Trendanalyse: Vernetztes Fahrzeug 2015

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Trendanalyse: Vernetztes Fahrzeug 2015
Consulting
APP
Cloud
Trendanalyse: Vernetztes Fahrzeug 2015
Die wichtigsten Trends und Herausforderungen
in der Fahrzeugtelematik.
Eine Studie der MBtech Consulting GmbH
Vorwort
Management Summary 3
Zielsetzung und Studiendesign
4
Kundenbedarf nach Diensten 5
Marktentwicklung Leistungsanbieter: Zwei Welten
Technologien 6
7
das mobile Internet ist heute einer der wichtigsten Trends in unserer Gesellschaft. Die Vernetzung von Medien und Internet mittels mobiler Endgeräte
wie Smartphones, Tablet-PCs u. a. spiegeln den wachsenden Bedarf der Generation Internet an Informationen überall und jederzeit auf unserem Globus
wider. Das Automobil hingegen ist Ausdruck von Individualität und ein Mittel
zur physischen Fortbewegung.
Die Verbindung von mobilem Internet und Automobil vernetzt beide Mobilitätsformen. Welche Möglichkeiten ergeben sich aus diesem „Vernetzten Automobil“ für die Nutzer und Anbieter von Automobilen und internetbasierten
Diensten? Welche Faktoren hemmen die Entwicklung zum vernetzten Automobil – was sind mögliche Treiber? Entstehen neue Geschäftsmodelle, die
profitabel umgesetzt werden können?
8
Rahmenbedingungen 9
Handlungsempfehlungen
10
Kontakt 11
Sehr geehrte Damen und Herren,
Diesen Fragen sind wir in einer Trendanalyse nachgegangen. Sie hat das Ziel,
Transparenz bezüglich der aktuellen Situation des vernetzten Fahrzeugs zu
schaffen, mögliche Szenarien für 2015 aufzuzeigen und Handlungsfelder abzuleiten.
Es bestätigt sich ein klarer Trend zum vernetzten Automobil. Ein deutlicher
Anstieg im Austausch von Mobilitätsinformationen, gewerblich genutzten
Diensten im B-2-B-Bereich sowie Infotainment im Auto wird erwartet. Aus der
Vernetzung des Automobils mit seinen originären Daten und der Umwelt über
das Internet etablieren sich neue Anwendungen und Geschäftsmodelle. Das
auto-mobile Internet befindet sich in seiner Umsetzung.
Mit besten Grüßen aus Sindelfingen
Ralf Bechmann
Director
MBtech Consulting GmbH
2
|
Management Summary
Ausgangspunkt
Automobilhersteller rund um den Globus entwickeln,
präsentieren, produzieren und vermarkten neue Funktionalitäten in Fahrzeugen, die über Schnittstellen einen
Austausch von Daten mit dem Internet ermöglichen. Damit hält das Internet Einzug in die Welt des Automobils.
Die Kombination von Auto und Internet eröffnet für die
gesamte Automobilbranche, Anbieter von Internetdiensten und deren Kunden neue Möglichkeiten. Die Trends
dieser Nutzung, die damit verbundenen Herausforderungen sowie Chancen und Risiken stehen im Mittelpunkt
dieser Trendanalyse.
