Die 680-jährige Geschichte der Aachener
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Die 680-jährige Geschichte der Aachener
CHRONIK 13. Jahrhundert Fromme Männer im Rheinland und in den Niederlanden, die Begarden, widmen sich dem Dienst an den Armen, Kranken und Sterbenden. Sie sind die Vorläufer der Alexianer. 1318 Mindestens seit diesem Jahr ist die Anwesenheit der Webbegarden in Aachen belegt. Sie verdienen sich ihren Lebensunterhalt häufig durch Weben. 1334 Seit diesem Jahr ist die Anwesenheit der Brotbegarden in Aachen belegt, die als Vorläufer der Alexianer gelten. Sie erbetteln, was sie für ihren täglichen Bedarf benötigen, und teilen mit den Ärmsten. 1349 Die Pest erreicht das Rheinland. Die Begarden kümmern sich – oft als Einzige – um die Kranken, Sterbenden und Toten. Ihr Einsatz bringt ihnen die bislang fehlende gesellschaftliche Anerkennung. Um 1480 In den Urkunden taucht erstmals die Bezeichnung „Alexianer“ auf (lat. „alexiani“), in Anlehnung an den Schutzpatron der Begarden, den heiligen Alexius. 1507 Anerkennung als Ordensgemeinschaft durch Papst Julius II. 1569 Nachdem sich die Alexianer zunehmend um psychisch kranke Menschen kümmern, nimmt in Nimwegen die erste Versorgungsanstalt („Irrenhaus“) ihre Arbeit auf. Um 1700 Der Schwarze Tod verschwindet aus Europa, und das Bestattungswesen verliert für die Alexianer an Bedeutung. Die Fürsorge für psychisch kranke Menschen wird immer wichtiger. 1844 Der Aachener Bruder Dominikus Brock wird Generaloberer der Alexianer und treibt ihre soziale Ausrichtung voran. DIN EN ISO 9001 Zertifikat Nr. Z 11269 ALEXIANER AACHEN GMBH / Alexianergraben 33 / 52062 Aachen / TEL: (02 41) 4 77 01-0 / FAX: (02 41) 4 77 01-15 193 / E-MAIL: [email protected] / INTERNET: www.alexianer.de / GESCHÄFTSFÜHRUNG: Andreas Barthold / Birgit Boy / Gerald Oestreich / HANDELSREGISTER: HRB Aachen 12483 / BANKVERBINDUNG: Darlehnskasse Münster eG / BLZ: 400 602 65 / Konto: 187 64 500 / IBAN: DE89 4006 0265 0018 7645 00 / BIC/SWIFT: GENODEM1DKM / Sparkasse Aachen / BLZ: 390 500 00 / Konto: 21 279 / IBAN: DE52 3905 0000 0000 0212 79 / BIC/SWIFT: AACSDE33XXX / USt-IdNr. DE814396146 Finanzamt Münster-Außenstadt 1849 Die Cholera wütet in Aachen, die Alexianer stehen den Kranken und Sterbenden bei. 1861 Die Aachener Alexianer gründen eine Niederlassung in Krefeld, später auch in Münster und Köln sowie an weiteren Orten. 1866 Die Aachener Alexianer gründen eine Niederlassung in Chicago, später auch an weiteren Standorten in den USA sowie in England und Irland. Im Zuge der Internationalisierung wandelt sich die Brüdergemeinschaft zur weltweiten Kongregation, Sitz des Generalats ist Aachen. 1914–1918 Im Ersten Weltkrieg werden die Brüder eingezogen, dienen freiwillig in Lazaretten oder betreuen insbesondere psychisch verwundete Soldaten in ihren Häusern. 1933–1945 Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten beginnen auch für die Alexianer Repressalien. Patienten werden deportiert und fallen „Euthanasie“-Programmen zum Opfer. Nach dem Zweiten Weltkrieg Das Generalat wird wegen der schwierigen Nachkriegsbedingungen in die USA verlegt. Die Alexianer in Deutschland bauen ihre Einrichtungen wieder auf und erweitern ihre Angebote. Dabei folgen sie den Empfehlungen der Psychiatrie-Enquête, die in den 1970erJahren die Modernisierung der Psychiatrie in Deutschland von „Verwahranstalten“ zu sozialpsychiatrischen, lebensnahen Einrichtungen einläutet. Beginn der 1990er-Jahre Das Krankenhaus öffnet sich der Akutbehandlung psychisch Kranker und differenziert sich schrittweise in die Bereiche Allgemeinpsychiatrie, Gerontopsychiatrie, Suchtbehandlung und Psychotherapie. Langjährig im Krankenhaus lebende psychisch und geistig behinderte Menschen können in einem planvollen Enthospitalisierungsprozess in dezentrale Wohnheime, betreutes Wohnen oder eigene Wohnungen umziehen. So entsteht der Wohnverbund. Seit 1995 Das Alexianer Krankenhaus Aachen übernimmt die Pflichtversorgung für die Einwohner der Stadt Aachen und der Gemeinden Monschau, Simmerath und Roetgen in der Städteregion Aachen. 1999 Mit der Tagesklinik in Simmerath wird die dritte Tagesklinik eröffnet. 2000 Die Bettenkapazität des Krankenhauses erreicht mit der Eröffnung der überregional aufnehmenden Station zur qualifizierten Entzugsbehandlung Drogenabhängiger den 2014 unverändert geltenden Stand von 180 vollstationären Plätzen, die sich auf zehn Stationen verteilen. 2004‒2014 In einem von der Aktion Mensch geförderten Umwandlungsprojekt werden die Wohneinrichtungen Haus Martin, Haus Augustinus, Haus Michael, Haus Katharina und Maria Haus in der Städteregion neu ausgerichtet, teils auch neu erbaut. 2005 Einführung des Ambulant Betreuten Wohnens. Menschen mit Behinderung können nun auch in der eigenen Wohnung betreut und unterstützt werden. 2008 Die in Deutschland bestehenden zwei Ordensprovinzen der Alexianer schließen sich zu einer Ordensprovinz zusammen. 2009 Die Alexianer bündeln all ihre Einrichtungen in Deutschland (Psychiatrien, somatische Krankenhäuser, Seniorenheime, Wohn- und Beschäftigungsangebote für Menschen mit Behinderungen, Ambulante Pflege, Werkstätten und vieles mehr) bundesweit unter dem Dach der Alexianer GmbH. Die Alexianer Aachen GmbH ist eine 100-prozentige Tochter. 2013 Die Ordensgemeinschaft der Alexianerbrüder gründet die Stiftung der Alexianerbrüder. Die Stiftung ist Träger der Alexianer GmbH sowie aller zugehörigen Töchter und Einrichtungen. 2013 Die vierte Tagesklinik der Aachener Alexianer geht in Stolberg an den Start. Das Krankenhaus übernimmt seither die Pflichtversorgung für 260.000 Menschen in der Region. 2014 Die Alexianer sind in Deutschland, Belgien, Irland/England, Ungarn, in den USA und auf den Philippinen präsent. In Deutschland betreiben sie rund 180 Einrichtungen mit rund 12.500 Mitarbeitern in den Regionen Aachen, Berlin-Hedwig, Berlin-Weißensee, Landkreis Diepholz, Köln/Rhein-Sieg, Krefeld, Münster, Potsdam und Sachsen-Anhalt. Die Alexianer sind einer der fünf größten katholischen Träger im deutschen Sozial- und Gesundheitswesen.