Kurier Nr. 24
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Kurier Nr. 24
4 2 Jahrgang 2014 --- No 24 --- www.agkamed.de 20 Jahre AGKAMED: Gute Erfahrungen in der Einkaufsgemeinschaft 10-jähriges Jubiläum Dr. Oliver Gründel: „Ein Mann mit Visionen“ Herausforderung Seniorenbetreuung: Gemeinsamer Einkauf schafft Sparpotenzial Laborberatung: Hat das hauseigene Labor noch Zukunft? 02 Kurier No 24 07/2014 Kurier No 24 07/2014 03 Inhalt Editorial 01|20 Jahre AGKAMED: Gute Erfahrungen in der Einkaufsgemeinschaft 22|Neue Mitgliedshäuser 2013: Plus sieben Prozent Sehr geehrte Leser, in mehrfacher Hinsicht waren 2013 und 2014 besondere Jahre. Über 20 neue Mitgliedshäuser ist ein Zuwachs in einer Größenordnung, die auch für uns nicht alltäglich ist. Wegen der vielfältigen Aufgaben, die uns bisher in Atem gehalten haben, konnten wir dem runden Geburtstag der AGKAMED leider nur wenig Aufmerksamkeit schenken: 20 Jahre ist die Einkaufsgemeinschaft nun bereits erfolgreich im deutschen Markt aktiv. Wir haben intensiv daran gearbeitet unseren Erfolgskurs weiter fortzusetzen. Um die Aufgaben optimal lösen zu können, haben wir uns personell verstärkt und sind weiter gewachsen. Die AGKAMED Akademie ist von einer Idee zu einer festen Institution geworden – für unsere Mitgliedshäuser und unsere Partner in der Industrie. Unser Angebot an Seminaren greift immer auch aktuelle Problemthemen der Krankenhäuser auf – zum Beispiel den Bereich der Zentralen Sterilgutversorgung und die Qualität der Hygiene eines Krankenhauses. Gemeinsam mit unseren Partnern in der Industrie suchen wir nach Wegen, nicht allein Einsparpotenziale für die Budgets der Krankenhäuser zu erzielen, sondern durch Prozessoptimierung den Klinikbetrieb effizienter und kostensparend zu gestalten. Mit rund 185 Krankenhäusern und weiteren 70 medizinischen Einrichtungen, sowie über 100 Altenheimen ist die AGKAMED heute einer der wichtigsten Partner im deutschen Beschaffungsmarkt für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen. Diesen Erfolg haben wir konsequenter Arbeit eines motivierten und erfahrenen Teams von Einkaufsverantwortlichen, Medizinern, Apothekern und weiteren Fachkräften aus den verschiedensten Bereichen unserer Mitgliedshäuser zu verdanken. Unser Versprechen an die Mitgliedshäuser bleibt bestehen: Kosteneffiziente Versorgung mit Medikalprodukten und Investitionsgütern sicherzustellen – bei höchstem Anspruch an Qualität. Und für die zukünftigen Herausforderungen im Gesundheitsmarkt mit innovativen Lösungen gerüstet zu sein. 02|Editorial Aktuelle Neuzugänge in der AGKAMED 04| Gute Erfahrungen: mit der AGKAMED 06| 20 Jahre AGKAMED – Ein kleine Zeitreise 08| 10-jähriges Jubiläum Dr. Oliver Gründel: „Ein Mann mit Visionen“ 09| Strategische Neuausrichtung der Abteilung Klinischer Einkauf Verbrauchsgüter 11|Team im Team: Beschaffungsmanagement 12|Lochfraß am OP-Besteck? 14|Hausmesse in der Ruhrallee: Medizintechnik zum Anfassen 16|Standortbestimmung: Interview mit Dr. Joachim Rödig Dr. Oliver Gründel 25|Neue Mitgliedshäuser 2014: Dr. Volker de Vry 18|EU-Vergaberecht: Bei Ausschreibungen Fehler vermeiden 20|Laborberatung: Hat das hauseigene Labor noch Zukunft? 26|Neue Mitgliedshäuser 2014 Universitätsklinikum Frankfurt: Gemeinsam einkaufen und Wissen bündeln 28|Treffen der Einkäufer: Enger kooperieren, stärker profitieren 29|Herausforderung Seniorenbetreuung: Gemeinsamer Einkauf schafft Sparpotenzial 30|Presseschau Erfahrungsaustausch: Vorteile von Hybrid-OPs Fachkonferenz für Beschaffung in Köln 32|News 34|AGKAMED Lieferantenbewertung 2013 Neuwahlen des Aufsichtsrates 35|Neue Mitarbeiter/innen der AGKAMED 36|Terminkalender Seminare der AGKAMED Akademie Letzte Nachrichten 04 Kurier No 24 07/2014 Gute Erfahrungen: mit der AGKAMED Kurier No 24 07/2014 „Es geht nicht nur darum, billig einzukaufen. Es geht darum, unter Beweis zu stellen, dass wir hervorragende Produkte einsetzen, die wir uns zu marktfähigen Preisen leisten können.“ Gabriele Wolter, Geschäftsführerin Städt. Klinikum Brandenburg, Vorsitzende des Aufsichtsrates der AGKAMED Holding GmbH In den 20 Jahren ihres Bestehens hat sich die AGKAMED von der reinen Einkaufsgemeinschaft zu einer umfassenden Service-Gesellschaft entwickelt. Wie haben Verantwortliche in den Mitgliedshäusern diese Entwicklung miterlebt, wie wird diese Entwicklung bewertet? Wir haben Stimmungen und Statements gesammelt. Das Klinikum Brandenburg ist seit 1997 Mitglied der AGKAMED. Geschäfts- Das Angebot an Weiterbildungen bekommt man nirgendwo anders so führerin Gabriele Wolter hat die Zusammenarbeit von Anfang an mit be- angeboten. Die Seminare sind für uns sehr wichtig, weil sie praxis- und gleitet. „Wir haben seit 1997 sehr gute Erfahrungen mit der AGKAMED anwenderorientiert ausgerichtet sind.“ gemacht,“ beschreibt sie die Kooperation. „Zu Anfang beschränkte sich die Zusammenarbeit auf den medizinischen Sachbedarf in der Kardio- Den Vorteil der Mitgliedschaft fasst Gabriele Wolter kurz zusammen: „Es logie. Seit 1997 hat sich ja sehr viel bewegt in der AGKAMED. Unser Haus geht nicht nur darum, billig einzukaufen. Es geht darum, unter Beweis bringt sich auch aktiv in die Zusammenarbeit ein. Wir begrüßen sehr, zu stellen, dass wir hervorragende Produkte einsetzen, die wir uns zu dass die AGKAMED inzwischen für die Häuser marktfähigen Preisen leisten können. Damit auch Investitionen bündelt und dadurch weitere stellen wir sicher, medizinische Betreuung auf erhebliche Preisvorteile im Einkauf ermöglicht.“ einem hohen wissenschaftlichen Standard zu „Gemeinsame Entscheidungen, gewährleisten.“ die von den Anwendern und Einkäufern Gabriele Wolter legt auch großen Wert auf die mitgestaltet und mitgetragen werden. aktive Teilnahme an Entscheidungsprozessen. ––––––––––––––––––––––––– Das ist unser großer Vorteil.“ „Ich motiviere unsere Ärzte, sich in den AnwenJürgen Lill, dergruppen zu beteiligen und auch FührungsJürgen Lill, heute Leiter des Einkaufs im AlfriedLeiter Einkauf rollen zu übernehmen. Unser Pflegedirektor ist Krupp-Krankenhaus Essen, kennt die Zusamim Alfried-Krupp-Krankenhaus Essen im Projekt PKMS / OPS 9-20 beteiligt. Dank unmenarbeit in der Einkaufsgemeinschaft von Beseres Engagements im Bereich Einkauf für Apoginn an. „Wir waren eines der Gründungshäuser, theken versorgen wir mehrere Krankenhäuser und die Arbeit der AGKAMED war damals schon in der Umgebung. Das schafft man nur, wenn man in einem so großen Entlastung,“ erinnert sich Lill. „Das Krupp-Krankenhaus hatte immer KliEinkaufsverbund tätig ist. Ich selbst bin seit 2000 im Beirat aktiv und niken, in denen viele Materialien beschafft werden müssen. Die Kontinwurde dann in den Aufsichtsrat gewählt.“ gente, die von der AGKAMED mit Industriepartnern verhandelt wurden, haben uns stark entlastet.“ Die Qualität der Gemeinschaft ist für Gabriele Wolter ein wichtiges Thema. „Die AGKAMED hat sich von einer Einkaufsgesellschaft zu einem Das Verhältnis zwischen Einkaufsgemeinschaft und Mitgliedshäusern hat Unternehmen entwickelt, das uns ein Rundum-Sorglos-Paket bietet. sich mit den Jahren gewandelt. „Der Umfang im Einkauf ist gewachsen. 05 Wichtig für uns ist: Der Grundgedanke, gemeinsam mit den Anwendern Einkaufsentscheidungen zu treffen, ist beibehalten worden,“ beschreibt Lill die Entwicklung. Positiv vermerkt er: „Ganz klar: Die Professionalität ist gestiegen. Wir Einkäufer mussten früher unsere Charts selbst erstellen, die Informationsversorgung wird heute von der AGKAMED geleistet. Strategien werden heute deutlich intensiver ausgearbeitet als das früher der Fall war. fechter, weil diese Struktur für unser Haus eine optimale ist,“ begründet Prandstätter die Mitgliedschaft in der Einkaufsgemeinschaft. „Wir wollten einen Partner finden, der uns hinsichtlich der Preisverhandlungen mit der Industrie unterstützt. Wir haben gemerkt, dass über eine Einkaufsgemeinschaft bessere Konditionen zu erzielen sind. Heute wissen wir, dass Bonifizierungen uns stark unterstützen. Preise konnten erstaunlich stark optimiert werden.“ Früher stand die Erzielung guter Preise im VorWilhelm Prandstätter findet auch deutliche Wor„Die große Stärke liegt im Infodergrund, heute reden wir über Strategien im te, um die besonderen Leistungen in der ZusamPortal. Hier hat man als Einkäufer in Einkauf, die auch andere Faktoren berücksichmenarbeit zwischen Krankenhaus und Einkaufsgebündelter Form alle Konditionen tigen: Systementscheidungen, Bündelungen, gemeinschaft zu benennen: „Zum einen liegt die im Überblick. Das ist eines der Vorteile, die nicht rein monetär sind, Sparen im große Stärke im Infoportal. Hier hat man als wichtigsten Instrumente, das wir im Rahmen der Logistik.“ Einkäufer in gebündelter Form alle Konditionen Einkauf an die Hand bekommen.“ Was macht die Zusammenarbeit dauerhaft inteim Überblick. Das ist eines der wichtigsten InWilhelm Prandstätter, ressant? Die Antwort von Jürgen Lill ist knapp strumente, das wir im Einkauf an die Hand beLeiter Einkauf / Materialwirtschaft der und klar: „Kontinuität. Gemeinsame Entscheikommen. Der zweite wichtige Punkt ist, dass die Kreiskliniken Altötting-Burghausen dungen, die von den Anwendern und Einkäufern Anwender auch mit im Boot sind. Einem Arzt den mitgestaltet und mitgetragen werden. Das ist Wechsel auf ein Alternativprodukt nahezulegen unser großer Vorteil, den viele Einkaufsgemeinschaften nicht haben.“ ist deutlich einfacher, wenn Ärzte im Entscheidungsprozess einbezogen werden und in Anwendertreffen mitentscheiden können. Das kenne ich ––––––––––––––––––––––––– von anderen Gemeinschaften nicht.“ Wilhelm Prandstätter verantwortet den Einkauf der Kreiskliniken Altötting-Burghausen, die seit 01.04.2003 Mitglied der AGKAMED sind. „Ich war eigentlich vom ersten Tag an ein überzeugter AGKAMED-Ver- 06 Kurier No 24 07/2014 No 24 Kurier 07/2014 07 2007 Das Jahr beginnt mit einer 20 Jahre AGKAMED – Ein kleine Zeitreise Steuererhöhung: Der Satz für die Mehrwertsteuer wird von 16 auf 19 Prozent angehoben. Am 9. Januar revolutioniert Apple das Telefonieren: Steve Jobs stellt in den USA das 2010 iPhone vor. Für die AGKAMED Im Juni des Jahres 2010 löst Christian ist 2007 ein bedeutendes Jahr: Wulff seinen Vorgänger Horst Köhler im Erstmals wächst die Zahl der Amt des Bundespräsidenten ab. Für die Mitgliedshäuser auf über 100 AGKAMED heißt es Abschied nehmen: Kliniken und kann mit 32 neuen Plötzlich und unerwartet verstirbt Krankenhäusern das größte Ulrich Schiedek, der dem Unternehmen Wachstum verzeichnen. Ab Herbst nach seinem Wechsel in den Ruhestand 2001 2007 werden die Vorgaben der noch in beratender Funktion zur Das letzte Jahr der guten Europäischen Vergaberichtlinie Seite stand. Ab 01.01.2010 übernimmt gesetzeskonform von der Dr. Matthias Benn Aufgaben in der AGKAMED umgesetzt. Die erste Geschäftsführung und übergibt am Ausschreibung erfolgt für den 01.10.2010 sein Amt an Diplom-Volkswirt Bereich Kardiologie. Dr. Volker de Vry. Die AGKAMED stellt 1999 1993/1994 In Deutschland regiert Rot-Grün mit Gerhard Schröder als Kanzler. Erinnern Sie sich? Das Reizthema Im Januar 1999 bringt die des Jahres 1993 waren die neuen, Einkaufsgemeinschaft erstmals fünfstelligen Postleitzahlen. ihr eigenes „Mitteilungsblatt“ Helmut Kohl war Kanzler des heraus: Den AGKAMED Kurier. Die vereinten Deutschland. Rechnungen Liste der Mitgliedshäuser passt wurden noch in D-Mark gezahlt. noch bequem unter das Logo 1993 wurde der Gedanke einer der Titelseite. Pro Mitgliedshaus Einkaufsgemeinschaft geboren, alten D-Mark: am 17. Dezember werden 20 Exemplare des aber nicht konstant weiter verfolgt. werden in Deutschland die Informationsblatts geplant, die Die Presse reagierte auf ein erstes Euro-Starterkits im Nennwert Startauflage beträgt 360 Stück. Treffen von Verantwortlichen aus 5 von 10,23 Euro zum Preis Kliniken in NRW mit der Schlagzeile: von 20,00 Deutsche Mark > Kliniken können 30 Mio. DM ausgegeben. Die AGKAMED sparen < rüstet sich für die Zukunft: als Die eigentliche Geburtsstunde erste Einkaufsgemeinschaft in war erst Anfang 1994, als sich die Deutschland führt die AGKAMED Arbeitsgruppe „Kardiologischer ein elektronisches Bestellsystem Bedarf“ auf Initiative der (e-Procurement) ein. Wirtschaftsleitungen aus den Kliniken Maria Hilf, Mönchengladbach, ElisabethKrankenhaus Essen und Lukaskrankenhaus Neuss gründete. Gezielt für die Kardiologie konnte man zusammen mit den Medizinern die ersten Erfolge verzeichnen. 