Pressemeldung K-Übung Einhausung BAB A3

Transcription

Pressemeldung K-Übung Einhausung BAB A3
Landratsamt Aschaffenburg
Pressemitteilung
der Kreisbrandinspektion
A3
vom
Goldbach, große Katastrophenschutzübung in der
Autobahneinhausung Goldbach-Hösbach
Am Samstag, 21.09.2013 gegen 23.00 Uhr kam es in der Einhausung GoldbachHösbach der Bundesautobahn 3 kurz vor der Ausfahrt Goldbach in Fahrtrichtung
Würzburg zu einem schweren Verkehrsunfall zwischen einem Lastkraftwagen und zwei
Pkw. Die beiden Insassen des einen Fahrzeuges waren zwischen der Tunnelwand und
dem Lkw in ihrem Fahrzeug eingeklemmt und schwer verletzt. Ein weiterer Pkw war auf
den Lkw aufgefahren, Fahrer und Beifahrer dieses Fahrzeuges waren ebenfalls verletzt.
Aufgrund des entstandenen Staus kam es am Stauende zu einem weiteren Unfall. Ein
Gefahrgut-Lkw war ins Schleudern geraten und kurz nach Beginn der Einhausung an
die Wand geprallt. Durch den Aufprall wurden mehrere Gefahrgutbehälter beschädigt
und liefen aus. Der verletzte Fahrer befand sich noch im Führerhaus des GefahrgutLkw.
Dies war die Ausgangslage einer großen Katastrophenschutzübung in der vergangenen
Nacht bei der die Einsatzfähigkeit des Hilfeleistungs-Systems im Landkreis
Aschaffenburg und der Gefahrenabwehrplan der Einhausung entsprechend den
Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln. (RABT) überprüft
wurden. Aus diesem Grund war die Bundesautobahn 3 in beide Fahrtrichtungen von
21.45 Uhr bis 02.00 Uhr zwischen den Anschlussstellen Aschaffenburg-Ost und
Hösbach voll gesperrt.
Die Integrierte Leitstelle Bayerischer Untermain alarmierte entsprechend den
Stichworten „Verkehrsunfall zwischen Lkw und Pkw mit eingeklemmter Person“ und
„Gefahrgut-Unfall“ die Einsatz- und Rettungskräfte, die gemäß den Vorplanungen der
Kreisbrandinspektion für solche Einsatzszenarien vorgesehen sind.
In der Folge rückten zahlreiche Feuerwehreinheiten in Richtung Einhausung aus. Die
ersteintreffenden Kräfte von der FF Goldbach verschafften sich zunächst einmal ein Bild
von der Lage vor Ort. Während sich ein Teil der Feuerwehrleute um den verletzten
Fahrer des Gefahrgut-Lkw kümmerten, bereiteten andere die Rettung der
eingeklemmten Pkw-Insassen vor.
Zahlreiche Autofahrer, die in der Einhausung im Stau standen, klagten über
Atembeschwerden und Verätzungen. Ein Großaufgebot an Rettungskräften von
Bayerischem Roten Kreuz und Malteser Hilfsdienst wurde daraufhin ebenfalls an die
Unfallstellen beordert. Die verletzten Autofahrer wurden über die Notausgänge in die in
Richtung Frankfurt führende Tunnelröhre gebracht, dort erstversorgt und anschließend
in die umliegenden Krankenhäuser verteilt. Es wurden insgesamt 15 Verletzte gerettet
und versorgt.
Der Gefahrgut-Lkw hatte 6.000 Liter Salzsäure geladen, die aus beschädigten
Behältern auslief. Die austretenden Säuredämpfe wurden mit einem Wassernebel
niedergeschlagen, Feuerwehrleute in Chemikalienschutzanzügen gelang es nach
einiger Zeit die Leckagen abzudichten. Während in der Einhausung die
Rettungsarbeiten in vollem Gange waren, wurden außerhalb Gefahrstoffmessungen
durchgeführt, die glücklicherweise negativ verliefen. Außerdem wurde ein vollständiger
Dekontaminationsplatz aufgebaut, auf dem die Chemikalienschutzanzugträger nach
ihrem Einsatz zuerst wieder gereinigt wurden, bevor sie wieder aus ihren Anzügen
steigen durften.
Kreisbrandinspektor Otto Hofmann (Waldaschaff) übernahm aufgrund der
Schadenslage die Örtliche Einsatzleitung vor Ort. An der Tunnelbetriebszentrale in
Hösbach wurde zwischenzeitlich von der Feuerwehr Glattbach und den Mitgliedern der
Kreisbrandinspektion die Einsatzleitung aufgebaut und in Betrieb genommen.
Nachdem gegen 01.45 Uhr alle von der Übungsleitung geplanten Maßnahmen
abgearbeitet waren, wurde die Übung schließlich beendet. Zahlreiche
Übungsbeobachter schauten sich gespannt die Arbeit der Einsatzkräfte an. Die
obersten Katastrophenschützer des Landkreises, Landrat Dr. Ulrich Reuter und die
stellvertretende Landrätin Andrea Lindholz waren ebenso vor Ort wie der Fachberater
Brand- und Katastrophenschutz Leonhard Neubert von der Regierung von Unterfranken
und der Würzburger Dienststellenleiter der Autobahndirektion Nordbayern Herr Jens
Ehmke.
An der Übung waren insgesamt 198 Feuerwehrleute und 72 Rettungsdienstkräfte
beteiligt. Außer den Übungsteilnehmern waren noch 20 Personen vom Ortsverband
Alzenau des Technisches Hilfswerkes, 14 Mitarbeiter der Autobahndirektion
Nordbayern und 31 weitere Feuerwehrleute mit der Vorbereitung der Übung und
Absperrmaßnahmen beschäftigt, so dass alles in allem in dieser Nacht 335 Personen
im Einsatz waren.
Nach der Übung lud die Autobahndirektion Nordbayern alle Übungsteilnehmer zu einem
kleinen Imbiss in die Autobahnmeisterei in Hösbach ein, wo sich Dienststellenleiter Jens
Ehmke bei allen Beteiligten für Ihre Teilnahme an der Übung bedankte. Um das
leibliche Wohl kümmerte sich der Malteser Hilfsdienst.
Im Einzelnen haben folgende Feuerwehren an der Übung teilgenommen:
Goldbach, Unterafferbach, Hösbach, Hösbach-Bahnhof, Winzenhohl, Glattbach,
Großostheim, Wenigumstadt, Haibach, Hörstein, Kleinostheim, Laufach, Stockstadt, WF
Düker Laufach, Geiselbach, Gunzenbach, Königshofen, Feldkahl, Schneppenbach,
Mainaschaff, Rottenberg, Rothenbuch, Dettingen und Großwelzheim.
gez. Thomas Rollmann
Kreisbrandmeister und Pressesprecher der Feuerwehren im Lkr. Aschaffenburg
Für Rückfragen stehe ich Ihnen wie folgt zur Verfügung:
Telefon privat (06026)7110 - Mobiltelefon (0171)8838799 - Telefon geschäftl. (06026)9702-12
E-Mail: [email protected]
Postanschrift: KBM Thomas Rollmann, Obere Straße 11, 63762 Großostheim