botschaft - Stadt Nidau
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Gemeindeabstimmung vom 25. November 2012 BOTSCHAFT des Stadtrates an die Stimmberechtigten Vorlage: INITIATIVE FÜR EIN NACHHALTIGES NIDAU Texte français au verso 2 Werte Mitbürgerinnen und Mitbürger Der Stadtrat von Nidau unterbreitet Ihnen folgende Vorlage zur Abstimmung: INITIATIVE FÜR EIN NACHHALTIGES NIDAU Der Gemeinderat und der Stadtrat unterbreiten den Stimmberechtigten die „Initiative für ein nachhaltiges Nidau“ zur Abstimmung. A. Das Wichtigste in Kürze Die am 9. November 2011 mit 312 gültigen Unterschriften eingereichte „Initiative für ein nachhaltiges Nidau“ verpflichtet die Stadt auf eine ökologisch, wirtschaftlich und sozial nachhaltige Entwicklung. Im Rahmen ihrer Zuständigkeit soll die Stadt sich insbesondere für eine Senkung des Energieverbrauchs und eine Reduktion des CO2-Ausstosses entsprechend den Zielen der 2000-Watt-Gesellschaft bis zum Jahr 2050 einsetzen. Zudem soll sie die Energieeffizienz und erneuerbare Energien fördern und das Ziel verfolgen, bis spätestens 2030 keine Atomenergie mehr zu beziehen. Nidau, seit 2009 Trägerin des Energiestadt-Labels, unternimmt bereits heute beträchtliche Anstrengungen, um den Energieverbrauch zu senken. Der Gemeinderat strebt mittelfristig das Energiestadt-Label „Gold“ an. Die Stadt hat aber nur beschränkte Möglichkeiten, den Energieverbrauch ihrer Bevölkerung zu beeinflussen, da die gesetzlichen Bestimmungen in diesem Bereich vorwiegend von Bund und Kanton erlassen werden. Auch wird sie im vollständig liberalisierten Strommarkt ihren Einwohnerinnen und Einwohnern nicht vorschreiben können, keinen Atomstrom zu beziehen. Hingegen kann die Stadt in Fragen der Energie, der Ressourcen und der Nachhaltigkeit eine Vorbildfunktion einnehmen und geeignete Anreize schaffen, um die Bevölkerung zu motivieren. In diesem Sinne setzt die „Initiative für ein nachhaltiges Nidau“ ein klares Zeichen und stärkt das Engagement der Energiestadt Nidau zugunsten einer nachhaltigen Entwicklung. Aus diesem Grund empfiehlt der Stadtrat mit 26 Ja-Stimmen zu 0 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen die Initiative zur Annahme. B. Die Initiative Die EVP Nidau und die Grünen Nidau haben am 9. November 2011 die „Initiative für ein nachhaltiges Nidau“ eingereicht. Die 43 Unterschriftenbogen umfassen insgesamt 312 gültige Unterschriften. Mit der Initiative wird das folgende Begehren gestellt: 3 Die Stadtordnung von Nidau wird mit dem folgenden neuen Artikel 2a ergänzt: Nachhaltigkeit Art. 2a 1 Die Stadt sorgt im Rahmen ihrer Zuständigkeit für die Erhaltung der Lebensgrundlagen und für den schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Sie ist einer ökologisch, wirtschaftlich und sozial nachhaltigen Entwicklung verpflichtet. 2 Sie setzt sich im Rahmen ihrer Zuständigkeit für die Erreichung der Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft ein, insbesondere für a eine Reduktion des Energieverbrauchs auf 2000 Watt Dauerleistung pro Einwohnerin oder Einwohner bis spätestens 2050; b eine Reduktion des CO2-Ausstosses auf eine Tonne pro Einwohnerin oder Einwohner und Jahr bis spätestens 2050; c die Förderung der Energieeffizienz und der erneuerbaren Energiequellen. 3 Sie verfolgt das Ziel, unter Wahrung der Versorgungssicherheit den Bezug von Atomenergie schrittweise zu reduzieren und bis spätestens 2030 keine Atomenergie mehr zu beziehen. Gemäss Artikel 38 Stadtordnung prüft der Gemeinderat die bei der Stadtverwaltung eingereichte Initiative auf ihre Gültigkeit im Sinne von Artikel 36 Stadtordnung. Er hat diese Prüfung am 3. April 2012 vorgenommen und die Initiative für gültig erklärt. C. Worum es geht a) Die 2000-Watt-Gesellschaft Die „Initiative für ein nachhaltiges Nidau“ verlangt, die Vision der 2000-WattGesellschaft in der