Forthcoming in: Journal of Economic Issues (December) Feyerabend, P. (1977): Wider den Methodenzwang. Frankfurt/M. Suhrkamp. Fournier, J. 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