WaldhinterGitternistlebensgefährlich
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WaldhinterGitternistlebensgefährlich
EschwEilEr fusion perfekt SVN und Preußen stimmen der „Ehe“ zu Seite 20 Seite 15 · Nummer 62 ... von Zeit zu Zeit könnte man sich dann eben doch darüber wundern, wie geschickt und schlau manche Tiere sind. Meine Katze zum Beispiel kann Türen öffnen, um sich ihr Futter selbst zu holen. Allerdings sollte die Erkenntnis darüber, dass diese Leistung gar nicht so herausragend ist, irgendwann kommen. Und sie kam. In Form eines schwarzen Vogels. Der flatterte an einer Stelle über einer Autobahnauffahrt bei Eschweiler. Sobald ein Auto kam, ließ er ein kleines, rundliches Ding vor dem Wagen auf die Straße fallen. Scheinbar trieb das Tier die Hoffnung, jemand würde drüberfahren. Ich wollte den Schwarzen ungern enttäuschen, also hab ich draufgehalten. Es muss wohl eine Nuss gewesen sein, die ich mit den Autoreifen für den Vogel geknackt habe. Was für ein gewitztes Kerlchen, dachte ich zuerst. Bis ich im Rückspiegel sah, wie der Vogel zur Erde schwebte, begann, seinen Lohn aufzuklauben ... und vom nächsten Wagen überfahren wurde. Vielleicht ist meine Katze ja doch schlauer, als so ein Vogel. Thomas Vogel kuRz notieRt 891 Indestädter feiern ihr Sportabzeichen Eschweiler. Die Stadt Eschweiler und ihr Kooperationspartner, die Raiffeisen-Bank Eschweiler, richten für die Eschweiler Sportlerinnen und Sportler am Samstag, 15. März, ab 10 Uhr (1. Veranstaltung), in der Aula der Realschule Patternhof die Verleihung des Deutschen Sportabzeichens 2013 aus. Insgesamt sind zu dieser Ehrung 891 Sportabzeichenerwerber, darunter 691 Kinder- und Jugendliche, eingeladen. Im Rahmenprogramm der jeweiligen Verleihungen wird neben einer sportlichen Darbietung auch Eishockey-Nationalspielerin Rebecca Graeve (unter anderem zweifache Deutsche Pokalsiegerin, 34 Unter-18- und 39 A-Kader-Länderspiele, Teilnahme an drei U-18-Weltmeisterschaften und an der FrauenWeltmeisterschaft 2012) über ihre sportlichen Aktivitäten berichten. Einsturzgefährdet: Diese mit hochgiftigem Asbest gedeckte Baracke – eine von vielen im Propsteier Wald – ist ein beliebter Abenteuerspielplatz für Kinder, die die Lebensgefahr im einstigen Camp ignorieren. Fotos: Rudolf Müller Wald hinter Gittern ist lebensgefährlich Appell: Draußenbleiben! Nicht nur Munitionsreste und Blindgänger bringen Besucher des einstigen Camp Astrid in Lebensgefahr. Von Rudolf MülleR Eschweiler. Der Wald hat die Seuche. Die Altlastenseuche. Nicht nur die Reste in vielen Jahrzehnten dort gelagerter Munition machen den Propsteier Wald zu einem Gefahrengebiet schlimmster Kategorie. Auch die dort einst errichteten Gebäude, die längst dem Zerfall preisgegeben sind, bergen ihre Tücken: Asbesthaltiges Eternit kann fatale Gesundheitsschäden verursachen. Allein 350 Munitionsbunker mit erheblichen Eternitanteilen sind über das Gelände verstreut. Schon zu Wehrmachtszeiten gab es hier Munitionslager, das änderte sich auch nicht, als nach dem Zweiten Weltkrieg erst Briten, dann Belgier sich hier niederließen. Hochbauten mit bis zu drei Stockwerken weisen eingestürzte Dächer und frei pendelnde Wände auf. Metalldiebe haben die Treppengeländer längst abgeschraubt und zudem Gullideckel mitgehen lassen: Bis zu vier Meter tief kann man da in Schächte stürzen. Was Metalldiebe nicht mitnehmen, das ist S-Draht, auch Nato-Draht genannt: Der liegt überall im Gelände herum. Wer einmal in die Rollen mit den scharfkantigen Metallplättchen gerät, wird sich wünschen, die Gegend nie betreten zu haben. Und genau das sollte auch niemand tun. Darauf besteht die zuständige Bundesforstverwaltung. Florian Zieseniß ist Leiter des Betriebsbereichs Wahner Heide des Bundesforstbetriebs Rhein-Weser, zu dem auch der Propsteier Wald gehört. Er macht unmissverständlich darauf aufmerksam, dass Bun- es fReut uns , . . . . . .dass das Eschweiler Music