Solidarité Follereau - Fondation Follereau
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Solidarité Follereau - Fondation Follereau
ème 58Journée mondiale des lépreux F ondation F ollereau L uxembourg dimanche 30 janvier 2011 MERCI Je m’appelle Junior. Nous ne nous connaissons pas. Foto : Jean Platteau / Action Damien Mais je veux vous remercier. Grâce à vos dons, je suis guéri. J’ai une nouvelle vie. 245 000 nouveaux cas de lèpre en 2010 : 25 000 enfants et 3 millions de handicapés... Solidarité Follereau janvier 2011 Editorial Jos Hilger Präsident 2011 : FONDATION RAOUL FOLLEREAU 45 Jahre im Dienst Wir sahen grosse Not und erlebten grossartige Hilfe. Begegnungen mit Lepra - Schicksalen Am 7. Februar begegne ich zum ersten Mal einem Leprakranken im " Institut Marchoux " in Bamako (das größte Leprazentrum Westafrikas) Herrn Coulibaly, dem Gründer und Präsidenten der " Association Malienne des Handicapés de la Lèpre ". (Siehe Interview S. 15). Mit 12 Jahren wurde mein Freund Mamadou von multibazillärer Lepra befallen. Damals gab es noch keine heilende Behandlung. Ein unbändiger Wille und eine Monotherapie die Lepra stoppte, aber nicht heilte, hielten ihn am Leben. Er kämpfte gegen Ausgrenzung und Not und allein sein Wille seinen Leidensgenossen zu helfen, ließ diesen starken und intelligenten Mann durchhalten. So gründete er damals, handikapiert an den Füßen, die Vereinigung, die bis heute die Interessen der Leprosen wahrnimmt. Am 16. September verlieh die Fondation Raoul Follereau ihm den " Prix Follereau 2010 ". Rückblickend auf sein hartes Leben, brach der Mann in Tränen aus, als die Ministerin für Entwicklungshilfe, Marie-Josée Jacobs, ihm den Preis überreichte. Auf direktem Wege zum Achzigsten möchte ich anstatt eines Leitartikels das Buch der Erinnerungen aufschlagen und bei Gelegenheit dieses 58sten Weltlepratages einige Beispiele anführen von Misere, die wir erlebt haben, von Hilfe, die wir bringen konnten und von großzügigen Menschen, denen wir in 45 Jahren begegnet sind. Luxemburger Pavillon im Centre Marchoux Die Kinder stellen 14 % der Leprafälle dar Am 10. Februar 1980, durfte ich in demselben Ort einer Arztvisite beiwohnen. Besorgte Eltern brachten ihren 8jährigen Sohn zum Arzt. Lepra hatte schon Spuren hinterlassen, aber sie wollten es nicht wahrhaben. Sie waren arme, ehrliche Menschen. Weshalb sollten die Götter ihren Sohn bestrafen? Der Arzt sprach das Urteil " Lèpre lépromateuse ", eine 2 Editorial Foto : Jos Hilger " Un bonheur qui n’est pas partagé est un bonheur volé " Foto : FFL Bingerville : Dank der neuen Therapie konnten diese 3 leprakranken Kinder geheilt werden. Lepra wurde bei diesen Kindern im Frühstadium entdeckt. ansteckende und schlimme Form der Lepra. Nie hatte ich einen solchen Verzweiflungsschrei gehört. Mit viel Geduld und Hingebung erklärte der junge Arzt den Eltern, dass er eine neue Therapie anwende, und dass der Junge nach 2 Jahren wieder gesund sein werde. Die Eltern beruhigten sich und blieben doch misstrauisch. Zwei Tage später begegnete ich dem Jungen in der Schule des Leprazentrums, die von französischen Schwestern geleitet wurde. Hier überbrückte er die lange Pflegezeit. Wer das erlebt, kann zwar die Skeptiker der Entwicklungshilfe nicht überzeugen, weiß aber, dass für die 14 Millionen Leprosen, die von den Hilfswerken gesund gepflegt wurden, Hilfe kein Tropfen auf den heißen Stein war, sondern ein Zurück ins Leben. 1980 : Im Luxemburger Pavillon des Centre Marchoux Ich besuche 16 schwerkranke Leprosen, die im Luxemburger Pavillon behandelt werden. Ein französi- scher Arzt reinigt die Wunden dieser an Gesicht und Gliedern verstümmelten Kranken. " Nous sommes l’équipe de choc ", begrüßt er mich und wechselt einen verschmierten Verband. Es riecht nach Fäulnis. 36°C im Raum. Der Arzt mit dem gütigen Blick ist für meine Begriffe ein Engel für diese Kranken. Er könnte ja irgendwo in einer guten Klinik in Paris, in Lyon, ... im weißen Kittel von Zimmer zu Zimmer gehen, Geld verdienen. Was bewegte ihn hier in diese Hölle zu kommen und im Auftrag einer ONG zu arbeiten? Ich weiß es nicht. Der junge Mann machte mir einen glücklichen Eindruck. Beim Wegtreten gehe ich auf das Lager eines jungen Mannes zu und versuche ein Gespräch. Er war Lehrer, 42 Jahre alt. Das Leben hatte ihn auf diesen " dépotoire humain ", wie er sich ausdrückte, geworfen. Seine Familie, seine Freunde wollten mit ihm, dem Aussätzigen, nichts mehr zu tun haben. Ausgrenzung ist das schlimmste Problem der Leprosen. Ich erkläre dem Mann, dass es seit kurzer Zeit eine heilende Therapie gebe, und dass unsere Hilfe parat Foto : Jean Platteau / Action Damien Raoul Follereau Editorial 2>7 Budget 2010 8 > 10 Arbeitsmappe für die Schule 11 > 14 Interview 15 > 16 Ulcère de Buruli 17 > 19 Témoignage 20 > 21 Chèque 22 Action 23 Journée Mondiale de l'Eau 24 Editorial 3 Foto : T. Winn stehe. Er zieht die Decke weg, zeigt mir seine weggefaulten Glieder. Er schaut mich mit leerem Blick an und spricht: " Pour moi, tu es venu trop tard, tu viens de loin, tu as pris ton temps, tu as pris des risques. Mais tu m’as serré la main. Et par-là, tu m’as rendu la dignité humaine ". Der Mann versteckt sein Gesicht in den Kissen und weint. Man ist beschämt. Und man versteht auf einmal nicht mehr, weshalb man manchen Unsinn für so wichtig hält. Und so erfahre ich, dass die Isolation, die Ausgrenzung – diese moralische Not – für den Leprosen schlimmer zu ertragen ist als die Krankheit an sich. 1986 : Bingerville : Elfenbeinküste Ein Lepradorf, das seinen Namen aus der Kolonialzeit beibehalten hat. Mein guter Freund, Dr. Félix Série, der erste afrikanische Lepraarzt Afrikas, begleitete mich. Raoul Follereau selbst hatte den Mann, der es zum Direktor des Gesundheitswesens in der Elfenbeinküste gebracht hat, gefördert. Wie zum Spott liegt dieses Lepradorf gegenüber der Insel „Ile Dérisée“. Auf diese Insel wurden die unheilbaren Leprosen mit einem Boot verfrachtet, wo sie dann auf ihr Ende warteten. Mir fallen an diesem trostlosen Ort, die vielen Leprakranken Kinder auf. Bingerville, ein schrecklich verwahrloster Ort. Frauen kochen draußen in abgeschnittenen Ölfässern eine undefi- 4 Editorial nierbare Mahlzeit. Kein elektrischer Strom, kein fließendes, sauberes Wasser, keine Toiletten, keine Arbeit für die Menschen, die noch arbeiten können! Alle liegen auf dem heißen Sand. Unter einer Decke liegt ein totes Kind, das auf den Abtransport wartet. Resignierte Menschen. Niemand scheint sich darum zu kümmern. Nach diesem Besuch hat die Fondation Follereau zusammen mit Dr. Félix Série hier Infrastrukturen und ein Centre de Santé eingerichtet. Lepra interessierte auch die Regierenden Afrikas jener Zeit nicht. In demselben Augenblick ließ Präsident Félix Houphouët-Boigny, eine genaue Kopie des Vatikans in Yamoussoukro erbauen, eine unglaubliche Ausgabe in einem Land wo hunderte Spitäler für Kranke fehlen. Aber für die nutzlosen Mitglieder der Gesellschaft – die Leprosen – war kein Geld zur Verfügung. " Pour ceux qui font si peu de bruit et qui prennent si peu de place, il n’y a pas de place dans la société ", sagte Raoul Follereau. 1999 : Ein Besuch im Leprazentrum mit dem Luxemburger Staatssekretär für Kooperation Wir verbringen einen Nachtmittag im Mali im größten Leprazentrum, dem Institut Marchoux. Wir machen zusammen mit dem Direktor des Zentrums einen Rundgang in den einzelnen Pavillons auf dem riesigen Gelände. Überall sitzen resignierte, handikapierte Menschen, an die Mauern der Gebäude angelehnt. Wir sprechen viele an. Die meisten schauen uns erstaunt an, aber antworten nicht. In einer Ecke eines fensterlosen Raums entdecken wir eine junge Mutter: eine Leprose, die ihren leprakranken Sohn, der neben ihr sitzt, über die Wunden streichelt. An ihrer Brust ihr leprakrankes Baby, das sie teilnahmlos nährt. Der Staatsekretär, Arzt von Beruf, ist erschrocken und betroffen beim Anblick dieser Not. Er informiert sich über die Behandlungsmöglichkeiten. Der Direktor begleitet uns zur Apotheke des Zentrums. Georges Wohlfahrt öffnet mehrere Schränke. Sie sind leer. Der Direktor erklärt eine französische ONG habe aus Mangel an finanziellen Mitteln das Projekt aufgegeben. Die Pfleger hätten einen Teil ihres kargen Gehalts zurückgelassen um die dringensten Fälle zu behandeln. Beim Vertreiber seien sie verschuldet und man habe keinen Kredit mehr. Wir organisierten damals zusammen mit Herrn Wohlfahrt eine dringende Hilfsaktion bis das Zentrum Unterstützung bei einem neuen Partner gefunden hatte. 