Ein Gottesdienst mit mehr Zeit Ein Pilgertag mit Stationen zu den
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Ein Gottesdienst mit mehr Zeit Ein Pilgertag mit Stationen zu den
Ein Gottesdienst mit mehr Zeit Ein Pilgertag mit Stationen zu den Texten _______________________________________ WO MICH TEXT/THEMA ANSPRECHEN Die Menschen, die uns in den Texten des Evangelisten Lukas beschrieben werden, sind Menschen, denen Jesus begegnet ist und die daraufhin ihr Leben verändert haben. Sie erleben: Dort, wo Jesus mir begegnet, entsteht Glaube. Glaube, der ins Herz geht, Glaube, der weitergetragen wird, Glaube, der gelebt wird im Miteinander. Der Text von der Aussendung der 12 Jünger in Lukas 9,1–6 ist die Grundlage für unseren Gottesdienst mit mehr Zeit. Jesus schickt seine Jünger los. Sie sind Bote für die Frohe Nachricht. Wir machen uns mit den Kindergottesdienst-Kindern auf den Weg und begegnen der Frohen Botschaft. An einem Pilgertag können wir der Frohen Botschaft auf die Spur kommen und ausprobieren, was es heißt: »Gut, dass wir einander haben«. An Stationen begegnen wir Petrus, den Frauen und Maria und Marta. Die Kinder erleben: Als Christen sind wir keine Einzelkämpfer. Wir können Glauben, der uns ins Herz gepflanzt ist, teilen, einander vertrauen, unterstützen und Zeit miteinander verbringen. In einer Wanderung kommen alle Aspekte zum Ziel. Neben dem vertiefenden Glaubenserlebnis der Kinder wird zugleich nach außen sichtbar: Wir sind im Namen Jesu unterwegs. ____________________________________ INFOS UND ENTSCHEIDUNGEN ZUM TEXT Pilgern: das Wort Pilgern bedeutet »in die Fremde gehen«. Es braucht einen Anlass (Kindergottesdienst), ein Ziel (z. B. eine Kirche), ein Erkennungszeichen (ein Pilgerzeichen, das den Weg markiert). Menschen, die sich auf den Weg machen, sind auf der Suche: Wer ist Gott? Wer bin ich? Auf dem Weg lernen Kinder an Stationen Menschen kennen, die sich auf den Weg gemacht haben. Stellvertretend begegnen sie Jesus ganz persönlich. Pilgern will in eine persönliche Begegnung mit sich selbst und mit Gott führen. Weitere Informationen zu den einzelnen biblischen Texten siehe in den Ausarbeitungen zu den wöchentlichen Gottesdiensten. 1 GUT, DASS WIR EINANDER HABEN – FREUNDINNEN UND FREUNDE JESU – EIN GOTTESDIENST MIT MEHR ZEIT 5 IMPULSE FÜR DIE EIGENE VORBEREITUNG ____________________________________ »Ich bin dann mal weg ...«, sagt Hape Kerkeling in seinem Buch (gibt es übrigens auch als Hörbuch!) und erklärt im ersten Kapitel, was Pilgern ist und worauf es ankommt. Lassen Sie sich das von ihm erklären und arbeiten die Aspekte mit Ihrem Team heraus. Es gibt einen Anlass, ein Ziel, eine Ausstattung für jeden Pilger, eine lange Tradition des Pilgerns und eine Sehnsucht. Was treibt uns an? Einen kleinen Film über das Pilgern mit Jugendlichen gibt es im Internet: »beWEGt – Pilgern mit Jugendlichen«, ein Projekt auf dem Pilgerweg Loccum – Volkenroda. Weitere Infomaterialien, eine CD und ein Begleitheft sind erhältlich im »Haus kirchliche Dienste« in Hannover. Informationen und Film unter: www.kirchlichedienste.de Abeitsfeld Pilgern, Pilgerweg Loccum – Volkenroda WELCHE KINDER HABE ICH IM BLICK, WELCHE KINDERGOTTESDIENST-SITUATION? ____ Der Pilgertag wird als ein Angebot auch im Ferienpass zu Beginn der Sommerferien (Niedersachsen) angeboten. Ich erwarte Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren aus unterschiedlichen familiären Zusammenhängen. Die Hälfte der Kinder kennt Kindergottesdienst, und ein Teil wird einen ersten Kontakt zur Kirche haben. Sie sind da, weil Eltern »Betreuungszeiten« für ihr Kind brauchen. Deshalb werden zu Beginn nicht alle Kinder