Festival in den 22 Jahren seines Bestehens noch nie von einem Unfall oder Handgreiflichkeiten überschattet wurde, was nicht zuletzt der professionellen Arbeit der Sicherheitsexperten von Polizei, Ordnungsamt und Feuerwehr zu verdanken ist. es äRgeRt uns , . . . . . . dass es fahrende Händler und Schausteller immer schwerer haben. Die Geschäfte, die nicht selten seit vielen Generationen bestehen, locken immer weniger Besucher an. Der Grund: Die Preise müssen steigen, um teure Standgebühren und Genehmigungen zahlen zu können. Haben auch Sie etwas, das Sie freut oder ärgert? Rufen Sie an (☏ 555 49 30), faxen Sie (555 49 49) oder schreiben Sie uns – Kontaktadressen siehe unten. kontakt ESCHWEILER NACHRICHTEN Lokalredaktion: Englerthstraße 18, 52249 Eschweiler, Tel. 0 24 03 / 5 55 49 - 30, Fax 0 24 03 / 5 55 49 - 49. e-Mail: [email protected] Rudolf Müller (verantwortlich), Patrick Nowicki, Tobias Röber. Leserservice: 0241 / 5101 - 701 Servicestelle: Librodrom Marienstr. 2, 52249 Eschweiler Tel. 0 24 03 / 7 49 72 33, Fax: 0 24 03 / 45 84 Öffnungszeiten: Mo.bis Fr. 9 bis 18.30 Uhr, Sa. 9 bis 15 Uhr Freitag, 14. März 2014 350 solcher asbestverseuchter Munitionsbunker finden sich auf dem einstigen Camp-Gelände. Für ihre Beseitigung ist der Bund zuständig. desförster Guido Blömacher, der das Revier seit 2012 betreut, nicht länger nur freundliche Hinweise an unbefugte Nutzer des Geländes aussprechen kann, sondern rigoros durchgreifen und Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs erstatten muss. „Im Zweifel nämlich, wenn ein Kind oder ein anderer illegaler Besucher hier zu Schaden kommt, steht Guido Blömacher allein vor dem Staatsanwalt.“ Gerade in jüngster Zeit stelle er verstärkt fest, dass Erwachsene Löcher in den Schutzzaun schneiden, um auf dem einstigen Camp-Areal ihre Hunde oder Mountainbikes auszuführen oder spazieren zu gehen. Und immer mehr Kinder greifen das schlechte Beispiel auf und nutzen die verfallenen Bauten als Abenteuerspielplatz. Ehe die Gefahren nicht aufgespürt und beseitigt sind, wird es mit dem erhofften „Bürgerwald“ nichts werden, weiß auch Eberhard Büttgen, Vorsitzender des inzwischen 160 Mitglieder zählenden Fördervereins Propsteier Wald. Derzeit untersucht die Leitstelle des Bundes für Boden- und Grundwasserschutz/Kampfmittelräumung, deren Recherchen einen „begründeten Hinweis auf eine nicht unerhebliche Belastungssituation“ im ehemaligen Camp Astrid ergeben hatten, das Areal. Wie lange das dauern wird, ist völlig offenen. Hermann Gödde, Eschwei- „Absolutes Betretungsverbot“ gilt für den Propsteier Wald. Wie lange noch, ist völlig offen. lers Technischer Beigeordneter: „Es ist derzeit unmöglich zu sagen, in welchem Jahr das sein wird.“ Dafür, das gesamte 37 Hektar große Areal vom Kampfmittelräumdienst Meter für Meter untersuchen lassen, fehlt das Geld. Also wird anhand historischer Quellen, alter Luftaufnahmen, Erkenntnisse über Bombenabwürfe (das Gelände war im Zweiten Weltkrieg heftigem Bombardement ausgesetzt) und Blindgänger nach möglichen Relikten im Boden recherchiert. Sicher ist, dass allein die Beseitigung der 350 Munitionsbunker einiges an Zeit und Geld verschlingen wird, das der Bund auf- bringen muss. „Mehrere tausend Euro“, so Bundesförster Florian Zieseniß vorsichtig, koste die Beseitigung jedes einzelnen Munitionsbunkers. „Wir denken darüber nach, je nach Fortgang der Arbeiten Teilöffnungen des Geländes vorzunehmen oder mit Wegegeboten zu arbeiten.“ Eberhard Büttgen betont: „Unter unseren Mitgliedern sind viele ältere Mitbürger, die den Propsteier Wald schon seit Jahrzehnten – seit die Belgier hier 1995 abgerückt sind – wie ihre Westentasche kennen. Gerade denen klarzumachen, dass hier ein absolutes Betretungsverbot herrscht und sie mit gutem Beispiel vorangehen sollten, war nicht einfach.