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2014 In Deutschland wird die elektronische Gesundheitskarte (eGK) offiziell eingeführt. Die AGKAMED feiert ihr 20-jähriges erfolgreiches Bestehen. Dr. Oliver Gründel blickt auf 10 Jahre in der Geschäftsführung der AGKAMED zurück. Wir freuen uns auf weitere mit Dr. Oliver Gründel und Dr. Volker de 16 Vry eine starke Geschäftsführung auf als Jahrgang 2007--- No 16 --- www.agkamed.de 2002 Deutschlands Krankenhäuser: Durch das Fallpauschalengesetz 2005 (FPG) vom 23. April 2002 wurden Joseph Ratzinger wird am 19. diagnosebezogene Fallpauschalen April vom Konklave zum neuen für die Behandlung von Patienten Papst Benedikt XVI. gewählt. eingeführt. Die AGKAMED Ein neues Kapitel für die weitet ihren Einzugsbereich AGKAMED: Die wachsende aus – ein erstes Krankenhaus Einkaufsgemeinschaft bezieht in Bayern schliesst sich der neue Büroräume in der Ruhrallee Einkaufsgemeinschaft an. 201 in Essen. 2003 Mit Beginn des neuen Jahres ist die AGKAMED weiter gewachsen. Mit dem St. AugustinusKrankenhaus in Düren-Lendersdorf, eines der fünf neuen Mitgliedshäuser, konnte die AGKAMED das 100. Krankenhaus in der Einkaufsgemeinschaft begrüßen. Das Krankenhaus gehört zum Verbund der Caritas Trägergesellschaft West (ctw) in Düren, die seit dem 01.01.2007 Mitglied der AGKAMED ist. Zu den Hintergründen des Beitritts in die AGKAMED befragten wir Herrn Dipl.Kfm. Bernd Koch, Geschäftsführer der ctw Holdinggesellschaft in einem Interview. nachhaltige Entwicklung in der Team der Mitarbeiter in Essen. Inhalt Die AGKAMED wächst: Das 100. Mitglied im Einkaufsverbund . . . . Seiten 1 – 2 Kurzportrait der ctw . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 3 Leitartikel: Wandel als Basis für Erfolg . . . . . . Seite 4 Marktüberblick Kappen- und Kurzschaftprothesen: Anwenderveranstaltung in Berlin . . . . . . . . . . . . Seite 5 Einsatz für ärztliche Entscheidungskompetenz . . . . . . . . . . . . . . . Seiten 6–7 Strahlentherapie an der Kreisklinik in Altötting in Betrieb genommen . . . . . . . . . . . . . . Seite 8 Heart-Rock-Café eröffnet! AGKAMED Kurier: Herr Koch, was war für Sie und die ctw der Grund, sich mit fünf Häusern der AGKAMED anzuschließen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 9 Kompetenz-Center Bereich Wirbelsäule: Einkauf mit starkem Rücken . . . . . . . . . . . . Seiten 10–11 Facelifting für das Info-Portal Bernd Koch: Der Hauptgrund für den Eintritt in die Einkaufsgemeinschaft war für uns die Perspektive, durch die weitere Bündelung der Nachfrage und des Bedarfs an medizinischen Produkten Synergieeffekte zu nutzen. Obwohl der Begriff „Synergie“ stark strapaziert ist, sind wir davon überzeugt, durch unsere Mitgliedschaft in der AGKAMED von wesentlich günstigeren Konditionen im Einkauf zu profitieren. Ebenso wichtig erschienen uns jedoch weitere Faktoren. So beispielsweise der Knowhow-Transfer, der durch den kollegialen Kontakt innerhalb des Verbundes ermöglicht und gefördert wird. Auch die fachbezogenen sowie interdisziplinären Diskussionen zum Thema Qualität in den Kompetenz-Centern geben wichtige Impulse für die Prozesse in den Kliniken. Highlights und eine stetige, Zukunft! Erfolge zusammen mit dem engagierten Die AGKAMED wächst: Das 100. Mitglied im Einkaufsverbund Ein Jahr der Veränderungen für 2002 Basis für zukünftige weitere exzellente . . . . . . . . . . Seiten 12–13 Ambiente heilt mit: Im Alfried Krupp Krankenhaus Essen . . . . . . . . Seite 14 AGKAMED Kurier: Wie schätzen Sie die derzeitigen Tendenzen im Markt für medizinischen Sachbedarf ein? Klinik für Golfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 15 Aktiver Ideen-Austausch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 15 Neue Mitgliedshäuser der AGKAMED . . . . . . . . Seite 16 Bernd Koch: Wir gehen davon aus, dass sich der Konzentrationsprozess bei den Einkaufsgemeinschaften weiter fortsetzen wird. Hersteller und Industrie sehen sich also Verbundstrukturen gegenüber, die für ihre Mitglieder optimale Bedingungen in der Beschaffung von medizinischen Produkten sichern wollen. Dies können auf Dauer sicher nur leistungsfähige Partner in der Industrie gewährleisten. Für erfolgreiche Verbünde gibt es weitere Wachstumsmöglichkeiten – nicht zuletzt auf europäischer Ebene. Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 16 Aktuell – Letzte Meldung: Neue Mitgliedshäuser in Brandenburg Mit den jüngsten Neuzugängen erreicht die AGKAMED eine Mitgliederzahl von aktuell 114 Krankenhäusern. Die Havelland Kliniken GmbH in Nauen haben sich ab dem 01. Juli 2007 mit vier Krankenhaus-Betriebsstätten der Einkaufsgemeinschaft angeschlossen und verstärken somit unsere Präsenz in Brandenburg. Fortsetzung auf Seite 2 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 1998 2000 2003 2006 2008 2011 Ganz Deutschland muss sich Der Europäische Gerichtshof Ein Jahr mit vielen Ver Für Essen, den Standort der In den USA bringen die Nur wenige Meter vom alten Standort umstellen: Denn am 1. August stellt fest, dass der änderungen für die AGKAMED: AGKAMED, ein wichtiges Jahr: Präsidentschaftswahlen eine entfernt bezieht die AGKAMED am tritt die Rechtschreibreform in Bereitschaftsdienst spanischer Erstmals bezieht die Einkaufs Denn die Stadt wird zur kleine Sensation: Barack Obama 13.05.2011 neue Räumlichkeiten in der Kraft. Effizienter Einkauf für Ärzte keine Ruhezeit, sondern gemeinschaft ein zentrales Kulturhauptstadt Europas 2010 wird der erste farbige Präsident Ruhrallee 175 – hier entsteht Raum für Krankenhäuser schreibt man seit voll als Arbeitszeit zu werten Büro im Verwaltungsgebäude gewählt. Im Juni und Juli erlebt der Geschichte. Die AGKAMED neues Wachstum, unter anderem für das 1998 mit sieben Großbuchstaben: ist. Das Urteil hat juristische der Elisabeth-Stiftung in Essen. das ganze Land das Fußball- hat zwei Gründe zu Feiern: 15 Seminar- und Veranstaltungsangebot der AGKAMED. Der Name entstand Auswirkungen für Krankenhäuser Deutschland ächzt unter den Sommermärchen – die WM in Jahre Einkaufsgemeinschaft. AGKAMED Akademie. unter der Führung von Ulrich in allen EU-Staaten. Temperaturen einer der heis- Deutschland steht unter dem Und den 60. Geburtstag von Schiedek. Die AGKAMED Die Einkaufsgemeinschaft sesten Sommer der Geschichte: Motto „Zu Gast bei Freunden“. Geschäftsführer Ulrich Schiedek. bekommt ihre erste Satzung, schließt sich mit der KELM- Die höchste bisher gemessene Am 16.01.2006 finden die die Organisationsstrukturen Gruppe zur AGKAMED-K-E-L-M Temperatur wird mit 40,8 °C Gründungssitzungen für die werden aufgebaut und erste GmbH zusammen und gründet am in Perl-Nennig im Saarland am Gesellschaften AGKAMED Verhandlungen werden in 30.03.2000 die AGKAMED GbR als 8. August erreicht. Im Herbst Holding GmbH – mit zunächst 5 der Gefäßchirurgie und für Dachgesellschaft. bekommt die Geschäftsführung Gesellschaftern und der AGKAMED Nahtmaterial geführt. Einkaufsentscheidungen werden der AGKAMED Verstärkung: Mit GmbH statt. auf fachlich kompetenter Basis Dr. Oliver Gründel rüstet sich die Die AGKAMED bekommt zudem ein getroffen: Die ersten Kompetenz- AGKAMED für neue Aufgaben. neues Erscheinungsbild: Das neu Center nehmen in der AGKAMED gestaltete Logo wird zum die Arbeit auf. festen Markenzeichen für die Einkaufsgemeinschaft. 2009 Zum 30.06.2009 verabschiedet sich Ulrich Schiedek aus der Geschäftsführung in den wohlverdienten Ruhestand. 2012 2013 2014 08 Kurier No 24 07/2014 10-jähriges Jubiläum Dr. Oliver Gründel: „Ein Mann mit Visionen“ Seit Oktober 2003 ist Dr. Oliver Gründel Geschäftsführer der AGKAMED GmbH in Essen. Zuvor hat er die AGKAMED in Fragen rund um IT und Technik seit der Gründung der GbR im Jahr 2000 beraten und somit aktiv die Entwicklung der Gesellschaft mit begleitet. Gemeinsam mit Ulrich Schiedek, bis 2009 Geschäftsführer der AGKAMED, hat er den langfristigen Erfolg des Unternehmens durch ein nachhaltiges und transparentes Geschäftsmodell gesichert und die Gesellschaft strategisch auf Wachstum ausgerichtet. Informationstechnik, interne Organisation und das Finanz- und Rechnungswesen gehörten zunächst zu seinem Aufgabengebiet mit der Erweiterung des seit 2008 mit hohem Stellenwert bei der AGKAMED integrierten komplexen Bereichs der Ausschreibungen. Nachdem Ulrich Schiedek 2009 in den Ruhestand ging, übernahm Oliver Gründel die Abteilungen Klinischer Einkauf Verbrauchs- und Investitionsgüter. In Zusammenarbeit mit Adam Pawelek hat er die Investitionsgüter-Beschaffung und das Projektmanagement für die angeschlossenen Mitgliedseinrichtungen optimiert und professionell in das Dienstleistungsangebot der Gesellschaft integriert. Stets auf dem neuesten Wissensstand ist er vor allem durch seine Teilnahme an Kongressen und Fachveranstaltungen, an denen er sich verschiedentlich aktiv mit Vorträgen beteiligt. Zudem engagiert er sich im „Bundesverband der Beschaffungsinstitutionen in der Gesundheitswirtschaft Deutschland e. V.“ und hat dort das Amt des Schatzmeisters inne und leitet zudem die Arbeitsgruppe eStandards, welche sich mit elektronischen Prozessen in der Beschaffung auseinandersetzt. Als Dozent der Rheinischen Fachhochschule Köln lehrt er die Theorie des Supply Chain Managements für Gesundheitseinrichtungen. „Die Theorie, die ich dort vermittle und die neuen Erkenntnisse dieser Arbeit, setze ich gerne unmittelbar in die Tat um“, so Oliver Gründel. Auch der Wissenstransfer durch die AGKAMED Akademie liegt ihm am Herzen, sowie die Zusammenarbeit mit den Kompetenz-Centern. Hier interessieren ihn besonders Themen mit medizinischem Bezug. Sein Führungskonzept ist modern und zukunftsorientiert. Und die Zahlen geben ihm Recht: „Aus 59 wurden 180 Mitgliedshäuser, das Einkaufsvolumen stieg von 200 Mio. Euro auf fast 1 Mrd. Euro“, erklärt Oliver Gründel. Für die Zukunft wünscht Oliver Gründel sich einen Paradigmenwechsel: „Das Prozessmanagement muss stärker in den Vordergrund gerückt werden, die Optimierung des Einkaufs und der klinischen Versorgung soll noch enger in Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern stattfinden.