Stadtordnung festzuschreiben. Damit würde Nidau dem Beispiel der Stadt Zürich und anderer Schweizer Gemeinden folgen, die ihre Stadtordnungen in den letzten Jahren entsprechend ergänzt haben. Die Vision der 2000-Watt-Gesellschaft ist ein an der ETH Zürich entwickeltes energiepolitisches Modell. Es gründet auf der Überzeugung, dass der Energieverbrauch der Schweizer Bevölkerung ohne nennenswerte Komforteinbussen bis zum Jahr 2050 um zwei Drittel gesenkt werden kann (von heute 6000 Watt Dauerleistung pro Einwohnerin und Einwohner auf 2000 Watt, was dem Energieverbrauch in den frühen 1960er-Jahren entspricht). Damit verbunden ist eine Reduktion des CO2Ausstosses von heute 4 auf zukünftig 1 Tonne pro Kopf und Jahr. Zur Erreichung des Ziels setzt das Konzept auf einen sparsamen Umgang mit Energie (Effizienz), auf den Ersatz nicht erneuerbarer durch erneuerbare Energieträger (Substitution) sowie auf eine Reduktion des Energieverbrauchs (Suffizienz). 4 b) Die Strategie des Kantons Bern Wie nahe die Schweizer Städte und Gemeinden den Zielen der 2000-WattGesellschaft kommen können, hängt stark von den Entwicklungen auf übergeordneten Ebenen ab, wobei in Energiefragen die Kantone über grosse Kompetenzen verfügen. Der Kanton Bern hat seine Ziele in der Energiestrategie 2006 konkretisiert. Diese strebt als Zwischenschritt zur 2000-Watt-Gesellschaft eine Reduktion des Energieverbrauchs um einen Drittel auf 4000 Watt im Jahr 2035 an. Als Umsetzungshilfe schliesst der Kanton Bern mit interessierten Gemeinden das Berner Energieabkommen (BEakom) ab und bietet dafür personelle und finanzielle Unterstützung an. Der Gemeinderat von Nidau hat im Juni 2011 die Leistungsvereinbarung Stufe III des Berner Energieabkommens beschlossen und setzt diese um. Ein wichtiges Instrument zur Erreichung der energiepolitischen Ziele des Kantons Bern sind die kommunalen Energierichtpläne. Diese sind behördenverbindlich und haben die Aufgabe, die räumliche Entwicklung und die sich daraus ergebenden Energienutzungen auf die vorhandenen Energiequellen abzustimmen. Das revidierte Energiegesetz verpflichtet die grösseren Gemeinden im Kanton Bern (dazu gehört auch Nidau), innerhalb von zehn Jahren einen kommunalen Energierichtplan zu erstellen. Nidau entwickelt derzeit zusammen mit Biel, Brügg, Ipsach und Port einen überkommunalen Energierichtplan. Dieser wird im Sommer 2013 vorliegen. c) Aktive Stadt Nidau Die Stadt Nidau bemüht sich seit Jahren um eine nachhaltige Energiepolitik und ist seit September 2009 Trägerin des Labels Energiestadt. Um dieses Label zu erhalten, werden die Aktivitäten von Gemeinden in sechs energierelevanten Bereichen vom zuständigen Energieberater bewertet, wobei mindestens 50 Prozent der möglichen Punkte erreicht werden müssen. Die Stadt Nidau erreichte bei der Erstzertifizierung 53 Prozent. Der Gemeinderat hat im Mai 2012 beschlossen, den eingeschlagenen Weg fortzuführen und bis ins Jahr 2021 oder 2025 das Energiestadt-Label „Gold“ anzustreben. Dazu müssen 75 Prozent der möglichen Punkte erreicht werden. Derzeit sind 22 Schweizer Gemeinden Träger des Goldlabels. Neben den erwähnten Arbeiten am überkommunalen Energierichtplan ist die Stadt Nidau in verschiedenen anderen Bereichen aktiv. Nachfolgend ein paar konkrete Beispiele: Liegenschaften der Gemeinde: Mit dem vom Gemeinderat verabschiedeten Gebäudestandard 2011 verfügt Nidau über verbindliche Vorgaben für den Unterhalt und die Sanierung der gemeindeeigenen Liegenschaften. Die Vorgaben orientieren sich an Standards und Labels, die im Bauwesen akzeptiert und verbreitet sind. Ihre Anwendung leistet einen Beitrag zur verstärkten Umsetzung von Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz sowie zur Förderung erneuerbarer Energien, der Bauökologie und des gesunden Innenraumklimas. 