Rahmenbedingungen
Kundenbedarfe
Nutzung von Daten und Diensten
Marktentwicklung
Die Treiber
Leistungsanbieter
Zwei Welten
Technologie
Realisierung & Herausforderungen
Zentrale Ergebnisse
Der Austausch von Daten und Mehrwertdiensten im
Automobil über das Internet wird bis 2015 deutlich
zunehmen - es besteht ein wachsender Bedarf nach
Mobilitätsinformationen, gewerblich genutzten Diensten im B-2-B-Bereich sowie Infotainment im Auto
Automobilhersteller führen das vernetzte Fahrzeug
über die gehobenen Fahrzeugsegmente in die Märkte
ein
Das vernetzte Fahrzeug gewinnt in Fahrzeugen mit alternativen Antriebsformen und City-Cars an Bedeutung
Bis 2015 wird voraussichtlich eine Vielzahl von Anwendungen aus intelligent kombinierten und nutzerfreundlich aufbereiteten Daten für den Einsatz in Automobilen zur Verfügung stehen
Der Automobile OEM wird die Verantwortung über
die Bereitstellung originärer Fahrzeugdaten sowie die
Systemsicherheit im Fahrzeug innehaben
Herstellerunabhängige Anbieter von übergreifenden
Diensten werden die Vormachtstellung des OEM
angreifen
M
ittelfristig werden sich attraktive und flexible Nachrüstlösungen von Drittanbietern im Markt etablieren
Eine Systemöffnung unter Wahrung der Systemsicherheit des Fahrzeugs ist eine wesentliche Voraussetzung, um die Akzeptanz und Nutzung des vernetzten
Fahrzeugs zu gewährleisten und zu fördern
2
|3
Zielsetzung und Studiendesign
Ziele und Fragestellungen
Die Trendanalyse hat zum Ziel, Transparenz über die
aktuelle Situation zum vernetzten Fahrzeug zu schaffen,
mögliche Szenarien für 2015 aufzuzeigen und Handlungsfelder abzuleiten.
Vor diesem Hintergrund stehen vier Fragestellungen im
Fokus:
elche Anforderungen stellen die Kunden 2015 an
W
die Dienste im Fahrzeug?
Wie entwickeln sich die Märkte und wie arbeiten die
Leistungsanbieter zusammen?
Wie wird die Vernetzung des Fahrzeugs technisch
realisiert?
Welche Rahmenbedingungen sind dabei zu berücksichtigen?
Vernetzung des
Fahrzeugs über
ein Drittsystem
(Smartphone)
4
|
Visualisierung
und Bedienung
Vernetzung über
fahrzeugeigene
Sende- und
Nutzung von
Internetdiensten Empfangseinheit
Studiendesign und Expertenprofil
Führungskräfte und Experten aus (Produkt-) Strategie,
Entwicklung, Marketing und Vertrieb wurden im Zeitraum
Juni bis August 2011 in 20 Interviews befragt. Der Teilnehmerkreis repräsentiert die Sicht von:
Automobilhersteller und -zulieferer
Anbieter von Telekommunikation, Software und
Diensten
Verbände und Forschungseinrichtungen
Gesetzgeber
Die Befragung erfolgte in persönlichen, strukturierten
Interviews mit der Möglichkeit zu qualitativen und quantitativen Aussagen.
Definition „Vernetztes Fahrzeug“
Das vernetzte Fahrzeug ermöglicht den Austausch von
Daten zwischen Auto und seiner Umwelt über das Internet. Die Verbindung zum Internet wird durch eine fahrzeugeigene Sende- und Empfangseinheit oder über Drittsysteme (z. B. Smartphones) realisiert. Das Fahrzeug wird
damit zu einem Kommunikationsknoten. So wird die Nutzung von Daten und Diensten im Fahrzeug mittels geeigneter Bedien- und Anzeigekonzepte ermöglicht.
Kundenbedarf nach Diensten
Die Nachfrage nach Diensten im Fahrzeug ist im wesentlichen durch drei Faktoren gekennzeichnet:
Mobilitätsbezug
Individualisierung
Markenidentität des Fahrzeugs
95% der Befragten sehen im wachsenden Bedarf an
Mobilitätsinformationen den wesentlichen Treiber des
vernetzen Fahrzeugs. Dienste wie eine verbesserte
Navigation oder Informationen über die Verkehrslage
werden als sehr nutzungsrelevant eingestuft – wobei
Qualität und Aktualität des Contents einen wesentlichen Erfolgsfaktor darstellen. Die Zahlungsbereitschaft
für diese Dienste ist überdurchschnittlich hoch. Dies
spiegelt auch ein hohes Potenzial für neue Telematikfunktionen im B-2-B Bereich wieder.
Die Individualisierung des Fahrzeugs spielt vor allem für
jüngere Generationen eine bedeutende Rolle. Junge und
technikbegeisterte Kunden wollen in ihrem Automobil
über ihre virtuelle Lebenswelt wie z. B. ihr individuelles
Nutzerprofil, personalisierte Dienste und Social Media
verfügen.
