Bericht Main-Post vom 06.10.2011
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Bericht Main-Post vom 06.10.2011
20 KREIS ASCHAFFENBURG Veranstaltungen Übergabe eines Einsatzleitfahrzeugs GLATTBACH. Ein neues Einsatzleit- fahrzeug wird am Samstag um 18.45 Uhr im Feuerwehrhaus Glattbach übergeben und gesegnet. Der Landkreis Aschaffenburg hat das Fahrzeug beschafft, das bei großen Schadensereignissen und Katastrophen zum Einsatz kommt. Das Fahrzeug ist bei der Freiwilligen Feuerwehr in Glattbach stationiert. Vor der Übergabe ist ein Gottesdienst in der Neuen Kirche. CSU Goldbach lässt Drachen steigen DONNERSTAG, 6. OKTOBER 2011 »Gut und böse«: europäische Krebsarten (links) und importierte Tiere aus Übersee (rechts). Edelkrebs Signalkrebs männlich einheimisch männlich Import aus den USA Edelkrebs Signalkrebs weiblich einheimisch weiblich Import aus den USA Steinkrebs Kamberkrebs männlich einheimisch männlich Import aus den USA Steinkrebs Kamberkrebs weiblich einheimisch weiblich Import aus den USA GOLDBACH. Die CSU von Goldbach und Unterafferbach feiert am Sonntag ein Drachenfest. Beginn ist ab 13 Uhr auf dem Gelände des MSC am Dormes. Es gibt Drachen zu gewinnen, die man gleich über Goldbach steigen lassen kann. Bei Kartoffelfeuer, Süßmostpressen, Papierfliegerbasteln, Balancieren auf der Slackline, Stockbrotbacken ist für Unterhaltung und Spaß gesorgt. Einen Imbiss und Getränke gibt es zu günstigen Preisen. Der Erlös wird für gemeinnützige Zwecke verwendet. Turnverein bietet Linedance für Anfänger HAIBACH. Der Turnverein Haibach bietet ab Montag, 17. Oktober, in einer neuen Gruppe »Linedance für Anfänger« an. Die Übungsabende sind jeweils montags um 19.30 Uhr in der TV Turnhalle in der Jahnstraße. Linedance ist eine Tanzform, bei der Frauen und Männer, jeder für sich, in Reihen und Linien vorund nebeneinander tanzen. Ein Informationsabend mit Schnupperstunde ist am Montag, 10. Oktober, um 19.30 Uhr. b Auskunft und Anmeldung TV Haibach: Tel. 0 60 21/6 19 14 Wanderung mit den Freien Wählern HÖSBACH-BAHNHOF. Die Wanderung der Freien Wähler (FW) des Kreisverbandes Aschaffenburg startet am Sonntag, 16. Oktober, um 11 Uhr. Treffpunkt ist der Festplatz oberhalb des Sportgeländes der Spielvereinigung Hösbach Bahnhof. Dort kennzeichnet ein FW-Schild den Treffpunkt. Der Weg über Schmerlenbach, durch den Wald nach Winzenhohl in die Gaststätte Zur Sonne. Anmeldung erwünscht. b Anmeldung: Tanja Rock, Tel. 0 60 21/9 21 68 25, E-Mail [email protected] oder [email protected] Singen in froher Runde im Pfarrheim MAINASCHAFF. »Singen in froher Runde« können die Senioren in Mainaschaff wieder am Montag, 10. Oktober, um 15 Uhr im Pfarrheim St. Maragretha. Neue Sänger sind willkommen. Entspannen kann man lernen STOCKSTADT. »Entspannen kann man lernen« behauptet Patricia Streun in einem Kurs der Volkshochschule Stockstadt ab Donnerstag, 20. Oktober, 19 Uhr in der Alten Knabenschule. Der Kurs bietet die Möglichkeit, in verschiedenen Entspannungsmethoden, beispielsweise Yoga, Progressive Muskelentspannung und Qi Gong hineinzuschnuppern, um für sich die richtige Methode zu finden. Bequeme Kleidung, warme Socken, Yogaoder Gymnastikmatte und eine Decke mitbringen. b Anmeldung: Tel. 0 60 27/20 05 15, Fax: 0 60 27/20 05 88 Missio-Kleidersammlung in Stockstadt STOCKSTADT. Die Missio-Kleider- sammlung ist in diesem Jahr am Freitag, 