Den «Millennium Bug» ja nicht unterschätzen!

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Den «Millennium Bug» ja nicht unterschätzen!
Der Wechsel ins Jahr 2000 wirft eine Kombination von Problemen bei der
Hard- und Software auf, die zu Ausfällen, Fehlberechnungen und gar Abstürzen ganzer Systeme führen können. Die Notwendigkeit, zweistellige
Jahreszahlen wegen ihrer Mehrdeutigkeit durch vierstellige zu ersetzen,
scheint auf den ersten Blick recht einfach. Doch das Problem ist komplexer und viel weit verbreiteter, als wir ahnen; dies haben zahlreiche Tests
ergeben. Das Spektrum der möglicherweise betroffenen Teile unseres täglichen Lebens erstreckt sich von Textverarbeitungsprogrammen bis zu Datenbanken, von einfachen PCs bis zu den grössten Rechenzentren, von
Verwaltungssystemen bis in unsere Praxis. Hinzu gesellen sich Probleme
mit Mikrochips, die datums- oder zeitabhängige Steuerungsaufgaben
übernehmen. Hier ein erster Beitrag.
Thomas Vauthier
[email protected]
Jeder von uns ist in der einen oder anderen Weise vom «Millennium
Bug», wie die Angelsachsen das Problem zu nennen pflegen, betroffen. Die hochgradig vernetzte Welt wird uns beim Jahrhundertwechsel zeigen (nicht Jahrtausend, bitte, das dritte davon beginnt nämlich
erst am 1.1.2001!), wie abhängig die Menschen, Branchen, Länder
und Erdteile voneinander geworden sind und welcher Verwundbarkeit uns die so bequeme und faszinierende IT (Informations-Technologie) ausgesetzt hat.
Ohne Zweifel sind nicht nur Banken,Versicherungen und
Verwaltungen, die bereits intensiv Lösungen vorbereiten,
sondern auch das Gesundheitswesen – mithin auch wir
Zahnärzte – in der globalen Vernetzung eingebunden. Ob
wir wollen oder nicht, wir werden dem Jahr-2000-Problem
(Y2K = Year 2000) oder dem «Millenium Bug» in keiner Weise entrinnen. Der Termin ist unumstösslich, die Mikrochips,
Computer und Netzwerke verletzlich, am 31.12.1999 um Mitternacht fällt die Entscheidung...
Die Ursachen der zweistelligen Jahresangabe liegen in den Anfängen des Informatikzeitalters. Speicherplatz war in den 50er- und
60er-Jahren nur beschränkt verfügbar und kostete zudem viel Geld.
Das Datum wurde deshalb in der Form DD-MM-YY (Tag-MonatJahr) dargestellt. Bei der Speicherung liess man einfach das Jahrhundert weg, im Vertauen, dass der Benutzer das Jahr schon richtig
interpretieren werde. Der Wechsel über das Jahr 2000 lag noch 30
oder 40 Jahre weg, also in weiter Zukunft. Zudem dachten die meisten Programmierer nicht, ihre Produkte seien so lange im Einsatz.
Aus heutiger Sicht ist es schwer, sich in diese Epoche zurückzuversetzen, wo Computer halbe Stockwerke ausfüllten, und mit Klimaanlage gekühlte Schränke das erledigten, was heute der PC auf unserem Schreibtisch sogar viel schneller kann.
Der Sprung vom 31. Dezember dieses Jahres 23 Uhr 59 Minuten
59 Sekunden wird also, falls nichts unternommen wird, in gewissen
Bereichen heillose Verwirrung anstiften, die Chips oder Programme
werden nicht mehr wissen, ob sie sich im Jahr 2000 oder 1900 befinden. Der kleine Fehler an sich ist, wenn man den Computerspezia-
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Den «Millennium Bug» ja nicht unterschätzen!
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listen Glauben schenkt, relativ leicht zu beheben. Schwierig ist
einzig, dass er überall verborgen sein kann. Es gilt, die gesamte IT-Umgebung zu überprüfen, von Datenbanken
über Netzwerksoftware bis zu Apparaten des täglichen
Gebrauchs, denn nicht nur Programme können betroffen
sein, sondern auch Betriebssysteme und die Hardware.
Auf den ersten Blick ist das Datum in Anwendungen wie
Textverarbeitung oder medizinischen Geräten unserer
Praxis nicht ein erheblicher Störfaktor. Im Versteckten aber
könnten die Datenteufelchen auch bei Chip-abhängigen Installationen Unheil anrichten. Speziell problematisch werden die
beiden Nullen, wenn Berechnungen mit der Jahreszahl als Basis angestellt werden. Dies kann zum Beispiel bei der Verwaltung von Patientendaten, besonders wenn diese im Austausch mit einem Netzwerk (Krankenkassen, Inkasso, usw.) stehen, von Bedeutung sein.
Bei Stammdaten ist oft das Geburtsdatum des Patienten ein Schlüsselwert, aus dem bestimmte andere für dieses Individuum relevante Angaben abgeleitet werden. So wird das Alter des Patienten errechnet, indem von seinem Geburtsdatum das Datum der Erstuntersuchung oder der Eröffnung seiner Akte abgezogen wird. Wenn
er also 1965 geboren ist, wird er im Jahr 2000 35 Jahre alt sein. Wenn
sich jedoch der Computer im Jahr 1900 wähnen sollt, wäre das Resultat absurderweise –65 Jahre... mit allen Konsequenzen, die man
sich vorstellen kann. Mit Daten operieren auch Buchhaltungsprogramme, was für die Fakturierung ebenso von Bedeutung ist. Obwohl das Problem für menschliche Intelligenz offensichtlich ist,
merkt es das «Elektronengehirn» (noch so ein schöner Ausdruck
aus den 50ern!) nicht. Der Computer macht munter weiter, was
genügt um Kalkulationen und Datenbanken durcheinander zu
bringen. Das Chaos droht umgehend, weil Informationsaustausch
mit Kassen, Spitälern, Zulieferfirmen, Universitätsinstituten, usw.
zu unserem täglichen Leben gehört.
Hier bestehen interne wie externe Schnittstellen und Datenstrassen, die ausserordentlich empfindlich auf beschädigte Daten reagieren dürften. Bei der heutigen hochgradigen Vernetzung genügt
es schon, wenn eine einzige Komponente als schwaches Glied im
System wegen einer Y2K-Fehlermeldung ausfällt. Die nachfolgende
Kettenreaktion ist vorprogrammiert und nicht mehr zu stoppen – es
kommt zum System- oder gar Netzabsturz. Wer einmal (wie ich
kürzlich) versucht hat, am SBB-Schalter in der Stosszeit ein Billett
zu kaufen, während reihum die Computer-Terminals abstürzen, hat
einen leichten Vorgeschmack, wie abhängig wir vom guten Funktionieren unserer hochtechnologischen Welt sind.
Fortsetzung folgt...

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