Nachfrage nach Diensten
keine
0.0
0.5
1.0
Mobilitätsinformationen
1.5
Infotainment
2.05
0.70
Internet
2.05
0.80
Social Media
0.75
Connected Living
0.30
3.0
1.67
1.26
0.95
1.20
Kundenrelevanz
Verbraucherinformationen werden dann interessant,
wenn standort- und mobilitätsbezogene Dienste angeboten werden, z. B. beim Vorbeifahren oder mit direktem
Nutzen vor Ort.
Insgesamt kann die Nachfrage nach einer Vernetzung
des Fahrzeugs als hoch bezeichnet werden. Zunächst
wird die Technologie zur strategischen Positionierung
des OEM im Markt genutzt. Profitable Geschäftsmodelle
werden im Nachgang durch neue Applikationen erwartet, die von verschiedensten Anbietern zur Verfügung
gestellt werden.
2.47
2.33
2.35
1.32
Fahrzeuginformationen
2.5
Als ein möglicher Komfortdienst wird die Bedeutung des
Infotainments für Kunden als überdurchschnittlich hoch
angesehen. Die freie Nutzung von Internetseiten spielt
dagegen eine untergeordnete Rolle und wird quasi als
Basisfunktionalität angesehen. Die Zahlungsbereitschaft
geht in beiden Fällen nicht über das vom Smartphone
bzw. das vom medialen Angebot Gewohnte hinaus.
2.95
1.75
Gewerbliche Nutzung/B-2-B
Verbraucherinformationen
groß
2.0
Services und Angebote, die zur Marke passen, werden
durch die Fahrzeughersteller in den Markt gepusht.
Automobile OEM geben sich durch das vernetzte Automobil ein „State of the Art“- Image. Ziel ist sich strategisch vom Wettbewerb abzuheben und Kunden an sich
zu binden. Dienste reichen von der Steigerung der Fahrzeugsicherheit mittels Umweltinformationen über Komfortdienste bis zu einer verbesserten Anbindung an individualisierte kundenspezifische Servicepunkte.
Zahlungsbereitschaft
Kernaussagen
Hoher
Bedarf bei Mobilitätsinformationen ist gegeben
Q
ualität und Aktualität der Daten ist erfolgsentscheidend
H
öchste Zahlungsbereitschaft im Bereich B-2-B
2
|5
Marktentwicklung
Entwicklungsstufen
Zwei wesentliche Entwicklungen des Marktes werden
den Weg zum vernetzten Fahrzeug kennzeichnen. Zunächst verläuft die Entwicklung über die Technologieintegration und den Infrastrukturaufbau. Basierend
darauf wird sich eine erhebliche Eigendynamik unterschiedlicher Spieler im Markt wie Softwarehäuser, Telekommunikationsunternehmen und Plattformanbieter
entwickeln. Diese bringen neue Applikationen für unterschiedlichste Nutzergruppen ins Fahrzeug. Automobile
OEM müssen sich entscheiden, ob sie ihre Systeme für
diese Applikationen öffnen oder ihre eigenen, proprietären Anwendungen weiter favorisieren. Entsprechend
wird sich das vernetzte Fahrzeug in mehreren, nicht stetigen Stufen im Markt etablieren.
Treiber – Automobile Hersteller
Die Fahrzeuge der gehobenen Klassen der Premiummarken sowie trendige City-Cars, insbesondere in Verbindung mit alternativen Antriebskonzepten, dienen als
Technologie- und Innovationsträger. Bei Neufahrzeugen
des oberen Fahrzeugsegments entwickelt sich die Vernetzung mit einer hohen Durchdringung von ca. 80% bis
zum Jahr 2015 zum Standard. Diese Fahrzeuge werden
mit fahrzeugeigenen Sende- und Empfangseinheiten
ausgestattet sein. Zugleich werden City-Cars mit einer
Ausstattungsquote von etwa 33% insbesondere junge
und urbane Käuferschichten ansprechen. Hier geschieht
die Vernetzung durch das nutzereigene Smartphone. Die
Herausforderung der OEM besteht für diese Zielgruppe darin, attraktive Dienste in der Geschwindigkeit und
Qualität anzubieten, wie sie es von der Internetgemeinde
gewohnt sind.