5 Ökostrom: Die Stadt Nidau bezieht für die Strassenbeleuchtung, den Werkhof, die Pumpstationen und die Schulen bereits heute ausschliesslich zertifizierten Strom aus Wasserkraftwerken. Der Anteil erneuerbarer Energie wird sich mit dem Anschluss der Schulanlage Balainen an das HolzschnitzelHeizkraftwerk der Burgergemeinde Nidau weiter erhöhen. Mobilitätsmanagement: Nidau engagiert sich als Mitglied der Anlauf- und Koordinationsstelle „mobiclick“ seit 2009 für die Förderung des Fuss-, des Velound des öffentlichen Verkehrs in der Agglomeration Biel. Gegenwärtig lässt die Stadt die betriebliche Mobilität der Verwaltung, der Schulen und der Kitas analysieren. Die Erhebung soll das Optimierungspotenzial im Bereich der Mobilität aufzeigen. Kommunikation und Promotion: Mit Thementagen (Energietag, Tag der Sonne) wurden in den vergangenen drei Jahren die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung und die Bevölkerung für die Anliegen einer nachhaltigen Energiepolitik sensibilisiert. Nidaus Bürgerinnen und Bürger erhalten von der Stadt im Austausch gegen ihre alten Wasserstrahlregler kostenlose Wasserstrahlregler „AquaClic“, mit denen sich der Wasserverbrauch um die Hälfte reduzieren lässt. Im Rahmen des Wettbewerbs „Nidaus ältester Kühlschrank“ entrichtete die Stadt Beiträge von bis zu CHF 300.— an Einwohnerinnen und Einwohner, die ihren mindestens zwölf Jahre alten Kühlschrank gegen ein modernes, energiesparendes Modell austauschten. d) Verzicht auf Atomenergie Absatz 3 von Artikel 2a fordert, unter Wahrung der Versorgungssicherheit den Bezug von Atomenergie schrittweise zu reduzieren. Bis spätestens 2030 soll die Stadt Nidau keinen Strom aus Atomkraftwerken mehr beziehen. Nach Rücksprache mit dem Initiativkomitee ist diese Bestimmung so zu verstehen, dass das Elektrizitätswerk Nidau ab 2030 keinen Atomstrom mehr anbieten darf. Hierzu ist klarzustellen, dass die Einwohnerinnen und Einwohner im voraussichtlich 2015 vollständig liberalisierten Strommarkt ihren Stromversorger frei werden wählen können. Privathaushalten und Unternehmen wird es folglich offen stehen, Atomstrom von einem anderen Anbieter zu beziehen. Die Stadt Nidau geht mit gutem Beispiel voran und hat sich mit dem Gebäudestandart 2011 verpflichtet, ab 2013 öffentliche Einrichtungen zu 100 % mit Strom aus erneuerbaren Energieträgern zu versorgen. Unter den heutigen Bedingungen des Strommarktes entstehen für die eigenen Betriebe der Stadt Nidau (Schulhäuser, Verwaltung, etc.) jährliche Mehrkosten von rund CHF 50'000.00, wenn anstelle des derzeitigen Strommixes (mit einem Anteil Atomstrom) nur noch Strom aus erneuerbaren Quellen bezogen wird. 6 D. Erwägungen des Gemeinderates und des Stadtrates Die „Initiative für ein nachhaltiges Nidau“ setzt ehrgeizige Ziele, indem sie das Jahr 2050 als Frist für die Reduktion des Energieverbrauchs und des CO2-Ausstosses gemäss der Vision der 2000-Watt-Gesellschaft festlegt. Der Kanton Bern beispielsweise hat diesbezüglich keinen Zeitpunkt definiert. Diese Frist wird allerdings vom Initiativkomitee selber nicht als unumstösslich festgeschrieben. Die Formulierung, dass sich die Stadt „im Rahmen ihrer Zuständigkeiten“ für die Erreichung der Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft und der entsprechenden Fristen einsetzen soll, lässt der Stadt Nidau einen gewissen Spielraum. Insbesondere wird damit anerkannt, dass die Einflussmöglichkeiten der Stadt massgeblich von politischen Entscheiden auf nationaler und auf kantonaler Ebene abhängig sind. Ungeachtet dessen weist die Initiative der Stadt Nidau eine Vorbildfunktion zu und verpflichtet sie, ihren Handlungsspielraum auszuschöpfen. Sie tut dies zwar bereits heute in hohem Masse. Die Festlegung ehrgeiziger und anspruchsvoller Ziele wird aber dazu beitragen, den eingeschlagenen Weg fortzuführen und sich nicht mit dem Erreichten zufrieden zu geben. Sowohl