“ Es ist wichtig die moderne Informationstechnologie in die Mitgliedshäuser zu bringen. Ein Großteil der Krankenhäuser in Deutschland schreiben rote Zahlen. „Wir wollen Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau zu bezahlbaren Preisen“, so das Motto des Arztes. Besonders beeindruckt hat ihn außerdem der „Kongress für Patientensicherheit“ im April 2014. „Man muss die Patienten mehr berücksichtigen. Wir wollen diesen Spagat in den nächsten Jahren schaffen“, so Oliver Gründel zuversichtlich. Die AGKAMED ist mit diesem Geschäftsführer fit für die Zukunft. Auf die nächsten 10 Jahre mit Dr. Oliver Gründel. Kurier No 24 07/2014 09 Strategische Neuausrichtung der Abteilung Klinischer Einkauf Verbrauchsgüter Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung ist die Neuorganisation der Abteilung eine wesentliche Herausforderung, aber auch als Chance anzusehen, neu konzipierte Organisationsstrukturen umzusetzen. Dafür hat die AGKAMED-Geschäftsführung Andreas Senft als kompetenten Insider mit der Abteilungsleitung beauftragt und die Abteilungsstrukturen neu aufgestellt. Ihm zur Seite stehen als stellvertretende Abteilungsleiterin Stefanie Winkelmann und zur Projektkoordination und Strukturierung Simone Homscheidt, als Assistentin des Geschäftsführers für den Klinischen Einkauf, Dr. Oliver Gründel. Andreas Senft Übernahme der Abteilungsleitung Seit 2011 leitete Andreas Senft zunächst das Klinische Prozessmanagement für die AGKAMED und war zugleich Projektbeauftragter für Logistikdienstleistungen. Vielen unserer Mitglieder ist er durch die Optimierung der Logistikprobleme, des e-Procurementsystems, dem Aufbau und die erfolgreiche Implementierung der Schnittstellen zu AMOR3 und SAP, sowie der Weiterentwicklung des Infoportals als kompetenter Ansprechpartner bekannt. Vorher war er rund 16 Jahre als Einkaufs- und Wirtschaftsleiter für den strategischen Einkauf in einem großen Krankenhausverbund in Hessen zuständig und hatte in diesem Rahmen bereits intensiven Kontakt zur AGKAMED. Ab 01.07.2014 übernimmt Andreas Senft nun die Leitung der Abteilung. Er wird die Arbeit kontinuierlich weiterführen und passgenaue Strukturen und Prozesse einbinden. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und wünschen ihm für die Bewältigung der neuen Aufgaben viel Erfolg. Stefanie Winkelmann - Übernahme der stellvertretenden Abteilungsleitung Seit April 2007 verstärkt Stefanie Winkelmann die Abteilung. Als Groß- und Außenhandelskauffrau verfügt sie über langjährige Berufserfahrung im Bereich der klinischen Dienstleistungen und ist zudem geprüfte Strategische Einkäuferin im Gesundheitswesen. Zu ihrer Verantwortung für den Bereich Vertrags- und Bonuscontrolling übernimmt sie im Zuge der Umstrukturierung die stellvertretende Abteilungsleitung. Für diesen neuen Aufgabenbereich wünschen wir ihr viel Erfolg. 10 Kurier No 24 07/2014 Kurier No 24 07/2014 11 Team im Team: Beschaffungsmanagement Im Zuge der Neustrukturierung ist das Team Beschaffungsmanagement mit in die Abteilung Klinischer Einkauf Verbrauchsgüter zur Optimierung der Arbeitsabläufe und Prozesse integriert worden. Simone Homscheidt Jasmin Bretz Silke Jakob Seit nunmehr fast 10 Jahren bei der AGKAMED und zudem 5 Jahre als Assistentin des Geschäftsführers für den Klinischen Einkauf, übernimmt Simone Homscheidt die Strukturierung der Arbeitsabläufe und Koordination der Projekte in der Abteilung Verbrauchsgüter. Beste Voraussetzungen für diesen neuen Aufgabenbereich bringt sie als Absolventin des Studiengangs „International Management“ und aus ihrer langjährigen Tätigkeit in den verschiedensten Bereichen und dadurch erworbener Kenntnisse der vielfältigen Aufgaben innerhalb der AGKAMED mit. Zuletzt hat sie erfolgreich an einem KaizenSeminar teilgenommen, um das hier vermittelte Wissen zur kontinuierlichen Verbesserung der Prozessabläufe und der Innovationsleistung positiv zu beeinflussen und umzusetzen. Seit Oktober 2012 unterstützt Jasmin Bretz die Abteilung. Die sportlich aktive Diplom-Kauffrau hat vor kurzem geheiratet und ist vielen daher noch als Jasmin Pack bekannt. Sie koordiniert in der Abteilung klinische Beschaffungsvorgänge und ist zudem zuständig für verschiedene medizinische Fachbereiche. Seit Anfang Januar 2011 ist Silke Jakob Bindeglied zwischen der Abteilungsleitung und den Mitarbeitern und sorgt dadurch für eine gut funktionierende Koordination. Jasmin Bretz hat ihr BWL-Studium mit Schwerpunkt Controlling sowie Produktions- und Logistikmanagement an der Universität Siegen erfolgreich abgeschlossen. Im Studium konnte sie bereits erste Erfahrungen im Einkauf und im Bereich Lagerlogistik sammeln. Darüber hinaus koordiniert sie für die Leitung des Kompetenz-Centers sämtliche Sparten des Bereichs Pharmazie. Als Kauffrau im Groß- und Außenhandel ist sie zudem staatlich geprüfte Fremdsprachenkorrespondentin und absolviert neben ihrer beruflichen Tätigkeit bei der AGKAMED den betriebswirtschaftlichen Studiengang „Bachelor of Arts in International Management“, den sie noch in diesem Jahr abschließen wird. Christof Schymura Christof Schymura ist bereits seit 12 Jahren in der AGKAMED für die komplexen Aufgaben des Beschaffungsmanagements verantwortlich und seit Anfang 2013 zudem Leiter des Teams. Maßgeblich ist er außerdem am Aufbau und Weiterentwicklung des Infoportals beteiligt. Als EDV-Experte übernimmt er neben der Datenbeschaffung, dem Datencontrolling und Datenmanagement auch die Konzeptentwicklung und Programmierung von Webapplikationen. Darüber hinaus ist er eingebunden in den Bereich Bonuscontrolling und in die Vorbereitungen der Bonusauszahlungen, sowie zuständig für die Klassifizierungsstruktur der Artikel im Infoportal. Janina Straßmann Seit 2007 unterstützt Janina Straßmann bei der AGKAMED das Beschaffungsmanagement. Die Kauffrau für Bürokommunikation hat umfangreiche Zusatzqualifikationen im Bereich EDV erworben und koordiniert die Pflege und zeitnahe Einstellung der Daten in die Kommunikationsdatenbank. Als Excel-Fachfrau ist sie mit eingebunden und zuständig für den Aufbau der Klassifizierungsstruktur der allgemeinen medizinischen Artikel sowie für den ATC-Code im Pharmabereich. Abschied von Sonja Stahl Anja Boecker Jennifer Meiering Volker Schönhuber Anja Boecker ist seit August 2011 im Team der Abteilung. Als geprüfte Handelsfachwirtin konnte sie ihr betriebswirtschaftliches Wissen gewinnbringend in die ihr überantworteten Aufgaben einbringen. Zudem hat sie erfolgreich die Zertifikation als Strategische Einkäuferin im Gesundheitswesen erlangt. Zu ihrem Zuständigkeitsbereich gehörten zunächst die nicht-medizinischen Bereiche, die später erweitert wurden durch verschiedene medizinische Fachbereiche. Jennifer Meiering bringt seit 2010 ihre mehrjährige Vertriebserfahrung in die Abteilung ein. Volker Schönhuber besitzt mehrjährige Erfahrungen in der klinischen Verwaltung und strategischen Beschaffung eines Krankenhauses. Als Krankenhausbetriebswirt und akademisch geprüfter Krankenhausmanager hat er über 20 Jahre den zentralen Einkauf eines großen bayerischen Krankenhauses geleitet. Er engagiert sich zudem in seiner bayerischen Heimat seit vielen Jahren als Leiter der Bergwacht. Die Diplom-Kauffrau, Studiengang Wirtschaftsrecht, hat zudem einen Abschluss als Fremdsprachenkorrespondentin. Bis zum Beginn der Elternzeit war sie insbesondere verantwortlich für das Einkaufscontrolling. Nach Wiederaufnahme der Tätigkeit ist sie zuständig für verschiedene Teilbereiche des medizinischen Sachbedarfs. Noch in diesem Jahr freuen wir uns mit ihr auf die Geburt ihres zweiten Kindes. Das Team der AGKAMED unterstützt er seit Anfang 2014. Sonja Stahl feierte in diesem Jahr ihr 10-jähriges Jubiläum bei der AGKAMED. Nach dem Ausscheiden von Ulrich Schiedek 2008, übernahm sie die Leitung der Abteilung Klinischer Einkauf Verbrauchsgüter. Sonja Stahl verlässt unser Unternehmen zum 31.07.2014, um sich neuen beruflichen Herausforderungen in der Industrie zu stellen. Wir bedauern ihre Entscheidung sehr und danken ihr für den herausragenden Einsatz, die außerordentliche Kompetenz und die vertrauensvolle Zusammenarbeit innerhalb der letzten 10 Jahre. Für die Zukunft wünschen wir Sonja Stahl alles Gute und viel Erfolg. Brigitte Diemel Seit 2012 bringt Brigitte Diemel ihre langjährige Berufserfahrung u. a. aus der Qualitätssicherung in den Aufgabenbereich für die AGKAMED mit ein. Nach einigen Monaten Praxis in der Abteilung Klinischer Einkauf Verbrauchsgüter ist sie nun mit zuständig für die Einstellung und Pflege des umfangreichen Datenmaterials im Infoportal und zusätzlich für die Klassifizierung der Artikel. 12 Kurier News No 24 07/2014 Lochfraß am OP-Besteck? Benjamin Horak wird gemeinsam mit Dr. Volker de Vry zukünftig das Angebot für die Mitgliedseinrichtungen zur Optimierung und Einsparung weiter ausbauen und weiterentwickeln. Aus seiner Tätigkeit bei einer Unternehmensberatung im Gesundheitswesen bringt er umfangreiche Kenntnisse im Bereich des Einkaufs und von Optimierungspotentialen mit. Abgerundet wurde die bisherige Qualifikation von Benjamin Horak durch die erfolgreiche Absolvierung des Seminars „Straategischer Einkäufer im Gesundheitswesen“ bei der TÜV-Akademie. Wir wünschen Benjamin Horak für seinen neuen Verantwortungsbereich viel Erfolg und für die Bewältigung der vielfältigen Aufgaben eine stets glückliche Hand. No 24 07/2014 AGKAMED Kurier: Welche Bedeutung hat die Zentrale Sterilgutversorgung im Krankenhaus derzeit? Anna-Maria Sprünken: Die ZSVA ist an sich ein Unternehmen im Unternehmen Krankenhaus. Damit ist diese Abteilung zuständig für das gesamte Instrumentenmanagement, für den Maschinenpark, der dort betreut wird. Mitarbeiter in der ZSVA tragen daher auch eine hohe Verantwortung. Denn die Herausforderung im Klinikalltag besteht darin, die Vielzahl an unterschiedlichen Instrumenten zu bedienen und adäquat aufzubereiten, sodass sichere Funktion gewährleistet ist, Instrumente oft wiederverwendet werden können und somit der Werterhalt langfristiger gesichert werden kann. Im täglichen Umgang mit Instrumenten geht es außerdem darum, bei der Aufbereitung keine Schäden zu verursachen. Und last but not least ist eines der wichtigsten Ziele: Hygienische Risiken für Patienten, Pflegepersonal und Ärzte auszuschließen. Dieser Aufgabenkomplex ist eine Herausforderung, die innerhalb des Krankenhauses unterschätzt wird und bisher noch nicht einen ausreichenden Stellenwert erreicht hat. Benjamin Horak übernimmt Abteilungsleitung Zum 1. Juni 2014 hat Benjamin Horak die Leitung der Abteilung Mitgliedsmanagement übernommen. Das Mitgliedsmanagement berät die Mitglieder vor Ort und betreibt die Akquise neuer KrankenhausTrägergesellschaften. Kurier Bislang war Lochfraß ein Phänomen, das in der Werbung für Waschmittel beim Betrachten ein Schmunzeln hervorrief. Denn Fehler in der Hygiene beeinträchtigen nicht nur den guten Ruf eines Krankenhauses, sondern können Schadensersatzforderungen in Millionenhöhe verursachen. Die AGKAMED ist sich über den Stellenwert einer ZSVA im Krankenhaus durchaus bewusst: der Aufbereitungsprozess von Medizinprodukten unterliegt einerseits stetig wachsenden Anforderungen an Qualität, Hygiene und Transparenz zur Gewährleistung von Patienten- und Anwendersicherheit, andererseits nimmt der Kostendruck auf die Krankenhäuser, und damit auch auf die ZSVA, konstant zu. Die AGKAMED hat dieses Thema für und mit ihren Mitgliedshäusern in den Fokus genommen. Gemeinsam mit Industriepartnern soll das Bewusstsein für die Relevanz der ZSVA geweckt werden. Daher veranstaltete die AGKAMED Akademie ein Seminar mit dem Thema „Medizinische Instrumentenaufbereitung in der ZSVA“. In Kooperation mit der Aesculap AG und der Merz Hygiene GmbH ging es um die ganzheitliche Betrachtung der medizinischen Instrumentenaufbereitung in der ZSVA. Besonders berücksichtigt wurden während der Veranstaltung aktuelle technologische Entwicklungen zur Behandlung von Edelstahloberflächen – unter Aspekten der Hygiene im Krankenhaus und als werterhaltender Faktor für Instrumente, die im Krankenhausbetrieb genutzt werden. Während des Seminars ergab sich auch die Gelegenheit, das Thema aus Sicht der Industrie zu beleuchten. Anna-Maria Sprünken, die als Manager für den Bereich Special Projects Instruments Reprocessing bei der Merz Hygiene GmbH zuständig ist, und Gerhard Kirmse, Director Quality Management bei B. Braun, nahmen Stellung zu unseren Fragen. Gerhard Kirmse: Die Bedeutung der ZSVA innerhalb des Krankenhausbetriebs wird unterschätzt. Eigentlich ist die ZSVA das Herzstück des Krankenhauses – denn wenn die ZSVA nicht funktioniert, kommt der Krankenhausbetrieb zum Erliegen. 