Treiber – Daten und Aftermarket
Die junge Kundenschicht mit geringer Zahlungsbereitschaft, aber hoher Technologieaffinität fragt kostengünstige und flexible Lösungen nach. Das Marktpotenzial für
Nachrüstlösungen zum vernetzten Fahrzeug ist mit 20%
der Bestandfahrzeuge bis 2015 interessant. Jedoch dürfte sich der Funktionsumfang der Nachrüstlösungen aufgrund limitierter Verfügbarkeit von Schnittstellen auf die
Bereitstellung von Diensten beschränken, die weitgehend
ohne Fahrzeugdaten auskommen.
Mit wachsender Anzahl attraktiver fahrzeugnaher Dienste
entsteht Druck auf die Automobilhersteller Kunden und
Erträge im Aftermarket abzusichern, um diese nicht an
Drittanbieter zu verlieren. Da die Entwicklung von zusätzlichen Applikationen unabhängig vom automobilen
Lebenszyklus erfolgt und durch individuelle Geschäftsmodelle getrieben ist, gewinnt der auf Anwendungen
fokussierte Aftermarket nach dem Jahr 2015 ein hohes
Momentum.
Nachrüstungen erfolgen in der Regel direkt in Niederlassungen der OEM oder im Fachhandel für Autozubehör.
Selbstverbau nach Kauf in Elektronikmärkten schätzen
die Befragten aufgrund der Komplexität des technischen
Einbaus im Fahrzeug als gering ein.
Marktdurchdringung Neufahrzeuge
2015 nach Segment
100
80
80
66
60
52
Kernaussagen
40
Der Automobile OEM muss sich in dem für ihn
6
|
wenig vertrauten Markt für Telematikdienste positionieren
Automobile OEM und Drittanbieter werden um
Kunden und Erträge im Aftermarket konkurrieren
33
37
26
20
0
Kleinstwagen
Klein- Kompaktwagen klasse
MittelObere
Oberklasse Mittelklasse klasse
Leistungsanbieter: Zwei Welten
Szenario 1 – Der OEM im Lead
Die Automobilhersteller halten die Kontrolle über
sämtliche Dienste, die auf den vernetzten Fahrzeugen ihrer Marken basieren. Content und Applikationen liegen auf Servern, die von den Automobile
OEM betrieben werden. Auf diese kann nur über
herstellerspezifische Portale zugegriffen werden.
Szenario 2 – Die Dynamik des Internets
Im Jahr 2015 steht eine Vielzahl von Applikationen
auf den Plattformen von Service Providern für die
Autofahrer bereit. Diese Applikationen werden von
freien Programmierern oder Softwarehäusern entwickelt und angeboten. Die Anwendungen kombinieren intelligent unterschiedliche Informationen
aus dem Netz und schaffen dadurch einen hohen
Mehrwert für den Nutzer im Automobil.
Alle Dienste, die nicht direkt von den Herstellern
und ihren Partnern entwickelt werden, durchlaufen
einen Zertifizierungsprozess beim OEM und werden
so überprüft. Das Hauptanliegen der Automobilhersteller – die Systemsicherheit – ist somit unter ihrer Kontrolle. Allerdings kann der Automobile OEM
kaum mit der rasanten Welt des Internets, kurzen
Updatezyklen und der Vielzahl unterschiedlicher
Nutzerprofile und Anwendungen Schritt halten.
Technologische Rahmenbedingungen wie HTML 5,
Cloud Computing und eine hohe Bandbreite lassen
es zu, dass das vernetzte Fahrzeug mit allen vom
Nutzer geforderten Funktionen individualisiert werden kann. Die Cloud, welche die Daten bereitstellt
und auf den unterschiedlichen Endgeräten verfügbar
macht, bringt diese unkompliziert ins Auto. Offen
hingegen ist die Verantwortung und Gewährleistung
der Systemsicherheit im Fahrzeug.
