Im Monat der Seidenraupe
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Im Monat der Seidenraupe
Im Monat der Seidenraupe : Zuerst sind so Menschen in die Zeit hinein gestreut und haben Bindehäute zwischen den Händen und glätten einander die Gesichter und ihre Finger umstricken einander sind Halteseile und sie hören den lispelnden Himmeln zu und entsteigen dem Schweigen manchmal und machen sich auf am Morgen und wissen: Als außen und innen sind sie ineinander verklammert und die Jungen ziehen den Alten die Jalousien ihrer laschen Haut zu und wohnen in den Falten der Alten und die Menschen legen ihre Ritzen ineinander und legen sich gegenseitig schlafen und der Atem des einen ist die Schaukel des Anderen und sie wissen dass die Toten sich auffächern in ihnen und sie spielen miteinander Vater Mutter Kind und sie wechseln die Rollen und sie rollen über die Hügel der Momente und sie takten einander die Zeit und sie schlüpfen in die Stillen und die Lichter gelieren ihnen die Haare und sie wissen nichts anders als das: Gestuft sein Sie fallen zwischen die Spalten der Zeit und sie haben immer die Engels Segel im Kopf diese schrecklichen Schatten und sie wissen: Gestern hat die Stadt gesungen und morgen wird wieder Mittagessen sein und wenn die Nacht herankriecht ist der Schlaf eine Koje und sie geben einander Wörter: Ehrenwörter Sonnenwörter gebogene und gebongte bunte bucklige gestrickte Wörter und karo gemusterte Wörter gemolkene und milchige zum Frühstück schenken sie einander Lispel Gras und andere Wucherungen und das Aufknacken der Momente ist nicht mühsam und die Drehleier der Gedanken wird ausgelacht so sind diese Menschen in eine Zeit hinein gestreut die leuchtet : Sich selbst gebären Am Morgen den Tau fragen dass es weh tut Einen Flaschenöffner brauchen für das eigene Herz Sich Wolkenboote erfinden mit Schornsteinen drauf und auf Schachtelhalmen schaukeln (zumindest in Gedanken ) Die Engel suchen die angeblich an den Spitzen der Gräser sitzen Dann auf den eigenen Arschbacken wippen als hätte man unsichtbare Flügel am Rücken Matroschka sein: Eine Puppe in der Puppe Sich selbst gebären: Was für ein Theater : Jedes Ding hat seinen Schlummerton alle spielen auf unbekannten Saiten: In der Mitte das Wiesenschaumkraut weiter hinten der Kirschbaum der im Sprung sich krümmende Eichhörnchenkörper der Vogel der Anlauf nimmt der Himmel/ bittere Zunge/ Vergissmeinnicht Herzweh für die die die Unschuld verlernt haben die sagen: Schaumkraut/ Kirschbaum/ Eichhörnchen/ Vogel die sagen: Kenne deine Saiten (ein Spiel sei etwas für Kinder) Dahin ist der Tag noch während die Zeit sich sputet schläft in den Dingen der Schlummerton Wer schält ihn aus seinen Stunden : Und sind so Menschen in genormten Häusern geformt aus Worten Meinungen Bildern Was sich herausschneiden lässt aus dem Flimmerquadrat: Und ist nicht die Welt Und ist auch nicht wahr: Das Leben in die Zwangsjacken der Abstraktion quetschen Und sind so Meere daneben so verebbende Licht Läufe Schnecken die Schleim Spuren ziehen die Leiber der Fischotter im Maul des Wales und wie grausam die Welt sei Und sind so Menschen in Häusern und hocken vor Kisten und haben alles im Hinter Zimmer (Flimmer Quadrat): Die Meere/ die Licht Läufe/ das Kriech Spur Programm und wollen kein Wal sein Und stellen keine Fragen : Spam in der Burst: Blutverlust trinken Hackerherz Faschierter Flaum kackende Spastiken tanken und anderen Kram bist du das Tankgirl die spezialisierte Nervenbahn den König der Gören überholen das schwörst du in die Parasiten Ausrüstungen schlüpfen/ Panzer aus Plüsch/ Pop Punk mit Mähdreschersehnsucht Saugnäpfe Am Herzen helfen dich ein zu nisten im Grenzgebiet der Körper Kanonen: Von Insekten Engeln verschont