14. Oktober. Von 14 bis 18 Uhr kann man die Kleidersäcke im Pfarrheim abgeben. Kleidersäcke liegen in der Kirche aus. Main-Echo-Collage: N. Reis Spessart-Krebs als Export-Schlager Mit Arsen belasteter Schotter ausgebaut 400 Lastwagenladungen Buntsandsteinschotter werden in den kommenden vier Wochen auf der Kreismülldeponie Guggenberg eingebaut. Dann ist zumindest die Hälfte des Arsenproblems dort endgültig beseitigt. Wenn die Arbeiten weiter so laufen wie geplant, kann der Deponieabschnitt für unbelasteten Erdaushub (Deponieklasse 0) noch im Herbst – mit gut zwei Jahren Verspätung – in Betrieb gehen. »Die externen Gutachter bestätigen, dass von diesen Deponieteil künftig keine Arsenbelastung mehr ausgeht«, informierte Christoph Faulhaber vom Ingenieurbüro IBU am Dienstagnachmittag die Mitglieder des Natur- und Umweltausschusses Miltenberg vor Ort. Wie bereits mehrfach berichtet, war bei der Erweiterung der Kreismülldeponie arsenbelasteter Schotter aus dem Sailaufer Steinbruch eingebaut worden. Seit Mitte August wurden 10 000 Tonnen Schotter abgefahren. Derzeit laufen die letzten Arbeiten zur Wiederherstellung der geologischen Barriere, einer Schicht aus wasserundurchlässigem Material. Keinen neuen Sachstand gibt es im DK-I-Abschnitt der Deponie, wo ebenfalls arsenhaltiger Schotter verbaut wurde. Hier soll versucht werden, das giftige Schwermetall durch ein chemisches Verfahren zu binden. Ein entsprechender Versuch ist noch nicht ausgewertet. Auch der Streit mit der Arbeitsgemeinschaft der Baufirmen über die Kosten der Arsensanierung ist noch nicht abgeschlossen. kü EICHENBÜHL-GUGGENBERG. Nachrichten Natur: Die von Förster Gebhard bei Rothenbuch gezüchteten Tiere wecken Interesse – Tod bringende Übersee-Arten Fahrerflucht: 6000 Euro Schaden an Mercedes ROTHENBUCH. Krebse aus Rothenbuch SULZBACH. 6000 Euro Schaden hat ein mit der Zucht erst gar nicht anzufangen.« Eine der Arten aus den USA ist der Kamberkrebs. »Er geht weiter in die Bäche hinein«, sagt Gebhard. Dieser Tod bringende Krebs sei vom Main in die Hafenlohr gekommen – etwa bis auf die Höhe des Orts Hafenlohr. entwickeln sich zum Export-Schlager: Die Tiere aus Spessart-Gewässern verlassen ihre Heimat nicht, um andernorts auf Tellern zu landen, sondern um sich neue Lebensräume zu erschließen. Erst vor kurzem haben einige von ihnen die Reise ins Voralpenland angetreten. Initiator des Krebs-Exports ist der pensionierte Förster Hubert Gebhard aus Rothenbuch (wir berichteten). Vor 25 Jahren hat der Artenschutzbeauftragte des Bunds Naturschutz (BN) für den Spessart begonnen, sich um die Tiere zu kümmern. Auf die Geschichte des europäischen Fluss- oder Edelkrebses stieß der heute 65-Jährige beim Stöbern im Archiv. Er entdeckte ein Buch der Amtskellerei Rothenbuch aus dem Jahr 1793. Aufgelistet sind darin Einnahmen und Ausgaben des örtlichen Schlosses. Daraus geht hervor: 1793 wurden 18 637 Krebse aus der nahen Hafenlohr ans Schloss geliefert. Die Flusskrebse lagen schließlich auf Tellern im Aschaffenburger Schloss Johannisburg. Pest eingeschleppt In der Hafenlohr selbst gebe es gesicherte Populationen der europäischen Sorten Edel- und Steinkrebs; den Edelkrebs eher weiter unten ab Lichtenau, den Steinkrebs oberhalb Richtung Rothenbuch sowie in den Waldbächen der Seitentäler. Wie groß ist die Gefahr durch die Tod bringenden Krebse aus Übersee in der