Leistungserbringer
Entwicklung von Diensten
35%
Bereitstellung der Dienste auf einer Plattform
32%
34%
27%
7%
Bereitstellung der Dienste im Auto
32%
34%
27%
7%
8%
Gewährleistung der Systemsicherheit
17%
5%
53%
Bereitstellung der Funkstrecke
35%
0%
Zulieferer
14%
76%
Bereitstellung der Sendeeinheit
OEM
13%
10%
Telekommunikationsanbieter
20%
9%
1%
30%
16%
13%
7%
8%
56%
40%
50%
Freie Plattformanbieter
60%
8%
4%
12%
5%
70%
80%
Softwarehäuser
90%
100%
Sonstige
6
|7
Technologien
Reifegrad der Technologien
Die Technologien zur Realisierung des vernetzten Fahrzeugs sind heute im wesentlichen in der Automobil-,
Software- und Telekommunikationsindustrie vorhanden.
Der größte Handlungsbedarf liegt im Aufbau von Wertschöpfungsnetzwerken und dem Schließen von Kompetenzlücken bei den einzelnen Akteuren sowie der
Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses für
die gesamte Wertschöpfungskette. Dabei kommt der
Gewährleistung der Systemsicherheit aufgrund des Risikos von Unfällen mit Schadenersatzforderungen eine
besondere Bedeutung zu. Eine große Herausforderung,
insbesondere für Automobile OEM stellen zudem ihre
langen Produktentwicklungszyklen dar, die diametral zu
kurzen Life Cycles der Konsumgüter- und Telekommunikationsindustrie stehen. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit der Realisierung flexibler Architekturen in
Verbindung mit einer weitreichenden Standardisierung
von Schnittstellen zur einfachen Datenintegration und
Wartung. Diese Faktoren ermöglichen den effizienten
Einsatz in unterschiedlichen Fahrzeugtypen über die gesamte Fahrzeuglebensdauer hinweg.
Bei der Bereitstellung der Funkstrecke dagegen dominiert die Technologielücke. Schon heute lässt sich sagen, dass selbst die im Zeithorizont bis 2015 verfügbaren
Übertragungsstandards den geschätzten Steigerungsraten des Datenverkehrs nicht gewachsen sein werden.
Bedienung im vernetzten Fahrzeug
Für die neuen Dienste im Fahrzeug, die darauf zielen vom
Fahrer während der Fahrt genutzt zu werden, gelangen
möglichst einfach zu bedienende Ein- und Ausgabegeräte in den Fokus. Mit der intensiven Nutzung von Smartphones, Tablets und Nachrüstlösungen von Navigationssystemen haben sich Touchscreens als das bevorzugte
Bedienmedium etabliert. Zusammen mit der Sprachsteuerung zeichnen sie sich durch eine hohe Benutzungsfreundlichkeit und geringe Driver Distraction aus. Hier werden
auch ergonomische Vorteile für ältere Nutzer gesehen.
Insgesamt wird die Zahlungsbereitschaft für Ein- und
Ausgabetechnologien als niedrig angesehen. Sie werden
zusammen mit bestehenden Systemanwendungen im
Auto genutzt und daher als Teil des Gesamtpaketes bzw.
der entsprechenden Sonderausstattung wie z. B. des Navigationssystems betrachtet. Differenziert geantwortet
wurde auf die Frage nach der Zahlbereitschaft für die
Sprachsteuerung. Hier wird eine hohe Zahlbereitschaft
gesehen, sofern es gelingt die Performance der heutigen
Systeme deutlich zu steigern.
keine
Touchscreen/
Touchpad
Gewährleistung der
Systemsicherheit
Bereitstellung der Dienste
auf einer Plattform
0.80
Entwicklung von Diensten
1.07
Bereitstellung der
Dienste im Auto
Bereitstellung der
Sendeeinheit
Bereitstellung der
Funkstrecke
8
|
Kompetenzaufbau
2.06
0.50
1.56
Controller
Tasten
0.32
1.82
1.79
0.68
1.47
1.63
Kundenrelevanz
Zahlungsbereitschaft
1.40
1.27
0.93
0.69
groß
2.39
1.37
Head-Up-Display
keine
2.47
1.26
Sprachsteuerung
hoch
0.81
0.73
1.19
Technologielücken
Kernaussagen
Hohe Anforderungen an die Standardisierung und
Flexibilisierung der Systemarchitektur
Touchscreen, Touchpad und Sprachsteuerung sind
die „State of the Art“-Eingabemedien zur Bedienung
Rahmenbedingungen
Treiber des vernetzten Fahrzeugs
Als Killerapplikation bezeichnet man eine Treiberfunktion, die als konkrete Anwendung für eine flächendeckende Ausbreitung und Etablierung einer Technologie im Markt sorgt. Das automatische Notrufsystem
„Emergency Call“ steht für eine solche Applikation.