1986: Ein Tag in Samanko (Leprazentrum im Mali) Am späten Nachmittag erreichen wir diese Station. Ein schmaler Weg führt zu den Gebäuden. Von weitem hören wir Gesang und Trom- Lepra, eine Geißel, die seit mehr als 2.000 Jahren Angst und Schrecken verbreitet – und vielerorts auch heute noch als eine Strafe der Götter gilt. Foto : T. Winn meln. Das Komitee kommt tanzend und singend auf die Besucher zu, um sie zu begrüßen. Es ist ein heißer Tag. Wir werden ins Zentrum begleitet und haben Recht auf eine lange Empfangsrede. Dann geht es auf Visite zu den Kranken und in die Werkstätten, wo Schuhe, Prothesen und Skulpturen angefertigt werden. Dann sehen wir wie die Kranken auf das Leben nachher vorbereitet werden. Wir sind ein bisschen stolz auf die Arbeit und die Hilfe, die hier mit Luxemburger Spenden geleistet wird. Die Nacht bricht plötzlich auf uns ein. Im Hof des Zentrums sitzen die Kranken im großen Kreis. Pfleger, Kranke, Handikapierte tanzen und singen ihre Lieder, von Leid, von Hoffnung auf Freiheit (" J’ai soif de liberté "). Sie tanzen und stampfen den bösen Geist in die Erde, damit den Besuchern nichts geschehen solle. Wir hatten das Geld von zwei großen Weihnachtskonzerten bei uns. Es genügte zum Kauf für den Jahresbedarf von Medikamenten für das Zentrum. Ob diese Luxemburger " Chorales " wohl in dieser Nacht ahnen konnten, dass da im fernen Afrika, Menschen die sie nie kennen lernen werden, und denen das Leben hart mitgespielt hatte, Hilfe erfuhren und wieder singen durften, weil ein paar Luxemburger Gesangvereine mit ihren Konzerten das Experiment der Solidarität gewagt hatten. Es hat mehr als 2.000 Jahre gedauert bis Lepra eine Krankheit wie alle anderen wurde. Bereits 1873 entdeckte ein Norveger Dr. Armauer Hansen den Erreger unter dem Mikroskop. Aber Lepra blieb trotzdem eine Strafe der Götter. 1980 gab die Wissenschaft eine Therapie frei, die Lepra definitiv heilbar machte. Und trotzdem blieb Lepra in vielen Regionen Grund zur Ausgrenzung. Keine " Krankheit " hat ein zäheres Leben als das Vorurteil und die Unwissenheit. Wohltätigkeitsbazar in Luxemburg Im reichhaltigen Angebot eine Rolle mit handgewebtem Leinen zu günstigem Preis. Auf der Rolle ein Zettel: Handarbeit aus dem Leprazentrum Kolda (Senegal). Gegen 16 Uhr mache ich einen Besuch bei den Organisatoren. Kein Meter NOUVEAU Fondation Follereau Luxembourg DON EN LIGNE SUR w w w.f fl.lu Membre fondateur de l’ILEP (Fédération internationale des associations contre la lèpre) Avenue du X Septembre, 151 L-2551 Luxembourg Tél. 44 66 06 - 1 / Fax : 45 96 53 / E-mail : [email protected] BCEE IBAN LU38 0019 1100 2081 3000 CCPL IBAN LU15 1111 0000 7878 0000 Ihre Spende ist steuerlich absetzbar Votre don est fiscalement déductible Editorial 5 Foto : T. Winn Leinen war verkauft worden. Mir fallen die Schuppen von den Augen und ich rate den Ausstellern das Schild mit dem Angebot " Leprazentrum " wegzunehmen. Tatsächlich, das war die Ursache, denn in zwei Stunden war das Leinen verkauft. Die Besucher hatten einfach Angst Leinen zu kaufen, das in einem Leprazentrum produziert worden war. Togo 1994 : Lepra, die Krankheit die Angst und Schrecken verbreitet Lepra, die Strafe Gottes für begangene Untaten ! Soeur Rosalie, die in 18 Jahren mit der FFL 21 Projekte ausgeführt hatte, war die Leiterin des Zentrums, Nyamabou. Sie entläßt einen geheilten Leprosen, den sie lange Jahre gepflegt hatte. Der Mann kehrt zurück in sein Dorf, in seine Familie. Der Ausgestoßene ist nicht willkommen. Denn wenn Lepra eine Strafe ist, dann kann sie auch medizinisch nicht geheilt werden. Das Unglück will es, dass in dieser Nacht ein kleines Kind stirbt. Die Ursache konnte nur der böse Blick des Leprosen gewesen sein. Die Dorfgemeinschaft beschließt dem Mann die Augen auszubrennen, damit nicht noch mehr Unheil geschieht. " La peur génère des monstres " sagte Raoul Follereau. 6 erst die körperliche Entstellung des Körpers, die für jeden sichtbar wird, und Ekel und Angst hervorruft. Hinzu kommt die Angst den Arbeitsplatz zu verlieren und dem sicheren Abrutschen der Familie in die Armut. Aber das schlimmste Joch ist die Ausgrenzung, die noch bis ins hohe Mittelalter mit einer Zeremonie, die vom Priester vollzogen wurde, verbunden war. " Es war die Vorstufe zum Friedhof ", sagte Damien de Veuster. Für den Kranken waren Ausschluss aus Familie, Gemeinde und Arbeitsplatz schlimmer als die Krankheit selbst. Diese primitive Angst vor Lepra – die eigentlich wenig ansteckend ist – ist das Verbrechen am Kranken. Es war Raoul Follereau der in der UNO die erste Charta für die Rechte der Leprosen durchsetzte. Die Hilfswerke haben einen langen, hartnäckigen, aber erfolgreichen Kampf gegen diese Ausgrenzung geführt. Sie haben erreicht, dass aus der gefürchteten Strafe der Götter eine normale, heilbare Krankheit wurde. Das war harte Arbeit. Aber in manchen Regionen sitzt die Angst noch heute tief in den Knochen. Großzügige, wunderbare Menschen ohne die es keine solidarische Hilfe gibt. Der Kampf gegen die Tyrannei der Ausgrenzung. Großartige Geste, oder weshalb es die Klinik " Le Luxembourg " in Bamako gibt Das Leid und die Misere der Lepra haben eine eigene Note. Da ist vor- 1997: Ein Spender möchte, dass ich abends bei der Familie vorbeikomme. Ich gehe nichtsahnend hin. Der Editorial Mann empfängt mich. Dann holt er seine junge Frau im Rollstuhl dazu. Die Frau hat Notizen vor sich liegen. Sie möchte mir viele Fragen stellen. Es dauert fast eine Stunde, dann sagt sie: " Sie haben das Examen bestanden. Hier ist eine Überweisung mit den ersten 6 Millionen (Flux) für das zu errichtende " Zentrum für Mutter und Kind " in Bamako. Sie sehen meinen Zustand. Ich hätte gerne Kinder gehabt, aber wie sie selbst erkennen können, ist das nicht möglich. Und deshalb möchte ich, dass andere Kinder in Not das erfahren, was ich den Meinigen hätte geben wollen. Bei meinem Tod wird weitere Hilfe (7 Millionen Flux) dazukommen. " Und so ist es geschehen. Und mit dieser massiven Hilfe entstand der erste Teil der Klinik. Welch großartige Frau ! Und wer solche Größe miterlebt hat, weiß auch, dass man als Hilfswerk eine große Pflicht und Verantwortung eingeht und alles daransetzt, damit nicht unsaubere Hände mitmischen. Anonymer Spender Eines Tages finde ich am Lepratag im Briefkasten einen Umschlag ohne Absender, mit 20 Flux. " Ich möchte anonym bleiben, weil ich so wenig beitragen kann. " Unterzeichnet von einem verunfallten Arbeiter. Raoul Follereau hätte gesagt: " Heureusement pour les pauvres, il y a les pauvres. " 1986: Junger Afrikaner packt mit an Ich hatte einen jungen Mann von der " Télévision du Mali " angeheuert. Ich hatte eine Kamera dabei und da ich das Filmen nicht allein schaffte, bat ich den jungen Fotografen mir dabei zu helfen. Der Mann nahm sein Fahrrad, nahm die Kamera mit und versprach mir Filmdokumentation. Am Tag meiner Abfahrt brachte er mir die Kamera mit wunderbaren Ausschnitten aus dem Leben der Menschen in Bamako und aus den Projekten zurück. Wir hatten keinen Preis für diese Arbeit vereinbart. Ich fragte wieviel ich ihm schulde. Der junge Mann trat einen Schritt zurück und sagte: " Sie kommen um den Ar- " Ceux qui ont mené le combat de la lèpre et qui ont délivré le monde de ce fléau, ont prouvé qu’ils sont capables d’autres défis". (Raoul Follereau) men – zu denen ich zähle – zu helfen. Erlauben sie, dass ich ihnen auf meine Weise dabei helfen will. Ich würde mich doch schämen. " Am Abend meiner Abreise stand er vor der Hoteltür mit seiner Frau und einem kleinen Kind. " Das ist meine Familie ", sagte er. Die Frau drückte mir ein Andenken in die Hand für meine Gattin. Wenn ich dann manche Gespräche von Gier und Betrug mitbekomme, dann wird mir übel. Ich habe bei den ARMEN Afrikas weder Gier noch Betrug erlebt – nur Dankbarkeit für unser Land. Und an die ARMEN richtet sich unsere Hilfe. Großzügiges Orchester Es war ganz am Anfang unserer Arbeit (1969). Raoul Follereau gab eine Konferenz im " Neuen Theater " in Luxemburg. Die Umrahmung wurde von 11 Musikern aus dem RTL Orchester gestaltet. Pierre Cao dirigierte. Als Raoul Follereau seine Konferenz unter dem brausenden Beifall der 900 Zuhörer beendet hatte, riefen die Musiker mich hinter die Der Nutzen der Föderation der Leprahilfswerke (ILEP) Sofort nach der Gründung unserer Stiftung hat Raoul Follereau sich um unsere Mitgliedschaft in der Weltföderation bemüht. Auf diese Weise konnten wir uns auf das Wissen und die Erfahrung der Mitglieder stützen. Das hat uns geholfen Hilfe zu koordinieren, effizienter zu arbeiten, Fehler zu vermeiden. Die ILEP ist ein Modell der internationalen Zusammenarbeit, das immer wieder als Beispiel von der WHO angeführt wird. Unsere Partner vor Ort sind die Brücke zu den Projekten. Gute und kompetente Partner in der Welt finden, aufbauen und unterstützen und mit ihnen die Projekte ausführen, das ist der Schlüssel erfolgreicher Arbeit. Mit diesen Partnern geschieht ein lebendiger Austausch. Es muss Vertrauen herrschen, was nicht verhindert, dass diese Partner von Experten begleitet und vom " Audit " überprüft werden, genau wie wir es bei uns handhaben. Wer diese notwendigen und vertauensbildenden Prozeduren, nicht erträgt, kann nicht unser Partner sein. Der WELTLEPRATAG ist ein Tag, an dem wir die Menschen um ihre Spende bitten. Es ist aber auch ein Tag an dem wir Rechenschaft über den Gebrauch dieser Spenden ablegen. Der Kampf der in der ILEP zusammen geschlossenen Hilfswerke, ist eine Erfolgsgeschichte. Die ILEP (damals ELEP) wurde 1966 gegründet (in demselben Jahr wie unsere Stiftung). Die 14 ONGs, die hier zusammen arbeiten, decken die ganze geographische Fläche der endemischen Gebiete ab in denen Lepra vorkommt. Die Fondation Follereau Luxembourg ist stolz, dass sie auf Augenhöhe mit den großen Assoziationen mitwirken kann. Unser Direktor ist im Verwaltungsrat der ILEP in London vertreten. Bühne. Ein jeder gab mir persönlich sein Honorar zurück. " De Raoul Follereau huet se all iwerzeegt ", sagte mir Pierre Cao, der mir auch noch nachher mit seinem Rat und seinem großen Herzen zur Verfügung stand. Die ILEP-Mitglieder haben mit gemeinsamen Kräften seit es die neue, heilende Therapie gibt, 14 Millionen Leprakranke aufgefunden, behandelt, geheilt und oft in die menschliche Gesellschaft zurückgeführt. Das ist ein historischer, einmaliger Erfolg, eine Erlösung der Menschen von dieser Geißel, der in die Geschichte eingehen wird, wie die Befreiung der Menschen aus der Sklaverei. Die Fondation Raoul Follereau hat in diesem Kampf gegen Lepra, statistisch errechnet, die Pflege und Behandlung für über 500.000 Leprakranke gewährleistet – das sind etwa so viele Menschen wie in diesem Land leben. Unsere Spender sind mit uns stolz über diesen humanitären Erfolg und es verpflichtet uns den Kampf bis zum Ende zu führen, damit es kein böses Come-back wie bei der Tuberkulose geben wird. Mit einer Zahl von 245.000 neuen Fällen pro Jahr, kann man sagen, dass die Hilfswerke, die Geißel Lepra im Griff haben. Ich bitte unsere alten und neuen Spender uns die notwendigen Mittel zu geben, damit wir weitermachen können. Wir versprechen Ihnen eine gute Arbeit. " Ceux qui ont mené le combat de la lèpre et qui ont délivré le monde de ce fléau, ont prouvé qu’ils sont capables d’autres défis". (Raoul Follereau) Jos Hilger Präsident Editorial 7 Budget 2010 Aide aux lépreux et au développement par la FFL en 2010 EURO LUF AFRIQUE 2 993 833 120 770 924 BENIN 1 248 781 50 375 701 1. Participation aux frais liés à l‘exécution et au suivi des projets en faveur de la réhabilitation des anciens malades de la lèpre et de l‘UB (frais de fonctionnement) 55 333 2 232 128 2. Frais de personnel 8 000 322 719 3. Appui à la lutte contre l‘ulcère de Buruli (formations, sensibilisation, dépistage, prise en charge des malades, fourniture de médicaments et consommables)* 947 152 38 208 017 4. Follereau-Enfants: Programme d‘appui à l‘enfance en détresse (appui à la scolarisation, jugements supplétifs, lutte contre le trafic des enfants, appui aux groupements de femmes…) 52 720 2 126 720 5. Construction et équipement d‘un Centre de Santé à Todji 11 863 478 552 6. Programme de prévention primaire de l‘Ulcère de Buruli dans la Commune de Zè 173 713 (actions de sensibilisation, forages, assainissement, etc.) - 8 7 007 565 CAMEROUN 25 000 1 008 498 1. 25 000 1 008 498 CONGO (République démocratique) 125 000 5 042 488 1. Appui au centre pour lépreux et tuberculeux de Kapolowe (frais de fonctionnement, aide sociale,…) 25 000 1 008 498 2. Soutien à la policlinique de Mbuji Mayi (fourniture d‘équipements et consommables médicaux - en collaboration avec Sumedco) 100 000 4 033 990 COTE D‘IVOIRE 20 000 806 798 1. 20 000 806 798 GUINEE 82 365 3 322 596 1. Participation aux frais liés à l‘exécution et au suivi des projets en faveur de la réhabilitation des anciens malades de la lèpre 11 000 443 739 2. Appui au programme national de lutte contre l‘ulcère de Buruli (construction et équipement d‘un centre de traitement à Nzérékoré, campagnes de sensibilisation et de dépistage, formation du personnel, ...)* 71 365 2 878 857 GUINEE-BISSAU 45 000 1 815 296 1. 45 000 1 815 296 Appui au programme national de lutte contre l‘ulcère de Buruli (sensibilisation, dépistage, formation, ... - en collaboration avec FAIRMED) Appui à la Maison de l‘Enfance de Bouaké (accueil, formation et apprentissage de jeunes garçons de la rue ou victimes de trafic, enfants soldats, etc.) Programme national de lutte contre la lèpre et la tuberculose (avec AIFO)* Budget 2010 Foto : T. Winn Centre Hospitalier Mère et Enfant "Le Luxembourg" à Bamako (Mali) EURO LUF 141 001 5 687 966 Appui aux malades de la lèpre et de la tuberculose au Foyer Ste Marie d‘Ambosi- 141 001 tra (sensibilisation, alimentation, formation, microcrédits, ... - en collaboration avec Akanin‘ny Marary)* 5 687 966 MADAGASCAR 1. MALI 828 686 33 429 110 1. Participation aux frais de la FPE liés à l‘exécution et au suivi des projets (indemnités, 61 988 carburant, frais de fonctionnement, …) 2 500 590 2. Follereau-Enfants: Soutien au Centre hospitalier Mère et Enfants " Le Luxembourg " 279 037 de Bamako (travaux d‘aménagement, fourniture d‘équipements et de consommables, prise en charge des gratuités, ...)* 11 256 325 3. Appuis pontuels aux CSCOM (Centre de Santé Communautaire; réhabilitation des 20 367 infrastructures, fourniture d‘équipements et de consommables médicaux, ...)* 821 603 4. Follereau-Enfants: Soutien au programme national de vaccination (campagne de sensibilisation) 7 622 307 471 5. Follereau-Enfants: Programme d‘appareillage pour enfants handicapés de la région de Tombouctou 10 671 430 467 6. Follereau-Enfants: Projet d‘appui aux enfants de la rue, Ségou (accueil, écoute, hébergement, construction d‘un foyer, réinsertion, formation, …)* 77 331 3 119 525 7. Promotion des services sociaux de base dans 12 communautés villageoises (avec la COFESFA; formations, sensibilisation, alphabétisation, appuis aux groupements de femmes, microcrédits, …) * 249 224 10 053 671 8. Projet d‘information, éducation et communication à Mopti (santé de la reproduction, ...) 10 915 440 310 9. Opération „Moulins“ (mise à disposition de plate-formes multifonctionnelles à 25 groupements de femmes, formation, ...) 