orientiert sein. Klare Ansagen über Abläufe und Regeln für den Tag, Spiele zum Kennenlernen, Lieder und Gebete helfen den neuen Kindern, sich einzufinden. Bitte nicht bedrängen! Immer wieder sind Kinder dabei, die sich aufgrund von ADHS oder ähnlichen Auffälligkeiten nicht sofort in einen Kreis einbinden lassen. Im Laufe der Zeit finden sie Vertrauen zu den Mitarbeitern und ihren Platz. Am Ende des Tages werden sie als eine Gruppe den Tag beenden, gesegnet und voller Eindrücke nach Hause gehen. Das Angebot ist auf 20 Kinder begrenzt. Je weniger Kinder es sind, desto mehr Zeit bleibt für persönliche Gespräche auf dem Weg! SO ERZÄHLE ICH _______________________________________________________ Die Stationen müssen nicht in der beschriebenen Reihenfolge begangen werden. Es kommt auf die Bedingungen vor Ort an. Ein abwechslungsreicher Weg in der 6 1 GUT, DASS WIR EINANDER HABEN – FREUNDINNEN UND FREUNDE JESU – 13.7.–3.8.2014 Natur ist schön. Begegnungen mit anderen Menschen sind auch interessant. Was antworten die Kinder, wenn sie gefragt werden: »Was macht ihr da?« Es ist gut, viel Zeit einzuplanen, denn Kinder sind gerne unterwegs. Jeder hat sein eigenes Tempo, und es braucht Zeit, in das Pilgern »hineinzukommen«. Ist es vorher nicht möglich, Wegmarkierungen anzubringen, dann reicht ein kleines Pilgerheft, das die Kinder begleitet und so auf die nächste Station vorbereitet. Für die Begleitung von Kindern sind einige Mitarbeiter nötig oder eben Eltern, die mitmachen. Es braucht ein Einladungsschreiben für die Kinder, wo genaue Zeiten festgelegt sind und die Einwilligung der Eltern abgefragt wird. MATERIAL FÜR DIE WANDERUNG Als Pilgerbegleiter haben die Mitarbeiter die biblischen Geschichten dabei (siehe Ausarbeitungen wöchentlicher Gottesdienst), einen Psalm, den sie immer wieder beten, ein Lieblingslied aus dem Kindergottesdienst, eine Glocke, ein Tuch als »Rastplatz«, auf dem alle Platz finden. Für die Aktionen Augenbinden (evtl.), Fischlis oder Salzstangen, ein langes Seil, Schnitzmesser ... Für die Verpflegung einen Bollerwagen oder ein Team, das die Verpflegung an den verabredeten Ort bringt. EINSTIMMUNG DER KINDER IN DEN PILGERWEG Ein altes Wort, eine alte Tradition und eine neue Sehnsucht sind wieder aktuell. Ich buchstabiere das mal: P – I – L – G – E – R – N. Könnt ihr die Buchstaben zusammensetzen? Ich habe die Buchstaben mal mitgebracht und ihr puzzelt die Buchstaben zusammen. Nehmt die Buchstaben und würfelt sie durcheinander, welche Worte stecken in dem Wort »Pilgern«? Nie, geil, gern, Pril, rein ... Legt die Buchstaben mit dem Wort »Pilgern« um unsere Mitte mit Kerze, Kreuz und Klangschale. Lied: Gib uns Ohren, die hören Dazu üben wir einen Pilgerschritt: Drei Schritte nach vorne und einen Schritt zurück. So gehen wir im Kreis um die Mitte herum. Wir gehen erst, dann summen wir zu den Schritten, und wenn das gut klappt, dann singen wir. Gemeinsam einen Schritt finden und gemeinsam einen Klang finden, das gehört auch zum Pilgern. Wir machen uns auf den Weg. Wir suchen etwas auf unserem Weg – machen aber keine Schatzsuche. 1 GUT, DASS WIR EINANDER HABEN – FREUNDINNEN UND FREUNDE JESU – EIN GOTTESDIENST MIT MEHR ZEIT 7 Wir suchen Gott und suchen uns selbst. Wer ist Gott? Wer bin ich? Wir gehen zusammen, und doch hat jeder seinen eigenen Weg. Diese Erkennungszeichen helfen uns, den Weg zu finden. Wir folgen ihnen. Und immer wieder halten wir inne, machen Rast, ruhen uns aus und stärken uns. Mal sehen, wer uns auf unserem Weg begegnet. STATION HERZ – GLAUBE IST INS HERZ GEPFLANZT ... Warum sind wir unterwegs? – Weil Jesus Menschen in den Dienst nimmt. Hört selbst: Siehe »So erzähle