“ Damit die Bürger aber doch nicht ganz und gar auf das seit Jahrzehnten erhoffte Naherholungsgebiet im Westen Eschweilers an der Grenze zu Stolberg verzichten müssen, bieten Stadt und Bundesforst gemeinsam mit dem Förderverein allein in diesem Jahr vier Führungen durch den Propsteier Wald an. Am 28. März heißt das Thema Konversion, weitere Touren befassen sich mit Natur- und Artenschutz, mit Fledermausvorkommen und der langen (Besiedlungs-)Geschichte des Waldes. Näheres dazu im Internet unter www. propsteierwald.de. Oscar-Gewinner mit Dutzenden von Welthits im Gepäck Albert Hammond eröffnet das 23. Eschweiler Music Festival Mitte August – mit Songs, die Jahrzehnte Popgeschichte schrieben Eschweiler. Der Mann ist Legende. Und dabei quicklebendig. Kaum ein Musiker hat die internationale Musikszene mit so vielen Hits versorgt wie er. Kleine Auswahl gefällig? „It Never Rains in Southern California“ stammt aus seiner Feder. Gesungen und an die Spitze der Charts geführt hat er es selbst, ebenso wie „The Free Electric Band“ und „I‘m a Train“. Für die Hollies schrieb er „The Air That I Breathe“, für Whitney Houston „One Moment in Time“, für Leo Sayer „When I Need You“, für Starship „Nothing‘s Gonna Stop Us Now“, für Chicago „I Don‘t Wanna Live without Your Love“, für Duffy „Endlessly“, für Tina Turner „I Don‘t Wanna Lose You“, für Willie Nelson und Julio Iglesias „To All The Girls I‘ve Loved Before“ und für Joe Cocker „Don‘t You Love me Anymore“. Die Rede ist natürlich von Albert Hammond, dem Mann aus London mit familiären Wurzeln in Gibraltar, der in den zurückliegenden vier Jahrzehnten etliche der bekanntesten Songs der Popgeschichte schrieb. Songs, die sich auf Tonträgern bisher 360 Millio- „It never rains in Southern California“ Wenn Weltstar Albert Hammond auf der EMF-Bühne singt, scheint ganz sicher auch hier die Sonne. nen Mal verkauften. Songs, die ihn in die Songwriter-„Hall of Fame“ führten, die ihm Nominierungen zu Emmy Award, Oscar, Golden Globe und Country Music Association Award einbrachten. Jetzt kommt er nach Eschweiler. Max Krieger ist es gelungen, den Hochkaräter für die Eröffnung des 23. Eschweiler Music Festivals einzuladen. Mit seiner Band (Daniel Serrano, Keyboards/Gitarre, Juanjo Melero, Gitarre, Carlos Solano, Bass, Gesang, und Rafael de la Cruz, Schlagzeug) erobert Albert Hammond im Rahmen seiner „Songbook-Tour 2014“ am 15. August die große Bühne auf dem Marktplatz. Dass die musikverwöhnten Fans aus Eschweiler und der Region auch dieses Konzert zum Nulltarif erleben dürfen, das verdanken sie dem Hauptsponsor, der Organisator Max Krieger seit Jahren zur Seite steht: der Energie- und Wasserversorgung GmbH, kurz EWV. Deren Geschäftsführer Manfred Schröder war gestern mit Pressesprecherin Yvonne Rollesbroich eigens zur Pressekonferenz ins Amtszimmer von Bürgermeister Rudi Bertram gekommen. Sie wollten ihre Verbundenheit mit Eschweiler und dem EMF zu unterstreichen. „Wir unterhalten sehr gute Kontakte zur Stadt. Unser Sponsoring sehen wir deshalb auch als ein Dankeschön an Eschweiler. Und wir freuen uns sehr auf die Veranstaltung!“ Denn dass Max Krieger mit der kurzfristigen Buchung von Albert Hammond („Der Mann ist enorm gefragt, da mussten wir sofort zuschlagen“) wieder einmal einen guten Griff getan hat, darin sind sich Manfred Schröder und Rudi Bertram einig. Erst in einigen Wochen wird Max Krieger – traditionell im Beisein aller Sponsoren und möglicherweise auch in Anwesenheit Albert Hammonds selbst - das übrige Programm des EMF bekanntgeben. Nur soviel vorab: „Während Hammond eher das Oldie-Publikum Ü40 anspricht, werden die weiteren Konzerte eine Bandbreite abdecken, bei der auch die Altersgruppe U20 zu Zuge kommt.“ Was feststeht, ist, dass es auch diesmal wieder eine „Kneipenrallye“ mit zahlreichen Konzerten regionaler Bands in der Altstadt geben wird. Auch Max Krieger freut sich bereits auf das Wochenende vom 15. bis 17. August. Wie sagte Rudi Bertram gestern: „Max Krieger ist wie ein junges Pferd, das nicht mehr zu zügeln ist...“ (rpm)