30 106 1 214 473 10. Aide alimentaire pour anciens malades handicapés de la lèpre (en collaboration avec l‘AMHL) 48 151 1 942 407 11. Promotion d‘activités génératrices de revenus pour 50 handicapés de la lèpre (mise à disposition de microcrédits, formation, alphabétisation, ...) (en collaboration avec l‘AMHL) 33 274 1 342 270 MOZAMBIQUE 100 000 4 033 990 1. 100 000 4 033 990 OUGANDA 8 000 322 719 1. 8 000 322 719 RWANDA 135 000 5 445 887 1. 135 000 5 445 887 Appui au Programme national de lutte contre la lèpre et à la santé primaire dans la Province de Nampula (en collaboration avec AIFO)* Soutien médical de malades du Sida et appui à la scolarisation d‘enfants sidéens de la paroisse „Old Kampala“ (avec le Père Reiles) Programme national de lutte contre la lèpre et la tuberculose (en collaboration avec DFB)* Budget 2010 9 Foto : T. Winn Forage réalisé par la Fondation Follereau Luxembourg à Dialakorodji Abréviations : AGuiRaF : Association Guinéenne Raoul Follereau AIFO : Associazione Italiana Amici di Raoul Follereau AMHL : Association malienne des handicapés de la lèpre ARFB : Association Raoul Follereau du Bénin COFESFA : Coopérative des Femmes pour l‘Education, la Santé Familiale et l‘Assainissement DAHW : Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe DFB : Damian Foundation Belgium FAIRMED : anc. ALES Aide aux Lépreux Emmaüs Suisse FPE : Fondation Pour l‘Enfance Sumedco : Support medical et technique au Congo EURO LUF SENEGAL 110 000 4 437 389 1. 110 000 4 437 389 TOGO 125 000 5 042 488 1. Programme national de lutte contre la lèpre (en collaboration avec DAHW)* 75 000 3 025 493 2. Programme national de lutte contre l‘Ulcère de Buruli (en collaboration avec DAHW)* 50 000 2 016 995 ASIE 375 250 15 137 547 CHINE 105 250 4 245 774 1. 105 250 4 245 774 INDE 195 000 7 866 281 1. Programme de prévention des invalidités* (en collaboration avec FAIRMED; formations, fournitures diverses,… ) 175 000 7 059 483 2. Projet de développement social et médical en faveur des communautés villageoises d‘Umswai (avec la Catholic Church)* 20 000 806 798 INDONESIE 50 000 2 016 995 1. 50 000 2 016 995 SRI LANKA 25 000 1 008 498 1. 25 000 1 008 498 DIVERS 3 723 150 185 1. 3 723 150 185 Programme de réinsertion socio-économique d‘anciens malades de la lèpre (en collaboration avec DAHW; réhabilitations diverses, activités génératrices de revenus, scolarisation, ...)* Programme national de lutte contre la lèpre (en collaboration avec DFB)* Réhabilitation à base communautaire pour anciens lépreux (en collaboration avec AIFO)* Programme national de lutte contre la lèpre (en collaboration avec FAIRMED)* Aide sociale TOTAL 3 372 806 136 058 656,00 (*) Cofinancé par l‘Etat luxembourgeois 10 Budget 2010 ARBEITSMAPPE FÜR DIE SCHULE (auf Anfrage auch auf französisch verfügbar) Photo : Jean Platteau / Action Damien Was ist Lepra ? Lepra ist eine chronische Infektionskrankheit, die ohne medizinische Behandlung zu dauerhaften Schädigungen der Haut, der Nerven, der Muskeln und der Gliedmaßen führt. Der Leprabazillus, auch noch als " Hansenbazillus " bezeichnet, wurde 1873 vom norwegischen Arzt Gerhard H. Armauer Hansen entdeckt. Der wissenschaftliche Name lautet " Mycobacterium leprae ". F ondation F ollereau L uxembourg Arbeitsmappe für die Schule 11 Photo : Jean Platteau / Action Damien Laut WHO gibt es 2 Typen von Lepra : die paucibazilliäre Lepra (PB) : die betroffene Person weist ein bis fünf weiße, gefühllose Flecken am Körper auf. Diese Form von Lepra ist wenig oder gar nicht ansteckend, aber schädigt das Nervensystem und führt zum Verlust von Gefühl auf der Haut, hauptsächlich an Händen und Füßen. Die Behandlungsdauer für eine vollständige Heilung beträgt 6 Monate. die multibazilliäre Lepra (MB) : die betroffene Person ist ansteckend. Die Bazillen vermehren sich, befallen die Haut, die Nasenschleimhaut und das Gesicht und manchmal auch die Augen. Die Haut verdickt sich und es bilden sich Knötchen. Es kommt zum Befall der Nerven , was nach und nach zu einem Gefühlsverlust führt. Die Behandlungdauer für eine vollständige Heilung beträgt 1 bis 2 Jahre. Jede dieser beiden Hauptverlaufsformen hat mehrere Zwischenformen. Wo liegt der Ursprung von Lepra ? Zu Zeiten der ägyptischen, chinesischen und indischen Hochkulturen, war Lepra bereits bekannt. Man mutmaßt heute, dass die Wiege dieser Krankheit Afrika ist, speziell die Region um den Sudan und Äthiopien. Ägypten, als Freihandelszone für Sklaverei, spielte sicherlich eine Hauptrolle bei der Verbeitung des Erregers. Kriege, Invasionen von Barbarenvölkern, Naturkatastrophen, Handel, Pilgerreisen im Mittelalter sind als weitere Faktoren zu betrachten, die zur weltweiten Ausbreitung der Lepra beigetragen haben. Im Mittelalter wurden die Leprakranken aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Bei der Annäherung an die Welt der Gesunden, beim Betteln zum Beispiel, mussten sie sich durch akustische Warninstrumente bemerkbar machen, mit Siechenschellen, Leprosenhorn oder Lepraklapper. 12 Arbeitsmappe für die Schule In Europa war die Krankheit noch bis in die 40er Jahre zu finden. Photo : Jean Platteau / Action Damien Wie wird Lepra übertragen ? Der genaue Übertragungsweg der Erreger ist nicht ganz klar. Vermutlich wird der Bazillus über die oberen Luftwege von einem auf den anderen Menschen übertragen. Da der Lepraerreger sich nur sehr langsam vermehrt, bricht die Krankheit oft erst Monate bis Jahre nach der Ansteckung aus. Die Inkubationszeit dauert in der Regel 3 bis 7 Jahre. Während dieser asymptomatischen Inkubationszeit ist die Person jedoch ansteckend. Armut, Mangel- und Unterernährung, schlechte hygienische Verhältnisse sowie enges Zusammenleben tragen zur Verbreitung der Krankheit bei. Die Zahlen zeigen, dass Männer häufiger als Frauen, und Erwachsene öfter als Kinder von einer Infektion betroffen sind . Zu welchen gesundheitlichen Problemen führt Lepra ? Der Lepraerreger befindet sich hauptsächlich in der Haut, Nasenund Mundschleimhaut, dem Hals sowie den peripheren Nerven. Ohne medizinische Behandlung führt Lepra schnell zu folgenden Problemen : Wie kann man Lepra heilen ? Eine Schutzimpfung gegen Lepra gibt es nicht, weil es momentan noch unmöglich ist, den Erreger im Labor zu züchten. Mit der 1981 gefundenen Kombinationstherapie ist eine vollständige Heilung, abhängig von der Erscheinungsform und Fortschritt der Krankheit, in einer Zeitspanne von 6 Monaten bis zu einem Jahr möglich. Die Polychemotherapie (MDT Multi-Drug-Therapy) setzt sich aus der Kombination von 3 Medikamenten zusammen : Dapsone, Rifampicin und Clofazimin. Der Erreger wird dadurch komplett abgetötet und der Kranke ist , ab der ersten Einnahmen, nicht mehr ansteckend. Die Quarantäne ist also nicht mehr notwendig. Auch wenn der Lepraerreger vollständig abgetötet werden kann, sind die Folgeschäden, die während der nicht behandelten Krankheitsphase entstanden sind, dauerhaft und behindern den geheilten Patienten schwer. Obwohl einige Behinderungen durch Operation, Physiotherapie, orthopädisches Schuhwerk und Prothesen gemindert werden können, muss der Betroffene weiter mit dem Stigma der Krankheit leben. Warum Lepra gleichzeitig mit anderen Krankheiten behandeln ? Wenn möglich, wird ein kombiniertes Lepra-Tuberkulose Behandlungsprogramm durchgeführt. Das geschulte medizinische Personal und das medizinische Material in den nationalen Gesundheitsprogrammen können so kostengünstig eingesetzt werden zur Behandlung dieser 2 Krankheiten, die von der gleichen Erregerfamilie (M.leprae und M. tuberculosis) verursacht werden. Lepra heute Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte sich 1991 zum Ziel gemacht, die Krankheit im öffentlichen Gesundheitswesen bis zum Jahre 2000 auszurotten (weniger als einen Fall auf 10.000 Einwohner). Man stellt fest, daß die Lepra heute noch nicht ganz ausgerottet ist, jedoch stark zurückgegangen und konstant in den endemischen