13 trumentarium in einem durchschnittlichen Krankenhaus mit 500 Betten einen Wert von rund 2,5 Mio. Euro hat. Das ist auch Kaufleuten im Krankenhaus selten so bewusst. Instrumente nutzen sich ab und müssen ersetzt werden – wir gehen derzeit von einem Volumen von ca. 10-17% Erneuerung des Instrumentenbestands pro Jahr aus. Wenn man Instrumente besser erhalten kann, kann man den Werterhalt des Bestands steigern. AGKAMED Kurier: In der AGKAMED und ihren Mitgliedkrankenhäusern hat das Thema Qualität einen hohen Stellenwert. Inwieweit spielt die ZSVA in Sachen Qualität, beispielsweise im Behandlungsprozess, eine Rolle? Anna-Maria Sprünken: Das ist ein extrem wichtiges Thema. Denn wenn das OP-Besteck nicht hygienisch aufbereitet ist, stellt dies eine Infektionsquelle dar. Der Qualitätsanspruch in der ZSVA ist eng verbunden mit den Zielen für Patientensicherheit und Sicherheit für das Krankenhaus-Personal. Daher ist es für Krankenhäuser wichtig, in ein Qualitätsmanagement zu investieren, um nachweisen zu können, dass Instrumente optimal aufbereitet wurden, falls es zu einem späteren Zeitpunkt zu Reklamationen kommen sollte. AGKAMED Kurier: Welches Fazit ziehen Sie für die zukünftige Entwicklung der ZSVA und ihrer Bedeutung im Klinikbetrieb? AGKAMED Kurier: Wenn wir über Hygiene sprechen, denkt man als Außenstehender zunächst, Hygiene ist ein Standard im Krankenhaus, den man nicht hinterfragen muss. Wo liegen die Herausforderungen in diesem Bereich? Anna-Maria Sprünken: Die ZSVA ist ein bedeutender Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg und den guten Ruf eines Krankenhauses. Ziel ist es, dass die ZSVA den Stellenwert bekommt, der ihrer Bedeutung im Prozessablauf eines Krankenhauses angemessen ist. Anna-Maria Sprünken: Zunächst hat die ZSVA nicht den Stellenwert, den dieser Aufgabenbereich benötigt. In diesem Arbeitsfeld wird häufig Personal eingesetzt, das unzureichend auf die komplexen Aufgaben vorbereitet ist. Zudem gibt es kein eigenes Berufsbild und keine Ausbildung in diesem wichtigen Segment. Für den Einsatz in der ZSVA werden sowohl Pflege- als auch Reinigungskräfte angelernt. Mittlerweile haben sich dank der Deutschen Gesellschaft für Sterilgutversorgung e.V. – DGSV – und des Engagements weiterer Organisationen Fachkundekurse gebildet. Hier können Krankenhäuser ihre Mitarbeiter weiterbilden – auch mit Hilfe des Know-hows aus der Industrie. Gerhard Kirmse: Hersteller arbeiten derzeit an Konzepten, um Krankenhäuser in diesem Bereich optimal zu unterstützen. Auf Industrieseite wird geforscht, untersucht, geprobt, getestet und der Stand des Know-hows an unsere Kunden, die Krankenhäuser, weitergegeben. Ein sehr gutes Beispiel für Wissenstransfer ist die Veranstaltung, die mit Hilfe der AGKAMED stattfinden kann. Um in Zukunft die Zusammenarbeit und Informationsaustausch so zu intensivieren, dass die ZSVA zu einem Qualitätsgaranten im Krankenhaus wird. AGKAMED Kurier: Unter welchen Aspekten ist die ZSVA für die Prozesse im Krankenhaus wichtig? Gerhard Kirmse: Die ZSVA ist eine der Säulen des funktionierenden Klinikbetriebs. Eigentlich kann der OP nur arbeiten, wenn Instrumente optimal aufbereitet worden sind. Und das nicht allein unter dem Aspekt der Hygiene. Auf der wirtschaftlichen Seite muss man erkennen: Die Instrumente stellen auch einen hohen Wert an Sachgütern für das Krankenhaus dar. Ein Wert, der bisher wenig Beachtung fand. Die Hygieneskandale der jüngsten Vergangenheit sorgten leider dafür, dass dieses Thema in den Fokus der Öffentlichkeit rückt und damit mehr Beachtung findet. Zur wirtschaftlichen Bedeutung der ZSVA muss man wissen, dass das Ins- Aus diesem Grund hat sich im letzten Jahr eine eigene Arbeitsgemeinschaft „Sterilisationsbedarf“ innerhalb des Kompetenz-Centers Medizinischer Sachbedarf konstituiert, die die AGKAMED bei der Auswahl der Lieferanten, der Sortimentsoptimierung, der Durchführung und qualitativen sowie kaufmännischen Bewertung von Angebotsverfahren für Verbrauchsmaterialien, aber auch bei Fachfragen rund um das Thema „ZSVA“ unterstützt. 14 Kurier No 24 07/2014 Kurier No 24 07/2014 15 Hausmesse in der Ruhrallee: Medizintechnik zum Anfassen Zentrales Thema: Bündelung beim Einkauf In den Fachbereichen Traumatologie und Unfallchirurgie gestaltet sich der Trend ähnlich wie in anderen Arbeitsbereichen: Einsparpotenzial im Einkauf lässt sich nur noch durch Bündelung und Konzentration auf eine reduzierte Anzahl von Anbietern realisieren. Das ist die zentrale Botschaft, die sich aus den Diskussionen der Fachärzte und Einkäufer ergab. Beim Kompetenz-Center-Treffen der Spezialisten für Orthopädie und Traumatologie standen der Austausch von Erfahrungen und die Entscheidungen für die weitere Vorgehensweise im strategischen Einkauf im Vordergrund. Das Treffen wurde zudem mit einer Hausmesse aufgewertet: Hier konnten Ärzte und Einkäufer sich über das Produktund Serviceangebot namhafter Industriepartner in aller Ruhe informieren. Wo Optimierungspotenzial brachliegt, zeigten die Umfrageergebnisse während des KompetenzCenter-Treffens: Ein Drittel der befragten Teilnehmer gab an, für die Abdeckung des Bedarfs in der Traumatologie mehr als acht Lieferanten zu benötigen. 27 Prozent der Teilnehmer hingegen beschränken sich bereits auf zwei Anbieter – offensichtlich ohne Einbußen im klinischen Betrieb hinnehmen zu müssen. Die Bereitschaft zur Bündelung der Einkaufsvolumina ist jedoch auf breiter Basis vorhanden – auch das zeigte die Umfrage deutlich: Fast einstimmig erklärten sich die Teilnehmer bereit, den Weg der Konzentration auf eine geringere Anzahl von Lieferanten mitzugehen. Im Vordergrund steht bei dieser Entscheidung immer der Anspruch an Qualität: Für 28 Prozent der Teilnehmer das wichtigste Kriterium für die Kaufentscheidung, gefolgt vom Produktpreis (20 %) und dem Service des Anbieters (19 %). Die Aussteller der Hausmesse des KC-Treffens Traumatologie: • aap Implantate AG • Aesculap AG & Co. KG • Arthrex GmbH • axomed medizintechnik GmbH • Biomet Deutschland GmbH • DePuy Synthes GmbH • Globus Medical GmbH • HumanTech Germany GmbH • Königsee Implantate GmbH • Medartis GmbH • Medtronic GmbH • Orange Spine GmbH • Signus Medizintechnik GmbH • Smith & Nephew GmbH • Stryker GmbH & Co.KG • Ulrich GmbH & Co. KG • Zimmer Germany AG 16 Kurier No 24 07/2014 Standortbestimmung: Interview mit Dr. Joachim Rödig Chefarzt der Klinik für Orthopädische Chirurgie Kliniken Maria Hilf GmbH, Mönchengladbach AGAKMED Kurier: Die Abstimmungsergebnisse bezüglich Qualität und Preis waren eindeutig. In allen Diskussionen und Abstimmungen wurde deutlich, dass Qualität auf keinen Fall zu Lasten des günstigen Preises gehen darf. AGAKMED Kurier: Herr Dr. Rödig, wie ist die aktuelle Situation in ihren Fachbereichen? Wie kann der medizinische Betrieb noch weiter optimiert werden? Dr. Joachim Rödig: Gespart wurde in der Vergangenheit schon genug. Wirkliche Einsparungen sind heute nur noch durch gezielte Bündelung und Straffung der Bestellvorgänge möglich. Ein Teil der Ärzte unserer Mitgliedshäuser sind sehr engagiert, beim Thema Bündelung von Einkaufsvolumen aktiv mitzuwirken. Allerdings stellen wir leider auch fest, dass viele Kollegen noch im Komfortverhalten verharren. Wir können als AGKAMED im Markt nur mithalten, indem wir möglichst viele Kollegen überzeugen, mitzumachen und selbst zu gestalten. Wir haben nur die Chance, indem wir selbst überlegen, an welcher Stelle wir sinnvoll Produkte bündeln wollen oder können. Dr. Joachim Rödig: Das wird auch so bleiben. Denn Patienten würden es uns nicht verzeihen, wenn wir mindere Qualität verwenden würden. Es bleibt daher erklärtes Ziel, hochwertige Implantate einzukaufen. Der Patient wünscht eine gute Versorgung. Wenn man Implantate einsetzt, deren Qualität zu wünschen übrig lässt, schadet das dem guten Ruf einer Klinik – ganz abgesehen von juristischen Folgen. AGAKMED Kurier: Wie bewerten Sie das Angebot der Produktpräsentationen im Rahmen des Kompetenz-Center-Treffens? Dr. Joachim Rödig: Diese Hausmesse-Veranstaltungen lohnen sich auf jeden Fall. Man hat die Möglichkeit, verschiedene Anbieter direkt miteinander zu vergleichen. Gerade Kollegen, die in ihrem Einkaufsverhalten weniger flexibel sind, können sich so schnell und umfassend informieren und sich einen Überblick verschaffen, ob es Anbieter gibt, die das bisherige Portfolio sinnvoll ergänzen können. AGAKMED Kurier: Bündelung von Einkaufsvolumina ist eine der vielversprechendsten Möglichkeiten, in Zukunft Prozesse zu optimieren und wirtschaftlicher zu arbeiten. Ihre Prognose für diese Thematik: Wie lange wird der Prozess dauern? Dr. Joachim Rödig: Der Workshop-Kreis trifft sich zweimal jährlich. In der Umsetzung bis in den Einkauf denke ich, dass sich der Bündelungsprozess bei der Hälfte der Krankenhäuser in ca. zwei bis drei Jahren durchsetzen lässt. Bei der anderen Hälfte der Mitgliedshäuser wird dieser Prozess jedoch sicher länger dauern – es sei denn, der Markt zwingt uns zu drastischen Maßnahmen. Ich glaube, dass es wichtig ist zu verstehen, dass wir dieser Entwicklung zuvorkommen sollten. Ein Aspekt, der in der Diskussion nicht angesprochen wurde, sind Kosten, die im Bereich Bestellwesen und Lagerhaltung entstehen. Unter Berücksichtigung dieser Positionen macht Bündelung noch mehr Sinn. Denn wenn ich einen Bestellvorgang bei nur einem Anbieter auslöse, ist die Einsparung im Prozesskostenbereich größer als Einsparungsmöglichkeiten durch Preisnachlässe. Und dieser Prozess ist in unserem Bereich sehr stark verbesserungsbedürftig – es lohnt sich also, aktiv zu werden und diese Potenziale auszuschöpfen. Kurier No 24 07/2014 17 18 Kurier No 24 07/2014 Kurier No 24 07/2014 19 EU-Vergaberecht: Bei Ausschreibungen Fehler vermeiden Dr. Hans-Peter Kulartz, Kapellmann & Partner Das EU-Vergaberecht, das bei Ausschreibungen bestimmte Regeln für die Abgabe von Angeboten vorschreibt, ist keineswegs ein Buch mit sieben Siegeln – allerdings bergen die Vorgaben des Gesetzes eine Reihe möglicher Fehlerquellen für Anbieter. Wie auf Bieterseite Fehler im Vergabeverfahren vermieden werden können? Das Seminarangebot der AGKAMED bietet Hilfestellung. Dr. Alexander Fandrey, Kapellmann & Partner Formfehler als Grund für den Ausschluss aus Vergabeverfahren? Das kann selbst erfahrenen Vertriebsfachleuten in Unternehmen unterlaufen. Die AGKAMED, die seit jeher partnerschaftliche Kooperation mit zuliefernden Unternehmen pflegt, bietet daher mit dem Vergaberechtsspezialisten Dr. Kulartz Seminare an, bei dem die häufigsten Fehlerquellen in Vergabeverfahren unter die Lupe genommen werden. Volles Haus beim Thema Vergaberecht Die Einreichung von richtlinienkonformen Angeboten bei Ausschreibungen nach EU-Vergaberecht sollte eigentlich zum Standardrepertoire jedes Unternehmens gehören. Dennoch schleichen sich in der Praxis