der Gemeinderat als auch der Stadtrat stehen mehrheitlich zu einer nachhaltigen Energiepolitik, entsprechend den Anforderungen an eine mit dem Energiestadt-Label ausgezeichnete Gemeinde. Sie erhoffen sich dadurch langfristig positive Auswirkungen für die Stadt und ihre Einwohnerinnen und Einwohner. Neben dem Image-Gewinn und dem Schutz der Umwelt (CO2Reduktion) seien hierbei auch die finanziellen Auswirkungen erwähnt. Angesichts der erwarteten steigenden Energiepreise dürfte es sich auf längere Sicht auszahlen, in Massnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs zu investieren. E. Beschlussentwurf Die Einwohnergemeinde Nidau, nach Kenntnisnahme von der Botschaft des Stadtrates vom 20. September 2012, gestützt auf Artikel 34 Buchstabe a der Stadtordnung, beschliesst: 1. Die Initiative für ein nachhaltiges Nidau wird angenommen. 2. Die sich aus der Annahme der Initiative ergebende Ergänzung der Stadtordnung von Nidau mit einem neuen Artikel 2a wird genehmigt. 3. Die Änderung der Stadtordnung tritt mit der kantonalen Genehmigung in Kraft. 2560 Nidau, 20. September 2012 NAMENS DES STADTRATES NIDAU Die Präsidentin Der Sekretär Brigitte Deschwanden Inhelder Stephan Ochsenbein Votation communale du 25 novembre 2012 MESSAGE du Conseil de ville aux ayants droit au vote Objet: «INITIATIVE POUR UN DÉVELOPPEMENT DURABLE DE LA COMMUNE DE NIDAU» Deutscher Text siehe Rückseite 2/6 Chers citoyens et citoyennes, Le Conseil de ville et le Conseil municipal de Nidau soumettent le message suivant en votation: «INITIATIVE POUR UN DÉVELOPPEMENT DURABLE DE LA COMMUNE DE NIDAU» A. L'essentiel en bref Déposée le 9 novembre 2011 avec 312 signatures valables, l'«Initiative pour un développement durable de la commune de Nidau / Initiative für ein nachhaltiges Nidau» oblige la Ville de Nidau à se développer de manière durable, écologique, économique et sociale. Dans le cadre de ses compétences, la Ville doit s'engager, en particulier, à réduire la consommation d'énergie et les émissions de CO 2 conformément aux objectifs de la «Société à 2000 watts» jusqu'en 2050. De plus, elle doit encourager l'efficacité énergétique et les sources d'énergie renouvelables, et se fixer pour objectif de ne plus avoir recours à l'énergie d'origine nucléaire jusqu'en 2030 au plus tard. Nidau, «Cité de l'énergie» depuis 2009, fait déjà aujourd'hui des efforts considérables pour réduire la consommation d'énergie, et le Conseil municipal vise d'ailleurs à moyen terme l'obtention du label Or «European Energy Award® Gold». Toutefois, la marge de manœuvre dont dispose la Ville pour influencer la consommation d'énergie de sa population est limitée, du fait que les dispositions légales dans ce domaine sont principalement édictées par la Confédération et le Canton. Même dans le cadre d'un marché de l'électricité entièrement libéralisé, elle ne pourra pas prescrire à ses habitants et habitantes de ne plus consommer d'énergie électrique d'origine nucléaire. En revanche, en matière d'énergie, de ressources et de durabilité, la Ville peut montrer l'exemple et motiver la population à cet égard en donnant des impulsions ad hoc. Dans ce sens, la présente «Initiative pour un développement durable de la commune de Nidau / Initiative für ein nachhaltiges Nidau» donne un signe clair et renforce l'engagement de la Ville de Nidau en faveur d'un développement durable en sa qualité de Cité de l'énergie. Pour cette raison, le Conseil de ville recommande d'approuver l'initiative par 26 OUI, 0 NON et 2 abstentions. B. L'initiative Le 9 novembre 2011, le Parti évangélique PEV à Nidau et le Parti écologique «Les Verts Nidau» ont déposé l'«Initiative pour un développement durable de la commune de Nidau / Initiative für ein nachhaltiges Nidau». Les 43 listes de signatures comprennent au total 312 signatures valables. 