Ländern ist. Dieser spektakuläre Rückgang der Krankheit erfolgt dank verschiedener Diagnose- und Sensi- körperliche Deformationen : Depigmentierte Hautflecken und/ oder Knötchen treten an den Körperstellen auf, wo der Erreger sich vermehrt hat. Manchmal befinden sich in der Nasenschleimhaut so viele Bazillen, dass die Nasenscheidewand vollständig zerstört wird. Verstümmelungen : Durch den Befall der Nerven entsteht auf der Haut eine Gefühlslosigkeit gegenüber Hitze, Kälte und Schmerz. Der Kranke bemerkt deshalb Verbrennungen oder Verletzungen oft nicht. Die Wunden können sich infizieren und vereitern, sodass eine Amputation des betroffenen Gliedmasses unvermeidbar ist . Lähmungen Eine andere Folge der Nervenlähmung besteht darin, dass Patienten bestimmte Muskeln nicht mehr bewegen können: Sie können ihre Augenlider nicht mehr schließen, ihre Füße nicht mehr anheben oder ihre Finger nicht mehr bewegen, die Finger versteifen dann in gekrümmter Form wie eine Kralle (Krallenhände). Blindheit Durch die Lähmung des Augenlids kommt es zum Austrocknen des Auges , was zum Erblinden führt. Lepra ist eine der häufigsten Ursachen von Blindheit in den Entwicklungsländern. Soziale Ausgrenzung Neben den körperlichen Schäden haben die Leprakranken auch mit sozialen Problemen zu kämpfen, wie die Ausgrenzung aus ihrem bisherigen gesellschaftlichen Umfeld, was auch wiederum ihren Gemütszustand belastet. Durch die grausame Verstümmelung und Verkrüppelung des Körpers werden Leprakranke oft von ihren Mitmenschen ausgestoßen. Der Glaube, die Ursache der Krankheit sei übernatürlicher oder sogar göttlicher Art, verbreitet eine irrationale Angst vor dieser Krankheit und stigmatisiert den Kranken. Arbeitsmappe für die Schule 13 Zahl der erkannten Neuansteckungen nach Regionen zwischen 2004 und 2009 aufgestellt von der WHO 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Afrika 46.918 45.179 34.480 34.468 29.814 28.935 Amerika Süd-Ost Asien Östliche Mittelmeergebiete Westlicher Pazifik 52.662 298.603 41.952 201.635 47.612 174.118 42.135 171.576 41.891 167.505 40.474 166.115 3.392 3.133 3.261 4.091 3.938 4.029 6.216 7.137 6.190 5.863 5.859 5.243 Total : 407.791 299.036 265.661 258.133 249.007 244.796 Die Tendenz ist fallend : In 10 Jahren ist die Zahl der erkannten Fälle rückläufig. Die Großzahl der Kranken lebt in Indien, 137.685 Fälle sind dort 2007 bekannt worden. Neben Indien, ist Brasilien das Land mit der zweithöchsten Leprarate, gefolgt von Indonesien und der Demokratischen Republik Kongo. (Statistik WHO, 2009). bilisierungsaktionen, die in großem Maße ab 1985 durchgeführt wurden, sowie der Einführung der MDT (Multi-Drug-Therapy). Während der letzten 10 Jahre, sind durch diese Therapie über 14 Millionen Kranke behandelt und geheilt worden. Aber der Kampf ist nicht zu Ende, die Wachsamkeit muss bleiben. Im Jahr 2010 sind in 121 Ländern 244.796 neue Krankheitsfälle erkannt worden, davon 25.000 Kinder. Diese Zahlen können wahrscheinlich verdoppelt oder verdreifacht werden, da Tausende von Menschen nicht untersucht wurden und daher nicht in den Statistiken der WHO zu finden sind. In einigen Regionen ist die multibazilliäre Lepra (ansteckende Form) noch verbreitet. Hier muss man sehr wachsam sein um eine Zunahme der Krankheit zu vermeiden. Außerdem brauchen 3 Millionen behinderte und entstellte Patienten Hilfe zum Überleben und zum Wiedereinstieg in die Gesellschaft und den Arbeitsprozess. Françoise Meisch Secrétaire Générale Traduction : Danielle Klop - Wurth DER KAMPF DER FFL Für die FFL ist der Mensch, der sich hinter dem Kranken verbirgt, sehr wichtig. Deshalb kämpft die FFL mit großer Hartnäckigkeit gegen diese Armutskrankheit, welche schreckliche Verstümmelungen sowie das Ausstoßen aus der Gesellschaft zur Folge hat. Seit 44 Jahren, dank eurer Spenden, konnte die FFL nicht weniger als 500.000 Leprakranke retten ! Wir dürfen jetzt nicht aufgeben, wir dürfen die Tausenden Kranken, die auf unsere Hilfe angewiesen sind, nicht im Stich lassen. Wenn wir jetzt aufhören, würde das zur Folge haben, dass die Krankheit sich wieder ausbreitet, so wie das bei der Tuberkulose der Fall ist, wo heute ein « come back » festgestellt wird. Die Heilungskosten eines Kranken belaufen sich ungefähr auf 50 Euro ! Auf Anfrage senden wir ihnen kostenlos ein Heftchen über Leben und Werk von Raoul Follereau. 14 Arbeitsmappe für die Schule Raoul FOLLEREAU (1903-1977) ... WER WAR ER ? Raoul Follereau wurde in Nevers in einer Industriellenfamilie geboren. Mit 13 Jahren wurde er zum Kriegswaisen. Er arbeitete im väterlichen Betrieb und studierte gleichzeitig Philosophie und Rechtswissenschaften. Mit 15 Jahren gab er seine erste Konferenz mit dem Thema " Liebe-Quelle des Friedens ". Durch seine Eigenschaften als Redner wurde er zu einem hervorragenden Referenten, der in der ganzen Welt die französische Kultur vertrat. Im Jahr 1936, während einer Reportage über Charles de Foucauld in der Sahara, begegnete er Leprakranken und entdeckte so die Krankheit. Zuerst informierte er sich über die Krankheit, deren Ursachen sowie die Behandlungsmöglichkeiten und übermittelte den Forschern seine Dynamik. Danach kümmerte er sich um die Schwierigkeiten der Wiedereingliederung der Leprakranken in die Gesellschaft. Im Zweiten Weltkrieg gründete er die " Stunde der Armen " : Einmal im Jahr soll jeder eine Spende in Höhe von einem einzigen Stundenlohn für die Armen geben. Im Jahr 1952 überzeugte er die UNO, eine ernsthafte Zählung der Leprafälle in der Welt auszuführen und plädierte für eine Charta der Leprakranken. Er macht im Jahr 1953 den Vorschlag einen Welt-Lepra-Tag einzuführen. An die Jugend in der Welt richtete er sich mit den Worten : « An die Arbeit , meine Gesellen, baut das Glück der anderen Menschen auf. Die Welt wird immer unmenschlicher, seid Menschen ! » Im Jahr 1957 kam er mit der Idee einer internationalen Konvention die festhalten soll, daß alle Länder 10 % der Ausgaben, die sie für Todeswerke geben, Lebenswerken zukommen lassen sollen . Im Jahr 1964 bittet er alle Nationen aus ihrem jeweiligen Staatshaushalt die Summe, die für einen Tag Rüstung vorgesehen ist, zur Verfügung zu stellen um gemeinsam gegen Armut, Elendsbehausungen und Krankheiten zu kämpfen. Sein Kampf beschränkte sich also nicht nur auf die Krankheit Lepra, er weitete ihn aus auf alle " Lepren ", auch die der Unwissenheit. Bei seinem Tod 1977, hat er uns eine zeitlose Devise hinterlassen : " Die einzige Wahrheit besteht darin einander zu lieben. " An die Jugend : " Den Schatz, den ich euch hinterlasse, ist das Gute, das ich nicht vollbracht habe, jedoch vorhatte, und das ihr jetzt nach mir verwirklicht. Die Zukunft seid ihr ! Interview par F. Meisch Mamadou Coulibaly, l’homme a la casquette… Président de l’association malienne des handicapés de la lèpre Monsieur Coulibaly, qui êtesvous ? Je suis né le 15 avril 1948 à Djicoroni Para près de Bamako au Mali. J’ai grandi auprès de mes parents cultivateurs avec mes deux sœurs dans un petit village appelé Moromoro à 160 km de Bamako. Comment avez-vous découvert que vous aviez la lèpre ? J'avais 12 ans quand mon oncle a vu des taches blanches sur mon corps. Il m’a emmené à l’Institut Marchoux le 2 février 1960 chez le Docteur Colonel Jean Languillon pour un dépistage. Son diagnostic fut un choc pour moi et pour toute ma famille. Avant de savoir que vous étiez vous-même atteint par la lèpre, que saviez-vous au juste de la maladie ? Je ne connaissais pas bien la maladie, c’est-à-dire sa cause, ses formes etc mais par contre, j’en connaissais les conséquences car dans mon village il y avait des personnes fortement mutilées au niveau des mains et des pieds. Personne ne voulait les approcher, elles vivaient dans la solitude, elles n’ont pas pu se marier ni avoir d’enfants. Quelle forme de lèpre aviezvous contracté ? La forme la plus contagieuse : la forme multibacillaire. J’ai dû rester à l’Institut Marchoux pour