ich« – 13.07.2014. ÜBUNG: EINANDER VERTRAUEN Blindenführung zu zweit. Ein Kind stellt sich neben den Partner, die Partnerin und legt als Führender eine Hand auf die Schulter und hält die andere Hand. Sei achtsam und gucke auf den Weg. Was muss ich sagen, damit das blinde Kind gut vorwärtskommt, ohne sich zu stoßen oder zu stolpern? Lass deinen Partner etwas anfassen: Baumrinde, Moos, Steine, Stöcke ... Blind Fischlis essen. STATION HAND – GLAUBEN UND HANDELN Es sind nicht nur Männer gefragt – Jesus sieht die Frauen an. Hört selbst: Siehe »So erzähle ich« – 20.07.2014. ÜBUNG: EINANDER UNTERSTÜTZEN Für diese Übung braucht es ein Seil. Alle fassen das Seil an und gehen eine schwierige Passage gemeinsam. STATION FUSS – GLAUBEN UND GEHEN Jesus schickt die Jünger los – und er schickt auch mich! Hört selbst: Siehe »So erzähle ich« – 27.07.2014. ÜBUNG: EINANDER ETWAS ZUTRAUEN Ein kurzes Stück Weg geht jedes Kind für sich allein in Stille – ohne alles. Dazu Kinder gut einstimmen, flüstern und in die Stille lauschen. Ein Wort aus dem Psalm, z. B. »Weise mir, Gott, deinen Weg und leite mich, denn du bist mein Gott, der mir hilft« sollen sie dabei vor sich hin denken. Nur auf dem Weg bleiben! Ein Mitarbeiter macht den Anfang und nimmt die Kinder wieder in Empfang. Wir haben die Erfahrung gemacht: Bei einer großen Gruppe können auch zwei Kinder nebeneinander gehen und still sein. 8 1 GUT, DASS WIR EINANDER HABEN – FREUNDINNEN UND FREUNDE JESU – 13.7.–3.8.2014 STATION OHR – GLAUBE UND HÖREN Einander dienen – das geht so und so ... Hört selbst: Siehe »So erzähle ich« – 03.08.2014. ÜBUNG: SICH ZEIT FÜREINANDER NEHMEN Ein gemeinsames Picknick an einem schönen Rastplatz haben sich jetzt alle verdient! Hier ist Zeit für Spiele (z. B. Stille Post), Landart-Kreationen oder Schnitzereien. ____________________________________ LITURGISCHE UND KREATIVE VERTIEFUNG EINSTIMMUNG IN DEN TAG Die Kerze wird angezündet – im Namen Gottes, der für uns Vater und Mutter ist. Das Kreuz auf einem roten Tuch wird betrachtet – wir denken an Jesus und das Kreuz, das große Zeichen der Liebe für uns. Eine Klangschale wird angeschlagen – (der Klöppel kreist um die Schale, sodass Schwingungen langsam hörbar werden) wir denken an den Heiligen Geist, dessen Kraft uns miteinander verbindet. Amen. PSALM FÜR DEN WEG Mit Worten aus Psalm 103 Barmherzig und gnädig ist Gott, geduldig und von großer Güte. Lasst uns Gott loben mit allen Sinnen: Mit den Augen, die deine Schöpfung sehen. Mit den Ohren, die das Zwitschern der Vögel hören. Mit den Händen, die anderen Menschen helfen. Barmherzig und gnädig ist Gott, geduldig und von großer Güte. Lasst uns Gott loben mit allen Sinnen: Mit unserem Mund, der von Dir erzählt. 1 GUT, DASS WIR EINANDER HABEN – FREUNDINNEN UND FREUNDE JESU – EIN GOTTESDIENST MIT MEHR ZEIT 9 Mit dem Herzen, das von Dir berührt ist. Lobe den Herrn, meine Seele! Barmherzig und gnädig ist Gott, geduldig und von großer Güte. Die Kinder können auf ihrem Weg einen passenden Pilgerstab suchen und für ihre Hand »bequem machen«. Sie können die Rinde abmachen und einen Handgriff mit dickem Paketband, Stoff oder Leder umwickeln. Als Erkennungszeichen für den Weg könnte eines der Symbole der Stationen dienen: Herz, Hand, Fuß oder Ohr. LIEDER AUF DEM PILGERWEG: Alles, was mich bedrückt (Liederheft Nr.1, 80) Atmen wir den frischen Wind (Liederheft Nr.1, 72) Dank für die Sonne (Liederheft Nr.1, 73) Du, Gott, kennst meine Wege (Liederheft Nr.1, 81) Mit der Erde kannst du spielen (Liederheft Nr.1, 74) Segne uns mit der Weite des Himmels (Liederheft Nr.1, 51) 10 1 GUT, DASS WIR EINANDER HABEN – FREUNDINNEN UND FREUNDE JESU – 13.7.–3.8.2014