immer wieder vermeidbare Fehler ein. Aus diesem Grund war auch dieses Seminar, das die AGKAMED für Partnerunternehmen anbot, bis auf den letzten Platz ausgebucht: Ein Zeichen für das hohe Interesse in der Industrie, in diesem Bereich Prozesse zu optimieren und bei Ausschreibungen Formfehler zu vermeiden, die zum Ausschluss aus dem Verfahren und damit zu Umsatzeinbußen führen. Know-how im Vergaberecht: Nutzen für beide Seiten Eine Seminarveranstaltung wie die Schulung zum Thema Vergaberecht wird sowohl für Auftraggeber als auch für Bieter angeboten. Dr. Kulartz fasst die Vorteile für beide Seiten zusammen: „Für die Unternehmen, die sich an Ausschreibungen nach dem EU-Vergaberecht beteiligen, macht es Sinn zu erkennen, wie sie sich als professioneller Anbieter optimal in Ausschreibungsverfahren positionieren und im Mitbewerberumfeld agieren können. Auch für die AGKAMED ist diese Vermittlung von Know-how ein nicht zu unterschätzender Faktor in der Prozessoptimierung. Denn die Seite des ausschreibenden Unternehmens hat natürlich das Ziel, den Aufwand in der internen Arbeit mit einer Ausschreibung zu mindern. Es gilt also, überflüssige Fehler, die im schlimmsten Fall zu juristischen Streitigkeiten führen können, im Bieterkreis zu minimieren oder komplett zu verhindern“. Optimale Vorbereitung minimiert Fehlerquote Für alle Ausschreibungen, die die AGKAMED vornimmt, gilt: Prozesse werden von der AGKAMED schon sehr gut vorstrukturiert. Dennoch passieren immer noch viele überflüssige Fehler formaler Art. „Auf genau diese Fehler möchten wir in unseren Seminaren eingehen und fortlaufend hinweisen“, beschreibt Dr. Kulartz das Lernziel des Seminars für die Teilnehmer. Das ist besonders unter dem Aspekt wichtig, dass auch neue, mit Ausschreibungen eher unerfahrene Mitarbeiter in Unternehmen für die formalen Anforderungen eines Ausschreibungsprozesses sensibel gemacht werden. Trotz optimaler Vorbereitung kann es vorkommen, dass ein Unternehmen mit den Anforderungen eines Vergabeverfahrens formal nicht zurecht kommt. In solchen Fällen empfiehlt Dr. Kulartz: „Hier sollte der Auftraggeber der erste Ansprechpartner sein. Das heisst: Ein Unternehmen sollte Kontakt mit dem Auftraggeber suchen und ihn auf die Umstände hinweisen, die in der Erstel- lung eines vergaberechtskonformen Angebots Probleme machen. Eine solche Vorgehensweise räumt Fehlerquellen schon vor der Angebotserstellung aus. Und bei Vergabeverfahren der AGKAMED ist sie der erste Ansprechpartner, mit dem man zu einer friedlichen einvernehmlichen Lösung kommen kann.“ Aufgrund des hohen Interesses auf Seiten der Industriepartner wird die AGKAMED auch in Zukunft in regelmäßigen Abständen das Seminar zum Vergaberecht anbieten. Termine und Anmeldemöglichkeiten finden Sie auf der Webseite www.agkamed.de. 20 Kurier No 24 07/2014 Kurier No 24 07/2014 AGKAMED KURIER: Können Sie erklären, wie sich generell die Problematik Wirtschaftlichkeit im Laborbereich äußert? AGKAMED KURIER: Welche Rolle spielt das Labor für die Behandlungsqualität eines Krankenhauses? Christoph Nießner: Plastisch formuliert: In der Vergangenheit wurde das Labor als reiner Werte-Lieferant gesehen, dessen Trägerschaft wenig Bedeutung zugemessen wurde. Im kurzfristig betrachteten Kostenvergleich konnten daher externe Anbieter oft vermeintlich günstigere Konditionen bieten. Sehr häufig wurde dabei außer Acht gelassen, dass ein internes Labor seine Aufgabe darin sieht, möglichst wenige und nur notwendige Parameter zu bestimmen. Ein profitorientiertes externes Labor hingegen legt das Augenmerk auf Wachstum und will oft mehr Parameter bestimmen als notwendig ist. Diese Entwicklung zeigt sich jedoch erst, wenn die Laboraufgaben fremdvergeben worden sind und man entsprechende Vergleichszahlen vorliegen hat. Christoph Nießner: Meines Erachtens eine sehr große. Das zeigt sich am banalen Beispiel der Probenverwechslung. Bearbeitet ein Labor einen großen Teil von Proben selbst, sind am Prozess nur wenige Mitarbeiter beteiligt. Diese Mitarbeiter können gezielt sensibilisiert und geschult werden – durch solche Maßnahmen nehmen Verwechslungen deutlich ab. Interne Labore finanzieren sich aus der DRG-Umlage. Gewinn entsteht aus der Beschränkung auf die Bestimmung weniger, notwendiger Parameter. Externe Labore rechnen nach GOE ab und sind profitorientiert mit einer Rabattierung des Volumens. Das ist eine vollkommen andere wirtschaftliche Herangehensweise. AGKAMED KURIER: Wie stark ist das Outsourcing in den Mitgliedshäusern der AGKAMED verbreitet? Laborberatung: Hat das hauseigene Labor noch Zukunft? Das Labor im Krankenhaus – eine zentrale Schaltstelle für sichere Diagnostik. Im Zuge der Kostenminimierung wurden die Laboraufgaben immer häufiger an externe Dienstleister vergeben. Nicht für jedes Haus die richtige Entscheidung, wie Christoph Nießner, Leiter des Zentrallabors am Diakonissenkrankenhaus Karlsruhe, meint. Daher wird die Beratung für Laborspezialisten in der AGKAMED ein Thema mit wachsender Bedeutung. AGKAMED KURIER: Herr Nießner, wie können wir die aktuellen Aufgaben der Laborberatung in der AGKAMED beschreiben? Christoph Nießner: Unser Angebot zur Laborberatung umfasst derzeit mehrere Varianten. Ein Bereich ist die Prüfung des Vertragswerks mit externen Laboranbietern, eine Beratungsleitung, die wir derzeit bei vier Mitgliedshäusern durchführen. Die zweite Variante ist die Analyse, ob das Wiedereingliedern des outgesourcten Labors für ein Mitgliedshaus Vorteile bietet, und es wirtschaftlich sinnvoller ist, den Laborbetrieb wieder in Eigenregie zu übernehmen. Diese Analyse haben wir bei einem Mitgliedshaus durchgeführt. Im dritten Teilbereich geht es um Beratung in Bezug auf die eingesetzten Analysegeräte. Hier untersuchen wir, inwieweit man durch alternative Geräte oder Angebote alternativer Hersteller einen Synergieeffekt erzielen kann. 21 Christoph Nießner: In der AGKAMED verfügen noch ca. 40 Häuser über eigene Labore. Das bedeutet jedoch nicht, dass man das gesamte Spektrum anbietet. In den überwiegenden Fällen werden klassische Routine-Parameter selbst erstellt, spezielle Parameter werden fremdvergeben – das ist im Regelfall die sinnvollste Variante. AGKAMED KURIER: Wo liegen Chancen auf Sparpotenzial im Laborbetrieb? Christoph Nießner: Dazu muss man feststellen, dass der Laborbereich in Deutschland bereits ein extrem niedriges Kostenniveau erreicht hat. Parameter gehören im weltweiten Vergleich zu den preiswertesten, Hersteller finden den deutschen Markt nicht mehr interessant. Routineparameter zu Low-Budget-Preisen – da ist kein Raum mehr für Einsparungen. Die Chancen liegen in der Verbesserung der Abläufe in der Klinik, also der Prozessoptimierung. In diesem Bereich sehe ich auch den größten Vorteil eines eigenen Labors, auf dessen Prozesse man direkten Einfluss hat. So kann ein eigenes Labor Vorteile bieten, wenn die OP-Planung davon abhängt, kurzfristig ausstehende Laborwerte erheben zu können. Ein anderer Vorteil ist, für prämedikative Abläufe Blutwerte selbst ermitteln zu können, damit Werte zum Beratungsgespräch zeitnah vorliegen. Solche Prozesse sind das Potenzial, mit dem sich ein eigenes Labor trägt. Ein weiterer Vorteil ist der direkte Zugriff auf Proben und die Möglichkeit der Nachmessung. Wenn Proben außerhalb des eigenen Zugriffs aufbewahrt werden, ist der Aufwand hoch Analysen nachzufordern. Im eigenen Haus können Proben aus dem Archiv entnommen und nachbestimmt werden. AGKAMED KURIER: In welche Richtung wird sich das Thema Labor entwickeln? Christoph Nießner: Ich habe eine Befürchtung und einen Wunsch. Die Befürchtung ist, dass sich der Labormarkt weiter konzentrieren wird – auf eine kleine Anzahl von Anbietern im Bereich der Labormedizin und eine kleine Zahl von Anbietern auf Herstellerseite. Dann wird die Talsohle der niedrigen Laborparameterpreise erreicht sein. Der Wunsch: Dass mindestens die mittelgroßen Häuser ihre eigene Labormedizin betreiben, um nicht in zu starke Abhängigkeit der externen Anbieter zu geraten. Ich glaube auch, dass es wirtschaftlich darstellbar ist, dass sich eine prozessoptimierte Laborlösung effizient betreiben lässt. Es gibt weitere Gründe, um am eigenen Labor festzuhalten. Dazu gehört, dass das Labor als Logistiker für andere Abteilungen fungiert. Sei es für die Ausgabe von Medikamenten (z. B. Notfalldepot oder stabile Blutprodukte) oder technische Dienstleistungen wie EKG-Erstellung. Man sollte sich von dem Gedanken lösen, dass das Labor ein reiner Wertelieferant ist. Es geht um Aufgaben wie Hygienebetreuung oder Transfusionsbetreuung, die in der eigenen Hoheit liegend besser durchgeführt werden als durch externe Anbieter. Christoph Nießner, Oberarzt/Leiter des Zentrallabors und Blutdepots im Diakonissenkrankenhaus Karlsruhe-Rüppurr 22 Kurier No 24 07/2014 Neue Mitgliedshäuser 2013: Plus sieben Prozent Einen großen Schritt nach vorn machte die AGKAMED zu Beginn des Jahres 2013. Mit 16 neuen Kliniken wuchs der Kreis der Mitgliedshäuser enorm – ein Zuwachs von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch bei diesem Wachstumsschub war das Spektrum der Kliniken und Pflegeeinrichtungen vielfältig, wie unser Bericht zeigt. 23 1 2 3 4 5 6 Neue Mitgliedshäuser: 1 Ketteler Krankenhaus in Offenbach 2 Karl-Hansen-Klinik, Bad Lippspringe 3 Cecilien-Klinik, Bad Lippspringe 4 Klinik am Park, Bad Lippspringe 5 Klinik Martinusquelle, Bad Lippspringe 6 Teutoburger-Wald-Klinik, Bad Lippspringe 7 Kreiskrankenhaus Schotten 7 Mitglied der AGKAMED seit 01. 10. 2013 ist das Ketteler Krankenhaus in Offenbach. 1905 wurde das Krankenhaus als „Josefsheim“ von den Schwestern der Göttlichen Vorsehung gegründet. Die rund 500 Mitarbeiter des Hauses betreuen Patienten in den Fachbereichen Anästhesie/Intensivmedizin, Chirurgie, Geburtshilfe, Gynäkologie, HNO sowie Radiologie. Das Haus ist Akademisches Lehrkrankenhaus der J-W-G-Universitätsklinik Frankfurt. Bereits zum 01.01.2013 schlossen sich 16 neue Krankenhäuser der AGKAMED an. Medizinisches Zentrum für Gesundheit Bad Lippspringe GmbH Mit sechs Häusern ist das MZG Westfalen, Medizinisches Zentrum für Gesundheit Bad Lippspringe GmbH, in der AGKAMED vertreten. Hierzu gehören die Karl-Hansen-Klinik in Bad Lippspringe, die über Fachbereiche für Innere Medizin, Pneumologie und Allergologie, HNO sowie eine Abteilung für für Anästhesiologie verfügt. Ein Zentrum für Schlafmedizin, das Weaningzen- trum (DGP), Pneumologische Frührehabilitation sowie Abteilungen für Phoniatrie/Pädaudiologie und Palliativmedizin vervollständigen das Leistungsspektrum der Klinik. Die ehemalige Allergie- und Asthma-Klinik, die seit dem 1. Januar 2013 den Namen Klinik Martinusquelle trägt, ist eine Fachklinik für Erkrankungen der Atmungsorgane und allergische Erkrankungen sowie Anschlussheilbehandlungen für Erwachsene. Zwei weitere Fachkliniken für Herz- und Kreislauferkrankungen, sowie für Allgemeine Psychosomatik und Psychotherapie haben hier ihren Standort. Als Onkologische Schwerpunktklinik für Anschlussrehabilitation fungiert die Cecilien-Klinik. Einzigartig in Deutschland ist die enge Zusammenarbeit mit einer logopädisch-phoniatrischen Fachpraxis, einer großen HNO-Akutklinik, sowie einer pneumologischen Fachabteilung mit angeschlossenem Sprachlabor und dem Lippe-Institut, einer Ausbildungsstätte für Logopädinnen und Logopäden. Die Klinik am Park, ebenfalls am Standort Bad Lippspringe, betreut Patienten, die alkohol- oder medikamentenabhängig sind. Die Teutoburger-Wald-Klinik ist spezialisiert auf die Diagnostik, anschließende Behandlung und Rehabilitation in den Bereichen Orthopädie, Unfallchirurgie und Rheumatologie. Gesundheitszentrum Wetterau gGmbH Das Gesundheitszentrum Wetterau gGmbH ist ein Zusammenschluss regionaler Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung. 