3/6 Les requêtes des auteurs de l'initiative sont les suivantes (traduction libre): Le Règlement de la Ville de Nidau (Règlement communal) est complété avec le nouvel article 2a suivant: Durabilité Art. 2a 1 Dans le cadre de ses compétences, la Ville de Nidau veille à la préservation du cadre de vie et à l'utilisation économe des ressources naturelles. Elle est tenue à un développement écologique, économique et social durable. 2 Dans le cadre de ses compétences, elle s'engage à atteindre les objectifs de la «Société à 2000 watts», en particulier a à réduire la consommation d'énergie à 2000 watts de puissance constante par habitant et habitante jusqu'en 2050 au plus tard; b à réduire les émissions annuelles de CO2 à une tonne par habitant et habitante jusqu'en 2050 au plus tard; c à encourager l'efficacité énergétique et les sources d'énergie renouvelables. 3 Tout en préservant la sécurité de l'approvisionnement, elle vise à réduire progressivement ses achats d'énergie d'origine nucléaire et à ne plus recourir à cette dernière d'ici 2030 au plus tard. Conformément à l'art. 38 du Règlement de la Ville de Nidau, le Conseil municipal vérifie la validité de l'initiative déposée auprès de l'Administration municipale au sens de l'art. 36 du Règlement de la Ville. Il a procédé à cette vérification en date du 3 avril 2012 et déclaré l'initiative valide. C. De quoi s'agit-il ? a) Société à 2000 watts L'«Initiative pour un développement durable de la commune de Nidau / Initiative für ein nachhaltiges Nidau» demande que la vision de ladite Société à 2000 watts soit inscrite dans le Règlement de la Ville. Nidau suivrait ainsi les exemples de Zurich et d'autres villes suisses qui ont déjà complété leur réglementation en ce sens ces dernières années. La vision de la Société à 2000 watts est en fait un modèle de politique énergétique développé par l'EPF de Zurich. Il s'appuie sur la conviction que la consommation d'énergie de la population suisse peut être réduite des deux tiers jusqu'en 2050 sans pour autant réduire de manière sensible le confort des habitants et habitantes en Suisse (réduire la puissance constante d'aujourd'hui 6000 watts par habitant et habitante à 2000 watts, ce qui correspond à la consommation d'énergie au début des années 60). Cela permettrait de réduire les émissions de CO2 de 4 tonnes 4/6 aujourd'hui à 1 tonne par personne et par an. Pour atteindre cet objectif, le modèle de politique énergétique mise sur une utilisation économe de l'énergie (efficacité), sur le remplacement d'agents énergétiques non renouvelables par des sources d'énergie renouvelable (substitution) ainsi que sur une réduction de la consommation d'énergie (suffisance). b) La stratégie du Canton de Berne Le degré d'atteinte des objectifs de ladite Société à 2000 watts par les villes et les communes dépend fortement des développements aux niveaux supérieurs, compte tenu du fait que les cantons disposent de larges compétences en ce qui concerne les questions d'énergie. Pour sa part, le Canton de Berne a fixé ses propres objectifs dans sa stratégie énergétique 2006. Cette dernière vise, comme étape intermédiaire vers la Société à 2000 watts, une réduction de la consommation d'énergie d'un tiers, soit à 4000 watts, d'ici à 2035. À titre d'aide à la mise en œuvre, le Canton de Berne conclut ladite Convention bernoise sur l'énergie (BEakom) avec les communes intéressées et offre pour cela un soutien à la fois financier et professionnel. En juin 2011, le Conseil municipal de Nidau a ainsi conclu avec le Canton une convention BEakom de niveau III et travaille depuis à sa réalisation. Les plans directeurs communaux de l'énergie constituent un instrument important pour atteindre les objectifs de la politique énergétique du Canton. Ces derniers revêtent un caractère obligatoire et ont pour mission d'harmoniser