effectuer mon traitement, loin de mes parents. Quelle a été la première réaction de votre famille et de votre entourage lorsqu’ils ont appris que vous aviez contracté la lèpre ? Toute ma famille était anéantie. Tous les espoirs de mes parents reposaient sur moi puisque j’étais le seul fils de la famille et bon élève. Ma mère pensait que je n’allais pas guérir et les voisins me lançaient des regards où je percevais du mépris. Nos amis ne venaient plus à la maison, tout le monde me fuyait moi mais aussi ma famille ! Comment s’est déroulé votre traitement ? A l’époque, la polichimiothérapie n’existait pas encore. On avait des médicaments qui stoppaient la maladie pendant le traitement mais dès qu’on arrêtait, cela revenait de plus belle. Aujourd’hui, en 6 mois, on est complètement guéri mais de mon temps, c’était plus compliqué. De 1960 à 1980, j’ai essayé différents médicaments : des injections de DDS administrés tous les 15 jours que je ne supportais pas bien à cause des effets secondaires, puis des comprimés de sulfamide qui ne guérissaient pas non plus mais qui amélioraient un peu la condition générale. En 1980, j’ai été un des premiers cobayes à tester une première polichimiothérapie composée de Dicilon et de Silfon. Ces médicaments étaient administrés pendant 24 jours. Enfin la lèpre se guérissait ! Comment votre famille vous at-elle soutenue pendant toutes ses années ? Ma famille était pauvre et pour manger, je dépendais du Centre Marchoux qui offrait un repas par jour mais je devais aussi payer le matériel (bandes, compresses, pommades, Interview 15 " Il faut créer d’autres bonheurs pour être heureux " Mamadou Coulibaly lors de la remise du Prix Follereau par Marie-Josée Jacobs en septembre 2010. Raoul Follereau bétadine etc…), c’était la débrouille pour trouver quelques sous ! Avez-vous conservé des séquelles de la maladie ? Oui, j’ai été amputé d’un orteil et je conserve des plaies aux pieds qui font que j’ai parfois du mal à marcher. Comment êtes-vous devenu président de l’association malienne des handicapés de la lèpre (A.M.H.L.) ? Après avoir été amputé de l’orteil, j’ai décidé de fonder une association en 1991 pour lutter contre la lèpre et pour aider mes semblables. Grâce aux cotisations des membres, j’ai eu de quoi financer le matériel nécessaire pour soigner les plaies et les séquelles de la maladie de nombreux malades. Petit à petit, j’ai bénéficié d’un fond que j’ai mis à contribution pour la réinsertion socio-économique des anciens lépreux et pour leur permettre de développer des activités génératrices de revenus. Combien de personnes composent l’équipe de l’A.M.H.L. aujourd’hui ? 8 personnes en tout. L’association a fait du chemin depuis sa création ! Aujourd'hui, elle compte plus de 1000 membres ! Quel constat pouvez-vous faire actuellement sur la situation de la lèpre. Le nombre de cas dépistés est-il en baisse comme l’affirment les statistiques ? Aujourd’hui, la lèpre se guérit ! Mais la maladie est loin d’être éradiquée. Mon équipe sillonne régulièrement différentes régions pour faire des dépistages et de la sensibilisation. 16 Interview Merci à vous " J’ai eu la chance de rencontrer M. Jos Hilger, le président de la Fondation Follereau Luxembourg lors de l’un de ses voyages au Mali. C’est le Dr. Sow alors Secrétaire Général des pays de l’OCGE qui est à l’origine de notre rencontre. Sans la Fondation Follereau Luxembourg, nous n’en serions pas là aujourd’hui. Mes sincères remerciements aux donateurs luxembourgeois qui nous ont aidés à vaincre cette terrible maladie et qui nous aident encore car le combat n’est pas terminé. " Mamadou Coulibaly Certains villages, en pleine brousse, sont difficilement accessibles et on y trouve encore des nouveaux cas de lèpre comme dans les régions de Kénieba, Ségou, Mopti et Kita. Beaucoup des nouveaux cas sont des enfants. Comment prenez-vous les enfants malades en charge ? En général, les parents sont d’accord de nous laisser leurs enfants les premiers 3 mois afin que nous puissions leur administrer correctement leur traitement. Ils sont ensuite raccompagnés dans leur famille avec les médicaments nécessaires pour terminer le traitement. Notre équipe tient un fichier rigoureux pour effectuer le suivi des malades. Régulièrement, le malade est invité à se présenter pour un contrôle. S’il ne se présente pas, un membre de l’équipe se rend sur place pour effectuer le suivi médical. Avez-vous une anecdote à nous raconter, une histoire qui vous a particulièrement marquée ? Je peux vous raconter l’histoire d’un malade qui débarquait de Côte d’Ivoire. Son corps entier était couvert de pustules. Il était tellement touché par la maladie qu’il avait même du mal à respirer. Son visage était si gonflé qu’il éprouvait des difficultés pour se nourrir. Il était tellement mal en point qu’on ne pouvait pas le laisser cohabiter avec les autres malades. On l’a installé dans une maisonnette dans le pavillon Marchoux qu’on appelait " KIDAL ". Les malheureux qui séjournaient à Kidal étaient condamnés. Mais le malade finit par guérir contre toute attente. Soutenu par l’A.M.H.L. il est devenu un marchand prospère de pastèques, marié avec plusieurs enfants. On l’appelle " N’Tomi ", du nom d’un arbre résistant en Afrique. Merci M. Coulibaly pour cette interview très intéressante. Françoise Meisch Secrétaire Générale Foto : T. Winn Ulcère de Buruli Infecté par l'ulcère de Buruli, ce petit bébé présente une plaie conséquente au visage. Sans soins adéquats, celle-ci va continuer à s'étendre. L’ulcère de Buruli (UB) est une maladie tropicale négligée, provoquée par une mycobactérie appelée " Mycobacterium ulcerans ". Cette bactérie environnementale prolifère dans les régions tropicales humides là où la végétation est dense, le sol marécageux et où des masses d’eau stagnent ou s’écoulent lentement. La recherche médicale n’a pas encore élucidé de façon exacte le mode de transmission de la maladie mais certains faits observés laissent à penser que des punaises d’eau présentes dans les eaux stagnantes seraient à l’origine de la transmission de la bactérie à l’homme. L’infection entraîne une destruction étendue de la peau et des tissus mous avec la formation d’ulcères de grande dimension, se localisant en général sur la jambe ou le bras. En l’absence de traitement précoce, la maladie peut laisser des incapacités fonctionnelles durables, comme des restrictions des mouvements articulaires ou des problèmes esthétiques très apparents. La précocité du diagnostic et du traitement est cruciale pour éviter ces incapacités. Sources : OMS Ulcère de Buruli (UB) : des progrès déjà visibles Le point sur la maladie : En 2010, il est toujours très difficile de quantifier le nombre de personnes atteintes par cette maladie tropicale négligée pour plusieurs raisons : > le personnel soignant et les populations concernées n’ont pas encore de connaissances suffisantes de la maladie, > les populations les plus touchées vivent dans des zones rurales isolées avec peu de contact avec les structures de santé et privilégient encore les tradipraticiens, > L’ulcère de Buruli est encore souvent confondu avec d’autres maladies cutanées, Comment lutter contre l’UB : Il faut avant tout former des agents de santé qui iront sur le terrain pour informer, sensibiliser, détecter et recenser les nouveaux cas le plus tôt possible dans des régions parfois isolées. L’ulcère de Buruli affecte principalement les enfants qui jouent dans les eaux stagnantes et les femmes qui y lavent le linge et y puisent de l’eau. C’est pourquoi la FFL finance également la mise en place de forages afin d’éloigner la population des eaux stagnantes où elle risque d’être infectée par la mycobactérie. L’ulcère de Buruli, à un stade précoce, se soigne avec des antibiotiques. Mais quand on attend trop longtemps, la plaie s’ulcère et provoque des lésions étendues. L’état de santé du patient requière alors une intervention chirurgicale (excision et greffe de peau) suivie de séances de rééducation le tout dans le cadre d’une longue hospitalisation. A Allada, au Bénin, dans le Centre de Dépistage et de Traitement de l’Ulcère de Buruli (CDTUB), 339 patients ont été hospitalisés en 2009. 