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versorgen hier hochspezialisiert jährlich mehr als 25.000 stationäre sowie über 50.000 ambulante Patientinnen und Patienten. Das Haus im Verbund mit den höchsten Fallzahlen ist das Hochwaldkrankenhaus Bad Nauheim. Hier werden jährlich mehr als 10.000 stationäre und 20.000 ambulante Patientinnen und Patienten betreut, das Haus hält dazu 204 vollstationäre Betten vor. Die Diabetes-Klinik Bad Nauheim ist spezialisiert auf die Behandlung von Menschen mit Diabetes mellitus und diabetischen Folgeerkrankungen. Das Fachkrankenhaus mit 46 Betten ist anerkannte Behandlungseinrichtung für Typ 1-Diabetes und Typ 2-Diabetes nach den Richtlinien der Deutschen Diabetes-Gesellschaft. Im Bürgerhospital Friedberg sorgen acht Abteilungen - von Anästhesie bis Unfallchirurgie - für die Behandlung von jährlich mehr als 8.000 stationären sowie 20.000 ambulanten Patientinnen und Patienten. Die 2003 eröffnete Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Friedberg ist mit ihrem offenen Konzept einzigartig in der Region. Jährlich betreuen 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier mehr als 5500 Menschen. Vier Bereiche, eine Soteria-Station, eine Depressionsstation, die gerontopsychiatrische Station, sowie eine Suchtstation verfügen über jeweils 20 vollstationären Betten. Darüber hinaus wird an den Standorten Friedberg und Bad Salzhausen jeweils eine 20 Plätze umfassende Psychiatrische Tagesklinik betrieben. Ziel ist es, Patienten zu entlasten, zu stabilisieren, zu aktivieren und soweit wie möglich sozial zu integrieren. Die Klinik bietet einen integrativen Behandlungsansatz mit einer Kombination von psychotherapeutischen, soziotherapeutischen und biologischen Ansätzen, die es ermöglichen, die Tageskliniken als Übungs-, Erfahrungs- und Rückzugsfeld zu nutzen. Im Kreiskrankenhaus Schotten stehen in den Hauptabteilungen Chirurgie, Unfallchirurgie und Innere Medizin sowie den Belegabteilungen Gynäkologie und HNO insgesamt 140 vollstationäre Betten zur Verfügung. Die Schlossbergklinik Gedern bietet Patientinnen und Patienten die Basisversorgung in den Bereichen der Inneren Medizin sowie der Behandlung von onkologischen Erkrankungen. Die 30 Betten der Klinik werden durch internistische und onkologische Belegärzte betreut. 24 Kurier 1 2 3 4 5 6 Neue Mitgliedshäuser: 1 Evangelisches Krankenhaus Göttingen-Weende 2 St. Josef-Hospital 3 Pflegezentrum am St. Josef-Hospital 4 Alten- und Pflegeeinrichtungen Bischof-Ketteler-Haus 5 St. Marien-Hospital 6 Hospiz St. Vinzenz Pallotti Evangelisches Krankenhaus GöttingenWeende gGmbH Das Evangelische Krankenhaus Göttingen-Weende ist ein leistungsfähiges Krankenhaus der Grundund Regelversorgung mit 448 Betten an zwei Standorten, sieben bettenführenden Fachabteilungen ( Abteilung für innere Medizin, Abteilung für Geriatrie, Abteilung für Unfallchirurgie, Abteilung für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und minimalinvasive Chirurgie, Abteilung für Plastische-, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Abteilung für Urologie und Kinderurologie, Abteilung für Pneumologie, Beatmungsmedizin/ Schlaflabor, und jeweils einer Abteilung für Anästhesiologie/op. Intensivmedizin und klinische Radiologie sowie einer HNO-Belegabteilung. Darüber hinaus verfügt das Evangelische Krankenhaus Göttingen-Weende über ein geriatrisches Zentrum nach § 111 SGB V. Katholisches Klinikum Oberhausen GmbH Die Katholisches Klinikum Oberhausen GmbH ist ein Zusammenschluss aus den Krankenhäusern St. Josef-Hospital und St. Marien-Hospital, den Alten- und Pflegeeinrichtungen Bischof-KettelerHaus und Pflegezentrum am St. Josef-Hospital, sowie dem ambulanten und stationären Hospiz St. Vinzenz Pallotti. Außerdem gehört die St. Clemens Hospitale Sterkrade gGmbH, seit 2009 bereits Mitglied der AGKAMED, zu diesem Verbund. Das St. Josef-Hospital ist ein Akutkrankenhaus mit einer Kapazität von 277 Betten. Den operativen Schwerpunkt bildet das St. Marien-Hospital mit fünf, nach modernsten Richtlinien ausgestatteten OP-Sälen. Als Krankenhaus der Regelversorgung hat das St. Marien-Hospital 218 der insgesamt 495 Betten. Die Kliniken fungieren als Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Duisburg-Essen. No 24 07/2014 BDH-Klinik Elzach 25 Franziskus-Krankenhaus Berlin Neue Mitgliedshäuser 2014: Aktuelle Neuzugänge in der AGKAMED Zum Jahresbeginn 2014 konnte die AGKAMED drei weitere Krankenhäuser in der Einkaufsgemeinschaft begrüßen. BDH-Klinik Elzach GmbH Die BDH-Klinik Elzach ist der größte Einzelstandort für Neurologische Frührehabilitation in Baden-Württemberg. Im südlichen Schwarzwald nahe Freiburg gelegen, bietet das Haus mit insgesamt 225 Betten ein kompetentes Rehabilitationsangebot für neurologischen Krankheitsbilder aller Schweregrade, sowie geriatrische Rehabilitation und Kopfschmerztherapie. In der geriatrischen Abteilung betreibt die BDH-Klinik die für den Landkreis Emmendingen im Rahmen des Landesgeriatriekonzeptes vorgesehenen 30 Betten der geriatrischen Rehabilitation. Die BDH-Klinik Elzach ist fest eingebunden in regionale Gesundheitsstrukturen, wie dem Rehanetz am Universitätsklinikum Freiburg, und arbeitet mit Akutkrankenhäusern, so z. B. dem Universitätsklinikum Freiburg oder dem Regionalverbund kirchlicher Krankenhäuser (RKK), aber auch niedergelassenen Ärzten und Therapeuten, ambulanten und stationären Pflegeanbietern zusammen. Franziskus-Krankenhaus Berlin Das Franziskus-Krankenhaus Berlin, in der Trägerschaft der Franziskanerinnen vom heiligen Martyrer Georg, der Thuiner Schwestern, fungiert neben der Betreuung von rund 6.000 stationären Patienten pro Jahr auch als akademisches Lehrkrankenhaus der Berliner Charité. Das Krankenhaus verfügt über 215 Betten. Patienten werden in den Fachrichtungen Anästhesiologie, Chirurgie, Innere Gefäßmedizin, Innere Gastroenterologie, Radiologie, Urologie, sowie Fokale Therapie medizinisch betreut. Die christliche Tradition prägt bis heute den Charakter des Hauses. Die Schwestern der Ordensgemeinschaft, die sich bereits seit 1869 in der Kranken- und Altenpflege engagieren, übernehmen auch heute die Verantwortung für die Pflege der Patienten. 26 Kurier No 24 07/2014 Kurier No 24 07/2014 27 Neue Mitgliedshäuser 2014 Universitätsklinikum Frankfurt: Gemeinsam einkaufen und Wissen bündeln Universitätsklinikum im Kreis der AGKAMED Seit dem 01.01.2014 ist das Universitätsklinikum Frankfurt mit 32 medizinischen Kliniken, fast 1.300 stationären Betten und mehr als 4.000 Mitarbeitern Kooperationspartner der AGKAMED und profitiert in Zukunft vom gemeinschaftlichen Einkauf und dem Know-how-Transfer. Rund 1.270 Ärzte und Wissenschaftler, sowie mehr als 1.300 Pflegefachkräfte sorgen für die Betreuung von fast 50.000 Patienten pro Jahr im stationären Bereich, sowie mehr als 220.000 Menschen, die im Universitätsklinikum ambulant medizinisch versorgt werden. Das 1914 gegründete Klinikum erzielte im Jahr 2012 einen Gesamtumsatz von mehr als 340 Millionen Euro. Das Klinikum in der Trägerschaft des Landes Hessen ist ebenso verantwortlich für die ärztliche Ausbildung von mehr als 3.800 Studenten am Universitätsstandort Frankfurt. Für die AGKAMED ist das Engagement des Universitätsklinikums Frankfurt ein Beweis der Leistungsfähigkeit der Einkaufsgemeinschaft. Axel Kudraschow, Dezernent für Materialwirtschaft der Universitätsklinik Frankfurt, erläutert im Interview die Beweggründe für den Eintritt in die AGKAMED. AGKAMED KURIER: Warum fiel die Entscheidung Ihres Hauses zugunsten der AGKAMED aus? Es waren doch sicher weitere Anbieter in der Auswahl? Axel Kudraschow: Das ist einfach erklärt. Wir haben mit einer renommierten Unternehmensberatung eine Benchmark-Untersuchung durchgeführt. Bei dieser Analyse ist die AGKAMED als Sieger hervorgegangen. So nüchtern kann man das beschreiben. Der zweite Punkt ist, dass Herr Dr. Gründel in den Gesprächen, die wir im Rahmen dieses Benchmark-Prozesses geführt haben, die AGKAMED für uns nachvollziehbar funktionsfähig dargestellt hat. So konnten wir den Eindruck gewinnen, dass neben den ökonomischen Vorteilen auch die Organisation eine sehr gute Aufstellung hat, sodass wir uns darin auch gut wiederfinden. AGKAMED KURIER: Was erwarten Sie von der Kooperation innerhalb der AGKAMED? Axel Kudraschow: Wir erwarten zunächst den medizinischen und produktbezogenen Sachverstand. Wenn man in einem Krankenhaus Kosten reduzieren will, geht das nicht mit der Methode, nur über Preissenkung zu arbeiten. Sondern man benötigt den medizinischen Sachverstand, welche Produkte zu welchem Zweck eingesetzt werden und wo die Grenzen sind, um die erforderliche Qualität zum marktbesten Preis zu bekommen. Es geht immer um die Nutzung der Wettbewerbssituation, um hier mit geeigneten Methoden, die die AGKAMED für uns nachvollziehbar präsentiert hat, den Markt zu bearbeiten und die die gewünschte Qualität zum bestmöglichen Preis zu bekommen. Hierbei suchen wir die Zusammenarbeit mit Lieferanten, die durch ihre Qualitätsprodukte ein hohes Maß an Patientensicherheit garantieren. AGKAMED KURIER: Die AGKAMED lebt von der Mitarbeit aller Mitgliedshäuser – wie wird sich Ihr Haus in Zukunft in den Arbeitskreisen der AGKAMED einbringen? Axel Kudraschow: Diese Form des Engagements ist von uns ausdrücklich erwünscht. In der Einkaufskooperation, in der wir bisher aktiv waren, haben wir genau so gearbeitet. Wir wollen uns beteiligen, wir wollen uns in bestimmten Produktbereichen einbringen. Wir sind nicht in die Organisation eingetreten, um nur Konsument zu spielen. Sondern betrachten die Mitgliedschaft in der AGKAMED als eine Form des Gebens und Nehmens und bringen uns mit den Arbeitsbeiträgen ein, die wir leisten können. Dafür nehmen wir gern die Arbeitsleistung der Gemeinschaft in Anspruch. AGKAMED KURIER: Stichwort Prozessoptimierung – wie wird sich dieses Thema in der Kooperation entwickeln? Axel Kudraschow: Ich gehe davon aus, dass die Zukunft der Kostensenkung im Einkauf in die Richtung Prozessoptimierung gehen wird. Alle Krankenhäuser, gleich welcher Größe, werden nach DRG bezahlt. Insofern ist auch jedes Krankenhaus aufgefordert, seine Prozesskosten unter die Lupe zu nehmen. Reine Preisreduzierung hat Grenzen. Insoweit müssen beide Dinge gemacht werden: Am Preis arbeiten, aber gleichzeitg auch an den Prozesskosten. Wenn ich an den Prozesskosten arbeiten will, gehe ich bei der AGKAMED davon aus, dass die Organisation eine Reihe professioneller Mitglieder hat, die in diesem Bereich schon aktiv sind. Das führt am Ende zu einer Wissensbündelung, zu einem Wissenstransfer von bereits gut entwickelten Kliniken in die Gesamtorganisation. Da sind alle Mitglieder gefordert, ihren Beitrag zu leisten. Es wird Mitgliedshäuser geben, die methodisch Vorschläge für die Gesamtorganisation aufarbeiten, sodass die Arbeit quasi als Inspiration, als Anregung dient, im eigenen Haus diesen Weg zu beschreiten. Da setze ich ganz stark auf die Bündelung des in der Gemeinschaft vorhandenen Wissens. Weil alle Kliniken an diesem Punkt gleichermaßen gefordert sind. 28 Kurier No 24 07/2014 Kurier No 24 07/2014 29 Herausforderung Seniorenbetreuung: Gemeinsamer Einkauf schafft Sparpotenzial