ist das Leben nur Mono sag bloß du glaubst an Module Come on : Jemand hat den Menschen Zirkel an die Füße geschraubt sie rotieren in Kreisen klammern die Orte ein: Meiner seiner deiner Sie ziehen Fäden sie weben ein Netz fremde Auge blicken aus einem Rahmen die Menschen wollen das Schauen nicht sehn sie sagen: Meiner meiner deiner Wehe du bewohnst einen Geigenkasten wehe du bastelst dir Flügel aus Kirschbaumblättern wehe du erhängst dich am Morgenstern Meiner meiner : Dass der Krieg abstrakt sei sagte man ihr: Die Toten flimmern auf dem Bildschirm du kannst sie weg klicken oder in bestimmten Programmen noch einmal erschießen kein Problem der Krieg sei ein Kinderspiel sagte man ihr er sei ein Ersatz für das Hauptabendprogramm ihre Häute aber zogen sich zusammen sie spürte mit jedem Mal Atemholen ihr eigenes Gerippe nach /Lungen in Angst-/ : Ein Kinderspiel Wer lebt schwieriger will ich von dir wissen Immer der der fragt : Meine Wohnung vermint: Rast ein Echo im Kopf Projektile am Innen Ohr Sendemaste ausgefahren hat das Gehirn vollzieht die Verrückung Ach Reaktoren girl always on the run legst dich trocknen alleine : Gute alte Stimmen im Kopf : Wir geben einander neue Namen ich sage ich zu dir und du sagst ich zu mir ich sage du zu mir und du zu dir Wir sagen auch wir da wo der Schnitt verläuft nehmen wir einander die Sprachen ab wie Geschenkspapier so kommt das Licht endlich nach Innen : Die Blüten Spitzen springen auf an den Bäumen der Taumorgen spricht ein faltiges Wort die Sonne rollt als orangener Ball über die Spielwiese Welt Ein Kind zählt die Flügelschläge der Schwäne ein Kind rast mit dem Rad über Asphalt ein Kind beobachtet den Boosteg auf dem sich die Eltern das erste Mal küssten Das klingende Schilf der Wiegehimmel die Weichteile der Landschaft laden zum Träumen ein Ein Mädchen krizzelt Gedanken in ein Buch ein Mädchen sehnt sich nach Küssen in der Stadt ein Mädchen hat eine Freiheit im Bauch und ein Morgen Das raschelnde Laub die goldigen Birnen Häute die Ackerlandschaft eine alte zerfurchte Haut Eine Frau sucht ein Fahrrad eine Frau sucht ein Buch eine Frau will nach Hause und weiß nicht wohin Der gefrorene See knackt unter traurigen Schritten die reifüberzogene Gräserstunde der rasselnde Halm dem kalt ist Niemand sitzt am Ufer niemand blättert von sich selbst ab Niemand atmet aus Wieder springen die Blüten Spitzen auf wieder spricht der Taumorgen wieder rollt eine Sonne über die Welt : Sausend so Blätter rasseln wie Atem aneinander im Ast Gerippe: Letzter Rest Versuch eines Klangs wirft Schatten das Laub schon in sich selbst zusammen gerollt: Es ist wird Herbst Stranden Fragen greifen Hände ins Leere taktet das Sterben aufs neue das Leben : Wer nimmt den Mond in die Hand und gibt ihn dem Himmel zurück Saßen zwei auf der Bank eine war die andere beide Gab es nicht aber einmal starb ich um davon zu schreiben Dann legte ich mich ins Licht : Tarnst dich mit Regen damit man nicht sieht dass du weinst : Warum die Bäume fliegen: Wegen der Vögel in ihnen : Intermezzo: Wellt sich die Sehnsucht hin bin ich ein Kind In die Schlaf Schaukel gesungen: Zuviel Welt : Du bist gepusteter Löwenzahn goldiger Tropfen mit rauer Haut behaarte Oberarme Milchflaum unter der Nase Du bist zwei Augen ein Blick ins Leere gehende Fingerversuche der Tastsinn der Härchen wunder Punkt in den Worten Du bist Aufgehen angelndes Blau im Ausdruck Freiheit und Augenfenster Du bist der den Fuß an den Bauch heran zieht der raucht und spricht der mit den Ringen unter den Augen der schön ist wenn er zerbricht Du bist ein Umkehrbild eine Wendung in der kein Sinn liegt Hast du Angst fragst du mich noch bevor du mir die Kapuze ins Gesicht ziehst um mich doch nicht zu küssen Dann lässt