110 personnes ont été traitées pour un ulcère de Buruli et 229 autres personnes pour d’autres types d’ulcérations. Ces patients viennent de petits villages reculés ou même des pays limitrophes comme le Togo, le Burkina Faso et le Nigéria. Le CDTUB a une capacité de 100 lits et comme les hospitalisations s’étendent en général entre 3 et Ulcère de Buruli 17 Photo : T. Winn Centre de Dépistage et de Traitement de l'Ulcère de Buruli à Allada. " Le seuil de la liberté, c’est le droit des autres. " 6 mois, inutile de préciser que tous les lits sont occupés toute l’année. Les médecins et le personnel d’Afrique de l’ouest peuvent également y effectuer des formations spécifiques sur l’UB car le CDTUB est reconnu par l’OMS comme Centre International de Formation. Les patients hospitalisés bénéficient aussi des soins d’un kinésithérapeute qui enseigne aux familles des patients les gestes simples de kinésithérapie afin d’aider à la rééducation. Les difficultés rencontrées : La grosse majorité des cas sont des enfants, c’est pourquoi les agents de santé orientent leurs actions au maximum vers les écoles. Il ne suffit pas de seulement détecter la maladie, il faut aussi réussir à convaincre la famille de laisser partir le malade au Centre de Dépistage et de Traitement de l’ulcère de Buruli. En Afrique, chaque malade est ac- 18 Ulcère du Buruli Raoul Follereau compagné par son " garde-malade ", le plus souvent un membre de la famille. Dans le cas d’un enfant, c’est souvent la maman qui endosse ce rôle, ce qui s’avère toujours problématique pour le restant de la famille. Léa, une petite convalescente du CDTUB. Léa était tellement faible à son arrivée au CDTUB qu'il a d'abord fallu la remettre sur pied avant de l'opérer. Certains malades ont été dépistés vraiment trop tardivement et face à des déficiences irrémédiables, il faut recourir à des aides roulantes (tricycles, fauteuils roulants) ou des soins en orthopédie (orthèses, prothèses). Cela coûte cher. On peut toutefois parler de progrès visibles puisque même si on ne dispose toujours pas de statistiques officielles, on constate que les personnes touchées par la maladie viennent au CDTUB avec des plaies moins grandes et donc nettement moins graves qu’il y a 5 ans. Françoise Meisch Secrétaire Générale Photo : T. Winn Photo : T. Winn Témoignage : Constant, 14 ans : Photo : F.Meisch " L’année passée, j’avais remarqué une drôle de petite boule sous ma peau qui bougeait mais qui ne faisait pas mal. Ma mère a dit que ce n’était rien. Puis c’est devenu une plaie toujours plus grande. Les autres se moquaient de moi et disaient que j’étais victime du mauvais œil alors ma mère a été avec moi chez le guérisseur. Il a dit que quelqu’un de mon entourage me voulait du mal et il m’a donné une pommade mais cela n’a rien changé. Puis un infirmier est venu au village et il a expliqué que j’avais un ulcère de Buruli et que ce n’était pas de la sorcellerie. Il a dit que je devais aller avec lui au CDTUB pour qu’on m’opère sinon mon cas allait empirer. Mes parents n’avaient pas d’argent pour le docteur mais l’infirmier a dit qu’on allait trouver une solution. Au CDTUB, on m'a prélevé de la peau saine pour la mettre là où il y avait la plaie. J’ai fait des exercices avec un kinésithérapeute pour marcher comme avant. Maintenant je suis guéri : je vais rentrer chez moi et retourner à l’école." Des anciens patients guéris apportent également leur témoignage et aident à démystifier la maladie. Grâce à eux, les populations se laissent convaincre plus facilement et ont moins recours aux tradipraticiens que précédemment. Tradipraticien Testament und Erbe Es gibt immer wieder ältere Menschen, die uns anrufen und wissen möchten unter welchen Bedingungen sie über ihren Tod hinaus an unserer Entwicklungsarbeit und vor allem in unseren Kliniken weiterhelfen können. Vor allem wollen sie auch wissen wieviel Erbschaftssteuer vom Nachlass an unsere Stiftung an den Staat gehen. Unser Präsident Jos Hilger, unser Direktor Robert Kohll werden auf Anfrage (Tel. 44-66-06) unverbindlich und vertraulich Aufschluss geben. Auch werden unsere Verantwortlichen gerne ausführlich an Hand von Beispielen in Text und Bild aufzeigen, wie wir anvertraute Erben in stabile und bleibende Projekte angelegt haben. Ulcère de Buruli 19 Témoignage Photo : Jean Platteau / Action Damien L’histoire de Junior ... L’histoire de Junior ... aujourd’hui guéri de la lèpre. Après la disparition de sa maman lors de la guerre au CongoBrazzaville, Junior a vécu avec sa grande soeur et son petit frère à Kinshasa. Malheureusement, son petit frère est décédé et sa soeur est partie rejoindre un père que Junior n’a jamais connu. Junior a été confié à sa tante, mère de huit autres enfants. La vie à Kinshasa est dure et une bouche à nourrir en plus lorsque vous peinez à nourrir vos propres enfants n’est pas chose facile. A 12 ans, Junior se sentait constamment rejeté, il ne pouvait pas aller à l’école comme ses cousins et cousines car il devait travailler pour gagner sa pitance quotidienne et surtout, il ne bénéficiait pas de l’amour d’une famille, il se sentait " en trop ". Sa situation déjà peu réjouissante s’est empirée avec l’apparition d’une tumeur au-dessus de son oeil droit. Minuscule et indolore au début, la bosse n’a cessé de 20 Témoignage gonfler jour après jour déformant rapidement son visage. La tante de Junior a dit que la bosse était le signe que le diable était en lui et qu’elle ne voulait plus de lui à la maison. Junior a été recueilli un temps par le prêtre de la paroisse mais ce dernier croyait également que sa bosse avait une origine surnaturelle. Mal à l’aise, constamment rabroué et traité de " somotro " (monstre) par ses semblables, l’adolescent a préféré s’enfuir de la paroisse pour trouver un petit travail de coursier chez un marchand près d’un grand marché dans un autre quartier de Kinshasa. Toute la journée, il portait de lourds sacs de marchandises ou des colis (parfois 50 kg) chez des clients dans les quartiers avoisinants. La nuit, moyennant un peu d’argent au gardien, il était toléré sous le porche d’un entrepôt. La vie pour Junior n’était pas facile mais il s’en sortait tant bien que mal. Mais le sort s’est acharné une fois de plus sur lui. Un matin, Junior a découvert une tâche blanche sur son ventre et ses mains lui faisaient mal, elles étaient comme engourdies. Petit à petit, les colis qu’il devait porter lui semblaient de plus en plus lourds et ses mains devenaient de plus en plus raides. Puis, des plaies sont apparues sur ses mains et sur un pied mais bizarrement, cela ne lui faisait pas mal. Les regards des autres devenaient de plus en plus méfiants au fur et à mesure que son état empirait. Un jour, il laissa tomber un colis et tout le poulet contenu dedans s’éparpilla sur le sol. Son patron le congédia car ses clients ne voulaient plus que le «somotro» porte leurs colis. Les vendeuses au marché ne voulaient plus lui vendre de la nourriture et lui criaient de partir loin de leurs échoppes car il faisait peur aux autres clients. Rejeté et abandonné de tous, Junior pensait avoir touché le fond de la misère mais le destin mit sur son chemin Maman Régine qui l’envoya au Centre St. Pierre Photo : Jean Platteau / Action Damien Guéri et débarrassé de sa bosse, Junior a aujourd’hui 19 ans. Il a retrouvé l’usage de ses mains et il a débuté une toute nouvelle vie : il va au cours du soir pour apprendre à lire et à écrire et surtout il a retrouvé la chaleur d’une foyer familial puisque l’infirmier chargé de son suivi l’a adopté. Merc i ! Ju n io r Junior, une histoire d’espoir L’histoire complète de Junior est relatée dans un livre de Luc