Behandlungsmethoden und medizinische Sachfragen bleiben beim Treffen der Einkäufer naturgemäß außen vor. Das Kompetenz-Center-Treffen der kaufmännischen Spezialisten beleuchtete die betriebswirtschaftliche Seite der Arbeit in der AGKAMED. Starke Zahlen Das Fachtreffen wurde von der AGKAMED genutzt, um über aktuelle Entwicklungen in den Fachabteilungen zu informieren. Adam Pawelek, der den Bereich Investitionsgüter leitet, präsentierte die Entwicklung in der Beschaffung Treffen der Einkäufer: Enger kooperieren, stärker profitieren Zu Beginn des Treffens appellierten die Moderatoren Stephan Pazzini und Wilhelm Prandstätter zunächst an die Einkäufer, die Kooperation in der Beschaffung weiter zu intensivieren. In der optimierten Koordination des Einkaufs kann die AGKAMED eine stärkere Position bei Verhandlungen mit Industriepartnern einnehmen. Sie verdeutlichten einmal mehr die Arbeitsbereiche des Kompetenz-Centers: Von der Unterstützung kaufmännischer Prozesse über die Bedeutung der IT im Beschaffungsprozess bis hin zu stärkerem Informationsaustausch und Weiterbildungen für Einkäufer. von Investitionsgütern. Von 2010 bis 2013 hat sich die Investitionssumme für Rahmenverträge mit Lieferanten und im Projektgeschäft bei der Anschaffung von Investitionsgütern verdreifacht – ein erfreuliche Entwicklung, denn in diesem Bereich liegen immer noch hohe Einsparpotenziale durch die Bündelung von Einkaufsvolumina. Ebenso erfreulich ist die Entwicklung in der Beteiligung der Mitgliedskrankenhäuser bei der Beschaffung von Investitionsgütern: 2013 haben sich bereits mehr als die Hälfte der angeschlossenen Krankenhäuser an Projekten der Investitionsgüterbeschaffung beteiligt. Standortbestimmung Das Team Klinischer Einkauf präsentierte ebenfalls den aktuellen Status im Bereich der Verbrauchsgüter. Detailliert wurden in den einzelnen Produktbereichen Abnahmemengen und Rabattstaffeln dokumentiert und die erzielten Einsparungen aufgezeigt. Einmal mehr wies die Abteilung auf die Bedeutung der engeren Kooperation im Einkauf hin: Selbst aus Herstellerkreisen kommen Hinweise, dass Mitgliedskrankenhäuser, die in Eigenregie bestimmte Produktgruppen direkt beim Hersteller beziehen, das Ergebnis des gemeinsamen Einkaufs schmälern – und somit eigenes Einsparpotenzial verschenken. Die Betreuung und Pflege von Senioren ist auch für die AGKAMED ein Thema, das mehr und mehr an Bedeutung gewinnt. Seit dem 01.03.2013 hat die AGKAMED in der Abteilung Mitgliedsmanagement einen Mitarbeiter, der sich den Belangen von Einrichtungen der Altenhilfe annimmt. Neben der Beratung von Einrichtungen der Altenhilfe zählt zu dessen Aufgaben, den gemeinschaftlichen Einkauf von Einrichtungen zu begleiten. Ivo Kuczera fungiert als Ansprechpartner der Mitgliedshäuser. In enger Zusammenarbeit mit den Einkaufsspezialisten bei der AGKAMED koordiniert er sämtliche Aktivitäten in diesem Bereich. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: In den Produktbereichen, in denen die AGKAMED mit einem großen Volumen bei Herstellern zu einem verlässlichen Partner und Abnehmer wird, liegen die größten Chancen für kosteneffiziente Beschaffung. Je höher die Beteiligung und das Engagement an der gemeinsamen Beschaffung ausfällt, umso besser entwickeln sich die Konditionen – für alle Mitgliedskrankenhäuser der AGKAMED. Die Thematik des gemeinschaftlichen Einkaufs ist für viele Pflegeeinrichtungen neu. Entscheider im Einkauf sind oft auf bestimmte Produkte und Lieferanten fixiert, mit deren Leistungen man bisher zufrieden war. Einsparungen lassen sich jedoch dadurch erzielen, dass Produkte wie bspw. Inkontinenzartikel auf eine geringere Anzahl von Lieferanten gebündelt werden. Gleiches gilt für das weitere Produktportfolio. Ziel einer Änderung des Einkaufsverhaltens der Mitgliedseinrichtungen ist es, für Anbieter und Abnehmer eine Situation zu schaffen, die über den Einkauf festgelegter Mengen nennenswerte Boni und Skonti ermöglicht, die den Mitgliedseinrichtungen bei der AGKAMED zu Gute kommen und die Budgets entlasten. So lassen sich, auch in Einrichtungen, in denen überwiegend Pflegebedürftige untergebracht sind, deren Inkontinenzbedarf über eine Inkontinenzpauschale abgerechnet wird, Rückvergütungen ermöglichen. Kompetenz-Center Altenhilfe erfolgreich gestartet Im Oktober 2013 fand die konstituierende Sitzung des neuen Kompetenz-Centers Altenhilfe statt. An diesem ersten Treffen beteiligten sich bereits vier Träger mit insgesamt fast 50 Einrichtungen. Tenor der Veranstaltung: Geordneter, gemeinschaftlicher Einkauf und Konsens in der Wahl von Lieferanten und Produkten schafft Vorteile und Sparpotenzial für alle beteiligten Einrichtungen. Eine Besonderheit im neuen Fachbereich: Das große Interesse an der gemeinschaftlichen Beschaffung auch von Strom und Gas – hier sehen Pflegeeinrichtungen langfristig Einsparungsmöglichkeiten. Ivo Kuczera betont, dass in allen Einrichtungen, in denen bisher Preisvergleiche durchgeführt wurden, Einsparungen erzielt werden konnten – in der Höhe abhängig von den jeweiligen Produktgruppen, sowie der Art und Größe der Einrichtung. Pflege und Betreuung alter Menschen stellt ein hochdynamisches Umfeld dar. Gesetzliche Rahmenbedingungen werden ständig angepasst, die Anforderungen an die Qualität der Betreuung wachsen. Die AGKAMED ist dank ihrer Erfahrung im Markt und der bestehenden erfolgreichen Konzepte im klinischen Einkauf der Partner, mit denen Pflegeeinrichtungen zukunftsorientiert in der Beschaffung kooperieren können. Vom Sachbedarf bis hin zu Investitionsgütern bietet die AGKAMED ein Beschaffungsportfolio, das für Mitglieder deutliche Einsparungen verspricht – bei hoher Produkt- und Servicequalität. Ihr Ansprechpartner für Fragen zum Thema Mitgliedsmanagement im Bereich der Altenhilfe: Ivo Kuczera Pflegewissenschaftler, Berufspädagoge E-Mail: [email protected] 30 Kurier No 24 07/2014 Kurier No 24 07/2014 31 Presseschau Erfahrungsaustausch: Vorteile von Hybrid-OPs Für kleine und mittelständische Kliniken kann ein Hybrid-OP eine effiziente Lösung im Klinikbetrieb darstellen. Die Bedingungen: Optimale Planung, intensive multidisziplinäre Nutzung und abteilungsübergreifende Kooperation unterstützen bei der wirtschaftlichen Nutzung von Hybrid-OPs. Im Fachmagazin „GoHybrid“ des Industriepartners SIEMENS nehmen Dr. Oliver Gründel, Geschäftsführer der AGKAMED, sowie Adam Pawelek, Leiter des Einkaufs für klinische Investitionsgüter, zum Thema Hybrid-OPs und deren wachsender Bedeutung Stellung. Letzen Endes geht es bei der Nutzung von Hybrid-OPs wieder um Bündelung: Technische Ressourcen für mehrere Fachbereiche werden in einem Raum zusammengefasst. Die Bandbreite der Behandlungsmöglichkeiten, von der kardiologischen Untersuchung bis zum operativen Eingriff wird erweitert, die Qualität der Behandlung kann gesteigert werden. Fachkonferenz für Beschaffung in Köln Bei der Planung und der Beschaffung von Hybrid-OPs steht die AGKAMED ihren Mitgliedshäusern beratend zur Seite, indem sie im Vorfeld analysiert, wie sich der Betrieb einer solchen Einrichtung in die Klinikprozesse optimal einbinden lässt. Über die Fachkonferenz Beschaffung im Krankenhaus am 15. Mai 2014 im Kölner Clarimedis-Haus berichtete das Magazin „Health & Care Management“ in seiner Juni-Ausgabe. Die Konferenz behandelte das Kernthema „Chancen und Risiken der Beschaffung von Sachmitteln“. Aktuell werden noch rund zwei Drittel aller Aufträge im Krankenhaus über Telefon oder Fax erteilt, nur fünf Prozent per E-Mail und 29 Prozent über EDI. Prozessgesteuerte Unterstützung der Beschaffung kann die Wirtschaftlichkeit erhöhen. Den kompletten Artikel finden Sie im aktuellen Magazin GoHybrid als download im Internet unter folgender Adresse: http://www.agkamed.de/fileadmin/user_upload/News/ Siemens_GoHybrid_Magazin_K1_1_.pdf Sachkosten, die bis 40 Prozent Anteil an den Gesamtkosten eines Krankenhauses ausmachen, sind ein wichtiger Faktor für den ökonomischen Erfolg. Optimale Organisation der Beschaffung ist daher eine der Grundlagen eines erfolgreichen Klinikunternehmens – und ein zentrales Anliegen jeder Einkaufsgemeinschaft für ihre Mitgliedshäuser. Dies machte auch Dr. Oliver Gründel, Geschäftsführer der AGKAMED, bei der Fachkonferenz deutlich. Er wies auf die Chancen hin, die sich durch Beschaffung mithilfe von E-Procurement ergeben können. Den kompletten Artikel des Magazins finden Sie im Internet unter folgender Adresse: http://www.hcm-magazin.de/chancen-und-risiken-derbeschaffung-von-sachmitteln/150/10827/236505/1 Das Interview mit Dr. Oliver Gründel und Adam Pawelek steht als Video zur Verfügung: http://health.siemens.com/go-hybrid/investment.php 32 Kurier No 24 07/2014 Kurier No 24 07/2014 33 AGKAMED Akademie News Ausbildung zur ICD-Therapie für Kardiotechniker / MTA Mehr Qualität durch Servicehelfer in Lörrach Als erste Krankenhäuser in der Region haben die Kliniken des Landkreises Lörrach Servicehelfer in der Pflege ausgebildet. In einer zweimonatigen praxisbegleitenden Schulung wurden die Mitarbeiter auf ihre Aufgaben vorbereitet. Dabei standen Themen wie Hygiene, Rechtskunde, Erste Hilfe, Ernährungslehre und Kommunikation auf dem Stundenplan. Nach der Ausbildung übernehmen die Servicehelfer eigenständig nichtpflegerische Aufgaben bei der Speisenversorgung und hauswirtschaftlichen Tätigkeiten. Pflegedienstleiter Winfried Königs verspricht sich eine Steigerung der Qualität zum Wohle der Patienten und Mitarbeiter. Ein Umdenken und eine Neugestaltung von Prozessen in der Pflege seien dringend notwendig. Als Vorreiter in diesem Bereich planen die Kliniken einen weiteren Kurs für November 2014. Die Kreiskliniken Altötting vergrößern sich – der Neubau ist eröffnet Das neue Dienstleistungs- und Facharztzentrum (kurz DiFaz) der Kreiskliniken Altötting wurde am 24.05.2014 feierlich eröffnet. An diesem Tag konnten alle Besucher den fertig gestellten Neubau besichtigen. Das 26 Mio. Euro teure Bauwerk ist modern, funktional und bietet eine deutlich höhere Qualität in der regionalen Gesundheitsversorgung. Die Raumnot machte das Bauprojekt notwendig, der neue Abschnitt mit den Abteilungen Onkologie und dem Herzkatheterlabor ist schon voll belegt. Außerdem befinden sich die Verwaltung, eine Apotheke und zusätzliche Mieter im neuen Gebäude. Projektsteuerer Thomas Häringer übergab symbolisch den Schlüssel an Vorstand Michael Prostmeier. Die Beteiligten sehen es als Aufbruch in eine neue Zeitrechnung. Doch damit nicht genug: Anfang 2015 sollen die Bauarbeiten für den Neubau der Intensivstation für Neugeborene beginnen. Präsident des VKD spricht auf der kommenden Gesellschafterversammlung „Qualität ist die beste Medizin“ – so lautete das Motto des letzten AGKAMED-Kuriers. Was dies im Einzelnen und im Hinblick auf die neueren Entwicklungen im Krankenhausbereich bedeutet, wird Dr. Josef Düllings, Geschäftsführer der St. Vincenz-Krankenhaus GmbH, Paderborn, und Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands e.V., auf der nächsten Gesellschafterversammlung der AGKAMED am 5. Dezember in München näher erläutern. Die Häuser des Vincenz-Verbundes Paderborn sind seit dem 01.09.2011 Mitglied der AGKAMED. Die St. Vincenz-Krankenhaus GmbH erwirtschaftete in 2012 über 90 Mio. EUR Umsatzerlöse bei einer Eigenkapitalquote von 50 %. Ebenfalls im Präsidium des VKD ist die Geschäftsführerin unseres Mitgliedshauses Krankenhaus Märkisch-Oderland GmbH in Strausberg, Dipl.