78% der Befragten sehen den Notruf als Treiber für eine
Vernetzung des Fahrzeugs. Fraglich ist jedoch, ob die
Performance der E-Call-Vorrichtung für weitere Dienste
ausreichen wird.
Entwicklung Sicherheitsstandards
Rund 80% der Befragten gehen davon aus, dass sich die
Standards hinsichtlich der Verkehrssicherheit im Rahmen
des vernetzten Fahrzeugs verschärfen werden. Bezüglich
der Verbindlichkeit neuer Standards im Jahr 2015 teilt
sich die Meinung der Experten bei der Frage nach einer
gesetzlichen oder selbstverpflichtenden Regelung.
Gefahrenwarnung und Diagnose des Fahrzeugs durch
den OEM sieht ein Viertel der Befragten als möglichen
Treiber. Vor allem im Bereich alternativer Antriebstechnologien ist der direkte Zugriff auf das Fahrzeug durch
den OEM aus Service- und Gewährleistungsgründen von
besonderer Bedeutung. Content-seitig weisen – aufgrund
des sich stetig erhöhenden Verkehrsaufkommens –
Mobilitätsinformationen wie die des Echtzeit-Staudienstes „High Definition Traffic“ oder der Telematik-Technik
„Floating Car Data“ eine hohe Signifikanz aus.
20%
0
20
Emergency Call
40
60
80
100
78
Diagnose durch OEM
22
Update Services
durch OEM 11
22
Gefahrenwarnung
Parkplatzsuche
17
Keine
17
Kernaussagen
0%
Lockern
Gesetzlich
42%
Unverändert
Verschärfen
58%
80%
Selbstverpflichtend
Geschäftsmodelle
Die Entwicklung und Etablierung tragfähiger und attraktiver Geschäftsmodelle sehen die Teilnehmer der Wertschöpfungskette in Ansätzen gegeben. Es wird davon
ausgegangen, dass die Zahlungsbereitschaft für Dienste
und Anwendungen im B-2-B Bereich größer ist als bei privaten Nutzern. Ebenso werden Geschäftssysteme in Nischen etabliert, z. B. im Bereich der e-mobility sowie für
innovative Miet-, Mitnahme- und Fuhrparkmodelle.
In der Breite werden sich die Ertragsmodelle analog zum
Internet entwickeln. Profitabilität wird nicht durch unmittelbar bezahlte Dienste erreicht (B-2-C), sondern indirekt über die Erschließung von Nutzen in nachgelagerten
Wertschöpfungsschritten mit weiteren Wertschöpfungspartnern (B-2-B).
Gesetzliche Regelung für Emergency Call beschleunigt die Einführung des vernetzten Fahrzeugs
ie Standards zur Verkehrssicherheit werden sich
D
im Zuge der Vernetzung verschärfen
Tragfähige Geschäftsmodelle werden sich durch
marktgetriebene Notwendigkeiten oder analog des
Internets entwickeln
2
|9
Handlungsempfehlungen
Alle Leistungserbringer
Entwicklung und Festlegung von Kooperationsstrategien und Zusammenarbeitsmodellen für potenzielle
Partner
Definition von Sicherheitskonzepten
Definition strategischer Portfolien an Diensten mit
Ausgangspunkt qualitativ hochwertiger Mobilitätsdienste
Konzeption flexibler Architekturen
Definition von Standards und Schnittstellen
Entkopplung von Innovations-, Produktentstehungsund Updatezyklen aller Wertschöpfungspartner
Anbieter
von
Diensten &
Plattformen
10
|
Anbieter von Diensten und Plattformen
Entwicklung strategischer Portfolien an Diensten mit
Ertragspotenzial
Prüfung möglicher Ertragsquellen mit nachgelagerten
Leistungsanbietern (OEM, Serviceanbietern im Aftermarket, Infrastrukturbetreibern etc.)