Spessarter Hafenlohr? Gebhard sagt » Der Export klappt hervorragend. Die Tiere siedeln sich an und vermehren sich. « Hubert Gebhard, Krebszüchter Fachleute eingeschaltet Zeitensprung. Zwischenzeitlich war der Flusskrebs in ganz Deutschland nahezu ausgestorben, so Gebhard. Nach dem Zweiten Weltkrieg habe es keine Edelkrebse mehr gegeben. Ein wesentlicher Grund dafür ist ein Import aus den USA: Amerikanische Krebsarten schleppten um 1860 eine tödliche Infektionskrankheit ins Land, gegen die sie selbst resistent sind – die Krebspest. Zusätzlich beeinträchtigten mehr und mehr Abwässer, Schadstoffe aus Industrie, Haushalten und Landwirtschaft die Lebensgrundlage der heimischen Krebse. BN-Mann Gebhard informierte sich bei Fachleuten und ging als Förster in seinem Revier ans Werk, unterstützt von den (heutigen) Staatsforstbetrieben Rothenbuch und Heigenbrücken. Untersucht wurden Bäche und Teiche: Welche Tiere tummeln sich darin? Gibt es aggressive Krebse aus Übersee? Stimmt der pH-Wert? Das heißt: Ist es sinnvoll, heimische Krebse anzusiedeln? Das ist heute mit »ja« zu beantworten. In Bächen, Teichen und Seen gibt es Krebs-Populationen, die sich selbst tragen, also fortpflanzen – und die menschliche Hilfe nicht mehr brauchen, sagt Gebhard. Fast 50 Teiche Angefangen hat er mit 60 Flusskrebsen, die aus dem Bayerischen Wald in den Spessart gekarrt wurden. KalterGrund-See und Breitsee waren die Auf Krebsfang: Hubert Gebhard an einem seiner Spessarter Waldteiche. Foto: Annette Helfmann Stichwort: Edel- und Steinkrebs Krebse zählen zu den ältesten Lebewesen der Erde: Schon vor 250 Millionen Jahren hat es sie gegeben. In Bayern sind zwei Arten heimisch – der Steinkrebs und der Edelkrebs (auch Flusskrebs). Das gepanzerte Getier ist nachts aktiv und lebt unter Wasser in Höhlen der Seitenböschungen. Der Edelkrebs wird 15 bis 20 Jahre alt und ist der größte unter den in Europa heimischen Krebsarten. Das Männchen ist rund 17 Zentimeter groß bei etwa 350 Gramm, das Weibchen 11. Der Schwanz des Weibchens ist breiter als der des Männchens, dafür hat er die größeren Scheren. Der Steinkrebs wird etwa neun ersten Stationen. Fast 50 Teiche hat Gebhard inzwischen gebaut, zehn auf zehn Meter reichen den Tieren. Sie haben sich vermehrt und in anderen Feuchtbiotopen sowie in der Hafenlohr eine neue Heimat gefunden. Mehr als 10 000 Krebse hat Gebhard seinen Schätzungen zufolge mittlerweile gezüchtet. Edelkrebs und Steinkrebs: Zwei Arten sind in Bayern und im Spessart heimisch. Während der Edelkrebs langsam fließende Gewässer wie den Zentimeter groß und ist die kleinste europäische Flusskrebsart. Krebse gelten als »Gesundheitspolizei« der Gewässer. Sie fressen kranke Fische, Molche, Aas, Würmer, Schnecken, Insektenlarven, Unterwasserpflanzen, Algen. Dadurch halten sie das Wasser sauber. Gibt es in einem Gewässer Krebse, so Fachleute, ist es gesund. Krebse sind Nahrung für zahlreiche Fischarten, Vögel (Graureiher, Schwarzstorch) sowie für Fischotter und Iltis. Der Fang wildlebender Edelkrebse ist ohne behördliche Genehmigung in Deutschland nicht gestattet. (msd/red) unteren Abschnitt der Hafenlohr bevorzugt, ist der Steinkrebs in den oberen Bachläufen zu finden, so Artenschutz-Experte Gebhard. In stehenden Gewässern lasse sich der Edelkrebs leicht züchten, sein Bestand im Spessart sei gesichert und kaum gefährdet. Der Steinkrebs hingegen favorisiere schnell fließendes Wasser – »Züchtung kaum möglich«. Wichtig ist: Die Ami-Krebse, die Krankheiten übertragen, müssen fern sein. Gebhard: »Sind sie da, brauche ich ganz offen: »Das weiß ich nicht.