le développement spatial et l'utilisation de l'énergie qui y est liée avec les ressources énergétiques existantes. La Loi cantonale sur l'énergie révisée (LCEn) contraint les plus grandes communes du canton de Berne (dont fait partie Nidau) à édicter un plan directeur communal de l'énergie dans les dix ans. Actuellement, la Ville de Nidau développe plan directeur de l'énergie supracommunal en coopération avec Bienne, Brügg, Ipsach et Port. Il devrait être disponible à l'été 2013. c) Ville de Nidau active Depuis des années, la Ville de Nidau s'efforce de mener une politique énergétique durable et a d'ailleurs obtenu le label «Cité de l'énergie» en septembre 2009. Pour conserver ce label, les activités des communes font l'objet d'une évaluation dans six domaines spécifiques par des conseillers en énergie compétents, et il faut obtenir au moins 50% du total de points possibles. Lors de la première certification, la Ville de Nidau a atteint 53%. En mai 2012, le Conseil municipal a décidé de poursuivre sur cette voie et d'obtenir le label Or «European Energy Award® Gold» jusqu'en 2021 ou 2025 en sa qualité de Cité de l'énergie, ce qui nécessite d'atteindre 75% des points possibles. Actuellement, 22 communes suisses ont obtenu ce label «Or». En dehors des travaux mentionnés d'élaboration conjointe d'un plan directeur de l'énergie supracommunal, la Ville de Nidau est active dans plusieurs autres domaines comme l'attestent les quelques exemples pratiques suivants: Bâtiments communaux: avec le standard 2011 adopté par le Conseil municipal pour les bâtiments, la Ville de Nidau dispose de consignes contraignantes relatives à l'entretien et à l'assainissement des bâtiments dont elle est propriétaire. Les consignes s'appuient sur des labels et des concepts en vigueur à grande échelle dans le domaine de la construction. 5/6 Leur application contribue à renforcer la mise en œuvre de mesures visant à accroître l'efficacité énergétique et à promouvoir les énergies renouvelables, l'écobiologie et un climat des locaux sain. Courant écologique: la Ville de Nidau utilise déjà aujourd'hui exclusivement du courant électrique certifié écologique d'origine hydraulique pour l'éclairage des rues, le Chantier municipal, les stations de pompage et les écoles. Avec le raccordement du complexe scolaire «Balainen» de la Bourgeoisie de Nidau à la centrale de chauffage au bois, la part d'énergies renouvelables va encore s'accroître. Gestion de la mobilité: en sa qualité de membre de l'organe de contact et de coordination «mobiclick» depuis 2009, la Ville de Nidau s'engage à promouvoir la circulation piétonne et cycliste ainsi que les transports publics dans l'agglomération biennoise. Actuellement, la Ville fait analyser la mobilité en terme d'exploitation en ce qui concerne l'Administration municipale, les écoles et les crèches. Le relevé correspondant doit révéler le potentiel d'optimisation dans le domaine de la mobilité. Communication et promotion: par le biais de journées thématiques («Journée de l'énergie», «Journées du soleil», les collaborateurs et collaboratrices de l'Administration municipale, ainsi que la population, ont été sensibilisés ces trois dernières années aux enjeux d'une politique énergétique durable. Les citoyens et citoyennes de Nidau reçoivent de la Ville, en échange de leurs vieux brise-jet, des brise-jet «AquaClic» gratuits permettant de réduire de moitié leur consommation d'eau. Dans le cadre du concours «Plus vieux réfrigérateur de Nidau», la Ville a versé des subventions jusqu'à 300 fr. aux habitants et habitantes qui remplaçaient leur ancien réfrigérateur datant d'au moins douze ans par un appareil moderne économe en énergie. d) Abandon de l'énergie d'origine nucléaire L'alinéa 3 de l'article 2a proposé par les auteurs de l'initiative exige de renoncer peu à peu à