du mich laufen im Zelt deiner Jacke nach Haus : Im Haus meiner Kindheit wollte ich mich verhindern Du aber /Fallschirmspringer/ gingst als Same unter die Haut der Erde Jetzt atmet dich dieses Haus aus Wenn ich nicht mehr werde: Wer bringt dich in mir zum Blühen? Zerrinnende Erinnerungen im Haus meiner Kindheit : Roll dich aus über mir bis die Nacht wenn ein Sturm schreit das Dunkel deine Zungen öffnen Türen in mir Meine Worte sind Taten als Tal wellst du dich über meinen Quadranten aus Wenn ein Meer über die Dächer geht zieh die Vorhänge zu dass die Worte nicht mehr (Wenn einer ans Licht will: Der spricht nicht) Deine Hände kehren meine Haut nach Außen dreh die Wunden um wenn ein Sturm dass Augen so ausgehungert sein können Wenn eine Unversehrheit gehen wir zu Grunde schreit das Dunkel: Roll dich aus über mir Bis die Nacht : Schlachthimmel Ich aus Schachteln So lag ich lange wach als Kind dachte über Atomunfälle nach und wie die Gedanken Krach machten (Hirnhaut aus Angst) : In allen hohen Gräsern könntest du liegen und schlafen hinter den Jalousie Lidern eines jeden Hauses Innen trag ich dich/ ein sanftes trotziges Kind/ aus Wie Glitter für Blinde : Eine Güte ist gut Sie schläft in der Landschaft borgt dem Himmel ihre Stimme: Zwitschern aus Stille Füttert ein Tier das sie liebt und rollt sich abends in deinem Bauch zusammen Versucht zwischen Innen und Außen jeden Tag den Spagat Verklammert die Welten und sagt: Weiter Eine Güte ist gut : Das heilige Wort an Großmutters Garten erinnernd: Zitterbirke : Sich dem Nähren nähern Mund des Sees kehrt die Wunde um wandelt Verletzungen in eine Landschaft aus Atem in der kein Versäumnis mehr kauern kann: Jetzt jetzt und jetzt : Leg die Nachtgedanken zur Nacht und wach auf : Der den Wind sah geht blind unter uns um : (Wie kann ein Mensch geboren werden und dabei alt sein: Ich weiß) : Von Engeln kosten Dass sie nicht gleich aufschrein jubeln vor Freude: Einer erscheint Richtungen weisen sie mit Schwingen Flugspuren zeichnend verdoppeln sich ineinander: Verdichtung es dunkelt 1 1Vgl.: Die kursiv gesetzten Stellen enthalten Zitate aus Rainer Maria Rilkes: „Ein Marienleben“. : Ruf dich an ihre Stelle Welchen Stufen hast und welchen Rückgrat Bogen gegen die Abgründe getürmt Welche Risse überbrücken in dir den Knick des Raumes: Wand, Aufgang, Durchblick, Wölbug spürst nach mit Finger Kuppen Atem Krümmung: Mein Kind macht mich schwindeln, ehrlich die Strahlen die Flammenschalen. und wenn wir aus reinem Schauen schauen: Schaum : Kein Schrecken vor Engeln ist Lüge dass es mühsam ist für die Schmetterlinge anzuhalten hast du vergessen sagst du als eure Blicke zusammen schlagen butterfly und Schalentier werden Schaun und Geschautes eins wo die Grenze verläuft wird vergessen ein Engel eine Frau sind nackt voreinander haben gleichzeitig Liebe und Angst : Deine eigene Fülle ist die Landschaft breitet ihre Flügelchen um dich aus und die Frauen schwankten dir entgegen mit einer Blume schwanger Aller Anfang ist leicht : Atemlos flohen wir diese Größe die aufplatzt inmittenuns fast ein Nichts namenlos über die Ränder der Wahrnehmungen geschoben : Tränendrüsen (du weinst wahlweise Blut und Wein) : Im Kern von so einem Felsen da ist eine Härte die alles übertrifft so bin ich im Innersten erfroren: Du wurdest groß Wie kann man einem Kind ins Grab nachstarren sag es noch einmal: Schmerz ist nicht wahr : Da wo wir sind müssen wir einander nicht berühren: Im Frühling, im Frühling that´s all : Der Himmel ist unvollständig gewesen bis du dich gerührt has Gestürzt sind wir in die leere Stelle du kamst als Strahlung, die weh tat als Licht, das ersticht : Ich schau dir nach klar Sonnen schein auf gefaltet liegen gelassen im Licht: ich schau