« Er vermutet, dass sich bei den europäischen Arten allmählich eine Resistenz gegen die Krebspest einstellt. Übertragen werde die Krankheit durch Bakterien, freigesetzt bei der Verwesung importierter Krebse oder durch deren Kot. Die europäischen Arten nehmen die Bakterien durch Wasser und Nahrung auf, sterben und werden selbst zur Gefahr für ihre Artgenossen. Ein Dominoeffekt. Bei allen Gefahren durch importierte Amerika-Krebse, die generell weit verbreitet sind: Dort, wo diese nicht vorkommen und Gebhard züchten kann, schaut’s gut aus. So gut, dass der BN-Mann seine Krebse an Gleichgesinnte zur Zucht und für die Artenvielfalt verschenken kann – bisher mehr als 3500. Nach Oberfranken und Schwaben Spessart-Exporte gingen schon nach Forchheim in Oberfranken, in die Rhön, nach Schwaben, in den Frankenwald, nach Lohr. Einem Forstbesitzer in Nordthüringen hat er kürzlich 50 Krebse überlassen. Der Mann hat mehrere Waldteiche. Ein Teichbesitzer im Alpenvorland bei Rosenheim hat 80 Exemplare von Gebhard bekommen. Auch in ehemaligen Karpfenteichen des Klosters Neustadt in der Nähe der Hafenlohr gibt es Aktionen. Die Spessarter Krebse fühlen sich andernorts offenbar wohl. Gebhard hat von den bisherigen Exporten positive Rückmeldungen. »Das klappt hervorragend. Die Tiere siedeln sich an und vermehren sich.« Matthias Schwind unbekannter Autofahrer am Montag in Sulzbach an einem silberfarbenen Mercedes hinterlassen. Der Unfall mit Fahrerflucht ereignete sich in der Zeit zwischen 16 und 20 Uhr auf der Hauptstraße. Die Polizei geht davon aus, dass der Unbekannte an dem Mercedes vorbeifahren wollte, dabei wegen eines entgegenkommenden Fahrzeugs nach rechts lenkte und dann am Heck des geparkten Wagens hängen blieb. Nun suchen die Beamten einen weißen Pkw, der vorne rechts beschädigt sein dürfte. red Neu: Beratung für Krebskranke BABENHAUSEN. Der Verein Weiter- leben bietet ab sofort im Beratungsladen in der BürgermeisterRühl-Straße 6 mittwochs von 11 bis 13 Uhr Menschen, die an Krebs erkrankt sind, sowie deren Angehörigen und Freunden psychoonkologische und sozialrechtliche Beratung an. Der Verein zeigt auf, wie mit den vielfältigen Belastungen besser umgegangen und neue Orientierung gefunden werden kann. Das Angebot erstreckt sich unter anderem auf psychosoziale Beratung für Patienten, Angehörige und Freunde, Rehabilitationsmaßnahmen, berufliche Orientierung sowie Leistungsansprüche. Die Beratungen sind kostenlos. red b Kontakt: Weiterleben, Tel. 0 61 51 / 96 21 40; E-Mail [email protected]. Veranstaltungen Kurs: Progressive Muskelentspannung STOCKSTADT. Einen sechsteiligen Kurs zur Progressiven Muskelentspannung (PMR) hält Stefan Diegelmann ab Mittwoch, 30. November, 19 Uhr im Rathaus Stockstadt, Hauptstraße 19 bis 21 ab. Bei der Progressiven Muskelentspannung nach Jacobson, auch progressive Relaxation genannt, werden bestimmte Muskelgruppen systematisch zuerst angespannt und dann entspannt. Der Wechsel soll das Körperbewusstsein sensibilisieren und ermöglichen, Stress und Verspannungen zu erkennen und zu bearbeiten. Die Kursgebühr beträgt 47,70 Euro je Teilnehmer. b Anmeldung: Tel. 0 60 27/20 05 15, Fax: 0 60 27/20 05 88