recourir à l'énergie d'origine nucléaire tout en préservant la sécurité de l'approvisionnement, c'est-à-dire que d'ici à 2030 au plus tard, la Ville de Nidau ne doit plus acheter d'énergie électrique produite par des centrales nucléaires. Après consultation du Comité d'initiative, cette disposition doit être comprise en ce sens que le Service d'électricité municipal ne doit plus proposer de courant d'origine nucléaire dès 2030. Il convient de préciser ici qu'à partir de la libéralisation totale du marché de l'électricité prévue en 2015, les habitants et habitantes pourront choisir librement leur fournisseur d'énergie électrique. Tant les particuliers que les entreprises seront donc libres de se procurer de l'électricité d'origine nucléaire auprès d'un autre fournisseur. La Ville de Nidau poursuit ses efforts exemplaires et s'est engagée ainsi, avec le standard pour les bâtiments 2011, d'alimenter dès 2013 les installations publiques avec du courant 100% issu de sources d'énergie renouvelables. Dans les conditions actuelles du marché de l'électricité, il en résulte des frais supplémentaires annuels de quelque 50'000 fr. pour les propres bâtiments municipaux (écoles, 6/6 administration, etc.) par rapport au courant mixte utilisé actuellement (courant en partie d'origine nucléaire). D. Réflexions du Conseil municipal et du Conseil de ville L'«Initiative pour un développement durable de la commune de Nidau / Initiative für ein nachhaltiges Nidau» fixe des objectifs ambitieux en visant jusqu'en 2050 la réduction de la consommation d'énergie et des émissions de CO 2 selon la vision du concept de ladite Société à 2000 watts. Le Canton de Berne, par exemple, n'a pour sa part fixé aucun délai. Le Comité d'initiative lui-même ne définit d'ailleurs pas ce délai comme irrévocable. La formulation selon laquelle la Ville doit s'engager «dans le cadre de ses compétences» à atteindre les objectifs de la Société à 2000 watts et les délais correspondants laissent à la Ville de Nidau une certaine marge de manœuvre. Il est ainsi reconnu que les possibilités d'influence de la Ville dépendent fortement des décisions politiques de la Confédération et du Canton. Indépendamment de cela, l'initiative donne à la Ville de Nidau l'occasion de jouer un rôle de modèle et la contraint à exploiter sa marge d'action. Elle le fait certes déjà aujourd'hui, mais la fixation de ces objectifs ambitieux et exigeants vont la pousser à poursuivre sur sa lancée et à ne pas se satisfaire seulement de ce qui a été obtenu jusqu'ici. Tant le Conseil municipal que le Conseil de ville soutiennent en majorité une politique énergétique durable conformément aux exigences requises d'une ville labellisée «Cité de l'énergie». Ils espèrent ainsi des effets positifs sur le long terme pour Nidau et sa population. En dehors du gain en terme d'image, et de la protection de l'environnement (réduction des émissions de CO2) en résultant, il convient de mentionner aussi les répercussions financières. Compte tenu des prix de l'énergie qui devraient augmenter, il devrait être payant à long terme d'investir dans des mesures de réduction de la consommation d'énergie. E. Projet d'arrêté Vu le message du Conseil de ville du 20 septembre 2012, et s'appuyant sur l'article 34, lettre a du Règlement de la Ville, la Commune municipale de Nidau arrête: 1. L'«Initiative pour un développement durable de la commune de Nidau / Initiative für ein nachhaltiges Nidau» est approuvée. 2. Le nouvel article 2a complétant le Règlement de la Ville de Nidau suite à l'acceptation de l'initiative est approuvé. 3. La modification du Règlement de la Ville entre en vigueur dès son approbation par le Canton de Berne. Nidau, le 20 septembre 2012 AU NOM DU CONSEIL DE VILLE DE NIDAU La présidente: Le secrétaire: Brigitte Deschwanden Inhelder Stephan Ochsenbein