- Ing. Angela Krug. Im Juni 2014 wurden in Zusammenarbeit mit BIOTRONIK Kardiotechniker und MTA in den Räumlichkeiten der AGKAMED Akademie in Essen für die ICD-Therapie ausgebildet. Das dreitägige Seminar bot Einblicke in die Themen: Elektrophysische Grundlagen, Grundlagen zu ICDs, bis hin zum praktischen Training am Simulator. Referent Dr. rer. nat. Dirk Frömer (BIOTRONIK) fühlte sich in der AGKAMED Akademie gut aufgehoben: „Wir wurden freundlich aufgenommen und besonders die moderne Ausstattung der Räume hat mir sehr gut gefallen.“ Die Räumlichkeiten boten den perfekten Rahmen für die Ausbildung. „Obwohl sich die meisten Teilnehmer untereinander nicht kannten, haben sie schnell als Gruppe zusammengefunden, was auch Ziel unseres Kurses ist, wir arbeiten gerne interaktiv“, so Dr. Dirk Frömer weiter. Auf die Frage, wie praxisnah die Inhalte des Kurses sind, zieht Dr. Dirk Frömer folgenden Vergleich: “Wissen Sie, es ist wie mit dem Führerschein fürs Auto. Bei mir haben alle Teilnehmer das gesamte Wissen erhalten, das sie für die Praxis benötigen. Am Ende des Seminars wird das Wissen durch eine Erfolgskontrolle überprüft. Das „Fahren“ lernen sie schlussendlich am Arbeitsplatz. Dort werden sie nach der Ausbildung von BIOTRONIK-Mitarbeitern begleitet, bis sie selbstständig mit dem ICD arbeiten können.“ Miele-IBH-EuroSDS-Workshop Die Teilnehmer diskutieren und tauschen sich aus. Nicht ohne Grund heißt diese Veranstaltung Workshop. „Ein reger Austausch ist erwünscht. Und bei einer so kleinen Gruppe, klappt das sehr gut“, so Dirk Hübner von IBH und einer von vier Referenten des Workshops zum Thema „Planung einer neuen ZSVA“. Miele, IBH Datentechnik und die AGKAMED-Akademie luden am 24.06.2014 ein, um (in insgesamt vier Themenblöcken) über die Anforderungen, Lösungen, die Praxis und die Umsetzung von ZSVA-Konzepten und –Einrichtungen zu sprechen. „Die Teilnehmer kommen aus verschieDie Referenten hören aufdensten Bereichen rund um das Thema merksam zu, um Anregungen Hygiene. Vom technischen Leiter, über für Verbesserungen zu ZSVA-Leiter, bis hin zur Pflegeleitung ist erhalten alles vertreten. Die Teilnehmer berichten von Problemen aus ihrem Arbeitsalltag, geben sich gegenseitig Tipps und können so voneinander lernen“, berichtet Martin Hanse-Blum (IBH) von den Vorteilen des Workshop-Klimas. „Und auch wir profitieren von diesen offenen Gesprächen, denn so haben wir die Möglichkeit unsere Produkte zu optimieren“, so Hanse-Blum weiter. Die Inhalte der Veranstaltung hingegen sind eher weniger praxisbezogen. „Unser Workshop ist nicht dafür gedacht, das gewonnene Wissen am nächsten Tag am Arbeitsplatz anzuwenden. Es geht vielmehr darum eine Perspektive zu geben. Viele Häuser planen Die Größe der Gruppe ermöglichte einen Umbau und wir vermitteln: ein offenes Gespräch, davon Woran muss man schon lange profitieren nicht nur die Teilnehmer vor Baubeginn denken? Welche Personen müssen an einem Tisch sitzen und wie plant man den Ablauf richtig? Viele werden das Wissen eher langfristig einsetzen“, so Martin Hanse-Blum abschließend. Martin Hanse-Blum, Projektmanager der IBH Datentechnik GmbH 34 Kurier AGKAMED Lieferantenbewertung 2013 Wie bereits in den Jahren 2011 und 2012 hat die AGKAMED auch im Jahr 2013 eine Lieferantenbewertung durchgeführt. Zusammen mit den Einkaufsabteilungen der Mitgliedskrankenhäuser wurden die TOP 45 Medikal-Lieferanten bewertet. Insgesamt wurden 1.241 Beurteilungen abgegeben, aufgeteilt wurde die Bewertung in die Kategorien Kommunikation & Service, Rückrufe/Reklamationen, Lieferungen, Beteiligung des Lieferanten, Innovation, Preis und Risiko. Die Lieferantenbewertung wird auch in diesem Jahr fortgesetzt und ist bereits gestartet! No 24 07/2014 Die TOP Medikal-Lieferanten 2013 sind: PlatzUnternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bewertung 1 B.Braun Melsungen AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,7 2 Medtronic GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,8 3–9 Biotronik Vertriebs GmbH & Co. KG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,9 Hartmann AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,9 Johnson & Johnson Medical GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,9 St. Jude Medical GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,9 Stryker GmbH & Co.KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,9 Synthes GmbH GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,9 Zimmer Germany AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,9 10–18 3M Medica Deutschland GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,0 Abbott GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,0 Aesculap AG & Co. KG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 ,0 Ambu GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,0 Arthrex GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,0 Fuhrmann GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,0 Mölnlycke Health Care GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,0 Sarstedt AG & CO. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,0 Smith & Nephew GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,0 Neuwahlen des Aufsichtsrates Die dreijährige Amtszeit des Aufsichtsrates der AGKAMED Holding GmbH endet zum 31.12.2014. Für die Amtsperiode von 2015 bis 2017 finden daher in diesem Jahr die Neuwahlen statt. Der Aufsichtsrat besteht aus acht Mitgliedern, zusammengesetzt aus fünf Gesellschafteraufsichtsräten und drei Fachaufsichtsräten (zwei Mediziner/ein Apotheker). Mitglieder des Aufsichtsrates sind derzeit: • Vorsitzende: Gabriele Wolter / Städt. Klinikum Brandenburg GmbH • Stellvertretende Vorsitzende: Richard Kreutzer / Lahn-Dill-Kliniken GmbH, Wetzlar Dr. Hermann J. Schmitz / Evangelisches Krankenhaus Bergisch Gladbach gGmbH • Mitglieder des Aufsichtsrates: Heinz D. Diste, Elisabeth Krankenhaus Essen GmbH/Contilia GmbH Michael Prostmeier, Kreiskliniken Altötting-Burghausen Ulrich Scheer, ckt. – Christliche Krankenhaus-Träger GmbH, Emsdetten Prof. Dr. Johannes Schmidt, Krankenhaus Landshut-Achdorf Peter Tussing, Regionalverbund kirchlicher Krankenhäuser (RkK) gGmbH, Freiburg Die Wahlen der Gesellschafteraufsichtsräte finden in der Gesellschafterversammlung am 5. Dezember 2014 in München statt. Die Fachaufsichtsratswahlen werden in den entsprechenden Fachtreffen im November und Dezember 2014 durchgeführt. Kurier No 24 07/2014 35 Neue Mitarbeiter/innen der AGKAMED Sonja Kochem Marketing Ein komplexes Aufgabengebiet für die neue Mitarbeiterin Sonja Kochem. Die 29-jährige unterstützt als Marketingassistentin seit 01.06.2014 Verwaltungsleiterin Rita Homscheidt in allen Dingen rund um das Thema Marketing und Kommunikation. Nach ihrem Studium der Kommunikationswissenschaft sammelte sie Erfahrungen auf Agentur-, Presse- und Unternehmensseite. Zuletzt war sie als Pressesprecherin für das Deutsche Rote Kreuz in Essen tätig. Als geborene Essenerin fühlt sie sich ihrer Heimatstadt verbunden und kümmert sich bei der AGKAMED künftig um die Gestaltung von Firmenbroschüren, die Homepage, den Kurier und den Veranstaltungsbereich. Katharina Tertünte Sekretariat Geschäftsführung Katharina Tertünte ist seit dem 01.10.2013 für das Sekretariat von Dr. Gründel zuständig. Während der Elternzeit von Jenny Poth sorgt sie für den reibungslosen Ablauf des Geschäftsführungssekretariats und die Koordination verschiedenster Abläufe innerhalb der Gemeinschaft. Die gelernte Versicherungskauffrau bringt aus ihrer bisherigen Tätigkeit in einem Unternehmen der Wasserwirtschaft optimale Voraussetzungen für diesen Aufgabenbereich mit und findet laut eigener Aussage die medizinischen Themen viel interessanter. Alexandra Nix Sekretariat Verwaltung Seit 25.02.2014 unterstützt Alexandra Nix Verwaltungsleiterin Rita Homscheidt als Sekretärin. Doch das ist der 31-jährigen Betriebswirtin aus Essen noch nicht genug. Vor kurzem absolvierte sie erfolgreich einen Lehrgang zur Brandschutzbeauftragten. Damit sorgt sie neben ihren alltäglichen Aufgaben der Verwaltung für Sicherheit in den Büroräumen der AGKAMED. Boris Cvetkovic Klinischer Einkauf Investitionsgüter / Projektmanagement Die Abteilung Klinischer Einkauf Investitionsgüter/ Projektmanagement hat sich vergrößert. Boris Cvetkovic unterstützt seit 01.03.2014 die Mitgliedskrankenhäuser bei freihändigen, nationalen und europäischen Ausschreibungen. Der 34-jährige Diplom-Ökonom komplettiert das Team Projektmanagement von Lars Kappmann in der Abteilung von Adam Pawelek. Bei Interesse zur Mitarbeit in diesem Gremium nehmen wir gern Vorschläge in der Zentrale Essen entgegen. Schriftliche Informationen zum Wahlvorgehen erhalten die Geschäftsführungen unserer Mitgliedshäuser rechtzeitig vor den Wahlterminen. Bei Fragen zur Wahl ist Ihre Ansprechpartnerin: Rita Homscheidt Verwaltungsleiterin E-Mail: [email protected] Impressum Herausgeber Redaktion Realisation Druck Bildnachweise: AGKAMED Kurier Ausgabe 24/2014 AGKAMED GmbH Ruhrallee 175 45136 Essen Fon 0201.1855-0 Fax 0201.1855-499 www.agkamed.de [email protected] Rita Homscheidt Sonja Kochem Thomas Leif Harald Habets Brochmann GmbH Essen Fotolia.com S. 1 © Petair S. 18 © Alexander Raths S. 27 © Reimer - Pixelvario S. 32 © DoraZett Auflage 3.500 Exemplare Geschäftsführung Essen Dr. Oliver Gründel, Dr. Volker de Vry Terminkalender Seminare der AGKAMED Akademie 09.09.2014 Arbeitsgruppe „Kennzahlen im Einkauf“ 24.09.2014 RECOM-Seminar „MDK – sicher dokumentieren“ 16.09.2014 Fachtreffen Anästhesie/Intensivmedizin 29.10.2014 Kapellmann & Partner „Vergaberecht intensiv für Bieter“ Referent: Dr. Hendrik Röwekamp 29.09.2014 Sitzung des Aufsichtsrates 11.-13.11.2014 RECOM-Seminar „PKMS-Referentenausbildung“ 30.09.-01.10.2014 Treffen der Apotheker 18.11.2014 Neumann & Neumann „Optimale Zusammenarbeit mit Reinigungsfirmen“ 27.10.2014 Treffen AG OPS 9-20 05./06.11.2014 Fachbereichstreffen Unfallchirurgie/Endoprothetik Treffen der Einkäufer Fachbereichstreffen Gefäßmedizin Fachbereichstreffen Viszeralchirurgie Wahlen der Fachaufsichtsräte „Mediziner“ 07.11.2014 Fachbereichstreffen Kardiologie 20.11.2014 RECOM-Seminar „Update PKMS 2015“ 27.11.2014 Kapellmann & Partner „Vergaberecht intensiv für Auftraggeber“ Referent: Dr. Hendrik Röwekamp 09.12.2014 Hartmann „Endoskopieaufbereitung“ 01.-03.12.2014 Treffen der Apotheker 11.12.2014 Kapellmann & Partner „Vergaberecht intensiv für Bieter“ Referent: Dr. Hendrik Röwekamp 02.12.2014 Wahl des Fachaufsichtsrates „Apotheker“ 05.12.2014 Gesellschafterversammlung der AGKAMED Holding GmbH Wahlen der Gesellschafteraufsichtsräte Letzte Nachrichten Aktuell verzeichnet die AGKAMED weitere Neuzugänge – sowohl bei Mitgliedskrankenhäusern als auch bei Pflegeeinrichtungen. Das Krankenhaus Neu-Mariahilf gGmbH in Göttingen schließt sich zum 01.07.2014 der Einkaufsgemeinschaft an. Ebenfalls zum 01. 07. beginnt die AGKAMED die Zusammenarbeit mit dem Altenheimverbund Mülheimer Seniorendienste GmbH. Hier werden drei Einrichtungen, das Haus Gracht, das Haus Kuhlendahl sowie das Haus Auf dem Bruch, vom gemeinsamen Einkauf partizipieren. Am 01.08.2014 vergrößert das Evangelische Krankenhaus Schwerte GmbH den Mitgliederkreis der Krankenhäuser. Neues Mitglied zum 01.09.2014 wird die Katholischer Hospitalverbund Hellweg gem. GmbH, Unna, mit 3 Kran- kenhäusern in Unna, Soest und Werl. Außerdem schließen sich ab August die Spitäler Hochrhein GmbH mit vier Häusern an den Standorten Waldshut und Bad Säckingen der Einkaufsgemeinschaft an. Wir begrüßen alle neuen Mitgliedseinrichtungen und freuen uns auf gute und erfolgreiche Zusammenarbeit!