dir nach und sing : das heilige Wort an Großmutters Garten erinnernd: Zitterbirke : leg die Nachtgedanken zur Nacht und wach auf : Der den Wind sah geht blind unter uns um wie: Worte begraben die Dinge: Abgrund Achselhöhlen des Todes : Zwangsgedanken als transparente Mitläufer im Hirn Alchemie und Beauty- Queen: Ein Algorithmus, WahrnehmungsLabyrinth wer optimiert sich hier bitte schnell? Nein mein erster Buchstabe: Fluchtstabe mein Gehversuch: Ernten : Die Fliegenschwärme des Zweifels auf die Tageszeiten verstreut: Baum, Liebe, Linde, innere Spannung (Wer ankommt ist tot) : Wer tot ist, ist unter uns mach nicht was der Mond sagt leg ihn zum Wort und lach Eine Alm zwischen Atem, Gedanke und Atem eine Alm gegen den Zwang aber nicht langsam genug, wie schwer er auch laste : Ein Mann säte Atem er wurde Polarstern ich richte Nächte und Tage nach ihm aus : Auf dem Gipfel der Wirversuche: Scheitern an Haut Es hilft der digitale Raum: Worte als Spaten Schaufeln mein Grab zu: Nagen Worte schwitzen sich Träume aus hacken Gedanken du hast dich verlernt : Polyphem: Es reicht ein Auge um zu sehn Der Blick der Wahnsinnigen färbt sich gelblich und fällt in sich selb zurück als Fluor als Abstand als Angst : Sie werfen dir dein Bild zurück: Götzendämmerung sind Sirenen, die du wahlweise mit Flügelchen oder schuppigen Schwänzen haben kannst je nach Bedarf so häufen sie das Gebein der modernden Männer auf und hocken sich an die Spitze glitschig wie Fisch bläulich braust der Gesang und strandet gegen die Klippen an in so einer Ewigkeit sind diese Weibchen unerreicht: We are perfected irrend schimmert die Sprache der Götter zwischen ihren Schenkeln blendend weiß alles andere ist eine Legende : Gibt es Ideen von unreinen Dingen? Nein, sagt Platon Kot Schmutz Kotze existieren nur als Abstand findest eben keine Monster im Wonderland der Ideen nur Feen that´ s all : Ritzen ist kein Heilmittel nimm mich in den AtemBogen, Du dein Herz ist ein Baum voller Vogelgelächter es übernimmt der zitternde Grashalm die Verantwortung für die Angst der Welt : Flutend: Diese Glut (Schilfrohr, sing mir den Weg) : Verzettelte Herbste, hingehalten von Hirngespinsten Wär ich nur innen, wär ich- : Geretteter Regen: Wir sind : Verwöhne die Fragen: Füg samkeit : Spitzenborsten: Zähl meine Abgründe und leg sie zum Regen Gemeinschaft mit dem Leid: Entpaare Leben und Tod Flattern der Fingerspitzen Damit es gut wird: Streich mich durch und füg dich hinzu : Die Hitze tröstet sich mit dem Wind: Flitter- Magie : Zimmwerwinkeln: Inneres Hinterland : Blau blüht, Nachtwache: Nur, dunkel, alles : Sich auswachsen ohne Raum: and weep : Könnt ich singen über die Sonne das Licht ist ohne Worte laut es sticht wenn das Glück kommt taut ein herz auf könnt ich singen : Ich bin nicht zutraulich sie sprachen alle vom Leben ich wollte nicht sie sagten iss sie sagten lach sie sagten trag röcke und schmink dir die lippen ich wollte nicht ich saß im Schatten ich sah eine linde an es war wie immer es würde wie immer sein wenn ich fort war: eine Linde keine Linde ein Licht kein Licht der Glanz eines Sterns erreicht einen nach seinem Tod ich schminkte mir nicht die Lippen ich trug keine Röcke ich ass nicht und ich lachte nicht aber ich lebte soll man sich darüber wundern? ich weiß nur eines: Ich bin nicht zutraulich ich trage mich aus : Tödin, die Ausgetragen in deinen Armen: und ist eine Liebe aber nicht wie du denkst : Die spontanität der Steine die Hülle des Himmels das Wetter Winken die Schichten der Winde Beginnendes die Stillen der Hügel: Stillende Zitzen die Litzen des Lichts (Man nehme 300 gramm Liebe gegen die Angst) : Witterwind: ich bin ein Zwitterkind innen Die Birke ist der baum des todes und dir Augen geben aus holz