Entwicklung von Kernkompetenz für intelligente Datenvernetzung
Fahrzeughersteller
Infrastrukturanbieter Telekommunikation
Ausbau flächendeckender und performanter Infrastrukturen
Aufbau von Infrastruktur für die Erfassung von Echtzeitdaten bei Fahrzeugen, Anwendungen und Infrastruktur
Alle
Leistungserbringer
Infrastrukturanbieter
Telekommunikation
Fahrzeughersteller
Sicherung der Innovationshöhe
Markenprägung über USP in der Angebots-Palette
rund um das vernetzte Fahrzeug
Sicherung der Kundenbindung im Aftermarket
Produktwert- und Plattformstrategie für unterschiedliche Zielgruppen
Skalierung des Systems zwischen markenspezifischexklusiven und allgemein-offenen Diensten
Lieferanten
Lieferanten
Entwicklung von Innovationen für die Fahrzeughersteller
Nachrüstlösungen für den Aftermarket
Kontakt
Ralf Bechmann
Director
Competence Center Automotive OEM
Telefon: +49 7031 686 4777
E-Mail: [email protected]
Martin Scherk
Principal
Passenger Cars and Vans
Mobil: +49 160 860 7352
E-Mail: [email protected]
Dr. Roland Heimann
Senior Consultant
Passenger Cars and Vans
Mobil: +49 160 868 1128
E-Mail: [email protected]
Ralf Schäfer
Principal
Business System
Mobil: +49 160 860 4820
E-Mail: [email protected]
MBtech Consulting Profil:
Wer wir sind | Die MBtech Consulting ist ein Unternehmen der MBtech Group. Wir sind ein Beratungsunternehmen, das international agiert: in Deutschland, Österreich, den USA, China und an weiteren Projektstandorten
weltweit. Wir kombinieren Lean-Beratungs-Know-how und
globale Praxiserfahrung zu wertvollem Spezialwissen.
Wofür wir stehen | In erster Linie steht die MBtech
Consulting für bewertbare, umsetzungsorientierte und
nachhaltig wirksame Geschäftsstrategien. Dies ist möglich dank der optimalen Verzahnung von Strategie und
Operations. Basis unserer Geschäftsstrategien ist der
Lean-Enterprise-Ansatz, der entlang der gesamten Wertschöpfungskette angewendet wird und so eine nachhaltige globale Wettbewerbsfähigkeit ermöglicht.
Unsere Klienten profitieren von den Synergien, die sich
im Engineering-Umfeld der MBtech Group ergeben. Unsere Consulting-Teams sind so zusammengestellt, dass
eine ideale Kombination von Beratungskompetenzen und
umfassendem Mobilitäts-Know-how gewährleistet ist.
Zu prozessrelevanten Forschungsthemen arbeiten wir
zudem eng mit führenden wissenschaftlichen PartnerInstitutionen zusammen.
Was wir bieten | Erfahrung und Fachkompetenz ist
durch nichts zu ersetzen. Das ist der Grund, warum unsere Berater/innen aus renommierten Unternehmensberatungen kommen oder bereits Führungspositionen in der
Automobilindustrie innehatten. Sie wissen genau, was
zählt: umsetzbare Konzepte und konkrete Ergebnisse.
Disclaimer:
Die MBtech Consulting GmbH hat die Inhalte dieser
Trendanalyse mit größter Sorgfalt, nach bestem Wissen
und unter Zuhilfenahme gängiger wissenschaftlicher
Methoden erstellt. Alle Angaben, die nicht auf historischen Fakten oder zitierten Quellen beruhen, sind Stellungnahmen bzw. Prognosen, welche in Bezug auf ihre
Richtigkeit Einflüssen unterliegen, die außerhalb der
Kontrolle der MBtech Consulting GmbH liegen.
Die MBtech Consulting GmbH übernimmt keine Verantwortung für etwaige Schäden, die aufgrund von Entscheidungen entstehen, welche auf Basis der Inhalte
dieses Papiers getroffen werden.
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