Descamps " Junior, une histoire d’espoir " (ISBN : 9789059325593 édité par notre partenaire belge Action Damien – photos Jean Platteau.) Ce n’est pas beaucoup et en même temps, cela représente tant pour un enfant dont la santé et l’avenir sont compromis. où il reçut les soins adéquats. Le docteur du centre l’examina et lui expliqua qu’il avait la lèpre à un stade déjà avancé mais qu’on pouvait encore l’aider. Pendant plusieurs mois, Junior se rendit régulièrement au centre afin de recevoir son traitement antibiotique et des soins (nettoyage et désinfection des plaies, nouveaux bandages etc) mais son état était critique : il n’avait plus de force, boitait terriblement, ne pouvait presque plus se servir de ses mains et était chassé de partout à cause de son apparence misérable. Découragé et fatigué, Junior abandonna son traitement et ne vint plus au centre et rejoignit un groupe d’enfants de la rue. Il vivait de mendicité et dormait un peu n’importe où. Heureusement, l’infirmier chargé d’effectuer son suivi le retrouva et le persuada de reprendre son traitement. Après quelques mois, l’équipe médicale décida qu’il fallait également l’opérer au niveau des mains et par la même occasion lui enlever la tumeur au front qui heureusement ne se révéla pas maligne. L’histoire de Junior montre toute la détresse dans laquelle un enfant peut-être plongé lorsqu’il est atteint par la lèpre mais c’est aussi un témoignage concret de l’aide qu’on peut lui apporter. Photo : Jean Platteau / Action Damien 50 €, c’est la somme nécessaire pour guérir un malade de lèpre. La Fondation Follereau Luxembourg financera en 2011, 100% des programmes de lutte contre la lèpre et la tuberculose en Union des Comores et environ 70 % du programme national intégré de lutte contre la lèpre et la tuberculose au Rwanda, deux projets entièrement coordonnés et supervisés par notre partenaire " Action Damien ". Françoise Meisch Secrétaire Générale Junior pendant son traitement Témoignage 21 Lili Thill-Beckius 80. Geburtstag zu Gunsten leprakranker Kinder. Frau Lili Thill-Beckius aus Strassen feierte Ihren 80. Geburtstag. Das war für Prof. Nobert Thill, emeritierter Professor der Musikwissenschaften, Anlass seine Frau mit einem großzügigen Geschenk zu überraschen. Im Vorfeld des Weltlepratages wollte Prof. Thill leprakranken Kindern helfen so wie es der Wunsch seiner Gattin war und überreichte den Vertretern der Fondation Raoul Follereau – dem Präsidenten Jos Hilger, dem Direktor Robert Kohll und der Generalsekretärin Françoise Meisch – 10.000 Euro für die Behandlung dieser Kinder. In der Tat sagen die meisten Statistiken der WHO, dass Lepra 2011 weitgehend zurückgegangen sei, dass aber immer noch alljährlich 25.000 Kinder unter 14 Jahren von Lepra befallen werden. Da es noch keine Impfung gibt, besteht der Kampf vorrangig darin die Krankheit im Frühstadium zu diagnostizieren bevor der Erreger Nerven und Glieder zerstört. In den Lepraprojekten werden Reihenuntersuchungen in Schulen, Dörfern und Slums vorgenommen. Die aufgefundenen Fälle werden dann dank einer kombinierten Therapie behandelt und werden so von den verheerenden Folgen des Stigmas gerettet. Dabei wollten Herr und Frau Prof. N. Thill der FFL helfen. Prof. Thill erzählte, dass eine eigene Erfahrung ihm das Schicksal der Leprosen näher gebracht habe. Als bekannter Orgelspezialist, war er auf seinen Reisen dem bekannten Lepraarzt Dr. Albert Schweitzer (Lambaréné) begegnet. Voller Bewunderung schilderte Prof. Thill von dem weltbekannten Musiker, der seine große Karriere einem späteren Arztstudium geopfert habe, um in seiner Klinik in Lambaréné die Verlassenen zu behandeln. Ein Foto mit dem berühmten Humanisten und Arzt mit einer persönlichen Widmung erinnern an diese Begegnung. " Le bonheur qu’on a est le bien qu’on fait." (Raoul Follereau). Foto : Menn Bodson F. Meisch, Prof. N. Thill, R. Kohll, Frau L. Thill, J. Hilger NOUVEAU Fondation Follereau Luxembourg DON EN LIGNE SUR w w w.f fl.lu Membre fondateur de l’ILEP (Fédération internationale des associations contre la lèpre) Avenue du X Septembre, 151 L-2551 Luxembourg Tél. 44 66 06 - 1 / Fax : 45 96 53 / E-mail : [email protected] BCEE IBAN LU38 0019 1100 2081 3000 CCPL IBAN LU15 1111 0000 7878 0000 22 Chèque Remise du Chèque Ihre Spende ist steuerlich absetzbar Votre don est fiscalement déductible Des Actions originales pour la Journée Mondiale des Lépreux : Vente de galettes des Rois par les élèves du Lycèe Technique Michel Lucius A l’occasion de la Journée Mondiale des Lépreux, Jennifer Dos Reis, Jessica Da Cruz, Chiara Colaci, Tamara Castro, Joe Bausch, tous élèves du Lycée Technique Michel Lucius à Luxembourg, ont organisé une vente de galettes des rois dans la Grand-Rue à Luxembourg le 6 janvier 2011. Les galettes avaient été offertes par différents boulangers. Comme le veut la coutume, une galette contenait la précieuse fève qui permettait non seulement de remporter la traditionnelle couronne mais également un ravissant pendentif en or réalisé par M. Menn Bodson. Samantha Da Silva-Fettmann porte le pendentif en or réalisé et offert par M. Menn Bodson Coiffure : Alain Leen Lors de la remise du chèque de 705 Euros, Mme Meisch, secrétaire générale de la FFL a chaleureusement remercié les étudiants pour cette action qui a demandé un gros travail d’organisation. Un merci particulier aux boulangeries concernées (La Brioche Dorée, boulangerie Friederich, boulangerie " Les délices de mon Moulin ", boulangerie Kremer-Jacoby, boulangerie Ramos et le Pâtissier André Drebenstedt) ainsi qu’à M. Menn Bodson et au mannequin Samantha Da Silva-Fettmann. Les élèves de l'école primaire du Cents chantent pour la Fondation Follereau Luxembourg. Le vendredi 17 décembre, les élèves de la 5ème primaire du Cents, accompagnés au violon par leur professeur Mme Martine Keiser, ont chanté pendant une heure des chants de Noël en luxembourgeois, en allemand, en anglais et en français au Marché de Noël sur la Place d'Armes à Luxembourg (vidéo disponible sur la page Facebook "Fondation Follereau Luxembourg - www.ffl.lu). Le bénéfice récolté, soit la belle somme de 650 Euros a été remis à Mme Meisch qui a remercié tous les élèves qui avaient bravé le froid et les importantes chutes de neige pour se rendre en ville. Action 23 De l’eau pour Mariam et son école à Balandougou (Mali) ... Journée Mondiale de l’Eau 22/ 03 /2011 Plus d’une personne sur six, soit environ 894 millions d’êtres humains n’ont toujours pas accès à de l’eau potable. Chaque année, 1,5 million d’enfants de moins de 5 ans meurent du choléra, de la typhoïde ou de la dysenterie pour avoir absorbé de l’eau souillée. La petite Mariam est confrontée chaque jour au problème de l’eau. Comme ses camarades de classe, elle marche chaque jour une longue distance pour venir à l’école de Balandougou avec son petit seau d’eau car il n’y a pas de forage dans l’enceinte de l’école ni dans les alentours proches. L’eau apportée est utilisée pour leur consommation propre, pour l’arrosage du petit périmètre maraîcher qu’ils cultivent et pour les toilettes. Avec votre aide, la Fondation Follereau Luxembourg peut aider Mariam et son école en installant un forage mais cela coûte cher : 15.000 € Réservez votre tirelire (tél : 44 66 06-1) avant le 5 février 2011 et participez à notre collecte de pièces de 1, 2, 5, 10 et 20 cents et autres à l'occasion de la Journée Mondiale de l'Eau, le 23 mars 2011. Vous pouvez également faire un don sur le compte BCEE LU38 0019 1100 2081 3000 Vous pouvez penser que votre pièce de monnaie ne fera pas la différence et que ce n'est qu'une goutte d'eau dans l'océan ? Cette goutte, c'est peut-être la vie d'un enfant ! NOUVEAU Fondation Follereau Luxembourg Avenue du X Septembre, 151 L-2551 Luxembourg Tél. 44 66 06 - 1 / Fax : 45 96 53 / E-mail : [email protected] DON EN LIGNE SUR w w w.f fl.lu BCEE IBAN LU38 0019 1100 2081 3000 CCPL IBAN LU15 1111 0000 7878 0000